Expedition unter Dr. Smith zur Durchforschung des innern Afrika's unverzuͤglich aufbrechen sollte, indem nur noch 300 Pfd. zu den erforderlichen Fonds fehlten. Man versprach sich von
diesem Unternehmen große Vortheile fuͤr den Handels-Verkehr.
Deutschland.
Marburg, 6. Mai. (Schwaͤbischer Merkur.) Da Kurhessen durch die Erwerbung der Provinz Fulda einen Lan⸗ destheil bekommen hat, worin die Roͤmisch ⸗ katholische Religion die herrschende ist, und auch die Zahl der Roͤmisch⸗katholischen Unterthanen sich sehr vermehrt hat, so ward schon zur Zeit des ersten Landtags nach Ertheilung der jetzigen Verfassung der Plan gefaßt, auf der Landes- Universitäͤt Marburg eine eigene katholi⸗ sche Fakultät zu errichten, auf der die katholischen Theologen, um geistliche Stellen in Kurhessen zu erlangen, ihre Studien zu machen verbunden seyn sollten. Zugleich wurde mit dem Herzog—⸗ thum Nassau ein Vertrag abgeschlossen, dem zufolge auch die ka⸗ tholischen Theologen der dortigen Kirchen⸗Diocese angewiesen wer⸗ den sollten, in Marburg zu studiren, und die Nassauische Regie⸗ rung zu den Kosten der Unterhaltung der dortigen katholischen Fa⸗ kultät' beitragen wollte. Es war auch schon ein Lehrer der katholischen Theologie aus dem Auslande berufen und in Mar— burg als Professor angestellt worden. Indessen hatte der Bi— schof von Fulda uͤber diesen Gegenstand nach Rom berichtet, was eine Protestation des Paͤpstlichen Stuhles gegen die Er— richtung einer katholischen Fakultaͤt zu Marburg als protestan⸗ tischer Universitaͤt zur Folge hatte, worauf denn auch Bischof und Domkapitel zu Fulda gegen die fragliche Maßregel Oppo⸗ sition mit Verwahrung ihrer Rechte einlegten. Letztere wollten einen Zwang fuͤr die Kandidaten zu katholischen Pfarrerstellen zur Besuchung der Universitaͤt Marburg nicht zugeben, da be⸗ deits unter bischoͤflicher Ober-A ufsicht ein eigenes Seminar in Fulda bestand, wo kuͤnftige katholische Geistliche Gelegenheit haͤt⸗ ten, sich hinreichende Kenntnisse fuͤr ihre Bestimmungen fe er⸗ werben. Ein ähnlicher Schritt erfolgte auch von dem bischoͤfli⸗ chen Stuhle und dem Domkapitel zu Limburg, im Herzogthum Nassau, wodurch die Nassauische Regierung veranlaßt wurde, sich von dem Vertrage in Betreff der Errrichtung einer katholi⸗ schen Fakultat in Marburg , n, Die . auf welche die Sache bei der Ausführung gestoßen, haben denn nunmehr auch unsere , , bewogen, den Plan voͤl⸗ lig aufzugeben, und die gegenwaͤrtige Staͤnde Versammlung hat ihre Zustimmung dazu ertheilt, und die Verwilligung, welche eine fruͤhere Staͤnde⸗Versammlung fuͤr die Errichtung und Unterhal— tung einer solchen Anstalt in Marburg gemacht, zuruͤckgenommen.
Munchen, 10. Mai. Der von dem Abgeordneten von utz scheiden erstattete Vortrag des zweiten Ausschusses uͤber den Gesetz- Entwurf, die Kosten des Festungs⸗Baues zu Ingol—⸗ stadt betreffend, stellt die Frage: ob die Festung Ingolstadt wie— der hergestellt werden solle, als durch den Antrag der beiden Kammern von 1831 bereits entschieden dar. Dieser Antrag ging dahin, daß zu jenem Zweck aus den bei der Schulden⸗Tilgungs⸗ Anstalt niedergelegten Defenstons- Geldern die Summe von 7 Millionen successive zu erheben sey. Der Landtags⸗Abschied ge⸗ nehmigte diesen Antrag unter dem Vorbehalt, daß dadurch an der eigenthuͤmlichen Bestimmung der Defensions⸗ Gelder keine Veraͤnderung bezielt wurde, und dem zufolge wurden vom 1sten Sktober 1831 an bil jetzt aus den Defensions⸗Geldern L280, 000 Fl. zu dem Festungs-Bau in Ingolstadt vorgeschossen. Nun aber werden diese Defensions⸗Gelder ihrer eigenthuͤmlichen Bestimmung, nämlich der Verstaͤrkung der Befestigungs⸗ Linie am Rhein, durch die Befestigung von Germersheim n ,, und es muß dem⸗ nach fuͤr die Kosten des, mit Einwilligung der Stande des Reichs begonnenen, Festungsbaues zu Ingolstadt, auf welchen egen 5 Millionen Gulden bereits verwendet sind, auf andere Weise gesorgt werden. Die an der Graͤnze Frankreichs in dem von den Baͤyerischen Hauptlaͤndern getrennten Rheinkreise liegenden Fe⸗ stungen Landau und Germersheim koͤnnen auf der großen Ausdeh⸗ nung von , ,, bis Braunau und von Hof bis Lindau der Bayerischen Armee keinen Anhaltspunkt gewaͤhren, sondern bloß dem Feinde den Rhein Uebergang erschweren, und ihn bei etwai—⸗ gem Vorschreiten um Ruͤcken beunruhigen. Bayern bedarf eines eigenen festen Platzes, der von keinem Feinde uͤberrascht und in Friedens- wie in Kriegszeiten als Werkstaͤtte und Depot fuͤr das Kriegsmaterial ungestört benutzt werden kann, Er kann auch als Sammelplatz fuͤr zerstreute Truppen dienen. Ein fester Platz, worin brauchbare Waͤffen hinreichend vorhanden sind, so daß mit denselben zahlreiche Truppen neu ausgeruͤstet werden koͤnnen, er⸗ höht den Muth der Armee und erhaͤlt die Zuversicht der Nation. So lange stehende Heere auch in constitutionnellen Staaten noch nothwendig sind —= und dieses wird der Fall seyn, so lange ein zweck⸗ mäßiger Unterricht nicht uͤber alle Voͤlker allgemein verbreitet ist und Wurzel gefaßt hat, — darf man die Waffen, wenn sie auch eschwerlich und kostspielig sind, nicht ganz aus der Hand legen. Wohl angeordnete Vertheidigungs-Anstalten, in Verbindung mit zweckmaͤßigem Unterrichte, wirken vortheil—⸗ haft auf den Geist der Nationen; sie bilden zugleich eine Schule, bie Bahern, wenn es selbststandig bleiben will, niemals vernach⸗ la ssigen darf. — Das Koͤnigl, riegs-Ministerium schlaͤgt die Gesemmt⸗-Kosten für den Festungsbau zu Ingolstadt auf I 8sh, 836 Fl. 401 Kr. an. In der zweiten Finanz-Periode sind hierfuͤr aus der ordentlichen Militair-Exigenz bereits 3, 300,900) Fl. verwendet, und ferner aus der Defensions⸗/ Kasse 1. Wh, 9000 Fl. vorgeschossen worden; letztere koͤnnen aus dem Einnhms / Ueberschusse von 183 ersetzt werden, so daß noch I8, 09, 836 Fl. 403 Kr. zu decken sind. Das Kriegs⸗Ministerium will den Bau in 12 Jahren vollenden, wenn die Mittel zur ununterbrochenen Fortsetzung desselben gesichert sind. Es muͤs⸗ sen alfo Jährlich 1,500, 006 Fl. bereit gehalten werden.! Bei der Annahme des vorliegenden Gesetz Entwurfs muͤsse man um so achtsamer seyn, als, nach der Aeußerung des Kriegs-Mi— nisteriums nach einer dreimonatlichen Belagerung diese mit gro⸗ zen Kosten neu erbaute Festung vom Feinde erobert seyn kann, wenn demselben das Annähern an die Festung nicht erschwert und beinahe unmoͤglich gemacht wird. Eine kluge Regierung darf es demnach hei dem Bau einer Festung allein nicht bewen— den lassen, sondern sie muß auch noch andere , , Maßregeln herbeifuͤhren, um den Feind entweder von der Fe— stung abzuhalten oder moͤglichst schnell zur Aufhebung der Be— lagerung zu zwingen, ohne die andern Kriegs⸗-Operdtisnen, ver- nachlässigen zu durfen. Ein großes Befoͤrderungs-Mittel zur Erreichung dieses Zweckes erblickt der Referent in der Anle— ung von lebendigen, undurchdringlichen Hecken, besonders , dornhecken, hinter welchen der kleine Krieg mit Vortheil gefuͤhrt werden konnte, und die das ganze Land in eine fortlau— fende Festung umwandeln würden. Um ihre Anlegung aber herbeizuführen, wäre vor Allem erforderlich, daß dem Landmann ee Aüronbirung seiner Guter gestattet, und die, schon im Jahr 1835 von den Staͤnden beantragte, Umwandlung der grund—
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Unrichtigkeiten wollen wir
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baren Guͤter in bodenzinsiges Eigenthum ausgefuͤhrt wuͤrde. Kultur, Wohlstand und Sittlichkeit wuͤrden dadurch begruͤndet, hunderttausende von Familien erhielten freies Eigenthum, der Staat eine jaͤhrliche sichere Rente, und unzaͤhlige Staats⸗Ange⸗ hoͤrige die aktive und passive Wahlfaͤhigkeit zur Stände⸗-Ver— sammlung. Durch solche Vortheile waͤren die Kosten des Festungs-Baues mehr als doppelt gedeckt. Der Referent stimmt demnach dem vorgelegten Gesetz-Entwurf bei, jedoch mit der Mo— dification, daß am Schluß des Gesetzes ein Zusatz-Artikel beige— fügt werde, wonach, um den Bayerischen Landmann in der Bear— beitung seines Grund und Bodens und in der Entrichtung der Steuer⸗Beischlaͤge zum Festungs-Bau in Ingolstadt zu erleich⸗ tern, alle dem Staate grundbaren Guͤter in bodenzinsige Guͤter (hona censitica) gegen Entrichtung eines, aus dem Durchschnitts⸗ Ertrag von 20 bis 25 Jahren berechneten Bodenzinses umge⸗ wandelt werden, und sodann alle grundherrlichen Abgaben (Hand⸗ lohn, Frohne c.) auf immer aufhoͤren sollen. Eine ahnliche Umwandlung soll auch bei allem Grundbesitze, welcher zu Stif⸗ tungen, Pfarreien, Gemeinden, Corporationen und Beneficien grundbar ist, statthaben. Schließlich aͤußert Referent den Wunsch, daß bei Feststellung eines allgemeinen Unterrichts-Systems auch der Militair⸗Schulen gedacht werde.
In der heutigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten wurde dem Abgeordneten Culmann ein weiterer Urlaub ertheilt, ohne daß derselbe darum eingekommen wäre. — Hierauf wurde die, von gestern auf heute vertagte, den Gesetzes-Entwurf in Betreff der Kosten zu Ingolstadt fortgesetzt, mit dieser Diskussion aber die ganze äbrige Zeit der Sitzung zugebracht, so daß die spezielle Bera⸗ thung uber die einzelnen Artikel und die Beschlußfassung auf. den naͤchsten Montag vertagt werden mußten.
Speyer, 11. Mai. Wegen bewaffneten Versuchs der Befreiung des Dr. Wirth, und weil sie dabei, mittelst Auf⸗ sauern und Vorbedacht, auf das im Dienst befindliche Personale der K. Gendarmerie geschossen und namentlich einen Ofsizier derselben durch eine Kugel schwer verwundet, werden mit Steck⸗ briefen verfolgt: „1. Joseph Marschall, Spezerei⸗Kraͤmer von Zweibruͤcken, 37 Jahre alt; — 2. Friedrich Kurtz, Kandidat der Theologie von Zweibrücken, 23 bis ,,,, 3. Franz Zoller, Schneider-Meister von Zweibruͤcken, 34 Jahr ait; — 4. Karl Stukkart, Baupraktikant von Homburg, 28 Jahr alt; — 5. Frdr. Couturier, Faͤrber von Homburg, 29 Jahr alt.“ Durch Privat-Mittheilungen aus Zweibruͤcken er⸗ fährt man, daß die in Folge des Befreiungs⸗Versuchs nach Frankreich Entflohenen entweder saͤmmtlich oder doch meistens den Weg nach Nord⸗Amerika eingeschlagen haben. — Einige der wegen jenes Vorfalls Verhafteten sind bereits wieder in Frei—⸗ heit gesetzt worden.
Karlsruhe, 11. Mai. Se. Koͤnigl. Hoheit der Groß⸗ herzog haben dem Staats-Minister und Hofrichter, Freiherrn v. Andlaw zu Freiburg, den wegen anhaltender Kraͤnklichkeit nachgesuchten Ruhestand, unter Bezeugung Ihrer Zufriedenheit mit dessen langjaͤhriger treuer Dienstleistung, bewilligt.
Darmstadt, 10. Mai. Die heutige oͤffentliche Sitzung der zweiten Kammer dauerte kaum eine Stunde, Der Abge⸗ ordnete Fresenius stellte einen Antrag auf Einfuͤhrung von Friedensgerichts-Instituten zur moͤglichsten Verminderung der Prozesse, und der Abgeordnete Mohr trug darauf an, daß die aus der Zulassung auslaͤndischer Feuer ⸗Versicherungs⸗Anstalten entspringenden großen Inkonvenienzen durch sachgemäͤße gesetz⸗ liche Vorschriften entfernt werden mochten.
Frankfurt a. M., 11. Mai. (Frankfurter Jour⸗ nal.“ Zur Berichtigung und Vermeidung aller, in auswaͤrti⸗ gen Blaͤttern enthaltenen, oder etwa ferner noch entstehenden hier die Namen derjenigen Personen mittheilen, welche in Folge der betruͤbenden Vorfaͤlle vom 2ten d. den Tod fanden: J. G. Scharf, Bierbrauer-Geselle aus Schienbach; G. F. Schreiner, hiesigen Buͤrgers und Schmiede⸗ Meisters Sohn; J. F. C. Foͤrster, Schreiner-Geselle, hiesiger Buͤrgerssohn; J. Richter, Schreiner-Lehrling, aus Reichels⸗ heim; und C. J. G. A, Rubner, Studiosus med., aus Wun— siedel. — Von der sehr geringen Anzahl der verwundeten Personen ist bis jetzt keine gestorben.
Gestern wurde die Vorstellung und Bitte von den in der Naͤhe der Konstabler⸗Wache wohnenden hiesigen Buͤrgern, die Ent— fernung der Gefangenen aus derselben betreffend, bei unserem Senate eingereicht. Am Schlusse dieser in Circulation gewese⸗ nen Schrift, welche 72 Unterschriften zaͤhlt, heißt es: „Mit die⸗ ser unserer unmaßgeblichen Meinung stimmen, dem Verneh— men nach, unsere Mitbuͤrger saͤmmtlich uͤberein, und wir stellen, indem wir Einen hohen Senat um hochgeneigte Beruͤcksichtigung unserer angefuͤhrten Gruͤnde ersuchen, die vertrauensvolle gehorsamste Bitte: „Ein hoher Senat wolle hochgeneigtest geruhen, die auf der Konstabler-Wache befindlichen Gefaͤngnisse von da weg und in eine abgelegene Gegend der Stadt zu verlegen, und bis dahin das wachhabende Personal auf den §. 3. des Gesetzes vom 6ten November 1832 hochgeneigtest aufmerksam machen zu lassen.“ (Der hier ange— zogene Paragraph lautet: „Der volle Gebrauch der Waffen darf in solchen Fällen aber erst dann (von Seiten der bewaff— neten Macht) eintreten, wenn solcher vorher durch Trommel⸗ schlag oder Trompetenstoß verkuͤndigt worden ist, namentlich darf dann erst scharf gefeuert werden, wenn eine letzte War— nung durch zwei auf einander folgende blinde Schuͤsse ergangen seyn wird.“)
Am 25, v. M. wurde zu Homburg vor der Hoͤhe das kriegsgerichtliche Urtheil uͤber die dortigen Militair-Verschwor⸗ nen? ausgesprochen. Vier — aus ihrem Gefaͤngnisse nach Frank— reich Entkommene — wurden in contumaciam zum Tode, und ein zuruͤckgebliebener Soldat zu 20 Jahren Gefaͤngnißsirase ver⸗ urtheilt. — Vor einigen Tagen ist der Landgraͤflich Hessische Re⸗ gierungs-Praͤsident v. Ibell von Homburg vor der Höͤhe nach Wien auf den Minister-Kongreß abgereist. Dahin war dieser gelehrte Staatsmann schon fruher eingeladen, wurde aber durch Unpaͤßlichkeit gehindert.
w
Inns bruck, 6. Mai, Gestern fand in Anwesenheit der versammelten Staͤnde, der Civil, und Militair⸗Autoritäten dieser Hauptstadt, der drei Schwiegersoͤhne des Verewigten und seines nahen Verwandten und Kampfgenossen, Johann Hofer's, Schloß— hauptmanns von Tyrol, und einer theinehmenden Volksmenge die feierliche Enthuͤllung des dem Helden Andreas Hofer geweihten Denkmals in der hiesigen Schloßkirche statt. Die Wittwe des Gefeierten und dessen beiden Toͤchter waren wegen Unpäßlichkeit, und um sich hei einer solchen Erinnerungsfeier nicht erneuten Schmerzgefuͤhlen auszusetzen, nicht erschienen. Bei der erhabenen Feier hielt der Fuͤrstbischof von Brixen eine
allgemeine Diskusston uͤber des Festungsbaues
ergreifende Rede und ein Todtenamt, wobei Mozarts Re . . . ni Ge ü ra wel entschließen koͤnne, sich aber an der Tagsatzung
dem Willen der Mehrheit unterziehen werde. Schnell legt ein Schreiben an den Vorort vor, welches wesentlich dahin lautet, daß die Verhaͤltnisse sich seit dem 12. Maͤrz nicht so we⸗ sentlich veraͤnderthaͤtten, daß der große Rath einen Grund darin finden koͤnnte, von seinem fruheren Beschlusse abzuweichen und sich der selbe
aufgefuͤhrt wurde.
Schweiz. Neuchatel, 7. Mai.
Range gebuͤhrenden Ehren -Bezeigungen statt. ren Commandeur eines Theils der Neuchateller
sich
trauen der Regierung und die kiebe seiner Untergebenen zu n . Als Chef des Feldlagers von Valanzih militairischn fuͤh
in der Ausuͤbung der ihm übertragen Hanzen 24 Fluͤchtlinge sich noch im Kanton befinden.
werben gewußt. nahm er den Maßregeln, die ten, und zeigte Functionen eben so viel. Weisheit als Festigkeit. Schon g schwaͤcht durch die Feldzuͤge in Spanien und Rußland, die in der Franzoͤsischen Armee mitgemacht hatte, wurde er w einer schweren Krankheit befallen, die ihn in einem noch nit
den
thätigsten Antheil an Aufruͤhrer
zur Unterwerfung der
sehr hohen Alter dem Vaterlande und Fseiner Familie ent
Der große Leichenzug, dem eine Menge Volks nachstroͤmte, wies, daß er unter alen Klassen Freunde hatte. Die Offizin
eilten aus allen Theilen des Landes, von Verriäres bis Lan um ihrem braven Chef die letzte Ehre zu ern Auch zie Buͤrgermeister von Valangin fanden sich zu de
ron, herber, sen. Leichenbegängniß ein.
Bern, 9g. Mai. 6ten d. M. wurde ein Vortrag und Antrag des Regierungs-) thes in Bezug auf die ier gh
nachdem er' die Angelegenheit dieser Fluͤchtlinge, den Saveyt
Zug, die darauf erfolgten Unterhandlungen mit Waadt und Gif
mit Frankreich u. s. w. bis jetzt gedrängt historisch zu samme⸗
Vorgestern fand hier die Beerd, gung des vor einigen Tagen verstorbenen Oberst / Lieutenants Pe) tavel, Chefs des ersten Militair-Departements, mit allen seinen Seit fast i6ß J dah
Miliz, hathe steh 1 auf diesem Posten stets durch Eifer und Hingebung aun, Ende Man wahrsch in ich lesner .
zeichnet und sich durch seinen persoͤnlichen Charakter das Vun erbzei ht noch anwesende Fluchtlinge
werde Bern einer solchen Execution keine Schwierigkeit entge— 1
hin 89 dieser, an
Die Sitzung wurde un
3 se nem Amte vorgestanden, sieht sich zu folgender Erklarung ver— anlaßt: „Da die Erbitterung der Gemuͤther gegen den Unterzeich⸗
ren, In der Sitzung des großen Rathes vnn
er glaubt dieses Opfer der Ruhe einer Stadt bringen zu muͤssen,
en Fluͤchtlinge verlesen, welch; her er zwar
gestellt, wesentlich dahin geht, daß der große Rath, in Betra der von 2 Kantonen gesorderten Entfernung der Fluͤchtlin
welche an dem Savoyer⸗-ug Theil genommen haben, und in Bengt
des zu erhaltenden guten Einverständnisses mit den übrigen S den der Eidgenossenschaft erkennt, daß diese pelitischen Fluͤchtlin welche an dem Savoyer-Zug Theil genommen haben, nicht mehr Kanton Bern geduldet, sondern unverzuͤglich fortgewiesen werden len, da dieser Zug als eine Neutralitäts-Verletzung der Schweiz betrachten sey. Schultheiß Tscharner erstattet nun noch mi lichen Rapport und erwaͤhnt unter Anderem, daß die Zahl jetzt noch im Kanton befindlichen Fluͤchtlinge, welche an dem E voyer⸗Zuge Theil genommen haben, Er bemerkt, daß zwar beide extreme
indem die eine behaupten werde, Bern weiche von dem W der Liberalitaͤt ab, und jetzt, wo es zum Abschlusse komme, g
gierungs-Rathes waren ja dem großen
Haͤnde gebunden, und es sey
fruͤhern Beschluß vom 10. . darin zu erblicken, ch
zufrieden stellen und so vermeiden koͤnne, daß durch die gedrohten
den, die Baseler Zeitung noch bis zum 1. Jult fortzusetzen. Sie
sich bloß noch auf S0 belaus ; r Parteien ihren Tadel uͤb einen solchen Beschluß auszusprechen nicht ermangeln werden
naͤhere Nachrichten aus
aufhaltenden Franzoͤsischen Legitimisten finstrer geworden, weil die Hoffnungen, welche aussprachen, wvwoenden sich die Aussichten auf ein baldiges und friedliches Ende, zum Leid⸗ vesen der Kirche, noch sehr en einiger Zeit von dort haufig Couriere hat uns am Reise nach Subiaco zu machen, zuruͤck erwartet wird. 0 wohnern mit ungeheuchelter
r gen. Einige 40 junge Leute,
RCBDBferde vor seinem Wagen aus, Lucano den beinahe zwei dem schoͤnen Gebaͤude der Jesuiten, welche den Papst eingeladen hatten, in ihrer Wohnung abzusteigen, NMerkwuͤrdigkeiten und einige Kirchen besehen hatte, setzte er den andern Tag seine Reise weiter fort. digkeiten muß ich ein neues Werk erwaͤhnen, Römer wuͤrdig waͤre. zu untergraben, mman, am rechten nal, welcher den ganzen serfall in Italien bilden wird. m ge des Koͤnigs der Franzosen ist in der National- Kirche S. Luigi de Francesi feierlicher Gottesdienst, wobei sich, außer mehreren Diplomaten, auch der fruͤheren Regierungen hat der
Das Betragen dieser Fluͤchtlinge, n äber selbst das Polen-Comité sich zu beklagen alle Ursache hit gefehlt, auch waren die meisten Kardinäle gegenwartig; seit der Juli-Revolution aber hat man keinen der Kardinäle, außer dem Fardinal⸗Staats⸗-Secretair, mehr dort gesehen. — Unterm 26. April ist von Seiten der Papstlichen Regierung eine Bekannt— machung erschienen, daß die Schiffe des neuen Koͤnigreichs Grie⸗ chenland von allen Abgaben befreit, Haͤfen des soll. — Der Fuͤrst von ʒoassen hat und sich gegenwaͤrtig in England befindet, hat seine Besitzungen bei Fermo der paͤpstlichen Regierung verkaust.
Ministers, SZeitungen u. s. w., tische Blatter betrifft; wiffenschaftliche Journale jedoch sind auf das Drittel ihrer gesetzt worden.
pesche quartier Guarda meldet, daß die andere, die sich fuͤr Donna . n haͤtten, und daß ihnen zwei Bataillone unter dem General Ca— rondelet und zwei andere unter Huͤlfe gesandt worden seyen.
wiedẽr mehrere neue Verordnungen; die Geisilichen gerichtet, die sich der angeschlossen haben;
setzung ihrer Stellen schreiten. zieht sich auf die geheimen Gesellschaften. Artikels wird Allen, ᷣ nommen haben, Amnestie bewilligt, uͤber alle Häupter solcher h. und höoͤchstens sechsjährige Gefaͤngnißstrafe verhängt. an wieder Mitglied einer geheimen Gesellschaft wird, kann von der Regierung nach einem beliebigen Orte und wenn er Beamter ist, verlustig. Verordnung, den Herren Gasse, ; und ihnen ein Monopot darauf verliehen wird;
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wird als sehr gemeinnuͤtzig betrachtet, doch glaubt man, daß er durch den Buͤrgerkrig, der in jener Gegend noch nicht unter— druͤckt ist, behindert werden duͤrfte. Durch eine Verordnung vom 26. wird ein Unternehmen zum Besten der allgemeinen Wohlfahrt unter dem Titel „Koͤnigliches Institut Isabella's II.“ begruͤndet, dessen Direktor, Don Vincent Bertrand de Lys, der Regierung einen Plan zur Aufmunterung und Unterstuͤtzung der Industrie vorlegen soll; man zweifelt jedoch, ob fuͤrs erste die zur Ausfuhrung noͤthigen Fonds aufzubringen seyn moͤchten. Vermittelst einer anderen Verordnung von demselben Tage er— läßt die Koͤnigin allen Truppen ein Jahr ihrer Dienstzeit, so daß sie nur 5 statt 5 Jahre zu dienen haben. Diese Verord- nung besteht aus 6 Artikein, die lauter Aufmunterung fuͤr die Soldaten enthalten, um sie immer mehr an die Regierung zu fesseln und gegen die Verlockungen der Karlistischen und der anarchistischen Partei zu bewahren. ;
— Das Journal des Débats theilt folgendes Privat⸗ Schreiben aus Madrid vom 39. April mit: „Die Hof ⸗Zeitung faͤhrt fort, wichtige Detrete in Bezug auf verschiedene Zweige der oͤffentüichen Verwaltung zu publiciren. Das Ministerium will den Eortes nicht mit leeren Haͤnden entgegentreten, und wenn auch einige seiner Beschluͤsse in der Ausführung auf Schwie⸗ rigkeiten stoßen durften, so zeugen sie doch von den aufrichtigen Absichten der Regierung, und der Beifall, womit sie vom Publikum aufgenommen worden, beweist auch, welche bedeu—
unter diesen Zeitumstanden durchaus zu keinen
e Rath sich
Regierungsrath
aher nicht zu einer gewaltsamen Expulsion der Fluͤchtlinge ver— Uebrigens reisten taglich Polen ab, so daß bis da seyn werde. Sollte noch Gewalt gegen einzelne, anwenden zu muͤssen, so
ehen koͤnnte.
er der Vorort dann glauben,
ensetzen, sie aber nicht selbst vollführen. Blumenstein, Central⸗ olizei⸗Direktor, bemerkte, daß bis auf den heutigen Tag bloß dem Savoyer-Zuge Betheiligten, und im Nach⸗ em 23 Redner gesprochen hatten, genehmigte der große Rath ut U gegen 64 Stimmen den Antrag des Regierungs-Rathes. à Uhr Abends aufgehoben.
Basel, 9. Mai. Der neue Redacteur der Baseler Zei⸗ ung, Pr. Kombst, der bisher im äußerst gemäßigten Sinne
neten den arößten Grad erreicht hat, so haͤlt er es im eigenen , , nn n. .
Inter esse der Stadt Basel fuͤr seine Pflicht, hierdurch zu erklaͤ⸗ ö ö. ö ö .
daß er fortan in seiner Zeitung keine raisonnirenden Arti⸗ In den ö Mönchs! und Nonnen ö Klöstern aufzunehmen ist
Eke liefern, sich uͤberhaupt jedes Namson hlemente enthalten werde. eine der besten Maßregeln. und wird vielleicht am meisten 5 9 959 om =. . .
Er betrachtet diesen Schritt von seiner Seer als ein Opfer; aber zum Wohl des Landes beitragen. Die dem diesfallsigen
Dekret beigefuͤgte Instruction läßt einen weiten Spielrgum zur Bewerkstelligung aller nuͤtzlichen Reformen, und die Auswahl der Mitalieder fur die Junta, welche mit der Ausfuͤhrung be⸗ auftragt ist, zeigt, welche Absichten die Regierung dabei hat. Die Spanifchen Truppen stoßen in Portugal auf keinen Wider⸗ stand; sie werden von der dortigen Bevoͤlkerung auf's Beste empfangen. Es scheint, daß sowohl in diesem Koͤnigreich wie in Spanien die abfolutistische Partei nur deshalb fuͤr die zahl⸗ reichste galt, weil sie allein bewaffnet war. Die Nachrichten aus dem Norden lauten nicht so befriedigend; die Insurrection scheint eher zuzunehmen, als zu erloͤschen. Diese ungluͤcklichen Provinzen sind allen Arten von Uebeln ausgesetzt, und viel— leicht ist das Ende derselben noch lange nicht nahe, denn die An⸗ sprüche des Infanten Don Carlos koͤnnten wohl der Empoͤrung nur als Vorwand dienen, wahrend es auf andere Interessen ab⸗ gesehen waͤre, welche die Bewohner des Landes bedroht glaub— ten. Das Geburtsfest der Koͤnigin ist mit großem Pomp zu Aranjuez gefeiert worden. Die Infanterie, und Kavallerte⸗ Of⸗ fiziere der Madrider Stadt-Miliz hatten sich in Gala⸗-Uniform dahin begeben und wurden von der Koͤniglichen Familie sehr huldreich empfangen. Das Prinzen-Theater giebt seit einigen 66 das Drama ö ö . 3) la Rosa, ,. . laͤngst unter seinen Werken gedruckt ist. ieses in seiner Art entfernt scheinen. Es treffen seit für Spanten ganz neue Stück ist mit großer Pracht in Scene . hier ein. Der Popst gesetzt worden und hat vielen Beifall eingeärndtet.,
28. April verlassen, um ie angekündigte kleine — Andere Franzoͤsische Blaͤt ter enthalten noch fol—( w acht Tagen gende Nachrichten aus Madrid vom 1. Mai; „Die, Koͤnigin R sl wür n , d Ein⸗ wird am 15. b. M. von Aranjuez zuruͤckerwartet. Freude und Jubelruf empfan? Gbinet glaubt einen großen Einfluß über das Lissabonner ausuͤben sestlich angezogen. sspannten die zu konnen, und da man sagt, daß der Konig der Franzosen us, und zogen Se. Heil, von Ponte Aber unseren Hof Alles vermöge, so wuͤrde am Ende Ludwig Miglien langen Weg, bergan, bis zu Philipp die ganze Halbinsel beherrschen. So große Talente er aber auch haben mag, so muß man doch eingestehen, daß die Lage der Spanischen Halbinsel den Ruf mehr als eines Diplomaten der ersten Groͤße kompromittiren koͤnnte, denn der Fanatismus und die Verfinsterung der Massen sind hier unuͤberwindlich. Man sieht jeden Augenblick der Ankunft des neuen Ministers, Herrn Moscoso, entgegen und es heißt, daß dann die laͤngst versprochene und so ungeduldig erwartete Zu⸗ sammenberufung der Cortes entschieden werden solle; man glaubt, sie wuͤrden gegen Ende Juni's einberufen werden. Dem Ver— nehmen nach, werden die S
nichts zu verdanken, als deren gegenwärtiger Be— wohner er aber allerdings gewisse allgemeine Pflichten zu erfuͤl—⸗ len'hat. Er wuͤrde sehr gern bereit gewesen seyn, die Re daction auf der Stelle niederzulegen, wenn sich sogleich ein Ersatzmann gefunden haͤrte. Da dies nicht der Tall war, hat er sich nur zus Ruͤcksicht auf das Interesse des Verlegers bewogen gefun⸗
Sinne des Wortes nur eine soge— keinerlei Artikel aufnehmen, Bei
Jtag tt n
(Allgemeine Zeitung.) Seit wir Frankreich erhalten haben, und die Ruhe Physiognomieen der sich hier
Rom, 1. Mai.
dort wieder hergestellt ist, sind die sie die letzten Wochen ohne Rückhalt nicht in Erfuͤllung gegangen sind. Unsere Blicke nun wieder nach der Pyrenaͤischen Halbinsel, wo
Nachdem der Papst die
Unter jenen Merkwuͤr— welches der alten Der Anio droht naͤmlich nach und nach Tivoli und um dieser Gefahr zu entgehen, sprengt Ufer des Flusses, durch den Felsen einen Ka⸗ Fluß ableiten und den schoͤnsten Was⸗
— Heute zum Namenstage, des Proceres ihre Sitzungen in dem Pa—
last Buenavista in der Naͤhe des Prado und die Procuradores die ihrigen im Palast der Donna Maria von Aragonien, un⸗— fern des Koͤniglichen Palastes, halten, wo die Cortes in den Jahren 1820 und 1823 versammelt waren. Die Nachrichten uͤber die Expeditionen nach Portugal lauten fortwährend guͤnstig; dage⸗ gen werden die aus Biscaya und Navarra immer bedenklicher und verursachen der Regierung große Unruhe. General Quesada ist, trotz all seiner Anstrengungen, und obgleich er bestaͤndig mit so diel Truppen unterstuͤtzt wurde, als man nur irgend entbeh⸗ ren konnte, noch nicht um einen Zoll weiter gekommen, als er am ersten Tage war, sondern stets im Schach gehalten worden. Man hofft jedoch hier, daß Dom Pedro bald vollkommener Sie— ger seyn und daß dies dann auch eine guͤnstige Wirkung auf die insurgirten Provinzen in Spanien äußern werde. Die Duͤrre, welche in Neu⸗Castilien herrschte, ist gluͤcklicher Weise zu Ende. Es hat in der letzten Zeit viel geregnet, und man hofft auf eine ziemlich gute Aerndte.“
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Lissabon, 1. Mai. Die Chronieg enthält einen Bericht des Kommandanten von Leiria, Obersten Vasconcellos, vom 26. v. M, worin dieser meldet, daß er in Pombal eingeruͤckt sey, nachdem der Feind von da entflohen und 19 Todte, à Gefangene, Ueberlaͤufer und 7 Pferde zuruͤckgelassen. Die wegen politi⸗ scher Meinungen in Pombal eingekerkerten Personen wurden in Freiheit gesetzt.
Ein in der Chronieag publicirtes Dekret macht dem aus— schließlichen Vorrecht ein Ende, welches bis jetzt die Brasilianer hatten, ihr Holz in Portugal einzufuͤhren, und gestattet allen Nationen die Einfuhr desselben zu gleichen Abgaben.
— In Englischen Blattern liest man noch folgende Nachrichten aus Lissabon vom 279. April: „Es heißt, Dom Pedro habe seinem Gesandten in London, Herrn Moraes Sar— mento, geschrieben, daß ihn keine unfreundliche Gesinnung gegen England dazu bewogen habe, alle Nationen hinsichtlich der Zoll— Entrichtung gleichzustellen, sondern einzig und allein der Wider⸗ wille vor Tallen Monopolen und ausschließlichen Privilegien. Als Beweis dafuͤr fuͤhrt man an, daß er selbst seinem Adjutan⸗ ten Sir John Milley Doyle ein Privilegium fuͤr die Dampf— schifffahrt in Lissabon abgeschlagen, bei welcher Gelegenheit er dem damaligen Englischen General-Konsul Herrn Hoppner seine liberalen Grundsaͤtze entwickelte Dom Pedro hat selbst einen Plan zur Erhaltung groͤßerer Neinlichkeit und Ordnung in den Straßkn von Läissaben entworfen, dessen Ausfuͤhrung sehr erfreu— lich seyn wurde. Er hat dabei die Anordnungen zu Grunde gelegt, die der Marschall Junot seiner Zeit machte. Auch hat er einige Englaͤnder aufgefordert, die Gasbeleuchtung der Stadt in Entreprise zu nehmen, und er will selbst zu den
die hohere Geistlichkeit einsindet. Waͤhrend Pabst nie bei diesem Feste
und dessen Flagge in den Kirchenstaats der Paͤpstlichen voͤllig gleichgestellt seyn Montfort, der sich in Toscana niederge—
Neapel, 29. April. Ein neues Negulativ des Finanz⸗ hinsichtlich der Stempel-Gebuͤhren fuͤr auswaͤrtige bestätigt die fruͤhere Taxe, insoweit sie pol i⸗
bisherigen Stempel-Gebuͤhr herab—
Spanien.
Madrid, 1. Mai. Die Hof⸗Zeitung enthaͤlt eine De⸗ des Generals Rodil, worin Lerselbe aus seinem Haupt⸗ Octe Cubillas, Celorico und Maria erklärt, Truppen verlangt
dem General San Juanena zu
Ja den letzten Nummern der Hof-Zeitung befinden sich die eine derselben ist gegen Partei des Don Carlos 12 Domherren des erzbischoͤflichen Spren— els von Burgos sind verbannt und ihre weltlichen Güter mit eschlag belegt, und der Erzbischof soll sogleich zur Wiederbe⸗ Eine andere Verordnung be— Vermittelst des ersten die bisher an solchen Vereinen Theil ge⸗ vermittelst des zweiten aber Gesellschaften eine mindestens zwei— Wer fort⸗
hin verwiesen werden, geht er seines Nanges und Gehaltes Die Nummer vom 2sten v. M. enthalt eine lange wodurch der Kanal-⸗Bau zu Tamarite in Aragonien Sagrista und Mercader in Entreprise gegeben dieser Bau
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Unser Ka⸗
den Chines
Kosten beitragen. Der Herzog von Terceira macht sich in den noͤrdlichen Provinzen sehr beliebt, weil er nirgends das Dekret hinsichtlich der Einziehung der den Miguelisten zugehörigen Guͤ— ter in Vollziehung bringt, sondern Allen, die vom Feinde zu ihm uͤbergehen, den Genuß ihres Eigenthums verbürgt, und da man großes Vertrauen auf seine Versprechungen setzt, so thut dieses Verfahren außerordentliche Wirkung. Der Major Wylde, der vor Kurzem in Lissabon ankam, um an die Stelle des Ober— sten Badcock zu treten, ist am 25sten d. nach Spanien abgegan— gen, ob aber nach Madrid oder nur zu den Spanischen Graͤnz⸗ truppen, ist nicht bekannt. Er reiste mit einem Courier zusam⸗ men ab, den Lord' Howard de Walden nach Madrid schickte.⸗
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Berlin, 16. Mai. Des Koͤnigs Masestaͤt haben der Stadt⸗Gemeinde zu Gerbstaädt (Regierungs-Bezirks Merse— burg) zur Erweiterung ihres Schulhauses und zu den damit ver— knüpften Bauten ein Gnadengeschenk von 309 Rthlr. zu bewil— ligen geruhet.
=== Die Sammlung Pommerscher Alterthuͤmer, welche die
Universitaͤt Greifswald besitzt, hat aus dem Nachlasse des dasigen verstorbenen Professors Kannengiesser einen schaͤtzbaren Zuwachs erhalten. Außer mehreren Streithaͤmmern, Streit— axten, Messern von Granit, Feuerstein und Bronze und dergl. befinden sich darunter 190 in der Nähe von Greifswald ausge⸗ grabene Grab-Urnen. Auch von den aͤltesten Ruͤgischen, Pom— merschen und Brandenburgischen Muͤnzen enthalt die Universi⸗ täts, Sammlung schon einige gute Exemplare, z. B. einen So⸗ lidus des Fuͤrsten Jaromir J. von Ruͤgen, weicher 1212 starb, in den Ruinen des Klosters Eldena gefunden. Die Pommer⸗ schen und Brandenburgischen Muͤnzen aus dem 12⸗ bis 14ten Jahrhundert verdankt die Sammlung groͤßtentheils der Guͤte des Kommerzienraths Pogge zu Greifswald, welcher selbst die vollstaͤndigste Sammlung Pommerscher Muͤnzen besitzt.
— In Halle hat sich ein Kunst-Verein gebildet, der be⸗ reits 118 dortige Mitglieder zaͤhlt und an den sich aus der Um- gegend noch viele Theilnehmer anschließen durften. Der Zweck des Vereins ist, sowohl einheimischen als auswärtigen Kuͤnstlern Gelegenheit zu geben, sich durch ihre Werke oͤffentlich bekannt zu machen, den Kunstfreunden zu Halle und der Umgegend aber den Genuß zu verschaffen ch von dem Schaffen und Fort— schreiten der kunstuͤbenden Zeitgenossen zu uͤberzeugen. Als naͤch⸗ stes Mittel zu diesem Zwecke sollen wenigstens alle zwei Jahre und zwar wo moͤglich im Monat Juni zu Halle oͤffentliche Kunst⸗Ausstellungen stattfinden. Zeit, Ort und Dauer der Aus⸗ stellungen sollen zeitig vorher zur offentlichen Kenntniß gebracht und die bedeutendsten Kuͤnstler Deutschlands zum Einsenden von Gemaͤlden, Zeichnungen u. s. w. aufgefordert werden. Am Schlusse jeder Kunst-Ausstellung findet eine Verloosung einer gewissen Anzahl von Gemaͤlden statt, welche durch Stimmen—⸗ Mehrheit des Vorstandes ausgewählt und zu diesem Zwecke den Kuͤnstlern abgekauft werden. Ein jedes Loos kostet 1 Rthlr. Von jedem Mitgliede werden zur Deckung der Kosten des Ver— eins 2 Rthlr. zu der Vereins-Kasse jährlich praenumerando ein- gezahlt, wofuͤr es 3 Actien, jede zu 1 Rthlr., zu den stattfinden⸗ den Verloosungen, so wie das Recht des freien Zutritts zu der alle zwei Jahre zu veranstaltenden oͤffentlichen Ausstellung erhalt.
— In dem Zeitraume vom 27. Maͤrz bis zum 285. April d. J. sind in die Polizei⸗Gefaͤngnisse von Halle 98 Per sonen und zwar 64 maͤnnlichen und 34 weiblichen Geschlechts eingelie⸗ fert worden. Davon sind 7h entlassen und aus der Stadt ge— bracht, 16 an die dasige Arbeits- und andere Anstalten, 9 aber an die gerichtlichen Behörden abgegeben worden. In der Ar— beits-Anstalt zu Halle befanden sich 35 Personen und darunter 23 Zwangs-Arbeiter.
— Am ten sprang zu Breslau ein Dienstmaͤdchen, weil es von ihrer Dienst-Herrschaft beschuldigt worden war, sie uͤbervor⸗ theilt zu haben, in der Naͤhe der Koͤnigs-Bruͤcke vor den Augen vieler Menschen in den dort sehr tiefen Stadtgraben. Vergebens verlangten viele der sich dort schnell mehrenden Zuschauer nach einem Kahne; es war keiner in der Nahe. Die Gefahr aber wuchs mit jedem Augenblick, denn das Dienstmaͤdchen, welches laͤngst alle Besinnung verloren hatte, war bereits mehreremale untergesunken. Da erschien zu rechter Zeit der in der: Naͤhe wohnende Hauptmann von Bennigsen vom Koͤniglichen 10ten Infanterie⸗Negiment, welcher, obwohl er eben erst er— muͤdet von einer Truppen-Uebung zuruͤckgekehrt war, sogleich in den Stadtgraben sprang, schwimmend die Ungluͤckliche er— reichte, und sie unter großer Theilnahme aller Zuschauer, obwohl anscheinend leblos, ans Land brachte. Er ließ sie in einen an— graͤnzenden Garten bringen, sorgte dort fur ihre nächste Pflege und dann fuͤr ihre Unterbringung im Kranken-Hospital, wo sie sich unter ärztlicher Behandlung bald ganz erholte.
— Im Regierungs-Bezirk Stettin sind im verflossenen Monat abermals in 19 Ortschaften neue Ausbruͤche der Men— schenpocken vorgekommen. In Stettin selbst waren vom 6. Februar bis zum 12. Mai d. J. 65 Individuen erkrankt, 44 genesen, 5 gestorben und 16 noch in der Behandlung, darunter befanden sich vom Militair beziehungsweise 26, 198, 1 und 9 Personen. Das 2 Meilen von Stettin gelegene Dorf Hagen mußte als insicirt unter Sperre gesetzt werden. Auch n der Straf- und Besserungs-Anstalt zu Naugard brachen die Blac— tern aus; sie sind jedoch durch die getroffenen sehr zweckmäßigen Anstalten bereits wieder daraus entfernt, so daß es bei den er— sten Ausbruͤchen sein Bewenden behielt. Umcer den obge— dachten 19 Ortschaften befanden sich, ohne Stettin, 7 Städte. Da jedoch die Krankheit uͤberall mit seltenen Ausnahmen gut— artig verläuft, auch von den Behörden die zweckmaͤßigsten An⸗ stalten zur Verhuͤtung einer Weiter verbreitung durch Ansteckung mit großer Sorgfalt getroffen sind, wozu das thätige Vorschrei⸗ ten mit den Schutzblatter-⸗Impfungen zu rechnen ist, so ist eine baldige gaͤnzliche Vertilgung der Krankheit zu hoffen.
Wissenschaftliche Nachrichten.
Aelteste Kenntniß der Chineser von dem Gebrauch und der Abweichung der Magnetnadel.
Die Frage uͤber den aͤltesten Gebrauch des See-Kommpasses bet ern und Arabern, oder im westlichen Europa, vor Guyot de Provins (161) ist so ost ohne Erfolg diskutict worden, daß dee neutsten siterarischen Entdeckungen des Profsessors Klaproth in
Paris über diesen Gegenstand gewiß auch in Deutschland ein allge⸗
meines Interesse erregen werden.
In diesem Augenblicke laßt unser gelehrter Landsmann ei Schrift uͤber die Erfindung der Bussole drucken, die ein . gi uber den aͤltesten Kultur⸗Justand des dstlichen Asiens verbreiten und in wenigen Tagen erscheinen wird. Sie enthaͤlt zu Anfange einen Ueberblick der Namen, welche der Magnet bei den verschie—⸗ denen Völkern der alten Welt tragt; und merkwuͤrdig ist