1834 / 140 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 22 May 1834 18:00:01 GMT) scan diff

diesseitigen Beschluß vom 14. August i833 in der XXXII. Sitzung 8. 142 beantragt worden sey, sobald als moͤglich die ge— eigneten Antraͤge anher gelangen zu lassen.

Mit dem 1. Januar 1855 wird auch das Amt Homburg vor der Hoͤhe dem Deutschen Zoll-Vereine einverleibt. Da das Aber⸗-Amt Meisenheim schon seit 1836 im Preußischen Zoll— Verbande ist, so gehoͤrt nunmehr die ganze Landgrafschaft Hessen⸗ Homburg zu demselben.

In der Allgemeinen Zeitung wird dem Geruͤchte wi— dersprochen, daß in Stuttgart aus politischen Gruͤnden neue Verhaftungen stattgefunden; es seyen zwar die Beurlaubten theilweise einberufen und einige Tage lang'zahlreichere Patrouillen als sonst bemerkt worden, doch habe dies durchaus keinen bekannt gewordenen beunruhigenden Grund gehabt.

, .

Rom, 5. Mai. (Allgemeine Zeitung. Der Papst ist vorgestern in seine Hauptstadt zuruͤckgekehrt. Diese kleine Reise hat gezeigt, wie sehr er von dem groͤßten Theile seiner Un terthanen geliebt ist; die Reise glich einem Triumphzuge, aus allen Theilen des Gebirges waren die Bewohner nach 'der Land— straße, welche der heilige Vater zu passiren hatte, gestroͤmt, um dessen Segen zu empfangen. Er verlieh mehreren Beamten Or— den und Medaillen, und spendete den Armen reiche Almosen.

In Tivoli erhielt jeder Arbeiter bei dem neuen Kanal als Auf.

munterung zum Fleiße einen Scudo und eine Denkmuͤnze. Den Ingenieur, der das Werk leitet, beschenkte er fuͤrstlich, Und hin— terließ uͤberall das Andenken eines Vaters des Volkes. Man hat in letzterer Zeit mehrere Papiere und Briefe aufgefangen,

welche in Ziffer-Schrift abgefaßt sind, und, wie man verinuthet,

von der Propaganda in Paris herrühren. Man hat aber die Entzifferung noch nicht zu Stande bringen koͤnnen, weil sie auf eine bisher noch nicht gekannte Art geschrieben sind.

Spanien.

Madrid, 5. Mai. Die heutige Hof⸗-Zeitung meldet: „Am 18ten d. M. ist die Franzoͤsische Fregatte „la Victoire“, von Oran kommend, mit 455 Mann von dem Spanischen Ba— taillon der in der Franzoͤsischen Armee in Afrika dienenden Frem— den-Legion an Bord, in den Hafen von Carthagena eingelaufen.

Auf Befehl Ihrer Majestaͤt werden die Offiziere und Unteroffi⸗

ziere ihre Grade beibehalten. Das Bataillon ist angewiesen worden, seinen Marsch nach Valencia zu nehmen, um von jetzt an, nach dem Wunsch der Tapferen, aus denen es besteht, zur Bekaͤmpfung der Feinde Ihrer Masestaͤt gebraucht zu werden.“

Zum Beweise, wie sehr der Handel in diesem Jahre gegen fruͤher gewonnen und wie sehr sich der Kredit in Spanien ver— bessert habe, fuͤhrt die Ho f-Zeitung an, daß in den vier er— sten Monaten dieses Jahres fur 83,525,757 Realen mehr Ge— schaͤfte in Staats⸗Papieren gemacht worden, als im vorigen Jahre; es belief sich namlich im Jahre 1833 der ganze Umsatz in diesen 4 Monaten auf Nl, 390,541 Realen, im Jahre 1834 aber auf 1259, 91itz 98 Realen. Das genannte Blatt stellt dies als eine gquͤnstige Erscheinung dem Steigen der Fonds zur Seite.

Der Messager theilt folgendes Privat⸗-Schreiben aus Madrid vom 7. Mai mit: „Der General Rodil hat sein Haupt-Quartier noch immer zu Goubea in Portugal. In Folge seiner letzten gegen Visen gerichteten Bewegung haben sich die Miguelisten in der Richtüng von Coimbra zuruͤckgezo⸗ gen. Das Corps des Pfarrers Merino ist fast ganz zersprengt; er kann kaum noch ein Dutzend Mann bei sich haben. Der Oberst Obregin deckt die Straße von Aranda bis Somo-⸗FSierra.— Der Minister des Innern, Herr Moscoso, ist hier angekom— men und installirt worden. Es heißt, unsere Regierung habe den Traktat der Quadrupel-Allianz schon ratificirt; dies hat das Steigen in unseren Fonds zu Wege gebracht. Der Regie— rungs-Rath scheint sich Allem zu widersetzen, wodurch jetzt schon die Anerkennung der Cortes - Obligationen entschieden werden konnte; das Ministerium beobachtet ein entgegen— gesetztes Verfahren; Herr Martinez de la Rosa zeigt sich einem reichen Pariser Kapitalisten entschieden guͤnstig gesinnt. Unsere Zeitungen moͤchten gern, daß die Anleihe der 200 Mil— lionen bei Spanischen Kapitalisten negociirt wuͤrde. Ueber die Zusammenkunft der Cortes herrscht noch immer dieselbe Unge— wißheit; das Ministerium schiebt sie sehr geschickt hinaus. Herr Viniegra, der Schwager des Generals Torrijos, ist zum Lega— tions-Secretair in Danemark und zum dortigen Geschaͤftstraͤger waͤhrend der Abwesenheit des Herrn Arana, der von der Köoͤni— gin Urlaub erhalten hat, ernannt worden. Herr Faldeano ist zum ersten Praͤsidenten des Koͤnigl. Gerichtshofes zu Saragossa ernannt und Herr Castejon folgt ihm als Präfekt von Valencia. Wir genießen hier die vollkommenste Ruhe.“

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Lissabon, 27. April. Waͤhrend im suͤdlichen Por⸗ tugal die Partei Donna Maria's bisher nicht bleibend sich uͤber die Serra⸗Monchique auszudehnen vermochte, welche die Anhaͤn— ger Dom Miguels nicht allein behaupteten, sondern von wo aus sie sogar ihren Gegner auf der Seekuͤste Algarbiens durch einen ununterbrochenen Guerilla⸗-Krieg beuncuhigen, faͤhrt das Gluͤck fort, im Norden den Anhaͤngern Donna Marias sich guͤn—

stig zu beweisen. Das Hauptquartier Villaflors war, nach den letzten Nachrichten, bereits uͤber Lamego hinaus auf dem Wege nach Visca vorgeruͤckt, und dieser General Donna Marias schien bei der Bevölkerung Beiras wenigstens einen passiven An- hang zu finden. Die Operationen Villaflors zwischen dem Duero und Mondego hatten einen wichtigen Stuͤtzpunkt in dem Be⸗

sitze der Festung Almeida gefunden, deren die darin eingeschlos—

senen politischen Gefangene, durch die Nähe der Spanischen Trupe

pen ermuntert, sich bemeisterten. Es ist dies der dritte Platz nach Peniche und Marvao, den die Partei Dom Miguel s auf diese Weise verliert, nachdem fruͤher schon die politischen Gefan—

genen, die im Kastel St. George festgehalten wurden, bei der Raͤu⸗

mung Lissabon's durch den Herzog von Cadaval und Visconde von Santarem ihre Gefaͤngnisse gesprengt und den ersten An— stoß zur Reaction in dieser Hauptstadt gegeben hatten. Man kann daher dreist behaupten, daß, naͤchst der Feindschaft der Whigs, nichts der Sache Dom Miguels mehr als jenes Detentions— System der sogenannten politischen Verdächtigen geschreckt hat, welches die jetzigen hiesigen Machthaber gleichfalls zu befolgen geneigt scheinen, und dann ihrerseits zuverlässig auch einmal die Erfahrung machen duͤrften, daß bei Partei⸗Reibungen der Druck fruher oder spaäͤter stets Gegendruck hervorbringt. Die Deser— tion von Unteroffizieren und Gemeinen, die, in der letzteren Zeit, unter den Truppen Dom Miguels ziemlich unbedeutend geworden war, hat, seitdem die Ereignisse im Norden Portu— gals unter jenen Truppen bekannt geworden, plotzlich wieder auf eine Weise zugenommen, die sich nur mit dem Zeitpunkte ver— gleichen laßt, der dem Bekanntwerden des zu Lissabon stattge⸗ fundenen Herrschafts-Mechsel folgte. Bemerkenswerth bleibt da—

der Kuͤnste erreichte an diesem Tage sein 70stes Jahr.

568 bei indeß doch, daß, die Miliz und namentlich das Miliz⸗Regi⸗ ment von Viana und eine Compagnie vom Miliz⸗Regimente von Loasuo abgerechnet, diese Desertionen stets nur individuell blieben und niemals ganze Militair-Koͤrper begreifen. Die hiesige Chro— nica scheint diese Thatsache mit den Hoffnungen erklaͤren zu wol— len, welche die Fuͤhrer der Partei Dom Miguels bei ihren Un— tergebenen noch aufrecht zu erhalten wußten, und macht in dieser Hinsicht aufgefangene neuerliche Schreiben des General-Quar— tier⸗Meisters der Armee Dom Miguels, und des fruͤheren Gou— verneurs von Tras os Montes bekannt, worin diese die Ver— sicherung ertheilen, daß eine Dom Miguel zugehoͤrige Flotte so eben aus den Haͤfen Englands nach Portugal in die See ge— fahren sey, und daß bei einer Berathung in beiden Englischen Parlaments-Haͤusern, sich eine bedeutende Stimmen-Mehrheit zu Gunsten Dom Miguels ergeben habe. Die Verbreitung aͤhnlicher Nachrichten ist aber wohl uͤberall und zu allen Zeiten als ein erlaubtes Kriegs-Mittel betrachtet worden; und wenn man die Beschaffenheit jener Nachrichten analysiren wollte, duͤrfte nicht zu uͤbersehen seyn, daß selbige fuͤr ein Volk berechnet waren, unter dem heute noch die sogenannnten Sebastianisten nichts we— niger als selten sind. Auch zu Porto, wenn unsere Erinnerung treu ist, wurden während der letzten Belagerung zur Aufrichtung der Hoffnungen Nachrichten verbreitet, die der Portugiesischen Er— sindungsgabe alle Ehre machten Dem aufmerksamen Beobachter wird es dabei uͤbrigens als sehr charakteristisch gewiß nicht ent— gehen, wie tief selbst bei den Anhaͤngern Dom Miguels das Ge— fuͤhl von dem großen Einflusse, den Großbritanien auf die Be— stimmung des Schicksals von Portugal ausuͤbt, gewurzelt zu seyn scheint. Sogar Silva Carvalho, der nicht fuͤr besonders Eng— lisch gesinnt gilt, scheint sich jenes Gefuͤhles nicht erwehren zu koͤnnen, und schon zwei Tage nach Bekanntmachung des Dekreis, welches faktisch die durch den Traktat von 1810 England von

Portugal eingeraͤumten Zoll⸗Beguͤnstigungen aufhebt, sah sich die

Chronica, wahrscheinlich nach angestellter reiflicherer Ueberlegung, veranlaßt, den weitlaͤufigen Beweis zu versuchen, wie jenes De— kret, statt dem Englischen Handel nachtheilig zu seyn, fuͤr denselben vielmehr foͤrderliche Bestimmungen enthalte.

8 unrl ei.

Konstantinopel, 25. April. Folgendes ist der eigenhaͤn— dig an den Groß-Wesir ausgefertigte Befehl des Sultans in Bezug auf die Vermaͤhlung seiner aͤltesten Tochter mit dem Ge— neral-Direktor der Artillerie, Halil Rifat Pascha: „An Dich, mein Wesir! In Uebereinstimmung mit den Gesetzen des Propheten, habe ich beschlossen, meine geliebte Tochter, die Prin— zessin Saliha, zu vermaͤhlen, und meine Wahl ist auf Halil Rifat Pascha gefallen. So es Gott gefaͤllt, soll die Feierlichkeit dieser Verbindung in der naͤchsten Woche stattfinden. Ich betrachte dies gluͤckliche Ereigniß wie eine ganz besondere, meinem Hause vom Himmel gewährte Gnade, die seit dem Sultan Achmed Chan keinem meiner Vorfahren widerfahren ist, und fuͤr die ich Gott nicht genug danken kann. Halil Pascha ist einer meiner treuesten und lobenswerthesten Wesire; ich habe Grund zu hof— fen, daß er einen verdoppelten Eifer zeigen wird, um meinen Er— wartungen zu entsprechen und den Dienst des Staates, der meiner Fuͤr⸗ sorge anvertraut ist, zu erfuͤllen. Da dieser Umstand allen meinen Un— terthanen eine Veranlassung zu Freudenbezeigungen seyn wird, denen aber, die mein Vertrauen auf engere Weise besitzen, ganz beson—= ders zur Ehre gereichen muß, so wirst Du mit dem Seriaskir— Pascha gemeinschaftlich Verabredung treffen, um fuͤr die Cere— monieen der feierlichen Handlung die geeignetsten Entwuͤrfe zu machen, und wenn Ihr Beide Euch daruͤber vereinigt, so wirst Du mir die Vorschlaͤge zur Begutachtung mittheilen. Moͤchte die goͤttliche Allmacht, um der Liebe zu seinem Propheten wil— len, dieses Ehebuͤndniß, welches mein vaͤterliches Herz mit Freude erfuͤllt, segnen und es fuͤr alle Unterthanen, die der Himmel meinem Schutze verliehen hat, zu einer Quelle des Gluͤckes machen.“

Saͤmmtliche Pascha's der Provinzen sind eingeladen wor— den, die Feierlichkeit der auf den 1. Mai festgesetzten Verlobung durch ihre Gegenwart zu erhohen. Gegen Ende des Monates Muharrem (zu Anfange des Juni) soll die Hochzeit vollzogen werden.

nl nn v.

Berlin, 20. Mai. Die in dem heute ausgegebenen 10ten Stuͤcke der Gesetz, Sammlung enthaltene Allerhöchste Kabinets— Ordre wegen der Wiederverleihung der Kriegs-Denkmuͤnze lau—

tet also:

„Ich bestimme auf die Mir vorgelegte Anfrage, daß die Wiederverleihung der Kriegs-Denkmuͤnze unter allen Umstäͤnden Meiner Bestimmung vorbehalten bleibt, und daß in betreffen— den Faͤllen, auch wenn die National-Kokarde wieder verlie— hen seyn sollte, jedesmal speziell an Mich hieruͤber zu berich— ten ist, dergestalt, daß mit der Wiederverleihung der Na— tional-⸗Kokarde die Wiederverleihung der Kriegs-Denkmuͤnze nicht immer von selbst verbunden ist. Zugleich will Ich in

Verfolg Meiner Ordre vom 30. Oktober 1814 hierdurch fest⸗

setzen, daß von den Behoͤrden ein Antrag auf Wiederverlei— hung der Kriegs-Denkmuͤnze nur dann nicht gemacht werden soll, wenn das betreffende Individuum zur Ausstoßung aus dem Soldatenstande verurtheilt worden ist. Ich trage Ihnen auf, diese Bestimmungen durch die Gesetz⸗Sammlung bekannt machen zu lassen.

Berlin, den 3. April 1834.

Friedrich Wilhelm. An die Staats-Minister v. Kamptz und Muͤhler und den General-Lieutenant v. Witzleben.“

Ein schoöͤnes Fest vereinigte heute die Kuͤnstler und Kunst— freunde Berlins. Der wuͤrdige Direktor der Koͤnigl. Akademie Schon am Morgen uͤberbrachte eine Deputation des Senats der Aka— demie ihm eine auf Veranstaltung derselben gefertigte Denk— muͤnze, welche mit der Hindeutung auf die heutige Feier die Erinnerung an einen in fruͤher Jugend von dem Ehrengreise errungenen kuͤnstlerischen Sieg zurückruft. Die Vorderseite des gegossenen Medaillons zeigt das von Jachtmann modellirte Bild⸗ niß des ruͤstigen Siebzigers, umgeben von folgender Inschrift:

Dr. J (ohann) G (ottfried) Schadow, geboren Berlin

d. 20. Mai 1764. Mitglied der K. Akademie der Künste

d. 265. Januar 1788, Direktor seit d. S. Fehr. 1816. Auf der Ruͤckseite erblickt man die Gruppe des Perseus und der Andromeda, welche Schadow wahrend seines Aufenthaltes in Rom modellirte, und wofuͤr ihm von der Akademie di San Luca am 18. Oktober 1786 der Preis in der Skulptur zuer— kannt wurde. Zu beiden Seiten dieser Gruppe erscheinen fol— gende symmetrisch geordnete Inschriften. Zur Rechten:

Gekrönt d. 18. October 1786 von der Akad. di San

Luca zu Rom.

80 3553

Zur Linken: Gefeiert d. 20. Mai 1834 von der Kön. Akad. de Künste zu Berlin. ö Der hiesige aͤltere KuͤnstlerVerein, welchem der Jubelgreis ehen, falls seit einer langen Reihe von Jahren als Direktor vorstehf hatte demselben ein Porzellan-Service als Geschenk dargehrach. wovon jedes einzelne Stuͤck eine eigenhaͤndige Composition eine . Mitgliedes des Vereins eingebrannt enthalt, so daß dasselbe en.; in ihrer Art einzige Sammlung ernster und scherzhatz; Original- Zeichnungen vertrauter Freunde und Kunstgenosen ausmacht. Der Verein juͤngerer Berliner

Kuͤnstler biz ebenfalls nicht zuruͤck. Ein dem Direktor Schadow 1

ihrem Ehren-Vorsteher gewidmetes Stammbuch begreift in 8

schäͤtzbare und zahlreiche Folge selbsterfundener Composts. nen und Zeichnungen. Freunde und Schuͤler vereinignn sich, dem hochverdienten Meister auf die angemessenste Wei durch Proben ihrer Kunst zu huldigen. An sonstigen Darin. gungen der Liebe und Verehrung fehlte es gleichfalls nicht; n

ein frohes gesangreiches Mittagsmahl versammelte darauf, nut, .

Deutscher Weise, mehr als 170 Theilnehmer zu einer herzlich Feier. Das Comité des Elb-Musik-Vereins macht in den 6 fentlichen Blaͤttern bekannt, daß das auf den 28sten, 29sten in 30. Mai d. J. in Magdeburg angesetzt gewesene Musik⸗Fest gen eingetretener nicht zu beseitigender Hindernisse an dien Tagen nicht stattfinden, und daß eine naͤhere Anzeige dieserhs zu seiner Zeit erfolgen werde. . Das diesjaͤhrige Niederrheinische Musik⸗Fest sollte lu ö einer in der Achener Zeitung enthaltenen Bekanntmachung i betreffenden Comités an den beiden Pfingstfeiertagen zu Ach! begangen werden. . Auf dem Markte zu Neuß, Reg. Bez. Duͤsseldes! kamen im Monate April d. J. zum Verkaufe 5025 Scheff Weizen, 11,916 Schfl. Roggen, 1148 Schsl. Gerste, Hij und Buchweizen, 143 Schft. Ruͤbsaamen. Es wurden abgesth resp. abgefuͤhrt a) nach Holland: 5243 Schfl. Weizen, gj Schfl. Roggen, 125 Schfl. Ruͤbsaamen; b) nach dem Berj schen: 2s Schfl. Weizen, 876 Schfl. Roggen, 476 Sch Gerste, Hafer und Buchweizen. Die Zufuhr hat einen Ga werth von etwa 22,454 Rihlrn. und die Abfuhr einen Gil werth von ungefaͤhr 20,872 Rthlrn. betragen. i ken 20. Mai 1834. Amtl. Fonds- und Geld- Cours- Aettel. r · /// Ta m, e, . X/, e, ee 391 985 Jürosshæ Pos. d / Gstpr. Pfandhr. Hemm. d.

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ice 4 96 4 1663 iM Kur- d. NJeuit- da. 1 1065 116 Schlesische do. 4 Ib ä kæt. C. d. . n. . IPB L. Sch. d. K. u. X. 67

St. - Schuld- Sch. kr. Engl. Anl. 13. 33 Er Engl. Anl. 22. Pr. Engl. Ohl. 30.

rüm. Seh. d. See li.

Kurm. Ohl. m. J. (

Neum int. Sch. 40.

Berl. Stadt- Ob.

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Wechsel- Cours.

Kurz 2 At. la 1 Kurt 152 it 151 Mt. 6 24 Mt. 863 Mt. 104 Mt. 1637 Mt 994 Tage 1027 560 El. 2 Mt 1022 . 100 Kbl. 3 Woch. 660 Fl. Kur-

s , 3 250 Fl.

Amsterdam dit IIamburs dito ( n;, 111. Wien in 20 Xr. . Angshurg Breslau eipuig . Frankfurt a. M. Petèersburz ,,,, Auswvürtige körs eu. Amsterdam, 15 Mai. Niederl. wirkl. Schuld si 6. 58 do. 377. Ausgesetzte Schuld KHanz - Bill. 255. 438 Amort. 90. 3z8 7355. Russ. (v. 185360 hreuss. Prämien- Scheiue g8ę do. 43 Anl. —. GCesterr. 97. ö Span. JILJ. 38 453. .

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Eraukfiurt a. M., 17. Mai. Gesterr. 5 Metall. 1003. 100m. 43 916. 9117. 243 54. 183 233 Bank Actien 1562. 1560. Hauri. Obl. 13931. Loose zu 166ũ 2066. Br. Holl. 58 6b. 1332 963 9513. Haln. Loose 647. 6 Freuss. hrüm.- Seh. 353. do. 43 Anl. 4. (. 53 Spꝛn. K ente il 705. 33 do. perp. 453. 453 . Paris, 14. Mui. . 38 KReutre pr. gompt. 105. 76. tin cour. 1065. 89. 33 pr. eon] 79. 60 fin Cour. 79. 70. 583 Neap. pr. compt. 9g65. 70. Bu Cour. Span berp. J35 33 445 Cortes- Ohl. 23. Belg. 31 Königliche Schauspiele Mittwoch, 21. Mai. Im Schauspielhause: Die Verscht⸗ rung des Fiesko zu Genua, Trauerspiel in 5 Abth., von Sch ler. Hr. Becker: Fiesko, als Gastrolle.) ö Donnerstag, 22. Mat. Im Schauspielhause: Auf Begt ren: Konig Konradin, historische Tragoͤdie in 5 Abth. und eine Vorspiele, von E. Raupach.

Köntgstädtisches Theater. . Mittwoch, 21. Mai. Die Reise auf gemeinschaftliche K sten, Posse in 5 Akten, von L. Angely. Vorher: Naphael, Lu spiel in 1 Akt, von Castelli. Donnerstag, 22. Mai. Die Familien Capuleti und Montech Oper in 4 Akten. Musik von Bellini.

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Markt⸗Preise vom Getraide. Gerlin, den 17. Mai 1634.

Zu Lan de: Roggen 1 Rthlr. 4 Sgr, auch 1 Rthlr. 2 Sgt Hafer 25 Sgr., auch 20 Sgr.

Zu Wasser Weizen (welßer) 1 Rthlr 22 Sgr. 6 Pf., an 1èRthlr. 29 Sgr. und 1 Rthlr. 7 Sgr. 5 Pf. Roggen 1 Rthh 1 Sgr. 3 Pf, auch 1 Rthlr; große Gerste 70 Sgr. kleine Ger 20 Sgr., auch 17 Sgr. 6 Pf Hafer 2 Sgr. 6 Pf, auch 20 Sgt Erbsen (schlechte Sorte) 1 Rihlr. 7 Sgr. 6 Pf.

. Sonnabend, den 17. Mai 1854.

Das Schock Stroh 9 Rthlr. 15 Sgr, auch 8 Rthlr. 15 St der Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 20 Sgr. ö

Redacteunr Co tte. * m =

Gedruckt hei A. W. Hayn.

SX 3955. 33, 193.

I3, 527. 953, 73. gâ, 136. dei Grack, bei Gronau, bei Jonas, bei Mestag und 2mal bei

Preußische Staats-⸗Zeit

Allgemeine

——

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem Ober-Berghauptmann Gerhard den Rothen Adler-Orden erster Klasse mit Eichenlaub zu verleihen geruht. !

Se. Majestaͤt der König haben dem vortragenden Rath der Ober-Berghauptmannschaft, Geheimen Ober-Bergrath von Franck, genannt Laroche, den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub zu verleihen geruht.

Se. Majestät der Koͤnig haben dem Kaiserl. Russischen Pre— mier Lieutenant im Chevalier-Garde⸗Regiment Ihrer Masestäͤt der Kaiserin, Grafen George zu Sayn-Wittgenstein— Berleburg, den St. Johanniter-Orden zu verleihen geruht.

Se. Königliche Majestaͤt haben zu Kreis-Justizraͤthen fuͤr den Demminer Kreis:

den Justiz Amtmann Schroder zu Treptow a. T.; fuͤr den Anklamer Kreis:

den Stadtgerichts⸗Direktor Teß mar zu Anklam; fuͤr den Usedom-Wolliner Kreis:

den Land- und Stadtrichter, Justizrath v. Holle ben

zu Swinemuͤnde; und

fuͤr den Pyritzer Kreis:

den Land- und Stadtrichter Lo mpius zu Pyritz

ernennen und die fuͤr dieselben ausgefertigten Bestallungen

u ile eh zu vollziehen geruht.

Se. Majestaͤt der König haben dem Geheimen expedirenden Secretair Neuhaus bei der Haupt-Bank den Charakter als Hofrath Allergnaͤdigst zu verleihen und das Patent daruͤber zu vollziehen geruht.

Des Köoͤnigs Majestaͤt haben Allergnaͤdigst geruht, den Großhaͤndlern von der Heydt und von Carnap, so wie dem Manufaktur Besitzer Meckel zu Elberfeld, den Charakter als Kommerzien-Raͤthe zu verleihen und die daruͤber ausgefer— tigten Patente Allerhoͤchstselbst zu vollziehen.

Bei der am 17ten d. M. angefangenen und am 20sten ejusd. fortgesetzten Ziehung der 5ten Klasse 69ster Königl. Klassen‘ Lot— terie fiel ein nach Halle bei Lehmann; 1 Gewinn von 5000 Rthlr. auf Nr. 61,162 nach Colberg bei Meyer; 3 Gewinne zu 20060 Rthlr. fielen auf Nr. 625. 16,754 und 97,8g2 in Berlin 2mal bei Matzdorff und bei Seeger; 32 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 2635. 9g020. gä32. 9719. 9876. g9g54. 18,002. 19,037. 20,781. 24,451. 26,318. 29, 0961. 30, 212. 33,073. 33,187. 36, 126. 7,4634. 50, S277. 54,057. 58, 159. 58,750. 64,878. 71,059. 72, 1656. ä„ä2I. 78,981 79, 029. S2, 570. S7, 967. S8, G20. 89, 009 und A975 in Berlin bei Alevin, bei Burg, bei . und bei Seeger, nach Achen bei Levy, Bleicherode bei Fru lau bei H. Holschau zen,, bei J. Holschau jun. bei Prinz und Zmal bei Schreiber, Danzig 2mal bei Rotzoll, Duͤsseldorff 2mal bei Spatz, Glogau bei Bamberger, Halberstadt bei Suͤßmann,

deburg bei Brauns, Marienwerder bei Schroͤder, Merseburg bei Kieselbach, Oppeln bei Bender, Potsdam bei Bacher und bei Hiller, Reichenbach bei Parisien, Sagan bei Wiesenthal,

Schweidnitz bei Scholz, Thorn bei Kaufmann, Tilsit bei Lowen—

berg und nach Zeitz bei Zuͤrn; 44 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 10,216. 11,948. 12,A072. 12,967. 14, 166. 14, 183. 15,1656. 15,877. 15,878. 19,412. 22,792. 23,534. 30,690. 31, 8sg5. 32, 19 . 33,262. Itz, 619. 39,798. 39, g32. 41,382. 41,518. 44,181. àtz,õ ld. 54,029. 54,634. 59, 491. 61, 967. 62,599. 64,090. 58,541. 68,880. 68,892. 74,735. 77,953. 78, 328. S2, 388. gi, 953. 95,502 und 99, 342 in Berlin bei Burg,

Seeger, nach Barmen bei Holzschuher, Beeskow 2mal bei Grell, Breslau bei Gerstenberg, bei J. Holschau jun. und bei Schrei— ber, Colberg bei Meyer, Danzig 3mal bei Rotzoll, Duͤffelborff zmal bei Spatz, Elberfeid bei Heymer, Glogau bei Bamberger, Halberstadt bei Alexander, Halle bei Lehmann, Königsberg in Pr— bei Borchardt und bei Burchard, Krotoszin bei Albu, Memel zial bei Kauffmann, Merseburg bei Kieselbach, Minden bei Wolfers, Muͤnster Amal bei Lohn, Quedlinburg bet Dammann, Sagan 3mal bei Wiesenthal, Schweidnitz bei Scholz, Stettin zmal bei Rolin und bei Wilsnach, Thorn bei Kaufmann und nach Wesel bei Westermann; 56 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 564. 991. 1446. 4327. 438. 5258. 5 33. 671. 10,446. 14,178. 14,503. 16,493. 23,250. 24,5. 25,097. 28,229. 30,276. 33, 934. 34,724. Ztz, 02. 37, 646. 38,8 I4. 41, 813. 48,448. 48,709. 50,518. 50, 606. 52,511. 55, 473. 55,590. 55, 895. 56,052. 56, 728. 57,377. 57,654. 60,314. 61,464. 6,596. 52, 835. 65,507. 66,778. 6b, 922. 70,5 18. 74,03. 75,891. 77,340. 82, 795. S, 71tz. 87,718. 88, 240. 89, 608. g5, 293 Die Ziehung wird fortgesetzt. Berlin, den 21. Mai 1834. Köonigl. Preußische General-Lotterie⸗Direction.

Die Fabriken-Besitzer C. Woderb und F. A. Egells zu Berlin haben ein Patent

wegen einer Haͤckselschneide⸗Maschine in der durch Zeich—

nung und Beschreibung nachgewiesenen Zusammensez⸗

zung, jedoch ohne Beschraͤnkung in Anwendung ihrer einzelnen Theile,

und 98,589.

unterm 17. Mai 1834 erhalten, guͤltig von hier an auf Fuͤnf

nach einander folgende Jahre und fuͤr den Umfang des Preu— hischen Staats. .

Angekommen: Se Excellenz der General⸗Lieutenant und Commandeur der 19ten Division, von Hofmann, von Posen. Der General-Major und Commandeur der 1sten Division,

von Uttenhoven, von Koͤnigsberg in Pr.

Abgereist: Der Wirkliche Geheime Ober-Regierungs-Rath und Kammerherr, Graf von Hardenberg, nach Neusalz.

. err 2

Haupt-Gewinn von 10,060 Rthlr. auf Nr 39, 152

hberg, Bres⸗

Sl, 144. 81, 3669. 81, 749.

Berlin, Donnerst ag den 22sten Mai

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Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Rußland. St. Petersburg, 15. Mai. Die hiesigen Zeitungen ent— halten nachstehende Kasserliche Manifeste: l. „Von Gottes Gnaden Wir Nükolaus der Erste, Kaiser und Selbstherrscher aller Reussen, ꝛc. 3c. ꝛ. Thun allen Unsern getreuen

Unterthanen kund und zu wissen. In den Grundgesetzen Unseres

Kaiserreiches ist die Volljährigkeit des Thronerben auf das sechgehnte

Lebensjahr deslelben festgesetzi. Wieses Alter hat Unfer vielgeliebter Sohn, der Kroßfuͤrst Alcxander Nikolajewitsch, am 17ten Tagsten), dieses Monats erreicht. Mit tiefem Dankgefühl gegen die Vorse—

hung, die Ihn bisher erhalten, die Erreichung dieser Epoche als ein Zeichen der Uns geschenkten himmlischen Gnade und als ein Unter⸗ pfand künftiger Segnungen betrachtend, haben Wir das Fest der Christi, den 22stend M. 1. Mal) fuͤr die Feier der

heiligen Auferstehung Volljährigkeit des Thronfolgers dem Tempel Gottes in Unserer

anberaumt. An diesem Tage ist in

ein Dankgebet dargebracht und zugleich der durch die Reichs⸗-Grund— esetze fuͤr die Volljaͤhrig keit des Thronfolgers vorgeschriebene Eid ge⸗ eistet worden. Indem Wir unsere lieben treuen Unterthanen von diesem feierlichen kte in Kenntniß setzen, fordern Wir sie auf, sich mit Uns in dem eensten Gebete zu vereinigen, daß der Allerhöchste den Thronfolger in Seiner Volljäͤhrigkeit mit Weisheit und Tugend segnen, daß die allguͤtige Vorsehung Ihn auf dem Ihm bevorstehen⸗ den Lebenspfade leiten, und daß Sein Herz in der Hand Gottes stets bewahrt und fuͤr den Ihm bestimmten großen Dienst wuͤrdig vor bereitet werden moöͤge. Zugleich befehlen wir Erstens, die bei— folgende Eides Formel den unsere Grund⸗Gesetze bildenden Akten beisufuͤgen. 3 weitens, in allen Kirchen des Reichs am ersten Fest— tage nach Empfang dieses Manifestes, Gott, dem Geber alles Gu— ten, fuͤr die vom Thronfolger erreichte Volljaͤhrigkeit ein Dankge⸗ bet darbringen zu laͤssen. Gegeben in St. Petersburg am 22 April, (4. Mai) im Jahr Eintausend Achthundert vierunddreißig nach Christi Geburt, dem neunten Unserer k

L. „Von Gottes Gngden Wir Nikolaus der Erste, Kaiser und Selbstherrscher aller Reussen, König von Polen :c. ꝛc. 2. Nach Pruͤfung des letzten Punktes im Artikel 21 des am 14. Februar 1832 dem Königreiche Polen Allergnaͤdigst verliehenen Statutes, wo— selbst es heißt: „„Unsere Unterthanen des Russischen Kaiserreichs, die sich eine Zeit lang im Koͤnigreiche Polen aufhalten, so wie auch Unsere Unterthanen des Königreichs Polen, die in andern Theilen des Kaiserreichs verweilen, unterliegen den Gesetzen des Landes, in welchem sie sich befinden“, und auf die Vorstellung Unsers dirigirenden Conseils fuͤr das Königreich Polen, haben Wir dekretirt und dekreti— ren Art. 1. Der Artikel 19 des Polnischen Kriminal-Koder, betreffend diejenigen unserer Unterthanen des Königreichs Polen, welche sich im Russischen Kaiserreiche eines Verbrechens schuldig machen, ver⸗ liert von jetzt an seine Gesetzeskraft. Art. 2. Dicjenigen ünserer Unterthanen des Königreichs alen welche im Russischen Kaiser—

reiche ein Verbrechen begehen, und darauf nach dem Königreich Po⸗ J t oder Civil⸗Gou⸗ verneure den Gerichts-Behorden des Kaiserreichs ausgeliefert wer— den

len entfliehen, sollen auf Requisition der Militair—

. Art., 3 Eben so sollen Unsere Unterthanen des Russischen Kaiserreichs, welche sich im Königreiche Polen eines Verbrechens

schuldig machen und darauf nach dem Russtschen Kaiserreiche entfiie⸗

Kempen bei Berndt, Königsberg in Pr. bei Burchard, Mag, hen, auf die Requisition des Königlichen Statthalters, den Gerichts=

Behoͤrden des Koͤnigreichs ausgeliesert werden. Art. 4. Die Voll⸗ ziehung dieser Unserer, in die Gesetz⸗ Sammlung des Königreichs einzuruͤckenden Verordnung, uͤbertragen Wir Unserm Statthalter im Koͤnigreich Polen. Gegeben zu Zarskoje-Selo, am 2. (14. Ok⸗ to ber 1833.“

Beim Militair haben folgende Beförderungen stattgefunden: die General, Lieutenants, der Direktor des gelehrten Militair— Comité's, Gogel l., zum General der Artillerie; der General— Adjutant Sr. Kaiserl. Majestaͤt, Tschitscherin J., zum General der Kavallerie; der Direktor des Bau-Departements fuͤr das Seewesen, Carbonier, zum General vom Geniewesen; der Ober— Direktor des Pagen-Eorps 2c. und Direktor der Kaiserlichen Militair-Akademie, General⸗Adjutant Suchosanet J., zum Gene— ral der Artillerie; der Nakasny Ataman des Donischen Kosacken— Heeres, Kuteinikow II., zum General der Kavallerie, und der bevollmaͤchtigte Vorsitzer der Diwane in den Fuͤrstenthuͤmern Moldau und Wallachei, Kommandirende des ten Infanterie— Corps, General⸗Adjutant Kisselew J., zum General der Infanterie.

Der General, Lieutenant und General-Adjutant Run che hat den Alexander-Newski⸗Orden und das Mitglied des Polni— schen Reichs⸗Rathes, Joseph Morawski, den St. Annen-Orden erster Klasse erhalten.

Der Prinz Peter von Holstein-Oldenburg ist zum Mit— gliede des dirigirenden Senates ernannt worden und wird bei den Sitzungen desselben unmittelbar nach den praͤsidirenden Mit

gliedern seinen Platz einnehmen.

Der Kammerherr Graf Alexander Borch ist zum Ceremo— nienmeister des Kaiserlichen Hofes ernaant worden.

Lange hat unsere Kaiserstadt in ihren Mauern keine so pracht— volle und imposante Festlichkeit gesehen, als den am letzten Sonntage den sten dieses stattgefundenen Ball, welchen der Adel des St. Petersburgschen Gouvernements zur Bezeugung seiner Freude fuͤr die gluͤcklich erlangte Hanz ht des Großfuͤrsten und Thronfolgers Alexander Nikolajewitsch, in dem am Fontanka— Flusse belegenen Hotel des Oberjaäͤgermeisters von Naryschkin gab. Letzteres war mehrere Wochen wor, der Wuͤrde dieses schöoͤnen denkwuͤrdigen Festtages entsprechend, mit großem Kosten-Aufwande verschoͤnert, erweitert und meublirt worden. Alle Kosten des Balls, alle dazu erforderlichen großen Vorbereitungen bezahlt der Adel, von dem Mehrere die bedeutendsten Summen beigesteuert hatten. Naͤchst den Gliedern des erhabenen Kaiserhauses, er— freute sich derselbe einer zahlreichen Frequenz der glaͤnzendsten Gesellschaft unserer Residenz. Auf der Fontanka war eine Illu— mination angebracht, welche selbst die zwei naͤchsten Bruͤcken in

herrlicher Beleuchtung umfaßte und ununterbrochen bis zum

Morgen brannte; dabei fuhren mehrere elegant verzierte und mit Lampen à la Kiaking erleuchtete Boͤte, auf welchen Vokal und Instrumental⸗Musik, von Militair⸗-Orchestres executirt, er— toͤnte, den Fluß auf, und abwaͤrts. Der an sich sehr trübe und regnigte Tag wandelte sich wie absichtlich fuͤr diese Feier in einen misdheitern Fruͤhlings⸗Abend um und verleitete zahllose

me e e r,, , ,

. und der Reichs⸗Beamten Gegenwart, nach dem Ritus Unserer rechtglaubigen Kirche, dem Allerhbchsten

ung.

Bewohner ⸗Klassen unserer Residenz, geradeswegs von den Schau—⸗ keln, Rutschbergen und PolichinellosBaracken der Volks- Belusti⸗ gungen unserer Oster⸗Woche, welche gerade mit diesem Abende schlossen, uͤber die Newskische Perspektive an die Fontanka⸗ Ufer hinzustroͤmen. Gewiß mochte sich hier an diesem Abend weit uͤber die Haͤlfte von der ganzen großen Be⸗ völkerung unsrer Kaiserstadt zur allgemeinen Schaulust zusam—⸗ mengedraͤngt haben, welche gewaltigen Massen aber auch zuletzt ein furchtbares Gedränge zuwege brachten, das ohne ungluͤckliche Folgen schwerlich voruͤbergegangen ist.

Durch Schiffer-Nachrichten aus Konstantinopel ward hier und in Odessa das Geruͤcht verbreitet, daß der Pascha von Ae⸗ gypten, Mehmed Ali, in einem Volksaufstande ermordet worden sey. Wenn diese Nachricht sich bestaͤtigt, so muß sie von den wichtigsten Folgen far den Orient seyn.

Zu Katharinoslaw ist ein Wollmarkt angeordnet, lich in den Tagen vom 29. Juni gehalten werden soll.

Adessa, 29. April. Der General Adjutant Sr. Majestaͤt des Kaisers, General Kisseleff, ist vorgestern von Jassy hier angekommen. . :

Im Lauf dieser Woche wird der Marschall Marmont von Wien hier erwartet.

Das hiesige Journal meldet: „Die Capitaine einiger kurzlich von Konstantinopel angekommenen Schiffe erzaͤhlen, daß sich dort das Geruͤcht verbreitet habe, Mehmed Ali sey zu Kahira ermordet worden; uͤbrigens wollen wir die Authenticität dieser Nachricht keinesweges verbuͤrgen, die, wenn sie sich bestaͤ⸗ tigte, bei der jetzigen Lage der Orientalischen Angelegenheiten von großer Wichtigkeit seyn wuͤrde. In der Begleitung des Griechischen Gesandten, Herrn Zografos, der am 18. Maͤrz auf einer von Herrn Butis kommandirten Griechischen Gabarre in Konstantinopel angelangt war, befanden sich die Herren Matzu⸗ rani, Chrisanthakidi Und Baron von Eichthal. Herr Mans, der Secretair des Gesandten, der schon etwas laͤnger in Kon— stantinopel ist, liegt an einer schweren Krankheit danjeder. Am Tage vor der Ankunft des Herrn Zografos hatte der Baron Rothschild der Pforte fuͤr die 18 Millionen Piaster, welche die Griechen zu bezahlen haben, Wechsel ausgestellt.“

Dasselbe Blatt hat von einem hiesigen Einwohner, der

den oft erwahnten Turki-Bilmez selbst gekannt hat, folgende Notizen uͤber denselben erhalten: „Turki-Bilmez, der sich vor Kurzem gegen den Pascha von Aegypten empoͤrte, ist ein Tuͤrke; er kann etwa 45 oder 50 Jahre alt seyn; sein Wuchs ist von mittlerer Große und gedraͤngt; in seinem ganzen Wesen liegt etwas sehr Ausdrucksvolles und Lebendiges. Im Jahre 1818 diente er noch als gemeiner Soldat unter dem Pascha; er war der Spaßmacher seines Corps und der Geselle aller seiner Schlemmereien. Seinen Namen erhielt er wegen feiner zaͤnz⸗ lichen Unkenntniß aller Sprachen; er bedeutet Einen, der nicht Tuͤrkisch versteht. Turki-Bilmez war stets ein Freund der Christen, die er zur Zeit von Ünruhen oft in Schutz nahm. Während seines Aufenthalts in Kahira und in Ober⸗Aegypten äußerte er sich sehr frei uͤber die Ungerechtigkeiten Mehmed Ali's; dies gereichte ihm zum Nachtheil, und unmuthig dar— uͤber, daß er nicht befoͤrdert wurde, zog er sich in eine Gegend des gluͤcklichen Arabiens zuruͤck, wo 33. die Ueberreste der Ma— meluken vom Stamm Tschain Bey's und Elf Bey's, die dem Blutbade der Aegyptischen Beys entgangen waren, niederge⸗ lassen hatten. Wahrscheinlich benutzte er aus Rache gegen Meh⸗ med Ali das Mißvergnuͤgen dieser Mameluken und‘ der Arabi— schen Scheihs, die sich, unwillig uͤber die auf diesen Voͤlker⸗ schaften lastenden Auflagen und Rekrutirungen, des Turki⸗Bilmeʒ wahrscheinlich nur als eines Werkzeuges bedienten.“ So eben ist hier der von dem wohlthaͤtigen Damen Verein fuͤr Neu-Rußland herausgegebene literarische Almanach fuͤr 1834 erschienen; er enthaͤlt mehrere prosaische Stucke und Gedichte von Stourza, Repey, Chapellon, Frau von Severin und der Baronin Kruͤdener, auch eine noch niemals gedruckte poetische Epistel an den Kaiser Alexander von Lamartiné

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Paris, 14. Mai. Der Moniteur publieirt in seinem heutigen Blatte das Gesetz wegen des Austausches des nicht ap⸗ panagirten Theils des Palais-Royal gegen zwei zu den Kron— guͤtern gehoͤrende Forsten.

Die Gazette de France sagt in Bezug auf die beiden letzten Sitzungen der Deputirten-Kammer: „Die Debatte über die Ursache der Unruhen, die sich seit 4 Jahren unter unseren Augen zugetragen, hat, so wenig wie irgend eine andere uͤber unsere innere Lage, zu einem Resultate gefuͤhrt, und dies aus einem sehr einfachen Grunde, weil naͤmlich sowohl die richtige Mitte als die Oppositions-Partei der Revolution angehören und mit— hin dem Lande nicht fuͤglich sagen koͤnnen, daß sie es ist, die Alles verschuldet hat. Die Oppositions-Partei mißt die Schuld dem Systeme der Regierung bei, und die Regierung hat leich— tes Spiel gegen die Opposition, weil sie ihrerseits wie⸗ der die Republik vorschieben kann, die sie zu vernichten drohe und ihr nicht gestatte, ihr System zu andern. Die Regierung waälzt wieder alle Schuld auf 'die Oppo— sition, und die Opposition hat leichtes Spiel gegen sie, denn sie beruft sich auf das , ,, Recht, die Handlungen der Machthaber vor ihren Richterstuhl zu ziehen. Opposition und Regierung haben daher alle beide Unrecht; wenn aber die Roya— listen behaupten, daß das Prinzip der Regierung an allem Uebel Schuld sey, so haben sie die Vernunft ünd die Wahrheit fue sich, und dies will in Frankreich etwas sagen.“

Das von der Kammer pro 1835 votirte gewohnliche Aus⸗ gabe⸗Budget belaͤuft sich auf 1,009, 9008,53 1 Fr. diesem Budget ist aber noch ein anderes von 2.590, 000 *

über die projektirten offentlichen Bauten ame haͤngt. Hiernach beliefe sich das ganze Büd—

get auf ĩ 10s agg 8631 Außerdem sind den Ministern nachträglich r 33 dr

der jaͤhr⸗ bis zum 15. Juli a. St. ab—