gegeben, welche um so wünschenswerther erscheinen mußte, als ge⸗ 361 ist, daß fehr Vieles in der Geschichte des großen Königs ohne
ckblick auf den Vorgaͤnger desselben gar nicht verstaͤndlich ist. Herr Dr. Foͤrster, welcher durch eine vor mehreren Jahren bearbei⸗
tete Ingendgeschichte Friedrich des Zweiten in diesem Felde schon vertraut war, hat sich dieser Biographie unterzogen, und wir ver= fehlen nicht, die Aufmerksamkeit des vaterlaͤndischen Publikums auf en fo eben erschienenen ersten Band hinzuleiten. Er enthalt, nach einer Einleitung äber die Verhaͤltnisse am Hofe Konig Friedrich des Ersten, die Geschichte Friedrich Wilhelms als Kronprinzen. ferner die Schilderung der Persoͤnlichkeit desselben, der Einrich tung des Hofstaates, Tagesordnung, Vergnuͤgungen bens w. überhaupt also das . des Königs. Die Schriften, aus denen diese Darstellung hauptsaͤchlich geschoͤpft ist, die Werke eines Faßmann, Benkendorf und Anderer, sind nach gerade selten geworden und bleiben von dem größeren Publikum unbeachtet, soie— wohl noch mancher Zug daraus, neben anderer, oft sehr entstellter, Tradition coursirt. Schon aus diesem Grunde wird die neue Bio⸗ raphie des Königs gewiß gern gelesen werden, und der Herr Ver— fasser hat dem anziehenden Buchs durch woͤrtliches Einruͤcken man⸗ cher Original⸗Quellen einen erhöhten Werth gegeben. Das histo⸗ risch Wichtigere wird der zweite Band enthalten, welchem die
diese Seite ist bisher sehr zuruͤckgesetzt worden, oder vielmehr, es fehlt dieselbe den fruͤheren Biographieen Friedrich . Ersten vbllig, wiewohl die ganze Verwaltung des Preußischen Staats, bis auf die neuerlichen Veraͤnderungen, fast ausschließlich
auf den Anordnungen dieses Königs beruhte, weshalb wir bloß an
die Errichtung des General-Direktoriums und der Kriegs und Domainen⸗ Kammer, an die Einrichtung des die Steuer — Regulirungen u. s. w. zu erinnern uch herr Dr. Foͤrster wird im Stande seyn, bei den Quellen, die ihm
und Lebensweise,
Wilhelm des X a, Spontini. Dlle. H. Elsler wird hierin tanzen.)
Kantonwesens, brauchen.
zu Gebote stehn, hier ein ganz neues Feld zu bearbeiten, denn ihm
sind nicht nur von mehreren Behörden Mittheilungen gemacht und
, sondern es ist ihm namentlich auch das von Seckendorf⸗
che Familien Archiv zu Meuselwitz (im Herzogthum Sachsen⸗Alten⸗ burg erdffnet worden, worin sich die . Grafen Seckendorf befinden, welcher Kaiserlicher Gesandter am Hofe Friedrich Wilhelm des Ersten war und durch dessen, im vorigen Jahrhundert erschlenene Biographie, die Schaͤtze jenes Archivs nicht
die Papiere des Feldmarschalls
erschoͤpft worden sind. Bei diesen dem Verf zugaͤnglich gewordenen
neuen Quellen hat er seinem Werke ein Urkundenbuch anhängen koͤnnen, dessen erster Theil enthaͤlt. 1) Aktenstuͤcke zur Geschichte des Ministers Dankelmann, interessant, wiewohl streng genommen in die Regierungs- Periode Koͤnig Friedrich des Ersten gehdrig. 2) Marginalien König Friedrich Wilhelm des Ersten auf Berichte mehrerer Behörden. Wenn auch diese Rand⸗Bemerkungen, einzeln betrachtet, nicht gerade wichtigen Aufschluß uͤber neue geschichtliche Thatsachen ergeben, so lassen sie doch einen Blick in den Geist der Verwaltung des Koͤnigs und seine Persdͤnlichkeit thun. Ig auch die
Handschrift desselben, welche mehrere beigefügte Faesimile zeigen,
sst ein Denkmal seines Charakters. Eine dritte Beilage, zur Ju⸗
endgeschichte Konig Friedrich des Zweiten, scheint uns dagegen fuͤr as, was sie beweisen soll (p. 252), nicht erheblich, vielmehr nur aus einer Geld-Speculation eines abentheuerlichen Kopfes jener Zeit hervorgegangen.
Bekannt ist die hohe Achtung und das begruͤndete Lob, welches Friedrich der Große seinem Königlichen Vater gezollt hat; wenn dessen ungeachtet die innere Tuͤchtigkeit, die Charakterfestigkeit, weise , . und Ordnungszliebe dieses Monarchen, und das, was der Preußtsche Staat diesen Eigenschaften des Koͤnigs bis auf den heu⸗ tigen 6 verdankt, immer noch nicht genug anerkannt sind, so dürfen wir mit dem Wunsche schließen, daß diese neue Biographie dazu beitragen moͤge, ihre zahlreichen Leser auf den richtigen Stand⸗ punkt zu erheben, ein unbefangenes Urtheil immer mehr zu verbrei⸗ ten und die an sich nichtigen Anekdoten, mit denen die vaterlaͤndi⸗ sche Geschichte sich bisher fast ausschließlich abgefunden hat, zu verdraͤngen. .
Meteorologische Beobachtung.
1834. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 20. Mal. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. Luftdruck. . Z38, 8a Par. 339, s6 ö 340, Par. Quellwärme 7, 9 R.
t . 6, R 12,8 8 R a. . . . . ö ö. o R. g, 0 . Flußwärme 15, 8 9 R. Dunstsaͤttg. S9 pCt 49 vẽCt. S pCt. Podenwarme 2, o 0 R. ö . . 5 1 Ausdünst. ),ꝛ 6 2 Rh.
ug . Niederschlag 0.
Wolkenzug — . —
Ausvärtige EBörs en. Amsterdam, 16 Mai. Niederl. wirkl. Schuld 5iũ .. 58 do. 97 . Schuld 1 *. Kanz-Bill. 23 2. 453 Amort. 901. 343 7J31. Russ. (v. 1854) 9.
Graf von Celles beim Koͤnige Audienz.
R
572
Preuss. Prämien · Scheine 983. do. 43 Anl. 98. Span. J0z. 33 451.
Qesterr. 977 53
Antwerpen, 15. Mai. 48 555 33 453. LZinsl. London, 16. Mai.
Cons. pr. eompt. 923. dito pr. 23. Juli 939. Belg. 98. Spun. v. 1821 3655. 38 45, 4. integr. 525. 58 Holl. 9. Portug. v. 1831 185 Russ. v. 1822 1653. Bras. J6. Mex. v. 1825 45. Cosumb. 27 Preuss. 43 98.
Span. 53 J]70z. 153.
St Petersburg., 13. Mai. London 3 Mt. 10. Hamburg 3 Mt. 93 Silber-Rubel 359.
Farad 3 Mi. iti. Wien, 16. Mai.
53 Met. 994. 233 — 43 907. Bank- Actien 1271 Loose zu
100 Fs. 203. art. -Gbj. 1363. .
Königliche Schauspiele. Donnerstag, 22. Mai. Im Schauspielhause: Auf Begeh— ren: Koͤnig Konradin, historische Tragoͤdie in 5 Abth. und einem Vorspiele, von E Raupach.
eigentliche Geschichte der Regierung des Königs anheimfaͤllt; Flandern, als Hastrelle );
Sonnabend, 24. Mai. Im Opernhause: Auf Befehl: Olimpia, große Oper in 3 Abth., mit Ballets. Musik von (Mad. Schroͤder⸗Devrient: Statira, als Gastrolle.
Preise der Plaͤtze; Ein Platz in den Logen des ersten Ran— ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc. Im Schauspielhausz: Franzoͤsische Vorstellung. Köͤntgstädtisches Theater. Donnerstag, 22. Mai. Der Schnee, komische Oper in 4 Akten. Musik von Auber. (Hr. Frisch, vom ständischen Thea— ter 9 Lemberg: Fuͤrst von Neuburg. Mad. Frisch: Bertha, als Gastrollen.)
Neu este N ach reichten.
Paris, 15. Mai. Vorgestern Abend hatten der Großbri— tanische und der Belgische Gesandte, der General Pajol und der Gestern arbeiteten Se. Majestaͤt mit dem Praͤsidenten des Conseils und dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten und begaben sich Nachmittags in Gesellschaft der Koͤnigin, der Prinzessinnen, des Marschalls . und des Groß-Kanzlers der Ehren-Legion nach St.
enis , Der Koͤnig hat aus seiner Privat-Kasse 10,000 Fr. zur
(Hr. Bethge: Robert, Graf von
terhandle.
Vertheilung unter die schuldlosen Opfer der letzten Unruhen in
Lyon bewilligt.
Der Herzog von Aumale ist gestern fruͤh von hier nach dem Schloß von Eu abgereist; der junge Prinz war von seinem Leh— rer, Herrn Cuvillier⸗Fleury, und 3 Zoͤglingen des Gymnasiums Heinrichs IV. begleitet. aufhalten.
Die Pairs-Kammer beschaͤftigte sich heute mit dem Ge— setz- Entwurf uͤber die Befugnisse der Franzoͤsischen Bank und
Er wird sich ungefähr 10 Tage in Eu melden, daß sich alle Spanische Insurgenten von der Franzt
nahm die beiden ersten Artikel desselben ohne Weiteres an; uͤber
den dritten erhob sich eine Debatte, die beim Abgang der Post noch nicht beendigt war.
In der gestrigen Sitzung der Deputirten-Kammer gelangte man mit dem Gesetz-Entwurfe uͤber die Aufbewahrung von Waffen und Munition und uͤber die Errichtung von Bar— rikaden bis zum 5ten Artikel. Heute wurden auch die uͤbrigen Artikel des Entwurfs, 5 bis 11, nach Beseitigung aller in Vor—
schlag gebrachter Amendements, genehmigt und schließlich das
ganze Gesetz mit einer Masoritaͤt von 230 gegen 88 Stimmen angenommen. Bei der Debatte uͤber den 5ten Artikel kam es zu einem heftigen Auftritt in der Kammer, indem der Groß— siegelbewahrer, unwillig uͤber die Amendements der Oppo— sition, sich folgendermaßen aͤußerte: „Ich erstaune, daß in diesen Mauern, sobald es sich darum handelt, den Buͤrgerkrieg fuͤr immer zu vernichten, das Interesse der Gesellschaft stets hintangesetzt und bestaͤndig dem Interesse der Aufruhrstifter der Vorzug gegeben wird.“ Diese Aeußerung erregte gewaltiges Murren; es erhoben sich 50 bis 60 Mitglieder von den beiden aͤußersten Seiten und riefen den Minister mit der groͤßten Heftigkeit zur Ordnung. Herr Odilon Barrot sagte zwar, man solle den Großsiegelbewahrer seine Phrase zu Ende bringen lassen; mehrere
Bekanntmachungen. Edietal⸗ Citation.
Friedrich Reyn zu Calbe an der Milde und Consor, ten, die Erlassung von Edietalien betrestend, werden
Johann Haspelmacher ju Oschersleben, oder dessen eompaja
=
Gd
jugeben, ssch auch uber die Wahl eines gemeinschaftli⸗ Dall 1.
chen, mit der Erhebung der ruͤckstaͤndigen und kuͤnftig sillig werdenden Zinsraten auf das den Haspesmacher⸗ schen Fideieommiß⸗Erben fünfter Branche gebührende, 1200 Thlr. Conventions⸗Muͤnze betragende Capital, zu erklaͤren. J Gegeben Braunschweig, den 3. Mai 1834. Herjogliches Kreis ⸗Gericht.
,
bossia col grado di caporale nel Imo. Regimento
che sia giudizialmente dichiarata la di lui morie a senso del 5§. 277. del Cod. Civ. Univ. Austr. e che sia deputatò in curatore ad esso assente l'Avvo. qui In Sachen das Gesuch des Kaufmannes Balthaser residente Sr. Ano. Clemente Schiavetti, onde l'intratata causa possa in suo concorso prossetzuirsi e desidersi. Ci rimane quindi notificato ad esso assente col alle diejenigen, welche von dem weiland Oberamtmann presente Editto che avrä forza di legale eitazione onde nel termine di un anno colla dissidazione ihelicher Tochter Margarethe Elisabeth, Ehefrau det he non comparendo G uon facendo al Giudice co- Koͤniglich Preußischen Hofraths Christian Krakow ihre nosceré in altra guisa Abkunft herleiten, und daher zu der Iten Branche der ssuldetto, si proceder alla dichiarazione di morte a Haspelmacherschen Familienfideieommiß⸗Erben gehören, tarmini del do. §. 277. e perci che risguarda i beni bei Strafe der Praͤelusion damit vorgeladen, in dem eUnenti in questo stato. auf Il presente Editio sara atsiss o nell' anticamera di 10 Uhr Morgens, vor hiesigem Herzoglichen Kreis⸗Ge⸗ aesta Prætura e nei luoghi soliti di Mantova, Ser- richte angesetzten Termine zu erscheinen, ihre Abstam⸗mide, Fellonica e Guattrette, ara inserito per trè mung von dem vorgedachten Qberamtmann Haspel⸗volte nelle Gazette privileggiate di Milano e di. Vene macher nachzuweisen, ihre Anspruͤche an der Zinsenrate zia, ed in quelle di Berlino e di Roma a diligenza A. dez s g. . erschen Fideicommiß⸗Capitals an⸗(degl i, * osservate le prescritte formalitäâ. f Pretura.
Wiederholte Konkurs⸗-Ausschreibung der Lehrkanzel der Geburtshülfe und der Frauen, und Kin⸗ derkrankheiten an der Krakauer Universitaͤt.
Von Seite des akademischen Senats der Jagellonischen Universitaͤt wird hiermit kund gemacht, daß die Lehr— kanzel der Geburtshülfe und der Frauen- und
Da parte dell' JI. R. Pretura si notifica col presente Kinder⸗ Krankheiten, welche Gegenstaͤnde woͤ⸗ Editro all assenic Luigi Giacometti del fün Rinaldo, chentlich durch ig Stunden in Polnischer Sprache in nativo di Ferrara possidents in Guattrette, Comune halbjaͤhrigen Kursen nach einem vom akademischen Se⸗ li Fellonica, in questa Giurisdizione giâ al ser vigio nate zu bestaͤttigenden Werke vorgetragen werden, mit quale Volontario nella scuola Militare di Cant indi dem fixen jahrlichen Gehalte von 6000 Polnischen bassatio nelle Compania della riserva del baszo Pò, Gulden, mittelst Konkurs-präfung besetzt werden wird.
Mit besagter Kanzel ist die Direktion der Entbin⸗ PTiꝑnfanteria di Lina, partito a Larmata di Germania dunas⸗Anstalt, dann die Obliegenheit, den erkrankten nel 1mo. Marz 1813 e particolarmente di Prussia: Woͤchnerinnen und Kindern aͤrztliche Huͤlfe zu leisten, che su presentato contro di esso la petigiene 12. ande. ferner die betreffenden Zuhoͤrer praktisch in obbenanten No. 3695. dai di lui fratelli Antonio, Gaetano e Giu- Faͤchern zu unterrichten, endlich das Impfungs⸗Ge⸗ seppe Giacometti, rapp. dal Sre. Ano. Rossi, impecato schaͤft zu beaufsichtigen, verbunden. —
1) Taufschein.
la sua
Krakau, den 29. April 1834.
Sermide, 26. Sbre. 1833. L I. R. Consre. Pretore- Guintavalle.
eine aus 9 Mitgliedern bestehende Kommission nieder, um gh
Oppositions-Mitglieder riefen aber durch einander. „Er ist a Verleumder, ein Brandstifter!“ und obgleich Herr Persil n klaͤrte, daß er Niemanden habe beleidigen und nur habe sagn wollen, daß man in diesen Mauern niemals gegen die Anstift der Emeuten spreche, dauerte doch die Unruhe bis zum Schl der Sitzung fort. .
Man glaubt jetzt, daß die Deputirten, Kammer ihre Arbe ten am 22sten d. und die Pairs-Kammer die ihrigen am 28 d. M. beendigen werde; der Schluß der Session wuͤrde sodann
PMPVrreußische St
Allgemeine
wie man vermuthet, am 29sten stattfinden, und der Köͤnig win sich in Person in die Kammer begeben und die bei dieser 6. — genheit uͤbliche Rede halten. * .
Der Franzoͤsische Botschafter bei der Schweizer Eidgemn senschaft, Graf von Rumigny, ist in Paris angekommen. ;
Herr Martin, der vor Kurzem an die Stelle des Him Persil zum J ernannt ö ist von du Wahl Kollegium zu Douay mit 105 unter 170 Stimmen win . . zum Deputirten gewaͤhlt worden. . Amtliche Nachrichten.
Durch eine Koͤnigl. Verordnung vom 25sten v. M. ni 4 . 4
Er oni es Tages.
der Praͤfekt des Aveyron, Herr von Guizard, u in
der oͤffentlichen Gebäude und Monumente und zum Praͤsidennh ö agr. ⸗
des Min Gr, een, ernannt. ; Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Pfarrer Berendes ü Helfta, im Regierungs⸗Bezirk Merseburg, den Rothen Adler
bun vierter Klasse zu verleihen geruht.
Eine andere Koͤnigliche Verordnung vom 29sten v. M. st
an sien, . ce his t Zisheri dbaumeister Verzeichniß der Pensionairs der Civil-Liste bis zum 1. Aug Des Königs Masjestaͤt haben den bisherigen Lan 1836 zu pruͤfen und diesenigen namhaft zu machen, welch- Brix hierselbst zum Fabriken ⸗Kommissions⸗Rath zu ernennen Gemäaͤßheit des Gesetzes vom 8. April d. J. zu einer temp geruht. ö
ren Unterstuͤtzung berechtigt sind.
Der Moniteur rechtfertigt den Pairshof um deswiln daß er die Stadt Clermond Ferrand in sein Dekret, welches g verschiedenen Plätze zusammenfaßt, wo im April Unruhen sin gefunden, mit eingeschlossen hat, und weist nach, daß dort eh falls Ruhestoͤrungen von der republikanischen Partei angestss worden waren. . ; zum
Der Précurseur von Lyon berichtet, daß Herr Arg der Direktor des Pariser Vaudeville-Theaters, am 10ten d. mn verhaftet worden sey. ;
An der hiesigen Boͤrse geht das Geruͤcht, daß die San nische Regierung in diesem Augenblick mit mehreren Pars Banquier⸗Häusern uber eine neue Anleihe von 50 Millionen i
hre Hoheit die verwitwete Fraun Füuͤrstin von Thurn . ist von Regensburg hier angekommen.
Im Beztrke der Koͤnial. Regierung . ; u Bromberg ist der Pfarrer Wiesiolowski zu Ostrowo Delan des Powidzer Kirchen-Kreises ernannt worden Angekommen: Der General⸗Major und Inspecteur der isten Artillerie- Inspection, von Diest, von Magdeburg.
Zeitungs⸗sachrichten. Ausland.
. Rußland.
— — St. Petersburg, 14. Mai. Eine der letzten Nummern der Nordischen Biene enthalt von demselben Ver⸗ fasser, der neuerlich die (zu seiner Zeit auch von der Staats Zeitung Inthaltene) Schutzrede fuͤr den Ackerbau schrieb, einen aͤhnlichen aus dem Gebiete unserer Staats-Oekonomie, unter dem Titel: „Bemerkungen eines Liefländischen Eremiten uber zen heutigen Bestand der Russischen Manufaktur— Indu trie“, welcher dem ersten an Interesse eines gleich wich⸗ igen Gegenstandes, an belehrenden emerkungen und daraus abgeleiteten patriotischen Winken keinesweges nachsteht; aus die⸗ sem Grunde theile ich ihn hier mit: „Seit einiger Zeit; — heißt es darin — „werden die Erzeugnisse der Russischen Manufaktur Industrie unaufhoͤrlich von unsern Journalen gelobt. Die Patrioten unseres Manufakturwesens verkuͤn⸗ den laut, wir bedurften in Beziehung auf diesen Industrie⸗
Ein hiesiges Blatt meldet: „Der regierende Pascha m Tripolis unterhandelt jetzt unter dem Einfluß der Pforte und Ru lands mit einem der groͤßten Pariser Kapitalisten uͤber eine h leihe. Der Sheriff Hassuna d' Ghies, Minister und Schwager i Pascha's, ist mit Vollmachten in dieser Hinsicht versehen und stt bei der Regierung um die Erlaubniß nach, diese Anleihe an der Bhf zu 6pCt, zeichnen zu lassen. Der Graf Friedrich von Bruc, g als Stabs-Offizier unter Napoleon diente, hat ein Ober-Kh mando in der Armee des Pascha's von Tripolis uͤbernomma welcher Letztere nun schon uͤber ein Jahr in einen Krieg m seinem Neffen, der sich gegen ihn empoͤrt hat, verwickelt ist.“
Briefe aus St. Jean-Pied-de-Port vom Hten
schen Graͤnze nach dem Ober-Ebro hingezogen haͤtten, und o die Nachricht von Quesada's Niederlage bei Burunda sich h staͤtige.
Nachrichten aus Madrid vom 5. Mai zufolge, wollte diesem Tage der Regentschafts-Rath sein Gutachten uͤber die h jetzt gemachten Anleihe⸗Vorschlaͤge abgeben. Man erwartete bi nen wenigen Tagen das Dekret, welches die Eintheilung M Landes in Wahl-Bezirke enthalten und dem dann die Veron nung, wodurch die Cortes einberufen wuͤrden, bald folgen sol
— Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 106. 5. sin on
wat werbe und Fabrizen betrsfe, würde bei uns Then so gut wie in England, Frankreich und Deutschland producirt,. M. lese die neuesten Russischen Journale nach und wird diese An,
Zweig schon nicht mehr des Beistandes der Auslaͤnder; denn Alles,
Man
106. 20. Z3proc. pr. compt. 79. 70. i Cour. 79. 85. 5pti fuͤhrung bestätigt finden. Ich bestreite es keinesweges, daß auf Neap. pr. compt. 97. — sin cour. 97. 15. 5proc. Spn den letzten Ausstellungen unserer Manufaktur und Fabrik⸗Er⸗ Rente 74. Zproc. do. 443. Cortes-Obl. 2387. 5proc. B heugnisse die dargestellten Gegenstände den in England, Frank ⸗
reich und Deutschland gefertigten an Guͤte und Eleganz nicht nachstanden. Wir sahen hier aber doch nur Muster⸗Stuͤcke oder auserwählte Arbeiten; die Fortschritte der Manufaktur ⸗Industrie 100 Fl. 207. Preuß. Praͤm. Sch. 56. Holl. proc. Obl. 9) lassen sich indessen nur nach den in großen Quantitäten fabrieir⸗
( ia ,n ßᷣ , g Sei Jahren die Um— ? 313. Span.“ n . 66 „ en Gegenständen beurtheilen, Seit D n,, ,. f Poln Loose 64 S an. hproc. Rente J 1. Zpros do. perp. Send bed Dorpatschen Mufensches bewohnend, sah ich auf den
dort jährlich im Januar drei Wochen hindurch abgehaltenen 3 irkte mögli Russischer Waaren in Menge
ahrmärkten alle mögliche Gattungen Russischer Wae Meng aus Petersburg, aus Moskau und andern Gebieten des inneren Nuß ands — und ich kann betheuern, daß keiner dieser Artikel vortrefflich ar, wiewohl Dorpat es in seinen neuesten Verhältnissen wohl ver— diente, daß eine Russische Industrie daselbst zu brilliren suchte.
5proc. Roͤm. 965. Ausgesetzte Span. Schuld 153. Frankfurt a. M., 18. Mai. Oesterr. 5oroc. Metall. 10) äproc. 91. Bank⸗Actien 1564. Part. Obl. 139. Loose
99).
Redacteur Cotteæl.
Gedruckt bei A. W. Hayn.
— —
2) Curriculum vitae.
Allgemeiner Anscizer für dir Preußischen Staaten.
Diejenigen, welche um diese Kanzel einkommen wol- einer in den Landern der drei Allerhöͤchsten Schuh len, haben ihr Gesuch an den Rector Maznificus laͤng⸗ gelegenen Universitaͤt erlangte Doetor⸗-Diplem. stens bis 12. Juli 1834 postofrei einzuschicken, und mit nachstehenden Zeugnissen und Urkunden zu belegen: suche und Beilagen vom akademischen Senate fuͤr!
h ö 3). Das nach ab⸗slifieirt anerkannt werden, erhalten vom Rector gelegten strengen Prüfungen an der Krakauer oder an gnisicus eine Einladung zur Konkurs⸗-Pruͤfung, nil einer in den Laͤndern der drei Allerhoͤchsten Schutzhoͤfe an den festgesetzten Tagen, naͤmli gelegenen Universitaͤt erlangte Doctor-Diplom. — Jene Konkurrenten, welche nach Einsicht und Pruͤ⸗ benannten Sprachen abgehalten wird. esistenza nel termine ung ihrer Gesuche und Beilagen vom akademischen Senate fuͤr qualtfizirt anerkannt werden, erhalten vom Rector Magnificus eine Einladung zur Konkurs ⸗Pruͤ⸗ fung, welche au den unabaͤnderlich festgesetzten Tagen, namlich den 10. October 1834 schriftlich, den 11 De— tober muͤndlich in obbenannter Sprache abgehalten wird.
Seeretair des akademischen Senats
C2 apki.
= 9 . .
,, , der ehr ern l des Koͤnigl. Hofküuͤnstlers
er gerichtlichen Arzeneikunde und medici⸗ Preis auf Velin-Papier 15 sar., und auf chinessch! nischen Polizei, dann der Geschichte der Me— ö , dicin und Chirurgie an der Krakauer Universitaͤt.
Von Seite des akademischen Senats der Jagelloni⸗ schen Universitaͤt wird hiermit kund gemacht, daß die stralse No. 24, ist zu haben: Lehrkanzel der gerichtlichen Arzeneikunde und medicinischen Polizei, dann der Geschichte der Medizin und Chirurgie, welche Gegenstaͤnde woͤchentlich durch 10 Stunden, und zwar erstere in halbjaͤhrigen Kursen Polnisch, letztere durch's ganze Jahr lateinisch nach einem vom akademischen Senate 3 Fals im Durchmesser, wovon im Laufe dieses li zu bestaͤttigen den Werke vorgetragen werden, mit dem res Section II. erscheinen, und das Ganze 1836 bes fixen jaͤhrlichen Gehglte von 6009 Polnischen Gulden, digt seyn wird, bis wohin der Subscriptions · Prei⸗ . mittelst Konkurs⸗Pruͤfung hesetzt werden wird.
Diejenigen, welche um diese Kanzel einkommen wol— len, haben ihr Gesuch an den KRector Magnilleus laͤng⸗ Vossischen und Haude- und Spenerschen Leitunte stens bis 12. Juli 1834 postofrei einzuschicken, und mit ist die J. Section lobend beurtheilt worden, daher d nachstehenden Zeugnissen und Urkunden zu belegen: halten uns aller Anpreisungen, und bemerken“ 1) Taufschein. 2) Curriculum vitae. gelegten strengen Prüfungen an der Krakauer oder an genommen werden kann.
Die Stadt zaͤhlt gegen 10,000 Einwohner, ist der Centralpunkt
auf diesem Jahrmarkte bezogenen Waaren den ganzen benach— barten Adel und alle kleinern Städte der Provinz. Daß seine Bewohner trefflich gearbeitete Waaren zu wuͤrdigen verstehen und sie gern kaufen, dafuͤr diene der juͤngst gemachte Umsaß eines hiesigen Kaufmanns zum Beweise. Er verschrieb neuerlichs aus dem Auslande eine ansehnliche, von dem Tarife erlaubte Partie Waaren, und ungeachtet der theuren Preise, fuͤr welche ie der Spekulant ihres hohen Zolls wegen veräußern mußte, wurden le ihm alle in Kurzem mit ansehnlichem Gewinnste abgenommen. Keinesweges huldigen die guten haushaälterischen Deutschen, die hier wohnen, dem Vorurtheile: das Auslaͤndische muͤsse besser als das Heimische seyn; im Gegentheile. Hier machte sich aber der Vorzug fuͤr das erstere erst nach langer reiflicher Erwägung und Untersuchung geltend Die Russischen, Dorpats Jahrmarkt sährlich in der Regel besuchenden Kaufleute klagen über die Verschlimme— mung der Zeiten, uͤber den von Jahr zu Jahr schlechter werden— den Markt, die Käufer aber uͤber die schlechten Waaren, welche mit den Jahren sich keinesweges vervollkommnen, sondern in glei— cher Qualität bleiben. Dieses unstreitbare Faktum fand unter meinen eigenen Augen statt und regte mein Nachdenken auf. Es rief die Frage in mir hervor, in welchen Zeitpunkten die Manufaktur-Industrie in den verschiedenen Europäischen Staa— ten wohl am meisten bluͤhte“ — Ihre Beantwortung mußte ich in der Europaͤischen Staaten Geschichte suchen; so uͤberzeugte ich mich denn, daß nach dem Verhaäͤltnisse des Flors der Wissen
„Icicrkch en Mond- Gpbertiaehr, herih schaften und Kuünste sich auch die Manufaktur⸗Industrie in je—
geben von Wilh. Beer und J. Ii. Midi dem Lande hob. Jeder, der die Geschichte kennt, wird sich er⸗
I. Sectien. Preis 1 Thlr. J agr. innern, daß in dem heutigen Königreiche Belgien, namentlich in Die Mondkarte besteht aus 4 Sectignen, vusamm' seinen Provinzen Brabant und Flandern, Fabriken und Manu— fakturen sich auf dem hoöͤchsten Standpunkte der Vollkommenheit im ißten und in der ersten Hälfte des 17ten Jahrhunderts befanden, wo auch namentlich die Kuͤnste und Wissenschaften in diesem Lande ihren groͤßten Bluͤthepunkt erreicht hatten; daß Nuͤrnberg in dem Zeitpunkt der Eentralpunkt der Deutschen Manufaktur⸗-In— dustrie war, als daselbst die Gruͤnder der Deutschen Maler— Schule lebten; daß in Italien dieselbe Industrie zugleich mit den Kuͤnsten auflebte und auch mit ihnen im Verfall gerieth; daß das reiche England mit der Gewinnung von Kunstschaͤtzen erst seinen Geschmack fuͤr das Schoͤne erweiterte, und so erst den Grund zum heutigen Flor seines Manufaktur⸗Bestandes
Jene Konkurrenten, welche nach Einsicht ihrer
den 10. Och! schriftlich, den 11. Oetober 1834 mündlich in den
Krakau, den 29. April 18534. Secretair des akademischen Senah A. Cz aps 11
Titerarssche Anzeigen.
Bei W. Logier, Friedrichsstraße Nr. 161, s eben erschienen und durch alle Buch- und Kunstht lungen zu beziehen:
Das wohlgetroffene Portrait
Herrn Döohl
Papier 26 sgr. Bei Simon Schropp & Camp. in Berlin, Iii
Topesraphisehe Karte der ges mmim
5 Thlr. für die IV. Sectionen statt findet. In der Allgemeinen Staats- Leitung, so wie in l.
3) Das nach ab⸗ noch, das die erschienene Erlãutorung gratis in Empl
eines sehr ausgedehnten reichen Landstrichs und versieht mit den
Serlin, Freitag den 23sten Mai
legte; daß endlich Preußens Manufaktur -⸗Anlagen zugleich mit der Begrundung seiner Akademieen der Kuͤnste, mit der Anlegung, Erweiterung und Vervollkommnung seiner be— ruͤhmten ÜUniversitäten in Aufnahme kamen. Damit die Manu— faktur⸗Industrie bluͤhe, ist es durchaus nothwendig, im Staate eine genuͤgende Anzahl von Mechanikern, Mathematikern, Che— mikern zu haben; es ist nothwendig, daß die Malerei und Bild— hauerkunst uͤberall die offentlichen und e , ,. mit ih⸗ ren Werken ziere, daß sich bei den Manufakturisten der Ge— schmack fuͤr das Schoͤne und Treffliche begruͤnde. Waͤhrend der letzten Petersburger Manufaktur⸗Ausstellung enthielt die Nor= dische Biene die richtige Bemerkung, daß unsere gewebten Zeuge nichts Originelles darbieten, daß wir darauf nur Muster und Gegenden der Schweiz oder Frankreichs kopirten, un— geachtet wir doch im eigenen großen Vaterlande die rei— zendsten Landschafts - Ansichten, namentlich in der Krimm, in Georgien, Kachetien und Finnland besitzen. Woher dies ent— stehe, ist nicht schwer zu erklaren! Wir besitzen natuͤrlich wenig Zeichner und noch weniger Fabrikanten, welche verstehen, was Hriginalität und Neuheit der Erzeugnisse heißt. In Silber und Gußeisen arbeitet man bei uns trefflich. Man vergleiche aber die Formen unserer Erzeugnisse mit den Pariser und Berliner Formen, dann wird man sich von der Vortrefflichkeit der in die— sen Landern gefertigten Gegenstäͤnde überzeugen, wo die Theorie des Schoͤnen sich schon uͤber alle Fächer der Industrie verbreitet hat. In der Festigkeit und den Farben der Binnen-Er— zeugnisse spielen die Mechanik und Chemie die wichtigsten Rollen, und alle Erfindungen und Vervollkommnungen gehbren in dieser Beziehung den Ausländern. Waͤre bei uns die Kennt— niß dieser beiden Wissenschaften verbreiteter, widmeten unsere jungen Leute des Mittelstandes, die Bildung erhalten haben, sich den praktischen Gewerben, statt im Staatsdienste dem Range nach— zujagen, so stͤnden wir auch mit unserer Manufaktur,Industrie auf einem höhern Standpunkte, als es jetzt der Fall ist, und durften dann hoffen, des leitenden Beistandes der Auslaͤnder uns entziehen zu koͤnnen. Ich halte es fuͤr eine unbestreitbare Wahrheit, daß, bevor nicht in einem Staate eine hinreichende An—
zahl inlaͤndischer Gelehrten, Künstler und technischer Meister
vorhanden ist, alle Manufaktur⸗Industrie immer auf einer nie⸗ drigen Stufe bleiben wird, wenn auch in Folge des Prohibitiv⸗ Systems die Fabriken und Manufakturen sich vermehren und die Zahl ihrer Erzeugnisse sich jährlich vergrößert. Wird aber irgend ein Nutzen aus dieser Menge Fabriken und ihren vielen Erzeugnissen zu erwarten seyn? Aufmerksam die Berichte unserer jährlichen Herdel Pisanzen durchlaufend, beräerke ich, daß der Export unsrer Manufaktur-Erzeugnisse nach Asien seit einiger Zeit be— eutend abnimmt, fuͤr uns war aber Asien bisher immer der beste Absatz⸗Markt. Lange konnte ich die Ursache davon nicht ergruͤnden, endlich finde ich in einem Englischen Journale die Loͤsung dieses Raäthsels. Die Englaͤnder, von allem Vortheil ziehend, bemuͤht, uͤberall die Superiorität im Handel zu erlan—
gen, haben Dampfschiffe auf dem Ganges errichtet und führen nun auf diesem Strome ihre Manufaktur - Er— zeugnisse bis Kabul, das an die Bucharei gränzt und
vom Persischen Meerbusen aus versehen sie Persien und die Asiatische Tuͤrkei mit ihren Waaren; durch die Preise ihrer Waa, ren, die an Gute den unsrigen gewiß nicht nachstehen werden, haben sie die Asiatischen Kaufleute an sich zu locken gewußt, fuͤr welche in unseren Manufakturen und Fabriken eigene Waaren— Gattungen verfertigt wurden. Ich verbuͤrge mich keineswegs fuͤr die Authentieitäͤt dieser Nachricht, ist sie aber gegruͤndet, so übergiebt sie unserm Nachdenken eine schwere Aufgabe. Wir treten mi Englands Manufaktur⸗-Industrie auf den Markten Asiens in Rwalitaͤt. Nur allein Wissenschaften und Kuͤnsie, d. h. nur die Fortschritte der Civilisation koͤnnen unsere Indu strie beleben und ihr Bestehen vegruͤnden. So lange wir nur
teinporaire Spekulanten, mechanische, begreifliche, gelehrige Arbeiter bleiben und nicht darnach ringen, selbstständige Meister in unserer National, Industrie zu seyn, so lange
letztere immer nur eine voruͤbergehende unzuverlaͤssige Angelegenheit bleiben. In die Schulen also, auf die Universitä— ten, in die Kunst-Akademie mit den Kindern und Juͤnalingen unserer Kaufleute und Fabrikanten, an die Maler-Palette, den Zirkel und die Retorte mit ihnen; auch ohne sie giebt es genug Leute, die den Degen tragen und die Gesetze erklären können! Der Degen und das Gesetz werden uns gegen aͤußere Feinde
wird
und innere Boͤsewichter schuͤtzen, te mogen aber ruhig bei ih⸗ ro
bleiben. Treten aus ihrer Mitte solche Fabrikanten aus, wie der Franzose Terneau und unser Petersburger Baird, dann beduͤrfen sie wahr— haftig keines Ranges, um geachtet und geehrt zu werden, dann brauchen auch wir die Rivalität Englands, Frankreichs und Deutschlands nicht mehr zu fuͤrchten; doch noch haben wir diese Epoche nicht erlebt. So soll uns also auch das Lob nicht ein schläfern, der momentane Gewinn nicht verblenden, welcher nur eine Folge des Zufalls und der Zeitverhaäͤltnisse, keinesweges das Resultat unserer eigenen angestrengten Handlungen ist. Traut also, geliebte Landsleute, nicht den Schmeichlern, die in Extase uͤber eure Musterproben gerathen; traut aber der Erfahrung, sie wird euch sichere Belehrung bei dem aufmerksamen Studium der geschichtlichen Industrie aller Länder und Volker geben.“ — So weit jener Aufsatz, zu dem die Redaction der Biene nach- stehende Anmerkung hinzugefuͤgt hat: „Moͤge der achtbare Lief— laͤndische Eremit, wenn er nach Petersburg kommen sollte, un— ser technologisches Institut besuchen, dort findet er seine patrioti⸗ schen Wuͤnsche bereits ins Leben gerufen, ein Beweis, daß unsre Regierung die von ihm angegebenen Maͤngel kennt, sieht und verbessert. Die in Moskau vom Grafen Stroganow gegruͤndete Zeichnen⸗Schule, die ebendaselbst von den Gebruͤdern Prochorow angelegte Handwerker- Schule, tragen viel zur Aufnahme des dortigen Fabrikwesens bei.“
O dessa, 2. Mai. Se. Masjestaͤt der König von Griechen land haben die Dedication einer so eben hier erschienenen philo⸗
n Arbeiten und Gewerben
ats Zeitung.
in Anerkennung des großen Dienstes, den Herr Pitzipios durch dieses Werk, welches ein neues, schnelles und methodisches Mit tel zur Erlernung der Griechischen Sprache liefert, der Wissen⸗
schaft und namentlich dem neuen Griechischen Staate geleistet
sophischen Grammatik der Neu-⸗Griechischen Sprache angenom men und dem Verfasser derselben, Herrn Jakob Pitzipios, ein sehr schmeichelhaftes Danksagungs-Schreiben zukommen lassen,
Ein anderes Werk von demselben Verfasser, betitelt: „Die Waise von Chios“, in 3 Baͤnden, wird naͤchstens die Presse ver— lassen. Es wird dies der erste Roman seyn, der in Neu-Grie, chischer Sprache erscheint, und also ohne Zweifel große Aufmerk— samkeit erregen, um so mehr, als es eine genaue und ausfuͤhr⸗ liche Schilderung der Regierungs-Form, der Sitten und Ge— braäͤuche der Einwohner von Chios, so wie neue Details uͤber die furchtbare Katastrophe auf dieser Insel und uͤber deren Ur— sachen, enthaͤlt
Fran eng
Paris, 15. Mai. In der Rede, womit Herr v. Brigode in der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗-Kammer die Debatte uͤber den Gesetz Entwurf gegen die Verheimlichung von Kriegs⸗Waf⸗ fen eröffnete, sprach er sich im Allgemeinen dahin aus, daß, sobald der Kammer die unangenehme Alternative gestellt werde, die Volks⸗ Freiheiten zu beschraͤnken oder das Land der Anarchie preiszu— geben, die Wahl niemals zweifelhaft seyn konne, indem seines Erachtens die traurigste von allen politischen Lagen diejenige sey, wo es gar keine Regierung gebe. Indem er auf diese Weise die Nothwendigkeit anerkenne, den Feinden des Landes die Spitze zu bieten, bleibe nur noch zu untersuchen, ob die Minister durch die von ihnen vorgeschlagenen Maßregeln nicht mehr ver— langten, als die gebieterischen Zeit- Umstaͤnde erheischten. Er seinerseits glaube dies nicht, und daher stimme er fuͤr die Annahme des vorliegenden Gesetz-Entwurfs. — Herr Pages war dieser Meinung nicht; vielmehr hielt er jenes Gesetz fuͤr vollig uͤberfluͤssig, indem das Straf⸗-Gesetzbuch schon hinreiche, um jeden Empoͤrungs⸗Versuch gegen die Regierung zu ahnden. „Was schlägt man Ihnen vor?“ sagte der Redner; „Sie sol— len erklaͤren, daß es der Polizei, unter dem Vorwande, Waffen zu suchen, freistehe, in alle Privat⸗Wohnungen einzudringen, und sonach mit der Unverletzlichkeit des häuslichen Heerdes ihr Spiel zu treiben. Wer soll diese Haussuchungen vornehmen? Ein Justiz-Beamter, ein Gendarm, oder ein Spion? Wann sollen sie stattfinden? bei Tage oder bei Nacht? Wie lange soll das Gesetz dauern? Auf eine bestimmte Zeit oder fuͤr immer? Die Kom⸗ mission, die so sehr bemuͤht gewesen ist, der Regierung Buͤrgschaften zu gewähren, hat sich um die Verbuͤrgung der Volt ssreiheiten wenig bekümmert; wenn solche Vergessenheit in gesitteten Staaten noth⸗ wendig ist, so wollen wir gener rr Glück wuͤnschen, daß es 14 Jahrhunderte hindurch ohne die Polizei des Herrn Dumon des Berichterstatters) verwaltet worden ist.“ Diese Aeuße— rung erregte gewaltiges Murren unter den ministeriellen Depu⸗ tirten. Hin und wieder ließ sich sogar der Ruf zur Ordnung vernehmen, der indessen unbeachtet blieb. Herr Pages ließ sich im weiteren Verfolge seiner Rede in eine ausfuͤhrliche Eroͤrte⸗ rung des Gesetz⸗-Entwurfes ein, der ihm in mehr als einer Be— ziehung mangelhaft zu seyn schien. „Wenn Sie ein solches Ge— setz doch erlassen wollen“, rief er aus, „so legen Sie mindestens dem Volke keinen Fallsirick, sondern geben Sie offen und unum⸗ wunden Ihren Willen zu erkennen. Dem Gesetz⸗Entwurf zufolge soll die Bestimmung der vorgefundenen Waffen uͤber das Ver—⸗ brechen entscheiden; wie will man aber wissen, ob diese Waffen zu einer persoͤnlichen Vertheidigung oder zu einem politischen An— griffe bestimmt gewesen sind? Also der Magistratur selbst will man diese Unterscheidung uberlassen; sie soll dem Einen sagen: Deine Waffen sind unschuldig! dem Andern: Deine Waffen sind strafbar! Und eine solche Willkuͤr schämt man sich nicht in einem verfassungsmaßigen Lande vorzuschlagen. Fruͤher galt nur in Venedig der Spruch, daß, wo der Verdacht des Inquisitors be⸗ ginnt, die Unschuld aufhört.“ Der Redner schloß mit der Er— klärung, daß das vorliegende r das Signal zu einem Kampfe auf Tod und Leben seyn werde. Nach ihm bestieg Hr. Dumon die Rednerbuͤhne, um zunaͤchst die persönlichen Angriffe des Hrn. Pages zuruͤckjuweisen, dann aber die Arbeit der Kommission in Schutz zu nehmen. Hr. Pages verließ mittlerweile den Saal, so daß, als Hr Dumon speciell an ihn die Frage richtete, ob er es nicht als ein Verbrechen betrachte, wenn die Zeughäuser gepluͤndert, auf das Militair gefeuert und Barrikaden errichtet wuͤrden, keine Antwort erfolgen konnte. Der Redner forderte darauf je⸗ des andere Oppositions-Mitglied auf, statt des Herrn e zu antworten, und ihm zu sagen, ob jene Thatsachen etwa keine Ver⸗ brechen wären. . Stimmen zur linken Seite gaben ihm aber das Unschickliche einer solchen Herausforderung zu erkennen, worauf Herr Dumon Folgendes hinzufuͤgte: „Herr Pages hat . bei einer anderen Gelegenheit gesagt, daß er dem Gesetze un— gehorsam seyn werde, um seinem Gewissen zu gehorchen, und kaum waren vierzehn Tage vergangen, als die republikanischen Vereine in ganz Frankreich diese Erkläͤrung zu ihrem Wahl— spruche machten. Wenn man einen solchen ö ler begangen, wenn man sich einen solchen Vorwurf zu machen hat, so begreife ich es ganz gut, wenn man von dieser Rednerbuͤhne herab die Ungestraftheit derer, die man selbst zu Verbrechern gemacht hat, verlangt.“ Herr Pages, der mittlerweile wieder in den Saal getreten war, bestieg sofort die Rednerbuͤhne, um dem Hexrn Dumon zu antworten, den er in Bezug auf seinen letztern An griff einen Verleumder schalt. „Als das Gesetz gegen die Ver⸗ eine vorgelegt wurde“, sagte er, „machte ich darauf aufmerksam, daß es zwei Gattungen von Vereinen gebe: solche nämlich, die dem Lande Unruhen zu bereiten trachteten, und solche, die die Reli— gion, die Wohlthätigkeit oder die Civilisation zum Gegenstande hatten. Ich erklärte, daß, insosern das Ministertum ein Gesetz ö. die ersteren verlangte, ich demselben unbedingt und ohne Rück
alt beiträte. Dies habe ich gesagt, nicht aber, was Herr Dumon mich agen läßt. Als nun aber die Minister ihr Gesetz auf alle Vereine ohne Ausnahme ausdehnen wollten, da erklarte ich, daß ich mich allen