1834 / 142 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Zu Abtragung etwaniger Schulden hat der Joh. Motte zu Ronsdorf (Regter⸗Bez. Duͤsseldorf) der dortigen evangelisch⸗ lutherischen Gemeinde ein Kapital von 1000 Rihlr. ausgesetzt und der katholischen Kirche desselben Ortes hat der zu Elber⸗ feld verstorbene Josua Schuͤller 000 Rthlr. vermacht.

Königliche Oper.

Ueber das Verhältniß der am 17ten d. M und wiederholentlich am 20sten aufgeführten „Olompig“ zu den uͤbrigen Opern Spon⸗ tin s, fo wie über ihren eigenthüͤmlichen Werth, erlaubt der uns n, . Raum heute kein umstaͤndliches Urtheil. Was dagegen

6 Auffuͤhrung anbetrifft, so verdient zuvorderst das Orchester an beiden Tagen das hbchste Lob. Es hat vom n ng, bis zum Schlusse mit meisterhafter Gewandtheit und Sicherheit das Zarteste wie das Gewaltigste ausgedruckt, und weder bei allmaͤligen Ueber⸗ gaͤngen, noch bei den schaͤrfsten und raschesten Gegensaͤtzen etwas zu wünschen uͤbrig gelassen. So muͤhsam auch viele Proben erscheinen, so leicht man wegen der Strenge des Feldherrn die Geduld verlieren möchte; ein solcher Sieg ist nur auf diesem Wege zu erlangen. Un= ter Spontini's Leitung kann die Berliner Kapelle uͤnd das Berliner Chor, allen Europgaͤischen kuͤhn entgegentreten.

Wie schon früher zeichnete sich Herr Bader auch diesmal in der Rolle des Cassander aus. Sie ist allerdings angreifen; allein es en sich . seine Kraft (iedoch immer mit weiser, kuͤnstlerischer

igung den, als ein Butzend unvedeutender Rollen in aller Bequemlichkeit abzusingen. Herr Bader bedarf, seiner Richtung und Singweise nach, des dramatischen Komponisten und dieser bedarf seiner. Wollte, oder müßte er Rollen in den größten Opern aufgeben, es ware eben so, als wenn Madame Crelinger nicht mehr in angreifenden Tragbdien (3. B. Heinrich VI., Konradin, der Tochter der Luft u.

gl) auftreten, sondern sich mit leichten, aber auch geringeren Rol⸗ len begnügen, das heißt, zur Ruhe setzen wollte.

Herr Hammermeister und Herr 3schiesche, welche die Rollen des Antigonus und Oberpriesters zum erstenmale sangen, standen Hrn. Bader löbblich zur Seite Der Demorselle Len war die Olympia Kbertragen worden, eine Rolle, ohne Zweifel viel schwerer, als sie n irgend eine gesungen hatte. Es zeigte sich aber auch hier,

Fleiß, Aufmerksamkeit und guter Wille sich immer Johnen, und daß keiner besser weiß wie eine Rolle aufzufassen und vorzutragen sey, als der Komponist selbst. Indem wir die ,, der Demoiselle Lenz in Gesang und Spiel gern anerkennen, können wir doch nicht umhin daran zu erinnern, daß sie nicht am Ziele, sondern erst am Anfange einer größeren Bahn steht, Schon zu oft erlebten wir, daß ausge⸗ eichneter Beifall ein ungluͤck fuͤr junge Saͤngerinnen ward, und sie in Nachlaͤssigkeit zuruͤcksinken ließ, oder zu übertriebener Eitelkeit verlockte, Rur die vorwaͤrts Strebende erhalt sich in der Gunst des Publikums, und was heute mit Recht genügt und erfreut, wurde nach einigen , (wenn Fortschritte ausbleiben, Tadel verdie⸗ nen. Billig ist es ferner, daß fuͤr steigende Verdienste (wenn es die Verhaͤltnisse gestatten) auch das Gehalt erhoͤht werde, obgleich die Dire ectionen bei gef ung, der Vertraͤge nicht vorsichtig Heng seyn konnen, weil manche Saͤnger und Gaͤngerinnen nach Bewilligung von Zulagen sogleich vergessen, daß diese nur in Erwartung großer Anstrengungen und schwieriger Leistungen zugestanden worden. Wer auf ein erstes Gehalt Anspruch macht, muß auch die ersten Rollen singen konnen und singen wollen.

Die Darsteung der Statirg hat uns von Neuem in der Mei= nung bestaͤtigt, daß Madame Schröder Devrient als dramatische Saͤngerin die größten Wirkungen hervorzubringen vermag und daß hier ihr wahrer Beruf liegt. Rollen, wo der melismatische Ge⸗ fang vorwaltet, und die matt und thatenlos sich hinz hleppende Fa⸗ bel, keine Kraft der Begeisterung und des tiefen Gefuͤhls fordert oder erlaubt, mag sie Anderen überlassen. In den beiden Haupt⸗ Scenen der Statira sahen wir kein Schauspielerin, die uns aller⸗ band Kuͤnste vormacht, um den Beifall zu erzwingen; wir sahen and erlebten mit ihr Alles, was Worte und Tone aussprachen. Dies ist der Triumph der dramatischen Kunst. .

War denn (hören wir fragen) an beiden Vorstellungen Nichts auszusetzen? Allerdings, selbst die Hauptvrobe hatte einen sehr wich⸗ tigen Vorzug vor der Auffuͤhrung, Freitags betrug naͤmlich die Waͤrme des Hauses nur 14 Grad, onnabends aber gewiß 24 Grad, und vorgestern nicht viel weniger; weshalb das Anhdren einer so langen und maͤchtigen Oper doppelte Anstrengung erforderte, Uckri=

ens liegt die Schwierigkeit, sie aufzufassen, unseres Erachtens nicht arin, daß die Slympia so laͤrmend sey (vielmehr ist des Milden und Zarten nicht weniger darin anzutreffen), sondern die Anstren⸗ ung folgt wefentlich daraus, daß Worte und Musik über drei Und , lang eine ununterbrochene Aufmerksamkeit erfordern. Das⸗ selbe gilt in groͤßerem oder geringerem Maße von allen denjeni⸗ gen Opern, wo nicht ee ochen wird, und die Reeitative wahr⸗ daft dramatisch gedichtet und gesetzt sind. Waͤhrend z. B. im Freischuͤtz die unerhörte Geschichte Lon dem Probeschuß, im Sberon vom Säcken der Weiber, im Don Juan vom Fruͤh⸗ aufstehen, dem Bruder Kredit u. s. w. vorgetragen werden, kann man sich bequem erholen, umsehen, lorgniren u. dgl, nicht Jo in ber Vestalin, der Armide, Alceste u. s. w. Ob uͤbrigens jene Opern durch Ruhepunkte oder leere Stellen solcher Art nicht mehr verlie⸗ ren als gewinnen, ist sehr die Frage; wir unsers Theils glauben daß, wenlgstens im Don Jugn, Mozarts bewundernswürdige Musik ohne jene Allotria noch größere und ungestbrtere Wirkung hervor— bringen wurde. . .

Obgleich ein genaueres Studium der Olympig uns mit ihrem Werthe beffer als sonst bekannt gemacht und unsere Faͤhigkeit zu bören erhoͤhet hatte, hegten wir doch eigentlich à priori die Absicht, wenigstens an den Trompeten und dem Triumßhzuge des pritten Aktes einen Anstoß zu nehmen und ihn zu mißbilligen., Un willkürlich aber vergaßen wir diesen Vorsatz, fühlten uns durch die Kraft der Musik nach Asien versetzt, gedachten des Schicksals so vieler Könige und Böͤlker, und wurden von der jugendlichen Em— psindung wioeder ergriffen, mit welcher wir vor 25 Jahren uber den

an eine große, wahrhaft dramatische Aufgabe zu verwen⸗

576

Worte niederschrieben. Nachdem man dem Herkules, dem Jupiter Ammon, den andern Göttern und den Indischen Fluͤssen Dfer ge⸗ bracht, nachdem Alexander aus goldener Schale die Spende darge⸗ boten hatte, brachen Alle auf in prachtvoller vorgeschriebener Ord⸗ nung. Der Chor⸗Gesang der Schiffenden hallte zwischen den fel⸗ sigen waldbewachsenen üfern in ungeheurem Echo . vom Lande her ertoͤnten die Antworten der ubrigen Macxedonler und der Inder, dann trafen Alle zusammen in gleichem Loblicde Welch ein Triumphzug, welch ein plbtzliches, herrliches Leben in diesen Ge⸗ waͤssern und Felsen! Mehr als zweitausend Jahre sind seitdem ver⸗ flossen, und jene Ufer haben nie wieder Hellenische Gesaͤnge gehoͤrt; das Echo ist stumm geblieben bis auf den heutigen Tag, es erklingt nur in unseren Herzen mit freudiger Wehmuth! 2

Meteorologische Beobachtung.

1834. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger

21. Mai. 6 Ubr. 2 Uhr. 10 uhr. Beobachtung. Luftdruck. 340.0 s Par. 340, Par. 54 1. 2 8 Par. Quellwärme 7,9 R. Luftwaͤrme 13,09 R. 18,8 8 R. 19,29 R. . Thaupunkt 8, 9 R. 6, 0 R. ; 6 0 R. Flußwärme 15, s R. w . (,. 38 pCt. 5 pCt. Bedenwärme 12,3 9 R. Fett. betzzgtet., Salzer, tt. Pace, was, mn Wolkenzug W. Riederschlag 0.

Berliner Börse. Den 22. Mai 1834.

Hrerg/ a. Car.] res, erg.

Russ. (v. i831) . Oesterr. 973. 5

Span. 70. 33 443. .

; Antwerpen, 16. Mai.

Span. 53 693. 383 453. Zinsl. 153. Belg. 99. Metall. 1003. Bras. JJ. Neap. S9. .

38 Met. 993. 232 .

58 Met. 995. 28 —. 4 Bank- Actien 1280 100 f Wa, Fart Hoi is!. ** ö

Lonse zu

. Königliche Schauspitele.

Freitag, 23. Mai. Im Schauspielhause: Der erste Schritt, Lustspiel in 3 Abth., von Frau v. Weißenthurn. Hierauf: J,, en zu vermiethen, komisches Gemaͤlde in 5 Rahmen, von L. Angelh.

Sonnabend, 24. Mai. Im Opernhause: Auf Befehl: QAlimpia, große Oper in 3 Abth., mit Ballets. Musik von Spontini. (Mad. Schroͤder-Devrient: Statira, als Gastrolle. Dlle. H. Elsler wird hierin tanzen.)

Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran— ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

Im Schauspielhause: 1 Ian grande dame, drame vaude- ville en 2B actes, par Bayard. 2) La premiere représentation de: Vive le divorce, ou: Ma femme m'adore, vaudeville nou— veau en 1 acte, par Derville et Laurenein.

Kön ig stdtisches Theater. Freitag, 23. Mai. Der Kreuzritter in Aegypten, große heroische Oper in 4 Akten. Musik vom Koͤnigl. n, Tlipell kf ster Meyerbeer. (Mad. de Märie, vom K. K. Theater della Scala zu Mailand: Palmide, als sechste Gastrolle.) Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen und im Balken

Triumphzug Alexanders des Großen am Flusse Hydaspes folgende

des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.

f . St. · Schuld · Sch.] 4 98 IJGrosshz. Hos. do. 4 io . Pr. Enzl. Anl. 18. 5 ios; Gatpr. Pfandbr.. 4 39 Pr. Engl. Anl. 22. Q Pomm. do. 4 1063 1053 Pr. Engl. O0bI. 39. 4 355 9843 Kur, n, Neum. do. 4 1065 106 Pram. Sch. d. Seeh. 57 567 Sehlesischs 40. 4 1051 Kurm. Ob. m. . c 4 98853 ks. C. d. K. u. N ] 6]7I Neum. Int. Sch. do. 4 985 E. - Seh. d. K. u. N 673 Berl. Stadt · Obl. 4 999 König sb. dc. 24 Moll. voll. Duk.— 173 Elbing. d9o. 4 48 NSue do. 189 Danz do. in Ih. 37 Friedrichsd or.. 13 13 Westpr. Efandbr. 4 19903 hisconto K ö Cin se ot. Wechsel- Cours. J Hrijs ld. ö 250 FI. Kurz 11411 J 141 Hamburg · 6 152 dito 300 Mk. 2, Mt. 1515 London.... 1L1ẽ81. 3 Mt. 6246 1 3 805 807 . 14 1043 Augsburg .. 2 Mt. 106535 Brenlnti . 1909 ThIl. 2 Mt. 9979 J 100 Thi. 8 Tage 1021 Fran furt 4. M. WX. 5h Fi,. 2 Mit Horz; J 100 Rbl. 3 Woch. 30. . h00 FI. Kurs

Neueste Nachrichten.

Paris, 16. Mai. Der Kaiserl. Russische Botschafter hatte vorgestern Abend eine Audienz beim Könige. Gestern Mittag arbeiteten Se. Maj. mit dem Minister der auswaͤrtigen Angele, genheiten und begaben sich darauf mit der Koͤnigin und der Prinzessin Adelaide nach Neuilly.

Bi Gesetz⸗ Entwurf uͤber die Franzoͤsische Bank ist noch in der gestrigen Sitzung der Pairs-Kammer, nach einer uner, heblichen Debatte, zu der die Artikel 3 6 Anlaß gaben, un, veraͤndert mit 75 gegen 19 Stimmen angenommen worden.

Die Deputirten-Kammer beschaͤftigte sich gestern unmittelbar nach der Annahme des Gesetz- Entwurfes uͤber di Bewahrung von Kriegs-Waffen und die Errichtung von Barri kaden (deren Art. 5 11 wir morgen mittheilen werden), mi

dem von der Pairs-Kammer veränderten Gesetz-Entwurfe uͤbe

die Stellung der Offiziere der Land- und Seemacht. Der Pri sident begnügte sich damit, die im Allgemeinen wenig erheb lichen Amendements dieser Kammer vorzulesen; sie wurden sämmtlich angenommen, und das ganze Gesetz ging darauf mit 233 gegen 13 Stimmen durch. In der heutigen Sitzun!

waren mehrere Gesetze von oͤrtlichem Interesse an der Tagesordnung;

sie betrafen außerordentliche Besteuerungen in verschiedenen Ge, meinden und den Bau einer Bruͤcke uͤber die Vilaine, und wur, den mit großer Stimmenmehrheit angenommen. Gesetz Entwurf betraf einen, dem Minister des oͤffentlichen Un terrichts auf die Fonds der Universitaͤt zu gewaäͤhrenden Vor schuß von 120,000 Franken zur Vollendung der Gebaͤude fl die medizinische Fakultaͤt. Auch dieser Gesetz-Entwurf gin ohne Weiteres durch. Groͤßeren Widerspruch fand ein Go setz Entwurf, wodurch der Minister des Innern eine Summ— von 400,0 Fr. fuͤr die diesjaͤhrige Juli⸗Feier verlangt. Hen Pelet war der Meinung, daß diese Ausgabe der Stadt Pariß

geruht.

Ein anderen . ktnden fels-Reislas zu Baireuth,

K

allein anheimfallen muͤsse, waͤhrend der Graf Delaberde di

Ansicht aussprach, daß, da die Juli⸗Revolution in dem Interess

von ganz Frankreich geschehen, das ganze Land auch zu de

Feier derselben beitragen muͤsse. uletzt auf die Haͤlfte, also auf 200,000 Fr., reducirt und der esetz Entwurf zu diesem Betrage angenommen.

Die verlangte Summe wurd

Allgemeine

ybpyrcißische Staats- Zeitung.

M 142.

6

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1 1

Amtliche Nachrichten. Kronil des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Post · Direktor Schneege zu Brieg den Rothen Adler-Orden dritter Klasse zu verleihen

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Königl. Baperischen Rittmeister im ersten Chevauxlegers⸗ Regiment, Freiherrn von den St. Johanniter⸗Orden zu verleihen geruht.

Des Koͤnigs Masestaͤt haben den Land- und Stadtgerichts— Assessor Konig in Wirietzen zum Justiz⸗Rath zu ernennen

geruht.

Bei der am 21sten und 22sten d. M. fortgesetzten Ziehung der sten Klasse 69ster Koͤnigl. Klassen-Lotterie siel der erste Haupt⸗Gewinn von 150, 900 Rthlr. auf Nr. 78,211 nach Bres lau bei Schreiber; 1 Gewinn von 5000 Rthlr. auf Nr. 58,647 nach Stettin bei Rolin; Gewinne zu 2060 Rthlr. fielen auf Nr. 31,675. 64,558. g3,593 und gä,6g3 in Berlin bei Seeger,

nach Barmen bei del gschhen, Duͤsseldorf bei Spatz und nach

Der Constitutionnel glaubt, daß die Deputirten⸗ Kam . mer das Einnahme-⸗Budget rasch annehmen und bereits an 44,655. 45,6469. 48, 25. 9, 599. 57, 8g8. 70, ag8. 73,811. 74,773.

naͤchsten Mittwoch (den 21 sten) ihre letzte Sitzung halten werde

Der 11te hiesige Wahl-Bezirk, der dem zum Pair erhobe

riellen Kandidaten, Herrn Démonts, zum Deputirten gewaͤhlt. Dit

nen Herrn Barthe einen Nachfolger zu geben hatte, hat gester an dessen Stelle den Maire des gedachten Bezirks und ministe

Zahl der eingeschriebenen Wähler belief sich auf 1088, von denen je ö

Chabrol, ehemaliger Praͤfekt des Seine⸗Departements, 59 Stim⸗ men, die ubrigen Stimmen zersplitterten sich. Herr Dömont⸗ hat bereits in der heutigen 68

nachdem seine Wahl fuͤr guͤltig befunden worden, den Eid gelei— stet und seinen Sitz in der zweiten Section der linken Seite genommen.

Der General Graf Guilleminot soll definitiv zum Gouver— neur von Algier ernannt worden seyn; es ist indessen noch un— gewiß, ob er diesen Posten annehmen wird.

Herr Euzen Périer, ein Neffe des verstorbenen Ministers, reist heute Abend mit einem Auftrage des Ministers der aus wärtigen Angelegenheiten nach Madrid ab. .

doch nur 739 wirklich erschienen. Herr Dömonts erhielt 50 l, der Kan didat der Opposition, General⸗Advokat Berville, 211, und der Gra

itzung der Deputirten⸗Kammer,

38,5065.

Man spricht von einer großen Befoͤrderung in der Armee, .

werden wuͤrde.

die bei der Jahres-Feier der Juli-Revolution vorgenommen

Der Praͤfekt des Departements des Pup⸗de⸗Dome hat die

Protestation des Stadt⸗Raths von Clermont-Ferrand gegen den

2 Die

Beschluß des Pairshofes annullirt. Aus Madrid schreibt man unterm 7ten d. M.:

Aushebung der 25,000 Mann ist zwar geschehen, indessen bedar die Nord⸗Armee noch bedeutender Verstaͤrtungen, 6 der 2

neral Quesada behauptet, daß es ihm unmoͤglich sey, sich in Na varra und den Baskischen Provinzen zu halten, wenn er nich mindestens 40, 000 Mann unter seine Befehle bekomme. Wi haben durchaus keine Kunde von unserer Expedition

keine weitere Fortschritte gemacht hat.“ Débats theilt diese Nachrichten mit)

Heute schloß 5proc. Rente pr. cumpt. 106. 40. in Cour. . sin Cour. S0. 5. 5proc;

, 55. Z3proc. pr. compi. 79. 90. eap. pr. compt. 97. 36. sin Cour. 97. 45. 5proc. Span Rente 7ä6!. 3proc. do. 44. Cortes-Obl. 29. 5proc. Te)

993. 5proc. Roͤm. 977. Ausgesetzte Span. Schuld —. Frankfurt a. M., 19. Mai. Oesterr. Hproc. Metall. 100

äproc. 9l . Bank- Äctlen 1563. Part. Obl. 1393. 6

1090 Fl. 207. Preuß. Praͤm. Sch. 569. Holl. 5proc. Obl. gh

Poln. Loose 65. Span. 5proc. Rente 707. 3proc. do. perp. 45

Redacteur Cotte d.

Gedruckt hei A. W. Hayn.

V ——

are e wm e.

wren ,. e mee e.

Allgemeiner Anzeiger fur die Preußisch

Bekanntmachung.

Bekanntmachungen.

. Gerichtliche Vorladung.

Auf den Antrag der Wittwe det unlaͤngst zu Pa— mstz verstorbenen Paͤchters C. Range, gebornen Beyer, sin durch ein den Stralsundischen Zeitungen in ex enso eingerücttes Proclam vom heutigen Tage all. delenigen, welche an die der Extrahentin erblich an⸗ heim aezallene gesummte Venrlassenschaft des verstorbe, nen Pähters Earl Range, intbesondere an das dazu geydrenee Pachtrent von Pamitz und das daselbst be⸗ fi idliche Inoentarium aus irgen) einem Grunde Rech⸗ rens, namentlich aus Erbrecht Forderungen und An sors he ju haben vermen en, geladen, solche am 30 Mal, 25. Jun i tber am it, Juli d. J. Morgens 10 Uhr, vor dem Koͤnisl, Hosgericht speciell an um el⸗ der ad zu beglaublgen ber Strafe der Praͤeluen fuͤ—

w 2 6

Die Bade⸗Anstalt zu Nenndorf wird in die senm Jahre, wie bisher, am 1.

NM en

Elberfeld, am 12. Mai 13834.

immer, wescht am 31. Juli d, J. erkannt werden und per dei aach hierdurh gemeinkundia gemacht wird. Daium Greisswald, den 6. Mai 1831.

Zönigt Preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen.

L. S.) v. Moͤller, Praeses

Bekanntmachung.

Dent sch⸗Amerikanischer Bergwerts⸗Verein.

Die unterzeichnete Direetien lahet, in Gemaßheit der Beschluͤsse der 16. General⸗Versammlung und mit Hinweisung auf unser Rundschreiben vom 1. Mai d. 3 die Aktionaire ein, der J am J. Juni d. J. Nachmittags 3 Uhr, im Saale der hiesigen Boͤrsenhalle zu haltenden Sie⸗

Auch unter dem Titel:; enthaltend:

benzehnten General⸗-Versammlung entweder selbst, oder durch genugsam Bevollmaͤchtigte ,, . wel⸗ 9 f, wn, sie hier pe den 8 24 der Statuten Nen , . rung brinat, und bittet, die übli imm a Juni eröffnet und von diesem Tagtsjettel am 5. und 6. Juni in ben , an werden die Schwefel, Schlamm-, Gas-, Douche⸗, Tropf⸗ und Sturs⸗Bäder, die Salj⸗Baͤder aber vom 15. Juni an, gegeben werden.

Esnem geehrten Publikum wird solches mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß Anfragen in aͤrztlicher Beziehung an die dasigen Herren Brunnenaͤrzte und Lozisbestellungen, mit gefaͤlliger Angabe der Zeit der Ankunft, an den Herrn Burggrafen Ruͤck in Nenn— dorf zu richten sind.

Bad Nenndorf, den 1. Mai 1834.

Kurfürstliche Brunnendireetion.

d6 gewohnlichen Bu reau⸗Stunden bei ihrem Rechnungsfuͤhrer Herrn don Zwehl in Empfang nehmen zu wollen.

Die Direction des Deutsch⸗-Amerikanischen Bergwerk ⸗-Vereins. s

Literarische Anzeigen.

In unserem Verlage ist erschiene pold Voß in Leivjia zu peil en fn lauch von Leo⸗

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: . 8 ; nach Portugal; es scheint, daß der General Rodil in der letzten Zell (Das Journal dein

2 4 .

wedel bei Pflughaupt,

Kd

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15

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Zeitung s⸗Nach richten. Aus land

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Paris, 17. Mai. Der Koͤnig fuͤhrte gestern den Vorsitz im Minister⸗Rathe.

In der Pairs Kammer legte heute der Marschall Sornlt den Gesetz-Entwurf vor, wodurch die hg Gelder verlangt werden, um die Armee bis zum 1. Juli k. J. auf dem jetzigen Fuße von 360, 09 Mann belassen zu koͤnnen. Der Großsiegelbewahrer brachte seinerseits den Gesetz⸗Entwurf uͤber das Verbot der ,,,. von Kriegs-Wafsfen und Munitien ein. Nachdem darauf eine Kommission zur Pruͤfung des Gesetz-Entwurfes uͤber die Urbarmachung der Waͤlder er— nannt worden, wurden 2 Kommissions- Berichte abgestattet; in dem einen trug Herr Tripier auf die Bewilligung der 400, 009 Fr. fuͤr die Opfer der letzten Pariser Unruhen, in dem anderen der Herzog von Bassano auf die Annahme des von der Deputirten-Kammer in seiner , Gestalt wiederhergestellten Gesetz- Entwurfes uͤber die bschaffung der Majorate an. Der Vorschlag des Grafen Dejean, daß man die Ersrterung dieses letzteren Gesetz- Entwurfes bis nach dem Einnahme- Budget verlege (wonach derselbe in der gegenwärtigen Session nicht weiter zur Sprache kommen wärde), wurde vorlaͤufig verworfen. Der Gesetz⸗Ent⸗ wurf uber den Austausch verschiedener Gebiets- Theile auf Korsika ging hiernaͤchst ohne irgend eine Debatte durch. Am Schluffe der Sitzung berichtete noch Herr Gautier uͤber das Gesetz wegen . der Zinsen von dem Haytischen Kapitale, und der Graf Roy uͤber das Ausgabe⸗Budget fuͤr 1835. Die Kammer vertagte sich darauf bis zum naͤchsten Montag.

Ueber die gestrige Sitzung der Deputirten⸗ Kammer ist noch zu melden, daß am Schlusse derselben der Gesetz⸗Ent—

digen sind; es sind unbemittelte Haus-Eigenthuͤmer,

Berlin, Sonnabend den 24sten Mai.

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wurf zur Berathung kam, worin der Minister des Innern einen Kredit von 1,200,500 Fr. zur Unterstuͤtzung der unschuldigen Opfer der letzten L8oner Ünruhen verlangt. Die Kommission hatte diefe Forderung auf 1 Mill. reducirt und dabei zugleich bevor wortet, daß diese Summe bloß unter die huͤlfsbedurftigste Klasse vertheilt werde. Nachdem zwei Redner (worunter Herr Gan⸗ neron) wider und einer für diese Bewilligung gestimmt, be— stieg Herr Thiers die Rednerbuͤhne, um seine Forderung zu mo— tivtren. Wenn es sich um eine Entschädigung handelte, aäͤu= ßerte er, so wuͤrde die Regierung sich dazu niemals verstanden haben, da der Staat eine solche der Stadt Lyon nicht schuldig sey; es sey aber von einer Unterstützung derjenigen Einwohner die Rede, die durch den letzten Aufstand ohne ihr Verschulden in eine huͤlfsbeduͤrftige Lage versetzt worden waͤren; die Regierung habe geglaubt, daß, wo ein großes Ungluͤck sich ohne große Nach⸗ theile fuͤr das Land wieder gut machen lasse, die Kammern hierzu gern die Hand bieten wurden. Es sey ihm wohl bekannt, daß die Lyoner Einwohnerschaft nicht, wie gewohnlich die Pariser, in den Tagen der Gefahr, zur Betäͤmpfung des Aufstandes beige⸗ tragen habe; hieran sey aber bloß der Umstand Schuld, daß es keine National⸗Garde gegeben habe; wolle man aus diesem Um stande der Regierung ein Verbrechen machen, so vergesse man ganz, was sich bei den vorletzten Unruhen in Lyon zugetragen, daß namlich damals nur ein Theil der National-Garde seine Pflicht gethan, der andere aber sich nicht gestellt oder gar mit den Aufruͤhrern gemeinschaftliche Sache gemacht habe; seitdem aber habe die Reorganisation der National— Garde um so bedenklicher geschienen, als die Arbeiter-Klasse unter sich un⸗ einig gewesen sey. Nach einigen andern Bemerkungen zur Rechtfertigung des Verfahrens der Regierung sowohl in dieser Beziehung, als hinsichtlich der von der Lyoner Militair⸗Behoͤrde erlassenen Befehle, wonach es den Buͤrgern verboten war, sich während der Unruhen in den Straßen zu zeigen, schloß der Minister mit folgenden Worten: „Ich behaupte hiernach, daß die in Lyon stattgehabten Auftritte weder der dortigen Einwoh⸗ nerschaft, noch der Regierung, noch der Armee zur Last gelegt werden können. Lyon war ungluͤcklicher Weise zum Schlacht— felde gewaͤhlt worden, und die Frage, die hier mit dem Schwerdte entschieden werden sollte, war keine Lyoner, es war eine Franzoͤsische; hatte der Kampf bloß zwi⸗ schen den Fabrikherren und ihren Arbeitern stattgefunden, so wuͤrde er allenfalls als ein rein örtlicher betrachtet werden köͤn⸗ nen; es handelte sich aber von einem Kampfe zwischen der Re⸗ gierung und der Anarchie. Was verlangen wir jetzt? Daß das

and den verungluͤckten Einwohnern von Lyon seine Theilnahme zu erkennen gebe, daß es ihnen beweise, daß es nicht un— empfindlich fuͤr ihre Leiden sey. Bedenken Sie, m. H., daß die⸗ jenigen, de am meisten gelitten, gerade die am wenigsten Schul—⸗ deren Be⸗ Bedenken Sie ferner, daß es zwi—

Pro⸗

sitzthum verheert worden ist. schen diesen Eigenthuͤmern und der Stadt Loon zu einem

zesse kommen wird, der, wie er auch ausfallen mag, immer schmerzliche

Folgen haben muß; denn wenn die Eigenthuͤmer verlieren, so sind sie zu Grunde gerichtet, und wenn die Stadt verliert, so ist sie noch mehr belestet, als Paris selbst, und es laͤßt sich gar nicht absehen, wie sie ihre Schulden wird bezahlen konnen. Bedenken Sie endlich, daß Loon unsere betriebsamste Stadt ist, und daß es keine zweite in Frankreich giebt, die uns einen so ausgedehn— ten Handel nach allen Welttheilen eröffnete. Ich hoffe hiernach, daß die Kammer mir meine Forderung nicht verweigern wird.“ Es wurde hierauf uͤber die einzelnen Artikel des betreffenden Ge⸗ setz- Entwurfes debattirt. Zwei Amendements der Herren Pelet und Ganneron wurden nach einigen Bemerkungen des Herrn Dupin von ihren Urhebern zuruͤckgenommen und die 3 einzel— nen Artikel fast ohne Weiteres genehmigt. Als es indessen zur Abstimmung uber den ganzen Gesetz-Entwurf kam, fiel dieser mit 189 gegen 109, alfo mit einer Masoritäͤt von nicht we— niger als 8 Stimmen, durch, was eine große Sensation er— regte. Es ist dies ein abermaliger Beweis, welch ein gewaltiger Unterschied zwischen dem offenen und geheimen Abstimmen be— steht; denn dieselben Deputirten, die sich aus Ruͤcksichten fuͤr die Minister gescheut, sich bei der Abstimmung durch Aufstehen und Sitzenbleiben gegen die einzelnen Bestimmungen des Gesetz⸗Ent⸗ wurfes zu erheben, trugen kein Bedenken, im Stillen eine schwarze Kugel in die Urne zu werfen.

Das Journal des Débats, ohne weiter die Inkonse— quenz der Kammer herauszuheben, begnuͤgt sich mit folgender Bemerkung: „Die Bemuͤhungen des Ministers des Innern, der unseres Erachtens die Frage uünter ihrem wahren Gesichtspunkte dargestellt hatte, vermochten nicht, die uͤbermäßige Strenge der Kammer zu entwaffnen.“ Das Journal de Paris mißt die Verwerfung des Gesetz- Entwurfes der Rede des Herrn Ganneron bei, ohne sich jedoch daruber auszulassen, wie es zu— gegangen, daß, ungeachtet dieses gleich zu Anfang der Debatte gehaltenen Vortrages, die drei Artikel des Gesetz⸗Entwurfes e in⸗ zeln angenommen worden. „Der Minister des Innern“, fagt das gedachte Blatt, „pflichtete zwar den Grundsaͤtzen des Herrn Ganneron bei; nichtsdestoweniger aber verlangte er ausnahmsweise eine Unterstuͤtzung fuͤr die Lyoner; seine For⸗ derung wurde verworfen. Die Lehre ist hart; nicht ohne Leid koͤnnen wir an sie denken. Moͤge sie mindestens fuͤr das Land 6 verloren seyn!“ Der Temps aͤußert sich folgenderma—

en⸗ Kammer den Dank der Lyoner Buͤrgerschaft erwerben. Seiner Meinung nach haͤtten die Lyoner sich dadurch, daß sie keinen thaͤtigen Antheil an dem Kampfe der Aufruͤhrer genommen, jed— weder Unterstuͤtzung unwuͤrdig gemacht. Herr Thiers suchte dage— gen die Lyoner dadurch zu rechtfertigen, daß die National-Garde aufgeldst gewesen sey. Hieruͤber wurde die Kammer ganz verwirrt; sie wußte nicht mehr was sie wollte, und machte sich daher den Spaß, erst die Artikel anzunehmen, und dann das Gesetz 8 verwerfen. Auf diese Weise erleidet Loon einen doppelten

erlust, denn nicht allein, daß es, unter dem Vorwande einer Vertheidigung in den Grund geschossen, jetzt sein Un⸗

ist. Den bisherigen Posten des Herrn

„Was Herr Ganneron gesagt, wird weder ihm noch der

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gluͤck allein tragen muß, wird seine entwaffnete Einwohnerschast auch noch mit dem Stempel der Feigherzigkeit und des Man, gels an Buͤrger-⸗Tugend gebrandmarkt.“ Auch der Consti— tutionnel und der National tadeln das Verfahren der Ma⸗ soritaͤt der Kammer. Eben so die Quotidienne, jedoch na— tuͤrlich aus andern Gruͤnden.

,, sind die Art. 5 11 des Gesetz⸗Entwurfes wegen des Verbots der Aufbewahrung von Waffen und der Er⸗ richtung der Barrikaden, wie solche in der vorgestrigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer angenommen worden:

„Art. 5. Wer bei einer aufruͤhrerischen Bewegung of⸗ fene oder verborgene Waffen, Munitionen oder 6 der Eivil⸗ oder Militair⸗-Behoͤrde getragen, soll mit Gefaäng⸗ nißstrafe belegt, und insofern dergleichen Individuen waͤh⸗ rend des Aufstandes selbst verhaftet worden, sollen sie mit der Deportation, wenn sie aber von ihren Waffen Gebrauch gemacht, so sollen sie mit dem Tode bestraft werden.“

„Art. 6. Wer sich bei einer aufruͤhrerischen Bewegung durch Gewalt oder Drohungen Waffen oder Munition aller Art zueignet, sey es durch Pluͤnderung der Laͤden, Wacht⸗Po⸗ sten, Magazine, Zeughaͤuser und anderer oͤffentlicher Anstalten, oder durch die Entwaffnung der Agenten der oͤffentlichen Macht, soll Zwangs -Arbeit auf Zelt erleiden, und es soll ihn uͤberdies eine Geldstrafe von 260 bis 15,00 Fr. treffen.“

„Art. 7. Dieselbe Strafe erleidet derjenige, der bei ei— nem Aufstande durch Gewalt oder Drohungen sich eines be wohnten oder zu , . bestimmten Hauses bemaͤchtigt⸗

„Art. 8. Mit Gefaͤngnißstrafe wird derjenige belegt, der

bei einem Aufstande Wacht Posten ünd andere Staats Ge⸗ baude besetzt, um die oͤffentliche Macht anzugreifen oder ihr Widerstand zu leisten. Dieselbe Strafe trifft denjenigen, der in der nämlichen Absicht ein bewohntes oder nicht bewohntes Privat-Haus mit Einwilligung des Wirthes oder Miethers besetzt; sie trifft aber auch den Wirth und Miether, insofern sie, von den Absichten der Aufruͤhrer unterrichtet, ihnen un⸗ gezwungen den Eintritt in ein solches Haus gestattet haben.“

„Art. g. Gefaͤngnißstrafe erleiden diejenigen Individuen, die bei einer aufrührerischen Bewegung Barrikaden, Verschan⸗ zungen oder sonstige Arbeiten, wodurch die Ausuͤbung der öͤf⸗ fentlichen Macht verhindert werden soll, errichtet haben, oder zu deren Errichtung behuülflich gewesen sind; ferner diejenigen, die durch Gewalt oder Drohungen die Zusammenberufung oder Vereinigung der oͤffentlichen Macht verhindert, oder das Zusam⸗ mentreten der Aufruͤhrer veranlaßt oder erleichtert haben, sey es durch die Austheilung von Befehlen oder Proclamationen, oder durch das Tragen von Fahnen und sonstigen Erkennungs— Zeichen, oder durch jedes andere Mittel; endlich diejenigen, die einen oder mehrere Telegraphen vernichtet oder sich durch Gewalt oder Drohungen einer Telegraphen⸗Station bemaͤchtigt, oder uͤberhaupt auf irgend eine Weise die Korrespondenz⸗Ver⸗ bindungen zwischen den verschiedenen Behoͤrden unterbrochen

Gesetzbuches verfahren werden. ten immer fuͤr einige Zeit, die aber das Maximum nicht uͤber⸗ schreiten darf, unter polizeiliche Aufsicht gestellt werden.“

Die heutige Sitzung begann mit einigen Bittschriften⸗ Berichten. Verschiedene Gesetz⸗En:wuͤrfe von oͤrtlichem Inter esse gingen darauf mit 24 gegen 7 Stimmen durch.

Der Pairshof ist unablaͤssig mit der Instruirung des Pro⸗ zesses gegen die Theilnehmer an den letzten Unruhen beschaäͤftigt; man versichert, daß die Anklage-Akte in spaͤtestens 11 Tagen publicirt werden wird.

Der Oberst-Lieutenant Gardeur-Lebrun ist zum Gouverneur des Palastes Luxembourg ernannt worden.

Der bisherige Kabinets-Chef des Ministers des Innern, Herr Mérimée, ist zum General⸗Inspektor der historischen Denk maͤler an die Stelle' des Herrn Vitet ernannt worden, der sei— nerseits General⸗Secretair des Handels- Ministeriums geworden

Meörimée hat Herr Mar⸗ tin erhalten.

Sie Familie des Marschalls Lannes begiebt sich in diesen Tagen nach Lectoure im Dept. des Gers, um daselbst der auf den 25sten angesetzten Einweihung der Statue des verstorbenen Marschalls beizuwohnen.

Die Franzöͤsische Marine hat einen ihrer ausgezeichnetsten Offiziere in der Person des Contre⸗Admirals Marquis Duquesne verloren, der am 23. März d. J. im Sösten Lebensjahre zu Ha— vana mit Tode abgegangen ist. Er war auf Martinique im Jahre 1749 geboren und hinterlaͤßt 6 Söhne, von denen 3 ihn bei seinem Tode umgaben.

Es heißt, daß der Praͤsident der Deputirten⸗ Kammer, Herr Dupin, sich gleich nach dem Schlusse der Session nach London begeben werde.

Der Feen des Seine⸗Departements macht bekannt, daß die Reviston der Wähler und Geschwornen ⸗Listen in diesem Jahre am 1. Juni beginnen werde,

Von dem Baron von Férussae ist hier eine kleine Schrift unter dem Titel: „Ueber den gegenwärtigen Zustand von Frank—

reich, und uͤber die Nothwendigkeit sich mit dessen Zukunft zu

beschäftigen“ erschienen. Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen, Oberhaus. Siz⸗ ung vom 16. Mai. Am Anfang der Sitzung wurde mit dem erhßr der Zeugen zur Unterstuͤtzung der gegen das Wahl Recht

von Warwick gerichteten Bill fortgefahren und die fernere Er— wagung der Bill bis nach den Pfingstferien verschoben. Dann