Antwerpen, 20. Mai,
Span. 53 7JIz3. 45 56 38 46. Zinsl. 163. Bras. 67. Metall. 101. London, 20. Mai. Cons. pr. compt. 925. Bel. 38 8, pan. 366. 338 45.
Holl. 53 97. 213 323. Bortug. v. 1831 79 Preuss. 43 88. 97. Russ. v. 1822 1665. Bras. 76. Mex. 68 44. Columb. 262. Wien, 21. Mai. 53 Met. 997. 48 916. 233 54. 183 233. Bank-Actien 1285. Lonse zu 100 Fl. 204. Fart. -GblI. 137.
e rlin e r ö r s e. Den 25. Mai 1834.
Amtl. Fonds- und Geld- Cours- Zettel. e, Cour. . = k — D, ,, denn, ,,, .
Sr Sch nsã · Sci. 4 s IJ8;3 IS sGrofshr. os. do. 4 10222 — Pr. Engl. Anl. 18. 5 105 — Ostpr. Pfaudhr. 4 — 895 br. Engl. Anl. R. 5 — — IHomm. do. 4 i064 1055 Pr. Engl. Obl. 30. 4 958 9d Kur- u. Neum. d0. 4 1063 1065 57
Präm. Sch. d. Se eh. — 571 Schlesische do. 4 — 1052 Rknt. C. d. . u. I. — — Q 68
Kurm. Obl. m. l. C 4 ] 981
Neum. Int. Sch. do. 4 98 — Z. Seh. d. R. u. x. — — 68 Berl. Stadt Ohl. 4 993 —
Königah. do. 4 — — Holl. vollw. Luß. — 174 — Elbing. do. 44 — 88 Neue do. — 18 — Danz? do. in Ih. — 37 — Friedriehsd'or .. — 135 13 Westyr. fe meer 419901 ineonth — 3 14
2 1 ; [.
Meteorologische Beobachtung.
1834. Morgens Nachmltt. Anvends Nach einmaliger 25. Mai. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. Luftdruck 337,“ Par. 3565, s ? Par. 36.6 s Par. Quellwärme 7,29 R. Luftwäͤrme J, 8 R. 9,8 R. 5,9 0 R. ; ö Thaupunkt 5, 0 R. 3, 0 R. 1, 0 R. Flußwärme 15, R. Dunstsaͤttg. 84 pCt. 32 pCt. 69 pC(t. Bodenwärme 12,5 * R. Wetter... heiter. regnig. halbheiter. . mind... N. NY W. XR W. Ausdünst. 0, 93 Rh. Wolkenzug — NNW. . Niederschlag 0, o2 o' 9th.
Königliche Sch auspiele.
Dienstag, 27. Mai. Im Opernhause: Robert der Teufel, Oper in 5. Abth., mit Ballets. Musik von J. Meyerbeer. (Dlle. Gruͤnbaum: Alice. Mad. Schroͤder-Devrient ist unpäßlich.)
Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran— ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
Im Schauspielhause: 1) Le retour, vaudeville en 1 acte, bar Seribe. 2) La seconde représentation de: Le Lorgnon, vaudeville fantastique nouveau en 1 acte, par Scribe. 3) Fol- 6 ou: Le mari de la Cantatrice, vaudeville comique en
ate.
Mittwoch, 28 Mai. Im Schauspielhause: Cromwell s Ende, Trauerspiel in 5 Abth., von E. Raupach.
König städtisches Theater,
Dienstag, 27. Mai. Zum erstenmale: Der boͤse Geist Lum— pacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt, Zauber- Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von Adolph Nuͤller. C(Die neuen Decorationen sind vom Herrn Antonio Sacchetti gemalt.)
Mittwoch, 23. Mai. Norma, Oper in 2 Akten, nach dem Italiaͤnischen, von Seyfried. Musik von Bellini.
Neueste Nachrichten.
Paris, 20. Mai. Der Koͤnig arbeitete gestern nach ein⸗ ander mit saͤmmtlichen Ministern. Um 6 Uhr fuhr die ganze Koͤnigl. Familie nach Neuilly, welches Schloß die hoͤchsten Herr— schaften eine Zeit lang bewohnen werden. Der Koͤnig und die Königin der Belgier werden stuͤndlich hier erwartet. Der Mes⸗— s , meldet sogar schon deren Ankunft; doch ist diese Anzeige voreilig.
92 denn durch eine Königl. Verordnung vom gestrigen Tage wird der Vice⸗Admiral Jacob, Pair von Frankreich, zum See⸗-Mini— ster ernannt.
Am Schlusse der gestrigen Sitzung der Pairs-Kammer wurde noch der Gesetz- Entwurf uͤber die Vertheilung der Zinsen des von der Republäk Haiti gezahlten Kapitals mit 79 gegen 18 Stimmen angenommen. — In der heutigen Sinn be⸗ schaͤftigte die Kammer sich mit dem Ausgabe⸗-Budget fuͤr 1835. In derselben Sitzung berichtete der Marquis von Malhouet uͤber den Gesetz-⸗Entwurf wegen der Pensionairs der mit der alten Civil-Liste verbunden gewesenen sogenannten Veteranen Kasse und stimmte fuͤr die Verwerfung dieses Gesetzes, da das demselben zum Grunde gelegte Prinzip wohlerworbene Rechte
verletze.
8 der Deputirten-Kammer zeigte gestern der Praͤsi— dent an, daß er sich im Namen der Kammer nach dem Befin— den des Generals Lafayette erkundigt habe. Im Laufe der Siz— zung ging darauf ein Schreiben des Herrn Georg Lafayette ein, worin dieser der Kammer fuͤr ihre, seinem Vater bewiesene Theilnahme mit dem Bemerken dankte, daß es sich mit dessen Befinden etwas bessere. (Der General ist seitdem mit Tode abgegangen. S. unten.) — Im Laufe der darauf eroͤffneten Be⸗ rathüngen uͤber das Einnahme-Budget gelangte die Kam— mer nur bis zum 13ten Artikel, worauf die Fortsetzung der Debatte auf den folgenden Tag verlegt wurde. Bevor die Ver⸗ sammlung sich mit den einzelnen Artikeln beschaͤftigte, machte der Präsiden? sie noch, um etwanige Vorschlaͤge zur Erleichterung der Steuerpflichtigen zu verhindern, darauf aufmerksam, daß sie im Laufe der gegenwartigen Session an ordentlichen und außer— ordentlichen Ausgaben fuͤr 1835 bereits 1,119, 399,739 Fr. votirt habe, wogegen das Einnahme⸗Budget nur auf 997,591,915 Fr. berechnet sey (woraus sich ein Deficit von 121,897, 815 Fr. er— giebt)h, und daß uͤberdies die schwebende Schuld schon jetzt etwa 400 Mill. Fr. betrage.
Der Handels⸗-Minister, Herr Duchaͤtel, ist von dem Wahl⸗ Kollegium der niederen Charente zu Jonsac von neuem zum De⸗ putirten gewahlt worden; er trug unter 165 Stimmen 154 da— von. Eben so hat das Wahl⸗-Kollegium von Lombez, aller Be— muͤhungen der Gegenpartei ungeachtet, den Großsiegelbewahrer, Herrn Persil, wieder zum Deputirten gewaͤhlt; indessen erhielt sein Mitbewerber, der Herzog von Fitz James, doch 2 Stim— men gegen 111, so daß Herr Persil nur mit einer Majoritaͤt von 1h Stimmen den Sieg davongetragen hat.
Bei der kuͤrzlich erfolgten Deputirten⸗Wahl zu Vervins war der General-Advokat Berville der Mitbewerber des Generals Sebastiani; derselbe erhielt indessen auch hier nur 58 Stimmen gegen 186, die seinem Konkurrenten zu Theil wurden.
Der General Lafayette ist heute fruͤh gegen 5 Uhr im noch nicht beendigten 77sten Lebensjahre mit Tode abgegangen. (Er war am 1. September 1757 in Ehavagnae bei Brioude im Dep. der Obern Loire geboren.) Das Bulletin uͤber sein Befinden lautete gestern noch beruhigend; es hieß, der Zustand des Kranken habe sich seit dem vorhergehenden Tage ein wenig gebessert; er athme viel leichter, und der Fieber-Anfall scheine nicht so heftig werden zu wollen; diese Besserung hielt aber nur bis 10 Uhr Abends an; um diese Zeit trat ein sehr heftiges Fieber ein, und im Laufe der Nacht kamen noch mehrere Üümstaͤnde hinzu, wodurch die Krankheit toͤdtlich wurde.
Der General-Lieutenant Vilatte, fruͤher Commandeur der Zten Militair-⸗Diviston, ist am 14ten d. M. in Nancy mit Tode abgegangen.
Die Herzogin von Gontaud ist in diesen Tagen in Paris angekommen. Die legitimistischen Blatter wollen wissen, sie sey deshalb bei dem aͤlteren Zweige der Bourbonen in Ungnade ge— fallen, weil sie fuͤr eine Vermaͤhlung des Herzogs von Orleans mit der Tochter der Herzogin von Berry intriguirt habe.
Gestern wurde vor dem hiesigen Assisenhofe der Prozeß ei⸗ nes gewissen Jules Bocquin entschieden, der sich noch von den Juni-Unruhen herschreibt; es wurde gegen den Angeklagten vor— gebracht, daß er, mit Saͤbel und Dolch bewaffnet, in seindlicher Absicht ausgegangen und einen Insurgenten-Haufen angefuͤhrt, so wie, daß er an Pluͤnderungen und an der Errichtung von Barrikaden Theil genommen und daß er ohne alles Recht die Uniform eines Artilleristen der National-Garde ge—
Bekanntmachungen.
Bekanntm ach u Labiau, 7 Meilen von Koͤnigsberg belegene Domaine
der Submission zu verpachten. Die Pachtstuͤcke bestehen: 1) aus dem Vorwerk Viehhoff, . ö Verderhoff, w ' Ruͤdlauken und 4j aus der Brau- und Brennerei nebst dem Ver⸗ lagsrecht von 8 Kruͤgen und Schankhaͤusern. —
Die drei Vorwerke enthalten: 6 ñ = n y, . . ii. Rears. 16 ,, . ,, . Oi nn ö en dressirte Campagne⸗-Pferd wird a 1 . ⸗ . , ; ö. gekauft fuͤr 150 Frd'or. d . n n, ,, , wi 1) Vorffhren der zur he gestellten Pferde ch an Weideläandereien 1256 * 1635 n, , , dar cäabgehalteß, 16 Vorführen der Auktions, pferde. 3 an nn benutzten Lin de⸗ Die Anor nungen zur Befoͤrderung und Bequemlich⸗ Aumerkung: . i103 47 . eit des Verkehr werden, mie, mwir dieselben aus den derung in der Reihenfolge dieser Konkur⸗
Summa 3110 Morg. wovon die Aecker mit der Haͤlfte zur iweiten und mit der andern Haͤlfte zur dritten und vierten Klasse, die Wiesen groͤßlentheils zur zweiten Klasse gehoͤren, und die Weideläͤndereien 109 Morg. 3 IRuth. an guten
Roßgaͤrten enthalten. —
Zum Verkauf der Nathan Oppenheimschen Grund⸗ stuͤcke zu Charlottenburg in der Spreestraße Nr. 28. . Anmeldung bis zum 10. Juni offen und Taf. . . t n g. und 29. und in der Schloßstraße Nr. 8. aus freier Es wird beabsichtigt, die in dem Landraths-Kreise . 6, einen Termin auf 15) Rennen auf der freien Bahn — Zeinfacher Sieg 1 en 25. Juni,
Labiau vom 1. Juni 1335 auf 24 Jahre im Wege ' in Charlottenburg, Spreestraße Nr. 29. angesehzt, wozu ich Kauflustige mit dem Bemerken einlade, daß die Grundstuͤcke taglich besehen werden konnen.
Berlin, den 21. Mat 18334
Justiz⸗Commissarius Behrendt.
Bekannt mach ung. Der dies jaͤhrige Wollmarkt hierselbst, findet in den,
fruheren Nakten bereits fuͤr bekannt annehmen konnen, 91 Ruth. auch diesmal wieder , n werden. Stettin, den l6. Die Woll markts⸗-Commission, Ruth. Rumschoͤttel. Schultze. Muller.
r
zu Madrid
tragen habe; auch hatte man einen Brief bei seiner Frau gefun⸗ den, aus welchem hervorging, daß er republikanische Gesinnun gen hegte. Einige Zeugen⸗-Aussagen lauteten jedoch zu Gunsten des Angeklagten; so versicherte unter Anderen ein Kaufmann,
err Felir, daß Bochuin ihm behuͤlflich gewesen sey, zwei
tadt Sergeanten, die man habe ermorden wollen, aus de Haͤnden der Aufrührer zu befreien. Dies und Anderes be— slimmte den Gerichtshof, zur Milderung des Urtheilsspruches; dieser lautete auf siebensährige Zwangs-Arbeit und 209 Franken Geldstrafe; die Ausstellung am Pranger wurde ihm erlassen. Darauf erwiederte aber der Angeklagte: „Ich will keine Gnade. Stellen Sie mich an den Pranger, wenn Sie es wagen, aber Sie sind viel zu feig dazu.“ Der Praͤsident: „Sie haben 24 Stun, den Zeit, um ein Cassations-Gesuch einzureichen.“ Der Ange klagte: „Ich habe 24 Stunden, um Sie zu verwuͤnschen, und ich verwünsche Sie und die Ihrigen.“ Der Verurtheilte wurde darauf unter großer Bewegung abgefuͤhrt.
Das Journal des Deébats meldet: „Gestern Abend hat man Nachtichten aus Madrid vom 13. Mai erhalten. Die Regierung hatte erfahren, daß der Herzog von Terceira zu Coim bra eingeruͤckt sey.“ — Auf dem hiesigen Lloydschen Kaffeehause war heute dieselbe Nachricht unter dem Datum „Madrid 13. angeschlagen und noch Folgendes hinzugefuͤgt: „Man spricht von einen Ministerial-⸗Veränderung. Es soll sich darum handeln, bie Minister der Finanzen und des Krieges durch Andere zu ersetzen. Wenn diese Veraͤnderung stattfaͤnde, so wuͤrden, heißt eß, Männer an deren Stelle ernannt werden, die sich meht der oͤffentlichen Meinung nähern. Der Minister-Rath hat ge— stern entschieden, daß das Dekret wegen der Zusammenkunft der Cortes am 72sten d. publicirt werden solle. Die Cortes sollen, dem Vernehmen nach, auf den 28. Juli, den Namenstag der heiligen Ehristine und Geburtstag der verwittweten Koͤnigin, einberufen werden.“ — Außerdem theilt der Messager noch ein Pr ivat⸗ schreiben aus Madrid vom 12ten d. M, mit, worin es heißt: „Die Nachricht von den Hindernissen, auf welche die Expedition des General Rodil in Portugal stößt, bestätigt sich; dieser Ge— neral sieht sich genoͤthigt, seine kleine Armee zu schwaͤchen, weil er den Truppen in den Baskischen Provinzen Suk kurs uͤber Castilien zusenden muß. Die öffentliche Meinung wird uͤber das schwankende Benehmen der
Regierung, deren Handlungen wenig Vertrauen einfloͤßen, im⸗
mer erbitterter. Die Fonds sind vorgestern um pCt. gefallen. Von Anerkennung der Cortes-Schuld will man durchaus nichts wissen. Die gestrige Hof-Zeitung meldet die , des Oberst Cuesta zum Kommandanten von Ferrol und des Herrn Ordonez zum Kommandanten von Santona.“
An der gestrigen Boͤrse ging hier das Geruͤcht, daß der Koͤnig von England sich unpaͤßlich befinde. (Aller Wahrschein— lichkeit nach ist dasselbe ungegruͤndet, da Se. Majestaͤt, den letz ten direkten Nachrichten aus London vom 2bsten zufolge, noch am 19. Mai einer militairischen Feierlichkeit in Sandford bei—⸗ wohnten.)
— Heute schloß 5proc. Rente pe. compt. 106. 10, sin Cour. 106. 20. 3Zproc. pr. compt. 79. S0. sin cour. 79. 90. Zproc. Neap. pr. comßt. 97. 50. sin Cour. 9]. 60. 5proc. Span. Rente 741. 3Zproc. do. 45. Cortes⸗Obl. 30. 5proc. Belg. 991.
Frankfurt a. M., 23. Mai. Oesterr. 5proc. Metall. 1013. 101 2. 4proc. 93 n. 92 3. 2ꝓproc. 5463. Iproc. 246; 237 Bank⸗Aktien 1574. 1537. Part.‘ Obl. 1402. Br. Loose zu 100 G. 210. G. Holl. 5proc. Obl. von 1832 96. 96. Poln. L. 653. 654. Preuß. Pram. Sch. 56. 563. 4proe 3 ö. G. 5proc. Span. Rente 717. 713. proc. do. perp. 57. 45.
Redacteur Cotteæl.
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Wege zur Bestreitung derselben bedacht seyn muͤsse. Es scheine ihm daher auch unumgänglich noͤthig, hinfuͤhro eine Aenderung in der Berathungsweise vorzunehmen, und das Einnahme⸗Bud⸗
Gedruckt bei A. W. Hayn.
ach mittags 4 Uhr
g 1834. sten vor.
Fj. v. Eckard stein.
Wenn Umstaͤnde eine Veraͤn⸗ Opera medi. graec. ed.
renzen nothwendig machen, so behaͤlt sich dar . . Direktorium solche bit zum Druck der Li- Plouquet, bibligih. medico- pract, 12 Vol, con,
v. Willisen.
. Küsm. 20 Vol. complet Lips, 18363. (100 Thlr.) In 28 hlhte it den f. L Eilt.
plei. 4to. Tuͤbing. 1793 — 1800. Richter, speeielle Therapie.
Lemonius.
Die mit der Pachtung bisher verbundene Rent
und Poiljei⸗Verwaltung des Domainen⸗-Amtes Labiau Verein fuͤr Pferdezucht und Pferdedressur.
Die Rennen und Konrurrenzen werden am 16., 18. un n ö . gah ch ; . me 15. Juni finden außer den im Jahres-Bericht d. M wird dieß unter Vorbehalt aufgeführten noch folgende statt:
135 Rennen auf der Bahn mit Hindernissen — in, läaͤndische Pferde — einfacher Sieg — dreij. 126 Pfd. — vierj. 144 Pfd. — fuͤnsf 160 Pfd. — sechsj. u. aͤltere 166 Pfd. — Stuten und Walla⸗ plet. 96 chen 3 Pfd. weniger; der Sieger wird fuͤr 150 Nees v. Esen beck, offininelle Pflanen. 18. Hste.
mit 438 illu m. Kpfttf. complet. Fol.
wird davon getrennt, und einem besonders errichteten Rent Amte überwiesen J Auf den Grund der Verfuͤgung des Koͤnigl. Finanz— Ministerii vom 5. der fernerweiten Bekanntmachung der Pacht⸗Bedin⸗ gungen und des Termins zur Einreichung der dies— faͤllin Submissionen der resp. Pachtlustigen mit der , . bekannt gemacht, sich von den Verhaͤlt= nissen der Pachtstuͤcke zu unterrichten. Auch werden wir den mit naheren Anfragen an uns sich wendenden
Rduigsberg, den 16. Mai 1834.
König! Regierung. Abtheil. für die Verwaltung der direkten Steuern, Domainen und Forsten.
Pachtlustigen die gewunschten Nachrichten gern ertheilen. 14) , non Sr. Koöͤnial. Hoheit dem Kronprinzen verliehene silberne Pferd — Pferde auf dem Kontinent geboren — Rennen auf der freien Bchhn — 4 Meile * einfacher Sieg — dreij. 120 Pfd. — vier 138 Pfd. — fuͤnff. 130 Pfd. — aͤltere 156 Pfd. — 15 FIrd'or. — 19 Frd'or. Reugeld. — Der Sieger muß das Pferd
Sch fuhr, botanisches illum in. Kupfertaf. complet.
vᷣindob., 1796. 1i8z3. 73 hir)
1820. (16 Thlr.)
E23 t Thir./
Literarische Anzeigen. 3u aͤuß er st nn,, n Werth volle BB. Die preise in ) sind die Ladenyreist.
1. Naturhistorische und Pharmgseutische, Handbuch. 3 Bös. mit 479
Jacquin, collectanea ete. 5 Vol. c. fig. coο lO, Co m-
Wolff, Abbild. u. Beschr. nalurwiss. Gegenst. 3 Doe. mit 72 il lum. Khfrtf. complet.
Linn, apecies plantarum ed. Willdenorw eic. 65 Ti in 13 pibus. complet. Berlin, 1789 — 1830.
4
— 18601. eo mp let. (52 Thlr.) vine 1st
Ein ,,,, ech m . is.
Berlin, J. A. List, Burgstraße Nr.
Unterzeichneter macht hiermit auf den im vorigen Herbst erschienenen ö. gen
Situations-Plan des Thiergartens bei
Berlin, 245 Thir. mit den bis dahin ö neuen An⸗ — agen. Aufgenommen und gezeichnet (gethan, . . e en von K. Kolbe. reis: 2 ö dio. Nrbrg., von Neuem aufmerksam ) a fan 66 Tblr. E. S. Mittler in Berlin. (Stechbahn Nr. 3.)
Mtbrg., 1803. 25 Thlr.
Düsseld., 25 2 BI
4 = , Fe
gz Thlr.
3
des Ackerbaues an. —
.
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
Amtliche Nachrichten. oni, ,,
Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem evangelischen Pfarrer ourney zu Elberfeld den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse, und dem pensionirten Hypotheken-Bewahrer For st zu Koͤln den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.
Abgereist: Se. Durchlaucht der Fuͤrst Wilhelm Radzi⸗ pill, nach St. Petersburg.
Der Wirkliche Geheime Ober Finanz Rath, Praͤsident der Haupt-Verwaltung der Staats-Schulden und Chef des See—
handlungs⸗ Instituts, Rother, nach Karlsbad.
Zeitungs⸗Nachrichten. A n s 1 9 nb.
Fe gn re n z.
Paris, 20. Mai. Fuͤnf Redner ließen sich in der ge stri⸗ gen Sitzung der Deputirten-Kammer über das Einnahme⸗ Budget vernehmen. Der General Graf von Thiard erklaͤrte sworweg, daß er sich die Fruchtlosigkeit seinr Be nühungen, eine Herabsetzung der Steuern zu bewerken, nicht verhehle, indem sich ron einer Kammer, die ihre Existenz bloß dem Privelegium ver— danke, eine Erleichterung der ärmeren Klasse nicht wohl erwar— ten lasse; indessen halte er es doch fuͤr seine Pflicht, diejenigen
Neuerungen namhaft zu machen, die seiner Meinung nach in dem gegenwaͤrtigen Besteuerungs⸗Systeme vorgenommen werden muͤß⸗
en, um eine gleichmäßigere Vertheilung der Abgaben ö bewir⸗ ten. Hierher rechnete der Redner vornehmlich die Abschaffung der Salz- und Getränksteuer und des Tabacks⸗Monopols, und dagegen eine hoͤhere Besteuerung des Grund-Eigenthums, ferner eine Herabsetzung der Haus-, Thuͤr- und Fenstersteuer, ss wie der Personal- und Mobiliar-Steuer fuͤr die unbemittel⸗ teren Einwohner, und ebenmaͤßig eine Erhoͤhun fuͤr die reicheren; eine nach denselben Grundsaͤtzen berechnete Aenderung in der Stempel-Abgabe bei Verkäufen, Tauschen, vorzuͤglich aber bei Erbschaften; die Einfuͤhrung einer Luxus- Steuer u. s. w. — Herr Bastide d' Izar war gleichfalls der Meinung, daß die gegenwaͤrtige Unbehaglichkeit in den Gemuͤthern hauptsaͤchlich
özöhrlich zu zahlen habe, nur ein sehr geringer Theil den eigent— chen Steuerpflichtigen wieder zu Gute komme; es sey daher r Allem nothwendig, ein gleichmaͤßigeres Besteuerungs⸗System nzufuͤhren. — Herr Coulman erhob sich vorzuͤglich zegen e Salzsteuer. — Herr Desjobert trug auf eine Er— pmäßigung der Abgaben von den verschiedenen Erzeugnissen Herr Salverte wies dagegen dar— Wuͤnsche wären, deren Beruͤcksichtigung unmoͤglich sey, indem, wenn die Ausga—
7
auf hin, daß dies Alles nichts als fromme
ben einmal festgestellt worden, man auch auf die Mittel und
get vor dem Ausgabe⸗-Budget zu erörtern, was unfehlbar auch schon fruͤher geschehen ware, wenn man nicht immer besorgt hatte, daß die' Einnahmen uber die wahren Bedurfnisse hinaus festgestellt werden wuͤrden; indessen wuͤrde dieses Uebel leicht wie⸗
der gut zu machen seyn, da der Ueberschuß ja nicht nothwendig
. ,,. u werden brauche, vielmehr den Steuerpflichtigen auf
das naͤchste
jene Einrichtung den Vortheil e, nen, daß die verlangten Gel— t
ahr zu Gute gerechnet werden koͤnne; dagegen wuͤrde
der kuͤnftig mit mehr Vorsicht bewilligt werden wuͤrden, weil das
Linnshne⸗ Budget eine Graͤnze biete, die nicht uͤberschritten wer—⸗ den duͤrfe. Redner mit der Bemerkung, daß die finanzielle Lage des Landes
Nach einigen allgemeinen Betrachtungen schloß der
schon jetzt ungleich erträglicher seyn wuͤrde, wenn die Minister sich nur immer in den Schranken der ihnen eroͤffneten Kredite hielten. Hierauf wurden die Art. 1 und 2, wonach die Grund— Steuer, die Personal- und Mobiliar-Steuer, die Thuͤr- und
Fenster⸗Steuer, und die Patent-Steuer nach den bisherigen Saͤ—⸗ * fort erhoben werden sollen, so wie der 3te Art., der die Munizipal⸗Eonseils zur Ausschreibung von 3 Zusatz⸗Lentimen und
J die General-Conseils zur Ausschreibung von 2 Zusatz⸗Centimen
zur Beförderung des Elementar⸗Unterrichts ermächtigt, angenom— men.
Eben so gingen die minder erheblichen Art 4 — 13, nach⸗
dem die beantragte Abschaffung der Salz-Steuer und der Lotterie l. verworfen worden, durch. Die Mehrzahl der Versammlung gab
zwar zu, daß die erstere Steuer vorzuͤglich die unbemittelte
145 Thit, Klasse hart treffe, und daß der Ertrag, den die Lotterie gewaͤhre , . 9. gewaͤhre,
in hohem Grade unmoralisch sey; indessen behielt doch die Be—
mrachtung die Oberhand, daß schon jetzt die Einnahme den Aus— gaben nicht die Waage halte, indem im laufenden Jahre aber— mals ein Ausfall von etwa 48 Millionen Fr. zu gewaͤrtigen sey, und daß mithin die Steuern unmoglich noch herabgesetzt werden
koͤnnten.
In der heutigen Sitzung zeigte der Praͤsident der Ver⸗ sammlung den Tod des Generals Lafayette an und waͤhlte zu⸗ gleich durch das Loos die große Deputation, die im Namen ver Kammer dem Leichen-Begaäͤngnisse beiwohnen soll. Auf den An⸗ trag des Herrn Fr. Delessert entwarf auch noch der Praͤsident das nachstehende Kondolenz-⸗Schreiben an den Sohn des Ver—
storbenen: „Mein Herr und werther Kollege, die Kammer hat mit einem tiefen Schmerze den so eben von ihr erlittenen Ver⸗
lust vernommen. Der Tod des Generals Lafayettz beraubt sie eines ihrer berüͤhmtesten Mitglieder, eines großen Buͤrgers, den
die Freiheit in allen Krisen, wo sie der Vertheidigung bedurfte,
ihrer Sache treu befunden hat. Die Juli-Revolution 8 ihn mit Freuden an der Spitze jener tapfern Pariser National⸗Garde
wieder, deren Patriotismus und Hingebung unablaͤssig den auf ihren
darm ihren Grund habe, daß von den 1200 Mill, die das Land
Mittwoch den 28sten Mai
Berlin
Fahnen befindlichen Wahlspruch: Freiheit, offentliche Ord— nung, gerechtfertigt haben. Der Name des Generals Lafayette wird in unserer Geschichte beruͤhmt bleiben; sie wird ihn unter die vornehm⸗ sten Gruͤnder der verfassungsmaͤßigen Monarchie zählen, die er mit seinem Beifalle und seinen Wuͤnschen begruͤßte, wie wir mit den unsrigen. Indem ich Ihnen, m. H. und werther Kollege, das Beileid der Kammer zu erkennen gebe, fuͤge ich die besondere Versicherung meiner ausgezeichnetsten Hochachtung und meiner An⸗ haͤnglichkeit hinzu. Gez. Du pin.“ Wahrend dieses Schreiben an seine Adresse befördert wurde, ging ein anderes des Hrn. Georg Lafa⸗ hette ein, wodurch dieser der Kammer den Tod seines Vaters meldete. — Im ferneren Laufe der Berathungen uͤber das Einnahme⸗Budget trat Hr. Pag es darauf mit der Proposition hervor, Erbs chaften von weniger als 200 Fr. des Stempels zu uͤberheben. Dieselbe fand indessen keine Unterstuͤtzung, und die Art. 14 — 19 gingen nach einer unerheblichen Debatte durch. (In dem ersteren wird der Stempel von Wechseln, Anweisungen und Schuld-Verschreibun— gen unbedeutend ermäßigt; die übrigen 5 Art, betreffen die Stempel-Defraudation. Eine sehr interessante Debatte erhob sich dagegen über den 20. Art,, wonach bis zum 1. Januar 1835 die Einfuhr verschiedener Waaren, die jetzt gaͤnzlich verboten sind, gegen einen naher zu bestimmenden Eileen e ol gestattet seyn sollte. So lautete der Antrag der Kommission. Der Finanz— Minister verlangte dagegen, daß man es in das Belieben der Regierung stelle, von dieser Befugniß Gebrauch zu machen und daß man mithin den Art. also abfasse: „Bis zum 1. Januar 1835 kann durch Koͤnigl. Verordnungen das auf nachfolgenden Gegenstanden rühende Verbot aufgehoben und durch einen Eingangs-Zoll, dessen Betrag provisorisch in den Verordnungen sestzustellen ist, ersetzt werden.“ Diese Redaction wurde nach einer kurzen Debatte angenommen. Die betreffenden Gegenstaͤnde sind folgende: „Rohes baumwollenes Garn Nr. 153 und dar— über; gewebte Caschemir-Shawls, die außerhalb Europa ver— fertigt worden; Spitzen, die aus anderem Stoffe als Seide be— stehen und mit der Hand oder dem Kloͤppel fabricirt worden; rohe seidene Gewebe aller Art; neue Kleidungsstuͤcke, welche die Reisen⸗ den zu ihrem eigenen Gebrauch mit sich fuͤhren; eiserne Schißffs⸗ Taue; goldene und silberne Uhren; mit unechtem Gold oder Sil⸗ ber besponnene Seide, Russische Juchten zum Gebrauche der Buch— binder, mit Ausschluß derer, die zu Fußbekleidungen verarbeitet wer⸗ den; chromsaures Blei und Pottasche; Tabacks⸗Sauce; verdickter oder pulverisirter Quinquina- Extrakt, der auf Franzoͤsischen Schiffen aus Peru kommt; fremder Rum, Arrac und Tafia.“ Nachdem noch die letzten minder erheblichen Artikel angenom⸗ men worden, ging das ganze Budget mit 254 gegen 52 Stim⸗ men durch. Die Gesammt-⸗Einnahme für 1835 wird in demsel— ben auf 997,500,215 Fr. abgeschaäͤtzt, wozu noch ein dem Finanz Minister eröffneter außerordentlicher Kredit von 21,575,616 Fr. kommt, der durch den Verkauf von Staats-Waldungen realisirt werden soll. — Da hiermit die Geschaͤfte der Kammer erledigt sind, so kuͤndigte der Präsident der . rn, an, daß ihre nächste Sitzung erst in den ersten Tagen der kuͤnftigen Woche stattfinden werde, um die Koͤnigl. Verordnung, wodurch die Ses⸗ sion geschlossen wird, entgegen zu nehmen.
Paris, 21. Mai. Gestern Mittag kam der Koͤnig nach den Tuilerieen und arbeitete mit den Ministern des Krieges, des Handels, der Justiz und der auswärtigen Angelegenheiten. Waͤh⸗ rend des Aufenthalts Sr. Maj. zu Neuilly versieht die Na— tional-Garde dieses Orts den dortigen Wachtdienst.
Bis setzt sind der Koͤnig und die Koͤnigin der Belgier noch nicht in Paris angekommen.
Durch eine Königliche Verordnung vom 15ten d. M. wird der Contre-Admiral Grival, See-Praͤfekt von Rochefort, zum Vice⸗Admiral erhoben, der Vice⸗Admiral Jurien⸗-Lagravière, Pair von Frankreich, zum See Praͤfekten von Toulon, und der Con— tre⸗Admiral Baron Desaulses von Freycinet zum See⸗Praͤfekten von Rochefort ernannt.
Der Municipal-⸗Rath von Chalons an der Saoͤne ist durch eine Koöͤnigl. Verordnung aufgeloͤst worden.
Der Requetenmeister im Staats⸗Rath, Herr Paganel, ist von dem Wahl-Kollegium zu Villeneuve dAgen im Dep. des Lot und der Garonne mit einer Majoritaͤt von 66 Stimmen zum Deputirten gewaͤhlt worden.
Das Leichenbegaͤngniß des Generals Lafayette findet morgen fruͤh um 9 Uhr statt; der Zug wird sich von der Straße Anjou nach der Kirche zu Mariä Himmelfahrt und von da nach dem Picpusschen Privat-Kirchhof begeben, wo die irdischen Ueberreste der Generalin Lafayette ruhen, neben welcher der Verstorbene beerdigt zu werden wuͤnschte. Dieser Bestattungsort enthaͤlt die Erbbhegraͤbnisse mehrerer Familien, denen er gehoͤrt; er ist, als Privat-Eigenthum, besonderen Vorschriften unterworfen; so darf zum Beispiel keine Standrede auf demselben gehalten werden, und er ist auch so eng und so sehr mit Graͤbern angefuͤllt, daß das Leichengefolge am Eingange wird zuruͤckbleiben muͤssen. Die Schwiegermutter des Verstorbenen, Frau von Noailles, die als Opfer der ersten Revolution fiel, ist ebenfalls auf diesem Friedhofe beerdigt. Herr Laffitte wollte der Kammer den Vorschlag machen, daß die Huͤlle des General Lafayette im Pan— theon beigesetzt werden moͤchte; er mußte sich aber den Wuͤn⸗ schen der Familie fuͤgen, die sich streng an den letzten Willen des Verstorbenen hält. —Bdas Journal de Paris aͤußert sich folgendermaßen uͤber den Verlust des Generals Lafayette: „Der Tod dieses großen Buͤrgers wird auf alle Freiheits⸗Freunde ei⸗ nen tiefen Eindruck machen. Was auch die Politik gewesen seyn mag, die sich Herr von Lafayette seit einigen Jahren zur Richt— schnur genommen hatte, so wird doch kein Franzose jemals die unschätzbaren Dienste verkennen, die er wahrend seiner langen und ruhmvollen Laufbahn der Nation geleistet hat. Niemand wird namentlich den unvergaͤnglichen Ruhm vergessen, den er sich dadurch erwarb, daß er seinen Namen auf eine so edle Weise an den Sieg der Revolution von 1830 knuͤpfte. Das Leben des Generals Lafayette ist eines von de, nen, die ganz der Nachwelt angehoͤren. Jede Partei mag es
1834.
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nach ihren Leidenschaften beurtheilen, aber alle werden darin uͤbereinstimmen, daß an ihm eine politische Rechtschaffenheit und eine Uneigennlᷣtzigkeit zu bewundern war, vermoͤge deren er stets einen der ersten Platze unter den großen Buͤrgern unserer Zeit einnehmen wird. Nachdem wir seinen hohen Tugenden ge— huldigt, werden wir uns naͤchstens bemuͤhen, seine politische Handlungsweise zu beleuchten, und sollten wir auch dabei zuwei— len streng erscheinen, so werden wir doch immer den ehrenwer— then General von den Thoren zu unterscheiden wissen, die in den letzten Jahren seines schoͤnen Lebens sein Ver— trauen und seinen Namen mißbrauchten.“ — Anders frei—⸗ lich lautet das Urtheil, welches die Gazette de France uͤber den Verstorbenen fällt. „Man kann den Tod des Generals Lafayette“, sagt dieses Blatt, „gewiß als ein gro— hes Ereigniß ansehen; die Amerikanischen Ideen, die in ihm personificirt waren, haben nun keinen Repräsentanten mehr auf dem politischen Schauplatz; die Republik wird in den Kammern nur noch durch die Unterzeichner des Manifestes der Menschen⸗ rechte vertreten. Man weiß, daß Herr von Lafayette sich Ame⸗ rikanische Erde hatte kommen lassen, um auf dem Picpusschen Friedhofe darin zu ruhen; so wenig rechnete er darauf, aus Frankreich noch einmal eine Republik werden zu sehen! Die Zeit, welche mächtiger ist, als der Wille und die Leidenschaften der Menschen, hat an demselben Tage, wo das Insurrections⸗ Prinzip in den aus der Revolution hervorgegangenen Kammern durch ein Gesetz gegen die Barrikaden gebrandmarkt wurde, den Mann ereilt, der vor der Einnahme der Bastille aͤußerte, dañ die Insurrection die heiligste aller Pflichten sey. So haben denn alle fremdartige Grundsaͤtze in unserem Lande immer nur die Dauer eines Menschenlebens; die echt Franzoͤsischen Grund⸗ saͤtze aber, welche die Empoͤrung niemals hat aufkommen las⸗— sen, und die ein erbliches Koͤnigthum und eine wahrhafte Volks— vertretung wollen, werden unversehrt wieder erwachen, wenn die Amerikanischen und Englischen Ideen, die Ideen des ancien régime, der Regierung Ludwig s XV. und der Parlamente, durch die Frankreich seit einem halben Jahrhundert aufgeregt wird, verschwun⸗ den seyn werden. Der General Lafayette hat sich in den letzten Tagen seiner Krankheit unaufhoͤrlich mit den Fehlern beschäͤftigt, durch welche die Verwirklichung seiner Hoffnungen vereitelt wurde. Er starb entmuthigt, und diese Entmuthigung hat nicht wenig zu dem traurigen Ausgange seiner Krankheit beigetragen. Mira— beau sagte im Sterben, er nehme die Monarchie mit; so kann man mit Recht sagen, daß Herr von Lafayette die Republik mit nimmt. Der General Lafayette leistet durch seinen Tod seiner Partei noch einen letzten Dienst; er noͤthigt die Regierung des 7. August, die Juli-Ideen und Erinnerungen wieder aufzufri⸗ schen, und dem Helden der Insurrection das Trauer, Geleit zu geben. Dieser Tag wird durch seinen moralischen Einfluß der Monarchie von 1839 verderblich seyn; die Juli⸗Maͤnner, die un⸗ ter der Last der April-Ereignisse seufzen, werden auf einen Tag im Angesichte der Gewalthaber, die mit ihnen hinter dem— selben , einhergehen muͤssen, ihr Haupt erheben. Bisher haben die Leichenbegängnisse stets der Revolutien zum Verder—⸗ ben gereicht. Man moͤchte sagen, daß die Revolution, ihren Tod vor Augen sehend, sich bei jedem Grabe, das sich vor ihren Juͤngern aufthut, sest an das Leben zu klammern sucht. La— marque, Benjamin Constant und Dulong bezeichneten ein Je— der durch ihren Tod eine neue Phase der dahin sterbenden Re— volution; Herr von Lafayette schließt den Reihen. Sein Leichen⸗ zug wird die letzte dieser Feierlichkeiten seyn. Die Revolution ist todt, weil sie den letzten ihrer Repraͤsentanten verloren hat.“
Obgleich heute durchaus keine Anzeichen vorhanden sind, woraus man auf eine Stoͤrung der oͤffentlichen Ruhe bei der morgenden Bestattung des Generals Lafayette schließen köͤnnte, so hat die Regierung doch VorsichtsMaßregeln zu diesem Ende angeordnet, Und namentlich alle Truppen der ersten Militair—⸗ Division aus der umliegenden Gegend nach Paris berufen, so daß morgen wenigstens 50, 000 Mann Linien-Truppen in der Hauptstadt seyn werden.
Die hier lebenden Buͤrger der Nord-Amerikanischen Frei— staaten sind zu einer Versammlung eingeladen worden, die heute Nachmittag im Amerikanischen Gesandtschafts-Hotel gehalten werden soll, um uͤber die Ehren -Bezeigungen zu berathschlagen, die sie dem General Lafayette nach seinem Tode erweisen wollen.
Die „Revue de Paris“ ist gestern den Herren Felix Bon⸗ naire und Achill Brindeau fuͤr 56,500 Fr. uͤberlassen worden; sie wird uͤbrigens von den neuen Besitzern in demselben Geiste, wie bisher, fortgefuͤhrt werden, nur wollen dieselben einige Ver⸗ besserungen im n. der Literatur daran vornehmen.
Der Pairshof hat Herrn Lallemand, Praͤsidenten des Ge— richtshofes zu Luneville, ermächtigt, alle in Folge der Verschwoͤ— rung, die in der Nacht vom 16. April in jener Stadt ausbre— chen sollte, verhaftete Personen und die vorgeladenen Zeugen zu verhoͤren. Es befinden sich in diesem Augenblick 24 Unteroffi= ziere und 2 Offiziere, entweder als Anstifter jenes Komplotts oder als Mitschuldige, in gerichtlicher Haft, und man glaubt, daß die Instruction des Prozesses bei einer solchen Menge von Angeklagten eine ziemlich lange Zeit hinwegnehmen werde.
Der . des zu Eaen erscheinenden „Ami de la Vérité,“ Herr Godefroy, is von dem Assisen⸗Hofe des Depar⸗ tements des Calvados wegen mehrerer Artikel uͤber die letzten Ereignisse in Lon zu zweijäͤhrigem Gefaͤngniß und 3000 Fr. Geld⸗Strafe verurtheilt worden.
Der Courrier de Ain vom 17. d. meldet, daß die haäͤn— gende Bruͤcke zu Pont de (Ain gerissen ist, weil die Ketten an einem Ende derselben nicht gehörig befestigt waren; es fuhr um diese Zeit gerade ein Mann mit zwei Wagen hinuͤber, er kam jedoch ohne Verletzung davon.
In Touloner Blättern liest man folgende Nachricht aus Algier: „Es ist hier das beunruhigende . im Um⸗ lauf, daß unsere Truppen zu Bugia von 8000 Kabailen umringt seyen; indeß ist diese Nachricht kaum glaublich, weil doch wohl, wenn sie gegruͤndet waͤre, ein paar Bataillone von den hier garnisoni, renden Regimentern den Bedraͤngten zu Huͤlfe geeilt seyn wuͤrden“