1834 / 146 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Man versichert, daß Herr Laurence noch einmal nach Algier gesandt und mit der Organisation der Rechtspflege in der Ko⸗ lonie beauftragt werden wuͤrde.

Straßburg, 19. Mai. Nach einstimmigen Briefen aus verschiedenen Gegenden Frankreichs scheint in diesem Augen— blicke ein starker Wechsel unter den Regimentern der verschiede⸗ nen Besatzungen stattzufinden, wobei besonders auf den Geist dieser Regimenter und auf die Stimmung der Buͤrgerschaften Ruͤcksicht genommen wird. Das zehnte Jaͤger-Regiment zu Pferde, das in Weissenburg und Hagenau lag, zum Theil auch in den Dorfern am Rhein hin kantonnirte, ist hier durchmarschirt, um sich nach Lyon zu begeben. Zwi— schen den Soldaten des hier eingetroffenen sechzehnten leich ten Infanterie Regiments, das sich ruͤhmt, daß es sich in Tzyon im Kampfe gegen die Insurgenten besonders ausgezeichnet habe, und den Kanonieren sollen bereits mehrere Duelle stattge⸗ habt haben. Das Pontonnier⸗-Bataillon, das von hier nach Auronne verlegt wurde, hat diese Stadt wieder verlassen, um sich nach Lyon zu begeben, wo die Besatzung sehr verstärkt wird. Mit Bedauern bemerkt man, daß die Sitzung unserer Abgeordneten Kammer zu Ende geht, ohne daß das versprochene peinliche Militair-Gesetzbuch zur Sprache gekommen ist. Die be— stehenden Militair-Gesetze sind von größter Strenge; es vergeht selten ein Donnerstag, an dem nicht ein oder mehrere Soldaten bei versammelter Parade degradirt wurden. Die Degradation der Deserteurs hät etwas wahrhaft Schauer— liches; in einen dunkelbraunen Kittel gehuͤllt, muͤssen sie knieend ihr Urtheil ablesen hoͤren, dann werden ihnen die Augen ver— bunden, gleichsam als waͤren sie unwuͤrdig, ihre Kameraden zu schauen, und so werden sie, zum warnenden Beispiel, an der Fronte der Regimenter vorbeigefuͤhrt.

Nieder lande. Aus dem Haag, 22. Mai. Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich ist gestern von seinem Ausfluge nach dem Helder hierher zuruͤckgekehrt.

Das Hauptquartier des General⸗Läutenants Herzogs Bern⸗

hard von Sachsen-⸗Weimar, das sich bisher in Eindhoven be— fand, wird, dem Vernehmen nach, binnen Kurzem nach Boxtel verlegt werden.

Die in Delft befindlichen Artillerie⸗Parks sind am vorigen Montage vom General Tiedal gemustert und im besten Zustande befunden worden.

Neuerdings sind hier Nachrichten aus Ja va, und zwar bis zum 29. Jam d. J., eingegangen. Das Erdbeben vom 24. Nov. v. J. hat großeren Schaden angerichtet, als Anfangs ge⸗ glaubt wurde, und es gehen namentlich aus Bencolen, wo bei der Erderschuͤtterung das Meer uͤberstroͤmte, sehr betruͤbende Nachrichten ein. U

Belgien.

Brussel, 21. Mai. Am 2gsten d. wird die Leiche des Koöͤnigl. Kindes nach Bruͤssel gebracht und in die kleine Ka— pelle J. M. der Königin im Palast bis zum Leichen-Begaͤngniß beigesetzt werden. Fuͤr die Trauer⸗Ceremonie macht man große Vorbereitungen in der St. Gudula⸗Kirche. Man glaubt, daß der Erzbischof von Mecheln das Seelenamt halten werde.

Der Independant sagt; „Mit Unrecht haben mehrere Blaͤtter die nahe Ankunft der Koͤnigin der Franzosen zu Bruͤssel gemeldet; es ist im Gegentheil die Rede von einer Reise der Königin der Belgier . Paris, welche die ersten Tage ihrer Betruͤbniß bei ihrer Familie zubringen wird.“

Die Instruction in der Sache der Pluͤnderungen vom 5. und 6. April ist ganz beendigt. Die Aktenstuͤcke derselben sind gestern beim General⸗Prokurator niedergelegt worden. Da meh⸗ rere der Beschuldigten verschiedene Advokaten mit ihrer Verthei⸗ digung beauftragt haben, und diese, im Interesse ihrer Klienten, Denkschriften abfassen muͤssen, welche der Raths⸗Kammer vorge— legt werden sollen, so muͤssen sie nothwendig vorläufig Kenntniß von der Instruction nehmen; mehrere Tage werden noch verlau— fen, ehe die Raths⸗Kammer uͤber das Schicksal der Beschuldig⸗ ten statuirt haben wird.

Der Mercure berichtet: „Man meldet uns, daß ein Kauf⸗ mann der Stadt Antwerpen eine Expedition nach Algier vorbe— reitet und Willens ist, eine fortwährende Korrespondenz und eine regelmäßige Schifffahrt mit jenem wichtigen Stapelplatze der Levante einzurichten. Wir billigen um so mehr den Plan dieses verstaͤndigen Rheders, da wir aus guter Quelle wissen, daß Englische uͤnd Hollandische Handelsleute schon große Ge— winne in jenen Gewaͤssern realisirt haben.“

Polen.

Warschau, 23. Mai. Se. Majestaͤt der Kaiser haben kuͤrzlich eine große Anzahl von Beamten des Königreichs Polen durch Ordens Verleihungen auszuzeichnen geruht; es befinden sich darunter der General⸗CEontrolleur der Ober⸗Rechnungskammer, Herr Ignaz Zielinsti, und das Mitglied des Königlich Polni— schen Staars⸗Raths, Graf Alexander Walewski, welche den St. Wladimir-Orden 2ter Klasse erhalten haben.

Der Fuͤrst Statthalter besuchte in diesen Tagen das hiesige Arbeits, und Zufluchts⸗Haus und ließ sich von der ganzen Ein— richtung desselben genau unterrichten. .

Hier ist folgende Kaiserliche Verordnung bekannt gemacht worden: „Um dem Handel und Gewerbfleiß in Unserem Koͤnig— reich Polen, die nach den Ungluͤcksfaͤllen, von denen das Land betroffen worden, einer schnellen Unterstuͤtzung beduͤrfen, zu Huͤlfe zu kommen, und um die Polnische Bank, in Betracht, daß es ihr vermoöge ihrer n , und Befugnisse am leichtesten moglich ist, ihnen den noͤthigen Beistand zu leisten, in den Stand zu setzen, daß sie diese Unterstuͤtzung auf die acker⸗ bautreibende Klasse ausdehnen kann, um dadurch die Verluste u mildern, welche dieser Theil der Einwohner erfahren hat, und die Lage der Bauern allmaͤlig zu verbessern, so wie in der Ab⸗ sicht, die Vollziehung Unserer Verordnung vom 21. Januar (2. Februar) 1830 zu beschleunigen, damit die Ackerbau, und Handels-Industrie durch Errichtung von Magazinen und Nie—⸗ derlagen für die Landes-Erzeugnisse huͤlfreichen Beistand erhalte, endlich mit Ruͤcksicht auf den 5ten Artikel Unserer Verordnung vom 17. (29.) Januar 1tza3 und nach Anhoͤrung der Meinung des Departements fuͤr die Angelegenheiten des Königreichs Polen im Staats⸗Rath des Kaiserreichs, haben Wir verordnet und verordnen, wie folgt: Art. J. Die Dotation der Polnischen Bank wird um 1 Millionen Polnische Gulden vermehrt, und der Kapitalien— Fonds derselben, der nach dem 5ten Artikel Unserer Verordnung vom 17. 29.) Januar 1823 die Summe von 30 Millionen . Gulden betrug, wird fortan 42 Millionen betragen.

rt. 2. Die Regierungs⸗Kommission der e, n. wird sich mit der Polnischen Bank hinsichtlich der Uebergabe der ihr durch den vorigen Artikel ausgesetzten Zusatz-Dotation verstaͤndigen.

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Der in dieser Beziehung abzuschließende Vertrag soll dem Ad— ministrations Rath zur Bestätigung vorgelegt werden. Art. 3. Die gegenwartige Verordnung ist in die Gesetz⸗ Sammlung auf— zunehmen. Gegeben zu St. Petersburg, 26. Marz (7. April) 1834. (gez.) Nikolaus.“

Am l7ten d. fanden hier die Wahlen der Mitglieder fuͤr das Handels⸗Tribunal der Wojewodschaft Masovien statt; zum Praͤsienten wurde Herr Telesphor Dziedzizki und zum Vice— Präsidenten Herr Johann Klodnizki gewahlt.

Fuͤr den jährlich in Warschau abzuhaltenden Wollmarkt ist von setzt an ein fester Termin bestimmt worden; es soll derselbe alle Jahre am 15. Juni beginnen und à Tage dauern, das Wie— gen der Wolle aber 3 Tage vor Eroͤffnung des Marktes be— ginnen.

. De u tschl an d.

Dresden, 24. Mat. Die erste Kammer fuhr in ihrer Sitzung am t0ten d. mit der Berathung uͤber den Gesetz-Ent— wurf wegen der Gewerb- und Personal⸗Steuer fort. Eine in— teressante Debatte erhob sich uͤber einen Antrag der Deputation, welche bei §. 19., an die Stelle der nach dem Beschluß der weiten Kammer ausfallenden Besteuerung der herumzüiehenden . Topfstricker und Kesselflicker (die nicht geduldet werden sollen, den Vorschlag gemacht hatte, daß dagegen reisende Kuͤnstler, welche oͤffentliche Vorstellungen ihrer Kunst gegen Entgeld geben, fur jede Vorstellung 1 Rihlr. bis 10 Rthlt. Gewerbe⸗Steuer entrichten sollen. Dr. Großmann erklaͤrte sich gegen die Ansicht der Deputation, daß sie es fuͤr zweckmaͤßig und zulaͤssig halte, die Kuͤnste zu besteuern, da die Kunst als Kunst, nicht in ein Gewerbe⸗-Steuer-Gesetz gehöre, sondern, als von unvergleichbarem Werthe, unbesteuerbar sey. Se. Koͤnig⸗ liche . Prinz Johann erklärte sich dagegen fur den Antrag der . indem er bemerkte, daß, da nach den Grundsaͤtzen des vorliegenden Gesetz- Ent— wurfes inlandische Kunstler besteuert werden sollten, sich nicht einsehen lasse, warum man die ausländischen daxon befreien solle. Er hege keineswegs boͤötische Gesinnungen in Be⸗ zug auf die Kunst, aber man muüsse wohl erwägen, daß sie neben ihrem goöͤttlichen Ursprunge auch eine Wurzel in der Erde habe. Der Amtshauptmann v. Welck äußerte, wenn der Kuͤnstler oͤf⸗ fentliche Vorstellungen gebe, so stelle er sich dadurch offenbar den Gewerbtreibenden gleich; Homer und Orpheus haͤtten sich nicht bezahlen lassen, Paganini aher sey hierin nicht gar so sproͤde ge wesen. Hr. Web er bemerkte, da die erwaͤhnte Klasse von Kunst⸗ lern in andern Staaten nicht besteuert werde, so duͤrfe Sachsen darin nicht den Anfang machen. Uebrigens haͤtten bisher viele Kuͤnstler dieser Art freiwillige Beitrage zur Armenkasse oder Vorstellungen fuͤr die Armen gegeben, die weit mehr eingebracht, als die Besteuerung, die man ihnen auferlegen koͤnne. Dr. Großmann fuͤgte hinzu, es sey doch merkwuͤrdig, wenn man die Kunstler mit den Kesselflickern, Topfstrickern u. s. w., von welchen der folgende §. handle, in eine Kategorie stellen wolle Niemand sey empfindlicher, reizbarer, als die Künstler. Wenn bisher Leipzig und Dresden in der Regel zu den Kunst-Stationen gehoͤrten, so fuͤrchte er sehr, diese Sommer⸗Schwalben, besteuere man sie, wurden auf

kuͤnftigen Wanderungen diese Staͤdte umschiffen, und sich huͤten,

da einzusprechen. Dies wuͤrde ein Verlust seyn, welcher die Steuer weit uͤberwiege, da Kuͤnstler auch Andern viel zu verdie—

nen zu geben pflegten. Der Antrag der Deputation wurde end

lich mit 21 gegen 12 Stimmen verworfen. Die zweite Kammer ging in ihren fortgesetzten Verhandlungen uͤber das Ausgabe-Büdget zu dem Pensions-Etat uͤber. In dem Budget fuͤr 1833 bis 1836 ist derselbe an Hof-Pensionen auf 97,681 Rthlr. 6 Gr. 2 Pf., an Civil⸗Pensionen auf 209, 174 Vthlr. 7 Gr. festgesetzt, und vertheilt sich folgendermaßen; Justiz⸗Departement 27,529 Rihlr., Departement des Innern 28,566 Rthlr. 8 Gr., Finanz⸗ Departement 95,031 Rthlr. 13 Gr., Departement des Kultus g, 243 Rthlr. s Gr., Departement des Auswärtigen 14,560 Rthlre, Gesammt⸗Ministerium 25,244 Rthlr. à Gr., was, mit Hinzufuͤ⸗ gung des Militair⸗Etats von 211.676 Rthlr, 21. Gr, die Summe von 51 1,217 Rthlr. 7 Gr. 10 Pf. ausmacht. Die Deputation schlug, mit geringen Modificationen, die Bewilligungen dieser Summen vor. Der Staats⸗Minister von Zeschau aͤußerte: Es sey sehr zu wuͤnschen, daß diese nicht unbedeutende Staats last nach und nach vermindert werde und das neue Staatsdiener⸗Ge⸗ setz und dessen festgestelltes Prinzip in dieser Hinsicht guͤnstigen Erfolg gewähre; denn es sey nicht zu verkennen, daß im Verhaͤlt— nisse zu den gesammten Staats⸗Einkommen die Pensionen ziemlich hoch ständen. Ein Vergleich mit den uͤbrigen Staaten gebe den Ausweis, daß eigentlich nur in Bayern im Verhaäͤltnisse ein hoͤ⸗ herer Pensions-Etat stattfinde; dort betrügen die Pensionen 151 pCi. der gesammten Staats-Abgaben, in Wuͤrttemberg 83, in Baden 8, in Hessen 8; und in Preußen 63. In Frankreich betrugen sie ebenfalls 67, in England 77 pt. In Sachsen stelle es sich ungefaͤhr auf 10 pCt. Allerdings sey auch Ruͤcksicht darauf zu nehmen, daß dergleichen Leistungen in kleinen Staaten sich immer hoͤher darstellten, weil das Verhältniß der Verpflich⸗ tung da staͤrker hervortrete, als in groͤßern Staaten, wo Reve⸗ nuen und andere Einkünfte dies weniger fuͤhlbar machten. Der Etat fand darauf, dem Antrage der Deputation gemaͤß, die Bewilligung der Kammer. Hierauf kam der Bau⸗Etat an die Reihe, fuͤr den zum Behuf des Chaussce, Straßen, und Bruͤcken Baus, zu den Regierungs-, Land- und Forst⸗Gebaͤu⸗ den, und zu den Wasser-Bauten folgende Summen angesetzt sind: fuͤr 1333: 436,098 Rthlr., fuͤr 1834: 4460098 Rthlr., fuͤr 1835: 441,698 Rthlr., fuͤr 1836: 442,098 Rthlr. Der IAbge⸗ ordnete aus dem Winkel machte bei dieser Gelegenheit auf die mancherlei Mangel und Gebrechen des Bauwesens in Sachsen aufmerksam, und suchte den Haupt- Grund darin, daß es bei der obersten Staats- Behoͤrde an einem Manne von Fa— che als wirklich kollegialischen! Mitgliede fehle, der saͤmmtliche Bauten im Lande zu revidiren und zu beurtheilen habe.

München, 20. Mai. Ihre Masestaͤt die regierende Köoͤ⸗ nigin wird zwischen dem 3. und 34. Juni von Muͤnchen ins Bad nach Kissingen reisen, und sich spaͤter von da direkt in das Seebad nach Dobberan begeben.

In der am 17ten d. M. gehaltenen Sitzung der zwei ten Kammer stellte einer der Abgeordneten an das Praͤsidium die Frage, warum die Beschwerde des Abgeordneten Frhrn. v. Closen noch nicht an die Kammer gebracht worden sey, worauf vom Praäsidenten entgegnet wurde, daß der 5te Ausschuß in die— ser Sache einen eigenen Referenten ernannt habe, der jedoch, durch Familten⸗Verhaͤltnisse gehindert, noch nicht Vortrag dar— uber hätte erstatten können; die Sache werde aber in der nach sten Woche in der Kammer zur Sprache kommen. Der Vor, stand des 5ten Ausschusses bemerkte hierbei; Auf die gestellte Frage muͤsse er antworten, daß das Referat bereits ig einem kurzen Auszuge gegeben sey, es seyen noch mehrere Referate, die mit e . Sache zusammenhingen, zu erledigen gewesen; uͤbri⸗

gens habe die Auseinandersetzung dieses Gegenstandes eine beit von 23 Bogen veranlaßt.

Muͤnchen, 21. Mai. In der heutigen Sitzung der Kan mer der Abgeordneten war an der Tagesordnung der Ant Anns, die Befoͤrderung der Seidenzucht bett. daß die Seidenbau⸗Depll Seiten des Stag

des Abg. v. Das genannte Mitglied will, rthschaftlichen Vereins von in ihren Bemuͤhungen werkthäͤtig unterstuͤtzt Lechner las eine Vorstellung sie ihre bisherigen, bis 1833 mittheilt.

tation des landwi

eputation vor, worn olg gekroͤnten Leistungen von 183 Hiernach sind in dieser Zeit 135,20 Man heerbaͤume in sämmtlichen Kreisen des Reichs durch die Bemuͤhrn des landwirthschaftlichen Vereins gepflanzt worden, und es betrih er vorhandenen Maulbeerbaume etwa 3 Mill. Dall daß seit 1833 die fruͤher vom Sing ung aufgehört habe, indem dieselbe an n und sie stellt an die Kan ag des Hrn. v. A Der Abgeerdnete Schicki Antrag, weil sich die Bemuͤhungen inn fuͤr denselben Gegenstand nutzlos Bahern die darauf verwendeten K v. Anns und Schwindel erwirba aussetzen koͤnne, und daß jedenfah Kosten nicht so betrachtlich warn Da der Ausschuß t Umgehung der Kammer n nigl. Staats⸗Ministerium des Innern un aßte dies die Abgeordneten nn zu bemerken, . ger zur Berathung vorgelegt worden sey,

getheilt werd

der genannten

die Zahl all bedauert die Deputation, erhaltene Unterstuͤtz Kreis-Fonds uͤberwiesen worden sey,

mer die Bitte, daß dieselbe dem Antr Zustimmung nicht verw danz sprach gegen den

Stadt Frankfürt a. M. wiesen haͤtten, und auch in

sten unnuͤtz seyn mochten.

ten, daß man dies nicht vor die in Anspruch genommenen um den Versuch nicht wagen zu daß der Antrag mi

eigern moͤge.

gutachtete, Reichs⸗Raͤthe dem Koͤ geben werden solle, so veranl Schwindel,

derselbe der Kamn auch verfassu muͤsse. Vom Pezold, daß die Staats nicht aus dem Auge verloren habe. abe von Baͤumen, sondern auch 6 ein den drei letzten Jahren an 4000 Fl. betragen, n Seitdem der Gegenstand auf die Kreis- Fon habe die Regierung die von den Landth gesetzten Summen genehmigt. M hierauf beschlossen, den Antrag M und zwar in der Art, daß er an i

mäßig' der ersten Kammer mitget! inister⸗Tische bemerkte der Ministerial⸗Rath vnn Regierung diesen Zweig der Indusm

Sie habe nicht allein du durch Geld- Unterstuͤtzun

Ihrige gethan. verwiesen worden sey, then fuͤr den Seidenbau aus 68 gegen 5 Stimmen wurde Hrn. v. Anns anzunehmen, erste Kammer gleichfalls

Die Kammer der

gebracht werden soll. Reichs-Raͤthe hat bezuͤglich des Gests uͤber die Kosten des Festungsbaues zu Ingolstadt fi 1) Dem Art. J giebt sie, im Einyn der Abgeordneten, ihre Zustimmun nimmt sie in der von der Königl. Staats, en Fassung an; 3) dem Art. III. will sie glei spruͤnglichen Fassung des Entwurfs ihre Zusiti

mit Ausnahme der beiden Stellen, welche einen J indem die Kammer vorschlaͤgt, diese Stel tzen: „insofern hiernach nach Vn bestimmten Stempelgefaͤlle, Lotto⸗E an Taxen) die Dotation in einem Jahre den Fl. nicht erreichen wuͤrde, soll der Ersatz s entral⸗Staatskasse erganzt werden. Dann soll der Art. III. am Schlusse noch folgenden Zusatz „Die hier zur Deckung der Kosten getroffenen Best ch den kuͤnftigen Staͤnde⸗Versammlungen R im finanzgesetzlichen Wege anden uszumitteln von der .

Entwurfs gende Beschluͤsse gefaßt: staͤndnisse mit der Kammer 2) den Artz II. gierung vorgelegt falls nach der ur mung geben, Beischlag beabsichtigten, i durch folgende Bestimmung zu erse wendung der vorher und resp. Ueberschuͤ trag von 801,000 zu dieser Summe von der C

mungen sollen jedo Befüͤgniß nicht beschraͤnken, Decküngs⸗Mittel im entsprechenden Betrage a Die Art. IV. und V. will sie unverändert in der h gierung vorgelegten Fassung angenommen wi hat sie dem, von der Kammer der Abgeordis ntwurfe beigefuͤgten Antrag auf Vorlage ein als hierher nicht gehörig, so wie dem bt n Wunsche in Betreff der Umwandlung von grundht ichen Abgaben in einen jährlichen nicht gegeben. ten bezuglich des Antrags auf setzes ist die Kammer der

nigl. Staats Re Uebrigens

ten dem Gesetzes⸗E Erwerbs⸗Steuer⸗Gesetzes,

Boden⸗Zins ihre Zustimmun Dem Beschlusse der Kammer der Abgeordt Wiedervorlage eines Kultur ⸗g Reichs⸗Raͤthe nur nach folgender sung beigetreten: „Es moge an Se. Maj, den Konig auf die allerehrerbietigste Bitte gestellt wi

assungsmäßigem Wege s ; mit Ruͤcksicht auf die fruͤher

den, den Ständen des Reichs, Entwuͤrfe und Beschluͤsse, einen die bisherigen Anstaäͤnde 6 seitigenden Entwurf eines Kultur-Gesetzes zu ihrer Ba thung uͤbergeben zu lassen.“ Der Rhein“ Bayer meldet aus Germersheim vom Mai?; „Der Wachsamkeit der hiesigen Polizei ist es gelungen, gestt Abend einen, wie man sagt, zur Bewaffnung der Polen in bestimmten Transport Gewehre, mit Bajonetten us eil schon mit Steinen versehen, 600 an der Zahl, eschlag zu nehmen. Sie kamen zu Schiffe vom Nieder⸗RNhis und sollten nach Genf gebracht werden.“ ö

Wiesbaden, (Schwäbischer Merkur Unter den Antraͤgen, die von der nunmehr verabschiedeten W sammlung der Landstaͤnde an die Regierung beschlossen word sind, befindet sich auch der wegen Anschlusses unseres Herz thums an den großen Deutschen Zoll⸗Verein. Das Naͤhere ses Antrags wird in Kurzem durch den Druck der landstäͤm schen Protokolle veröffentlicht werden, so wie man denn ah daß die diesfallige hoͤchste Entschließung sich nicht lan Seit dem Ableben des Staats-⸗Mi Regierungs- Al die unter der Verwaltung dieses Ministers von ihm auh Seiner Durchlaucht dem Herzoge unmiths Ueber den etwaigen Nachfolger des Herrn n Marschall weiß man noch immer nichts einigermaßen Zuverss siges anzugeben; im Publitum jedoch bezeichnet man wiederh den Regierungs- Direktor Magdeburg als denjenigen Beam u dessen Gunsten die meisten Gruͤnde sprechen. at bis jetzt Herr Rauter, als aͤltester Ministerialrath, den Vt r. Durchl. fuͤr alle diejenigen Zweige des Geschaͤst Herzog sich nicht von den Chefs der Kollegie Der aͤußern Einrichtung unsen Militairwesens, wie namentlich der Uniformirung und Mon rung der Soldaten, steht, wie man erfährt, in Kurzem el Veränderung bevor, bei welcher die Russische Armee züm Vo bilde dienen soll. Die Verträge mit dem neuen Unternehm der Spielbanken in saͤmmtlichen aus Baden-Baden, sind vor einigen Tagen ratificirt worde Nach dem Inhalt dieser Kontrakte bezahlt Hr. Chabert ein sährlichen Pachtzins von 31,900 Fl., hat aber noch außerdf jährlich mit 5 Procent ein Kapital von 150,000 Fl. zu verzh sen, das von der Herzoglichen Domainen , Kasse zur Ern terung und Verschoͤnerung der nehmlich zu Wiesbaden und Bad Ems, aufgewendet w. Die Verträge sind auf 12 Jahre abgeschl

durfte vermissen lassen Marschall

bar expedirt.

Im Uebrigt

Betriebes, wo der unmittelbar referiren laßt.

aunus⸗Baͤdern, Herrn Chabt

offentlichen Anstalten,

sen. r wird hier die Saison mit dem ersten oͤffent⸗ sichen Ball im Kursaale eröffnet. Von den bereits hier ange— kommenen Kurgaͤsten macht die erste Liste, die vor ein paar Ta— gen ausgegeben ward, nur sieben namhaft, indessen sind am Sonn— lage ihrer so viel eingetroffen, daß der Kursaal und die großen Gasthäuser heute ein sehr belebtes Schauspiel darbieten. Auch wird heute die Mainzer Truppe den Cyklus ihrer Vorstellungen wahrend der Bade⸗Saison auf dem Theater zu Wiesbaden eroͤffnen.

Schweiz.

Zuͤrich, 18. Mai. (Allgemeine Zeitung.) Frankreich soll, wie man vernimmt, der Schweiz versprechen wollen, sie ge— gen die Maßregeln der uͤbrigen Mächte zu schuͤtzen. Wir koͤn— nen auch in diesem Versprechen nichts Anderes sehen, als ein Zeichen derselben Politik, die, was sie bei sich unterdruͤckt, an— derswo aufzureizen sucht. Daß Frankreich die Macht habe, die uͤbrigen Staaten zu andern Maßregeln im Verkehre zu zwingen, glaubt doch Niemand im Ernste. Wir zweifeln sogar an dem Willen dazu, mag es auch noch so viele wörtliche Zusicherungen dafuͤr geben. Es klingt dergleichen auch im Munde einer Nation, welche mit Bezug auf Verkehr die Schweiz noch nie auch nur so guͤnstig behandelt hat, wie die uͤbrigen Machte, etwas seltsam. Die Erleichterung, daß von fuͤnf Colli, die zugleich nach Frank— reich gehen und einem Kaufmanne angehoͤren, nur eins auf der Graͤnze geoͤffnet werden soll, wird doch neben den uͤbrigen Be— druͤckungen des Verkehrs, von denen Frankreich auch nicht Eine nachlaͤßt, nicht im Ernste als ein großes Opfer, das die Fran⸗ zosen ihren lieben Freunden, den Schweizern, bringen, betrachtet werden wollen. Leider trauen immer noch manche unserer Staats-Maͤnner den freundlichen Worten dieser Macht zu viel zu, und der Einfluß des Franzoͤsischen Gesandten ist eher im Steigen, als im Fallen. Hat ihm doch die freie Republik Bern sogar ein Staats-Gebäude zur Wohnung eingeraͤumt! Die uͤbri— 9. Gesandten wohnen nur in Privat ⸗Häusern. Unabhaͤngige

gchweizer muͤssen nun wuͤnschen, daß auch die Gesandten ande— rer Mächte auf leitende Personen und Regierungen wirken mochten; nicht weil ihnen fremder Einfluß wuͤnschbar erscheint, sondern weil es besser ist, verschiedenen als nur Einen fremden Einfluß zu haben. Die verschiedenen Interessen und Bestre— bungen der Machte wuͤrden sich gegenseitig paralysiren, und die Schweiz gerade dadurch unabhaͤngig und selbstständig seyn. Jetzt uͤberwiegt der Franzoͤsische Einfluß, der, auf diese Weise geuͤbt, nicht einmal in Frankreichs Interesse liegt, auf Kosten unserer Freiheit und unserer Wohlfahrt. Vorgestern war an der Kreuzstraße eine geheime Konferenz von Abgeordneten der drei Vororte, um sich uͤber gewisse Anträge und Maßregeln zu verstaͤndigen. Sie hatte freilich keinen offiziellen Charakter. Desto eher hat die Vermuthung der Allgemeinen Schweizer⸗-Hei⸗ tung Gewicht, daß Herr von Rumigny, welcher um die gleiche Zeit auf derselben Straße von Bern weg, angeblich nach Schinz— nach, fuhr, nicht nur durch vorherige Raͤthe, sondern sogar durch persoͤnliche Gegenwart oder Naͤhe, Antheil an den Berathungen gehabt habe. .

Zurich, 21. Mai. Die Zuͤricher Zeitung berichtet: „Die Antworten des Vororts auf die verschiedenen letzteingegangenen Noten sind ausgefertigt. Wie allgemein gewuͤnscht wurde und zu erwarten stand, sind sie nicht, gleich den fruͤhern, in eine ge— meinsame Circular⸗Note zusammengefaßt, sondern je nach dem haͤrtern und dringlichern Tone, der in den verschiedenen Schrei— ben der betreffenden Staaten herrschte, mehr oder weniger ab— lehnend ausgefallen.“

ö

Chambery, 12. Mai. Ein Lager von à bis 5000 Mann wird in einigen Tagen auf den Ebenen von Semine zwischen den Staͤdten von Rumilly, d'Air-les-Bains und Annech gebil— det werden. Der Koͤnig selbst, sagt man, werde diese Truppen mustern. Man behauptet, und nicht ohne Grund, daß diese Entwickelung von Streitkräften, verbunden mit den Verstaäͤrkun— gen, welche von den Besatzungen aus Chambery, Annech und k Hopital, suus⸗Couflans kommen, zum Zweck hat, durch einige militairische Demonstrationen jener drohenden Note mehr Ge— wicht zu geben, welche der Turiner Hof an die Schweiz er— lassen hat.

Rom, 109. Mai. (Allgemeine Zeitung.) Das neue peinliche Gesetzbuch wurde im Entwurf den verschiedenen Tri— bunalen und den vorzuͤglichsten Rechtsgelehrten zur Einsicht uͤbergeben, soll aber so großen Widerspruch gefunden haben, daß man zweifelt, ob es angenommen und publicirt werden wird. Wahrscheintich uͤbergiebt es die Regierung, welche durch diese Arbeit riß das Beste fuͤr das Gemeinwohl bezweckte, einer andern Kommission, um es nach Maßgabe der Zeitumstaͤnde und gemachten Erinnerungen umzuarbeiten. Unter den hier angekommenen Fremden bemerkt man den bekannten Fuͤr— sten Canosa, dessen Erscheinung in Rom zu manchen Muthma— ßungen Anlaß giebt. Er leitet bekanntlich in Modena die Zei— tung La vocg della veritä, welche Anfangs vor einigen Jah— ren großes Aufsehen machte, jetzt aber wenig mehr gelesen wird. Der schoͤne Palast des Quirinals drohte schon vor ei— niger Zeit zusammen zu stuͤrzen, der linke Fluͤgel, vom Ein— gange im Hofe, ist ack durch Balkenwerk gestuͤtzt worden, bis man zu der wirklichen Reparatur schreiten kann, deren Kosten von den Architekten auf 50,000 Scudi angeschlagen werden, aber leicht die Halfte mehr betragen koͤnnen. Diese Summe waͤre unter den gegenwartigen Umstaͤnden eine sehr laͤstige Ausgabe. Als die Cholera Italien bedrohte, wurden wegen Reinigung der Straßen. in den Staͤdten sehr zweckmäßige Verordnungen erlas⸗ sen, und auch wirklich seitdem mehr Sorgfalt verwandt, als man fruͤher gewohnt war. Wenn indessen auch Roms Hauptstraßen so ziemlich rein gehalten werden, fo lassen die Neben-Gassen doch viel zu wuͤnschen uͤbrig, welchem nun durch einen oͤffentli—

chen Pacht abgeholfen werden soll. Der Monsignore Curoli,

Auditeur der Nunciatur in Lissabon, ist von dort uͤber Neapel hier eingetroffen. Er begab sich, obgleich unwohl, sogleich zu dem Kardinal Staats-Secretair, um uͤber den Stand der dorti— gen Angelegenheiten zu berichten.

Neapel, 8. Mai. Eine kleine Escadre unter Kommando des Gegen,Admirals Staiti wird uͤbermorgen nach Marokko ab— segeln, um entweder die neuerdings erhobenen Schwierigkeiten guͤtlich zu beseitigen, oder im äußersten Falle Gewalt mit Ge— walt zu vertreiben, und Tanger und die andern Kuͤsten-Staͤdte zu blokiren.

Die großen Mandeuvres in Capua sind noch immer nicht beendigt, und der Zufluß und Andrang von Fremden hat die Preise der Wohnungen in der kleinen Stadt auf eine unglaub— liche Weise gesteigert. Die Soͤhne der Marschaͤlle Oudinot und Lauriston, gegenwartig in Neapel, sind auf eine sehr schmei—⸗ chelhafte Weise vom Koͤnige ins Lager eingeladen worden.

Eine neue Gesellschaft, deren Statuten seit Kurzem bekannt gemacht worden sind, verdient ihrer Originalitaͤt wegen wenig⸗ stens erwaͤhnt zu werden. 60 Advokaten und 80 Patrozinatoren haben sich verelnigt, um arme Wittwen, Muͤndel und Waisen in den Stand zu setzen, ihre Rechte gegen die Angriffe ihrer rei—⸗

behaupten, und erbieten sich, jeden Prozeß, bei —ͤ echt auf der Seite der Armen finden, bis zur Beendigung unentgeltlich fortzufuͤhren und sogar alle noͤthigen Dieser philanthropische Plan hat aber schon jetzt sehr maͤchtige und einflußreiche Gegner gefunden.

Die Auswanderung nach Castellamare hat schon ihren An— Unter andern ausgezeichneten Gaͤsten erwar— tet man auch den Koͤnig von Wuͤrttemberg mit den jungen Prin— zessinnen und einem zahlreichen Gefolge; er hat schon jetzt eines der schoͤnsten Hotels in Castellamare fuͤr drei Monate in Be— schlag genommen.

Nach den neuesten Zählungen belaäͤuft sich die Bevölkerung ne Sicilien auf 5, 809, 837 Einwohner, Total 7,490,557.

chen Gegner dem sie das

Kosten vorzustrecken.

fang genommen.

des Koͤnigreichs Neapel o die von Sicilien auf 1 Einkuͤnfte des Koͤnigreichs betragen 30,804,953 Ducati un— gefaͤhr 125,000,000 Fr.

Der Handel und die Schifffahrt haben seit dem Jahre 1825 auf eine sehr erfreuliche Weise zugenommen. Am 31. Dezember 1825 war die Zahl der im Koͤnigreiche Neapel (Sicilien ausge⸗— nommen) eingeschriebenen Schiffe von jeder Grsße und Gattung 3308, die 106,138 Tonnen trugen, die der Barken unter 26 Palmen Laͤnge bloß 1200, mit 1500 Tonnen. 1833 war die Anzahl der Schiffe auf 4668 mit 131,709 Ton— nen, die der Barken auf 2590 mit 3119 Tonnen gestiegen. Im Verhaͤltniß zu der Bevölkerung ist die Anzahl der Armen nicht so groß, als in England und Frankreich. Sie betrug im ver— flossenen Jahre, die beiden Hauptstaͤdte Neapel und Palermo mit einbegriffen, 333,225 Individuen, naͤmlich 133,200 Maͤnner, 198,025 Weiber.

Die Verbindungen mit Griechenland werden mittelst zweier Packetboͤte, von welchen eines regelmäßig von Nauplia nach Messina und Livorno, das andere von Patras nach Brindisi und Triest abgehen soll, neues Leben erhalten. wird die Frage, ob es angemessen sey, ein Lazareth fuͤr Pest— Kranke am Kap Misene anzulegen, und aus hafen zu machen, gruͤndlich erörtert, und bis jetzt sind die mei⸗ sten Stimmen zu Gunsten dieses Projekts, dessen Ausfuhrung ohne Zweifel einen beträchtlichen Theil des Levantischen Handels aufs Neue nach Neapel ziehen wuͤrde.

Spanien

Madrid, 11. Mai. Die Hof -Zettung enthalt folgen⸗ den Koͤnigl. Befehl an den General-Capitain von Neu-Castilien: „Ihre Königl. Majestaͤt haben, auf Vorschlag des Minister⸗Ra— thes, den Beschluß gefaßt, daß die feierliche Eroͤffnung der all.⸗ gemeinen Cortes des Koͤnigreiches am 24. Juli d. J. stattfin— den soll. Ew. Excellenz werden sich deshalb mit dem Subdele— girten der Provinz Madrid und dem Korregidor dieser helden⸗ muͤthigen Stadt verständigen, damit sie die entsprechenden Maß— regeln treffen und fuͤr den genannten Zeitpunkt die Gebaͤude her“ stellen lassen, worin die Sitzungen beider Estamentos stattha— Madrid, 12. Mai 1834.

Am 30. Juni

Im Staats ⸗Rathe

disita einen Frei⸗

ben sollen. la Rosa.“ Dasselbe Blatt enthalt einen vom Justiz-Minister an die Bischoͤfe von Pampelong und Calahorra (Diszesen, die ge— genwärtig Schauplatz der Empoͤrung sind) gerichteten Koͤnigli— chen Befehl, wonach denselben jede Ernennung zu geistlichen Stellen untersagt wird, wenn nicht der Kandidat vom Koͤnigl. Commissair einen Ausweis beibringt, daß seine Anhaͤnglichkeit an die Sache Isabella's II. notorisch sey. dadurch (wie es in der Gaceta heißt) der strafbaren Opposition einiger Geistlichen ein Ende machen.

Das genannte Blatt berichtet ferner: Kriegs-Ministerium zugekommenen Berichten, hatte man die Spur Merinos ganzlich verloren. sey und sich verborgen halte.“ Der Tiempo meldet: „Gestern hat ein außerordentlicher Courier die Nachricht von dem am FTten d. erfolgten Einruͤcken der Truppen Donna Maria's zu Coimbra nach Madrid uͤber— r Alle hier eingegangene Mittheilungen lassen eine bal— dige Entscheidung zu Gunsten der Sache, die wir vertheidigen, in Portugal voraussehen.“

Die Revista Espaßñola berichtet: „Von Ciudad Rodrigo aus werden regelmäßig Zufuhren von Lebensmitteln und Kriegs— beduͤrfnissen fuͤr unsere Truppen nach Portugal abgefertigt. Armee ist vollauf mit Mundvorrath versehen, und nichts steht Das Hauptquartier Rodil's muß

(Gez. ) Martinez de

Die Koͤnigin will

„Nach den dem

Man glaubt, daß er krank

ihren Operationen im Wege. in diesem Augenblick in Viseu seyn.“

Eine Abtheilung der neuen Sicherheits, Compagnieen hat die dem Don Carlos neulich in Portugal abgenommenen Equi— pagen hierher gebracht.

Der Messa

r enthalt folgendes Privat⸗Schreiben aus Madrid vom 14.

„Gedraͤngt von der offentlichen Mei— nung, hat das Ministerium erklärt, daß die Cortes auf den 24. Juli, als den Geburtstag der Königin, einberufen werden sollen; da jedoch diese Erklärung nicht positiv ist, denn sie ist nur in einem vertraulichen Schreiben enthalten, welches Herr Martinez de la Rosa an den General-Capitain von Madrid gerichtet hat, um die Hotels zu den Sitzungen einrichten zu lassen, so glaubt man sehr stark, daß es nicht an Vorwaͤnden fehlen wird, die Einberufung, wenn es ohne Gefahr moglich ist, nochmals . Die finanziellen Verlegenheiten der Regierung erheischen die Abschließung einer Anleihe; es ist daher ein be— vollmächtigter Agent des Schatzes nach Paris unterweges, um bei auswärtigen Banquiers Renten fuͤr Spanien zu negociiren, jedoch mit der Bedingung, daß dabei in Bezug auf die consti— tutionnelle Schuld noch nichts entschieden werde.“

Griechenland.

Die Muͤnchener politische Zeitung berichtet nach einem Schreiben aus Triest: „Bei uns traf so eben die Nachricht ein, daß die gerichtlichen Verhandlungen uͤber die Anklage Ko⸗ lokotronis und Koliopulos, welche als die Häuptlinge der be— kannten Faction angeschuldigt waren, bereits geschlossen sind, in Folge deren den beiden Vorerwaͤhnten die Todesstrafe zuerkannt Seit der Zeit soll Kolokotroni Gelegenheit gefun— den haben, einen Befreiungs-Versuch zu unternehmen, wobei zwei Wächter durch denselben ihr Leben verloren. deß seiner bereits wieder habhaft seyn, und das Volk wuͤnscht sehr, daß die Angelegenheiten dieser Ruhestoͤrer nach Fug und Recht endlich fuͤr immer abgethan seyn moͤchten. friedliebende Gesinnung der Bewohner Griechenlands läßt im Uebrigen nichts zu wuͤnschen uͤbrig.“

zu vertagen.

worden sey.

Man soll in⸗

Die loyale,

Inland.

Berlin, 27. Mai. Se. Majestät der Kaiser von Oester⸗ reich haben dem hiesigen Hof, und Universttäts-Zahnarzt Linderer für die Uebersendung eines Exemplars seines juͤngst erschienenen Werkes uͤber die gesammten Zahn-Operationen als Merfmal der

Allerhöͤchsten Zufriedenheit eine goldene Medaille zustellen zu

lassen geruhet. - Die sehr interessante, von Herrn Professor Karl Ritter mitgetheilte Uebersicht der Thätigkeit der Gesellschaft fuͤr Erd⸗ kunde in Berlin, in dem Zeitraume vom Mai 1833 bis Mal 1834, ist nunmehr im Druck erschienen, und wird zunaͤchst fur die Mitglieder des Vereins in der Buchhandlung von Simon Schropp u Comp. zu haben seyn. Es geht daraus hervor, daß in dem abgelaufenen Jahre etwa 30 vortragende Mitglieder, also fast ein Drittheil der Versammlung, großere öffentliche Mit⸗ theilungen gemacht haben, die etwa in 72 schriftliche Vorlesun⸗ gen oder muͤndliche freie Vortrage erfallen. Außer diesen sind sehr viele, zum Theil fuͤr sich bestehende, zum Theil durch jene Mittheilungen angeregte kleinere Notizen, Berichtigungen und Anzeigen verbreitet worden.

Die jährliche Versammlung der Gymnasial-Direktoren der Provinz Sachsen, die im vorigen Jahre zum ersten Male in Halle lache fuͤhrte auch an den Tagen des 22. 21. Mal d. J. die Vorsteher der gedachten gelehrten Anstalten, 22 an der Zahl, in jener Stadt zu einer ahnlichen Besprechung zu— sammen, die fuͤr das Unterrichtswesen der Provinz nur von er— freulichen Folgen seyn kann.

Man schreibt aus Naumburg unterm 25ten d. M.: „Der Osterlaͤndische Maͤnner-Chor, unter Direction des Rektor Braͤutgam aus Luckau, feierte am 21sten d. M. das erste große Gesang⸗Fest in Zeitz, bei welchem nahe an 400 Saͤnger aus den Vereinen: Altenburg, Borna, Eisenberg, Luckau, Naumburg, Schmoͤlln, Zeitz u. s. w. thaͤtigen Antheil nahmen. Es wurden neun Stucke aufgeführt, von denen vier eigens zu diesem Feste komponirt waren. Die Soli wurden eben so schulgerecht als ge⸗ fuͤhlvoll vorgetragen, und die Choͤre mit einer so außerordentli⸗ chen Kraft und Praͤcision gesungen, daß sie auf die in aͤberaus großer Anzahl versammelten Zuͤhöͤrer einen schwer zu beschrei⸗ benden Eindruck hervorbrachten. Ein gemeinschaftliches Mahl, welches durch eine seltene Heiterkeit gewürzt wurde, beschloß das schoͤne Fest, über welches wir nicht berichten konnen, ohne schließ—⸗ lich noch der edlen Gastfreundschaft der Zeitzer Buͤrger, wie sie sich in der Aufnahme sammtlicher Saͤnger so herrlich offenbart hat, zu erwähnen.“

Die Dehn g ngen, zu denen das an den beiden ph, Feiertagen zu Achen begangene diessaͤhrige Musik⸗Fest Anlaß gegeben hat, wurden am 2isten d. M. durch ein zu Ehren des Dirigenten dieser musikalischen Feier, Herrn Ries, veranstalte⸗ tes glaͤnzendes Mahl im Elisen-Brunnen geschlossen.

—.—

Aus Alt-⸗Pommern.

Die gerduschlosen Preußischen Staats- Institutionen seit dem Jahre 1867 haben auch die Aufmerksamkeit des Auslandes erregt. Banz besonders sst aber die Aufhehung der Unterthänigkeit, die Ne gulirung der gutsherrlichen und bäuerlichen Verhaͤltnisse das Edikt ur Wirf dbkr kn der Land- Kultur, die Ablösungs- und Gemein⸗ eitstheilungs-Srdnung, und mithin der freie, oder jetzt noch be⸗ schraͤnkte Gebrauch des Grund und Bodens, noch jetzt das Tages⸗ esprach sehr Vieler, selbs im Innern des Staats. Daß durch jeng In⸗ gil r wer, sehr wesentliche, für die Einzelnen wie fuͤr das Aũge⸗ meine nützliche, Ver4nderungen stattgefunden haben, kann Nie⸗ mand leugnen, es sey denn, daß er Alles, was als Thatsache klar vor Augen liegt, bestreiten wollte. ; Veieclleicht giebt es aber keine Provinz im Preußischen Staate, in welcher diese Veranderungen, gegen den vormaligen Zustand ge⸗ halten, so auffallend sind, als in Ält⸗ Pommern. Es mag indeß noch wohl Viele geben, welche diese Veraͤnderungen nicht kennen, oder sie aus einem nicht richtigen Gesichtspunkte betrachten, und es scheint daher nicht uͤuberffuͤssig, das Vormals und Jetzt in Zahlen anzudeuten, denn Zahlen regieren die Welt. Die hier folgenden sind aus amtlichen Berichten entnommen. ;

Alt⸗Pommern (naͤmlich die jetzigen beiden Regierungs⸗ Bezirke Stettin und Köslin) enthaͤlt jetzt mit den beiden Kreisen Dramburg und Schievelbein (welche beide 30.4 Meilen groß sind, und vor dem Jahre 1516 zur Neumark gehörten uͤberhaupt 473, . Mei⸗ len, das Wasser abgerechnet, nuf ohne die genannten beiden Hreise 442, Meilen. Im Jahre 1763 befanden sich auf der letztge⸗ dachten Flaͤche 314,5 i Menschen, auf der Meile also nur 110. Noch im Jahre 1793 war die Seelenzahl 424,549, auf der Meile also nur 55. Im Jahre 1193 waren 460,608 Menschen und auf der AMeile 16it, fo daß die Zunahme seit 1783 in 19 Jahren fuͤr je⸗ des Jahr 0,4 pCt. betragt. Selbst im Jahre 1793 (nachdem seit dem Jahre 1763 bis 1785 an Meliorations⸗-Geldern 3c. 5423, 775 Rthli gegeben waren), war die Seelenzahl 493,169; die Zu⸗ nahme von 1783 bis i798 in 15 Fahren betraͤgt also jaͤhrlich nur 1,9. vCt. Im Jahre 1816 waren * dem Krug⸗ Muͤtzelschen Woͤrterbuchs auch nur 545,273 Menschen, den Dramburg- und Schievelbeinschen Kreis mit 2,725 mitgerechnet, vorhanden, im Jahre 1831 aber nach dem Pemmerschen Jahrbuche 42,550. Die jährliche Zunahme in diesem Zeitraum ist also 2. pCt, und gegen die Jahre 1761 gehalten, jährlich J. pCt. mehr. Der Zeitraum von 1316 bis 1831 ist deshalb besonders zu berücksich— tigen, weil nur erst in dieser Zeit die Wirkungen der oben bemerk⸗ ten Gesetze sich mehr haben bemerklich machen können. Auffallend ist es, daß in dem letztgenannten Zeitraume in Neu⸗Vor⸗Pommern, obgleich dies eine noch günstigere Lage, und, im Ganzen, auch bes— sern Boden hat, die jährliche Zunghme der Bevdblkerung nur 1, pCt, also um i,; pCt. geringer als in Alt⸗Pommern gewesen ist, und daß, in moralischer Beziehung, namentlich im Jahre 1829 un- ter 1090 geborenen Kindern auf dem platten Lande in Neu⸗Ver⸗Pom⸗ mern 8, . uneheliche waren, waͤhrend es in dem Stettinschen Re⸗ ierungs-Bezicke nur 6,é« und in dem Kaslinschen 5,3 gab. Aebn— iche Berhältnisse finden auch in den Städten statt.

Daß sich übrigens auch der physische Zustand der Menschen in Alt-⸗Pommern seit dem Jahre 1807 sehr verbessert hat, ist sichtlich. Man darf nur z. B. die , die Geraͤthe, Wagenzeug c. und das, nach Ausweis der Patrimonial⸗Gerichts⸗-Akten vermehrte Ver⸗ mögen der Minderjaͤhrigen gegen vormals vergleichen. Eine ng— tuͤrliche Folge ist, daß man auch mehr Sorgfalt auf den Unterricht der Kinder verwendet, so daß es mehrere Beispiele giebt, wo Bauern

ihre Kinder bis in die dritte Klasse der Gymnasien schicken.

Welche Wirkungen und Erfolge überhaupt sich aus dem freien Ge⸗ brauche des n, , ,, aus den vermehrten kleinen Eigen⸗ tbüͤmern, aus den in ihren koͤrperlichen und Geisteskraͤften und Be⸗ triebsmitteln und in der Gelegenheit zur Anwendung derselben nicht beschraͤnkten Menschen, weß Standes sie auch seyn mögen, auch schon jetzt ergeben haben; wie daraus folgt, daß nur dadurch dem Grund und Boden ein Werth gegeben und nicht nur erhalten, sondern auch vermehrt werden kann; dies wird sich auch aus der Ge⸗ schäftsführung der General⸗Kommission bis zum Schlusse des Jah⸗ res 1833 beurtheilen lassen.

Was namlich zunaͤchst die Pe ga iu g en nach dem Edikte vom 14. September 1811 betrifft, so sind sie überhaupt in 1319 Dor⸗

fern anhaͤngig geworden; sie waren am Schlusse des Jahres 1833 schon so weit wirklich ausgeführt (wenn gleich nicht all Rezesse be⸗