uͤbrigen Kabinets : Mitglieder in Verlegenheit bringen und fast unuͤberwindliche Schwierigkeiten herbeifuͤhren koͤnnen, indem er bei der liberalen Partei Besorgnisse und bei ihren Feinden
Hoffnungen geweckt hatte. Aber
der Koͤnig hat bei dieser Ge—
legenheit, wie wir Grund zu glauben haben, so gehandelt, wie bei allen kritischen Vorkommenheiten seit seiner Thron ⸗Besteigung. Von geradem Charakter und von patriotischer Gesinnung, ent— schloß er sich sogleich ohne läͤstige Weitschweifigkeit oder unnuͤtzen Verzug zu dem Verfahren, weiches seine Ueberzeugung ihm als
das heilsamste fuͤr das Land bezeichnete. that, sich von . Ministern zu trennen, eine Achtung abgewonnen hatten, so willigte er
Charakter ihm
doch in die Annahme ihrer Entlassungen.
So leid es ihm auch deren Talent und
Dies wußte Lord
Althorp schon, als er sich gestern Abend ins Unterhaus begab; der Weg war ihm geebnet worden, und eine kurze Erklärung wuͤrde die Mitglieder des Hauses von der wichtigen Thatsache unterrichtet haben, daß der Grundsatz, den das Haus auf—
stellen wollte, auch im Kabinet
gesiegt habe. Aber wahrend
Herr Ward noch spricht, wird dem Kanzler der Schatzkammer die unerwartete Nachricht uͤberbracht, daß sich plötzlich noch eine Schwierigkeit erhoben habe, wo er sie gewiß am wenigsten ver— muthete. Er erfaͤhrt, daß noch zwei andere Mitglieder des Ka— binets, aus Gründen, die wir nicht begreifen können und also
auch nicht beurtheilen wollen, Sr reicht hätten, daß diese aber, dem nommen worden. Bestuͤrzt uͤber
Maß. ihre Entlassung einge⸗ Vernehmen nach, nicht ange—⸗ diese unvermuthete Nachricht
und nicht in Stande, wahrend der Sign, des Hauses nahere
und sichare Kunde einzuziehen, um
sein Verfahren nach den neuen
Umstẽ nden einzurichten, that er, was unter solchen Verhaͤltnissen allein rathsam war, er trug auf eine Vertagung des Hauses bis
um naͤchsten Montage an.
In der Zwischenzeit wird wahr—
scheinlich Alles in Ordnung gebracht werden. Man glaubt, daß die beiden Minister, die so unerwartet die Lust anwandelte, ihre Ent⸗
lassung zu nehmen, auf ihren Plaͤtzen sie eher entbehren konnte, als ihr
gen, deren Entschluß unveraͤnderlich feststeht.
verbleiben werden, obgleich man e beiden konsequenteren Kolle— An diesen Angele⸗
genheiten aber, die mehr persoͤnlicher Art sind, hat das Publi— kum wenig Grund, ein Interesse zu nehmen; das Einzige, was ihm am Herzen liegen kann, ist, daß sich der Sieg eines heil
samen Gruündsatzes und die Bildun jene Reformen, welche die Nation
ben möchte.
g eines Ministeriums, das alle von ihm zu erwarten berech
tigt ist, auszuführen geneigt wäre, als das Resultat davon erge⸗ So viel ist klar -und steht zu erwarten ja, kann
fuͤr gewiß angenommen werden, daß Lord Grey in der Wahl der Kollegen, welche die Nachfolger der ausgeschiedenen Minister werden durften, vorsichtiger zu Werke gehen wird, als bei der Wahl derjenigen, von denen er jetzt befreit wird, und zum Theil auch bei der Wahl einiger von denen, die noch im Amte bleiben und die natuͤrliche Politik der Verwaltung des edlen Lords nur
schwaͤchen und kreuzen, beeinträchtigen und verunehren
Daß
es in der politischen Welt noch Personen giebt, daß beide Par⸗ laments-Häuser noch Mitglieder zaͤhlen, die wohl dazu geeignet wären, esner auf freisinnige Prinzipien gegruͤndeten Verwaltung
Stärke und Charakter zu verleihen, daran braucht das
Land
nicht zu . so daß also eine Auswahl schlechter oder un—
faͤhiger Minister, um die Stelle d
er endlich Ausgeschiedenen zu
ersetzen, nicht damit gerechtfertigt werden konnte, daß keine bessea⸗
ren fuͤr den Staats-Dienst vorhanden seyen.
es immer wieder, daß wir eines selbst kennt, eines Kabinets,
ungeschehen macht, was es heute gethan,
nicht durch den Schmutz schleppt
Wir wiederholen Kabinets bedürfen, das sich
welches nicht morgen das wieder
das seine Freunde und nicht jede Woche, die es
läuger im Amte dleibt, an Terrain einbuͤßt, statt daß es sich im⸗
mer mehr die Achtung und Liebe Der Courier, der, se wie
. die Bill zur Verbesserung
agt in dieser Beziehung unter
des Volks gewinnen sollte.“ die Times, in seiner Polemik der Armen-Gesetze fortfährt,
nderem: „Die in der Freitag⸗
Sitzung des Unterhauses angenommenen Artikel der Bill ent— halten nur weitere Konsequenzen der bereits fruͤher gutgeheiße⸗
nen ersten Artikel uber die Erricht
ung eines Central⸗Comitèé als
oherste Behörde in Armen⸗Sachen fuͤr das ganze Land; na⸗ mentlich beziehen sie sich auf das Recht. der Mitglieder jenes Comités, als Gerichtshof Sitzungen zu halten, Zeugen zu ver⸗
nehmen, die meinschaftliches Siegel zu fuͤhren
Vorlegung von Dokumenten 6. fordern, ein ge—
neue Assistenten zu wählen
und wieder abzusetzen, Secretaire und Schreiber anzustellen, Unter- Beamte mit befonderer Gewalt zu delegiren und endlich
als Friedensrichter aufzutreten.
man indessen von Lord Althorp
spricht) die Aeußerung vernommen
willigen, die Bill vorläufig nur
Im Laufe der Debatte will
(der seit einiger Zeit sehr leise
haben, er werde darein auf 5 Jahre gelten zu lassen
und einen Appellationshof einzusetzen, um etwanigen Mißbrauch
der den Kommissarien verliehenen Gewalt zu verhindern.
Des⸗
senungeachtet koͤnnen wir die Befugnisse nicht billigen, die das
Unterhaus dem Staats⸗-Secretair
fuͤr das Innere und den drei
Personen, die es ihm zu ernennen beliebt, Um die Mittel⸗Klas⸗
sen zu quälen und zu belaͤstigen,
bereits verliehen hat. Das
Haus ist nur damit zu enischuldigen, daß es nicht zu wissen
scheint, was es thut.“
Das genannte Blatt setzt nun aus einan—
der, welchen Mißbrauch die Kommissarien mit dem ihnen be— willigten Recht treiben könnten, die Vorlegung aller beliebigen
Dokumente, die sich, ihrer Meinu
ng nach, auf die Verwaltung
der Armen-Gesetze bezogen, zu fordern, und wie hart es sey, daß Jeder, der sich irgend ein also gefordertes Papier vorzu⸗
legen weigere, len solle. Es bezeichnet die sitorische and hebt namentlich Rede des Herrn Hodges, Warnung fuͤr die Minister hervor sagte 1m
in eine Geldstrafe
von 100 Pfund verfal— eine inqui⸗
Maßregel als aus der
folgende Stelle
Mitgliedes fuͤr Kent, als eine
„Ich will nicht hoffen“, —
er, als er die nachtheiligen Folgen der Bill auseinan⸗
dergesetzt hatte, — „ich will nicht hoffen, daß die Umstaͤnde sich
so schlimm gestalten werden, daß
fung des ganzen Hauses nothwendig werden koͤnnte.
kann ein so unwilltommener Fall
unmsglich, es ist nicht einmal unwahrscheinlich. der vorliegenden Bill wird darin
versicht zu benehmen, mit welcher die Huͤlfe der achbarn zu I der die Beruͤcksichtigung des
renwerthen Mitglieder zu glauben scheinen.
chern, daß in der Gegend des
Flamme in den Gemüthern bereits angefacht ist.
auses mehr verdient, als die .
eine plötzliche Zusammenberu⸗ Dennoch Es ist keinesweges Eine Wirkung bestehen, dem Volke die Zu⸗ es bisher in seiner Noth auf pflegte. Das ist ein Umstand,
eintreten.
Ich kann versi⸗ wohne, die
Landes, wo ich Immer mehr
bildet sich bei ihnen die Idee aus, daß, wenn sie des Beistandes
ihrer Nachbarn beraubt werden sollten, wie das durch die vor⸗
liegende Bill geschehen wird, sie sich genöͤthigt sehen wuͤrden,
sich zu gegenseitiger Unterstuͤtzung den. vorzulegen. Ich hoffe, obgleich Mittel finden wird, die Vollziehn dern; ich muß aber hinzufuͤgen,
Ich halte es fur meine Pflicht,
und Vertheidigung zu verbin dies Faktum dem Hause ich es nicht erwarte, daß man ng dieser Maßregel zu verhin⸗ daß die neue Gewast (die des
621 Central-Comité), welche durch diese Bill geschaffen wird, nicht wird ausgeuͤbt werden konnen, ohne die Gemuͤther und die Ge—⸗ fühle des ganzen Englischen Volkes auf die gefaͤhrlichste Weise aufzuregen.“
Die Times enthalt aus Banbury feinem Orte in Oxfort— schire) folgendes Privat-⸗Schreiben vom Ylsten v. Meüuͤber einen dort ebenfalls errichteten Handwerker-Verein: „Die Fabriken von Banbury und seiner Umgegend liefern bekanntlich eine große Menge Plusch und beschaftigen gegen 500 Weber, die Frauen und Kinder ungerechnet, die ebenfalls dabei ihren Lebens- Ünterhalt finden. Alles pflegte hier Stuͤckweise gearbeitet und bezahlt zu werden und somit ergab sich ein Unterschied des Ar— beiter Lohns nur insofern, als ein Unterschied zwischen sieißigen und traͤgen oder schwaͤchlichen Arbeitern stattfand. Diese Ver— fuͤgungen in Betreff der Lohnung gingen von den Fabrik ⸗Herren aus, und von einer Klage, die sich dagegen von Seiten der Gesellen erhoben hatte, wußte man hier nichts. Gleichwohl sing der Hang zu Associationen auch hier an, Wurzel zu fassen und im Anfange dieses Jahres bildeten 280 Weber von Banbury, eine Gemeinschaft, die sich ein Zweig des Bradforder Weber⸗ Vereins nannte. In welchem Zusammenhange sie mit diesem standen, ist nicht weiter bekannt; allein zur Gruͤndung eines Fonds schien es unter ihnen nicht gekommen zu seyn. Jedoch im Laufe des März erschienen hier zwei Schneider-Gesellen als Abgesandte des „großen konsolidirten National⸗Handwerker⸗Ver⸗ eins von Großbritanien und Irland“, und ihrer Beredsamkeit
gelang es, viele zum Zutritte zu dieser Verbindung zu bewegen. Noch an demselben Abend, als die Herolde der Union wie Apostel der Eintracht erschienen, wurden
53 Weber dafuͤr gewonnen; jeder zahlte 6 Pence fuͤr sich, und 10 Shilling erhielten die Gesandten fuͤr die Aufnahme im All— gemeinen. Diese sprachen von großen Unterstuͤtzungen, wenn man beharrlich sich den Gesetzen des Vereines fuͤgen wuͤrde und verhießen auf die nächste Woche 100 Pfund als vorläufige Spende, welche der „vollziehende Rath“ des Vereines in Lon⸗ don gewiß bewilligen werde. Dies war eine Taͤuschung, die jedech viele blendete, und der Verein in Banbury zaͤhlt bald 200 Mit— glieder. Daß sich diese Subjekte gegen ihre Hexren hoͤchst schwie⸗
rig machten, laßt sich leicht denken; und leider ward das bisher
obwaltende gute Einverständniß zwischen den Fabrik-Besitzeyn und ihren Arbeitern vielfach gestoͤrt Die gehoffte Unterstuͤtzung von London
blieb jedoch aus und als mehrere Briefe an den Verein in Lon— don vergeblich gerichtet waren, sah man sich genoͤthigt, eine Ge— sandtschaft dahin zu erlassen, um das Versprechen des „vollzie— henden Rathes“ in geneigte Erinnerung zu bringen. Dieser „vollziehende Rath“ wurde nach vielen Muͤhen endlich in der „großen Queen-stret“ in London ausfindig gemacht. Schneider-Gesellen waren die ehrenwerthen Mitglieder dessel⸗ ben; einer von ihnen, Namens Douglas, spielte die Haupt. Rolle. Der versammelte Rath schien aber schwach von Gedaͤcht⸗ niß zu seyn, denn auf den Vortrag der beiden Abgeordneten aus Banburh konnten sich die Fuͤnf auf die Briefe, die an sie ergangen seyen, gar nicht besinnen; man gab vielmehr zu ver— stehen, die Brlefe mochten von der Regierung aufgefangen seyn. Das nunmehr mündlich vorgetragene Anliegen wurde aber als ihöricht vom Rathe der Fuͤnf abgewiesen. Nur der Secretair des „vollziehenden Rathes“ eröffnete den Gesandten insgeheim, daß die Briefe allerdings richtig eingegangen waren, daß man aber beschlossen hatte, nichts darauf zu erwiedern. Nach vielen Muͤhen erhielten die Abgeordneten 5 Shilling vom Rathe und von ihren Bruͤdern in Spitalfieldls 5 bis 190 Pfund zur Unterstuͤtzung. So endeten die großen Verhandlungen mit dem „vollziehenden Rathe.“ So eifern Bundes-Brüder in Liebe
unter einander.“
Mie d er la n d e.
Aus dem Haag, 23. Mai. Gestern hat hier der Mi—⸗ nister des evangelischen Kultus die sechzehnte Synodal⸗Versamm⸗ lung der evangelisch-lutherischen Kirche des Königreichs der Nie—⸗ derlande feierlich eroͤffnet.
Vorgestern brach zu Herzogenbusch in einem großen Fabrik⸗ Gebäude ein heftiges Feuer aus, das bei der Nähe vieler Ma— gazine ꝛc. . gefaͤhrlich haͤtte werden koͤnnen, jedoch nach lan— gen und muͤhseligen Anstrengungen geloͤscht wurde.
Belgien.
Bruͤssel, 28. Mai. Unser Botschafter zu Paris, Herr Le Hon, ist zu Bruͤssel angekommen.
In der heutigen Sitzung der. Repraͤsentanten Kammer wurde der Bericht der Central-⸗Section uͤber den Gesetz-Entwurf in Be⸗— treff der Demonstrationen zu Gunsten des Hauses Oranien ab— gestatret. Die genannte Section trug auf Annahme des Ent— wurfes an. ö
Polen.
Warschau, 30. Mai. Zur Belohnung des Eifers, den das Mitglied des Koͤniglich Polnischen Staats-Raths, Felix Czarnezki, in dem Staatsdienst gezeigt, und seiner Hingebung für die Sache des Throns haben Se. Kaiserl. Majestaͤt verord— net, daß demselben statt der Besoldung, die er jetzt aus dem Etat des Staats-Raths bezieht, eine lebenslängliche Pension von jahrlich 25, 00 Fl. aus dem Fonds des offentlichen Schatzes aus—⸗ gezahlt werden und daß diese Pension nach seinem Tode unge— schmälert auf die Wittwe uͤbergehen soll.
Die hiesigen Zeitungen enthalten die Rechenschafts— Ablegung der Polnischen Bank uͤber ihre im Jahre 1833 ge— machten Geschaͤfte. ᷣ
Gr n chli an d.
Hannover, 31. Mai. Ihre Königl. Hoheiten der Her— zog und die Herzogin von Cambridge sind heute Morgen zu ei— nem Besuche bei dem ere ch Anhalt-Dessauischen Hofe von Montbrillant über Halverstadt und Bernburg nach Dessau ab⸗
gereist.
Kassel, 27. Mai. Einer der Herren von Rothschild traf vor Kurzem von Frankfurt a. M. hier ein. Derselbe hat die Lieferung der Silber-Barren fuͤr die Praͤgung der neuen Muͤnz⸗ sorten im 21 Guldenfuß, der ganz mit dem vom Preußischen Courant abereinstimmt, zur Vollziehung des neuen Muͤnz⸗Gesez⸗ zes uͤbernommen. An denselben werden zugleich die in hiesiger Muͤnze eingeschmolzenen Kurhessischen Scheide-Muͤnzen Zwei Albusstuͤcke) abgeliefert. In der hiesigen Muͤnze sind vor Kur⸗ em 100) Goldstuͤcke, dem Gehalte und innern erth nach dem ruh ischen Friedrichs d or ganz gleich, geschlagen worden.
München, 30. Mai. Der gestrigen Frohnleichnams,-Nro— zession wohnten Se. Majestaͤt der Konig, Ihre Königl. Hohei⸗ ten der Kronprinz und , so wie Se. Hoheit der Her⸗ zog Max nebst dem großen Gefolge Sr. Majestaͤt bei.
Fuͤnf
so glaube er noch uͤberdies, daß der Gegenstand sich fuͤr die Gt
die groͤßeren Doͤrfer eine uniformirte, gut geuͤbte Land— wehr besitzen. Es scheint allmaͤlig ein Geist unter die Buͤr⸗ ger⸗Soldaten in Bayern zu kommen. An Aufmunterung von Beiten unseres Hofes fehlt es nicht; bisher wurden zu den mei⸗ sten Fahnen, die einzelne Landwehr-Gemeinden erhalten sollten, die Stickereien von Ihrer Maj. der Koͤnigin und Ihren Koͤnigl.
München, 2. Mai. In der heutigen Sitzung trat die Kammer der Abgeordneten mit zwei unwesentlichen Modificatio⸗ nen den Abaͤnderungen bei, welche die Kammer der Reichs⸗Raͤthe in dem Gesetz-Entwurfe, hinsichtlich des Festungsbaues von In, golstadt, vorgenommen hatte. Nachher wurde die (gestern er—
waͤß eschwerde des Forstmeisters Klippstein zu Orb, eine ie n Ih! . ,,, gi. betreffend, berathen. Nach= Hoheiten . Prinzessinnen geliefert. Der Herzog Max von dem der erste Praͤsident das Praͤsidium dem zweiten Praͤsidenten Bayern, mene gn n m Kommandanten der Landwehr des Isar— abgetreten hatte, gab der Ministerial, Rath v. Stuͤrzer vom *reises ernannt i,. bereist zur Zeit diesen Vezirk und ninmt Minister-Tische aus eine sehr klare species sacti. Hiernach war überall Len militairische Uebungen mit den Buͤrgern vor. Die Klippstein, fruͤher Großherzoglich Hessischer Forstbeamter, m Waffen, * ö. . den Buͤrgern in einigen Gegenden Bayerns Jahre 1816 in den Bayerischen Staatsdienst getreten, im Jahre in hre SJ ö. , . hatte, sind denselben jetzt wieder Zis wurde er Forst-Amts-Verweser, im Jahre 1822 wirklicher enngehan . 36 163 Heute sind es 16 Jahre, seir die Vayerische Forstmeister. Er sprach das Maximum des für Forstmeister ausge. Der ia s es . . 1818 an war dieser Tag alle Jahre in Bayern setzten Gehalts an, weil er behauptete, daß seine im Hessischen Dienste allenthal en hl. 3. egangen worden, Das Hambacher Fest und veülebten Jahre auch dem Bayerischen Dienste zugezaͤhlt werden Ander ange ; he . Feste haben auch hierin eine Ver— mußten Da die Regierung hierauf nicht einging, brachte er aͤnderung ,, . hrt. Fruͤher bestand eine Verordnung uͤber seine Klage bei dem Ippellations-Gerichte zu Wuͤrzburg an, die Feier dieses . auch von Seiten der Behörden und der das dieselbe dem Kreis-Fiskalate zur Erklarung mittheilte. Die Schuljugend, 296 esondere jener in den Gymnasien und Lyceen, ses gab keine Antwort, sondern machte die noͤthige Anzeige ag der . die Verfassung Belehrung ertheilt und die Verfassungs— die Kreis-Regierung, welche sofort dem Appellations⸗Gerichte et, , vorgezeigt wurden. Dieses Constitutions⸗-Fest mit klaͤrte, daß hier keine Justiz-Sachs vorhanden sey. Das Appel] Tine ; an ger zn und Musik-Productionen findet nun nicht larions - Gericht, welches dieselbe Ansicht gehabt, hatte dies de mehr 6 294 Abgeordneten selbst veranstalteten keine Feier Regterung mittheilen, und diese hatte den Klippstein belehren M h g, ieses Tages; sie hielten heute ihre 30ste Sitzung. und ihm überlassen sollen, sich an das Ministerium zu wen Ven , , Festlichkeit in unserer Stadt hoͤrt man den, worauf die Sache zur Entscheidung des Kompetenz⸗Korn nichts. 6 , Blatt meint, das hiesige Publikum schenke flikts an den Staats-Rath gekommen waͤre. Statt dessen höht Um ,, des Bockkellers eine groöͤßere Theil— das Appellations . den , , in , r,. J nahme, als jenen des Landtags.
abgewiesen, derselbe habe hiergegen appellirt, un da er ⸗ Ay Stuttgart, 256. Mai. Heute Mor . ! peliations, Gericht, statt die Sache, als einen Kompetenz ⸗ Ken Mujestat . Köͤnlgin, mit 3 K ,, . , . sie zur g. und Gefolge, von hier nach Karlsbad abgereist, um die dortige richtlichen Verhandlung sich eigne, Hierin sey gefehlt worden, BPrunnentur zu gebrauchen. . .
denn die Unabhängigkeit der Gerichte gehe nicht über ihren di Duldnm Schwabisch n Merkur lies man: „In den Rhein, sort hinaus, die Jdministrativ- Stellen seyen in threr Sphött und Main-Gegenden soll sich eine nicht ui elt dh rische Anzahl eben so unabhängig; die Entscheidung in diesen Fallen gebuht Fremder aufhalten, welche die, bei den resp. Fer, Gch den bekanntlich nicht den Ministern, nicht dem Staats- Rathe, son u Frankfurt, Darmstadt, Mainz u. a. O, eingegangenen An—
dern Dem, von welchem alle Staats, Gewalt ausgehe den igen ruhestoͤrender Anschlaͤge in hohem Grade verdaͤchti . ; 413 — J ͤ . g zu Koͤnige. Der König habe nun auch nachher entschieden, de gen geeignet sind. Jene Fren den namlich sind cer
keine Justiz-Sache vorliege, und abgesehen von der materiell ganz regelmäßigen Pässen versthe ; . Seite, sey dier Beschluß gleich einem Erkenntnisse formell gil , i, 33 , . e n nen, tig. Man habe im Jahre 183 großes Gewicht darauf gel, Ursache haben, zu vermuthen, daß gleichwohl dief⸗ Pässe, was daß der Justiz-Minister im Staaks-Rathe die Sache fuͤr eh Eiand, Rame uͤnd Heimath anbetrifft, durchaus falsch sind ö Justizsache erklaͤrt und doch den Koͤnigl. Ausspruch kontrasignit daß sich unter den besagten Fremden auch Polen befinden sollen habe.“ Allein im Staats-Rathe sey jeder Minister nichts ande zie sich nach ihren Pässen fuͤr Deutsche, Schweizer oder Fran les, als Mitglied dleses Kollegiums, das selbst im vorliegenden posen ausgeben. In dieser Erwägung ohne Zweifel wird denn Falle nur ein berathendes sey, daher habe auch die Kontrasigng much die Fremden- Polizei in vorerwähnten Gegenden mit er— tur eines Ministers in solchen Faͤllen keine andere Wirkung, alt höhter Strenge gehandhabt, die freilich den rechtlichen Mann daß das Faktum dadurch verificirt werde, und es koͤnne davon zuweilen behelligt, welch ⸗ ; . . ; . . 2 . behelligt, he jedoch die gegenwartig obwaltenden gar keine Rede seyn, daß der Minister dadurch verantwortlig Berhaͤltnisse sast unerläßlich machen.“ ö. werde! Scheine dieser Satz der Versammlung exorbitant, 8 u. 4. . möͤge sie die Verfassung anklagen, oder die frühere Versamm— Di ,, 30. Mai. (Wurttembergische Zeitung.) lun vom Jahre 1828; denn dieser fey ein Gesetz- Entwurf uber 1 ekannte Veranlassung. aus welcher vor vier Wochen die Kornpetenz Konflikte vorgelegt, aber durch Modificationen beider , , enn, beurlaubter Soldaten stattgesunden hat, ist gluͤcklich Faminern' sey derselbe so verstümmelt worden, daß ihn die Re voruͤbergegangen; seit einigen Tagen werden bei den verschiede⸗ gierung habe zurücknehmen muͤssen. Der Abg. v. Rudhart . , , . alle Anfangs dieses Monats zu ihren Fahnen (rwiederté, er halte es noch jetzt, wie im Jahre 1851, fuͤr einen . chutzen wieder in ihre Heimath enilassen — Dem Skandal, wenn die Verwaltungs-Behoͤrden den Rechtsweg einstocke, en Stand in den meisten Orten reichlichen Er— sperren. Dieser Standal ruͤhre von der üblen Einrichtung 1 hoffen laͤßt, haben die letzten kalten Naͤchte einigen Nach her, nach welcher über Kompetenz-Konflikte entschieden werde. 36 zugefügt. Das niedere Feld um Stuttgart, eben so in der Der Fiskus habe dadurch gefehlt, daß er sich mit dem apyella⸗ . von Heilbronn, Vaihing e. hat namentlich durch die tions-gerichtlichen Erkenntnisse zufrieden erklaͤrt, somit dassek;⸗= 6 Fruͤhmorgens vom 2asten Einiges gelitten. Im Gan⸗ anerkannt habe. Er habe es gethan, weil dasselbe Ertenntnij in . jedoch der bisher stattgefundene Schaden kaum in Be— guͤnstig fuͤr ihn gewesen sey. Als Klippstein dagegen appellirtt, nicht n tt wäre es wieder Sache der Verwalungs-⸗Behoͤrde gewesen, zu er gn Die am 2östen d. M. hier stattgefundene Versammlung des klaͤren, daß die Sache kein Justiz⸗Gegenstand sep. Sie habe et ; ittembergischen argtlichen Vereins war die fuͤnfte seit Kon— nicht gethan in der Voraussetzung, das Ober⸗Apellations⸗Gerich situirung der Gesellschaft; noch keine Versammlung war bis werde wie das Appellations- Gericht entscheiden. Erst als dei et so zahlreich besucht worden, die Zahl der Theilnehmer be— Gegentheil erfolgte, habe sie erklart, daß die Sache kein Justip ief sich auf ungefahr 150. ; . Gegenstand sey. Sey aber in dieser Beziehung gefehlt worden, Darmstadt, 28. Mai. Auch ein Deputation der ersten f Kammer unserer Staͤnde Versammlung hat die Ehre gehabt, anz abgesehen von der materiellen Seite der Sach Sr. Koͤnigl. Hoheit ihr Dank -Adresse zu überreichen. Dieselbe niser er en sich die Abg. Fehr. von Freiben schließt mit folgenden Worten: „Mit dem Gefuͤhle ehrfurchts⸗ Der Abg. Wills voller und inniger Freude haben wir die erhabenen Worte Ew. Köoͤnigl. Hoheit vernommen: „„daß Allerhoͤchstsie an der Ver—
richte eigne, Auf dieselbe Schwindel, Hagen, Rabel und v. Harsdorf aus. 6 als Referent drückte sein Erstaunen aus uͤber die von dem Min en e e ster-⸗Tische ausgesprochenen Behauptungen, da es nach der Verss fassung des Großherzogthums, an dem monarchischen Prin—
ungs Urkunde keine richterlich Vehorde gebe, die ohne Entscheid un . n worguf sie beruht, so wie an Allerhöchstihren Rechten j ; rilichkeit dil un Pflichten als Mitglied des Deutschen Bundes festhal— Gründe sprechen dürfte, kem Restript ohne Verantwo lich ten und unter keinen Umstaͤnden davon abweichen w.
kontrasignirenden Ministers keine Kabinets⸗Justiz. Man sage, di abwei
Fiskus he keinen Grund gehabt, ö 6 Er n, das lebhafteste von der Nothwendigkeit dieser Grundsaͤtze kenntnisst zu widersprechen, da es ihm guͤnstig gewesen; es seJ re, . hoffen wir, auch auf diesem Landtage zu be— dies unrichtig, denn habe er sich diesem unterworfen, so hab hren, wie dieses stets unser Bestreben war, daß unsere Be— er sich spaͤter' dem oberstrichterlichen Erkenntnisse nicht mehr an , und Beschluͤsse nur den Zweck haben, den hohen Beruf ziehen können. Ueberdies sage die Berfassung klar und den pu erfuͤllen welchen uns die Verfassung auferlegt, indem wir lich, daß der Fiskus in allen Streitigkeiten Recht zu nehm , die Wohlfahrt des Landes befördern, und zur Aufrechthal. habe. Im dritten Editte wurden zudem die Streitigkeiten übel . bestehender echte, sowohl des Fürsten als des Volkes und Gehalte vor den ordentlichen Richter gewiesen, und eben so stehs⸗ . Privaten, mitwirken. Durch nichts glaubt die Kammer mehr es bemselben nach diesem Edilte zu, zu entscheiden, in welch 6. Gesinnungen der ehrfurchtsvollsten Ergebenheit und Anhäng— Epoche des Dienstes sich ein Vecinter besinde) Nach all diesm ichkeit an die erhabene Person Ew. Koͤnigl. Hoheit, so wie an trug der Referent darauf an, daß die Kammer auch diesesm
das ganze Allerhöchste Haus zu bethaͤtigen. Es sind dieselben einstimmig die Beschwerde für gegruͤndet erkennen moge. Di
fin mn , re , wir ꝛc.“
Finanz-⸗Minister, Freiherr v. Lerchenfeld, fand darin, daß Se. Königl. Hoheit der Großherzog geruhten, auf die Dank— . . , guͤnstige urch n un, Men sr , Ge , . zu etwiedern, Ich empfange mit immer Pte chem, Ver, nicht prötestirt habe, keine Anerkennung der Kompetenz der Ge n gen ben Ausdruck der Gesinnun gen der, ersten Kammer, in ne b C, Gerichte selbst durften uber ihre Kompelenʒ nich . Ich den bewahrten Geist, welcher dieselbe belebt, die treue fh tenen? bara seh eine höhere! Gewair vgrhanden die de tgebenheit und gewisslenhafte Thaͤtigkeit, mit welchen sie ihren Monarchen. Die Form schreibe die Verfassung vor; das Er
Beruf erfuͤllt, vollkommen anerkenne. Es wird Mir deshalb je— kenntniß des Ober-Äppellations-Gerichts habe hieran nichts zn derzeit angenehm seyn, der Kammer Beweise Meines besonderen dern konnen. Bei der Abstimmung beschloß die Kammer ein
Wohlwollens zu geben, und Ich beauftrage Sie, ihr dieses zu stimmig, daß Klippsteins Beschwerde als gegruͤndet erkannt, um
hinterbringen. Ich werde stets an der Berfassung des Großher⸗ Ln sestat zebrten werden solle, dem JRechtswege den Lan zogthums festhalten, nie Unbilliges verlangen; aber auch nicht zu lassen.
ö . . . a h eine Weise zu nahe Man schreibt aus Nauplia: „Acht von dem hiesigen , , g isherige Erfahrung hat Mich uͤberzeugt richtshof: Verurtheilte sind begnadigt und auf ein Jahr unte ö. Ich in dieser Beziehung auf die erste Kammer stets mii polizeiliche Aufsicht gestellt, funf, die zum Tode verurtheilt wo versicht werde rechnen können.
ren, statt dessen mit 2jaͤhriger Kettenstrafe belegt worden.“
Homburg, 26. Mai. In unserer Naͤhe wurden in der Munchen, 2. Mai. (Schwab. Merk.) Nachricht
vorigen Woche Streifzuͤge gehalten, um eine Raͤuberbande zu aus Griechenland zuͤfolge, befindet sich der Lheeal-Professor Fah
mn rh 6 cn or . We, . schon mehreremal aus einer Haft entwichen seyn soll, der Anfuͤhrer ist. l meraher aus Landshut, welcher vor drei Jahren mit dem Ho ö , lährer ist. Vermuthlich rath Thiersch sich nach Griechenland begab und hierauf mit den
r. diese n in 3. , . Waldungen Schutz suchen —ͤ ) . ollen, wenn anders sie es nicht vorzieht, sich, in der Eigen Russischen Grafen Qstermann Tolstoi den Hrient bereiste, z schaft als polttische Verbrecher, ö. . zu . Zeit wieder in Griechenland, und wird demnaͤchst nach Baye Es sollen auch mehrere verdaͤchtige Menschen in den Waͤldern n , ,. , . n , . . e . en . 6. gesehen worden seyn, weswegen am 23sten d. ein geschichtli er Forschungen. U arau man begierig, treiflug angeordnet wurde. Bei der s zachs⸗ ö
sener Gelehrte, der fruher gegen Thiersch so eifrig verfochtenR i . r. Wachsamheit un serer Po⸗ Ansicht, daß die heutigen Griechen nicht von den alten Hellenel
abstaminen, getreu geblieben ist. — Die Ftrenge Vollzit hung der neuen uber die Bildung der National, Gar
in Bayern erlassenen Verordnungen hat zur Folge, da nunmehr außer den Staͤdten auch fast alle Flecken um
lijei werden unsere Besorgnisse wohl nicht von Dauer seyn.
Luxemburg, 28. Mai. Dem hiesigen Journal zu— folge, finden jetzt in mehreren Gegenden des Großherzogthums, auf Befehl der Belgischen Regierung, Haussuchungen statt, um einer Verschwoͤrung auf die Spur zu kommen.
623
Oe sterre ich.
Wien, 235. Mai. Man erfährt aus Konstantinevel, daß die Pforte die Kreditive des Griechischen Gern ten zu übernehmen sich geweigert hatte, bis nicht die Handels Verhält— nisse zwischen ihr und Griechenland geregelt seyen. Man hat sich bemuͤht, dieses Hinderniß zu. beseitigen, um die Verhaͤltnisse zwischen der Pforte Und Griechenland baldmoͤglichst foͤrmlich fest— gesetzt zu sehen, da alle Europaische Regierungen einen großen Werth darauf legen, die Griechische Regierung mit der Pforte in . Einvernehmen zu wissen. .
Einige Handelshaäͤuser wellen aus Turin Nachricht daß die Königl. Sardinische Regierung wegen , leihe in Unterhandlung stehe. y, und den laut ger den Genuß einer immerwaͤh— tend ente von 5 oder mehr Procent, w ie verschieden lauten, a,, ! m ,,,,
Zara (Dalmatien), 15. Mai. Gestern starb hie
ln 5 ( r der Kom⸗ mandant der hiesigen Stadt und Festung, General⸗Maj ö . f g, General⸗Major Franz
m gestrigen Tage fand hier auch eine feierliche Prozession
statt, um den Himmel um Regen zu bitten, der , , doͤrrten Feldern schon seit langerer Zeit fehlt. Wir haben hier jetzt eine Hitze, wie sie sonst erst zu Ende Juni oder in den Hundstagen einzutreten pflegt.
Schweiz.
Basel, 23. Mai. In der außerordentli
; 2b. . e ichen Großraths—⸗ Sitzung vom 6ten d. wurde der bekannte Beschluß des . Rathes, . , . n hiesige Einwohner, die sich in den ver— gangenen drangvollen Zeiten an die Buͤrgerschaft angeschlossen und als Kampf⸗Genossen neben derselben gestanden . . an deren Wittwen und Waisen, das Buͤrgerrecht auf ehrenvolle Weise ertheilt werden soll, zum Gesetze erhoben.
Genf, 21. Mai. Nach dem Beispiele der Schneider⸗-Ge— sellen, die vor einigen Monaten sich wegen Lohns-Erhoͤhung ver— schworen hatten, ist es nun auch den Schlosser Gesellen einge— fallen, ihre Revolution zu machen. Sie haben ihren Meistern bedeutet, daß sie sich von jetzt an eine Stunde fruͤher Abends e ,,, d. h. um 7 Uhr, und nicht um 8, wie es eit undenklichen Zeiten bei allen Handwerken der Art der Ge— brauch ist. Die Schlosser⸗Meister versammelten sich, um die ge— gen die Zumuthungen zweckmäßigen Mittel zu berathen, und be— schlossen, auf der Selle diejenigen Gesellen zu entlassen, welche eine Verminderung der Arbeits-Stunden begehren. Seit Mon— tags den 19ten d. sind alle Schlosser⸗Werkstätten verodet, indem die Gesellen vorzogen, gar nicht zu arheiten, als sich den fruͤhe— ren Bedingungen zu unterwerfen. Als einen der schlimmsten bezeichnet man einen kuͤrzlich von Paris heimgekehrten Genfer welchem es vermittelst der Versicherung, in Frankreich seyen die Meister zum Nachgeben gezwungen worden, gelang, seine Kame⸗ raden aufzuwiegeln.
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Florenz, 23. Mai. Gestern fand die heilige Taufe der neugeborenen Erzherzogin statt, welche von der verwittweten Koͤ— nigin von Neapel, Mutter der hohen Wochnerin, uͤber dem Tauf— becken gehalten wurde und die Namen Maria Isabella erhielt. Artillerie⸗Salven, so wie Abends die Beleuchtung der Kuppel der Metropolitan ⸗ Kirche und der vornehmsten Gebaͤude, ver— kuͤndeten diese feierliche Handlung. ö
Rom, 16. Mai. (Allgemeine Zeitung. Wenn wir in fremden Blaͤttern lesen, daß die hiesigen Finanzen sich in ei— nem erfreulichen Zustande befaͤnden, daß Geld im Ueberflusse vorhanden sey, und noch von vielen Hunderttausenden die Rede ist, welche in den Kassen lagen, so ist dies als ein frommer Wunsch zu betrachten, denn die Wirklichkeit zeigt gerade das Gegentheil. Wohl sind die Huͤlfsmittel des Römischen Staats bedeutend, und ein geregelter Geschäftsgang wird hoffentlich die Finanzen wieder auf den Punkt bringen, auf dem sie vor dem Ausbruche der Unruhen waren. Auch stehen die Roͤmischen Pa— piere hoch im Preise, und zu einer neuen Anleihe haben sich mehrere bedeutende Haäͤuser unter vortheilhaften Bedingungen erboten, welche aber von der Regierung als nicht nothwendig abgelehnt wurde. Dieses sind guͤnstige Zeichen von Kredit, wenn auch in diesem Augenblicke großer Geldmangel herrscht, der die Maßregel veranlassen konnte, einen Theil der Schulden vom vo— rigen Jahre nicht zu bezahlen, um das Deficit fuͤr dieses Jahr zu decken. Es ist freilich noch nicht gewiß, ob dieser Beschluß angenommen wird, hingegen ist ein ebenfalls gemachter anderer Vor— schlag zu neuen Steuern als nicht ausfuͤhrbar verworfen wor— den, weil er allgemeines Mißvergnuͤgen haͤtte erregen muͤssen. Das Vertrauen zwischen Volk und Regierung scheint sich in der letztern Zeit in den Provinzen immer mehr zu befestigen, so daß dieses Jahr die Erlaubniß, die Messe in Sinigaglig zu halten, schon zu Anfang dieses Monats publizirt wurde, welches im vorigen Jahr erst kurz vor der Messe geschah, weil man da— mals das Zusammenströͤmen so vieler Menschen noch zu fuͤrchten schien. . Diese vormals so beruͤhmte Messe hat freilich in den 3. Dehn 6. n nn, doch sind die Geschaͤfte, welche noch gemacht werden, fuͤr den einheimis i 1 heimischen Handel immer von
Die Frau Herzogin von Leuchtenberg hat uns mit ihrer Fa— milie vorgestern verlassen, um nach Deutschland zuruͤckzukehren. Bei ihrem Abschieds-Besuche beim Papste soll sie versprochen haben, den naͤchsten Winter wieder hier zuzubringen.
Der Patriarch von Venedig, Kardinal Giacomo Monico,
ist hier angekommen, um den Kardinalshut in Empfang ö neh
men. In seiner Gesellschaft besindet sich der bek Monsig⸗ nore Traversa, der des Papstes . . . Neapel, 17. Mai. Aus Tanger wird unterm 9. Maͤrz (in Italiänischen Blättern) berichtet, daß der Kaiser von Marotko, nach mehreren vergeblichen Versuchen, den Frieden mit dem Koͤnige von Neapel zu erhalten, die Neapolitanischen Unterthanen in seinen Staaten nicht mehr die Vortheile freund— schaftlich gesinnter Nationen genießen lassen will, und deswegen befohlen hat, die Flagge von Neapel in den Haͤfen von Ma⸗ . s. 6 . . . keinen Handel oder é mehr zu gestatten, und die Neapolitanis ö . ö 263 ö pylitanischen Soldaten, mogen, auf der Stelle von dort wegzuweisen. i der Kaiser Befehl, in aller Eile n I ir n,. . zwei Brigantinen auszuruͤsten, welche, wie ole Mauren glauben zur Wegnahme Sicilianischer Handels-Schiffe bestimmt sind. ; In Folge obiger Nachrichten ist, wie die heutige amtliche Zeitung berichtet, ein Neapolitanisches Geschwader, bestehend aus der Fregatte „Regina Isabella“, der Korvette „Cristina“, der Brigg „Zeffiro“ und einer Goelette, unter dem Kommando des Contre⸗Admiral Staiti, nach der Meerenge von Gibraltar abge⸗
Selbige soll 27 Millionen Fran⸗
arokkanischen Häfen oder Staͤdten befinden
aher um dem diesseitigen Handel den noͤthigen Schutz zu ver—
en.
Anm zosten d. M., als am Namenstage des Königs, wird
hier eine große Ausstellung inländischer Manufaktur⸗-Erzeugnisse
. . werden und 14 Tage lang dem Publikum pigaänglich eiben.
Inland.
Berlin, 3. Junt. Ueber die am 30sten v. M. zu Bret lau abgehaltenen Pferde Rennen berichten die dortigen Zei⸗ tungen in folgender Weise: „Der Schlesische Verein fuͤr Pferde⸗ Rennen und Thierschau hat heute sein zweites Jahresfest durch ein Pferde⸗Rennen begonnen, welches, wie im vorigen Jahre, eine große Zuschauer, Menge herbeigelockt hatte. Die Zahl der Mitglieder des Vereins hatte sich so vermehrt, und es war be⸗ sonders in den letzten Tagen der Andrang nach Actien so groß gewesen, daß dem uͤbrigen Publikum nur wenige Tribunen— Platze hatten eingeraͤumt werden koͤnnen. Doch durfte durch die Vergrößerung der übrigen Schauräume der Schaulust Ge— nüge geschehen seyn. — Es fanden sechs verschiedene Rennen statt. Zum ersten, um das von Sr. Koͤniglichen Hoheit dem Prinzen Karl von Preußen gnaͤdigst ausgesetzte silberne Pferd, mit 15 Friedrichsd or Einsatz, waren 5 Pferde angemeldet; zwei erschienen nicht und zahlten Reugeld; vier liefen, und von ih⸗ nen errang den Preis die dreijährige braune Stute „Whippiar“ des Grafen Renard auf Groß-Strehlitz. — Das zweite Ren⸗
nen um den Vereins-Preis von 250 Rthlrn. kam nicht zu Stande. Von den dazu angemeldeten ⸗ Pferden waren zwei gar nicht er⸗ schienen, und das dritte lief nicht, weil der Jockei die Laune hatte, mit dem im Programme vom 25. Januar d. J. bestimm—, ten Gewicht nicht reiten zu wollen. Es trat daher die sechsjäͤh⸗ rige braune Stute Beauty“ des Grafen Renard auf Groß⸗Streh⸗ litz allein in die Schranken, und erwarb den Preis durch allei⸗ niges Zuruͤcklegen der Bahn mit dem vorgeschriebenen Gewichte. Das Schauspüiel, ein Pferd allein Wette laufen zu sehen, mag allerdings dem hiesigen Publikum neu und zum he unerklaͤr⸗ lich gewesen seyn; verloren hat dasselbe auf jeden Fall dabei, denn es entbehrte die Spannung, welche der zweifelhafte Adis⸗ gang eines eigentlichen Wettrennens gewährt, und so verdienstlich es auch ist, sich selbst zu besiegen, so sieht sichͥ dergleichen auf der Rennbahn doch nicht fend r an. — Im dritten Rennen um den Vereins-Preis von 150 Rthlrn. fehlte von den ange—⸗ meldeten fuͤnf Plferden nur eines, und von den laufenden vier Pfer⸗ den siegte der vierjährige braune. Hengst „Fergusson. des Gra⸗ fen Renard auf Groß⸗-Strehlitz, nachdem eines der Pferde durch das Verlieren des Sattels mit dem Reiter außer Kampf gesetzt worden war. — Am anziehendsten waren die beiden jetzt folgen⸗ den Rennen mit Hindernissen, sowohl wegen der schwierigen Bedingungen, welche hierbei zu loͤsen, als wegen der Eleganz des Anblicks und der Neuheit des Eindrucks, da im vorigen Jahre dergleichen Rennen nicht stattgefunden hatten. Von den üm' den Vereins-Preis von 260 Rthlrn. laufenden vier Pferden schien der dunkelbraunen Stute „Anthée“ des Amts⸗Raths Braune zu Rothschloß bereits der Sieg gewiß, indem sie einen bedeutenden Vorsprung gewonnen, und schon alle Hindernisse ohne Fehler zuruͤckgelegt hatte. Beim Sprung uͤber die letzte Barriere wendete sich jedoch der Sattel um, wodurch der Reiter vom Pferde fiel, und Anth e mußte den Sieg dem Fuchshengst,Soli⸗ man! des Lieutenants v. Kotze uͤberlassen, welcher ohne Anstoß und mit vortrefflicher Haltung die Bahn vollendete. Bei dem Un⸗ terschriftsRennen mit Hindernissen zu Friedrichsd or war von den gemeldeten drei Pferden eines nicht erschienen und zahlte
Reugeld; es kaͤmpften nur der Lieutenant von Schickfuß mit der
hraunen Stute „ Roveng“ und der Baron von Muschwitz mit der braunen Stute „Miß Quikly“, beide von den Besitzern ge— ritten. Man konnte nichts Schöneres sehen, als diesen Kampf, bei welchem die Kraft der Pferde und die Geschicklichkeit der Reiter sich fast die Waage hielten. Beide uͤbersprangen alle Hin⸗ dernisse zu gleicher Zeit und mit gleicher Zierlichkeit, beide blie⸗ ben dicht neben einander mit geringem Wechsel der Stelle, bis wenige Schritte vor dem Siegespfosten die großere Schnellig⸗ keit von, Miß Quikly“ den Sieg unzweifelhaft fuͤr sie entschied. — Zuletzt ward das Rennen der Landleute gehalten. Von den angemeldeten 14 Pferden waren drei zuruͤckgezogen und es lie⸗ fen nur 11 Pferde in zwei Abtheilungen. Die zuerst ange⸗ kommenen Pferde aus jeder Abtheilung stachen, nach zwanzig Minuten Ruhe, um die ausgesetzten Preise, und es erhielten der braune Wallach des Bauer Lischke aus Froͤbel, Glo—⸗ gauer Kreises, den Sieges-Preis von 109 Rthlrn., der Fuchs⸗ Wallach des Bauers Hirschfelder, eben daher den ersten Neben⸗ Pxeis von 59 Rthlrn., und der hellbraune Wallach des Bauers Lorenz aus Wettschuͤtz, Glogauer Kreises, den zweiten Neben⸗ Preis von 25 Rthlrn. — Im Allgemeinen duͤrften die Zuschauer durch das Gesehene befriedigt worden seyn; in zweierlei Weise stand jedoch das heutige Rennen gegen das vorjaͤhrige zuruͤck. Es fehlte die Gunst des heitern Wetters, und die Geduld des Publikums ward einigemal durch langes Warten ermuͤdet, in⸗ dem einige Jockeis theils ihre Pferde nicht zur rechten Zeit am Platze hatten, theils mit ihrer Toilette nicht fertig werden konnten, was neben der steigenden Pferde⸗Zucht auch eine ver⸗ besserte Reiter⸗Zucht als nothwendig erscheinen laßt.“
= Am Sten v. M. feierte die Buͤrgerschaft von Rybnick, im Regierungs-Bezirke Oppeln, das Andenken an die vor 25 Jahren erfolgte Einfuͤhrung der Staͤdte⸗Ordnung in dieser Stadt mit einem Rede-Aktus auf dem festlich geschmuͤckten Rathhause und einem mit Predigt und Hochamt verbundenen Gottes dienste.
Aus würtige Börsen.
Amster dam, 29. Mai.
Niederl. wirkl. Schuld S2 n.. 38 do. 971. Ausgesetzte Schuld 11. Kauz-Bill. 23 13. Al Amort. 902. 3433 73. uss. (v. 1831) 97. Hreuss. Prämien- Scheine 102. do. Az Anl. —. Oesterr. 98. 58 Span. 703. 38 A5. .
Ant wer pen, 28. Mai. Span. 83 70. A3 56. 33 A5 Linsl. 167.
9 ö ,, , a. M.. 31. Mai.
esterr. Rj8 Metall. 10013. 100. A3 p23. 92. 23 dA. C 13 255 23. Pank Kction idz6. 1863. Tart. hl izat. Bz. L5ose zu 00 FI. 210. Br. IIoIl. 3 Obl. v. 1832 966. 96. Koln. Loose h 664. Preuss. Prim. - Scheine 591. 39. do. A8 Anl 951. ga. 58 Span. Rente 703. 70. 38 do. perp. AMF. Mi.
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Paris, 28. Mai. 53 Rente pr. compt. 106. 3. fin cur. 196. 10. 79. 65. fin eour. 79. 70 58 Nep. 97. A0. 38 Span. Rente 74 33 MI.
35 pr. compt. r. compt 97. 35. fin cour. ortes- bl. 31. Belg. —
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