1834 / 155 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

nd freilich Ursach, daß er auf das Seewesen nicht seine volle hätigkeit verwendet. Nach den letzten Briefen aus Korfu heißt es, Lord Nugent stehe im Begriffe, auf seiner Jacht eine Reise nach dem Peloponnes anzutreten; er werde Nauplia besuchen und sich sodann nach der Levante wenden. Aus Aegypten verlautete nichts Neues, obwohl dies Paketboot zwischen Alexandrien und unserer Residenz⸗Stadt regelmäßig kommt und geht. Die zur Feststellung der Griechisch-Tuͤrkischen Graͤnze von England, Frankreich und Rußland ernannten Kommissarien ha— ben ihre Winter⸗Quartiere zu Prevesa verlassen und es steht zu hoffen, daß sie im Laufe dieses Jahres ihr Geschäͤft beenden wer— den; im vorigen Sommer wurden sie durch eine Guerilla⸗Bande Albanesischer Tuͤrken oft gendthigt, ihre Arbeiten zu unterbre— chen. Der bekannte Philhellene Oberst Gordon hat Nauplia verlassen und sich mit einem Detaschement Griechischer Gendar— men nach der genannten Graͤnz Gegend zu dem Zwecke begeben, die Kommissarien gegen Angriffe von Raͤuber⸗-Horden aus Alba— nien zu schuͤtze. Der General⸗Lieutenant Church, dem sein Gesuch, den Griechischen Gesandtschafts-Posten in Peters— bung bekleiden zu durfen, abgeschlagen wurde, ist durch einen Juftrag von Wichtigkeit in Griechenland selbst entschaͤdigt worden. Der durch seine Reisen bekannte Oberst Prokesch, der vom Oesterreichischen Kabinette zum Minister⸗Residenten hierselbst be— stimmt ist, wird in diesen Tagen erwartet. Der Praͤsident der Regentschaft, Graf Armanneperg, hat in Argos eine Wohnung bezögen, weil das heiße Klima von Nauplia seiner Gesundheit nicht zusagt. General v. Heideck und Fuͤrst Maurokordato wer— den sich nach Poros begeben, um das Arsenal zu besichtigen. Während der Oster⸗Woche der Griechen sind alle Abend Gesell— schaften geschlossen, bis auf die der Graͤfin Armannsperg, wo sich der Konig, viele Deutsche Offiziere, jedoch nur wenige Grie⸗ chen einfinden.“

Inland.

Berlin, 4. Juni. Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz ist vorgestern Abend zwischen 5 und 6 Uhr auf Hoͤchstseiner Reise zur Inspection des Aten Armee-Corps in Stertin eingetrossen und hat sofort die Besichtigung der Truppen begonnen.

Im Jahre 1833 sind zur Unterhaltung und Regulirung der fiskalischen Straßen im Regierungs-Bezirk Merseburg mit Ausschluß der Chausséen 32,314 Rthlr. verwendet worden.

Am Schlusse des Jahres 1832 waren in der Corrections⸗ Land ⸗Armen⸗ und Kranken-Anstalt zu Zeitz 57 Korrigenden, S6 Land⸗Arme, und 9g9 Gemuͤths- und andere Kranken, so daß der wirkliche Bestand der in der Anstalt befindlichen Häuslinge 212 Personen betrug. Im Jahre 1833 wur— den eingeliefert: 135 Korrigenden, 47 Land-Arme und 16 Kranke, in Summa 198 Personen. Dagegen sind im eben— gedachten Jahre in Abgang gekommen S8 Korrigenden, äb Land⸗ AUrme und 14 Kranke, im Ganzen 148 Personen, so daß also ultimo Dezember 1833 noch 194 Korrigenden, 87 Land⸗Arme und 101 Kranke, uberhaupt 292 Personen, worunter 204 maͤnnlichen und 88 weiblichen Geschlechts, in der Anstalt verblieben. Außer— dem gehoͤrten der Anstalt noch an: 19 vormalige Zöglinge des Lehr- und Erziehungs-Instituts fuͤr jugendliche Verbrecher, die sich in der ih befinden und von der Anstalt in Kleidung und Waͤsche erhalten werden, 2 Personen, welche sich zur Zeit auf Urlaub bei ihren Anver wandten befinden, und 14 Pfleglinge, welche aus der Instituts⸗Kasse eine besondere Unterstuͤtzung erhalten, so daß die Gesammtzahl der von der Anstalt am Schluß des vorigen Jahres

zi unterhalten gewesenen Personen 327 Koͤpfe betrug. Mit Verdienst⸗ Arbeiten sind überhaupt 49 Korrigenden und 41 Pfleglinge beschaͤf⸗

tigt worden, wovon Erstere 1544 Rthlr. und Letztere 314 Rthlr, ver⸗ dient haben. Außer diesen Verdienst / Arbeiten wurden nach Abzug von als krank und ganz unfaäͤhig vorhanden gewesenen 5. Korri— genden und 84 Pfleglingen und Kindern noch 3) Korrigenden und 65 Pfleglinge der Armen- und Kranken⸗-Anstalt mit Arhei⸗ ten fuͤr die Anstalt unmittelbar beschäftigt, wofuͤr nach ganz bil— ligen Saͤtzen ein Lohn von 1957 Rthir. fuͤr die Korrigenden und 1311 Rthir. fuͤr die Pfleglinge erwachsen seyn wuͤrde, wenn dieselben gegen ,, haͤtten geleistet werden sollen. Im Lazareth der Anstalt haben sich im vorigen Jahre uͤberhaupt be— funden 171 Korrigenden, 3 Land-Arme und 56 Irre, zusam— men 314 Personen, von denen 1 Korrigende, 16 Land⸗Arme und 14 Gemuͤths-⸗-Kranke verstorben sind. Die Gesammt-Ein— nahme des Instituts hat im verflossenen Jahre 21,104 Rthlr., die Gesammt Ausgabe 18,801 Rthlr. 8 Sgr. 8 Pf. betragen.

In der Irren-Heilanstalt * Halle waren am Schlusse des Jahres 1832 vorhanden: 35 maͤnnliche und 23 weibliche Ge— muͤths⸗Kranke. Im Jahre 1833 sind hinzugekommen: 22 maͤnn⸗ liche und 12 weibliche. Ausgeschieden 363 dagegen im Jahre 1833 38 Personen, von welchen 15 theils geheilt, theils versuchs— weise den Ihrigen haben zuruͤckgegeben werden konnen; 15 Per— sonen sind als unheilbar in andere Anstalten versetzt worden und 8 Personen sind in dem Institute verstorben. Es waren daher am Schlusse des vorigen Jahres noch in der Anstalt vorhanden: 23 maͤnnliche und 21 weibliche, zusammen 44 Gemüths-Kranke. Die Einnahmen haben 7087 Rthlr. 20 Sgr. 10 Pf. und die Ausgaben 6126 Rthlr. 18 Sgr. 4 Pf. betragen, es ist daher ein Kassen⸗Bestand von 661 Rthlrn. 2 Sgr. 6 Pf. verblieben.

Aus dem Niedersaͤchsisch⸗Thuͤringschen Haupt-Berg⸗Di—

630 strikt ist noch ein zweiter ansehnlicher Beitrag zur Unterstuͤtzung der Hinterbliebenen der auf der Goulay⸗Grube bei Achen ver— ungluͤckten Bergleute dem Koͤnigl. Ober⸗Berg⸗Amte zu Bonn von dem Mannsfeldischen Berg-Amte in Eisleben angemeldet wor— den. Derselbe besteht aus einer Verwilligung von 100 Rthlrn. Seitens der Mannsfeldischen Gewerkschaften, und in 428 Rtihle. 3 Sgr. 1 Pf, welche von den Beamten und dem Arbeiter-Per— sonal des Mannsfeldischen Berg⸗Amts⸗Bezirks eingesammelt wor⸗ den sind. Die Gelder fließen zu dem bei der Koͤnigl. Regierung zu Achen gesammelten Unterstuͤtzungs⸗Fonds.

Meteorologische Beobachtung.

1834. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 3 Jun. 6 Uhr. 2 Ühr. 10 Uhr. Beobachtung. Luftdruck. . 338, 3 Par. 337, s2 Par. 366 3 Par. Queliwarme 7, 0 R. f r d, , ,a e R 18, e, . k 8. 60 3. ö. 0 , 8. 15 Flußwärme 14,2 9 R. Dunstsaͤttg. 78 pCt 22 pCt. 68 pCt. Bodenwarme 11,“ 9 R. k 3 566 3 . Ausdünst. 0, x97 Rh. Wolkenzug * S. Niederschlag C.

Aus vwüärtike KRöäörsen. Amsterdam, 30 Mai.

Niederl. wirkl. Sehuld 517 38 do. 97 K usgesetzte SFehnldd 122. Kanz-bBill. 23 1. A3 Amort. 90of? 338 733. Russ. (v. 1831) 9.73 breuss. Prämien- Scheine 107 do. A5 Aul. Gesterr. 9715. 53 Span. 705 33 A6n.

lam burg, 2. Juni Oesterr. 58 Metall. 1008. A8 do. 92. Bank-etien 1305. Russ.

Engl. 1621. Kuss Holl. 95z. Met, in Hlumb. Cert 971. Preuss. Prim. - Scheine 119. Holn. 151. Däu. 72. Holl 33 95. 2553 31. Span. 85 35. A8 333. London,. 30 Mai. ö Cons. pr. compt. 925. Belg. 987 Span. 38!. 33 A5,

lloll. S3 97. 213 523. Furtuz. V. 1831 797 Griech v. 1825 35, 33 Russ. v. 1852 166. Bras. 76!. Mex. G3 433. Columb. 263. St betersburg, 27. Mai. London 3 Mt. 1957. Hamburg 3 Mt. 995 Paris 3 Mt. 112. Amst. 3 Mt. 333. Silber-Kubel 388. S Silber-Iuser. —. Wien, 30 Mai. 58 Met. 99 A3 914. Bauk- Actien 128858 Lonse zu 1001.

204. Hart. Obl. 1372.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 5. Juni. Im Ovpernhause: Wallenstein's Tod, Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller.

Im Schauspielhause: Pour le premier début de Made— moiselle Anais flenry: 1) La premidre repreésentation de: I Epreuve nouvelle, comédie en 1 acte et en prose, par Ma- rivaux. 2) La première représentalion de la rebrise de: Une visile à Bedlam. vandeville en 1 acte. par Scͥribe. (Dans la . pièce Mlle. Auais remplira le röle d Angélique. et dans la seconde, celui d' Aamèélie,) Le spectacle commen.

cera par: La neige, vaude ville comique.

Freitag, 6. Juni. Im Schauspielhause: Zum Erstenmale: Die Zwillingsbruͤder, Posse in 2 Abth., frei nach dem Franzoͤ— sischen, von L. Angely. Hierauf: Zum Erstenmale: Der Pol— terabend, komisches Ballet in 1 Akt, von Hoguet. Musik ar— rangirt und komponirt vom K. Kammer-Musikus H. Schmidt.

König städtisches Theater.

Donnerstag, 5. Juni. (In Italiaͤnischer Sprache): Die Familien Capuleti und Montecchi, Oper in 4 Akten. Musik von Bellini. (Mad. de Méörice, vom K. K. Theater della Scala zu Mailand: Giulietta, als neunte Gastrolle.)

Preist der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.

Freitag, 6. Juni. Posse in 5 Akten, von L. Angely. dem andern, Lustspiel in 1 Akt.

Neueste Nachrichten.

Paris, 29. Mai. Der Koͤnig kam heute Mittag nach den Tuilerieen, fuhrte den Vorsitz in einem Minister-Rath und kehrte dann wieder nach Neuilly zuruͤck. Morgen und an zwei Tagen der naͤchsten Woche wird der Konig mit seiner Familie wieder einen Theil der hiesigen Gewerbe-AUusstellung in Augen— schein nehmen; diejenigen Zimmer, die Se. Majestaͤt gerade be— suchen, werden jedesmal fuͤr das Publikum geschlossen bleiben.

Der Russische und der Oesterreichische Botschafter erhielten gestern Depeschen von ihren beiderseitigen Regierungen.

Eine Koͤnigl. Verordnung vom 25sten d. beruft die noch dis—

poniblen jungen Leute aus der Klasse von 1832 zum aktiven

Dienst ein.

Der Moniteur publicirt die beiden Gesetze, wodurch dem Kriegs-Minister fuͤr das Jahr 1834 ein außerordentlicher Zu— schuß von 12,176,300 Fr. und fuͤr das Jahr 1835 ein solcher von g, 767,700 Fr. bewilligt wird.

Herr von Chateaubriand hat gestern vor einer Anzahl von

Waͤhlern erklaͤrt, daß er die ihm gemachten Anerbieten von Kan⸗ didaturen fuͤr die bevorstehenden Deputirten-Wahlen annehme.

Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten, Vorher: Ein Mann hilft

Die hiesigen Zeitungen fahren in ihren Diskussionen ö das Buͤndniß zwischen der Karlistischen und republikanischz Partes fort. Der National bemerkt, daß die Coalition, wen es eine solche gebe, zwischen der legitimistischen und der cons tutionnellen Oppositlon bestehe. Hinsichtlich der republitanische Partei behauptet der National, daß sie mit den Wahlen z nichts zu ihun habe, und daß sie sich laͤcherlich machen wum wenn sie eine Rolle bei diesen Cembinationen uͤbernehmen wol weil sie in den monopolistischen Wahl-Kollegien nichts oder fn so viel als nichts sen. Die Quotidienne dagegen feuert in mer mehr zur Coalition an. „Die Maͤnner der Gewalt“, san sie, „wollen Spaltungen hervorrufen, um zu herrschen; die g, beralen und die Royalisten aber haben, einer gemeinsamen Gh fahr gegenuͤber, auf den alten Grundsatz: divide et impen,

Man muß sich verbuͤnden, um sich zu vertheidigen.“

In einem auf außerordentlichem Wege hier eingegangen Privat-Schreiben aus Madrid vom 21. Mai heißt es: „Du Ministerium del fomento wird diesen Titel mit dem „des Innern vertauschen, und die subdelegados del fomento werden nunmehr Titel „Eivil⸗ Gouverneure“ erhalten. Man glaubt, daß Herr Gu deano zum General⸗Praäͤfekten des Königreichs ernannt werden win, um seinen Freund, den General Martinez de San Martin, unterstuͤtzen. Der General Rodil befand sich am 16ten mit du ganzen von ihm befehligten Heeres-Abtheilung zu Castello⸗Bran und sollte mit dem Herzoge von Terceira in Uebereinstimmmn

abgegangen, um die Stadt-Miliz daselbst zu organisiren, den man fuͤrchtet, Don Carlos und Dom Miguel moͤchten die setzg

Koͤnigin bestäͤtigt worden zu seyn. Man sagt, die Regierun habe sich sehr an die gemaͤßigten Gesinnungen gehalten, und se

die Gewählten etwa Anhänger des Infanten Francisco de Pam

mit der weil er

schaft fuͤrchtet; er wuͤrde immer ter in die Schranken treten koͤnnen, gegen sich hat, ein Ausländer zu seyn. riüm will, um den Zeitpunkt der Zusammentunft der Cortz noch mehr zu verzoͤgern, eine lange Zeit uͤber den Wahlen ven

nicht diu

Deputirten wegen nothig sey; da aber das Publikum den Gel

wuͤrde die oͤffentliche Meinung dadurch nur noch mehr erbitten werden. Die unterdruͤckten Zeitungen hatten Artikel enthalten, welche das Gepraͤge jener Ungeduld trugen, die durch das Be nehmen des Ministeriums hervorgerufen wird, indem es hart naͤckig darauf besteht, die Einberufung der Cortes immer weita hinauszuschieben;: aber die Unterdruͤckung dieser Blaͤtter wird der Regierung wenig helfen; sie wird doch der gebieterischen Nothwendig keit weichen muͤssen, und schon wirft das Eccdb do Comercio dem Ministerium den Fehde-Handschuh hin, weil dasselbe sich so will kuͤrliche Handlungen erlaubt habe. Nachschrift. Es heißt, der Regierungs-Rath und die Minister seyen ununterbroch versammelt, weil sich unter der Bevoͤlkerung eine so große Auf

machung des Dekrets wegen Einberufung der Cortes.“

proc. Neap. 97. —. 5proc. Span, perp. J33. Iproc, do. ch 5proc. Cortes⸗Obligat. 307. 5proc. Belg. 983. 5proc. Roͤm. =

gen eines in jenes Blatt aufgenommenen Artikels der Aufreizungsu Haß und Verachtung der Regierung und des Angriffs auf die Wurd. des Koͤnigs angeklagt waren, von dem Assisenhofe des Nieder ⸗Rheinß zum zweitenmale freigesprochen. Ihre Vertheidiger waren di

kurators, Herr Karl. Der Ausspruch der Jury wurde mit den groͤßten Beifall aufgenommen und den Geschworenen ein Lehe hoch gebracht.

Frankfurt a. M., 1. Juni. Oesterr. 5proc. Metal 100 C6. 4proc. zn. Bank⸗Attien 1566. Part. Oblig. 139 Loose zu 109 Gulden —. Preuß. Prämten-Scheine 5h Holl. 5proc. Obl. 951.

Redacteur Cottel.

D,

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Bekanntmachungen.

AuꝘ e tions? ⸗Bekanntmachung.

mittags um 10 Uhr, soll allhier zu Deesden im Par⸗ terre des Koͤnigl. Eck-Palais, im sogenannten Paß⸗

Allgemeiner Anzeiger fur

Verein fuͤr Pferdezucht und Pferdedressur. Die Untersuchung derjenigen Pferde, welche an Con⸗

Montag den 7. Juli a. c, und folgende kurrenzen Theil zu nehmen beüimmt (find, ju welchem hg 3 found, folgende Tage Vor- die snd g. Zö'und a5 des Statuts besimimten Cig'n,

schaften hachgeiwiesen werden müssfen, findet Freitag zahn Nr 6), Posen, Btomberg, Gnesen, Eulm und fen, vorrächtg , Ebenso.

In meinem Verlage ist erschienen

Spiel⸗ Saale (Eingang von der kleinen Brüdergasse, zen. 6 Junk' des Morgens 7 Uhr in der Trainit⸗An. Vine nt in Prenilgu, vetsindt;

der Sophienkir che gegenüber) eine, bei den Königl. Sammlungen, namentlich bei der Kunstkammer, Modelkammer, dem Anti⸗ ken und Naturalien⸗-Cabidet in Folge neuer An⸗ ordnung nad Aufstellung entbehrlich befundene An⸗

jahl zum Thel seltener Gegenstaͤnde, als; gemu⸗ Verein fuͤr Pferdezucht und Pferdedressur. Der Verkauf der Billets zur Tribüne deginnt unter Serpentin, Buͤsten von kararischem und an erem den bekannten Bedingungen (ein Billet fuͤr alle 3 Tage Marmor, Bronzen, Vasen, Becher, chinesischen zi 1 Thlr.) Montag den 9. Juni im Versammlungsö— und indianischen Gegenstaͤnden, Spiegeln, Mar⸗ Locale des Vereins (Dorothesn⸗Straße Nr 11). Das mortafeln, Mosaiken, kuünstlichen Uhren und Ühr⸗ Bureau ist taglich von 8 Uhr Morgens bis 6 Uhr

schelter Schaalen und Gefaͤßen von Alabaster und

werken, Mobel'n, Abbidungen verschiedener Art, Abends geoͤffnet. Reliefarbeiten, bunte Glasgemaͤlde und so mehr, oͤffentlich versteigert werden.

geldlich zu er angen. Dresden, am 23. Mai 183. Königl. Saͤchs. Amts -Auction.

gegangen sind.

stalt des Vereins zu At-Schoͤneberg statt. Berlin, den 4 Juni 1834. Fi. v. Eckard stein.

Vereine betutreten wünschen, werden ersucht, sich Je . ; gleichsalls dorthin zu wenden, sowie auch die ruͤckstaͤn= Gedruckte soecrelle Verzeichnisse, mit einer die ror⸗ digen Beitrage dort angenommen werden, wobei wie⸗ züglicheren G6 genstaͤnde beschreibenden Vorrede, sind derholt bemerkt wird, daß nur diejenigen Mütglieder bei dem Antsauctionator Koͤhler in Dresden unent an der Verloosang Theil nehmen, deren Beitrage ein—⸗

Berlin, den 4 Juni 1834. Fi. v. Eck ard ste nn.

Zootomie. v. Willisen.

Ausgabe. 2 Thle gr 8vo.

Silvio Pellico da Saluzzo.

celli

Diejenigen Herren, welche dem

dem Italienischen von *r. Dichter. Svo. Leipzig, den 14. Mai 1834.

v. Willise n.

m 2 6 D 6 6

die Preußischen Staaten. Literarische Anzeigen.

6 ir, ann enn ale e , mannichfaltigsten handlungen, an E. S Mittler in Berlin (Stech— nien a r en, zu außer st wohlfeisen pre

Carus, Dr. C. G., Lehrbuch der vergleichenden Mit steter Higsicht auf Physiologie ausgearbeitet und durch 20 Kapsertafeln erlaͤutert. 2te, durchgaͤngig verbesserte, umgearbeitete, ver⸗ mehrte und mt durchaus neuen Tafeln versehene

Contenenti: La vita di S. Pellico per P. Maron-w lli Le mie prisioni di 8. Bellico. Le prizioni di Santa Margherita a Milano ed alle mie prigioni di S. Priginni addizioni di P. Ma- roncelli. Discorso dei doveri detzli uomini. Otto tragedie. Cinque cantiche In un vo- lume. Col ritratto del Poeta. Roy.- Svo. Carton.

Ernst Fleisch er.

Schiller's Werke in Einem Bande. 1854

und un alle Buch, it nun eemplet erschienen, und bei mir in du ind an alle Buch einfachsten bis elegante

Zschokke, in einem Bande. 18530.

Stunden der Andacht, in einem Bande. 1852

Shakspæeare, in one volume. Leipsic. 1833.

Posstae scenici graeci, in Einem Bande. Lips 1350.

Dante, v. Streckfuß, in Einem Bande.

Müllner, in Einem Bande. 18532.

Berlin, J. A. List, Surgstraße Nr.?

63 Thlr. 156

Opere compiute.

So eben erschienen: Sports and Races.

7 *. Darstellungen auf 2 Folio - Blättern enthaltend. 24 LIhlr.

Silois pellico von Saluz o, die Pflichlen des ssersß ion keis ber leit 3l sr, Menschen. Guter Rath an einen Juͤngling. Aus

18 shr ungemeine Billigkeit des Preises und die Scliönhei 3 ge. der Auslührung lassen nichts zu wünschen übrig.

A. Asher, Linden No. 20

handeln. Der Herzog stand am täten in Tomar. Don Car Tir ñ i 5 , . . gieute zuͤrst nach Ems. und Dom Miguel waren damals noch ganz ruhig in Chamuscam Lieutenaüt, Fuͤrst van Lierencnach K

Santarem. Der Oberst Figueras ist mit der Post nach Estremanm

regung bemerklich macht, und man erwartet morgen die Bekanm

Straßburg, 29. Mai Heute wurden der Herausgebn des Nieder-Rheinischen Kuriers, Herr Karl Boͤrsch, und di Advokat am Koͤnigl. Gerichtshofe zu Kolmar, Herr Gallet, die we

.

Selbach, als Pfarrer nach Immekeppel versetzt worden.

.

Entbloͤßung jener Gegenden von Truppen benutzen, um mit nnn trefflichen Kavallerie, die sie noch haben, in Spanien einzudrn gen und die Ruhe der Monarchie vermittelst geheimer Verb dungen, die sie an andern Punkten unterhalten, zu bexth ;

hen. Zu Alcala hat man, namentlich in dem dortigen Frein ziskaner «„ Kloster, einige aufrüuͤhrerische Anzettelungen en deckt. Die Offiziere der Stadt-Miliz scheinen bereits von i

legenheiten, Graf von Rigny, der in der letzten Deputirten— soll sogar Nachforschungen angestellt haben, um zu erfahren, in

seyen, weil sie die Anspruͤche dieses Prinzen auf die Regen Koͤnigin⸗Mun

Es scheint, das Minis⸗

J 3

ö. ö

streichen laͤffen, unter dem Vorwande, daß dies der uͤberseeischn

kennt, der alle diese uͤbel angebrachten Aufschubmittel eingiebt,

Heute schloß 5proc. Rente 105. 95. 3proc. 79. 36

ö.

.

.

Herren Loiechtenberger und YJwes, und die Functionen de Staats-Anwalts versah der Stellvertreter des Königlichen Pro

. .

3 .

.

.

.

3

Englische Wettrennen vnd Jegdstücke; in Heften, je 6 nach der Natur coloriris

Sub-

PViese Gallerie ist hesonders allen Jasd- und Pferd. Mit dẽm Bilbn ß dez liebhabern eine gewils willkommene Erscheinung. Dis

nung gegen die Anarchie vertheidigt habe,

Allgemeine

. /// / . . ? . rr· / 8

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tag es.

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung

u Koln sist der bisherige Pfarrer in Frielingsdorf, Georg

Abgereist: Se. Erlaucht der Kaiserl. Russische General⸗

Der General-Major und Inspecteur der 1sten Artillerie⸗

Inspection, von Diest, nach Stettin.

Zeitung s-⸗RNachrichten. A ü dla hw,

Fre gn tr d i che Paris, 29. Mai. Der Minister der auswärtigen Ange⸗

Kammer den 4ten Wahl Bezirk des Depirtements des Pas de Calais (Boulogne) repräsentirte, jetzt aber dort nicht wieder ge⸗— wahlt zu werden befuͤrchtet, tritt zusleich in Che bourg mit Hrn. von Bricqueville, in Rechefort mit Herrn Audry oem Puyraveau und in Toul mit Herrn Tardieu in die Schranken. ; Der General Jacqueminot, der bisher Deputirter von Epi⸗ nal (im Dep. des Wasgau's) war, sich aber jetzt um die Depu— tirten⸗Stelle fuͤr den ersten hiesigen Wahl⸗Bezirk bewirbt, hat an die Wähler dieses Bezirks ein politisches Glaubens⸗Bekenniniß gerichtet, woren folgende Stelle vorkommt: „Ich verlange, daß bie ausuͤbende Gewalt sich in den Händen verantwortlicher Mi— nister befinde, und dez Letztere unabhaͤngig ven seder verfassungs⸗ widrigen Kontrole seyen. Ich will, daß die Minister machtlos gegen die Majeritaͤt der National- Repraͤsentation, dagegen all⸗ mächtig durch deren Mitwirkung seyen Endlich raͤume ich ein, daß die Revolution noch bei weitem nicht alle ihre Fruͤchte geira⸗ gen hat, daß vielmehr fuͤr das Wohl der arbeitenden Klassen, so wie faͤr' die Entwickelung und das Gedeihen der National-Indu—

strie noch Vieles zu thun uͤbrig bleibt.“ Mitbewerber des Herrn Jacqueminot ist der General⸗ Advokat. Debel—⸗ leyme, der Juletzt den gedachten Bezirk repräsentirte.

Herr J. Lefebvre empfiehlt sich seinerseits den Wahlern des zwei⸗ ten Bezirks, den er bereits in der letzten Kammer repraͤsentirte. Nachdem er sie daran erinnert, daß er einer der 221 Deputirten gewesen, die die letzte Adresse an Karl X. unterzeichnet haͤtten, ruͤhmt er sich, daß er seit der Juli⸗Revolution stets mit der N

E M¶⸗ sorttaͤt gestimmt, und ohne irgend eine eigennuͤtzige Absicht die Freiheit gegen den Absolutismus und die

gesellschaftliche Ord— Am Schlusse seines Schreibens verspricht er noch seine Mitwirkung, um in der naͤch⸗

sten Kammer: 1. die in der Charte verheißenen Gesetze zu er⸗ z

zielen; 2. das Gleichgewicht in den Finanzen wieder herzustel⸗ len; 3 das Zoll-System mit den gegenwaͤrtigen Beduͤrfnissen in Einklang zu bringen; 4. den Straßen, und Kanal⸗Bau zu foͤrdern und 5. das stehende Heer zu vermindern und ein Ne⸗ erve⸗System einzufuͤhren. .

Das ö en Dabats ist mit der kuͤrzlich zwischen dem Herzog von Richmond und Herrn Conte abgeschlossenen Pest-Lonoention sehr unzufrieden, insofern es wahr sey, was die Times behaupte, daß die nach oder uͤber England spedirten Franzoͤsischen Zeitungen ein Post⸗Porto von à Sous erlegen, dagegen aber die nach oder uͤber Frankreich versandten Englischen

; w / // mit folgender, unserer Zeit wuͤrdigeren Maxime geantworn⸗⸗⸗!⸗—

Graf Mandelslohe, soll von seinem Hofe angewiesen worden seyn, den Fuͤrsten Jerome von Montsort mit großer Aufmerk⸗ samkeit zu behandeln, und demzufolge begleitet der Minister gegenwärtig den Fuͤrsten auf seiner Reise nach dem Norden von England.

Kanzler rieth dem Marquis, auf Verlesung dieser Petition

in den Irlaͤndischen Kirchen- Angelegenheiten uͤbereinstimmten und den Grundsatz annaͤhmen, daß das fuͤr die Volks⸗Bildung in

die vielleicht die numerische Mehrheit der Wahl⸗Koͤrper im gan⸗

Zeitungen in Frankreich einer völligen Porto-Freiheit genießen sollten. „Wir fuͤrchten,“ sagt das gedachte Blatt, „daß in dem vorliegenden Falle der Eifer und die Erfahrung des Herrn Conte dem fehr lobenswerthen Wunsche gewichen sind, den Abschluß eines Vertrages zu beschleunigen, der die intellektuelle Verbin⸗ dung zwischen beiden Landern erleichtern soll, der aber vor allen Dingen auf dem Fuße der Gleichheit abgefaßt werden muͤßte. Wir schmeicheln uns, daß der Finanz⸗Mmister das Ungerechte, das in einer solchen Convention fuͤr die Franzdsischen Zeitungen liegt, fuͤhlen, und daß er dieser Convention nur dann seine Ge⸗ nehmigung ertheilen werde, wenn man eine Klausel aus der sel⸗ ben verbannt, die dem beabsichtigten Zwecke offenbar zuwider— laͤuft.“ .

Der Herzog von Rohan, Schwiegersohn der Herzogin von Gontaut, hat unterm 21. Mai aus Baden ⸗Baden ein Schreiben in den Eoürrier du Bas Rhin einruͤcken lassen, worin er den. fuͤr die Abreise seiner Schwiegermutter von Prag angegebenen Grund, daß sie eine Vermählung ihrer Zoͤglingin mit dem Her⸗ zog von Orleans beabsichtigt habe, widerlegt, und als einfache Ursache der Abreise dieser Dame anfuͤhrt, daß die Tochter der Herzogin von Berry das funfzehnte Lebensjahr betreten habe, wo nach altem Herkommen ihre Erziehung als vollendet zu betrach⸗ ten sey und wo ste mithin einer Gouvernante nicht weiter beduͤrfe.

Die Madrider Hof-Zeitung vom 2usten d. M. mel⸗ det unter Anderm auch, daß man im Escurial eine bedeutende Niederlage von Gewehren entdeckt habe, .

Auf die Anzeige der Sentinesle des Pyrenées, daß die Kar listen in Navarra und den Baskischen Provinzen sich in dem traurigsten Zustande befaͤnden, und, von den Truppen der Köoni⸗ gin uͤberall zu Paaren getrieben würden, bemerkt das Journal du Comm 'e'rck: „Wir wuͤnschten dieser Nachricht Glauben bei— messen zu koͤnnen, leider aber stimmt sie wenig mit Dem uͤberein, was wer von anderen Seiten aus dem noͤrdlichen Spanien er— fahren. Die Karlisten scheinen in diesen Provinzen sehr wohl organisirt zu seyn; sie meiden so viel wie moglich sedes ernste Gefecht, und zerstreuen sich, sobald die Truppen der Königin er— scheinen; man kann mit Recht behaupten, daß die Letzteren nur da Herren im Lande sind, wo sie gerade kampiren.“

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Juni

Berlin, Jie den

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Großbritanien und Irland. London, 31. Mai. Der hiesige Württembergische Gesandte,

In der gestrigen Sitzung des Oberh au ses überreichte der Marquis von Bute eine Bittschrift der London⸗ und Westminster⸗Bank, worin diese darum nachsucht, daß fuͤr sie ein Anwalt vor der Barre des Oberhauses vernommen werden möchte, um die Prinzipien der Bill zu vertheidigen, welche zu ihren Gunsten im Unterhause angenommen worden. Der Lor d⸗

nicht zu bestehen, weil dieselbe ungehoͤrig sey; sie fand aber doch statt, und die zweite Lesung der Bill wurde darauf bis zum 6. Juni ausgesetzt.

Der Globe sagt in seinem letzten Blatte, daß, wenn auch uͤßer die Besetzung der erledigten Stellen im Ministerium noch nichts entschieden worden, doch so viel gewiß sey, daß man Manner dazu waͤhlen werde, die mit den übrigen Mitgliedern der Verwallung in Bezug auf die Nothwendigkeit einer Reform

Irland bestimmte Eigenthum so verwendet werden muͤsse, wie es den Umstaͤnden und Beduͤrfnissen der jetzigen Generation an⸗ gemessen sey, nicht wie es eine fruͤhere Generation gewollt habe. „Eine große Schwierigkeit, mit der die Verwaltung und besonders der fuͤr die Bildung des Ministeriums ver— antwortliche Minister zu kaͤmpfen hat“, fahrt das genannte Blait fort, „liegt darin, wie sich alle nothwendige Re⸗ formen bewerkstelligen lassen, ohne den Bruch zwischen den ver⸗ schiedenen Klassen der Bevoͤlkerung noch zu erweitern, Wenn Graf Grey es wollte, wurde es ihm vielleicht wenig Muͤhe ma⸗ chen, die Veraͤnderungen, welche das Kabinet fuͤr noͤthig erach⸗ tet, und selbst noch bedeutendere dadurch zu Stande zu bringen, daß er die Volks-Leidenschaften gegen diejenigen aufregte, die sich diesen Veränderungen widersetzen. Das Oberhaus konnte burch fortwährende Einschuͤchterung uͤberwaltigt oder um sein Ansehen gebracht werden. Aber was wuͤrde die endliche Folge eines solchen Verfahrens seyn? Diejenigen Personen, die ver⸗ moge ihres Eigenthums und anderer Verhaͤlinisse den größten Einfluß im Lande haben, wuͤrden demselben entfremdet werden, wahrend die numerische Mehrheit des Volks, derjenige Theil des selben, der noch unter den Wahl ⸗Körperschaften steht, nur so lange bei guter Laune zu erhalten seyn wuͤrde, als die Bewegung fortdauerte. Die mittlere Klasse wuͤrde sich vielleicht so lange geschmeichelt fuͤh⸗ len, als man ihren Gesinnungen und Wuͤnschen eine ausschließ⸗ liche Aufmerksamkeit schenkte; wenn aber sowohl die hoheren als die niederen Volks-Klassen gegen sie in Harnisch geriethen, so wuͤrde sie einen ungleichen Kampf zu bestehen haben und die öffentliche Ruhe schwerlich aufrecht erhalten koͤnnen. Die Mittel Klassen,

en Lande bilden, müssen zwar als der bedeutendste Theil des Gemeinwesens angesehen werden, aber sie sind immer nicht das Ganze. Man muß auf ihre Gesinnungen und Wuͤnsche Ruͤck⸗ sicht nehmen, und es wird ihnen auch iaͤglich großere Aufmerk—⸗ samkeit gezollt; aber kein Minister, der weiter sieht, als auf einen Tag, darf bei einer gemischten Regierung die Gesinnungen und Ansich⸗ ten der anderen Kiassen ganz hintansetzen. Der ist der beste Minister bei einer folchen Regierungs- Form, der im Stande ist, die noͤthi⸗ gen Reformen ohne die geringste Ruhestöͤrung, mit der minde— sten Verletzung und Demüͤthigung bestehender Autoritaͤten und mit der mindesten Erschuͤtterung des Vertrauens auf die oͤffent⸗ liche Ordnung, durchzusetzen. Wenn man von diesem Grundsatz ausgeht, moͤgen die Reformen immerhin minder rasch zu bewerk⸗ stelligen seyn, aber sie sind es um so sicherer. Wer auf die in den letzten vier Jahren bewirkten Reformen zuruͤckschaut, kann sie unmoglich fuͤr unbedeutend halten, und doch wuͤrden fie mit der mindestmoͤglichen Beimischung von positivem Uebel zu Stande gebracht. In Betracht dieses Resultats wurden wir, wenn auch einzelne Irrthuͤmer, die wir verbessert zu sehen wuͤnschten, in der Verwaltung vorgekommen sind, es doch sehr bedauern, sollte der ganze Geist und Charakter derselben verandert werden.“

Die Times hofft, daß Lord Grey bei der Wahl der neuen Kabinets-Mitglieder sein Augenmerk nur auf solche Maͤnner richten werde, deren Grundsaͤtze und Talente nicht bloß bewaͤhrt, sondern die auch fest und unerschuͤtterlich entschlossen seyen, die noͤthigen Reform⸗Maßregeln durchzusetzen. „Es wuͤrde“, sagt dieses Blatt, „ein hoͤchst versehlter Versuch seyn, wenn man bloße Luͤckenbüͤßer zur Hand nehmen und Maͤnner von anerkann⸗ ter Entschlossenheit beseitigen wollte. Wir koͤnnen den in dieser Hinsicht umlaufenden Geruͤchten unmöglich glauben, weil wir uͤberzeugt sind, daß, wenn sie wahr wären, das Ministerium bald, ja vielleicht vor seinem ersten Erscheinen im Unterhause, verloren seyn wurde. Sollte ein solches Flickwerk, wie es dem Lord Grey nicht nur von den Konservativen, sondern auch von den Anhängern des Kahinets nachgesagt wird, wirklich der Erfolg der schwebenden Unterhandlungen JTeyn, so wuͤrde es sich mit der Ehre der anderen Kabinets-Mitglieder nicht ver, tragen, an einem so unwuͤrdigen und kindischen Versuch Theil zu nehmen. Nach der Ansicht des Lord Kanzlers zum Beispiel ist gar nicht daran zu denken, daß sich in einer Zeit, wie die jetzige, ein kläͤgliches juste - milieu - System halten konnte Es giebt nur zwei Wege, entweder sortschreitende und vollstaͤndige der unvollkommene und suspendirte Reform. Gegen die letz tere Alternative hat sich Lord Brougham oft genug laut erklart und sie als einen Betrug und Schimpf fuͤr das Land bezeich⸗ net. Auch hat er durch die vielen großen RNeform⸗Maßregeln, die er bereits verheißen, und die zum Theil schon eingebracht, um Theil schon durchgegangen sind, einen so unzweideutigen Beweis von der Wahrheit und Aufrichtigkeit seiner Er⸗

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wir es Leidenschaft nennen, fuͤr die Verbesserung unserer National- Institutionen gegeben, daß nur Leute, die den gelehrten Lord gar nicht kennen, des Verdachtes fähig sind, er koͤnnte auf irgend einen Vorschlag eingehen, moͤchte der— selbe kommen, von wo er wollte, wenn es sich darum handelte, den großen Zweck zu vereiteln, der ihn bewogen hat, bis auf diese Stunde ein Mitglied des Ministeriums zu bleiben, weil er hoffte, daß durch seine Mitwirkung die liberale Grundlage des Kabinets erweitert und der Geist desselben belebt, erhoben und gestärkt werden möchte. Lord Brougham wuͤrde der Erste seyn, der ein unredliches Verfahren bei der Regenerirung des jetzigen Ministeriums verwerfen und sich in solchem Fall, aber auch nur in solchem Fall, genothigt sehen wuͤrde, von der Seite des Lord Grey zu scheiden. Haͤtte der ole und gelehrte Lord selbst fuͤr die Zusammensetzung des Ministeriums zu sorgen, dann mußten wir ein Kabinet bekommen, uber das auch die aufrich⸗ tigsten und innigsten Freunde verfassungsmäßiger Reformen nicht zu murren haben wuͤrden.“ 36 Die Times giebt heute auch dasselbe Namens⸗Verzeichniß der neu zu ernennenden Minister und Ministerial⸗Beamten, welches der Globe und der Courier gestern mitgetheilt hatten, nur fuͤgt sie noch hinzu, daß Herr Ponsonßby den durch den Tod des Herrn Roe erledigten Platz im Zollamte erhalten und dagegen Herr W. Ord an seine Stelle treten wuͤrdd.. Der Pitt⸗-Klub feierte gestern den Geburtstag seines Stif— ters durch ein Diner in der London Tavern, wobei der Oberst Conolly den Vorsitz fuͤhrte; ihm zur Seite saßen der Herzog v. Wellington und der Graf von Eldon; außerdem bemerkte man unter den Anwesenden den Herzog von Neweastle, die Lords Londonderry und Winchilsea, Sir R. Vaughan und Herrn Goulbourn. Der Oberst Conolly hielt zuvoͤrderst dem Stifter des Vereins eine Lobrede, indem er namentlich hervorhob, daß man es dem gluͤcklichen Einstuß der Grundsaͤtze des Herrn Pitt zu verdanken gehabt, daß in den Tagen der Anar⸗ chie und des Blutdurstes England allein unbefleckt geblieben sey, und die Hoffnung hinzufuͤgte, daß noch derselbe Geist Englands Soͤhne beseele, und daß sie stets bereit seyn würden, fuͤr die Bewahrung seiner Rechte und Institutionen jedes Opfer zu bringen. Der zweite Toast galt der Herrschaft des Protestan⸗ zismus, als der Grundlage, auf welche Englands Gluͤck gebaut sey. Hiernaͤchst wurde die Gesundheit des Herzogs von Wel—⸗ lington ausgebracht, von dem der Vorsitzende sagte, er sey der Depositar von Pitt's Grundsaätzen und die jetzige Hoffnung des Tandes. Der Herzog von Wellington erwiederte darauf, daß. der groͤßte Theil des Ruhmes seiner Waffenthaten, die der Oberst Tonolly besonders gepriesen hatte, der Verwaltung gebühre, un⸗ ter welcher er sie ausgeführt, denn nur unter einem solchen Mi⸗ nisterium, wie das damalige, das aus Kollegen und persoͤnlichen Freunden des Herrn Pitt, worunter der hier anwesende Graf Yon Eldon und ein Verwandter des ebenfalls hier gegenwartigen Marquis von Londonderry, und mit einer Armee, die von sol⸗ chem Muthe und Patriotismus beseelt gewesen, hätten solche Thaten vollbracht und Europa gerettet werden koͤnnen. Es wur⸗ den darauf noch mehrere Toasts ausgebracht, unter anderen einer auf das Wohl des Lord Mahon, bei welcher Gelegenheit Oberst Conolly es bedauerte, daß derselbe durch die in dem Repraͤsen— tativ System vorgegangen Veränderung dem Parlamente entzo—⸗ gen worden sey da ein Mann, wie er, seinem Vaterlande so ausgezeichnete Dienste haͤtte leisten koͤnnen. Der Graf von Win, chilsea, der auf die Anrede des Königs an die Bischoͤse hindeu⸗ tete, bemerkte in dieser Hinsicht, daß kůͤnftig alle Petitionen zu Gunsten der Kirche direkt an den Koͤnig gerichtet werden soll= ten, und nicht an das reformirte Unterhaus, weil dieses derglei⸗ chen Bittschriften mit Hintansetzung oder Verachtung abzuferti⸗ en pflege. . ! [t Murray ist in Leith wieder zum Parlaments Mit⸗ glied gewahlt worden; es hatte sich derselbe naͤmtich wegen sei⸗ ner Ernennung zum Königl. Advokaten fuͤr Schottland einer neuen Wahl unterwerfen muͤssen. .

Zu Manchester wurde vor 8 Tagen unter großem Zulauf der Grundstein zu einem katholischen Kloster fuͤr die Erziehung von J = 560 arnen Maͤdchen gelegt. Die Leitung uͤbernehmen Nonnen von dem Orden des heil. Franz von Sales.

In Bath hat ein Mechaniker eine Nah, Maschine erfunden, die, wie es heißt, die Existenz der Schneider⸗Gesellen bedroht. Die Maschine ist auf das Strumpf ⸗Webestuhl⸗ Sy stem begruͤn⸗ det, die Naht ist gerade, und wenn sie gebuͤgelt ist, sieht sie eben so aus, als wenn sie mit einer Naͤh⸗Nadel gemacht worden wäre. Ein vollstaͤndiger Anzug, wenn er ausgeschnitten ist, kann niit dieser Maschine von einem Mann in einer Stunde gemacht werden, aber die Knopfloͤcher und die Knoͤpfe muͤssen mit der Nadel angenaͤht werden. .

Seit einigen Tagen sieht man in der Cith einen Dampf⸗ wagen mit Passagieren voruͤberfahren, dessen Schnelligkeit und Genauigkeit beim Anhalten und Auslenken viel Bewunderung Der vorn sitzende Lootse, der den Wagen lenkt, versteht

erregt. . ; h. denselben so vollkommen zu regieren, daß er in der, City in Cornhill, wo stets ein Gedränge von Kutschen und Wagen hin

und her wogt, auch nicht ein einziges Mal mit einem andern in Beruͤhrung kam. .

Aus Porto sind Briefe vom 16ten d; hier eingegangen, denen zufolge der General Torres mit fast sammtlichen Freiwil⸗ ligen dorthin zuruͤckgekehrt war, weil die Haupt-Armee ihrer Huͤlfe nicht mehr bedurfte. Die Lissaboner Zeitungen vom äten enthielten die amtlichen Berichte über die Einnahme Co⸗ imbra's und Figueira's durch den Herzog von Terceira und den Admiral Napier.

Niederlande.

Aus dem Haag, 31. Mai. Der Prinz von Oranien ist, nachdem er am Dienstage dem Kabinets⸗Rathe beigewohnt, am I8sten Abends nach dem Hauptquartier zurückgekehrt.

Die Militair⸗Behoͤrde von Mastricht hat in Belgien 70,000

klaͤrungen und von seinem gluͤhenden Eifer, fast mochten

Palisaden zur Verstaͤrkung der Festung angekauft.