Man vernimmt, daß auf diesseitige Vorstellungen die Franz. Regierung ihre letzten strengen Verfuͤgungen gegen Niederl. Nei⸗ sende zurückgenommen hat, was hier das Reciprokum zur Folge haben wird.
— — Amsterdam, 31. Mai. Der seit einigen Wochen ein⸗ getretene hohe Stand der Fonds⸗-Preise erhielt sich auch noch in den ersten Tagen der heute endigenden Woche, doch trat spaͤter ein Zu⸗ rückweichen, wenigstens der Hollaͤndischen Staats-Paptere, ein. Man will diefes wieder einer minder guten Erwartung von dem Erfolge der Unterhandlungen in Bezug auf die Belgischen Angele⸗ genheften und auch der Besorgniß zuschreiben, daß die Veraͤnderung im Englischen Ministerium politische Folgen baben möchte. Vie auswärtigen Staats- Papiere, mit Ausnahme der Spanischen, haben indeß ihre Preise besser behauptet, und Preußische Loose sind selbst bedeutend gestiegen, fo daß diese gestern zu 106 Fl. begehrt, blieben. Fuͤr Spanische Obligationen ist bei nicht erheblichem Umsatz, so⸗
wohl für Perpetuelle als Cortes-Bons, eine etwas flauere Stim⸗
Auch in Griechischen und Suͤdamerikanischen Handel statt, weshalb deren Preiswechsel nur unbedeutend war. Ber Geld-Cours steht wieder auf 2 à 23 pCt. — Am gessrigen Getraide⸗Markt war es ziemlich lebhaft. Polni⸗ scher Weizen wurde bel Partieen zu den fruͤheren Coursen abgenom⸗ men; auch fur rothe Waare zeigten sich viele Liebhaber, welche, da die Verkäufer zurückhielten, selbst etwas bessere Preise anlegten. Roggen war preishaltend bei gutem Umsatz. Hafer wurde hoch⸗ gehalten, weshalb dieser Artikel nicht abging. Folgende Preise sind bedungen: fuͤr 120pfüͤnd. schoͤnen neuen bunten Polnischen Weizen 206 Fl., fuͤr 1243. 127pfuͤnd. geringern dito 178 192 Fl. nach Guͤte, fuͤr 128. i29pfuͤnd. jährigen rothen Schlesischen 170. 172 Fl., fuͤr 23. 28. I136pfünd. neuen Rostocker 118. 188 163 Fl., fuͤr 12pfuͤnd. Pommierschen 1833 Fl, fuͤr i2zpfündigen Anklamer 132 Fl fuͤr FKaivfünd. alten Preuß Pommerschen Roggen 183 Fl, fuͤr 121pfuͤnd. neuen Pommerschen 125 Fl., fuͤr 123 124 1259pfuͤnd. Rheinischen 130. 132. 1285 Fl.
mung eingetreten. Fonds fand wenig
Belgien.
Bruͤssel, 30. Mai. Der Moniteur enthaͤlt das Verzeich⸗ niß aller bisher ernannten Belgischen Konsuln, deren es bereits 58 giebt, die in den hauptsaͤchlichsten Europaͤischen Seestaͤdten, mit Ausnahme der Niederlaͤndischen und Russischen, ihren Wohnsitz haben.
Belgischen Blattern zufolge, ist der Fuͤrst Hieronimus von Montfort bereits wieder in Ostende (aus England kom— mend) , .
Der bekannte General Don Juan van Halen hat auf ein Jahr Urlaub genommen und eine Reise nach Spanien angetre— fen.! Dem Independant zufolge, ist derselbe, zur Belohnung seiner Dienste als Freiwilliger im Monat August 1831, zum Ritter des Leopold-Ordens ernannt worden.
Nachrichten aus Bogota zufolge, genießt von den drei Columbischen Provinzen nur Venezuela einer gesegneten Ruhe, in Neu- Grenada dagegen und in Aequator macht sich der alte Insurrections⸗Geist noch immer bemerklich.
R h.
Warschau, 1. Juni. Am 27sten v. M. starß hier der ehemalige Starost von Plozk und Plonsk, Onufrius Bromirski, im gösten Jahre seines Alters. Der Verstorbene begann seine Laufbahn im Kriegsdienst und war General⸗Adjutant des Het— mans Branizki; spaͤterhin, im Jahre 1776, wurde er zum Land— boten gewaͤhlt. Der Koͤnig Stanislaus August verlieh ihm den Weißen Adler⸗ und den St. Stanislaus⸗Orden.
Deutschlan d.
Schwerin, 2. Juni. Ihre Königl. Hoheiten der Erb— Großherzog und die Erb-Großherzogin sind am 30sten v. M. von Rostock hier eingetroffen und haben sich am folgenden Tage von hier nach Ludwigslust begeben.
ttona, 3. Juni. Den gestern erwahnten Verordnungen gemaͤß, wird eine eigene einheimische Regierung fuͤr die beiden Herzogthuͤmer Schleswig und Holstein gemeinschaftlich einge— setzt, die unter der Benennung: „Königliche Schleswig⸗ Holsteinsche Regierung“ ihren Sitz auf dem Schlosse 3 haben und die Administration in den Herzogthuͤmern seiten wird. Der Wirkungskreis dieser Regierung umfaßt alle
Zweige der innern Verwaltung, mit Ausschluß des eigentlichen Finanz- und Steuerwesens, der Verwaltung der Domainen
und Regalien, der Landwesens-Sachen in den Aemtern und Land⸗ schaften, der Land⸗ und See⸗Militair⸗Angelegenheiten und des Ju⸗ stiz wesens, mit welchem die obervormundschaftlichen Func— tichen und die Aufsicht uͤber das Hypotheken- und De⸗ positenwesen wie bisher vereinigt bleiben. In den zu ih⸗ rem Ressort gehörigen Geschäften erstreckt sich der Wirkungs— erg der Regierung auf alle Theile und Distrikte der Herzoz— thuͤmer Schleswig und Holstein, und auf die daselbst befindlichen Einrichtungen und Behörden. Jedoch ist die Universinaͤt Fit scharsn ausgenommen, welche unter der unmittelbaren Leis tung der Schleswig- Holstein⸗Kauenburgischen Kanzlei in Kopen⸗ kazen' verbleibt, und ein Gleiches gilt bis weiter in so fern von der Stadt Ältona, als vorlaufig nur deren kirchliche und Schul⸗ Angelegenheiten dem Wirtungskreise der Regierung beigelegt sind. = Die Regierung ist der Statthalter der Herzogthuͤmer Schles⸗ wig und Holstein als Chef vorgesetzt, der in dieser Eigenschaft den Ziel: „Ober- Praͤsident der Regierung; fuhrt. Sie besteht, neben den außerordentlichen Mitgliedern, aus einem Praͤsiden⸗ ten, 8 Regierungsraͤthen und 2 Assessoren. Der Ober Praͤsident b. eine Kontrolle der Geschäfts-Verwaltung im Allgemesnen, ohne specielle Theilnahme an dem Detail der Geschaͤfte; seinem Ermessen ist anheimgestellt, wie oft er den Sitzungen der Regie⸗ rung beizuw ohnen für gut sindet; wenn er gegenwaͤrtig ist, giebt bei Gleichheit der Stimmen die seinige, den Ausschlag. Es werden der Regierung zwei geistliche Mitglieder fur die kirchlichen und Schꝛil⸗Angelegenheiten beigeordnet, welche nach des Präsidenten den Sitzungen beiwohnen, oder
; rderun hn. . Ben uber die ihnen zugestellten Akten schriftlich abge⸗ hen. Auch wird zum Behuf der Aufsicht uͤber die Gelehrten⸗
ulen der Regierung ein außerordentlich es Mitglied beigeord⸗ tf, Dieses heb d. 9 ihm verlangten Gutachten uͤber Ange⸗ legenheiten der Gelehrten⸗Schulen zu erstatten. Zu diesem Be⸗ huf ist es verpflichtet die Gelehrten Schulen von Zeit zu Zeit, namentlich während der Schul-⸗Pruͤfungen, zu besuchen. uch
hat es sich bei wichtigern Angelegenheiten, in welchen seine An⸗
wesenheit bei den muͤndlichen Diskussionen in der Regierung fuͤr nöthig erachtet werden sollte, nach der Aufforderung des Präsidenten, dazu einzufinden. Die zu dem Ressort der Regierung gehörigen Sachen werden theils in Plenar⸗Sitzungen berathen und entschieden, theils in Sectionen oder Abtheilungen vorbereitet oder erledigt. Der Abtheilungen sind zwei. Jede derselben besteht aus vier Regierungs⸗Raͤthen, deren Einer Sections ⸗Dirigent ist, und aus einem Assessor. Um die Regierung in einer lebendigen Kenntniß von dem Zustande des Landes und namentlich von der Amtsfuͤhrung der unter ihr stehenden Beamten zu erhalten, wer⸗ den die Mitglieder abwechselnd einen Theil der Herogthůmer
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bereisen, nach naͤherer Bestimmung des Regierungs-Praͤsidenten. Die Beamten sind verpflichtet, ihnen die Akten, Registraturen und sonstigen Dienstpapiere vorzuweisen, so weit sie nach dem Urtheile der Regierungs-Mitglieder einen der Regierung zugewiesenen Ge—
schaͤftszweig betreffen. Auch der Regierungs- Praͤsident bereiset zu glei⸗
chem Zwecke von Zeit zu Zeit einen Theil der Herzogthuͤmer. — Die Regierung hat ihre Vorschlaͤge und Anträge beikemmenden Orts einzureichen. In ihren Anordnungen und Entscheidungen verfaͤhrt jedoch die Regierung lediglich in Gemaͤßheit der beste— henden Gesetze und Verfuͤgungen. Ist nach dem Erachten der Regierung für einen vorkommenden Fall keine gesetzliche Vor⸗ schrift vorhanden oder treten der Vollziehung der vorhandenen Bedenklichkeiten entgegen, so hat die Regierung den Fall, unter Hinzufuͤgung ihres Gutachtens, an die obere Behoͤrde, zu deren Resfort diese Angelegenheit gehort, einzuberichten. In Fallen, wo eine Verfuͤgung, zu welcher die Regierung nicht ermaͤchtigt ist, dringender Umstände wegen schleunig zu erlassen und Gefahr im Verzuge ist, hat der Statthalter oder, wenn er behindert ist, der Praͤsident der Regierung, uͤber die zu treffenden Maßregeln zu entscheiden, ohne die Antwort aus der Hauptstadt abzuwar— ten. — Diese neuorganisirte Regierung tritt mit dem 1. Okto— ber d. J. ins Leben.
Kassel, 28. Mai. In der Sitzung der Staͤnde⸗Versamm— lung am 27. Mai uͤbergab der Landtags-Commissair, Herr Mi— nisterial⸗Direktor Meisterlin, den Entwurf zum Finanz⸗Gesetz, der dem Budget-Ausschuß zur Pruͤfung uͤberwiesen wurde. Nachdem sodann verschiedene Petitionen ihre Erledigung gefun— den hatten, entwickelte Herr Hahn seinen Antrag, die Staats— Regierung um Auskunft uͤber die faktischen Verhaͤltnisse zu er— suchen, die den neuesten Ernennungen im Forst-Departement zu Grunde laͤgen. Der Landtags⸗-Commissair ertheilte diese Auskunft, und die Staäͤnde-Versammlung beschloß, hiermit den Antrag als erledigt zu betrachten. Es wurde dann der vorgelegte Ge⸗ setzes⸗ Entwurf, die zu suspendirende Erhebung der Huͤlfs— steuer und der Concessions- und Stempel-Abgabe vom Brannt— weinbrennen im Kreise Schmalkalden betreffend, nachdem Herr von Starck J. daruͤber berichtet hatte, in geheimer Abstimmung angenommen. Endlich ward auf den Bericht des Herrn von Starck J. uͤber Nachverwilligung eines Kredits von 1600 Rthlr. zur Unterhaltung der Bäder beschlossen, diese Nachverwilligung abzulehnen. Nachdem sodann noch verschiedene Reclamationen erledigt waren, und entschieden worden war, den Gesetz⸗Entwurf, betreffend die fernere Gültigkeit der bestehenden Zoll-Gesetzꝗge—⸗ bung, in geheimer Sitzung zu behandeln, ging die oͤffentliche Sitzung in eine geheime uͤber, in welcher, dem Vernehmen nach, uͤber den zuletzt erwaͤhnten Gesetz-Entwurf berathen wurde, eine Beschlußnahme jedoch nicht zu Stande gekommen ist.
Dresden, 31. Mai. Se. Koͤnigl. Majestaͤt und des Prin- zen Mitregenten Königl. Hoheit haben, auf wiederholtes Ansu⸗ chen des im Gesammt⸗Ministerium vorsitzenden Staats ⸗Ministers von Lindenau, denselben der Geschaͤfte als Vorstand des Mini— sterial⸗Departements des Innern, unter Bezeugung gnaͤdigster Zufriedenheit mit dessen zeitheriger ausgezeichneter Dienstleistung, nunmehr enthoben, und solche dem Staats-Minister von Carlo— wiz definitiv Übertragen, jedoch mit Ausnahme Der Direction der Kommission fuͤr die allgemeinen Straf- und Versorg⸗-A1nstalten, so wie der Kunst- und wissenschaftlichen Sammlungen und der Kunst⸗Academieen, mit welcher der Staats⸗-Minister von Lindenau unter dessen eigner ministerieller Verantwortlichkeit, neben Bei— behaltung des Vorsitzes im Gesammt⸗Ministerium, ferner beauf⸗ tragt worden ist.
Dem ersten Inspektor bei der Koͤnigl. Gemaälde⸗Gallerie, Pro⸗ fessor Friedrich Matthaͤi, ist der Charakter als Galler ie⸗Direktor ertheilt worden.
— — Dresden, 2. Juni. Heute fruͤh haben JJ. KK. HH. der Prinz-Mitregent nebst Gemahlin eine Badereise von hier nach Marienbad angetreten. Privat⸗Briefen aus Teplitz zufolge ist Se. Maj. Karl X. nebst dem Herzoge von Bordeaux am 30. Mai daselbst angekommen, um etwa 4 Wochen lang das dortige Bad zu gebrauchen.
Muͤnch en, 30. Mai. mer der Abgeordneten wurde zuerst vom Abgeordneten Rietzler, als Referenten des zweiten Ausschusses, Vortrag erstattet uͤber den Gesetz Entwurf, die Errichtung einer National- und Wech— sel-⸗ Bank betreffend. Der Gegenstand wurde auf eine der naͤch—, sten Tagesordnungen gesetzt. Nachher wurde uͤber die Ruͤck— Käußerung der Kammer der Reichs-Raͤthe, die Vervollstaͤndigung der Gesetzgebung im Rhein⸗-Kreise hinsichtlich der Brandstiftun— gen betreffend, die Diskussion eroͤffnet. .
Ein Armee-Befehl vom 28. Mai meldet die schon fruͤher erfolgte Ernennung Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen zum Oberst⸗Inhaber des Hten Chevauxlegers-Regiments. ;
Stuttgart, 1. Juni. Im Sch waäbischen Merkur be— findet sich folgender eingesandter Artikel: „Einige Schweizer Zeitungen enthalten die Nachricht, es habe die Regierung des Kantons Freiburg den Beschluß gefaßt, Reisenden aus Wuͤrttem⸗ berg und Baden nur dann den Eintritt in das Kantons-Gebiet zu gestatten, wenn die Paͤsse derselben von den eidgenoͤssischen Geschaͤftsträgern zu Paris oder Wien visirt seyen. Eine solche Zumuthung an die Reisenden ist zu exorbitant, als daß ich der Nachricht Glauben beizumessen vermochte; sie sieht vielmehr eher einem scherzhaften Einfall aͤhnlich. Denn auch die Badische Re⸗ gierung hat nach den amtlichen Erlassen in den dortigen Zeitun⸗ gen von Reisenden aus der Schweiz mehr nicht verlangt, als daß sie (wie es in allen andern Staaten ohnehin zu geschehen pflegt) ihre Paͤsse von einem bei der Schweiz selbst beglaubig⸗ ten und daselbst residirenden Minister visiren lassen sollen. Von einem Handwerksburschen aus Langenargen habe ich indeß zu meinem Erstaunen erzählen gehört, daß ihm eine ähnliche Zumu— thung wirklich gemacht worden sey. Sollte diese Angabe sich be— staͤtigen, so möchte doch unsere Regierung zu ersuchen seyn, auf ernstliche Gegenmaßregeln Bedacht zu nehmen.“
Darmstadt, 1. Juni. In der gestrigen Sitzung der zwei— ten Kammer wurde uͤber die Finanz-Verwaltung in der Zten Finanz-Periode in den Jahren 1827 — 29 zur Abstimmung ge— schritten. Dieselbe erfolgte einstimmig nach der beim vorigen Landtag gefaßten Beschlußnghme.
Mainz, 51. Mai Am 11. Juni wird hier die feierliche Weihung unferes neuen Bischefs, Herrn Humann, stattfinden. Man erwartet bei dieser Gelegenheit, außer mehreren hohen Prälaten, auch den Bruder des Bischofs, den Franzoͤsischen men , Herrn Humann. —
ies baden, 29. Mai. Gestern, am Namensfest Sr. Durchl. des Herzogs, hielt die hiesige Gesellschaft fur Alterthums— Kunde und Geschichtsforschung ihre 12t2e General-Versammlung. Ueber das weitere Gedeihen dieses Vereins und die Vermehrung der Sammlungen durch schaͤtzbare Erwerbungen, Beiträge und Schenkungen vom In-und Auslande, worunter auch ein Roͤmischer Schild- Umbo, erstattete der Archivar Habel einen umfassenden und erfreulichen Jahres-Bericht. Unter den neufundirten Ge—
In der heutigen Sitzung der Kam⸗
genstaͤnden zeichnet sich hesonders aus ein juͤngst im Wald unfen
cron vorstellend, bis jetzt wohl einzig in seiner Art. . Wiesbaden, 31. Mai. Das heute erschienene Verorn,
nungsblatt enthalt folgendes landesherrliche Edict: „Wir Wilhelm r anders der von Gottes Gnaden souverainer Herzog zu Nassau ꝛc. 2c, haben, volkreiche, aber so produktenarme Kanton Genf beim Ausbleiben ege erfolgter Festsetzun der noͤthigen Getraide⸗, Holz-, Butter und Gefluͤgel⸗Zufuhr ꝛc. dan in augenblickliche Verlegenheit kommen, jedoch nur in momen— der Landes-Steuer-Kasse fuͤr das gegenwaͤrtige Jahr, außer den auf tane, da ihm Frankreich auf Umwegen das Noͤthige zufuͤhren den 15. Jan. und 15. Marz bereits ausgeschriebenen zwei Sin wuͤrde, wenn gleich theurer. peln Grund, Gebäude- und Gewerbesteuer, mit Zustimmung um vinzen Carouge, ; Bewilligung der Landstaͤnde Unseres Herzogthums weiter ein um bisher einen so wichtigen und ergiebigen Markt fuͤr den schnel—
nach nunmehr im verfassungsmaͤßigen des diesjaͤhrigen Landes-Exigenz⸗Etats, zu Deckung des B
ein halbes Simplum direkter Steuern erheben zu lassen beschl, len Absatz ihrer Produkte hatten, duͤrfte noch mehr dabei lei⸗
sen, wollen demnach und verordnen, wie folgt: 5. 1. Ein Sim, den, als Genf. Diesen Umstand wird vielleicht unser Kabinet
plum Grund, Gebäude und Gewerbe-Steuer soll am 10. Ju, um so mehr bedenken, da die Schweiz jetzt wirklich die unruhi— .
und ein halbes Simplum Grund-, Gebaͤude- und Gewerbsteu am 15. September laufenden Jahres erhoben werden. §. 2. Di Receptur⸗-Beamten haben die Erhebung nach der ihnen von un serer General-Steuer-Direction zugehenden Instruction den ,. stehenden Vorschriften gemäß zu besorgen. §. 3. Gegenwaͤrtizg
Beschluß soll durch das Verordnungs-Blatt zur oͤffentlichen Kenn z f hi e veranlaßt gesehen, ein Bataillon Spanischer Truppen aus
niß gebracht werden. So gegeben Bibrich, den 24. Mai 183 Wilhelm.“ 1 Oest erreich. . Wien, 31. Mai. Se. Majestaͤt der Kaiser haben Alen hoͤchstihren Gesandten in der Schweiz, Ludwig Grafen vn Bombelles, zum Geheimen Rath ernannt. Schweiz. 4
Bern, 27. Mai. (Allgemeine Schweizer Zeitung) .
Es soll die Antwort des Vororts an den Sardinischen Gesan ten, Herrn von Vignet, diesen so wenig befriedigt haben, daß nur auf Ansuchen der ubrigen Gesandten von dem Entschlis habe abgehalten werden koͤnnen, die Schweiz zu verlassen. Eins weilen hat er sich nun begnuͤgt, die Antwort nach Turin j . schicken und Verhaltungs⸗-Befehle abzuwarten. . Das Lager in Thun wird unter dem Kommando der Hen (
ren Hirzel, General-⸗Inspektor der Artillerie, und Dufour, Ge . neral⸗Quartiermeister, stehen. Staͤrke des Lagers: 645 Offiziet, 5685 Unteroffiziere und Soldaten, und 599 Pferde. Das ; 1 soll zu Anfang August zusammengegogen werden. . Schaffhausen, 35. Mai. ie Nachricht, daß im hles .
gen großen Rathe ein Antrag gestellt worden sey: der Kanon moge sich gleich Neuenburg von der Eidgenossenschaft trenne, wird jetzt dahin berichtigt, es sey nur die Rede davon gewesen, . ob es bei den drohenden Beschraͤnkungen des Handels nicht vor ö theilhaft fuͤr Schaffhausen erscheinen koͤnnte, dem Deutsche Zoll-⸗Vereine beizutreten? Da es aber im §. 8. der Bundes⸗Ver fassung heißt: „Handels-Vertraͤge mit auswaͤrtigen Staaten werden von der Tagsatzung geschlossen“, so koͤnnte ein solcher ] Schritt nicht einseitig von Schaffhausen, sondern nur mit Ve , . h. , werden. asel, 29. Mai. Es hat (bemerkt die hiesige Zei 1
dem ministeriellen Franzoͤsischen en cet! . . die Oh, . sache, daß Frankreich von den Schweizer-Regierungen die Aus
*
.
age
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lieferung von sechs aus Lyon entflohenen Individuen begehrt hä, schen Soldaten
zu leugnen. Doch ist sie ganz richtig; indessen bleibt dem Fran— zoͤsischen Blatte die Ausflucht, daß nicht die , ,,, dern die Verhaftung verlangt worden sey. Beilaͤufig muͤssen wir uns wundern, daß gar nichts daruͤber verlautet, wie die anden Kantone, außer Basel und Freiburg, das obige Ansuchen beam worteten. ö — In der Allgemeinen Zeitung liest man: „Der sogt nannten geheimen Konferenz der drei Vororte, auf der Kren Straße bei Arburg, wird nun nach gerade in den meisten ein, heimischen Zeitungen erwaͤhnt. Vor Allem ist daruͤber zu be merken, daß, wenn sie geheim seyn sollte, der Ort der gien menkunft, wo sich, wie aus der Benennung desselben hervorgeh,; die Schweizerischen Haupt-Straßen durchkreuzen, unzweckmaͤßh . gewaͤhlt . . und im Aargau gleich den zweiten Tag nachher von e r len Seiten Kunde davon, al nn, m 96 . a . hinderte aber nicht, daß wenigstens der Berichterstatter von . Zuͤrich nicht genau von den begleitenden Umständen unterricht! war, wenn er annimmt, der Franzoͤsische Botschafter sey da bei oder in der Nähe gewesen, und zwar unter dem Von wande einer Reise nach Schinznach. Davon ist so viel wahr daß derselbe wirklich einen Augenblick in der Naͤhe des Ort. wo die Konferenz stattfand, gewesen, indem er den 15. als an Tage derselben, von Bern her an der Kreuzstraße vorbei nach Schinznach gefahren ist, ohne aber auch nur zum Pferdewech . seln daselbst anzuhalten. Uebrigens ist seine Reise nach Schin . nach so wenig eine angebliche, daß sie vielmehr in allem Ernsu .
Auch hatte man in den benachbarten Kantone
ö
zum Zwecke einer vollstaͤndigen Kur an diesem Badeorte unt nommen ist, die, wie versichert wird, auf diesen Tag lange vorn aus bestimmt war, bevor man sich von einer Konferenz an da Kreuzstraße traͤumen ließ. Um nun aber uͤber die Konferenz an de Kreuzstraße zu sagen, was unsers Wissens daran war, nachdem wi bemerkt, was von anderswo daruͤber Gesagtem unrichtig ist, so fuͤgen wir nur bei, daß Zuͤrich dabei durch die Regierungsräthe Mey er von Knonau und Hegetschweiler; Bern durch die Regierungsraͤthe Kat Schnell und von Tavel; Luzern durch den Schultheiß Edüard Pfyfft . vertreten war. Die Berathungs⸗-Gegenstaͤnde sind aber für un ein Geheimniß, koͤnnen jedoch auf keinen Fall von groͤßern Wichtigkeit seyn, als die Mehrheit der uͤbrigen Stande sie wer den lassen will. — Privat-Berichte aus Schwytz sind insofern im mer noch von beunruhigendem Inhalte, als nach ihnen auf det Kantons-Laändsgemeinde vom 2. Juni neue Unordnungen zu bo sorgen seyn duͤrften. Die Besetzungs-Kosten werden zum Vo wande gebraucht, um die gemaͤßigte Partei beim Volke, das sich schon so lange her durch eine, so zu sagen, eingeborne Antipathi gegen alles Gemäßigte und Konsequente auszeichnet, zu verdach tigen. Auch wird von dem festen Entschlusse des Landammans ; von Reding, sich von allen Geschaͤften zuruͤckzuziehen, gesprochen. ,, soll so viel als ausgemacht seyn, daß Abyberg zum
antons-Landamman erwaͤhlt werden wird.“ J
K /
.
Italien.
Chambery, 23. Mai. (Allgemeine Zeitung. eitden das Turiner Kabinet zu vermuthen . daß . 84 . seine beiden Noten in Beziehung auf die Ausweisung der un ruhigen Polen und Italiaͤner, und die Untersuchung gegen die an der Savoyischen Insurrection vom 1. Febr. theilnehmenden ( Schweizer nicht beruͤcksichtigen wolle, hat es, ungeachtet seiner sonst so freundlichen Verhaͤltnisse gegen die Nachbar⸗-Kantone, . hinsichtlich der Paͤsse strengere Maßregeln ergriffen, sie ließen aber bald wieder nach, und die Communication dauert bishet noch immer fort. Indessen wurden die Garnisonen in Thonon, St. Julien, Annech, l(Hopital und Bonneville
ehrt der Platte gefundenes Kohorten-Zeichen von Bronze, den Capr r ,
gen Polen, Italiäner u. s. w. mit Franzoͤsischen Paͤssen ausweist.
rere Nachrichten aus Portugal:
Hadt durch diese Besatzung vor den Miguelistischen Guerillas
erinnern, daß, — ͤ B die Kolonne von St. Ubes nicht gehörig unterstuͤtzt worden, er Alemtejo mit Verlust raͤumen mugte, und in Algarbien einzog,
bildet sich ein Lager zwischen Aix und Annech, das wohl mit der Savoyens gegen Wallis,
und jetzt Bains, Rumilly
ngekündigten gänzlichen Sperrung
V adt und Genf in Verbindung stehen und zu deren Auf⸗
echthaltung dienen durfte. Daburch wuͤrde besonders der so
Savoyen selbst aber, dessen Prd⸗
Genevois, Faucigny und Chablais an Genf
. 1 Der Oesterreichische Beobachter enthält folgende aͤl⸗ „Den neuesten Nachrichten orto zufolge, hatten sich die Pedroistischen Behoͤrden in
dem benachbarten Galizien zu Hülfe zu rufen, um die
ü schuͤtzen, welche sich in der Umgegend, namentlich bei Mont⸗ porte, bildeten, seitdem Villaflor das rechte Ufer des Duero ver⸗ sassen hatte und gegen Suden marschirte. Ueberhaupt scheint man sich immer mehr zu uͤberzeugen, daß nur ene laͤngere Oe cupation Portugals durch fremde Truppen Dom Pedro in den Stand setzen kann, seine Herrschaft zu konsolidiren, obwohl andererseits dieses Mittel selbst wieder sehr geeignet, seyn dürfte, die Unpopulgritat der constitutionnellen Regierung zu vermehren. In Lissabon gewährte, wegen der in allen parteien gleichmäßig verbreiteten Abneigung gegen Fremde, besonders gegen Englaͤnder, die skandaloͤse Kerrespondenz zwischen Er J. M. Doyle und General Bacon dem großen Publikum viel Unterhaltung, und vermehrte natuͤrlich sehr die Mißachtung gegen die in Dom Pedro's Diensten stehenden fremden Ofsiziere. Die erwahnten Briefe, in denen sie sich gegenseitig die schmutzig⸗ sten Vorwuͤrfe machen und die aͤrgsten Schimpfreden fuͤhren, wurden von den Verfassern selbst in den Kaffeehaäͤusern unter lautem Gelächter der Zuhoͤrer wiederholt vorgelesen, und Anfangs zweifelte man nicht, caß s zu einem Duelle zwischen ihnen kommen wurde. Nunmehr sah man aber bloß einer oͤffentlichen Pruͤgelei entgegen, da sie beide, mit Reitpeitschen bewaffnet, in zen Straßen der Stadt umhergingen, und sich, nach ihrer Behauptung, einander gegenseitig aufsuchten, ohne daß sie sich jedoch bisher wirklich begegnet waren. — Waͤhrend Dom Pedro seiner Seits die Privilegien, welche den Englaͤn⸗ bein in Portugal zustehen, auf jede Art zu beschraͤnken suchte, machte er sich dieselben Englaͤnder zum Nachtheile seiner Gegner zu Nutze, theils um sich Nachrichten aus den von Dom Mi⸗ zuel besetzten Theilen des Landes zu verschaffen, theils um den Operationen des Feindes alle moͤglichen Hindernisse entgegenzu⸗ setzen. Namentlich hatte man in Figueira einen dort stablirien Englischen Kaufmann auf, der That ertappt, als er Miguelisti⸗ ꝛ Geld anbot, um sie zur Theilnahme an einer Conspiration zur Uebergabe der Stadt zu verleiten. Auch hat⸗ en die Miguelistischen Behoͤrden einen Brief aufgefangen, in welchem der Sohn des dortigen Englischen Konsuls dem Pedroistischen Gouverneur von Leiria eine detaillirte Beschreibung der vorhande— nen Vertheidigungs⸗-Mittel, so wie der Besatzung, und einen Plan der Festungswerke mittheilte. Um den Truppen in Santarem bie Zufuhr an Lebensmitteln zu erschweren, hatte man von Lis⸗ sabon aus Englische Handels, Commis in. die umliegende Gegend geschickt, die so viel Wein, Korn und Fourage als moͤglich fuͤr Rechnung (wenigstens dem Scheine nach) von Englischen Hau⸗ sern aufkauften, diese Vorraͤthe dann als Englisches Eigenthum geltend machten, und auf solche Weise die Verproviantirung der Miguelistischen Armee zu hindern suchten; so z. B, hatte ein in
Lissabon lebender Engländer, der fruͤher nie mit Wein handelte, Und dem es notorisch an dem zu diesem Geschaft noͤthigen Ka—
pital mangelt, kurzlich vierhundert Pipen ganz nahe bei Santa⸗
rem aufkaufen lassen, und ein anderer, der in Toͤpfer-Waaren
Detail⸗Handel treibt, hatte 1201, Bund Stroh und 200 Scheffel Weizen ebenfalls in jener Gegend aufgekauft. Außerdem sind noch die sogenannten Englischen Handels-Commis, welche der⸗
gleichen Einkaͤufe betreiben, privilegirte Spione, welche das ganze
Land nach allen Richtungen durchstreifen, und, wenn ihnen die
mindesten Schwierigkeiten von den Miguelistischen Civil- oder
Militair-Behörden gemacht werden, ihre Privilegien als Eng— laͤnder vorschuͤtzen.“
— — Lissabon, 10. Mai. Wahrend die schlechte Witte⸗
rung in der vorigen Woche uns aller bestimmten Nachrichten
vom Kriegs-Schauplatze beraubte, hat das bessere Wetter in die, ser Woche uns reichlich dafuͤr entschaͤdigt. Die Begebenheiten sind so mannigfaltig und folgten sich so rasch, daß ich, um nicht ermuͤdend zu werden, nur kurze Auszuge zu geben beabsichtige. Lassen Sie uns mit Algarbien beginnen. — Man wird sich nachdem der Baron de Sa da Bandeira durch
wo ihm neue, aber nur geringe, Verstaͤrkungen zugeführt wur⸗ den. Inzwischen hesetzte er nicht allein den ganzen Kuͤltenstrich, sondern auch mit Ausnahme der hohen Gebirge das Innere je— ner Provinz. In und bei Alcacer hatte Dom Miguel unge— faͤhr 2500 Mann aufgestellt, welche St. Ubes bedrohten. Von dieser Division enifernten sich 29000 Mann, nahmen die Nich⸗ tung nach Algarbien, wo sie einruͤckten und sich mit den auf den Gebirgen befindlichen Streitkraͤften vereinigten und am 24. April den Baron de Sa bei St. Bartholemeu de Messines ohnweit Silves angriffen. Zehn Stunden lang dauerte das Gefecht, interessante Stellungen wurden dreimal genommen und dreimal verloren, aber der Mangel an fester Haltung, den die Pedroistischen Uh⸗ lanen bei einem Angriffe des Feindes bewiesen, und das darauf erfolgte Vordringen der Miguelisten gegen den diesseitigen lin—
ken Fluͤgel, der aus Belgiern bestand, die zwar wie Helden thun und aussehen, aber sich im Felde keinesweges als solche bewäh⸗
ren, entschieden den Tag zu Gunsten Dom Miguels. Das Schlachtfeld, viele Munition, Bagage, Pferde, 100 Belgische Ueberlaufer und einige andere Gesangene mußte der Baron de Sa zuruͤcklassen, der sich jedoch in ziemlicher Ordnung nach Sil— ves und von dort nach Villanova de Portimao zurückzog, von wo aus er einen Theil seiner Truppen nach Faro einschiffte Der Verlust an Todten von beiden Seiten soll ziemlich gleich gewesen seyn; 800 Mann ungefahr blieben im Ganzen. Die Folge dieses Sieges aber war, daß ganz Algarbien, mit Aus— nahme von Faro, Lagos, Olhao, Villanova de Portimao, Sagres
der bei Buarros mit 609 Mann landete, Figueira's. —
wohl aus den Chronica's, daß der groͤßte Theil aller Uebertre—
kam. Wahrscheinlich ist es, daß, wenn die Kolonne von St. Ubes gleich nach Abgang der 20666 Mann von Alcacer die Of— fensive ergriffen hätte, jener Handstreich der Miguelisten ganz anders ausgefallen wäre; „der Kriegs-Minister Freire aber hat wieder vergessen, Befehle einzusenden.“ — Durch jenen Sieg wurden die Miguelisten kuͤhn gemacht, stuͤrmten Faro mit 5000 Mann am 5ten d., wurden aber mit Verlust von 2 — 309 Mann zuruͤckgeschlagen⸗ — Wenn dergestalt im Suͤden der Sieg fuͤr Dom Miguel sich erklaͤrte, so trat dagegen im Norden der umgekehrte Fall ein. Wir verließen in unserem letzten Bericht den Herzog von Terceira in Moncorvo als Mei⸗ ster des Duero. Er ging uͤber diesen Fluß be. Pocinho, und kam nach Löamego. Die Festung Almeida, wo angeblich 1100 poli⸗ tische Gefangene eingesperrt waren, hatte sich in Folge Spanischer Mandver fuͤr Donna Maria erklärt, und Oberst Valdez, einer der bisher Gefangengehaltenen, uͤbernahm das Ober-Kommando derselben. Pinhel, Trancozo und die umliegenden Gegenden folgten diesem Beispiel. Die in Minho und Tras os ⸗ Montes bereits geschlagene Division des Generals Cardozo, welche einen neuen Ehef und frische Verstaͤrkungen erhalten hatte und sich in Vizeu befand, eilte, um die schoͤne militairische Stellung bei Castro⸗Daire zu nehmen. Terceira erfuhr es am 29. April und, des aͤußerst schlechten Wetters ungeachtet, setzte er sich in Marsch, langte den Z30sten Nachmittags an, griff den Feind mit dem Ba⸗ jonett an, verfolgte ihn, bis er sich debandirte, und ruͤckte am 2. Mai in Vizen ein, nachdem er den Miguel sten 0) Mann außer Gefecht gesetzt hatte. Hier nahm er Ruͤcksprache mit dem Spanischen General Rodil, der bei Covilhan und Fundas mit 4000 Mann steht, und dessen Instruction von Madrid aus seit dem 1sten d. verändert worden zu seyn scheint, da er Miene macht, mit den Truppen Donna Marias gegen Dom Miguel gemeinschaftliche Sache zu machen. Der Herzog ruͤckte in Toimbra, den Schluͤssel der noͤrdlichen Provinzen, am Sten d. M. ohne Widerstand ein, und en demselben Tage be— maͤchtigte sich eine Kolonne von 4000 Mann, welche von Leiria aus nach Figueira vorgeruͤckt war, und Admiral i. Die beiden Provinzen Ober- und. Nieder-VBeirag sind der Regierung Dom Miguels also entzogen. Alle seine Streitkraͤfte, welche in jenen beiden Provinzen standen, scheinen Besehl erhalten zu ha—⸗ ben, sich bei und um Santarem zu reconcentriren. — Bedeutend ist die Anzahl der Offiziere jedes Ranges, welche sowohl dem Herzoge von Terceira, als den Militair-Gouverneurs der erober⸗ ten Provinzen sich vorgestellt haben, und da der groͤßte Theil aus Miliz-Offizieren besteht, welche Alle Grundeigenthum besiz⸗ zen, so ist es klar, warum das Landvolk die Truppen Donna Maria's jetzt mit offenen Armen empfaͤngt. Man bemerke aber
tenden sich dem Militair-Gouverneur von Ober -Beira vorstellt. Und warum? Weil dieser ehrliche General Azeredo ein aͤußerst gemaͤßigter Mann ist, welcher nur das Wohl und das Glück seiner Landsleute wuͤnscht; er war im Jahre 1828 bereits Gou— verneur jener Provinz, und emigrirte nachher.
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n lien nd.
Berlin, 5. Juni. Ueber die am 31sten v. M. fortgesetz⸗ ten Pferde-Rennen des Schlesischen Vereins meldet man aus Breslau Folgendes: „Den Anfang machte das Nennen um den von der Stadt Breslau ausgesetzten silbernen Pokal, um welchen mit Schlesischen Pferden, von Herren geritten, gekaͤmpft wurde. Von den hierzu gemeldeten 11 Konkurrenten waren lei⸗ der sechs nicht erschienen, und von den fuͤnf Pferden, welche abliefen, brach das eine aus, und ein zweites ward durch das Springen der Sattel⸗Gurte außer Kampf gesetzt; die drei uͤbri⸗ gen, als:
die dreijährige Fuchs-Stute „Rebekka“ des Amtsrath Braune zu Roͤthschloß, geritten vom Sohne des Besitzers; der fechsjaͤhrige Hengst „Gideon“ des Amtsrath Heller zu Chrzelitz, geritten vom Bruder des Besitzers, und die sechssahrige Schwarz-Schimmel-Stute „Zaide“ des Lieute⸗ nant von Rudosphi, geritten vom Besitzer selbst, machten ein hoͤchst ergötzliches Rennen, indem sie fast gleichzei⸗ tig das Ziel erreichten, so daß nur eine halbe Pferde Laͤnge den Sieg fur Gideon entschied. — Hierauf rannten sieben der ge⸗ stern aufgetretenen Landleute um den von dem Fuͤrsten zu Carolath ausgesetzten Preis von 100 Rthlr., welchen der Bauer Hirsch— felder aus Froͤbel, Glogauer Kreises, errang. — Jetzt folgte das Rennen der Offiziere mit ihren vor der Fronte gerittenen Pfer⸗ den um einen fuͤr die Einsätze angeschafften silbernen Pokal und einen vom Vereine ausgesetzten Englischen Sattel. — Eilf Pferde waren gemeldet, davon erschienen jedoch nur acht, und unter ihnen machten sich lange den Sieg streitig: der dunkelbraune Wallach „Eclipse“ des Lieutenant v. Lieres, die braune Stute „Rovena“ des Lieutenant v. Schickfuß, und die hellbraune Stute „Kennedy“ des Hauptmann im Gene⸗ ralstabe Baron v. Vinke, welche letztere den Sieg um einige Pferde ⸗-Laͤngen davon trug. — Das vierte Rennen war das um den silbernen Pokal, wel— chen Ihre Durchlaucht die Frau Fuͤrstin von Liegnitz gnaͤdigst ausgesetzt hatte, mit 5. Friedrichsd or Einsatz. Von sechs gemel⸗“ deten Pferden liefen nur 3 ab, und unter ihnen entschied sich von Anfang an der Sieg ganz unzweifelhaft fuͤr „Miß Littleton“, eine braune Vollblut Stute des Fuͤrsten zu Carelath, so daß zwar nicht die Spannung des zweifelhasten Ausgangs, wohl aber das hohe Vergnuͤgen, ein solch ausgezeichnetes Pferd laufen zu se— hen, den Zuschauern zu Theil wurde. — Während die Vorbe— reitungen zum letzten Rennen getroffen wurden, unterhielt der Bauer Lorenz aus Wettschuͤtz, Glogauer Kreises, aus freiwilli— gem Exrbieten das Publikum, indem er mit seinem sechs jah⸗ rigen hellbraunen Wallach die Bahn mit Hindernissen ohne Anstoß und trotz dem besten Kavallerie Pferde zu— rücklegte. Die Bravour des Pferdes und des Reiters (eines Sohnes des Besitzers) erweckte so allgemeinen Beifall, daß sofort eine ansehnliche Summe zusammengeschossen wurde, um diesen Ritt durch ein Ehrengeschenk zu belohnen. —— Im letzten Kennen um den von dem Berliner Verein fuͤr Pferdezucht und Pferde⸗Dressur ausgesetzten Kaufpreis von 150 Friedrichsd'or lie⸗ fen anstatt der angemeldeten sechs Pferde nur vier. Im ersten Laufe siegte die braune Stute „Beauty“ des Grafen Renard auf Groß- Strehlitz, zunaͤchst gefolgt von der dunkelbraunen Stute „Anthée“ des Amtsraths Braune und dann von dem schwarzbraunen Wallach „Portland“ des Banquier Kraker. Auch im zweiten Laufe blieb,, Beauty Siegerin, ihr zunächst kam diesmal „Portland“ und dann „Anthée“ ans Ziel, und da der Graf Renard erklärte, sein Pferd dem Berliner Verein fuͤr den Kauf⸗ preis nicht uͤberlassen, sondern den fuͤr diesen Fall gesetzten Sie— gespreis von 306 Friedriched'or annehmen zu wollen, so hatten
Kaufpreis von 120 Friedrichsd or nochmals laufen muͤssen, wenn nicht der Amtsrath Braune zuruͤckgetreten ware, wonach denn „Portland“ als zweites Pferd dem Berliner Verein kaͤuflich uͤberlassen wurde. — In der Zwischenpause, die den Pferden des letzten Ren— nens zwischen dem ersten und zweiten Laufe gewährt werden mußte, producirten die Lieutenants Graf v. Schweinitz und Ba— ron v. Bose ihre wohlgerittenen Campagne-Pferde, beide mit allgemeinem Beifall des Publikums. Wer von ihnen den aus—⸗ gesetzten Ehren-Preis erhalten wird, ist von dem Ausspruch der hierzu berufenen Schiedsrichter abhaͤngig. — Waͤre nicht auch heute das Wetter unguͤnstig und, zum noch groͤßern Ungluͤck, das Gestell der Zelt-⸗Bedachung uͤber der Tribune gestern Abend durch einen Windstoß zerstört worden, so wuͤrde der Schau⸗Ge— nuß des heutigen Rennens, welches so viele hoͤchst anziehende Bil— der darbot, gewiß zu den erfreulichsten gehort haben.“
— In den Breslauer Zeitungen liest man unterm 2ten d. M. Folgendes: „Nachdem wir seit acht Tagen ganz unge— wöhnlich kalte und unfreundliche Witterung gehabt, hat es in der verfiossenen Nacht in den Umgebungen unserer Stadt so stark gefroren, daß die Huͤlsen- und Garten-Fruchte dadurch bedeutend gelitten haben. Im Hochgebirge muß in diesen Tagen sogar Schnee gefallen seyn, denn seit gestern sieht man in der Ferne die Riesenkoppe und den ganzen Kamm des Riesen-Gebirges schneeweiß schimmern.“ — Im Laufe des verflossenen Monats sind in die Haͤfen des Reg. Bez. Stralsund 73 Schiffe ein- und 105 aus den— selben ausgelaufen. Mit letztern wurden unter Anderm verschifft: 2180 Wsp. Weizen, 2777 Wsp. Roggen, 24gh Wsp. Gerste, 247 Wsp. Hafer und 975 Wsp. Malz. Außerdem gingen durch die Binnenfahrt nach anderen Provinzen der Monarchie: 135 Wsp. Gerste, 235 Wsp. Hafer und 317 Wsp. Malz.
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Königliche Oper. ; Der Beschluß, die „Monteccht und Capuletti“ von Bellini auf dem Königlichen Theater zu geben, erregte in mancher Beziehung Aufmerksamkeit und veranlaßte entgegengesetzte Urtheile. Die Einen namlich sprachen: schon laͤngst hatte man diese und ahnliche Opern, welche die neuesten Fortschritte der Italiaͤnischen Kunst⸗ Entwickelung darlegen, nicht vorsaͤtzlich zur Seite schieben, sondern sie rascher und wo moͤglich besser wie auf der Konigstaͤdter Bühne auffuͤhren sollen Wir müssen es also der Madame Schrdoͤder-Devrient danken, daß sie hierzu einen nützlichen Anstoß gab, und die Direction loben, daß sie sogleich, mit Zurüͤcksetzung widersprechender Ansichten, darauf einging. Denn die Rolle des Romeo ist ohne Zweifel die vorzüg lichste jener Kuͤnstlerin, und mit Recht hat sie dieselbe zu ihrem Benefiz gewaͤhlt. Hierauf erwiederten Andere: es ist nicht die Aufgabe der Koöͤ⸗ niglichen Buͤhne, alles und jedes Neue, ohne Nuͤcksicht auf innern Werth, einzulernen; vielmehr soll sie der oberflaͤchlichen Mode da durch einen Damm entgegenstellen, daß sie (weniger auf Geldge⸗ winn, als auf höhere Kunstzwecke hingewiesen) nur das wahrhaft Klassische und Vollendete hervorhebt und ausstattet. Nachgiebigkeit der Directionen gegen unkuͤnstlerische Forderungen fuͤhrt, wie nur zu viele Beispiele erweisen, dem Untergange der Kunst unausweichlich entgegen. Wo Shakespeare, Calderon, Gothe und Schiller den greuel vollen, ekelhaften, zucht⸗ und geschmacklosen Stuͤcken weichen maß sen, welche der Pariser literarische Terrorismus jetzt verpestend über Europa zu verbreiten strebt; wo ebenmaͤßig die groͤßten Tonkůnst⸗ ser, nicht bloß dem leichtsinnigen, aber talentvollen Rossini, sondern dessen schwaͤchlichen Nachahmern und Schuͤlern nachgesetzt werden: da sinkt die Buͤhne zu einem oberflaͤchlichen Zeitvertreibe herab, ja sie wird leider oft ein verdammlicher Mittelpunkt fuͤr sittliche und aͤsthetische Ausartung.
Weil der Wunsch, Mad. Schroͤder⸗Devrient in einer hochgerüuͤhm⸗ ten Rolle zu fehen, indeß sehr natuͤrlich und der Berücksichtigung werth erschien; fo wuͤrde die Direction des Koͤnigstaͤdter Theaters ihr gewiß gern den Romeo fuͤr einigemale uͤbertragen und die Koͤnigliche Direction hiedurch Kosten und Zeit fuͤr andere Opern gespart haben. Denn nach der baldigen Abreise der Madame Schroder-Devrient wird jene Oper doch wieder ganz, und mit Recht, der Köoͤnigstadt. anheimfallen .
Wir koͤnnen ferner nicht zugehen. daß die Rolle des Rome bie befte der Madame Schroͤder⸗Devrient, und die Wahl der Oper zu ihrem Benefiz deshalb die angemessenste sey. Denn so wenig Jünglinge (welche sonst alle Frauen⸗-Rollen spielten) je mals die Weiblichkeit in hoͤchster Vollendung und Natur dargestellt haben, fo wenig kann je eine Mannsrolle der hoͤchste Triumph einer Frau seyn. Eicon ere im Fidelio darf hier nicht zur Widerlegung ange— fuͤhrt werden, denn sie ist eben kein Mann, . eine edse Frau Ferner kann eine Rolle auch durch die hoͤchste Genialitaͤt des Kuͤnst— ers nicht aus der Totalitaͤt des ganzen Stuͤcks herausgehoben wer— den; ja dies soll nicht einmal geschehen, weil es den Standpunkt verruͤcken und die Harmonie auflosen wurde.
Nun hat aber der angebliche Dichter der Oper „Montecchi und Capuletti“ Shakespeares Wunderbau so niedergerissen und zerstbrr, daß kaum einige Ruinen davon aufzufinden sind; er hat die tiefste, geistreichste und gefühlvollste Dichtüng verwandelt in ein trockenes, nuͤchternes, strohernes, widersinniges Texmbüchlein. Und weil nun ein Paar pikante Situationen aus dieser Oede grell herausaucken (wie etwa einzelne gruͤn gebliebene Zweige aus einem von Raupen abgefressenen Walde), sollen hier reichere Siegeskraͤnze zu flechten seyn als in den Lorber-Hainen der Vestalin, und den Rosen- und Myrtenbuͤschen der Armide ?? Credut Jadaeus Abella!“
Allerdings ist die Musik nicht so schlecht wie der Text, allein sie erhebt sich nirgends uͤber das Mittelmaäͤßige und im Verhaͤliniß zu der heutigen Ausbildung der Tonkunst hat Bellini bei weitem nicht so viel geleistet, als fruͤher Zingarelli und Georg Benda bei Behandlung desselben Gegenstandes. s.
Ueberhaupt zeigt die Over nur da das Allergroͤßte, wo aus Poe sie, Musik und Darstellung ein einziges, zusammengehobriges, gleich mäßig vollendetes Ganzes erwaͤchst; sobald hingegen das einc, oder das andere dieser Elemente fehlt, oder zuruͤckbleibt, oder nur hinein gekuͤnstelt wird, ist der rechte Gipfel noch auf keine Weije erreicht
Armide, dies Meisterwerk einer romantisch - dramatischen Oper, diese Rolle, welche alle Tonleitern der maͤnnigfachsten Ge fühle und Leidenschaften entwickelt und der Persoͤnlichkeit der Ma dame Schroͤder⸗-Devrient mehr zusagt wie irgend eine andere, fur deren musikalische und voetische Berichtigung Spontini und Rel stab mit gleicher Liebe Alles vorgegrbeitet hatten; Armide wäre das rechte Benefiz und der hoͤchste Triumph der Madame Scheöder Devrient gewesen!
So etwa lauteten vor der Auffuͤhrung der Montecchi die ver— schiedenen Meinungen, und nur in einem Punkte trafen die Strei tenden zusammen: naͤmlich in ihrer Verehrung fuͤr Madame Schrö— der-Devrient. Ja sie behaupteten, daß hauptsaͤchlich diese Verehrung und Theilnahme den wechselseitigen Eifer hervorgerufen habe.
üeber die Darstellung der gedachten Oper behalten wir uns unser Urtheil vor.
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90 — ö
Aus würti ge Börsen. Amsterdam, 31 Mai. Niederl. wirkl. Sehuld 515. 538 60 97 Ausgesetzte Schal —
Kanz- Bill. 23 7. 43 Amart 903. 313 73. Russ. (v. 1831) 98 s'reuss. Prämien- Scöieine 1964 do. AF Anl. —. Gesterr. 98. 37
Spaun. 705 38 A353.
Antwerpen, 30 Mai
Span. 53 697) 38 AM Zinsl. 153. Metall. 1019. Nau G.
und Castro marine, wieder unter die Herrschaft Dom Miguels
die beiden folgenden Pferde, da sie ihre Stelle gewechselt, um den
Bras. 763.