ven und Schneider, sondern auch die Leistungen der ausgezeich— netsten Kuͤnstler an uns voruͤbergehen werden. Zu unserer Ge— nugthuung gereicht es, anzeigen zu koͤnnen, daß die Zahl der Mitwirkenden sich gegen 560 beläuft, daß durch die Verlegung des Festes der Chorgesang wesentlich an Kraft und Sicherheit gewonnen hat, und daß die Soli Auserwählten anvertraut worden sind. Diese vorlaͤufige Nachricht mag das Interesse, welches sich fruͤher uͤberall zeigte, von Neuem beleben und uns die Hoffnung lassen, daß unsere Bemuͤhungen in der regsten Theilnahme ihren Lohn finden.“
666
Getraides dienen sollen. Noch mehrere tausend Last werden
erwartet.“
— Ueber das bereits erwaͤhnte Feuer auf dem Zobtenberge ist noch Folgendes mitzutheilen: „Am 4. d. Abends um 9 ih? entstand uͤber dem Berge ein Gewitter, wobei der Blitz in die Kapelle einschlug; erst gegen 10 Uhr bemerkte man die Flamme. Ehe man aber zu Huͤlfe kommen konnte, hatte das Feuer bereits alle in der Kapelle befindlichen Geraͤthschaften, den Altar, den Predigt-Stuhl und die Baͤnke verzehrt. Da ein starker Regen siel,so wurde dadurch das Feuer geloͤscht.“
— Die Kölnische Zeitung meldet unterm 9. Juni von dort: „Durch das stattgehabte Steigen des Rheins ist die Schiff— fahrt wiederum sehr lebhaft geworden. Die Dampfschiffe fahren gegenwartig ohne Umladung in Caub direkt von hier bis Mann— heim und bis Leopoldshafen. Von Leopoldshafen bis Straß— burg wird aber erst im Juli die Fahrt eroͤffnet werden, weil das Schiff „die Stadt Frankfurt“, welches hierzu bestimmt ist, erst mit einer Niederdruck-Maschine versehen werden soll. Ungeachtet der vielen Schwierigkeiten, womit die Dampsschiff— fahrt bei dem bisherigen niedrigen Wasserstande zu kaͤmpfen hatte, ist die Frequenz der Passagiere doch noch sehr bedeutend gewesen und ist fortwährend im Steigen, so daß Hoffnung vor— handen ist, die Anzahl der Passagiere auf dem Mittel⸗ und Ober⸗— Rhein werde in diesem Jahre die Zahl von 100,000 uͤbersteigen. Der Ungarische Graf Stephan Szechengi, der im Auftrage des Oesterreichischen Gouvernements Frankreich und England be— reist hat, um Behufs der Einfuͤhrung der Dampfschifffahrt auf der Donau sich mit Allem bekannt zu machen, was in jüngerer Zeit zur Vervollkommnung der Strom⸗Dampfschifffahrt geschehen ist, hat in dieser Absicht die Reise mit den Dampfschiffen von Rot— terdam bis Mannheim gemacht und laut das Zeugniß abgegeben, daß die Rheinische Dampfschifffahrt, namentlich die von Koͤln aufwärts, Alles uͤberbiete, was er hinsichtlich schoͤner und schnell— fahrender Schiffe und deren Ordnung bisher kennen gelernt habe, und demzufolge sich von der hiesigen Dampfschifffahrts— Verwaltung Abschriften aller ihrer Dienst⸗Reglements und In— structionen, so wie die Ueberweisung tuͤchtiger Maschinen-Waͤr— ter, erbeten.“
— Bei der Kurmaͤrkischen Land-Feuer-Soeietaͤt sind in dem Societäts-Jahre vom 1. Maͤrz 1833 bis dahin 1834 100 Braͤnde vorgefallen, wodurch eine Ausgabe von 135,512 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. veranlaßt und zu deren Bestreitung von der Versiche— rungs⸗-Summe der Gebäude
— In Ober-Poischwitz bei Jauer zuͤndete der Blitz am 6. d. Abends im Hause eines Bauerguts⸗Besitzers, wodurch nicht allein das Gehoͤfte, sondern auch zwei andere Bauer-Guͤter ab— brannten. Dasselbe Gewitter zuͤndete auch in Bremberg bei Jauer, und es wurden in kurzer Zeit drei Freigaͤrtner-Stellen ein Raub der Flammen. Die Menschen konnten nur wenig retten.
Meteorologische Beobachtung.
Berliner Börse. Den 13. Juni 183. Amtl. Fonds- und Geld- Gours - Zettel. (Proc /sa. Coe.) ger u, nee, enn, . I, Dre, fenen.
1. Klasse von 5, 94,850 Rthl. ein Beitrag von 2 Sgr. pro 100 2. * 7,923, 15090 * Y 5 . ö Y 3. * 22,581,950 9 y Y 13 5 5
473 5140 1*MoO75 . 9 1 Rthlr. 5 5 . ausgeschrieben worden ist. Von den stattgehabten Bränden sin 66 durch unermittelte Zufaͤlle, 7 durch Gewitter, 16 durch muth— maßliche Brandstiftung, 4 durch absichtliche Brandstiftung, 4 durch schlechte Bauart, 1 durch Fahrlaͤssigkeit, 1 durch Unvor— sichtigkeit und 1 durch schlechte Reinigung des Schornsteins ent— standen. Von den vorsaͤtzlichen Brandstiftern ist der eine außer— ordentlich mit einer zwoͤlfaͤhrigen Zuchthaus-Strafe belegt, der andere, ein 11jaͤhriger Knabe, zu 30 Peitschen⸗-Hieben und 6mo— natlicher, ein dritter aber zu lebenswieriger Zuchthaus-Strafe
8
; an . ; 18 231. — Bank- Actien 1561. 1559. Fart. - Gbl. 139. 1393 r ñ 7 h verurtheilt, der vierte dagegen von dem Verdachte der Brand⸗ 13 233. Ta 1 Aözb; Kurt, 15391. 13986. Branntwein 17 Rthlr; 15 Sgr.; stiftung' vorlaͤusig freigespröchen worden. Die wegen der muth— Loose zu 100 FI. 210. Br. Holl. 383 Obl. v. 1832 96. 957. Pol. 15, Sgr., auch 15 Rthlr.
maßlichen Brandstiftungen eingeleiteten gerichtlichen Untersuchun— gen sind theils ohne Erfolg geblieben, theils noch nicht beendigt.
— Aus Danzig schreibt man unterm 2ten d. M.: „Es sind bereits circa 3096 Last Getraide, so wie große Quantitäten von Mehl und Gruͤtze fuͤr die Kaiserlich Russische Regierung aus Polen hier angekommen, von denen ein Drittel nach Wi— burg in Finnland und zwei Drittel nach St. Petersburg ver— schifft werden sollen. Täglich langen aus St. Petersburg kleine mit Ballast beladene Schiffe an, welche zum Transport dieses
58 71.
Loose 653. Br. Br.
Engl. 1024. Eräüm. Scheine 1153. Poln. 131. Sban. 33 AM.
JIS. 15. fin Cour. 78. A0. (Coupon détachéè) 95. 25. fin cour. 95. 50
Aust. Span. Schuld. 173.
d 3 Nenp. pr. com
z8 Span. Rente 773. 33 M. Corte 1
Angely.
Gastrolle.
Etienne.
Königliche Schauspiele.
Sonnabend, 14. Juni. die Haͤßlichste, Lustspiel in 3 Abth. und einem V
Sonntag, 15. Juni.
en 1 acte, par Scrihe. ou: Les deux auteurs, comédie en 1 acte et en vers 3) Une visite à Bedlam.
1832. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger
12. Juni. 6 Uhr. 2 Ühr. 10 Uhr. Beobachtung. spicl n M Mbth . ⸗ 1 k . Luftdruck . 33 *, s 8 Par. 333,9 6 Par. 336,2 Par. Quellwärme 7,3 o R. Luftwaͤrme 11,89 R. 17,9 0 R. ö . Thaupunkt 11.1058. 6,5 09.8. 7,3 R. Plußwaærme 15,7 R. pon Goͤthe. Dunstsaͤttg. 99 pCt A1 pCt. S8 pCt. Bodenwärme 12,9 0 R. Wetter.... heiter. heiter. heiter. ; . Wind . W. W. W Ausdünst. 0, 9 4 Rh Wolkenzug — W. — Niederschlag 0, o 0 1 Rh.
sten, Posse in 5 Akten. Die drei Tanzmeister, Posse in 1 Akt, von L. Rellstab.
Montag, 16. Juni. oder: das liederli Nestroy.
Hierauf: Zum
Im Schauspielhause:
Musik von Rossini.
in den Logen des ersten Rn
Bruis et Palapri
Schliy
Köͤnigstädtisches Theater. Sonnabend, 14. Juni. (In Italiaͤnischer Sprache): E miramis, Oper in 2 Akten. Möerie: Semiramis, als vorletzte Gastrolle.) Preise der Plaͤtze; Ein Platz in den Logen und im Bal des ersten Ranges 1 Rthlr. 2c. Sonntag, 15. Juni.
Die Reise auf gemeinschaftliche Ke
Erstenmale wiederholt,
Der boͤse Geist Lumpacivagabundu,
che Kleeblatt, Zauber-Posse mit Gesang in Musik von A. Muͤller.
Markt-Preise vom Getraide. Berlin, den 12. Juni 1831.
Zu Lande: Roggen 1 Rthlr. J Sgr. 3 große Gerste 22 Sgr. 3 Pf, auch 18 Sgr. 9 Eingegangen sind 188 Wispel 6 Zu Wasser: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 2 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. und 1 Rthlr. 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr.; 23 Sgr. 9 Pf; Hafer 20 Sgr., auch 18 Sgr. 9 13 Sgr., (schlechte Sorte) 1 Rthlr. 7 Sgr.
Pf guch 1 Rthlt, Pf, Hafer 21 En.
Scheffel.
2 Sgr. 6 Pf, auh 7 Sgr. 6 Pf.; Rog große Gerste 26 Sgr., süch
Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 6 Pf. ü
Eingegangen
Mittwoch, den 11. Juni 1834.
Das Schock Stroh 9 Rthlr. 3 Sgr., auch 6 Rthlr.
St. Schuld · Sch. A I 99 985 IJ Grosghz. Fos. do. 4 1021 * Er. Hutz. Anl. 18. 3 iz? * Hstpr. Btandbr,. . — SS Alten, von J Er. Engl. Anl. 22.3 — — Pomm. do. 4 1061 105 r. Engl. Ob. 30A 958 92 Kur- u. Neum. do. A 106 1067 Eräm. Seh. d. Seeh. — 585 573 Schlesische do,. 4 — 105 Kurm. Obl. m. . C A 98 8 NaKst. C. d. K. u. N — 68 — Neum .lnt. Seh. do. A I 98 — IZ. Sch. d. K. u. Nà — 68 — . 2 Obl. A O99. 99 — önigsb. do. B — — Holl. vollw. Duk. — 17 — h 2 Fin, do. ,, Neue do. — i185 — . Danz. 409. in Th. — 37 — Ekriedriehsd'or . — 13 131 Westpr. Pfandbr. A 1000 ] 99 1Disconto . .... —1 3 4 Aus würtige Börsen. sind 19016 Wispel 23 Scheffel. AmnEterdam, S Juni. Diederl. wirklũ; Schuld S2. S3 do. O73. Kanz- Bill. 235. Span.
Frankfurt a. M., 10. Juni. — Cesterr. 53 Metall. 1006. 10053. A8 92. 92M. 218 51. Br.
568 Preuss. Prüm. - Scheine 5773. 575. do. AS Anl. 95. 53 Span. Rente 7A. 744. 33 do. perp. MI. A73.
Hw2amburg, 11. Juni. Qesterr. 53 Metall. 9oz. A8 do. 92. Bank- Actien 1292. Russ. Holl. 95. Met. in Hlamb. Cert. 973. Din. T2.
Russ. P reuss.
iloll. 33 985. 213531. 13 531. ö 3
Paris, 7. Juni.
53 Rente pr. compt. 106. 15. fin cour. 106. A0. 33 pr. compt.
der Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgre, auch 20 Sgr.
Branntwein-⸗Preise
vom 6.
bis 12. Das Faß von 200 Quart na Richter gegen baare Zahlung u
Juni
Kartoffel ⸗Preise
vom 35.
bis 11. Der Scheffel 15 Sgr, auch 10 Sgr.
Juni
Redacteur Co tte.
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25 Sgtʒ
1831. ch Tralles M pCt. oder 0 vSUt. nd sofortige Ablieferung: Korn! Kartoffel- Branntwein 15 tir
1834.
Gedruckt bei A. W. Hayn.
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Beka
Allgemeiner Anzeiger
nunutmachung.
Bekanntmachungen.
Zweiter Abdruck. Bekanntmachung.
Von dem unterzeichneten Koͤnigl. Land- und Stadt—⸗ gericht wird hierdurch bekannt gemacht, daß die Thei⸗ lung des Nachlasses des, zu Lossen, Kreises Trebnitz, am 28. Mai 1833 gestorbenen, Kaufmannes Friedrich Wilhem Schubert bevorsteht.
Unbekannte Erbschafts⸗Glaͤubiger, welche sich binnen 3 Monaten vom Tage des ersten Abdrucks der heuti— gen Bekanntmachung nicht melden, koͤnnen sich nach erfolgter Theilung an jeden Erben nur fur seinen An— theil halten. ⸗
Trebnitz, den 26. Mai 1834.
Koöͤnigliches Land- und Stadtgericht.
Bekanntmachung. Von den Unterzeichneten als Eollatoren der Stif⸗ tungen der Frau Landesaͤltesten von Gersdorf, gebornen von 3Yohberg, vird hierdurch bekannt gemacht, daß zwei . fur Studirende auf Koͤnigl. Pfeußischen and Königl. Saͤchstschen Universitaͤten von jaͤhrlich 5 Thlr. 18 sar, seit Weihnachten 1832 erledigt, zu ihrem Genuß vorzüglich Studirende aus dem von Gers dorf— schen Geschlecht, nach diesen aus andern oberlausitz schen adeligen Familien, nach ihnen aber auch bürgerlichen Stan des berechtigt sind, ünd die darum Ansuchenden ihre Gesuche und Atteste bis Ende August d. J. bei uns einjureichen haben. Görlitz, den 26. Mai 1834 un . Die Landstäande der Königl. Preuß. Ober⸗Lausitz.
Bekanntmachung.
Von den Unterzeichneten als Collatoren des Johann Erdmann von Nostitzschen Stipendii fuͤr Studixende aus Oherlansitzschen adeligen Geschlechtern, votzuͤglich auz dem von Nostitzschen Geschlecht und insbesondere fur diejenigen, welche mit dem Stifter verwandt sind, wird hierdurch bekannt gemacht, daß dieses in 200 Thlr. jahrlich bestehendè Stipendium seit Johannis vor,. J. erledigt, und daß von Den jenigen, welche durch Bedurftigkeit und Abstammung dazu befaͤhigt sind, un. ter Beibringung glaubwärdiger Nachweise hierüber bis Ende Auguß d. J. um die Verleihung bei uns schrist⸗ lich anzusuchen ist.
Görlitz, den 26. Mai 1834.
Die Landstande der Königl. Preuß. Ober⸗Lausitz.
„Eine von den vier Genußstellen jede zu 190 Thlr. jaͤhrlich, welche die verstorbene Frau Kanilerin Earo— line Sophie Wilhelmine von Poigk, geborne von Ro⸗ dewitz, für arme adelige Fraͤuleins gestiftet, ist von Termin Walpurg d. J. ab erledigt. Wir machen sol= ches hierdurch mit dem Bemerken bekannt, daß nach
der Stifterin Anordnung zum Genusse dieser Stiftung d
vorzugsweise solche Fräuleins, welche mit ihr biz zum Iten Grade verwandt sind, hiernaͤchst aber guch andere adelige Fraͤuleins gelangen koͤnnen, wenn sie von bei— derseits adeligen Eltern abstammen, evangelischer Re⸗ ligion, von unbescholtenem Lebenswandel und in der Oberlausitz wohnhaft sind, auch nicht 3000 Thlr. eige⸗ nes Vermoͤgen besitz'n und von ihren Aeltern nicht standesmaͤhig unterhalten und erzogen werden koͤnnen.
Die glaubwürdigen Zeugnisse hierüber sind nebst den Gesuchen bis Ende Augnst d. J. bei uns einzureichen.
Goͤrlitz, den 25. Mai 1834.
Die Landstaͤnde der Koͤnigl. Preuß. Ober⸗Lausitz.
Bekanntmachung.
Als Collatoren des von Ponickauschen Stipendii fuͤr siubirende Sohne der Ober⸗-Lausitzschen Land⸗Syndieen und Landsteuer⸗ Seeretarien machen wir hierdurch be— kannt, daß dieses Stipendium in den jahrlichen Zinsen von 1409 Thlr.; bestehend, vom Termin Ostern d. J. ab, erledigt ist.
Zu dem Genusse desselben sind nicht allein die Soͤhne derjenigen obengenannten Beamten berechtigt, welche n der jetzt Preußischen Ober-⸗Lausitz angestellt gewesen sind, sondern auch derjenigen, welche vor dem 5. Juni 1315 in der jetzt Koͤnigl. Sächsischen Ober-Lausitz an⸗ gestellt gewesen sind.
Die Gesuche um dieses Stipendium sind nebst den erforderlichen Attesten bis Ende August d. J. bei uns einzureichen.
Goͤrlitz, den 26. Mai 1834.
Die Landstände der Koͤnigl. Preuß. Ober⸗Lausitz.
. Bekanntmachung.
Mittelst eines am 21. Juli 1693 er gieten Testa⸗ ments, hat der vormalige hiesige Superintendent, weil. Herr D. Jeremias von Süͤtphen, seinen und seiner
hegattin Verwandten die Zinsen von einem mit 1000 Thlr. ausgesetzten Legate beschieden. Diese 1005 Thlr. sind vermoͤge hoͤchsten Befehls vom 5. Mai 1716
neten Stadtrathes gehracht worden, und die Zinsen davon werden in Gemaͤßheit eines Hohen Vorbeschieds⸗ Veresses vom 25. Februgr 1714 jur Haͤlfte der von Sütphenschen spaͤter Thoͤnigkerschen Wittwe naͤchsten Freunden, zur Halfte den von Dorotheen Krausen, als des Testators damaligen naͤchsten Anverwandte, abstammenden Nachkommen, von Zeit ihrer Anmel ung an, dasern aber von einem, oder dem andern Theile keine Anverwandte, die sich zur Perception zu legitimiren vermoͤgen, vorhanden, oder bie vorhande⸗ nen dazu zu gelangen, nicht begehren, einem hiesigen Stadtkinde ju seinem Studio theologiae auf der Uni— versitaͤt gereicht.
Gegenwärtig sind nun aus der Krauseschen Linie abstammende Empfaͤnger bei uns nicht bekannt; wir fordern daher diejenigen, welche . als Geschlechts⸗ Verwandte von vorgedachter Dorotheen Krause aus— reichend zu legitimiren vermögen, hiermit auf, sich bin⸗ nen dato und spätrstens 3 Mongten, von der Be⸗ n , angerechnet, mit ihren Anspruͤchen zu
Grimma, den 4. Juni 1834.
Der Stadtrat h.. Ferdinand Haͤnel, Buͤrgermeister.
Literarische Anzeigen.
Just published the Second Edition, much improved and enlarged, of: Mac Cullochs Dictionary of Commerce and Naviga- . ie. large vol. imp. Svo. of about 1300 pp. Price 8 Thlr.
Agent sor Germany: A. Asher, Berlin, Linden No. 20.
In J. Scheible's Buchhandlung in Stuttgart erschien so eben und ist durch die Stuhr sche Buch- handlung in Berlin, Schloßplatz Nr. 2, zu beziehen:
Allgemeine und . Einleitung in die Schriften des alten und neuen Testaments, fuͤr gebildete Leser aus allen Staͤnden. Von Dr. Christian Franz Gottlieb Stang, Pfarrer in Siglingen. gr. Svo. Starkes, milchweißes Papier. 554 Seiten stark. Elegant gebunden. Preis: 3 Fl. 26 Kr. oder 24 Thlr.
Ferner wurde an alle Buchhandlungen versandt; Die Kunst, in Gesellschaften zu glänzen. Ein Taschenbüchlein fuͤr Alle, welche sich in Zirkeln,
in jwei Steuer⸗Scheinen zum Deposito des unterzeich⸗
füͤr die Preußischen Staa ten.
suchen, Gesellschaftsspielen, in Briefen u. s. w. 6
feinste benehmen, und uber die Regeln der Toilen,
das Anordnen der Ta
fel ꝛc. vollstaͤndig belehrt seyn
wollen. Nach der zehnten franzoͤsischen Ausgabe de;
P. Chatonier. Velinpapier und niedliches For⸗ . Brochirt 48 Kr. oder 15 sgr. ö
mat.
So eben ist erschienen und in allen Buchhandlur—
gen zu haben:
Das Ganze der Schnell-Essigfabrikation, oder auf Erfahrung gegründete Anleitung zur ration! len Kenntniß und Ausübung der Kunst, binnen wen
gen Stunden den schoͤnsten Wein- Essig und aus diesen verschiedene Arten seiner Tafel⸗Essige billig herzustellen;
nebst Zeichnung und Beschreibung eines Efsig⸗Appar⸗⸗ waltung des Finanz-Ministeriums, haben stets auf Sie die be—
tes, so wie einer praktischen Dampf⸗Vorrichtung in Kleinen, mittelst welcher verschiedene . i
.
hölzernen Gefaͤßen bis um Sieden erhitzt, abwechselnd aber auch Destillationen, Behufs ,
gewürzter Branntweine bewerkstelligt werden konnen
Von F. G. Stechbardt,
. WVerfasser der Distillirkunst ꝛc. ꝛc. Mit lithographirten Abbildungen. Geh. 15 sar.
Nieolaische Buchhandlung in Berlin, ⸗
Bruͤderstraße Nr. 13.
Bei W. Lauffer in Leipzig sind so eben erschienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten, in Berlin bei C. F. Plahn, Jaͤgerstraße Nr. 37.
Rathgeber für Ritterguts-Besitzer und
Landwirthe, welche nach Abloͤsung der Hui— und Triftgerechtigkeit auf fremden Grundstucken und Commun⸗Weiden, den Bestand ihrer Schaäͤfe⸗
reien ni beizuheh
l. a n 36 a. i . en wünschen. Vom Oekonom.-Inspe F. Lüttich. Mit einem Kupfer. 3
15 sgr.
Ausrechnungs-Tabellen über den Betrag des Werths der Abloͤsung und der Kosten
beim Separations⸗Wesfen der Grund⸗
stůͤcke, von 4 Morgen bis zu 1 Ruthe, von 1
Pfennig bis 1 Thaler in Silbergeld.
Bearbeitet
von F. Fischer. Geh. 7) sgr.
r klären des
Catilina und Jugurtha.
brauch herausgegeben von J. Fr.
gr. Svo.
auf Baͤllen, bei Hochjeiten, Taufen, Festen, Be⸗
15 sr.
——
örterbuchs zu Sallast's
Für den Schulge-
nig dr
Mu (Mad. Schroͤder⸗Devrient: Rezia, ö
Hr. Hoffmann: Huon.) Prxeise der Plaͤtze: Ein Platz ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc. Im Schauspielhause: 1) Michel et Christine, 2) La reprise de:
(Mad! fillige Patent Allerhoͤchsteigenhaͤndig zu vollziehen geruht.
Schneider.,
— ]
Von Sieben orspiele, vn
Im Opernhause: Oberon, Ko Elfen, romantische Feen-Oper in 3 Abth., mit Ballet. von T. M. von Weber.
vauley
vandeville par Sen ieh In Charlottenburg: Nehmt ein Exempel daran! Lustspie 1 Akt, vom Dr. C. Töpfer. Hierauf: Luͤge und Wahrheit, lu
Montag, 16. Juni, Im Schauspielhause: Romeo und 9 lia, Trauerspiel in 5 Abth., nach Shakespeare und
geeignet sind.
? . .
Maltzan die Kammerherrn-Wuͤrde zu ertheilen geruht.
gerichts, Rath von Kleist zum Geheimen Justiz- und vortra— zenden Rath im Justiz-Ministerium zu ernennen und das dies⸗
sondere Aufmerksamkeit Unsers geliebten Bruders, des in Gott ruhenden Kaisers Alexander J., der
lew J., ernannt, welcher, seiner zerruͤtteten Gesundheit halber,
Allgemeine
preußische Staats Zeitung.
Berlin, Sonntag den 15 ten Juni
Amtliche Rachrichten. Kronik des Tages. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Grafen Karl von
Bes Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen Ober-Präsiden“ ten der Rhein-Provinz, von Pestel, auf, dessen Ansuchen in den Ruhestand zu versetzen und dessen Stelle dem Regierungs⸗ Pruͤsidenten zu Trier, von Bodelschwingh, zu verleihen
ruht. 9 . Koͤnigl. Majestaͤt haben den bisherigen Ober-Landes—
Kunst-Ausstellung im Akademie-Gebaͤude.
Die unterzeichnete Koͤnigliche Akademie der Kuͤnste erneuert hierdurch ihre Aufforderung an auswaͤrtige und einheimische Kuͤnstler, die von ihr zu veranstaltende diesjaͤhrige Kunst⸗ Aus—⸗ stelung durch ihre Kunstwerke zu bereichern, Die Akademie setzt die Versicherung hinzu, daß von ihrer Seite Alles gesche— hen wird, um die Benutzung dieser Ausstellung zu unbefug— ter Publicirung der Kunstwerke unmöglich zu machen. Da die Eroͤffnung der Ausstellung bereits in der ersten Woche des Septembers d. J. erfolgen soll, so muͤssen die einzu— sendenden Kunstwerke spaätestens bis zum 25. August im Aka⸗ demie⸗ Gebäude abgeliefert werden, die schriftlichen Anzeigen der—⸗ selben aber schon vor dem 14. August eintreffen, um in das zu druckende Verzeichniß aufgenommen zu werden. Außer der An⸗ gabe des Namens und Wohnortes der Kuͤnstler, nebst einer kur— en Beschreibung der einzusendenden Kunstwerke, welche zur Ver⸗ Hirne von Verwechselungen auch bei Landschaften nicht fehlen
darf, wird zugleich die Bemerkung erbeten, ob ein Kunstwerk
läufüich ist oder nicht, und in letzterem Falle den Namen des Besitzers. Anonyme Arbeiten, so wie aus der Ferne kommende
Malereien unter Glas, werden nicht angenommen. Die Dauer der Ausstellung ist auf zwei Monate festgesetzt. Wenn Fabrikanten und Handwerker, welche nicht akademi—
sche Kuͤnstler sind, vorzuͤglich schoͤne oder von ihnen neuer fundene
Gegenstaͤnde durch diese Ausstellung zur Kenntniß des Publi⸗
kums bringen wollen, so haben sie solche zuvor der mit diesem
Geschaͤft von der Akademie beauftragten Kommission zur Beur⸗
theilung vorzulegen, ob dieselben fuͤr eine Kun st⸗Ausstellung
Auswärtige Kuͤnstler, wenn sie nicht Mitglieder der Akade— mie, oder Professoren an einer Kunstschule, oder besonders auf⸗ gefordert sind, haben die Kosten des Transports ihrer Arbeiten selbst zu tragen, und zur Ablieferung und Wieder ⸗Empfangnahme derselben ihrerseits einem Kommittenten in Berlin Auftrag zu geben, was uͤberdies immer geschehen muß, wenn der Verkauf der Werke beabsichtigt wird.
Berlin, den 14. Juni 1834. ]
Koͤnigliche Akademie der Kuͤnste. Dr. G. Schadow, Direktor.
Angekommen: Der Großherzogl. Badische Minister der Finanzen, von Böͤckh, von Karlsruhe.
Zeit ungs⸗Nachrichten.
Ausland.
Rußland.
St. Petersburg, 7. Juni. Ein am aten vor. Monats an den Finanz-Minister. General der Infanterie Grafen Can⸗ erin, erlassenes Kaiserl. Reskript lautet also: „Graf Igor Fran—⸗ zowitzsch! Die von Ihnen unermuͤdet bewiesene Sorgfalt und Ihre umsichtigen Anordnungen während der eilfsährigen Ver—
Ihnen dieses Ministerium anvertraute, und auch die Unsrige gerichtet. Im Laufe dieser zeit, zuweilen unter den schwierigsten und unguͤnstigsten Verhaͤltnis⸗ sen, wußten Sie, Ihre Gesundheit und Koͤrperkräͤfte nicht schonend, die Ihnen entgegenstehenden Hindernisse zu besiegen, allen Beduͤrf— nissen des Reichsschatzes Genuͤge zu leisten, ihm allmaͤlig die wichtigsten Einnahmequellen zu eröffnen, ohne zu druͤckenden Auflagen zu schreiten, und die verschiedenen Zweige des Ihnen anvertrauten großen und vielfach zusammengesetzten Ministeriums auf das beste zu organisiren. Zur Bezeugung Unserer Anerken⸗ nung fuͤr Ihren nuͤtzlichen Dienst und Unsers bestaͤndigen Wohl— wollens fuͤr Sie, Ferleihen Wir Ihnen die brillantenen In— signien des St. Andreas⸗-Ordens. Tt iko lau s.“ Der General⸗Lieütenant und General⸗Adjutant Krassowski!. ist zum Commandeurè des sechsten Infanterie⸗ Corps an die Stelle des Generals der Infanterie, General-Adjutanten Kisse⸗
dieses Kommando's enthoben worden. ꝛ
Der Kaiser hat dem Geheimen Rath Wrontschenko, Direk— tor der Special-Kanzlei des Finanz-Ministers fuͤr die Kredit— Anstalten, den Alexander⸗Newski⸗Orden und dem Groß—⸗Polizei⸗ Meister von St. Petersburg, General-Major Kokoschkin, den Wladimir⸗Orden zweiter Klasse verliehen. .
Ein Befehl Sr. Kaiserl. Majestat an das Minister-Comitè verordnet, daß nach Grundlage der bestehenden Gesetze nirgends im ganzen Reiche ein in Kron-Diensten stehender Beamte einen groͤßern Gehalt beziehen soll, als dies die bestehenden Etats, an— dere Anordnungen oder Entscheidungen der hoͤhern Regierungs— Autoritaͤten bestimmen.
und wegen ihrer hohen ie, ür 2. eben von der Leipziger⸗Oster⸗Messe ruͤck⸗
ergangen auf die vorlaͤufige Vorstellung des Ministers des In⸗ nern und General⸗Direktors aller fremden in Rußland tolerirten Religionen, verordnet, daß die Kirchen-Angelegenheiten der hier in Moskau, Riga und Mitau bestehenden evangelisch⸗refor⸗ mirten Gemeinden, wie fruͤher, der Jurisdiction der oͤrtlichen evangelisch-lutherischen Konsistorien untergeordnet seyn sollen. Demgemäß sind diese Konsistorien nun autorisirt worden, die Angelegenheiten bezeichneter reformirter Gemeinden genau nach der fuͤr diesen Gegenstand erlassenen, am 27. Juli 1830 bestaͤtig⸗ ten Instruction des Minister⸗-Lomité zu verwalten.
Ein anderer Beschluß der Minister⸗Comité befiehlt, daß das vormals in Polen bestandene Gesammt-Vermoͤgen des Jesuiten⸗ Ordens, welches spaͤter dem allgemeinen Educations⸗Fonds zuge⸗ wiesen ward, von nun an unter die Jurisdiction des Finanz Ministeriums zu stellen, und der allgemeinen Masse des Kron⸗ Eigenthums einzuverleiben ist. Dagegen ist letzteres gehalten, den Ministerien des Volks-Unterrichts und des Innern zur Ent⸗ schaͤdigung der Geldsummen, welche sie bisher aus den Revenuͤen dieses Educations⸗-Fonds bezogen, jaͤhrlich aus dem Reichs⸗Schatze nach Grundlage der Budgets des Finanz- Ministers, ersterem Ministerium die Summe von 200,069 Rubel in Silber, letzterm die Summe von gl, 2890 Rubel in Silber und von 10,120 in Papier zu verabfolgen. Hiernaͤchst haben beide Ministerien, das des oͤffentlichen Unterrichts und das des Innern, keine fernere Anforderungen von Zuschuͤssen, die sich auf diesen Educations⸗ Fonds beziehen koͤnnten, an das Finanz-Ministerium zu machen, sondern sind gehalten, mit diesen Summen alle diejenigen Aus⸗ gaben zu decken, welche sie bisher aus dem Einkommen des mehr⸗ besagten Fonds bestritten. .
Die Russische Kommerz-Zeitung theilt ein Handels- Schreiben aus Warschau mit, worin es in Beziehung auf den gegenwärtigen Stand der Polnischen Manufaktur⸗Industrie heißt: „Ehe die Insurrection im Jahre 1830 ausbrach, verfer⸗ tigten die Polnischen Fabriken jährlich an 200,000 Stuͤck Tuch, und ihre Erzeugung war im sichtlichen Zunehmen begriffen. Die Revolution aber hat diesen unsern Industrie⸗ Zweig fast gaͤnzlich vernichtet, und die Tuch Fabrication hat sich in diesem Moment fast um den sechsten Theil ihres fruͤhern Bestandes ver⸗ mindert. Nicht weniger haben die Baumwollen⸗Fabrikate gelit⸗ ten; da man auf diesen Manufakturen aber nur fuͤr den innern Bedarf arbeitete, so empfinden sie den ihnen verursachten Ver⸗ lust nicht so empfindlich, wie die erstern; die Einfuhr der aus— ländischen Manufaktur⸗Erzeugnisse hat sich gleichfalls vermindert, en Preise beschränkt sich gegenwartig ihr
daß alle Baumwollen- und Seiden⸗ Erzeugnisse im Preise um 20 und mehr Prozent gestiegen sind. Dieser Umstand muß sich uͤbrigens vortheilhaft fuͤr unser Koͤntg⸗ reich dadurch erweisen, daß auch der Preis unserer Wolle nun steigen muß. Im Vergleich zum uͤbrigen war die Einfuhr der Russischen Manufaktur⸗Erzeugnisse sehr bedeutend.“
Ein am 13ten v. M. auf vorlaͤufig ergangene Vorstellung des Ministers des oͤffentlichen Unterrichts bestatigter Beschluß des Minister-Comité verordnet an der Universitaͤt zu Moskau die Anstellung eines besondern Inspektors mit einem Jahrgehalt von 3000 Rub. und von fuͤnf Gehülfen, jedem mit Jahrgehalten von 1566 Rub. und freier Wohnung in den Universitäts-Ge— baͤuden. Sie haben die Verpflichtung der Beaufsichtigung uͤber alle Studirende der Universitaͤt, weshalb zu diesen Stellen nur Beamte, frei von allen andern Chargen, angestellt werden. ö.
Am Ihsten d. M. ist hier der Staats-Secretair Sr. Maj. des Kaisers, Geheime Rath und Senator von Kikin, mit Tode abgegangen. Er wurde 59 Jahr alt, von denen er 30 dem oͤffentlichen Dienste gewidmet hatte. Seit dem Jahre 1826 lebte er jedoch von allen Staats⸗-Geschaͤften zuruͤckgezogen. 2
Mit hoͤchster Genehmigung werden kuͤnftig, zur Erweiterung und Verbesserung der Pferdezucht in den suͤdlichen Provinzen des Reichs, auch Pferde⸗Wettrennen in Kischenew, Bessarabiens Hauptstadt, stattfinden. Das erste sollte daselbst am letzten Dien⸗ stage, den Zten dieses, abgehalten wer den. J
Auch zu Tuschkow in Bessarabien ereignete sic am 6ten v. M. um 16 Uhr Abends ein Erdbeben, das gegen 30 Sekunden dauerte, aber ohne allen Nachtheil abging.
Polen.
Warschau, 10. Juni. Die Regierungs-Kommission des Innern hat folgende Bekanntmachung erlassen; He ehemalige Praͤsident der Polnischen Bank, Graf Jelski, der an der Insur⸗ rection thaͤtigen Antheil nahm, sich dann als Emissair der Auf⸗ ruͤhrer ins Ausland begab und nach der Wiederherstellung der gesetzlichen Ordnung von der allgemeinen Amnestie keinen Ge— brauch machte und nicht in das Land zuruͤckkehrte, hat in Paris ein Handelshaus unter eigener Firma nebst Compagnie eroͤffnet und bemuͤht sich, mit Handelshaͤusern und einzelnen Personen im Koͤnigreich Polen in Verbindung zu treten. Da die An— knuͤpfung solcher Verbindungen in feindseliger Absicht gegen die rechtmaͤßige Regierung versucht worden ist, so warnt die oben- genannte Regierungs⸗Kommission alle Handelshaͤuser, Banquiers, Kaufleute, kurz Alle ohne Ausnahme, die sich mit irgend einem Handel beschäftigen, und uͤberhaupt alle Einwohner des Landes, sich mit der Bank des Grafen Jelski und Compagnie weder di⸗ rekt noch indirekt und unter keinem Vorwand in Ver haͤltnisse einzulassen, keine Wechsel auf dieselbe auszustellen und keine von derselben anzunehmen, widrigenfalls sie nicht nur ihrer Kapitale n , . sondern sich auch strenger Verantwortlichkeit aus⸗ etzen wuͤrden.“ — re, . ö Vorgestern hielt der hiesige Wohlthaͤtigkeits⸗ Verein in Ge⸗ genwart des Direktors der Regierungs-Kommission des Innern, General-Lientenants Golowin, eine öffentliche Sitzung, in wel— cher uͤber die Thaͤtigkeit des Vereins im verflossenen Jahre Bericht abgestattet wurde. Es ergab sich daraus, daß der Ver⸗ ein im letzten Jahre in den beiden wohlthaͤtigen Instituten 400 Personen erhalten und außerdem 590 Personen mit Lebensmit⸗
kehrenden Kaufleute klagen,
terstuͤtzt und 30,132 Portionen Rumfordscher Suppe vertheilt hatte.
Frankreich.
aris, 7. Juni. Zwei hiesige Zeitungen hatten vor eini⸗ gen . gemeldet, daß die Generale Leydet, Pelet und Su⸗ bervic aus dem aktiven Dienste entlassen worden wären, weil sie sich dem Kriegs⸗Minister, der ihnen einen Urlaub, um sich nach ihren resp. Wahl⸗Kollegien zu begeben, verweigert habe, wider⸗ setzt hätten. Das Journal de Paris erwiedert hierauf in seinem heutigen Blatte Folgendes: „Der General Leydet hatte, schon ehe er auf Disponibilitats, Gehalt gesetzt wurde von dem Kriegs? Minister die Erlaubniß erhalten, sich nach seinem Wahl“ Kollegium zu begeben, wie denn, auch der Minister weder ihn, noch krgend einen anderen Wilitair, dem das Wahlrecht zusteht, an der Ausübung desselben vorhin dern konnte. Die Entlassung jenes Generals hat daher mit der Politik nichts zu schaffen; sie ist nur erfolgt, weil seine Brigade mit den uͤbrigen Brigaden des Observations-Corps an den west⸗ lichen Pyrenäen vereinigt, und sein Amt als Mitglied des Co⸗ mités fuͤr die Infanterie und Kavallerie eingezogen und nicht wieder besetzt worden ist, um dadurch eine Ersparniß zu erzielen. Was den General Pelet betrifft, so ist er Wähler in Meaux; er wollte sich aber nach Toulouse begeben. Der Minister hielt es nicht fuͤr angemessen, dem Direktor des Kriegs, Depots die Erlaubntß hierzu zu ertheilen; dagegen will er ihm durchaus nicht hinderlich seyn, bei den bevorstehenden Wahlen seine politi⸗ schen Rechte in Meaux wahrzunehmen. Daß endlich dem General Subervic verboten worden sey, sich nach seinem Wahl⸗Kollegium zu begeben, ist eine Unwahrheit. Die Befugniß hierzu wird ohne Ausnahme jedem Militair ertheilt.“ — Die hiesigen Oppositions-Blaͤtter wollen die obigen Gruͤnde nicht gelten laffen und sind der Meinung, daß es dem Kriegs-Minister schwerlich in den Sinn gekommen waͤre, den General Leydet aus oͤkonomischen Ruͤcksichten seiner beiden Stellen zu entsetzen, wenn er stets mit den Ministern gestimmt haäͤtte. Dasselbe koͤnne man von dem General Pelet sagen, dessen beabsichtigte Reise nach Toulouse sich durch den Umstand, daß er diese Stadt schon in der letzten Kammer repraͤsentirt, gar leicht erklaͤren lasse, und dem der Marschall Soult in seinem Vorhaben um so we⸗ niger haͤtte hinderlich seyn sollen, als ihm bei der Leitung der Angelegenheiten des Kriegs-Departements der Baron Pelet ganz unentbehrlich sey. . Die Gazette de France sagt in Bezug auf die von meh⸗ reren Seiten gemeldete Einschiffung des Dom Miguel und Don Carlos nach England: „Ein seltsames Verhaͤngniß waltet uͤber den Englischen Schiffen und Haͤfen, daß sie immer abgesetzte und neu ernannte Könige aufzunehmen haben. Ein Englisches Schiff war es, das uns im Jahre 1814 Ludwig XVIII. zufuͤhrte, — ein Englischer Hafen, in welchem im 33 1830 Karl X. mit seiner Familie landete. Napoleon fluͤchtete sich auf ein Englisches Schiff, um zunaͤchst an die Englische Kuͤste und spaͤterhin nach St. Helena gefuͤhrt zu werden. Englische Schiffe brachten eine Charte aus Brasilien nach Portugal, und importirten und ex⸗ portirten darauf abwechselnd Johann VI., Dom Pedro, Dom Miguel, Donna Maria und Don Carlos, bald als Sieger, bald als Besiegte, wie gerade die Politik es am rathsamsten erscheinen ließ. Jetzt, wo Den Carlos und Dom Miguel von dem politischen Schauplatze abtreten, wird die Aufmerksamkeit von Europa sich mit verdoppeltem Interesse nach jenen beiden Voͤlkern wenden, die sich vertheidigungslos den Neuerern unse— rer Zeit und den von ihnen eingesetzten Regierungen preisgege⸗ ben fehen. Das Englisch,Franzoͤsische Buͤndniß hat bei dieser Gelegenheit eine Politik befolgt, die man schmachvoll nennen koͤnnte, wenn der Friede nicht heutigen Tages das erste Beduͤrf⸗ niß von Europa wäre. Eine unmerkliche Minoritaͤt uͤbernimmt es, alte Monarchieen zu reformirxen und ihnen eine Verfassung zu geben. Paris, Madrid und Lissabon werden jetzt Regierun— gen haben, die auf die Quasi⸗-Legitimitaät gegruͤndet sind, d. h. an deren Spitze Prinzen aus Koͤnigl. Gebluͤte stehen, die aber die Thronfolge-Ordnung nicht zur Krone berief. Ludwig Phi— lipp will unter dem Schutze Englands ein Europa nach seinem Vorbilde gruͤnden, wie Buonaparte es ohne jenen Schutz beab— sichtigte. Es fragt sich nur, ob man den Satelliten der Juli⸗ Sonne eine laͤngere Existenz, als dem Manne des 18. Brumaire
rsprechen darf.“ e ö. a d. . ehemaligen Deputirten der rechten Seite ist so eben hier eine kleine Broschuͤre uͤber die politischen Eide von 1789 — 1830 erschienen.
Ein Privat-Schreiben aus Bayonne vom Iten d. M. ent— haͤlt Folgendes: Man spricht heute Abend von einem Gefechte, das vor einigen Tagen in Navarra unweit Pampelona zwischen dem General Quesada und dem Karlisten⸗Chef Zumalacarreguy stattgehabt, und bei welchem Letzterer einen namhaften Verlust erlitten haben soll. Quesada, so heißt es, habe die Karlisten in einen Hinterhalt gelockt, und ihnen alsdann eine vollstaͤndige⸗ Niederlage beigebracht, so daß mehrere hundert Mann auf dem Platze geblieben waren, der Rest aber sich auf Onate zitrůͤckge⸗ zogen habe. An naͤhern Details fehlt es zut Zeit noch.
Großbritanien und Irland.
London, 6. Juni. Bei dem Lever, welches der Konig gestern im St. James⸗-Palast hielt, wurden Sr. Majestaͤt der Fuͤrst von der Moskwa und der Fuͤrst von Eckmuͤhl, Pairs von Frankreich, durch den Franzoͤsischen Botschafter vorgestellt
Der Globe sagt: „Obgleich wir fruͤher die Nachricht, daß Dom Miguel sich auf Elvas zuruͤckzuziehen beabsichtige, mit— theilten, wie sie uns zuging, so zweifelten wir doch stets an dem wirklichen Vorhandenseyn einer solchen Absicht oder wenig⸗ stens an der Moglichkeit, sie auszufuͤhren. Aus guter Quelle erfahren wir in der That, daß Dom Miguel, wenn er diese Festung auch erreicht haͤtte, sich in dieser Jahres⸗ zeit nicht lange daselbst hatte halten koͤnnen, weil es dem Ort an Wasser mangelt, indem sich nur eine einzige Cisterne
Ein am 29. April bestaͤtigter Beschluß des Minister ⸗ Comité,
teln, 650 mit Geld, 330 mit Holz und 349 mit Arzneien un⸗