1834 / 166 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 17 Jun 1834 18:00:01 GMT) scan diff

Nach der Stadt Breslau wurde vom Lande eingebracht 121,559 Scheffel Weizen, 125, 809 Roggen, 31,964 Gerste, 75, 721 Hafer, 2063 ö Erbsen; an Fleisch 8,372 Centner, an Brod 50,875 Centner. Die Flachs-Aerndte betrug im Regierungs-Bezirk 31,266 Tentner 735 Pfund. Der Tabacks⸗Anbau hat 20,235 Ctr. 95 Pfd. geliefert, im Durchschnitt der Morgen 4 Ctr. 23 Pfd. Roͤthe ist gewonnen worden 15,712 Ctr. 12 Pfd. ee 36. Schafviehstand war 1,ů 075,886 Stuͤck im Regierungs— ezirk. An Wolle war ein Ausfall gegen 1832 von 866 Ctr. 6 Pfd. Auf den Viehmaͤrkten wurden aufgetrieben: Pferde. Ochsen. Kühe. Schweine. Schafe. 725 500 3490 5295 2185 1400 6100 16000 . 2945 Schweidnitz. 65 2576 Gt ehlen.. 532 3160 Die Summe der auf dem Breslauer Wollmarkt zum Ver— kauf ausgestellten Wolle betrug im Fruͤhlin gs ⸗Wollmarkte 39, 049 Ctr. inkl. 9704 Ctr. aus dem Großher— zogthum Posen u. aus Polen. aus Oesterreich. aus Gallizien. aus Sachsen.

zu Breslau . .. k Namslau

750 2592 200

im Herbst⸗Wollmarkte 12,127

Summa .... Hl, 176 Ctr.

Tuͤcher sind verfertigt worden 19,572 Stuͤck

In der Breslauer Zucker-Raffinerie wurden 24,800 Ctr. Rohzucker verarbeitet und 15,000 Ctr. verkauft,

In der Stadt Breslau ist eine Maschinen⸗-Fabrik entstanden.

An Muͤhlen⸗Anlagen sind: 2 Wasser⸗Muͤhlen, 1 Oel⸗Muͤhle, 3 Brettschneide⸗Muͤhlen, 2 Leinwand-Walken, 1 Steinschneide⸗ Muͤhle, 1 Schleif⸗Muͤhle und 6 Wind⸗Muͤhlen errichtet worden.

Eine neue Buchdruckerei und 2 neue Buchhandlungen sind in Breslau entstanden.

Von Zeitschriften erschienen in Breslau, mit Einschluß zweier politischen Zeitungen, 23, und à neue waren genehmigt, in den ubrigen Staͤdten des Bezirks 15.

Zur Instandhaltung der Zollstraßen sind 62,900 Rthlr. ver— wendet worden, ingleichen zu Oderstrom-Regulirungs-Bauten 5000 Rthlr.

Der Flaͤchen-⸗Inhalt des dismembrirten Grund und Bodens von Dominial- und Rustikal⸗-Guͤtern betraͤgt 5791 Morgen; 20 5 sind aufgeloͤst, dagegen 124 neue Possessionen ent—

anden. Verwaltung des Innern und der Polizei.

Auswanderungen in das Ausland sind 82 vorgekommen, worunter 45 nach den Oesterreichischen Staaten und 9 nach Po⸗ len, wozu besonders der gewoͤhnliche nachbarliche Verkehr z. B. durch Heirath Veranlassung gewesen.

Die Anzahl der Gebornen betrug

21,143 Knaben und 19,ů782 Maͤdchen,

zusammen 40,925 Kinder. Gesterben sind 15, 49g0 maͤnnliche und 14,548 weibliche zusammen 30,038 Menschen. ; Die 55 Staͤdte des Breslauischen Regierungs-Bezirks ha— ben, nachdem im vorigen Jahre 25,632 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf. Schulden abgebuͤrdet worden, gegenwärtig noch eine Schulden— last von 1,839,381 Rthlrn. 3 Sgr. 1 Pf. In 8 Städten des Bezirks bestehen Spar-Kassen, bei wel— chen zu den aus dem Jahre 1832 uͤbertragenen 464,879 Rth!r. 12 Sgr. 9 Pf. ö! 10 ⸗⸗

72,222 15

——/— *

neu eingelegt wurden

und zurückgezogen 102, 42 8 so daß am Ende des Jahres 18533 ein Bestand verblieb 434,679 Rthlr. 26 Sgr. 5 Pf.

Das Feuer-Societaͤts-Kataster der Provinzial-Staͤdte des Bezirks mit Ausschluß der Stadt Breslau betrug am 1. Januar d. J. 5,233,195 Rthir.

Der bedeutendste Brand betraf die Stadt Prausnitz; klei—⸗ nere Brände die Städte Wansen, wo auch neuerdings wieder am 4. Juni d. J. 20 Possessionen niedergebrannt sind, Loͤwen

von

67

Dem Retablissement der Erstern kam ein zinsenfreier Vor— schuß von 10,000 Rthlrn. aus der Staats⸗-Kasse zu Huͤlfe.

Rustikal⸗Feuer⸗-Societaͤten bestehen in 5 Kreisen mit einer Versicherungs⸗Haupt⸗ Summe von 4, 845,3 10 Rthlrn.

Braͤnde sind in den Staͤdten 26 und auf dem platten Lande 159 vorgekommen, wodurch resp. 173 und 654 Gebaͤude abge⸗ brannt sind.

Die Gestellung der Landwehr-Kavallerie- Uebungs-Pferde hat den Kommunen 11,007 Rthir. 26 Sgr. 5 Pf. gekostet.

Die Zahl der Polizei-Gefangenen betrug, mit Ausnahme des Arbeitshauses in Brieg und des Correctionshauses in Schweid— nitz, 6626.

In der Stadt Ohlau ist ein neues Stadt- und Kreis-Ge— faͤngniß, ingleichen ein Krankenhaus fuͤr die Kranken des Krei⸗ ses erbaut worden.

In der Zuchthaus⸗-Anstalt zu Brieg waren am Schlusse des vorigen Jahres 645 Straͤflinge, in der Correctionshaus⸗Anstalt zu Schweidnitz 343.

Gestorben sind in der ersteren Anstalt 26 Straͤflinge, vom Hundert der gesund Eingelieferten also 4.

Ungluͤcksfaͤlle haben sich im Bezirk 406 ereignet, worunter 116 Selbstmorde; die meisten, namlich 150 Personen, verungluͤckten im Wasser.

Verwaltung der Medizinal-Angelegenheiten.

Eine neue Apotheke ist in der Stadt Wansen errichtet worden.

Die Anzahl der promovirten Aerzte, worunter die Haͤlfte in Breslau, betrug 169, der Wundaͤrzte erster Klasse 51, der Wunc ärzte zweiter Klasse 166, der Apotheker 71 und der Heb⸗ ammen S926.

An 24,031 Individuen sind die Schutzpocken mit Erfolg geimpft worden. In Altwasser, Waldenburger Kreises, wurde ein neues Badehaus gebaut.

Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmitt. Abends ] Nach einmaliger 6 Ur. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. 337, 7 Par. 336,9 8 Par. Quellwärme 7,3 , R. 16,8 9 R. ö. . 10, 0). Flußwärme 15,0 9 R. 62 pCt⸗ Bodenwärme 12,29 R. bewalkt. Ausdünst. 0, 127 Rh. Niederschlag 0, o 0 4 Rh.

1831. 14. Juni.

Luftdruck. . Luftwaͤrme Thaupunkt 9, R. Dunstsaͤttg. 86 pCt halbheiter. W.

337, 0 6 Par. 11,0 0 R.

28. W.

Wolkenzug

Auswärtige Börsen. Amster dam, 10. Juni.

Niederl. wirkl. Schuld 52 1. 58 do. 97 Ausgesetzte Schuld 116. Kanz - Bill. 233. MM 3 Amort. 9lz. 3143 747. Kuss. (v. 1831) 9?! Preuss. Prämien- Scheine 101. do. A Anl. —. Oexterr. 98. 53 Span. 7143. 33 M!.

Antwerpen, 9 Juni.

Span. S8 713. A3 38. 33 M). Zinsl. 18. Cortes 31. 'reuss. Pr. Sch. 1033.

London, 10. Juni.

Cons. pr. compt. 923. Belg. 983. Span. A6. Griech. v. 1825 35, 3A. Holl. 353 D753. 243 521. Russ. v. 1822 106. 1053. Bras. 733. Columh. 32.

Wien, 160. Juni. 53 Met. 997, A3 91. Banßk-Actien 1279 Lonse zu 100 Fl. bart. Obl. 1373. Neue Anleihe v. 1834 11144 a 11A.

z3 A8, A81. Portug. v. 1831 77. Mex. 63 A6.

20.

Königliche Schau spiele. Montag, 16. Juni. Im Schauspielhause: Nathan der Weise, dramatisches Gedicht in 5 Abth., von G. E. Lessing.

Königstädtisches Theater. Montag, 16. Juni. Der boͤse Geist Lumpacivagabundus, oder: das liederliche Kleeblatt, Zauber-Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Muͤller.

Neueste Nachrichten.

Paris, 9. Juni. Der König arbeitete gestern in Neuilly mit dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten. Der Koͤnig und die Koͤnigin der Belgier waren gestern

gen Mittag erwartet.

Der Marschall Soult hat gestern im Minister-Rathe seine Arbeit in Betreff der endlichen Organisation Algiers vorgelesen. In dem ersten Entwurfe, den er ausgearbeitet, hatte er auf Er—

und Trebnitz.

richtung eines Vice-Koͤnigthums, an dessen Spitze ein Königl.

Abend noch nicht in Neuilly angekommen; ste werden heute ge-,

Prinz gestellt werden sollte, angetragen. In dem neuesten P schlage hat indeß, da die uͤbrigen Minister mit jenem Pla nicht einverstanden waren, der Vice-Konig einem Gouvernen mit einem Regierungs- und Verwaltungs⸗-Rath zur Seite, Pn machen muͤssen. Rathe nicht eher diskutirt werden, als bis jeder einzelne M ster denselben besonders gepruft hat.

Ein hiesiges Blatt behauptete gestern, daß der Monitzh schlecht unterrichtet gewesen, als er gemeldet, daß die Ratificatz nen des Traktates zwischen Frankreich, England, Spanien in Portugal am 31sten v. M. in London ausgewechselt worn seyen, indem die Portugiesische Ratifications-Urkunde wegen nes Mangels in der Form nicht habe ausgewechselt werden könnn Hierauf erwiedert der heutige Moniteur: „Das Journal, dazu eines Irrthums beschuldigt, befindet sich selbst im Irrthume, wa es den Erklaͤrungen, welche die Englischen Minister im Parlamm abgegeben haben, einen falschen Sinn unterlegt. Die Ausmt selung der Ratifications-Urkunden hat wirklich an dem gebg ten Tage stattgefunden. Allerdings enthielt die Urkunde n Lissaboner Hofes eine Luͤcke, indem der Eingang des Traltun ausgelassen worden war; nachdem aber die Portugiesischen g vollmächtigten die Versicherung gegeben, daß diese Luͤcke aufe nem bloßen Versehen beruhe, und nachdem sie sich anhifhhs gemacht, fuͤr deren Ergänzung Sorge zu tragen, glaubten übrigen Bevollmächtigten nicht, die Auswechselung dieserhn verschieben zu muͤssen.“

Der Praͤsident des hiesigen Civil-Gerichts, Herr Dil

leyme, tritt im 7Tten Pariser Wahl-Bezirke als Mitbewenn des Grafen Delaborde auf.

Der Akademiker Herr Lacretelle erklärt in oͤffentlichen R tern, daß er auf seine Kandidatur in Mäcon zu Gunsten Herrn von Lamartine (der bekanntlich in dieser Stadt gebn ist) verzichte.

In der letzten Sitzung der Deputirten der Kolonieen Herr Mauguin zum Praͤsidenten und der Baron von Cools ig Vice⸗Praͤsidenten gewahlt worden.

Die von den Schauspiel-Direktoren zu zahlende Abgabe die Armen hat im vorigen Jahre 625, 223 Fr. eingetragen. sie 10 pCt. von der Brutto⸗Einnahme betragt, so hat letztere s in dem gedachten Jahre auf mehr als 6 Mill. Fr. belaufen.

Gestern fand in Ferriüres (Seine und Marne) ein h Herrn von Rothschild veranstaltetes landwirthschaftliches statt, das ihm uͤber 40,900 Fr. gekostet haben soll. Die mel der Minister und der Mitglieder des diplomatischen Corps, wie die vornehmsten Einwohner der Hauptstadt waren bei in selben zugegen. Die Vertheilung der Preise unter die (m leute fand in der Mustermeierei statt. An dem Mittagsma das darauf servirt wurde, nahmen uͤber 1200 Personen T „Es ist schwer“, schreibt man von dort, „sich einen Begriff i der Pracht dieses Festes zu machen, mit dessen aäͤußerer Ausst tung Herr von Rothschild den Decorateur der großen On Herrn Duponchel, beauftragt hatte.“

Von den beiden Linien-Regimentern, die gegen die Min

d. M. die Hauptstadt verlassen, begiebt sich das eine (Ste) nm

Metz und das andere (35ste) nach Amiens.

Das seit einigen Monaten hier erscheinende ministericl

Blatt „le Conciliateur“ ist kuͤrzlich wieder eingegangen.

Den neuesten Briefen aus Marseille zufolge, hatten sich vit . der dortigen Kaufleute nach Algier eingeschißfft. Der Spanische Marquis von Quintana und der Sroös vn

Navarres, 2 Schwager des bekannten Grafen von Parsent, t

dessen Schwestern sie sich vermaͤhlt haben, sind mit ihren Fun lien in Paris angekommen. söossini ist von hier nach Italien abgereist.

Heute schloß Hproc. Rente pr. compt. 106. 435. fin co 106. 60. Zproc. pr. compt. 78. 50. sin Cour. 78. 70. Im Neap. pr. Compt. 95. 50. sin cour. 95. 70. 5proc. Span. In 7743. 3proc. do. 473. Cortes-Obl. 343. Preuß. Pram. Sch.! Fr. 50 C.

Frankfurt a. M., 12. Juni. Oesterr. 5proc. Mun 10016. 100. 4proc. 921. 92. 22proc. 643. Br. proc. ] Br. Bank⸗Aktien 1558. 1556. Part. Obl. 1397. 1393. Lorst 100 Gulden 210. Br. Preuß. Präm.⸗Sch. 57. 573. do. mn Anl. 95. Br. Holl. 5proc. Oblig. von 1832 9s 45. 9513. Mt . Loose 653. 651. proc. Span. Rente 75. 74. ; perp. 48. 48.

Redacteur Co ttæel.

w—

Gedruckt het A. KB. Hayn.

Bekanntmachungen.

Dritter Abdruck. Belaänntm a ch unn g.

Von dem unterzeichneten Koͤnigl. Land- und Stadt⸗ gericht wird hierdurch bekannt gemacht, daß die Thei—⸗ lung des Nachlasses des, zu Lossen, Kreises Trebnitz, am 28. Mai 1853 geslorbenen, Kaufmannes Friedrich Wilhem Schubert hevorsteht.

Unbekannte Erbschafts-Glaͤubiger, welche sich binnen 3 Monaten vom Tage des ersten Abdrucks der heuti⸗ gen Bekanntmachung nicht melden, koͤnnen sich nach erfolgter Theilunz an jeden Erben nur fuͤr seinen An— theil halten.

Trebnitz, den 26. Mai 1834.

Koͤnigliches Land- und Stadtgericht.

Plateform.

Im

gang zum Keller.

Das an dem Japanischen Palais-Platze in Neustadt Dresden gelegene Freiherrl. von Pfistersche Haus ist aus freier Hand zu verkaufen. ö.

Die seltene schoͤne Lage dieses Grundstücks, welches mit der Vorderseite an den großen und freien Palais⸗ Platz, mit der Hinterseite an den Japanischen Palais Garten grenzt, und von diesem einen Terrassen⸗Theil inne hat, der von den mannigfaltigsten Blumen⸗-Par— tieen umgeben wird, verbindet mit einer überaus be— quemen Eintheilung seiner innern Bauart, alle Reije einer zu jeder Jahreszeit angenehmen Wohnung.

Es besteht aus zwei Etagen, wovon die erstere einen kleinen Saal und acht an einander stoßende Zimmer mit der Aussicht theils auf den Platz, theils in den Garten enthaͤlt, einem Vorzimmer, einer Hinterstube, Garderobe und drei anderen Piecen.

Die zweite Gtage besteht aus 4 Stuben, drei Ka— binets, einer Leuteßube, nehst mehreren Kammern,

und von .

Allgemeiner Anzeiger einer Küche, einem geraͤumigen Boden und einer

Das Parterre aus zwei Stuben nebst Kammern einer großen Kuͤche, einem großen Garten⸗Salon nebst Stube, welche auf die oben benannte Terrasse fuhrt, und die Hausflur, welche das Einfahren erlaubt. Hofe ist ein gewoͤlbter Stall auf 4 Pferde, ein Wagenschuppen auf 4 Wagen, eine Kutscherstube und geraͤumiger Futter⸗Boden, eine Pumpe und der Ein—⸗

Mit dem Verkaufe ist beauftragt der unterzeichnete Curator der Freifrau von Pfister. Advoeat Dr. Gustav Pohland

Rheinisch⸗Westindische Kompagnie. Ankündigung der Tten Kapital-Dividende— Die unterzeichnete Direktion benachrichtigt hiermit die Herren Aetionaire dieser Gesellschaft, daß die zweite Ausiheilung aus dem Kapital der Kompagnie von Fuͤnf Prozent vom Nominalwerth der Aetien, demnach von Thlr. 25⸗

im naͤchsten Monat Juli Statt findet. Die betreffen⸗ den Hebescheine sind vom 15. Juni an, unter Beob— achtung der fruͤheren, bei Gelegenheit der ersten Ver⸗ cheilung angeordneten, und aus dem Rundschreiben . . a m. v. J. ea, m. Formalitaͤten, im iesigen Haupt⸗Bureau in Empfang zu nehmen. würdige vate e =

Die Einschickung der , , . zur Ab⸗ ; ,,, . schreibung, wenn solche an die Direktion unmittelbar zeschieht, wird frankirt erwartet, und es erfolgt die Ruͤcksendung, wo solche, und nicht die Aufbewahrung hier gewünscht wird, gleich wie die Uebermachung der Hebescheine, quf Kosten und Gefahr der Eigenthümer.

schriften zu ertheilen.

in Dresden.

gnie bezahlt werden. Elberfeld, den 22. Mai 1831.

Kompagnie.

Direktion der Rheinisch⸗Westindischen

fur die Preußischen Staaten

Diejenigen Herren Theilhaber, welche ihre Aetien bei der Direktion deponirten, erhalten die Hebescheine zugefertigt, ohne daß sie sich deßhalb neuerdings zu melden haben, es sei denn, sie haͤtten besondere Vor— t Da auch eine gewisse Anzahl von Actien noch gar nicht zur Praͤsentation, Hehufs der Erhebung der 1sten Kapital-Dividende, gebracht wurde, so werden deren Inhaber dringend eingeladen, sie vorzuzeigen; mit welcher Aufforderung schließlich noch die Anzeige verbunden wird, daß diejenigen He⸗ bescheine zur 1sten Kapital⸗-Dividende die bis 50. Juni d. J. bei den bezeichneten Banquier⸗Haͤusern nicht vorgekommen sind, später von denselben nicht mehr eingeloͤßt werden, sondern vom 1. Juli an bis zum 3t. Dezember 1634, dem Tage des Erlöͤschens ihrer Gül⸗ tigkeit, nur am hiesigen Haupt-⸗Comptoir der Kompa⸗

Inhalt. I) Vorwort des Herausgebers. . 27) Betrachtungen uͤber die Schrift: Resultate uber den Kommunal⸗Haushalt von Berlin si gefundenen kommissarischen Erörterungen. Aphorismen eines Buͤrgermeisters in der) vin über die Resultate der Communal⸗ haltungs-Revision in Berlin. Ueber den Zoll- und Handels-Verein Prem mit mehreren deutschen Staaten, als eine) wichtige Angelegenheit fuͤr alle Kommunen. 5) Kommunal⸗Gesetzgebung feit dem 17. Maͤnl

nach dem Erscheinen der revidirten Staͤdtt

nung. Fortsetzung aus dem 4ten Hefte des

Jahrgangs. „Die uͤbrigen drei Hefte dez 2ꝛten Jahrgangs ne saͤmmtlich noch im Laufe dieses Jahres, jedes m siens 6 Bogen in gr. Oeray stärk, im Druch f werden, mithin die Fortsetzung dieser bisher si faͤlig aufgenommenen Zeitschrift wieder regeln erscheinen, nachdem durch Verlagsveraͤnderung

5

4)

für jede ganze Aetie, 12 ⸗15 sgr. fuͤr jede halbe Actie,

tungen.

Hin 20 sgry.

Literarische Anzeigen.

Im Verlage der Buch- und Musikhandlung von T. Trautwein, Breitestraße Nr. 8, erschien so eben:

ö Abhandlungen aber Preußent Kommunal-Wesen und denk—

In Verbindung mit Mehreren herausge— geben von Dr. J. E. Th. Janke, K. Pr. Regierungs— Rathe zu Berlin. Eine Feitschrist in Quartalheften. Zweiter Jahrgang, Erstes Heft,, Preis für den ganzen Jahrgang hrochirt 2 Thaler, für ein einzelnes

kleine Verspatung eingetreten war. Der Herr Han geber wird bemüht seyn, die Theilnahme, welcht die Abhandlungen“ bereits erworben haben. ihren fortwährend interessanten und nützlichen g immer mehr zu erhöhen, wozu sich durch die vom ten Jahrgang ab erweiterte Tenden; noch reicht gere Mittel darbieten.

Bei J. G. Hasselberg unter den Linden R

erschien im Verlage:

Wanderungen durch die schon st en und nt würdigsten Gegenden Schlesienz, Wegweiser vom Prof. Jaekel, mit 8 Kuh sauher gebunden 13 Thlr.

Allein auch dieser Entwurf soll im Minist

Zpro. M von Der Kaiserl. NRussische Wirkliche Staatsrath und Kammer, herr, außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am HRKoöͤnigl. Sardinischen Hofe,

borski,

Utten Division, von

re ußisch

*

Allgemeine

tagnts⸗-Zeitung.

te 166.

hrovinzen aber bei den Königlichen Post⸗-Aemtern

enten das ir bitten,

des

Blatt am Vorabende seines Datums dur die Bestellungen bis spaͤtest ens de Blattes eine Unterbrechung erleidet un

Beim Ablaufe des Quartals wird hiermit in Erinnerung gebracht, daß die Bestellungen auf diese , zu machen sind,

ch die Stadtpo n z3osten d. M. an uns d nicht saͤm mtliche Rümmern vom Anfange des Quartals an nachgeliefert werden können.

und ö st frei ins Haus gesandt wird.

Berlin, ien stag den 1 n Juni

daß der Preis fuͤr den ganzen Umfang der Um jedoch die er gelangen zu lassen, indem son

orderliche Staͤrke der

onarchle auf 2 Rthlr.

82

Amtliche Nachrichten.

Kronik des

Ta ges

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Seconde⸗Lieutenant

a. D., Freiherrn von Grovestins, den St. den zu verleihen geruht.

Johanniter ⸗Or⸗

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem katholischen Pfarrer, Erzpriester und Schulen⸗Inspektor Becker zu Bodland, im Ne⸗ serungs⸗Bezirk Oppeln, den Rothen Adler⸗-Orden vierter Klasse ü verleihen geruht. ö ö Des Koͤnigs Majestaͤt haben die Justiz⸗ Kemmissarien Schlee, Tuͤrcke, Granier, Markstein und Wilke hier⸗ selbst zu Justiz⸗Kommissions⸗Rathen zu ernennen geruht.

Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Wilhelm (Sohn Sr.

Majestaͤt des Koͤnigs) ist von Se. Koͤnigl. eingetroffen.

Frankfurt a. d. O., und , Hoheit der Prinz Karl von Weimar hier

Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm (Bruder Sr.

Majestaͤt des Koͤnigs , J Vilhelm, Hoͤchstdessen Gemahlin, und Königl. Hoheiten die r ind der Prs»nz Waldemar, sind

Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinze ssin Höchstihre Kinder, Ihre Prinzessinnen Elisabeth und Marie nach Rudolstadt

abgereist.

Das 11te Stuͤck der Gesetz-Sammlung, welches heute aus—

gegeben wird, enthaͤlt:: unter Rr. i521, die Allerhoͤchste Kabinets-Ordre vom

. wegen der Befugniß, statt der im 5.

28. April d. J., 5 des Gesetzes

vom 7. Juni 1821 bestimmten Forst-A Arbeit der

Holzdiebe auch andere Arbeiten eintreten 1522, die Allerhoͤchsie Kabinets⸗Ordre vom 12ten die Erlaͤuterung des §. 171, Lilt. e,

Prozeß⸗Ordnung betreffend;

1523, die Ministerial-Erklaͤrung wegen anderweiter s der Convention vom 23. Juni 1821, das

laͤngerung

en zu lassen;

v M., Tit, 51 der

Ver⸗

Revisions-Verfahren auf der Elbe betreffend; vom

16ten, und

die Allerhöoͤchste Kabinets-Ordre vom betreffend traͤge bei Pen sions⸗Abzuͤge. Berlin, den 17. Juni 1836.

1524,

29. Mai d. J. die Abrechnung der Wittwen⸗Kassen⸗Bei⸗ Ermittelung der zulaͤssigen Gehalts, und

Debits-Comtoir füͤr die Allgemeine Gesetz⸗

Sammlung.

Angekommen:

Der Ober⸗-Jaͤgermeister und Chef des Hof⸗

Jagd⸗Amtes, General-⸗Major Fuͤrst Heinrich zu Carolath⸗

Deuthen, von Carolath.

Se. Excellenz der Kaiserl, Russische General-Lieutenant und Commandeür der hten Garde⸗Infanterie⸗Brigade, Bergmann,

St. Petersburg.

von Der Kaiserl. Russische von Dresden.

Abgereist: ; Block, nach Marienbad.

Obreskoff, von Luͤbeck. Wirkliche Staatsrath, von Tengo—

Der General-Major und Commandeur der

Zeitung s-⸗Nachrichten.

Ausland.

Frankreich.

Paris, 9. Juni. gestellten Erzeugnisse Ehre, in Reuilly zur Koͤnigl. Tafel

hierher zuruͤckgekehrt.

Die Mitglieder der Jury fuͤr die aus— des Gewerbfleißes hatten vorgestern die gezogen zu werden. Der Belgische Gesandte ist von seiner Reise nach

Bruͤssel

Die Nachricht, daß Herr Gallois zum Gouverneur von

Guadeloupe ernannt worden sey, s Die gestern erwahnte Bezug auf die bevorstehenden

cheint sich nicht zu bestätigen. Verfugung des Handels-Ministers in Wettrennen in der Hauptstadt,

weicht in sofern von der bisherigen Anordnung wesentlich ab,

daß kuͤnftig fuͤr Halbblutpferde

keine Preise mehr ausgesetzt wer—

den sollen. Bisher wurden die 4 Preise stets zu gleichen Thei— len unter 3 und 4haäͤhrige Vollblut- und Halblut⸗Pferde getheilt.

Dies hort jetzt auf,

und sollen diese 4 Preise von nun den Zuͤchtern von Vollblut-Pferden zu Gute kommen.

an bloß Fuͤr die

jährlich in den suͤdlichen Provinzen abzuhaltenden Pferde⸗Rennen

hat die Verfuͤgung des Handels-Ministers wendung gebracht werden koͤnnen, da Theil begonnen haben; indessen versichert man,

nicht mehr in An— da diese Rennen bereits zum

daß das neue

Reglement im nächsten Jahre auf das ganze Land ausgedehnt

werden wuͤrde. Hiesige Blaͤtter versichern,

ten kantonniren. Herr Drault, gehoͤrte und auch der Opposition auftritt, Koͤnigl. Gerichtshofe zu Poitiers entsetzt worden.

daß das Lager bei Wattignies ab— gebrochen, dagegen aber ein anderes fuͤr etwa 7000 Mann In⸗ Fonterie bei Esmpiegne aufgeschlagen werden wuͤrde; 4000 Mann Kavallerie und Ärtillerie wuͤrden in den umliegenden Dorfschaf—

der in der letzten Kammer der Opposition an— bei den bevorstehenden Wahlen als Kandidat ist seines Amts als General⸗Advokat beim

„Dieser neue

altern Zweig zu raͤchen sucht.

Gewaltschritt“, sagt der Messager, „muß nicht bloß den Waͤh⸗ lern von Poitiers, sondern denen von ganz Frankreich zur War⸗ nung dienen. Jeder, der einen Beamten zum Deputirten waͤhlt, muß sich jetzt sagen, daß er nicht einen Repräsentanten der In⸗ teressen seiner Provinz, sondern einen dem Willen der Minister blind ergebenen Diener in die Kammer schickt, der sich um das allgemeine Beste wenig kuͤmmert, wenn er nur seinen Posten behalt. Sollten denn die Waͤhler die Wichtigkeit ihres Amtes so ganz und gar vergessen? Wir koͤnnen es nicht glauben. Man wird sich der Raͤnke und Bestechungen erinnern, deren sich das Villele'sche Ministerium im Jahre 1824 bediente, um eine Kammer in seinem Sinne zu erlangen. Man kennt die Mißbraͤuche, die die Folge hiervon waren. Dasselbe System erneuert sich heutiges Tags; man gebe den jetzigen Mi⸗ nistern eine Kammer wie die von 1824, und dieselben Mißbraͤu⸗ che werden sich wiederholen. Eben so wenig wird aber auch die Reaction von 1827 ausbleiben. Moͤchten uns doch die Waͤhler eine solche Pruͤfungszeit ersparen und dem Lande keine servile Kammer aufbuͤrden, die zuletzt die gereizten Gemuͤther verleiten koͤnnte, durch Gewalt die Resultate zu erlangen, die eine unab⸗ haͤngige Kammer, schon jetzt, ohne irgend eine gefaͤhrliche Krise fuͤr die Gesellschaft, herbeifuͤhren köoͤnnte.“

In der Gazette de France liest man Folgendes: „Nicht zufrieden damit, daß man Herrn Laffitte um sein unermeßliches Vermoͤgen gebracht hat, will man ihm auch noch seine politische Existenz rauben, denn man bemuͤht sich, statt seiner den Herrn J. Lefübvre wählen zu lassen. Herr von Talleyrand sagte im Jahre 1819. Wir wollen sehen, ob das Haus Laffitte uͤber das Haus Bourbon den Sieg davontragen wird. Das Haus Laffitte hat uͤber den aͤlteren Zweig der Bourbonen gesiegt und den juͤn⸗ geren auf den Thron gehoben, der jetzt dem Anscheine nach den Wahrlich, ein seltsamer Zustand!“

Das Journal des Débats bemerkt mit Bezug auf ei— nen in der Spanischen Revista enthaltenen Artikel, den auch der

Moniteur mittheilt (s. Spanien) Folgendes: „In der Wichtig⸗

Revista den Operationen des General Rodil bei— den Castilianischen Stolz aus sei— Es ist gewiß, daß

keit, welche die r legt, sieht man mit Freuden nem langen Schlaf endlich wieder erwachen.

.

ohne die Intervention Spaniens und ein Englisches Blatt

hat ihm bereits diese Gerechtigkeit widerfahren lassen der von Dom Miguel so hartnaͤckig fortgefuͤhrte Kampf noch nicht been⸗ digt ware. Die Spanischen Truppen, indem sie im Ruͤk— ken der Miguelistischen Armee manoͤvrirten und ihr den RNuͤck⸗ zug auf Elvas abschnitten, laͤhmten ploͤtzlich deren Widerstand, fetzten alle ihre Stellungen am Tajo bloß und erleichterten den Portugiesen ihren Sieg ganz außerordentlich. Die Gerechtig⸗ keit erheischt es, anzuerkennen, daß das Madrider Kabinet die Mittel zur Ausfuͤhrung seines Plans mit vieler Kuͤhnheit und Schnelligkeit herbeizuschaffen und zu vereinigen wußte, und daß die Minister eine kd. Einsicht kund gaben, indem sie anerkannten, daß, wenn man den Aufstand in Navarra vernichten wolle, zunaͤchst in Portugal ein Hauptschlag gegen Don Carlos gefuͤhrt werden muͤsse.“

ö Schreiben aus Oran vom 23sten v. M. zufolge, waͤre Abdel-Kader aufs Neue von den Beduinen geschlagen und von Oran abgeschnitten worden. Nichtsdestoweniger ist die Um⸗ gegend dieser Stadt von Feinden frei, und mehrere Personen haben sogar ungehindert bis Arzew gelangen konnen.

Straßburg, 9. Juni. (Schwaäbischer Mer kur.) Nach verschiedenen Privat-Zusammenkuͤnften hatten gestern die allgemeinen Versammlungen wegen vorlaͤufiger Wahl der Depu⸗ lirten, sowohl von Seiten der ministeriellen Partei, als der Op, positions-Partei, statt. Straßburg hat zwei Wahl⸗Bezirke, also wei WahlKollegien. In dem erstern Wahl⸗-Bezirk erhielt Hr. Heer d' Argenson, bisheriger Abgeordneter desselben, von der Oppositions-Partei saͤmmtliche Stimmen; im zweiten Wahl ⸗Kol⸗ legium (der Oppositions-Partei) theilten sich die Stimmen zwi⸗ schen Herrn Odilon-Barrot, der bekanntlich der constitutionnellen Opposition angehört, und dem Advokaten Martin, ei— nem heftigen Anhaͤnger der republikanischen Opposition. Von den Kandidaten der ministeriellen Partei konnten wir bis jetzt bloß den Professor der Rechte und Advokaten Rauter erfahren, der fruͤher sich zur Opposition bekannte, nun aber sich an das Ministerium anzuschließen scheint, dabei ein allge⸗ mein geachteter Mann, der als Mitglied unseres Gemeinde— Raths und in andern politischen Verhaͤltnissen viele Unabhaͤn⸗ gigkeit und Kenntnisse bewies. Fuͤr das Wahl-Kollegium der Siadt Straßburg außerhalb der Mauern Cestra murgsz) war bis jetzt Hr. Coulmann, ein Freund Odilon-Varrots, Abgeord⸗ neter; seine Wahl wird durch die ministerielle Partei sehr be⸗ kaͤmpft. Nicht ohne Ursache wurde der Wahlort von Straßburg nach Hagenau verlegt, wo mehrere Personen der ministeriellen

Partei bedeutende Guͤter haben und maͤchtigen Familien⸗Einfluß ausuͤben.

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Siz— ung vom 6. Juni. (Nachtrag.) Indem der Graf von . (wie bereits erwähnt) auf eine Adresse an den Koͤnig antrug, mit dem Gesuch, daß derselbe geruhen moͤge, dem Hause

eine Abschrift der Instructionen vorlegen zu lassen, die der 8 laͤndischen Kirchen-Kommission ertheilt worden, erklaͤrte er zu⸗ gleich, daß es keinesweges seine Absicht sey, die Minister in Verlegenheit zu setzen, vielmehr habe er eine Zeit lang einen Anschein von Besserung ihres Systems, besonders in Bezug auf Irland, wahrzunehmen geglaubt; er wolle daher durch seine

1834.

raͤnumeratlon hier am Orte bei der Redaetion (Mohren⸗Straße Nr. 34), in deu 1, Cour. vierteljdhrlich et t ist,

uflage fuͤr das kommende Vierteljahr ab

die Interessenten es

25 den hiesigen Abon⸗ : messen zu konnen, muͤssen ich selbst zuzuschreiben haben, wenn die zusendung

Motion dem Grafen Grey nur Gelegenheit geben, genuͤgende Aufschluͤsse uͤber die letzten Ereignisse im Schoße des Unterhau— ses und des Ministeriums zu ertheilen und so die Besorgnisse, welche die Freunde der Irlandischen Kirche sowohl als der herr— schenden Kirche uberhaupt in Folge jener Ereignisse hegten, zu beschwichtigen; er habe bisher fortwährend gehofft, daß die Minister sich endlich entschließen wuͤrden, den Zugestaͤndnissen ein Ziel zu setzen, welche sie einer verderblichen Faction zu bewilligen fuͤr gut gefunden, einer Faction, die nur durch systematischen Raub zu befriedigen sey; neuerdings habe jedoch Alles eine schlimmere Gestalt angenom— men, und die Minister haͤtten sich derjenigen unter ihren Kolle— gen entledigt, auf die das Land einiges Vertrauen gesetzt, und die dem steten Fortschreiten auf dem Wege der Revolution ent— gegengestanden. Der Redner machte nun dem Ministerium den Vorwurf, daß es die erwähnte Kommission voreiliger und unndͤthiger Weise angeordnet habe, indem kein Be— schluß des Ober- oder Unter-Hauses dazu Veranlassung gegeben haͤtte; seltsam genug, sagte er, sey diese Kom⸗ mission an demselben Tage eingesetzt worden, wo eine hohe Person in einer Anrede an die Bischoͤfe Grundsaͤtze kund gegeben habe, die ihrem Geiste und Herzen Ehre machten und deutlich zeigten, wie sehr dieselbe davon durchdrungen sey, wo⸗ durch das Haus Hannover auf den Thron gelangt und das Haus Stuart vertrieben worden. Dann bezog sich der Redner auf die Aeußerungen des Lord Althorp im Unter-Hause, besonders darauf, daß derselbe gesagt habe, das Ministerium sey bereit, nach den Grundsaͤtzen zu handeln, die mit der Einsetzung einer solchen Kommission zur Untersuchung des Kirchenguts verbunden seyen; er sprach in dieser Hinsicht die Hoffnung aus, daß im Ober⸗ haufe wenigstens nichts der Art gesagt werden und daß Graf Grey diese Gelegenheit nicht unbenutzt voruͤbergehen lassen wuͤrde, um solche Gesinnungen, die des Ministeriums durchaus unwuͤr⸗ dig waͤren, zu desavouiren; doch konnte er nicht umhin, darauf hinzuweisen, daß Graf Grey seine politische Laufbahn in einer Zeit begonnen, wo Jakobinische Grundsaͤtze uͤber die ganze Welt verbreitet gewesen, Und daß daher zu befürchten stehe, das Ende seiner Laufbahn werde mit dem Untergang der Anglikanischen Kirche zusammentreffen; er erblickte in dessen neuester Maßregel ein neues Element der Aufregung fuͤr Irland, wo die Zwangs— Bill binnen einem Monate abgelaufen seyn wuͤrde, und schrieb das Benehmen der Minister ihrer Unkunde in al— len Verhaltnissen zu. Endlich forderte er die Lords auf, sich dem Lande gegenuͤber deutlich auszusprechen und zu zeigen, daß, wenn das Unterhaus auch dergleichen Maßregeln verlange, und die Regierung bereitwillig den Leidenschaften der Unruhe— stifter froͤhne, doch noch ein Oberhaus vorhanden sey, welches die heiligsten und theuersten Interessen des Volks schuͤtzen wolle und konne. Er stellte demnach an den Grafen Grey die Frage, ob das Kabinet entschlossen sey, das Prinzip zu vertheidigen, daß das Eigenthum der Kirche auf gesetzlichem Wege angegriffen und zu anderen Zwecken als zum Besten der Anglikanischen Kirche, vielleicht gar zu Gunsten der Roͤmisch-katholischen, verwendet werden duͤrfe. Auf diesen Vortrag antwortete der Graf Grey (außer dem gestern schon Mitgetheilten) im Wesentlichen noch Folgendes:

. „Muylords! Ich glaube, daß es nicht meine Gewohnheit ist, zu feigherzigem Schweigen meine Zuflucht zu nehmen; jedenfalls werde ich' es vet der jetzigen Gelegenheit nicht thun, sondern, so bestimmt ich es vermag, die Ansichten, Motive und Grundsaͤtze angeben, die mich und meine Kollegen bewogen haben, Sr. Majestaͤt zur Ernen= nung dieser Kommission zu rathen. Der edle Graf vermuthet, daß die Kommission nichts Anderes als die Beraubung der Kirche zum Zweck haben koͤnne. Dies bestreite ich ganz und gar. Ich und meine Follegen wollen nichts, was mit Recht als Beraubung bezeich net werden konnte; nur Veraͤnderungen, nothwendige Veraͤnderungen beabsichtigen wir. Wenn der edle Graf meint, daß die Kommission der Regierung gleichksmme und mit der Macht bekleidet sey, den Ministern der Krone on,, zu machen, so befindet er sich in großem Irrthum. Die Kommission soll nicht Meinungen untersu⸗ chen, sondern Thatsachen, um Nachrichten zu sammeln, die dem Parlament und der Regierung zur Richtschnur für ihre Ansichten ünd Handlungen dienen konnen, Sie hat uͤber nichts abzuurtheilen, über nichts zu entscheiden. Aber, sagt der edle Graf, mit der Einsetzung der Kommission sey das Prinzip verbunden, daß das Eigenthum der Kirche angetastet werden dürfe. Auch, das leugne ich Die Kommission ist in der Absicht eingesetzt, eine Reguli⸗ rung oder, wenn Sie wollen, eine veraͤnderte Verwendung der Kirchengüͤter moͤglich zu machen. (Hört! von der Opposition.) Daß das Eigenthum der Kirche in Irland eben so gut gesichert werden müͤsse, wie in England, ist gewiß, aber nie habe ich in diesem oder in dem Schwester⸗Lande Jemand gefunden, der nicht zugegeben haͤtte, daß sich die Kirche in Irland in einer anderen Lage befinde, als die Kirche in England. Sie sind zwar nach einem Rrtikel der ünions-Akte (dessen Zweckmaͤßigkeit wohl noch bestrit⸗ ten werden könnte) gesetzlich vereinigt, aber dennoch besteht zwi⸗ schen beiden ein so großer unterschied, daß fuͤr die Kirche von Ir⸗ land Verbesserungs⸗Maßregeln nothwendig seyn koͤnnen, die auf die Kirche in England nicht anwendbar sind. Das Recht der gegen⸗ wärtigen Besitzer von Kirchenguͤtern muß 6 werden, aber dennoch behaupte ich, daß das Eigenthum der Kirche ein Gegen⸗ and sey, über den das Parlament nach seiner Einsicht verfuͤgen durfe. Selbst Sir Robert * dessen Namen ich nur zu seiner Ehre nenne hat sich häufig dafür ausgesprochen, daß ein Theil der Kirchengüͤter in Irland dazu verwendet werden muͤsse, den großen Endzweck der Kirche, die Erhaltung und Verbreitung des protestan⸗ tischen Glaubens, besser als jetzt foͤrdern. (Hoͤrt! von der Oppo⸗ sition. Ich meines Theils bekenne mich offen zu dem Grundsatz, baß, wenn sich in den Einkünften der Irlaͤndischen Kirche ein Ueberschuß über ihre Beduͤrfnisse ergiebt, derselbe vom Staate mit Recht zu seinem Nutzen und im allgemeinen Interesse des Landes verwendet werden durfe, (Hort! von der Qp— position. Dies mag eine irrige Ansicht seyn oder nicht, aber