ven in der strengsten Disciplin zu erhalten, und nicht bloß die Ein⸗ wohner mit Vertrauen zu beleben, sondern selbst die besiegten Feinde denen trotz den vielen Anreizungen nicht eine einzige Beschimpfung widerfahren ist, mit Vertrauen zu beleben Die Commandeure, Offiziere und Soldaten, nicht vergessend, daß sie, wie Se. Maj. in dem Tagesbefehl bei seiner Landung ihnen anempfohlen hatte, die Unbewaßneten schützen und den Besiegten Großmuth erweisen sollten, sind voll Begeisierung bei der ohne weiteres Blutvergießen bewerkstelligten Beendigung dieses Kampfes und zeigen sich so des von dem Herzoge v. Terceira an sie erlassenen Tagesbefehls werth. — Die Königin ist in Juramenha proklamirt und ihre Autoritaͤt im ganzen Königreiche gluͤcklich hergestellt worden.“
— Der Engl. Courier theilt aus Lissabon ein Schreiben seines Korrespondenten vom 29. Mai mit, das uͤber den Vorfall im Theater, der das Geruͤcht einer stattgefundenen Contre⸗Revo⸗ lution veranlaßte, das Naͤhere enthält. „Nach dem Schlusse des ersten Akis“, heißt es darin, „stimmten einige Ueberspannte die constitutionnelle Hymne vom Jahre 1820 an, welche einen rein demokrgtischen Charakter an sich trägt. Man singt sonst die Hymne von 1826, die der Gesinnung eines gemäßigten Li⸗ beralismus entspricht, aber das Gerücht von Dom Miguels Ein⸗ schiffung, das kurz zuvor von Mund zu Mund gegangen war, hatte die Gemuͤther der exaltirten Partei heute mehr als je erhitzt. Der Laͤrm stieg von Augenblick zu Augenblick und man schrie zur Königl. Loge hinauf: „Warum hat man den Usurpator entwischen lassen? Tod dem Berräther!“ Dom Pedro trat in der Loge hervor und fuchte mit einigen Worten die Ruhe wieder herzustellen, Es schien jedoch vergeblich, und als er gar das Wort „Canaille“ fallen ließ, wuchs der Sturm der Bewegung von Neuem und man vernahm den Ruf: „Nieder mit dem Tyrannen, der den Usurpator beschützt! Nieder mit dem Burro⸗ (Henker) Ministe⸗ rium!“ Die Kaiserin fiel in Ohnmacht und die junge Koͤnigin lief schreiend und voll Entsetzen aus der Loge. Das Detasche—⸗ ment Freiwilliger, welches aufgerufen wurde, die Ruhe im Theater wiederherzustellen, verweigerte den Dienst, und die Laͤrmer schwiegen nicht eher, als bis sie sichẽ hinlaͤnglich ausgetobt hatten Fuͤr heute fuͤrch⸗ tete man ähnliche Auftritte bei der Prozession des Corpus Christi; Dom Pedro blieb jedoch in der Kirche zuruck, und die Ruhe wurde nicht gestört.“ In einer Nachschrift vom 31 sten heißt es jedoch, daß es keinesweges so ruhig bei der Prozession abging. Die Hymne von 1829 erscholl von allen Seiten, selbst die Militair⸗ Ehre spielten sie, während die Glocken dazwischen toͤnten. Die Königin hatte, sobald sie die Oper verließ, zur Ader lassen muͤs⸗ sen; Dom Pedro fuͤhlt sich in Folge des Schreckens einer Krank⸗ heit nahe. — Die Englischen Matrosen im Portugiesischen Dienst sollen ihren Lohn erhalten, und, wie es heißt, auf neue drei Jahre und fuͤr etwas hoͤhere Gage, als die Portugiesen selbst erhalten, angeworben werden.
n k.
Konstantinopel, 27. Mai. Die neuernannten Hospo— dare der Fuͤrstenthüͤmer, Ghika und Suzzo, sind am 22sten d. M. in dieser Hauptstadt eingetroffen; ersterer ist bei seinem Schwa⸗ ger, dem Logothet Aristarchi, in dem am Kanal gelegenen Dorfe Jenikoͤi, Letzterer im Fanar bei seinem Schwiegervater, dem Fuͤr— sten von Samos, Vogorides, abgestiegen.
Die oͤffentlichen Spiele und Lustbarkeiten, welche der Hochzeit der Prinzessin Saliha vorangehen sollen, haben, nachdem der Sultan Tags zuvor seinen Wohnsitz im Serail von Beschiktasch aufgeschlagen hatte, am 24. Mai ihren Anfang genommen. Zu diesem Ende waren auf den Anhoͤhen hinter Beschiktasch und Dolmabagdsche eine unzählige Menge von Zelten aufgeschlagen worden, welche theils für die Unterkunft der Truppen, theils fuͤr die Großen des Reichs, die diesem Feste beiwohnen sollen, und die übrigen Zuschauer bestimmt sind.
Konstantinopel, 27. Mai. (Schlesische Zeitung.) Die Hochzeits-Feterlichkeiten haben am 2ästen d. begonnen und werden 135 Tage wahren. Ein großer Theil der hierzu eingela, denen Paschas, Scheiks und Ulemas sind bereits hier eingetrof⸗ fen. Auf den Anhoöͤhen hinter Beschiktasch und Dolmabagdsche sind eine unzählige Menge von Zelten aufgeschlagen, welche theils fuͤr die Unterkunft der Truppen, theils fuͤr die Großen des Reichs, welche an diesen Festen Theil nehmen, theils endlich fur die Schaulustigen bestimmt sind, welchen sie als Kaffeehäuser, Gar⸗ küchen ꝛc. Ruhe und Erholungs-Plaͤtze darbieten. Die bunten Farben dieser Zelte, welche die malerischen Huͤgel jenes schönen Theils des Bosphorus bedecken, in Verbindung mit der vielfar— big gekleideten Menschenmenge aus den verschiedensten Nationen
2
und Klassen, die majestätisch vor Anker liegenden großen Tuͤr⸗
kischen Kriegsschiffe, das Gewuͤhl kleiner Barken, wel— che den Bosphorus in allen Richtungen durchkreuzen, dies Alles bietet einen unbeschreiblich schonen und großar—
tigen Anblick dar. Die für das Volt bestimmten Schau spiele bestehen in Seiltänzer⸗ Taschenspieler⸗ und Gauklerkuͤnsten, Pro⸗ ductionen Deutscher Künstler u. s. w. Abends sind immer beide Ufer des Bosphorus beleuchtet und tausende von Raketen so wie glänzende Kunstseuer dienen der Aus allen Theilen der Stadt, der ümgegend, oder vielmehr des Reichs herbeigestroͤmten Men⸗ schenmenge zum Zeitvertreib und zur Belustigung. Auch die Gefellschafts-„Hotels zu Bujukdzre und Therapia werden ebenfalls auf das Geschmacksvollste beleuchtet. Der Sultan haͤlt sich theils in dem neuen Pavillon von Beschittasch, theils in dem in der Nähe gelegenen Landhause Haschim Veys. auf. Der Groß⸗Ve— zier hat seinen Sitz in dem alten Kiosk von Dolmabagtsche, welches zu diesem Zwecke neu hergestellt wurde, der Seriasker Pascha im daselbst neu erbauten Tufenschane, der Kapudan Pa— scha auf dem Admiral ⸗ Schisfe Mahmudie und dem Schwieger— sohn des Sultans, Halil Pascha, waren eine Abtheilung schoͤner Zelte in der Nahe des Großherrlichen Palastes zum Aufenthalte angewiesen. Fur te Pforten⸗-Minister und ubrigen Großen des Reichs sind ebenfalls geschmackvolle Zelte in Bereitschaft. Die Auf⸗ wartungen und sonstigen Ceremonien finden groößtentheils im Kiosk des Groß-Veziers statt. Vom L2aästen an werden die Scheiks Aeltesten der Geistlichkeit und Vorsteher geistlicher Or— den), Kasiasker und Ulemas zu Gastmählern geladen, was durch 6 Tage fortdauern wird. Täglich werden 5 bis 700 Tablas große mit Schuüsseln bedeckte Tassen) aus der Großherrlichen Kuͤche ausgegeben. Die Scheiks erhalten insgesammt die Ge— schenke von dem Sultan im Betrage von 2500 bis 3500 Pia— ster, während die Wuͤrdentraͤger und Minister dem Braͤutigam und der hohen Braut kostspielige Geschenke darbringen muͤssen. — Von Samos haben wir keine neue Nachricht. Die Tuͤrki— sche Zeitung meldet die Gefangennahme des Boͤsewichts Kadi Kiran durch den Woiwoden von Baburd, Ismail Bey, welcher
ihn den Pascha von Erzerum uͤberlieferte, durch den er zur ver—
dienten Strafe gezogen und auf Befehl der Pforte enthauptet worden ist. Sein Kopf wurde hierher geschickt. Ismail Bey
erhielt wegen dieses Anlasses, sowie seines bei dem ganzen Her l
gang mit Kadi Kiran bewiesenen welche neue Ehrenstelle noch einige
merers,
eingerùumt wurde.
— Briefe aus Scalano Smyrne vom 17. Mai) entha die Blokade von Samos: „Mit bis vier Doͤrfern, welche durch Versuch, den die Rebellen gegen sie wehren im Stande sind, will der ganze n Herrschaft durchaus
sich der Ottomanische
Dies ruͤhrt jedoch nicht von der
706
dern von ihrer Furcht her, weil
des flachen waffneten Agenten 1 trauen, einen Widerstand zu aͤußern, er
'andes, eingeschuͤchtert durch die Dr i Logothetis und seiner Genossen, sich nicht ge⸗
und der numerischen Schwäche d
Doͤrfer halber,
koͤnnte.
folgen.
ihnen nicht an Sie sind daher gezwungen, zu legen, die sie nicht hegen, um fuͤr Aufruͤhr rend sie nichts sehnlicher wuͤnschen, nen vom Großherrn verliehenen w tionen friedlich von den Fruͤchten ih armen Landleute, welche man auf a hat, sind mithin dermalen Elender, welche saͤmmtlich chen von Gefahr in Stich zu ihre Existenz preiszugeben, um dem s Freiheitsschwindler zu froͤhnen. —
Marotocombo sind diejenigen, welch bezeigen; es sind dieselben, wo die Satel und in groͤßter Anzahl erscheinen. V einige andere Dorfer scheinen g Die Unterwerfung
Umstand, als diese Stadt, ihr
genoͤthigt, bereit sind, sie bei dem lassen, in Gefahr zu setzen, und
eneigt,
welcher
als unter
Eifers den Rang eines Käm— n andern Personen
va vom 13. Mai (im Journal de sten folgende Nachrichten uͤber Ausnahme von Vathi und drei die Zahl ihrer Einwohner jeden unternehmen moͤchten, abzu⸗ uͤbrige Theil der Insel nicht unterwerfen. Gesinnung der Einwohner, son—
sie, vorzuͤglich Drohungen der be—
die Bewohner
ihrer Zerstreutheit
Bevoͤlkerung der einzelnen ders als verderblich werden Gesinnungen an den Tag er zu gelten, waͤh⸗ der Obhut der ih⸗ ahrhaft freisinnigen Institu— rer Arbeit zu leben. lle erdenkliche Weise gequaͤlt sich wegen einer Hand voll
Diese
ersten Anzei—
chmutzigen Eigennutze einiger Die Doͤrfer Cartrovas und e sich am wiederspenstig sten liten Lachana's am haͤufigsten athi hat sich unterworfen, und dem Beispiele dieses Ortes zu Vathi's ist ein um so wichtigerer er bedeutenden Bevoͤlkerung und
ihres Handels⸗Verkehrs halber, die einflußreichste auf der Insel
ist. — Die Ottomanisch der Insel, vorzuͤglich au pen, tausend und einige hundert ch Scalanova gesandt wor
Smyrna na
sung erhalten, Es wird uns, sagt das Jo Scalanova vom 14. in Masse unterworfen habe. sie verschiedenen Konsuln durch
sich einzuschiffen,
e Flotte kreuzt v
Mal gemeldet, daß die Diese letztere Nachricht, obgleich ihre Azenten gemeldet worden
ist, wollen wir dennoch nicht verbuͤrgen.“
Berlin, 22. Juni. tenbaus in den Preußisch
.
Der Verein zur Beförderung des Gar— en Staaten beging heute Vormittag,
n d.
der diessaͤllizen Ankuͤndigung gemaͤß, seine 12te
im vorigen Jahre, kals des Königl. Akademie⸗Gebaͤudes, bul im oberen Stockwerke so wie die zu be befindlichen Saͤle, zum Versammlungso Geschmackvollste mit Orangen Art ausgeschmuͤckt worden.
bäumen un Im Vesj
war auch diesmal wieder und namentlich das Vesti— iden Seiten desselben rte gewahlt und auf das d selteneren Blumen aller tibul unter der großen Uhr
or den Hauptpunkten f der noͤrdlichen Seite. — Die Trup⸗ Mann stark, welche kuͤrzlich von den sind, haben die Wei— um auf Samos zu landen. — urnal de Smyrne, gleichfalls aus
Insel Samos sich
Jahresfeier. Wie ein Theil des Lo—
lagen verschiedene theils ausgezeichnet schoͤne iheils fuͤr die Jah⸗ reszeit seltene Fruͤchte lich große Erdbeeren,
Pfirsichen, Weintrauben, Pflaumen c.
aus,
aus, als: Ananas, und andere ungem hn⸗ Kirschen, Himbeeren, Ananas, Melonen, Von 11 Uhr an war
der Eintritt auch solchen Personen, die dem Vereine nicht angehören,
gegen besondere Eir dieselben die beide diese Zeit in dem Saal zur Rechten die Wahl eines neuen Vor le zur Linken die noͤthige etroffen wurden.
vorschriftsmaͤßigen rend in dem Saa die eigentliche Sitzung g der Geheime Medizina sten Stellvertreter desse zweiten Stellvertreter der General-⸗Secretair, der ben dieselben wie im
Medizinal⸗Rath nungs⸗ Rath S beendigter Wahl verfuͤgten
glieder sich
wo der neue den Bericht uͤber die Thaͤtigke Jahre vortrug un bekannt machte. vereinigten sich hierauf z falls mit Topfgew schen Hauses. — Feier wird in den n nur noch, daß das geschmuͤckte heute Nachmittag von 3 — Einlaßkarten geöffnet war, und
l⸗
nlaßkarten gestattet. n Sale neben dem Vesti
Gegen 12 Uhr aber mußten bul verlassen, da um Vereins⸗Mitglieder zur standes schritten, wäh— n Vorbereitungen fuͤr Zum Direkior wurde
Rath und Professor Dr. Link, zum er—
lben der Garten-Direktor Lenné, und zum
Professor Dr. Stoͤrig gewaͤhlt. Schatzmeister und der Secretair blie⸗
Der
vorigen Jahre, naͤmlich der Geheime
und Professor Dr. chneider und der Kriegsrat die anwesenden
nach dem Saale
d die Preis⸗ Die saͤmmtlichen
achsen
von 9 — 2 Uhr seyn wird.
— Man schreib
diesjährigen dort stellt gewesenen, ruͤckgenommene bei dem Koͤnig
igen Fruͤhjahrs und bis auf einige kleine, Posten wirklich verkauften 44,337 Etnr. olle lichen Haupt-Steuer, Amt bis zum 17ten d. M.
Lichtenstein, der Rech— h Heynich. Nach
Vereins-Mit⸗
zur Linken des Vestibuls, Direktor vor einer sehr zahlreichen Versammlung
it des Vereins im verflossenen Aufgaben fuͤr das naͤchste Jahr Mitglieder der Gesellschaft u einem festlichen Mahle in dem eben—⸗ freundlich verzierten Saale des Engli⸗ Eine ausfuͤhrlichere Mittheilung uͤber diese ächsten Tagen erfolgen.
Lokal im Koͤnigl 6 Uhr dem
Wir bemerken hier
Akademie⸗Gebaͤude
großeren Publikum gegen es auch noch morgen Vormittag
t aus Breslau, daß von den bei dem Wollmarkt zum Verkauf ausge— vielleicht zu fruͤh zu⸗
nur 12, 995 Cinr. 80 Pfd. zur Ausfuhr angemeldet waren, und
war: ; 12,234 Ctnr. 8 Pfd. nach Hamburg, 8 126 9 16 2 5 Altona, 2979 81 5 Gallizien. Meteorologische Beobachtung. 1833. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 21. Juni. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. Luftdruck zz7, 3 Par. d? . 336 59 Ie. Quellwärme 7, 8 9 R. 20 22, 186,7 9p r ; r n, 1 23 9. 65. 13 93. Blutmwärme 16, o R. Dunstsaͤttg. S2 pECt 4 pCt. 1 pCt. Bodenwärme 12,79 R. Wetter... heiter. eiter. eiter, . Wind. .. B. SMS. d Wolkenzug — — — Niederschlag 0.
Auswärtige Börsen.
Amater dam, 17 Juni.
Nioderl. wirkl. Schuld d 1 53 do. 974. Aus ges et te Schuld 1x Kanz - Bill. 233. M 3 Amori. 91. 313 7 Mr. Ereuss. Prämien- Scłicine 1033. do. I Ani. — Oesterr. 973. 5) Span. 75. 38 501. ., . ]
London, 17. Juni.
Cons. pr. Compt. 923. Preuss. 10114. Span,, 31. Griech. v. IS25 35. 34. Moll. R 8 973. 2183 523. Russ. v. 1822 1053. Bras. 763. Columb, 3A.
Wien, 17. Juni. 3 903. Nene Anleihe v. 1831 1130 à 11.
Mex. 63 A6.
53 Met. 99) Part. Obl. 137.
205.
—— Königliche Schauspiele. dontag, 23. Juni.
Görner, vom Großh. Hoftheater zu Gastrolle.)
Dienstag, 24. Juni. Oper in 5 Abth., mit Ballets. Mad. Schroͤder⸗ Devrient: Isabelle, als Gastrolle.)
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen des ersten Rum
ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
Im Schauspielhause: Pour l'avant-dernidre représentaliqh de Fabonnemeni. Spectacle demandé. 1) La seconde repis. sentation de: Un duel sous le cardinal de Richelieu, dran nouveau en 3 actes. 2) Les fräres jumeaux, ou: Prosper d Vincent, vaudeville comique en 2 actes,
Mittwoch, 25. Juni. male: Das CErimen plagii, oder: Die Gleichen haben sich gefur, den, Lustspiel in 1 Akt, von Albini. Hierauf: Freien nach Von, schrift, Lustspiel in Abth., vom Dr. C. Toͤpfer.
Köniastädtisches Theater.
Montad, 23. Juni. Auf Begehren: Des Adlers Hur, romantisch komische Sper in 3 Akten, von K. v. Holtei. (Dl.
Haͤhnel: Rose.)
Dienstag, 24. Juni. Zum erstenmale: Helene, Charaktet Gemälde in 4 Akten, von Bauernfeld. Hierauf: Die drei Tan meister, Posse in 1 Akt, von L. Rellstab.
Neueste Nachrichten. Paris, 16. Juni. Der Koͤnig und die gesammte Konz Familie sind vorgestern Abend um 113 Uhr von Chantillu, ki wohin sie den König der Belgier begleitet hatten, nach Neuih zurückgekehrt. Gestern arbeitete der Koͤnig dort mit den Min stern des Krieges und des Handels. Se. Masestaͤt kamen nich zur Stadt.
Ein hiesiges Blatt giebt die Zahl der Oppositions-Mitglt der jeder Farbe in der bevorstehenden Session auf 135 bis lb an. Hierunter wuͤrde sich die legitimistische Partei mit 20 bi 25 Stimmen befinden. Die Gazette de France sagt: „Due
Resultat der Wahlen laßt sich schon jetzt von Jedermann verau⸗
sehen. Die Masoritaͤt, die aus den Wahl⸗Kollegien hervoraehen
wird, wird sich im Angesichte der Tribune vor einer Minor
aufloͤsen, die sich auf das National- Terrain gestellt hat.“
Der Handels-Minister hat so eben ein Runoͤs der diesjährigen Getraide-Aerndte erlassen.
worüber die Praͤfekten genaue statistische Notizen einreichen sollen, Es heißt, daß der Ex-Deputirte, Herr Laurence, mit den Titel eines General-Prokurators nach Algier gehen werde, in die dortige Rechtspflege zu organisiren. Der Herausgeber des in Lyon erscheinenden Réparatenn, Herr Letertée, ist ungeachtet einer sehr beredten Vertheidigun des juͤngeren Herrn Berryer von dem dortigen Assisenhose st
einer monatlichen Haft und einer Geldbuße von 800 Fr. vin
Die Madrider Zeitungen vom 8. und 9. Juni sind gesten sty der General- Absutant Graf Orleff zum diesseitigen Boischaf⸗
urtheilt worden.
Abend auf außerordentlichem Wege hier eingegangen; sie enthu ten nichts, als bereits bekannte Thatsachen, wie z. B. die Ehh schiffung Dom Miguels in Sines am Bord der Englischen y gatie „Stag“ nach einem Italiaͤnischen Hafen, und diejenige ih Don Carlos auf dem Englischen Linienschiffe „Donegal“ mt Portsmouth; ferner den Bericht des Generals Espar tero lb das gluͤckliche Gefecht, das er am 29sten v. M. gegen die Kun listen in Biscaya zu hestehen gehabt hat. — Die Pro vinziel Junta von Alava hat am Iten aus Vittoria eine Proclamaun an die Bewohner die Einschiffung der auffordert, mit den Insurgenten zu brechen. Der Genet Rodil schreibt aus Badajoz unterm Hten, daß er nach dieser gn stung zurückgekehrt sey, und daß die verschiedenen Abtheilung seines Heeres auf mehreren Punkten wieder uͤber die Sp nische Gränze zuruͤckgingen, um nach den noͤrdlichen Provinz zu marschiren. „Das Eorps des Generals Latre“, sagt der
neral in dieser Depesche, „wird schon morgen mit mir aufbt⸗ chen, um die naͤchste Nacht in Merida zuzubringen.
Bewegungen machen.·-!“ᷣ?⸗ In einem Privat-Schreiben aus Bayonne vom 12en hes es: „Der General Quesadg ist mit 4500 Mann in Vittoria
gekommen, und bis zum z0sten oder 25sten d. M. werden noh
n den Baskischen Provinzen 8000 Mann aus Portugal erg, tet. Die Karlistische Junta befindet sich noch immer in Elisonde, Herr Aguado befindet sich in diesem Augenblicke in Dient, Briefe aus Guadeloupe melden die am 29. April dasth erfolgte Ankunft des Contre⸗Admirals Mackau.
— Heute schloß Hproc. Rente pr. compt. 106. 15. fin coll 106. 35. Zproc. pr. compt. 78. 10. sin cour. 78. 30. holt Neap. pr. Compt. 95. — fin our, 95, 20 proc. Span Rel 793. 3proc. do. a9. Cortes⸗-Obl. 397. Ausg. Span. Schuld 8j
Belg. 99. gz run furt a. M., 19. Juni. DOesterr. 5Hproc. Mell!
1005 100. 4proc. 92. 917. 21proc 545. Br. 1proc. V Br Bank lttien 1557. 1555. Part- Obl, 1101. 1391. 100 Gulden 210. Br. Anl. 95. 9463. Holl. 5proc. Obl. von 1832 9533. dö lt. Poh Loofe 553. Br. Gproc. Span. Rente 76. 761. perp. 49. 49.
Redacteur Cottæld.
Gedruckt bei A. W. Hayn.
dieser Provinz erlassen, worin sie ihn beiden Praͤtendenten anzeigt und ö
Russ. (v. 1831) .
33 504, 5l. Portug. v. 1831 78j
ank-Actien 1278 Lonse zu 199M
Im Schauspielhause: Der Kaufmam . von Venedig, Schauspiel in 5 Abth., von Shakespeare. (H. Strelitz: Shylock, 3
Im Opernhause: Robert der Teuftn Musik von J. Meyerbee.
Im Schauspielhause: Zum Ersten ;
chreiben an sammtliche Präfekten in Bezug auf den wahrscheinlichen Ertrag] Ein zweites Rund schreiben desseiben Mmisters bezieht sich auf die Feisch⸗ Consumtio
Die uͤhn gen Truppen werden möglichst rasch zu Wagen auf Talaverg 3 kigirt werden, wohin ich mich gleichsalls begebe. Bis daß iz neue Instructionen erhalte, werde ich Madrid zum Ziele mein
Allgemeine
taats⸗-Zeitung.
Berlin, Dienstag den 24st Juni
— ——
Amtliche Rachrichten. Kronik des Tages.
dit Bezug auf die fruͤheren Bekanntmachungen wird hier⸗
nit in Erinnerüng gebracht, daß
h) der Besuch der Koͤnigl. Pfauen-Insel dem Publikum nur
; Dienstags und Donnerstags gestattet, an jedem an— dern Tage aber durchaus nicht erlaubt werden kann; daß
2) Speisen und Getraͤnke auf der Pfauen-Insel weder ver—
langt, noch dahin mitgebracht und dort verzehrt werden duͤrfen, und daß
3) Kähne und sonstige Wasser- Fahrzeuge welche nicht zur Insel gehoren, nicht bei der Pfauen-Insel, sondern nur Fei dem derselben gegenuͤberliegenden Ufer anlegen duͤrfen.
Berlin, den 6. Juni 1834.
J Koͤnigliches Hof-Marschall-Amt.
Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung . zu Arnsberg ist der zweite Pfarrer bei der evangelischen Gemeinde zu Boͤnnen, Alberti, zum ersten Pfarrer derselben Gemeinde, und der Kandidat Theodor Schmieding zum xweiten Pfarrer daselbst gewählt worden; ; . u Magdeburg ist die erledigte evangelische Pfarrstelle in ehllt dem Kandidaten des Predigtamts, Christian Veckenstedt, verliehen, und der Seminar⸗-Priester Franz An⸗ ton Topp zum Kaplan an der katholischen Pfarrkirche in Alt— haldensleben ernannt worden; . zu Muͤnster ist der bisherige Kaplan Hasenkamp zum pfarrer in Alberloh ernannt; U ⸗ zu Königsberg ist dem Predigtamts-Kandidaten Hein⸗ rich Leopold Surminski die erledigte Pfarrstelle an der wwnngelischen Kirche zu Manchenguth uͤbertragen.
Abgereist: Der Ober-Jaͤgermeister und Chef des Hof⸗
Jagd-Amtes, Furst Heinrich zu Carolath⸗Beuthen, nach Larolath.
Zeitungs-Nachrichten. Ausland. Rußland.
ter heim Koͤnigl. Großbritanischen Hofe ernannt, wollte bisher
Rach einem Aufenthalte von mehr als einem halben Jahre wird uns die Saͤngerin Dem. Carl in diesen Tagen verlassen, m uͤber Riga die Ruͤckreise nach Deutschland anzutreten. Da sie im vollen Sinne des Worts ein Liebling des Publikums gewor— den, und es ein allgemeiner Wunsch war, sie fuͤr die hiesige Deutsche Oper gewinnen zu koͤnnen, sieht man sie sehr ungern von hier scheiden.
Frankreich.
Paris, 16. Juni. Das heutige Journal des Debats enthaͤlt, auf niaß des zwischen England, Frankreich, Spanien und Portugal abgeschlossenen Traktates, eine lange Lobrede auf das politische System der Franzoͤsischen Regierung und namentlich auf Herrn von Talleyrand, den es als den Gruͤnder dieses Systems darstellt. „Seit einigen Tagen“, heißt es in diesem Artikel, „werden die Folgen des Quadrupel⸗-Allianz-Traktats in gewissen
äuswärtigen Blattern als von der hoͤchsten Wichtigkeit darge⸗ Fellt, während andere sie moͤglichst geringschaͤtzen. Es herrscht hier eine Uebertreibung von beiden Seiten; die Quadrupel-⸗Allianz
‚ ist weder so groß noch so nichtsbedeutend, als man es behauptet; indessen gestehen wir gern ein, daß, wenn wir zwischen bei—
Loose si Preuß. Präm⸗Sch. 58. 573. do. pre
*
keine Feinde in den Flanken und im Ruͤcken
den Theilen wahlen sollten, wir uns auf die Seite de— rer schlagen wuͤrden, die jenen Traktat als ein bedeutendes Zeit-Ereigniß betrachten, wenn gleich wir weit entfernt sind, einen Krieg von demselben zu befuͤrchten. Seit dem Quadru— pel-Allianz-Traktate ist Europa gleichsam in zwei Systeme ge— stheilt: von der einen Seite Rußland, Oesterreich und Preußen, von der andern Seite Frankreich und England, gestuͤtzt auf Spa⸗ nien und Portugal. Nicht daß ich diese Stuͤtze uͤbertreiben will;
. . beide Mächte der Pyrenäischen Halbinsel muͤssen sich vielmehr
sie unseres Beistandes beduͤrfen.
erst von ihrem langen Verfalle erholen, und lange noch werden Aber es ist immer schon genug, ; u haben. Die Lage Spaniens und Portugals in Bezug auf Frankreich macht,
daß uns ihre Feindschaft oder Ungunst sehr gefaͤhrlich ist. Denn sie
koͤnnten uns im Suͤden beunruhigen, waͤhrend wir uns im Norden zu dertheidigen hatten. Unsere ganze Zukunft liegt auf der noͤrdlichen und oͤstlichen Gränze; muͤssen wir aber hier den Kampfplatz betre—
— — * —
ten, so können wir es nur, wenn wir auf unserer sudlichen Gränze nichts zu befürchten haben. Daher trachtet auch schon seit Ludwigs XIV. Zeiten unsere ganze Politik dahin, mit Spa— nien gemeinschaftliche Sache zu machen. Wir fuͤhlen, daß in diesem Systeme unsere ganze Kraft beruht; auch haben alle un— sere großen Staatsmänner unablaͤssig hierauf hingearbeitet: Lud⸗ wig XIV., indem er einen seiner Enkel, Napoleon, indem er einen seiner Bruͤder auf den Spanischen Thron hob. Heutigen Tages wollen wir nicht durch Usurpation und Eroberung, son— dern durch Gleichheit der Regierungsform mit Spanien Eins seyn. Eine Portugiesische und Spanische Charte, ahnlich der unsrigen, räumt das Pyrenaͤische Gebirge hinweg, und Ueber— einstimmung in den gegenseitigen Institutionen ersetzt die Ver— wandtschaft der Dynastieen. Auf diese Weise stuͤtzen wir uns auf Spanien und Portugal.“
Der Vicomte Panat und Herr Dumas waren vor einiger Zeit im Departement des Gers zu Mitgliedern resp, des dorti— gen General-Conseils und des Bezirks-Conseils von Lombes ge, wahlt worden; der Praͤfekt . aber diese Wahlen, weil 12 Waͤhler ihren vorher zu leistenden Eid motivirt hatten. Die gedachten beiden Herren kamen darauf gegen diesen Be— schluß bei dem Staats-Rathe ein, der jetzt eine von dem Köͤ— nige bestätigte Entscheidung des Inhalts abgegeben hat, daß, da das Gesetz vom Asten August 13830 den Waͤhlern vorschreibe, ihren Eid pure und ohne irgend einen Ruͤckhalt zu leisten, die Reclamation der Herren von Panat und Dumas keine weitere Beruͤcksichtigung verdiene.
Großbritanien und Irland.
London, 17. Juni. Am Freitag fand noch eine feierliche Sitzung in dem großen Hoͤrsaal der Universitaͤt Oxford statt, in welcher den zu Doktoren ernannten Individuen von dem Herzoge von Wellington ihre Diplome uͤberreicht wurden. Der Herzog von Cumberland wurde an diesem Tage von der Ver— sammlung mit noch größerem Beifalle empfangen, als an den vorhergehenden, und er schien es mit sichtbarem Wohlgefallen aufjunehmen, daß auch dem jungen Prinzen Georg ein Lebe— hoch gebracht wurde. Es folgten sodann noch mehrere andere Vivats, namentlich auf die Irlaͤndischen Protestanten und auf die Orangisten-Logen in Irland. Dagegen wurde der Irländi— schen Kirchen-Bill und Herrn Wood mit seiner Bill ein Pereat ausgebracht.
Gestern waren neunzehn verschiedene Ausschuͤsse des Unter— hauses versammelt; unter den zu pruͤfenden Angelegenheiten be⸗ fanden sich die Theezoͤlle, die Trunkenheit, die Dampfschifffahrt nach Indien, der oͤffentliche Unterricht, die Sinekuren, das Me—⸗ dizinalwesen, die Versorgung der Hauptstadt mit Wasser, die Grafschafts-Abgaben, das Gesetz wegen Preß⸗Vergehen und der Miliz⸗Etat.
Als Herr Spring Rice auf seinem Ruͤckwege von Cam⸗ bridge am Freitage durch Royston kam, wurde er dort von ei— nem langen Zuge, mit einem Musik-Corps und einer Fahne, worauf man die Worte las: „Der Koͤnig und die reformirte Verfassung“, an der Spitze, empfangen. Herr Rice hielt eine Anrede an die Versammelten und dankte ihnen fuͤr dies uner— wartete Kompliment. Sie begleiteten ihn eine gute Strecke auf seinem Wege nach London.
Ein Herr Armstrong aus Enniskillen hat ein Schreiben an
Se. Majestaͤt in der Dubliner Evening-Mail publicirt, worin
er dem Souverain zu der Antwort gluͤckwuͤnscht, die derselbe neulich den Bischoͤfen ertheilt haben soll. In diesem Schreiben kommt auch folgende seltsame Stelle vor: „Wissen Ew. Majestaͤt nicht, daß fich voriges Jahr im Norden von Irland eine mit allen Attributen des Jakobitismus ausgeruͤstete Person zeigte, die sich, wie ich glaube, fuͤr einen Abkoͤmmling des vorigen Koͤ⸗ nigshauses ausgab?“ Das Morning-Register macht hierzu folgende Bemerkung: „Wir koͤnnen nicht glauben, daß Se. Ma⸗ jestaͤt etwas bemerkt haben soll, wovon in Irland selbst Niemand jemals gehört hat; aber die Orangisten fangen wieder an, ihr altes Geschrei: „Keinen Papismus!“ zu erheben, und sie wuͤr⸗ den ihre Sache nur halb zu thun glauben, wenn sie nicht auch das alte Herkommen beobachteten, und einen Praͤtendenten hinzufuͤgten.“
Ueber zwei der neuesten Dekrete Dom Pedro's äußert sich der Globe' in folgender Weise: „Der Beschluß, die religidͤsen Orden aufzuheben, ist ein harter; aber wir glauben sehr, daß, wenn die Ausrottung derselben einmal ein in der Politik be— schlossnser Punkt war, man auch am besten that, so schnell und energisch als moglich ans Werk zu gehn, weil dadurch auf der Stelle die Anwendung von Ränken und Intriguen zur Schwächung der Regierungs-Gewalt verhindert wird. Die ge⸗ troffene Anordnung, daß alle jetzt vorhandene Moͤnche pensionirt werden sollen, war natuͤrlich angemessen und unvermeidlich, da ihre Einkuͤnfte vom Staate in Besitz genommen werden; indeß werden nicht Wenige in Folge der aufgefuͤhrten Ausnahmen dieser Wohlthat verlustig gehen. Mit großer Gespanntheit er— warten wir, welche Wirkung dies Dekret auf die Masse der Portugiesischen Bevoͤlkerung ausuͤben wird, die wohl, eben so wie die Spanische, weit bereitwilliger seyn moͤchte, sich die Abschaffung des Moͤnchsthums gefallen zu lassen, als man gemeinhin glaubt. Es ist in der That bei dem Vorwaͤrtsschreiten der neueren Zeit Alles der laͤngeren Bei⸗ behaltung des Kloster-Systems unguͤnstig, und wir sind sehr geneigt, zu glauben, daß dasselbe binnen nicht gar langer Zeit in der ganzen katholischen Welt voͤllig aufhoͤren wird. ie Aufhebung der Wein-Compagnie von Porto kann, insofern un⸗ sere Handels-Interessen dabei betheiligt sind, als ein hoͤchst er⸗ freuliches Ereigniß angesehen werden, und ohne unserer eigenen Regierung das Verdienst beimessen zu wollen, daß sie dasselbe veranlaßt haͤtte, muß man doch wieder einen von den dauerhaf⸗ ten Vortheilen darin sehen, die sich nebenbei an die Regierungs— Veraͤnderung in Portugal knuͤpfen.“ ;
Die Times sagt: „Wenn jede Woche irgend ein Beispiel von einer schweren gegen Betruͤger und Räuber im engen Kreise
des Privatlebens verhaͤngten Strafe vor das Publikum bringt, so ist es doch wohl höchst auffallend und schmaͤhlich, daß 33 Familien durch eine einzige große Schurkerei, die mit kalter und besonnener Ruhe geschmiedet, Tausende von Menschen trifft, ins Elend gestuͤrzt werden sollen, ohne daß die oͤffentlichen Behoͤrden zu einem Mittel dagegen greifen, ja, wir fuͤrchten fast, ohne das das Englische Gesetz, außer in besonderen schwer zu erweisenden Faͤllen, irgend eine Vorschrift enthaͤlt, wodurch ein so be— klagenswerthes und so verderbliches Unheil verhindert wer— den koͤnnte. Wir meinen den Fall, der sich in diesen Tagen ereignet hat, daß nämlich durch die Verbreitung eines falschen Geruͤchts uͤber den politischen Zustand von Lissabon und uͤber einen angeblichen Truppen-Aufstand in der Absicht, die Monar— chie zu stuͤrzen und eine Republik zu errichten, ein ploͤtzliches Sinken in den Portugiesischen Fonds eintrat, welches die trau rigsten Folgen hatte. So uͤbertrieben auch ein solches Mäͤhrchen beim ersten Anblick einem Jeden erscheinen mußte, der nur das geringste Nachdenken anwandte, so wurde es doch so ernstlich versichert und behauptet, daß die Furcht der Fonds⸗Inhaber bald die Oberhand behielt und Viele von ihnen, aus Besorgniß, ihr Eigenthum auf Nichts reducirt zu sehen, ihre Papiere mit ei⸗ nem Verlust von bis 5 pCt. verkauften. Ohne Zweifel floß diese Differenz großentheils in die Tasche derjenigen, die an
der Erdichtung des Geruͤchtes Theil genommen hatten, und viele harmlose und leichtglaͤubige Personen, denen es an Mitteln fehlte, die Wahrheit zu erforschen, wurden
ein Opfer dieser Harpyen. Es ware zu wunschen, daß der ehernen Stirn einiger Insassen der Fonds-Boͤrse fuͤr die Leich⸗ tigkeit, womit sie sich dazu hergaben, und fuͤr die Geschicklichkeit, womit sie andere Leute zu uͤberreden wußten, nach ganz unau— thentischen Angaben zu handeln, eine heilsame, wenn auch noch so schmerzliche Lection eingepraͤgt werden koͤnnte. Wenn die Po— lizei so eifrig und loͤblich beschaͤftigt ist, Tag fuͤr Tag gemeine Spielhaͤuser zu unterdruͤcken, wäre es da nicht auch nöthig, daß irgend eine Behoͤrde die Befugniß erhielte, eine strengere Dis⸗ ciplin gegen jenes große Spielhaus auszuuͤben, wo so Viele zum Nachtheil ihrer Kollegen mit falschen Wuͤrfeln spielen? Die achtbaren Mitglieder der Fonds⸗Boͤrse sollten dem Ursprunge dieses anscheinend sehr weit verzweigten Betrugs nachforschen. Ein klein wenig Energie wuͤrde bald das ganze Geheimniß enthuͤllen.“
Vorgestern sollte der „Revenge“ von 78 Kanonen mit Lady Howard de Walden von Portsmouth nach Lissabon abge— hen und sich von da weiter nach dem Mittelländischen Meere be— geben. Der Admiral Gage, hieß es, werde auf dem „Hastings“ von 76 Kanonen bald folgen, um den Admiral Parker im Kom⸗ mando auf dem Tajo abzuloͤsen.
Das plötzliche Aufheben der Handels,Etablissements, welche die Ostindische Compagnie in Indien besaß, ehe sich neue gebil— det haben, welche ihre Stelle einnehmen konnten, hat einen gro— ßen Stoß in den Handels⸗Verhaͤltnissen der Halbinsel hervorge⸗ bracht, und das Gouvernement hat gefuͤhlt, daß es noͤthig sey, alle Beschraͤnkungen des freien Verkehrs, so viel von ihm ab⸗ haͤnge, aufzuheben, um dem Handel einen neuen Impuls zu ge⸗ ben. In Folge dieses sind alle inneren Zoͤlle auf Indigo, welche bisher besonders auf der Westseite von Indien sehr hoch waren, und sich bisweilen eben so hoch als die Prod uc— tionskosten beliefen, aufgehoben worden. Es war um so nöoͤthi⸗ ger, diesen wichtigsten aller Ausfuhr ⸗ Artikel von In⸗ dien zu beguͤnstigen, als der Ruin aller großen Agenten haͤuser in Calcutta und Bombay, welche bisher hauptsäͤchlich die Vorschuͤsse zu den Indigo⸗Faktoreien geliefert hatten, diesen Kulturzweig mit gaͤnzlicher Vernichtung bedrohte. Der Hafen von Bombay ist zu einem Freihafen erklaͤrt worden, und man hofft, ihn dadurch zum Haupt-Emporium fuͤr den Handel mit China zu machen; alle Europaͤische und Asiatische Waa—⸗ ren konnen ohne alle Kosten und Zoͤlle in Waarenlager ge— bracht werden, und man hofft, daß besonders die Ausfuhr von Baumwolle nach China eine große Ausdehnung gewinnen werde. Der Mangel an Straßen und Kanaͤlen, welcher die Produkte des Innern fast werthlos macht, hat die Aufmerksamkeit der Re⸗ gierung auf sich gezogen, und es werden in diesem Augenblicke vier große Straßen gebaut, deren eine von Calcutta über Benares an die Nordwest-Graͤnze; die zweite nach Dacca an die Nordost-Gränze; die dritte uͤber Mirzapore durch Mittel-In— dien nach Bombay; die vierte uber Cuttak nach Madras fuͤhrt. Ein Theil dieser Straßen bestand schon fruͤher, aber die Linien werden jetzt unter sich verbunden, fortgefuͤhrt, und so verknuͤpft, daß durch Seiten-Linien alle große Land- und Wasser⸗Communi—⸗ ationen mit einander in Verbindung kommen. Die neu zu bauenden Strecken der Hauptstraßen betragen eine Laͤnge von 800 Stunden; es werden theils freie Arbeiter, theils 10, 000 Straͤf⸗ linge zu ihrem Bau verwendet, und der Genergl-Gouverneur hat einen Plan entworfen, nach dem kuͤnftig ein Theil der Trup— pen dazu angewendet werden wurde. — Die ganze Linie vom N ĩ j i s Indus befindet sich in einem Zustande von Gährung, der noth— wendig wichtige Resultate nach sich ziehen muß. Der ehemalige Koͤnig von Afghanistan, Schah Schudschah, hat eine Armee von 40,060 Mann gesammelt, mit der er auf der einen Seite dem Amir von Sind den Krieg erklart hat, auf der andern die drei Bruͤder, welche Afghanistan unter sich getheilt haben, bedroht. Diese sind von Norden her eben so einem Einfall von Rundscht Singh ausgesetzt, welcher sich der Provinz Peschawer bemäͤchti⸗ gen will. Die drei Bruder haben eine Here en r e. gehalten CTabul fuͤr die Hauptstadt des Reichs erklaͤrt, und ihre Arme en vereinigt, um ihr Land zu vertheidigen. Es ist fur Indier. von der groͤßten Wichtigkeit, daß sich irgend eine bedeutende Macht auf dem rechten Ufer des Indus bilde, um nach der vevorstehen⸗ den Auflösung von Persien Rußland eine neue Graͤnze zu sez zen. Die Wuͤnsche der Compagnie sind fur die drei a
* 2 aber sie will sich nicht direkt in diese Angelegenhei⸗
Der Statthalter von Gibraltar hat unterm 6ten d, eine
Proclamation erlassen, worin er,
der Cholera wegen, die Zulaf⸗ Velez⸗Malaga und Tariss, so
sung von Schiffen aus Motril,
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