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bedingtes Vertrauen auf die Minister zu setzen und ihnen zur loget es wohl beklagen, daß der Abgeordnete, der solchen Tadel Durchführung der Abhuͤlfe-Maßregeln alle moͤgliche Zeit aussprach, da er sich schon 186 Monate lang mit dem In⸗ zu lassen, die obige Adresse aus Bristol mit Unwillen stitute an demselben Orte befand, von der innern Ein⸗ zuruͤckweisen wird; auch betrachten die ubrigen Dissenters richtung eines Instituts, dessen Fortbestehen ihm unnoͤ⸗ die Unitarier beinahe wie Ungläͤubige, und Lord Grey wird thig schien, nicht genauere Erkundigungen einzog. Gegen die eben so wenig ein besonderes Gewicht auf- dies Manifost le, zweite vorgreifliche Aeußerung uber den schicklichsten Mann zum gen, wenn er bedenkt, daß es mehr in der Furcht seiner kuͤnftigen Direktor wird bemerkt, daß dies außer dem Kreise der Grund hat, welche diese verhältnißmaͤßig sehr unbedeutende Con, staͤndischen Verathung liege, aber auch auf das Mißverhaͤltniß gregation vor dem unversoͤhnlichen Geist der Kalvinistischen der Zöglinge beider neu zu vereinigenden Institute aufmerksam Dissenters hegt, als in dem Wunsch, ein Whig⸗Ministerium aus gemacht.
seiner Verlegenheit zu reißen. So sehr die ÜUnitarier auch die In Tharand traten am 19ten d. die Mitglieder der alte Mutter-Kirche hassen, so hassen sie doch die Presbyterianer „Wander⸗Gesellschaft Saͤchsischer Landwirthe und Naturforscher“
und Ronsorten, weil sie dieselben fuͤrchten, noch zehnmal mehr.“
zu einer Haupt-Versammlung zum ersten Male zusammen.
Am vorigen Sonnabend wurde die Stadt Brighton von geipz . 9g
t e, . eipzig, 24. Mai. Auf dem hiesigen Wollmarkte sind . furchtbaren Dagelwetter heimgestcht; man erinnzrt, sich 18,6 is Gier, Wei 1 und öl. 13,152 Stein eh 2 nie so große Hagel Koͤrner gesehen zu haben, denn die klein, kauft, 2517 Stein bei hiesigen Handelshaͤusern eingesetzt und sten waren von der Größe einer Flintenkugel, die meisten so groß 2847 Stein zuruͤckgefuͤhrt worden ;
wie Wallnuͤsse und viele hatten bis 6 Zoll im Umfange. Die
Das Denkmal Guttenbergs in Mainz wird doch vielleicht
Kosten der zertruͤmmerten Fensterscheiben in der Stadt schaͤtzt ö 92 6 ; .
—; . Im K . des großen Mannes wuͤrdig. Es sind 9o0h Gulden dafuͤr ein— — 8 d.
man auf 34 1000 Pfund. Im dᷣniglichen Palast wurden gegangen und die Kuͤnstler⸗Arbeit will Thorwaldsen in Rom un,
uͤber 700 Scheiben und in den Marstaäͤllen an 5g) zerschlagen.
entgeltlich liefern. Ein Basrelief stellt Guttenberg vor, wie er
Die Kuppel am Schloß ist wie ein Sieb durchloͤchert. Die den neuerfundenen beweglichen Buchstaben dem Faust zeigt, und
Treibhaͤufer am oͤstlichen und noͤrdlichen Ende der Stadt haben furchtbar gelitten. Bemerkenswerth ist es, daß alle Fenster von Spiegelglaͤz in der Stadt den Hagel ausgehalten haben; es ist
nicht ein einziges davon entzweigegangen. Niederlande.
— — Am sterdam, 21. Juni. In der verflossenen Woche hat. ten wir lebhafte Geschaͤfte in Span sschen und, Süͤdamerikanischen Staats-Papieren, wogegen in allen ubrigen Effekten nur unbedeu⸗ tender Umsatz stattfand. Hollaͤndische blieben aus Mangel an Auf⸗ traͤgen von einiger Wichtigkeit etwas gedruͤckt; Russische, sowohl Silber als Papier-⸗Rubel, wichen Lin wenig, was auch mit den Preußischen Loosen der Fall war. In Oesterreichischen Fonds ließ sich wenig Preiswechsel bemerken, wenn man die neus Anleihe aus—= nimmt, wovon kleine Partieen taͤglich billiger abgelassen wurden. Spanische perpetuelle Renten blieben bis zum letzten Tage preishal— tend, dann aber wichen die Jprocentigen etwas zurück und ee hohen sich die zprocentigen, so wie auch die ausge ellten Schuldscheine beinahe um 1 pr. Die erheblichsten umsähze geschahen indessen in Cortes Bons, Obligationen von Columbien und Peru und deren resp ruͤckstaͤndigen Coupons; das anhaltende Spiel sowohl an der Englischen Boͤrse als an der hiesigen hat darin ein Steigen von mehreren Procenten hervorgebracht, welches gestern zwar durch ein kleines Weschen unterbrochen wurde, doch immer noch bei den QAbli⸗ gationen eine Differenz von 3 3 1 pCt. und bei den Cortes-Cou⸗ pons von 6 pCt. nachweist. Fuͤr Geld bietet man bei Prolonga⸗ tions- Geschäften gern z pCt. Zinsen. — Der gestrige Getraide; Markt war beinahe geschaftslos:; bloß in. Hafer hat einiger Handel zu billigerem Preise stattgefunden und fur 75pfuͤnd. Futter⸗Hafer wurden 57 Fl. angelegt; auf feine Sorten wurden die letzten Preise
gehalten. Belg ien.
Bruͤssel, 21. Juni. Der nach Paris gesandte Hr. Smits ist dem Vernehmen nach wieder zu Bruͤssel eingetroffen. Die Schritte dieses Herrn sollen einen so guͤnstigen Erfolg gehabt ha⸗ ben, daß jetzt die Rede von der nahen Abreise aller Mitglieder der Kommission ist, welche beauftragt sind, einen Handels⸗Ver⸗
trag mit Frankreich zu unterhandeln.
Das seit drei Tagen zu Vilvorde begonnene Bett der Ei⸗
in den urspruͤnglichen Schriftzeichen die Lateinische Aufschrift: „Und Gott sprach: es werde Licht, und es ward Licht.“ Auf einem zweiten Rellef wird die erste Druckerei der drei Männer vorgestellt, auf einem dritten die Vertheilung der heiligen Schrift an das Volk.
Auch in Kassel hat sich ein Verein zur Verbesserung des moralischen und physischen Zustandes der Armen gebildet. Zum Anfang werden zwanzig Knaben unterrichtet und erhalten, wozu aus Palaͤsten und Hutten die Scherflein. fließen. Der Verein will, wo moͤglich, seine Wirksamkeit so weit ausdehnen, daß die Bettelei der Kinder in der ganzen Stadt aufhoͤrt.
Weimar, 25. Juni. Die Feier des 24. Juni, wo der Erbgroßherzog Karl Alexander, Köoͤnigl. Hoheit, das sechzehnte Lebensjahr zuruͤcklegte, wurde unter allgemeiner freudiger Theil⸗ nahme begangen. Am Hofe ward dieses Familien⸗Fest durch die Anwesenheit mehrerer Furstlichen Verwandten, Ihrer K. K. Ho⸗ heit der Prinzessin von Oranien, JJ. KG. HH. der Prinzes⸗ sin Karl von Preußen, des Prinzen und der Prinzessin Wilhelm von Preußen und der Prinzessin Helene von Mecklenburg ver— schoͤnert. Der Erbgroßherzog selbst brachte den Mittag in einem frohen Kreise seiner Jugendfreunde in Belvedere zu, wo sich der Prinz seit dem Beginn der schoͤnern Jahreszeit mit seinem Er— zieher, dem Hofrath Soret, aufhaͤlt.
Kassel, 24. Juni. Heute hat Se. Hoheit der Kurprinz und Mitregent, umgeben von den Mitgliedern der Staͤnde⸗Ver⸗ sammlung und den obersten Hof⸗, Militair- und Civil⸗ Beamten, feierlich den Grundstein zum neuen Staͤndehause gelegt.
Man schreibt aus Wann fried (Niederhessen), vom 19 Juni: „Heute Abend kam der Muͤhlhauser Postwagen mit Tskorte hier an. Die Veranlassung hierzu moͤgen wohl die seit einiger Zeit in dem, zwischen Muhlhausen und Katharinen⸗ berg gelegenen Walde, dem sogenannten Kriepol, wo die Straße nur 7 Fuß breit, und von beiden Seiten mit dichtem Gebuͤsch um⸗ geben, auch, wegen ihrer uͤberaus schlechten Beschaffenheit, nur aͤußerst muͤhsam n passiren ist, stattgehabten Beraubungen der Reisenden, gegeben haben. Nachdem in voriger Woche drei
senbahn ruͤckt mit großer Schnelligkeit vorwaͤrts; mehr als 6 0 Reisende zu Fuß auf der erwahnten Straßenstelle beraubt wor—
Erd-Arbeiter sind in den Wiesen beschaͤftigt.
Zu Gent fand am 17ten d. ein foͤrmliches Gefecht zwischen Fabrst-Arbeiterinnen statt, von denen die eine Partei zu arbeiten
sich weigerte, waͤhrend die andere bei der Arbeit blieb. Deutschland.
Dresden, 24. Juni. (Leipziger Zeitung.) Im Laufe
der Verhandlungen in der zweiten Kammer waren durch zwei Abgeordnete Bemerkungen uͤber das Kadettenhaus ausgesprochen worden, die dahin abzweckten, dies Erziehungs-; Institut in eine bloße militairische Unterrichts-Anstalt zu verwandeln, wobei ins— besondere auf Ausbildung der Unteroffiziere Ruͤcksicht genommen werde und große Ersparnisse gemacht werden koͤnnten. Einer der Abgeordneten hatte geäußert, daß die Anstalt der constitu⸗ tionnellen Gleichheit widerspreche, weil sich darin nur wenig Zöglinge buͤrgerlichen Standes befaͤnden, und die Aufnahme denen am leichtesten werde, welche an der Quelle staͤnden. Auch war der Wunsch ausgespro⸗ chen worden, daß bei kuͤnftiger (im kuͤnftigen Jahre wirklich stattfindender) Verschmelzung der Artillerieschule mit dem Kadet⸗ ten⸗Corps zu einer Militair⸗Akademie, die Direction nicht ferner einem Manne, der nur die Disciplin und Administration beauf⸗ sichtige, sondern einem, der selbst Unterricht zu ertheilen faͤhig sei, überlassen werden moͤge. Der gegenwartig mit dem Kom— mando des Kadettenhauses beauftragte General“ Major von Schreibershofen glaubte auf so veroͤffentlichte Behauptungen und Beschuldigüngen auch öffentlich antworten zu muͤssen und that dies mit Würde und Gründlichkeit in einer in den Druck gege⸗ benen Vertheidigung: „Einiges aus den Verhandlungen uͤber das Köoͤnigl! Kadetten, Corps in der zweiten Kammer der Abgeordneten, beleuchtet von Max v. Schreibershofen, General— Major und Kommandanten u. s. w.“ Mit eindringender Sach⸗
fenntniß wird hier von den Vorschlaͤgen gesprochen, nach wel⸗ cher die Armee mit einer Anzahl tuͤchtiger und brauchbarer Offi⸗ ziere besser als bisher zu versorgen sey und, indem zugleich auf die vorgeblichen Ersparnisse ein Blick eworfen wird, die Un— ausfuͤhrbarkeit einer bloßen Unterrichts nstalt dargethan und die Erziehung und Bildung zum Offizierdienst besonders da, wo Stell⸗ vertretung bei der Conseription gestattet ist, mit Sachkenntniß beleuch⸗
den waren, wurde am verwichenen Montag der Kaufmann Habicht, aus Muͤhlhausen, daselbst von 4 Raͤubern am hel⸗ len Tage angegriffen, erhielt einen Schuß, und wurde so mißhandelt, daß er bald nachher besinnungslos entdeckt wurde, nachdem sein Pferd von einem Reisenden aufgefangen worden war. Habicht, welcher eine Frau und 2 Kinder hinterläßt, starb noch an Abend desseiben Tages an den erhaltenen Wunden. Den benachbarten Dorfschaften ist zwar auferlegt worden, die angraͤn⸗ zenden Waldungen zu durchstreifen; allein diese Sicherheits⸗Maß⸗ regel mochte von keiner nachhaltigen Wirkung seyn. Es ist be— kannt, daß vor dem Anschlusse Kurhessens an den Preußischen Zoll⸗Verein an der Graͤnze Smuggel⸗Vanden sich gebildet hatten. In Folge des stattgehabten Anschlusses Kurhessens haben die Smuggler ihren bisherigen Erwerbszweig aufgeben muͤssen, ohne auf einen bessern hingewiesen worden zu seyn. Wie zu be⸗ fuͤrchten war, haben die Smuggler-⸗Banden sich nun in Raͤuber⸗ banden umgebildet.“
Munchen, 19. Juni. Unter den Beschluͤssen, welche die Kammer der Abgeordneten uͤber die ihr von der Staats⸗Regie⸗ rung in Betreff der Handels, und Zoll-Verhaͤltnisse gemachten Mittheilungen gefaßt hat, sind folgende zu erwähnen: 17 Die verfassungsmaäßige Anerkennung der Kammer ist nachbenann— ten Verträgen ertheilt: 2) dem Zoll-Vereinigungs-Vertrage zwi⸗ schen den Königreichen Bayern und Wuͤrttemberg einerseits und dem Koͤnigreiche Preußen, dem Kurfuͤrstenthum Hessen und dem Großherzogthum Hessen andererseits vom 22 Marz 1833, sammt den ee rege, Zusatz⸗Artikeln vom 31. Oktober 1833 und den integrirenden Beilagen der Zoll-Ordnung und dem Vereins Zoll⸗ Tarife; b) dem Zoll⸗Vereinigungs- Vertrage der saͤmmtlichen vorge⸗ nannten Staatẽn mit dem Königreiche Sachsen vom 30. Mai 1833; ) dem Zoll⸗Vereinigungs⸗Vertrage jener Vereins⸗Staaten mit den zum Thuͤringischen Handels Vereine verbundenen Staaten, vom 117 Mai 1833. Zugleich ist die Zustimmung zu denjenigen Zoll-Veraͤnderungen gegeben, welche aus dem allgemeinen Zoll⸗ Tartel vom 30. Maͤrz ss833, sodann aus den Verordnungen vom 7. und 28. Dez. 1833 zum Vollzuge der Artikel 2 und 11 der Zoll-Vereinigungs-Vertraäge, endlich aus der Bestimmung des Joll⸗Vereins Tarifs, Abth. III. Abschn. V. hervorgegangen sind.
tet. Durch die det aillirte Darstellung der bei der Aufnahme und Prü⸗ Jene Vertrage und diese Zoll-Veraͤnderungen sind anerkannt in
fung zur Aufnahme in die jedem Stand offene Anstalt, und der bab? und bei den jährlichen Haupt-Pruͤfungen und Entlas— sungen vorwaltenden kollegialischen Verfahrungsweise beweist der Verfasser die Unstatthaftigkeit des Verdachts, als wuͤr— den hier die Adeligen vor den Buͤrgerlichen beguͤnstigt. Die Auszäge aus den Registern von 1831 — 33 vollenden diesen Beweis, und so mochte der empfindlich gekraͤnkte Vorstand S. 25 wohl laut aussprechen:; „Daß die im Institute befind⸗ lichen Zoͤglinge mit der vollkommensten Gleichheit und Un—
der Gestalt, in welcher sie von der Staats-Regierung publicirt wurden. 2) Die Kammer ertheilt der Staats⸗Regierung gegenwartig die Ermaͤchtigung zum Abschlusse weiterer Vereine ganz in der Art, wie es im Jahre 1831 geschah, immer mit dem Vorbehalt der verfassungsmäßigen Zustimmung der naͤchstfolgenden Staͤnde⸗ Versammlung. 3) Die Staats-Regierung erhalt die Ermaͤchtigung zur Ausscheidung der Bestimmungen uͤber Zoll-Verhaͤltnisse in ein Gesetz (Zoll⸗Gesetz) und in Ausfuͤhrungs-Vorschriften zum Gesetze (Zoll-Ordnung) innerhalb der Gräͤnzen der Ermaͤchti⸗
parteilichkeit behandelt werden; daß auf keine Weise Lin Un, Jung vom Jahre 1851, in welcher Beziehung die Prüfung und
terschied zwischen dem Sohne des Ministers und Generals und dem? des untersten Beamten oder unbemittelten, rang⸗ losen Privatmannes gemacht wird, — daß selbst der Eintritt burgerlicher Zoͤglinge nicht einen Gedanken von Reibung oder Parteigeist veranlaßt hat; daß endlich den buͤrgerlichen Zöoͤglin⸗ gen, unter denen mehrere durch Anlagen und Betragen aus—
gezeichnet sind, bisher verhältnißmaͤßig viel Auszeichnungen zu Theil worden sind: dies konnen mir nicht allein die Lehrer des Instituts, sondern auch die Zoͤglinge selbst und ihre Aeltern bezeugen.“ Unter diesen Umständen durfte der Apo⸗
Zustimmung der kuͤnftigen Staͤnde-Versammlung, welcher die Vorlage geschieht, verfassungsmäßig vorbehalten bleibt. 4) Die Staats-Regierung wird ferner zur Herbeiführung eines moͤglichst uͤbereinstimmenden Zoll⸗Strafagesetzes fuͤr sammtliche Verein⸗Staa⸗ ten, unter Beachtung der Verfassungs-Urkunde, mitzuwirken er— mächtigt, mit dem ausdruͤcklichen Vorbehalte, daß dieses Gesetz vor feiner Einfuͤhrung in Bayern den Staͤnden des Reichs zur verfassungsmaͤßigen Zustimmung vorgelegt wurde.
Munchen, 21. Juni. In der heutigen Sitzung der Kam, mer der Abgeordneten kam der Gesetzes-Entwurf in Betreff des
ein⸗Donau⸗Kanals zum zweitenmale, naͤmlich so, wie er vnn Reichs-Raͤthe zuruͤckgelangt war, zur Sprache tte der Modification, wonach das Staat, tigt seyn sollte, der Acer der fuͤr die Ausfuhrung eh umme als Actionair beizutreten, sobald de Gesellschaft durch die Abnahme von zwei Dir Actien-Fonds sich gebildet haben werde, nich dern beschlossen, daß sta nem Drittheil“. zu vereinigen, ei Antrag brachte. sen Vorschlag nich auch der Modifica sondern beschloß, Dagegen nahm sie, der Reichs⸗Raͤthe, zu Art. IV Ungang, gemaͤß wele Durchschnitts Preise ihr gelassen werden sollen. dem Gesttzes-Entwurfe, Bestimmungen uͤb sachen betreffend, 57 gegen 4 Stimme
Heidelberg, 16. Juni. ahren mit lebhaftem lfaͤlliger Hindernisse hurmes auf unserem, den Koͤnigstuhle, schreite tur rasch vor, so daß wir mer beendet zu sehen.
Oester reich.
. . Unsen darkt ist schlecht, besonders fuͤr pu ! ; Wolle! wurde fuͤr diesen Markt in kann sagen, daß sich jetzt die ganze Hauptmacht der Insurgen⸗ zu notirten Pat ten von Irurzun und Lecumberrz bis Lissarza, eine Meile von Tolosa, dusdehnt. Wenn beide Theile kampflustig sind, so wer⸗
en wir ohne Zweifel binnen Kurzem von einem Treffen hoͤren;
der Kammer der Diese Kammer ha Ministerium der Finanzen ermaͤch Gesellschaft mit dem vierten Theile mittelten Actien⸗S ttheilen des ganzen t beigestimmt, so, gesetzt werde:
tt „zwei Drittheilen“ um beide Kammen
Herr Vetterlein schlug, nen Mittelweg vor, indem er „die Haͤlfte n Die Kammer der Abgeordneten nahm aber di t an (mit 5s gegen 50 Stimmen) und tat tion der Kammer der Reichs-Raͤthe nicht be auf ihrer fruͤheren Modification zu behartn. in Folge der Nichtbeistimmung der Kamm von ihrer weniger wesentlichen Modiföcatin her die Worte: „nach den es gegenwärtigen Standes“ hatten wa Zuletzt beschaͤftigte sich die Kam ner nt
die Vervollstaͤndigung der gesetzlicht er das Rechtsmitte
.
t nun zur Lust der
3
Pesth, 14. Juni. heute zu Ende gehender M dukte, ausgefallen. gewohnlich v sen, Schafw Zweischuͤrige Fl, zweischuͤrige S stark gekauft, und am Ende fangs bezahlt. gegen wurde bei E als fruͤher geboten, 20 — 30 Fl. billiger gekauft, Ende Juni wir
iel zugefuͤhrt. Zweischuren wurden olle . n . . .
inter-⸗Schafwolle ord. — fein 42 — 3 weis ⸗ ommer Schafwolle ordin. — fein 69 — 03 die Erfahrung läßt jedoch glauben, daß es wohl nicht zu ernsthaft um ein paar Gulden besser als Mn l-Wollen wurden verkauft, d. 0 — 40 Fl. pr. Ctnr. weniz r Waͤsche m
Zigara⸗ und Zake inschuren um 3
und Wollen ganz vorzuͤgliche so daß der größte Theil unverkan d der sogenannte kleine Wellmut r viele Wollen kommen muͤssen, up selben entscheiden.
hier lagert. abgehalten, wozu noch seh dann wird sich das Schicksal der
Schweiz. (Schweizer Blatter.) Am (in on von Chambery zuruͤck in Gf n bei dem Koͤnig und bei du man baldige⸗
Basel, 20. Juni. Nachmittags ist die Deputati Sie hatte am 15te In Genf erwartet Verordnungen. ben ein Comité von Deutschen Fluͤchtlingtn oclamationen verbreitete, verhastet u ach Frankreich gewiesen. m Antrieb so kraͤftig einschreitet.
eingetroffen. Koͤnigin Audienz erhalten. Aufhören der Paß—
Bern hat so e welches aufruͤhrerische Pr die Bursche mit Paäͤssen n uns, daß Bern aus eigene
J tale n. . Das hiesige Echo berichtet: „R Brescia ein Verbrecher hingerichtn , von denen die Annalen d . Bafsurini, aus Rovato in der . 12 ein Weib, das i 12 Kinder, alle srst⸗ zweiten Mongte. ater nie eine Spur m das Entsetzen der ) es sey einmal im Himmel angesch' n Er bewies i schnell fuͤr Sarg n Die Kinder starben immer, wenn die M der Vater allein z ⸗ ter eines Abends
Mailand, 18. Juni. 24. Mai d. J. wurde zu der zu den scheußlichsten gehoͤrt Kriminal⸗Justiz wissen. Brescia, heirathete am 1. November 13 ihm immer brav bewies; er hatte mit ihr und gesund — und alle starben vor dem diesem beispiellosen Ungluͤck zeigte der V ammer des Weibes,
Gefuͤhl; auf den J kannten, antwortete er kalt: ben, daß alle seine Kinder Engel werden nen andern Antheil, als daß er immer Begraͤbniß sorgte. ter gerade abwesend, hatte ihm die Mut halten gegeben. Er trug ihr nach einigen ist todt!“ ein Kind todt, schickt hatte. Stube traten, wo der kieine Leichnar an der Nase und blaue Flecken am
deß entfernte der häufige Wohnungs« merksamkeit; und der Ve Kinder ermorden! war o Mensch fiel; ja sogar, als er sich zu regen beg Sache noch durchaus unglaublich, Mutter, welche sich immer voll
Schmerz uͤber ihren Verlust zeigte, mals aufgekommen zu seyn. Indeß, so fand doch endlich einer und der an und als am 15. September 1833 dem , so behielt einer der Nacht mit dem Beamten des was mit dem Kinde vorging, — ch endlich das entsetzliche Gehein n Basurini war
ugegen war. . für einen Augenbli es im Hofe herum, und brachte V „Da nimms, — Ein andermal fand mi
Mutter forn die ploͤtzlich in n lag, frische Bluttroft Halse bemerkt haben. M Bechsel eine genauere Vater koͤnne alle sch den irgend ann, schien Selbst in de hre Kinder, ein Gedanke n be Fall sich so
Minuten mit den — Und so war es. Vater selbst die Bei einigen wollten Nachbaren,
rdacht — der hnehin der letzte, auf.
unmoͤglich. Liebe fuͤr i scheint so da dersel
.
.
.
wiederholte, verdaͤchtig; wieder ein Knabe geboren ward ren, im Einverstäͤndnisse wachsames Auge auf alles, 4. November 1833 sollte si Es war Kirchenfest in Rovato.
Gegen sieben Uhr war die Stunde en des Hausherrn aufzuräͤumen pflegte. das Kind, brachte es in Schlaf, u Thomas, der am Eingange stand, Nur eine halbe Stunde darauf eilte sie wiede beschaͤftigt, mit einer Schau aum in die Slö, 5! Thom
22 w
enthuͤllen. tig aufgestanden Weib die Stub
.
— ö
.
nd verließ die K sah sie uͤber den!
ihr Mann war pfeifend m Hof zu reinigen. reiend in die Thuͤr: Thoma und schaudert zusammen: hnung ergriff ihn; er eilte sogleich rini auf das Geschrei ruhig seine und dann mit gleichguͤltigem
Das Weih, außer sich, erzäͤh ieder todt gefunden; — der durch keine Bewegung die ge g. Ruhig in die Stube geh das Maß der kleinen Tischler S
schmutzigen Winkel ir ten, stuͤrzt sie sch Der Nachbar hoͤrt den Schrei, fuͤrchterliche A sah, wie Basu die Schaufel saͤuberte, nach dem Hause ging. sie auch dieses Kind wies durch kein Wort, pfindung oder Ueberraschun die Sache zu untersuchen, dem im naͤmlichen Hause wohnenden ten Brettern und verbrauchte Nägel bringen, hatte, auf den kleinen nam darin vernageln,
Arbeit enden
tuͤcke von n dle er vorrat
Sarg warten, ihn bezah 7 ihn
auf der Pfarrei den Todes
zas Noͤthige entrichten — alles das hatte Basurini sogleich ganz ruhig in kurzer Zeit besorgt. Indessen war bekannt geworden: auch das zwͤͤlfte Kind sey gestorben, wie die uͤbrigen; der Nachbar hatte die Umstände erzählt; alle alten Erinnerungen, der fruͤhere Verdacht wurden rege; laut sprachen sich Entsetzen und Abscheu aus; der Beamte setzte die Prätur in Chiari von hem Vorfalle in Kenntniß. Der Sarg wurde gesffnet, die
eiche von Sachverstaͤndigen untersucht: — blaue Flecken am
Halse deuteten auf inen gewaltsamen Tod; vier Rippen wa—
n zerbrochen, die Lunge auf der linken Seite herabgedruͤckt, das Herz zersprungen. Basurini ward eingezogen. Beinahe auf der That ertappt, im Gefuͤhl von der Obrigkeit beobachtet
gewesen zu seyn, das ganze Gewicht der laut gegen ihn spre⸗ chenden Indicien erkennend, von den Fluͤchen des dicht um sei— nm Weg gedrängten Volles uͤbermannt = erkannte er sich selbst als uͤberwiesen, und gestand den letzten von ihm veruͤbten Mord; her ssichtlich der uͤhrigen, wo keine schlagende Beweise mehr zu Färchten waren, leugnete er hartnäckig. Erst vor der Hinrich— lung hat er dem Priester, welcher ihm zum Tode bereitete, ge—
standen, und ihn ermaͤchtigt, den Behoͤrden anzuzeigen und be—
. machen, daß er alle seine Kinder ermordet abe.“ l der Revision in Stuß kannt zu hahn dan s ; h welchem sie nach einer langen Diskussion m n die Zustimmung versagte..
Der aus Privat-Beiträgen n ifer begonnene, voriges Jahr aht fast unterbrochene Bau eines 80 Fi die Gegend weithin beherrschz Freunde schoͤner M hoffen duͤrfen, ihn noch diesen Sem
Spanien.
Von der Franzssisch-Spanischen Graänze schreibt man unterm 15. Juni: „Seit länger als acht Tagen befinden
sich die Generale Quesada und Jaureguy zu Tolosa, wo sie
rine Streitmacht von ungefahr 7009 Mann zusammengezogen hiben, die fast zur Haͤlfte aus Koͤniglichen Garden besteht. Aus
It. Sebastian ist in den letzten Tagen viel Munition nach To—
osa abgegangen; gestern langten 24 Pferde, als Vorspann fuͤr
die leichte Artillerie, an der Graͤnze an; sie werden heute Nach⸗ ittags ebenfalls ihre Richtung nach Tolosa nehmen. Anderer⸗ steus haͤlt Zumalacarreguy mit 10 Navarresischen Bataillonen, JBuipuzcoanern und Alavesen, seit acht Tagen die ganze Heer—
straße, die von Pampelona nach Tolosa fuͤhrt, belagert, und man
ausfallen wird. — Am 12ten d kamen zu Sos in Aragonien
an der Graͤnze von Navarra 2000 Rekruten aus Catalonien an. Der General⸗Major Linares ist mit einem Theil der Garnison von Pampelona aus dieser Stadt ausgeruͤckt, um diesen 2000 Mann, die am 13ten d. in Pampelona eintreffen sollten, entge—⸗ gen zu gehen. — Das von Valencia kommende Regiment von Majorka, das 13te Linien⸗Regiment, muß schon angelangt seyn,
num in die Baskischen Provinzen einzuruͤcken. — Es heißt, Zu⸗
malacarreguy habe geschworen, er wolle eher das Leben verlieren, ehe er den General Quesada wieder nach Pampelona kommen ließe. — Seit acht Tagen laßt man keine Reisenden und keine Waare mehr passiren. Es waͤre zu wuͤnschen, daß dieser bekla— genswerthe Zustand sobald als moglich aufhoͤren moͤchte. — Alle Notabilitsten sind aus Irun und Fontarabia ausgewandert und haben sich nach Behobia, Andaye und St. Jean ⸗de⸗Luz gefluͤch⸗ tet., — Juesada und Jaureguy sind gestern fruͤdh um 4 Uhr mit 5000 Mann, 2 Millionen Realen und vieler Kriegs⸗Munition
æwuf der Straße nach Victoria aufgebrochen. Man wollte zu
Tolofa wissen, Quesada begebe sich nach Madrid; dies wuͤrde vermuthen lassen, daß er durch Rodil ersetzt sey.“
Portugal.
Die Times giebt folgenden Auszug aus dem Schreiben eines Schottischen Fuͤsilier⸗Ofsiziers aus Estremoz vom 30. Mai: „Da wir des eintoͤnigen Lauss der Dinge von Santarem etwas
Gicberdruͤssg waren, so verurfachte uns der Befehl, nach Leiria
aufzubrechen, und den Admiral Napier zu unterstuͤtzen, der seine Schiffe verlassen hatte und, nachdem er Figueiras genommen, gegen den Suͤden vorruͤckte, nicht geringe Freude. Am Montag den 5. Mal setzten wir uns in Marsch und erreichten Leiria nach einem so entkraäͤftenden Marsch, daß mehrere Mann von dem Jten Portugiesischen Regiment auf der Straße todt zu Boden fielen. Unsere Quartiere waren vortrefflich; ich stand bei einem guten alten Pater, dessen Antlitz und Umfang zum Be⸗ weis diente, daß er den Liquor, den er mir durch seinen Haus— halter sogleich herbeibringen ließ, wohl zu wuͤrdigen wußte. Von Leiria marschirten wir nach Aldea de, Cruz bei Durem, welches wir nehmen sollten. Als wir uns hier befanden, wurden wir hoͤchlichst erfreut durch die Ankunft Na— piers mit 60 bis 70 sehr selisam aussehenden Matrosen, die ihre Flinten auf die verschiedenartigste Weise trugen, Wir brachten dem runden Admicalshut und ihnen drei herzliche Lebehochs, die eben so herzlich erwiedert wurden. Am nächsten Morgen wurde eine Compagnie abgefertigt, um von einem Kloster ungefahr 300 Schritt von der Stadt Besitz zu nehmen. Nachdem einige Schuͤsse gewechselt waren, zogen die Miguelisten ab, und die Schotten besetzten das Kloster. Als Napier den Capitain Smith de Burgh mik einer Waffenstillstands- Flagge nach Ourem ab— sandte, wollten die Miguelisten von keinen Bedingungen hören und antworteten, daß sie eben so viel Anrecht auf die Stadt hätten, wie wir. Admiral Napier und Ober Shaw unternahmen nun eine Rekognoscirung und es ward beschlossen, den Platz am fol⸗ genden Tage zu stuͤrmen; bald darauf aber sahen wir eine weiße Flagge sich nähern, begleitet von 2 Offizieren und 3 Lissaboner Poltzei⸗Soldaten, die fuͤrchterlichsten Kerle, die man sich nur denken kann. Sie verlangten 46 Stunden Bedenkzeit, aber Napier wollte sich darauf nicht einlassen; er vergoönnte ihnen eine Stunde und ertheilte zugleich dem Major Burt den Besehl ihnen den Rückzug abzuschneiden. Dies Alles hatte den ge— wunschten Erfolz, denn nach Ablauf einer Stunde kamen sie, als sie uns mit Siurmleitern anruͤcken sahen, schleunigst von der Citadelle herunter und wurden von den Unsrigen mit Freu⸗ den empfangen. Um 4 Uhr marschirte eines ihrer Regimenter 5060 Mann stark, alles Leute von gutem Ansehen und trefflicher Uniform, ihrer Waffen beraubt, an uns voruͤber, und als wir in die Stadt einruͤckten, fanden wir noch äh0 Mann nebst vielem Geschuͤtz und Munition. Am 16ten ruͤckten wir gegen Thomar vor, wo wir von Terceira's glänzendem Siege hörien. Am naͤchsten Morgen um ( Uhr marschirten wir nach Torres Novas und am 18ien nach Pernes; an diesem Tage hatte der Feind, von Saldanha auf der Ferse verfolgt und Alles hinter sich lassend, Santarem geraͤumt. Sein Uebergang uͤber den Tajo geschah in der groͤßten Verwirrung; seine eigene Kavallerie stieß die Infanterie hinunter in den Fluß und nöͤthigte sie, auf den Boten ihr Heil zu suchen. Ungefaͤhr 5000 Mann, glaube ich, erreichten das entgegengesetzte Ufer. Am I9ten ruͤckten wir in Santarem ein, wo wir den Kaiser, die Herzoge von Palmella und Terceira und ihren Stab fan— den; auf allen Gesichtern war Munterkeit und Freude verbrei⸗ tet. Nach vielen kleinen Unfaͤllen, die viel Lachen erregten, ge—
725 langte die Armee uͤber den Tajo, und wir erreichten am naͤch⸗ sten Abend Almeirim. Unsere Division, die jetzt aus S000 Mann Infanterie und 509 Mann Kavallerie bestand, saͤmmt— lich in der besten Ordnung, zog auf dem großen Platz in Pa⸗ rade auf und brachte Vivats fuͤr Dem Pedro und die junge Königin aus, während das Musik-Eorps die National= Hymne spielte; wobei Pauken, Kessel und sene hoͤllischen Sack⸗ Pfeifen, die Toͤne von sich geben, wie ein Schwein, wenn es geschlachtet wird, betaͤubend durch einander klangen. Scherz und Lachen war an der Tagesordnung, und so marschirten wir weiter, ein Jeder stolz darauf, zu der Armee zu gehoͤ⸗ ren; und allem Anschein nach war unsere Freude noch nichts gegen die Lust der armen Einwohner, die so lange die schmählichsten Mißhandlungen hatten ertragen muͤssen; wenigstens mußten wir nach der Art, wie sie uns empfin⸗ gen, ihre Aeußerungen fuͤr aufrichtig halten. In England hat man so irrige Begriffe von den waklichen Gesinnungen der großen Masse der Portugiesen gegen Dom Miguel, daß man mir nicht glauben wuͤrde, wenn ich die uͤber— schwaͤngliche Freude schildern wollte, die man hier und auf un⸗ serem ganzen Marsche zeigte, und dennoch ist es wahr. Am 25ten erreichten wir Estremo; nach einem so anstrengen—⸗ den Marsch, daß, obgleich wir ihn in Betracht des unermeßlich langen Weges, den wir, ohne Halt zu machen, zuruͤckgelegt hat—
ten, besser als die Anderen aushielten, doch kaum die Halfte von unseren Leuten bei der Parade erscheinen konnte; und waren
wir unterweges nicht zum Gluͤck auf eine Quelle getroffen, so
wuͤrden schwerlich 290 von uns hier angelangt seyn, so groß war die Hitze und die Ermuͤdung. Am 26sten, als wir auf dem Platz von Estremoz marschfertig versammelt standen, kam Gene⸗ ral Saldanha an Und verkündete die Uebergabe Dom Miguels. Wenn wir vorher lustig gewesen waren, so wurde nun Alles ganz uͤbermuͤthig vor Freude. Kaum konnte es den Leuten gewehrt werden, daß sie nicht den General Saldanha auf den Schultern durch die Stadt trugen. Ich sah viele alte Offiziere die gemeinen Soldaten umarmen. Ille Musik-Corps spielten auf, und man hoöͤrte nichts als Hurrahgeschrei; Blumen regneten auf uns aus den Haͤusern herab; die Soldaten feuerten Freudenschuͤsse ab, und die Wein— schenker hatten allen Grund, die allgemeine Freude zu thei⸗ len, denn ihren Haͤusern wurde guter Zuspruch gethan. Die verschiedenen Regimenter haben schon Befehle erhalten, nach ihren respektiven Bestimmungsorten abzumarschiren. Oberst Dudgin geht am 1. Juni mit seinem Bataillon und 2 Lancier⸗ Schwadronen nach Elvas. Unser Regiment ist zu meiner Freu⸗ de nach Lissabon beordert, wo es nach Porto eingeschifft wer— den soll. Dort werden wir gewiß sehr willkommen seyn und manche Bequemlichkeit finden, die wir so lange entbehrt haben. Im Juli 1832 betraten der Oberst Shaw und der Major Mitchell jene Stadt, und sie sind jetzt fast allein noch uͤhrig von der ersten kleinen Schaar unserer Landsleute, die fuͤr Donna Maria's Sache kaͤmpfte. Da sie an der achtzehnmonat— lichen sehr schweren Vertheidigung der Stadt Porto keinen ge— ringen Antheil nahmen, so muͤssen sie besonders stolz darauf seyn, dorthin zuruͤckzukehren, nachdem sie das vollbracht haben, woran, ihrer eigenen Erklaͤrung zufolge, nichts als der Tod sie
verhindern sollte.“ —ͤ Griechenland.
Nauplia, 20. Mai. Es waren zwar bisher alle drei Mitglieder der Regentschaft (Armansperg, Maurer und Heideck) mit gleicher Macht und gleichem Ansehen bekleidet, und der Graf Armansperg nur durch den Vorsitz in den Berathungen und durch die Repraͤsentation von den uͤbrigen ausgezeichnet; aber diese gerade, die Verfuͤgung uͤber die regentschaftliche Kasse, welche damit verbunden war, das engere Verhaͤltniß, in welches er durch die Repraͤsentation mit den Diplomaten und auswaͤrtigen Maͤchten kam, die Aufwartungen, die Assembleen in seinem Hause, die ihm zustroͤmenden Ergebenheits-Bezeugungen und die Art, wie dadurch Und durch Anderes, was nicht in den Kreis politischer Beur— theilung faͤllt, sein Uebergewicht geltend gemacht, und die Achtung der uͤbrigen gekraͤmnkt zu werden schien, waren es, welche, in Verbin⸗ dung mit einzelnen anderen Beschwerden, die Sache zu dem lange befuͤrchteten Bruche gebracht haben. Am 2. Mai war Sitzung der Regentschaft, wo die feindselige Majoritaͤt gegen ihn und in seiner Gegenwart eine Reihe von Beschluͤssen nahm, in Sog deren sein offizieller Verkehr mit den Agenten auswaͤr—
dachte abgeschnitten, die Verwaltung der regentschaftlichen Kasse ihm entzogen und bestimmt wurde, daß Alles, was zur Repraͤsentation gehöre (und dieses zu bestimmen war die Sache langer und schwerer Eroͤrterungen), von jetzt an nicht mehr dem Präsidenten zustehen, noch auf sein Wohnhaus beschraͤnkt seyn, sondern von der ganzen Regentschaft iu corpore in einem eigenen, dazu bestimmten und eingerichteten Lokal ausgeuͤbt werden solle. Graf Armansperg ist vor diesem Sturme nicht gewichen und bleibt; doch sagt man, daß er auf die Lange, und im Falle keine Aenderung eintrete, feine Stellung fuͤr unhaltbar erklaͤre, und in diesem Sinne nach Munchen berichtet habe. Auch die An— dern haben berichtet, und so ist zu dem Provisorium der regent— schaftlichen Regierung noch das Provisorium ihrer augenblickli⸗ chen Verhaͤltnisse gekommen. Armansperg wird angeklagt, sich und Griechenland Englischem Einflusse zugewendet, und in Folge davon seine aͤlteste Tochter dem Sohne des Lord Grey, einem Fregatten-Capitain in der Levante, verlobt zu haben, Stoff ge— nug fuͤr die andern Diplomaten, entgegen zu arbeiten. Wah⸗ rend im Ministerium Maurokordato, der jeder Regierung un— entbehrliche Mann, sich dem Grafen Armansperg eng anschließt, und feinen alten Englischen Neigungen folgt, steht der gleich unentbehrliche Koletti, ehedem Chef der Franzoͤsischen Partei und sein alter Gegner, ihm seit jenem Schisma entschieden ent—
tiger
gegen.
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Berlin, 27. Juni. JJ. KK. HH. der Kronprinz und die Kronprinzessin trafen auf Ihrer Weirerreise von Koͤnigsberg nach St. Petersburg am 19ten d. M. um Uhr Mittags in Tapiau ein, wo Sie zunaͤchst von der Schuljugend mit ihren Lehrern, die drei Orts-Prediger an der Spitze, bewillkommnet würden. Auf der einen Seite standen die Knaben mit schwarzen, blauen und weißen Fahnen, auf der andern die Madchen, geschmuckt mit Blumen und Eichen-Kraͤnzen. Der Pfarrer Bobrick hatte die Ehre, den hohen Herrschaften ein von ihm verfertigtes Fest⸗ Gedicht zu uͤberreichen. In der Mitte des Marktes war eine große Rotunde, umgeben von 16 Dorischen Saͤulen, die mit Blumenkraͤnzen umwunden und durch Festons unter einander verbunden waren, errichtet. Hier hielt der Baren v. Schroͤtter auf Ripheim eine Anrede an IJ KK. HH., Hoöͤchstwelche sich
darauf mehrere der Anwesenden persoͤnlich vorstellen ließen.
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— Se. Majestaͤt der Kaiser von Rußland haben dem Capi— tain Hellrung vom 1sten Bataillon 27sten Landwehr⸗Regiments fuͤr eine Allerhöchstdenenselben uͤberreichte Schrift „uͤber die Land— wehr“ eine werthvolle goldene Dose zustellen zu lassen geruht.
— Die Königl. märkische Ftonolnische Gösellschaft hielt alm 18ten d. M. zu Pots dam ihre General ⸗Versammlung; sie wurde von dem vorsitzenden Geheimen Regierungs- und Medi— zinal Rath Dr. Augustin durch einen Vortrag uber die neuesten Fortschritte und Verhältnisse der Oekonomie, insonderheit der vaterlaͤndischen, eroͤffset. Das Wesentlichste des demnaͤchst von dem Secretair des Vereins vorgetragenen General-Berichts be— traf die Wirksamkeit des Vereins im Allgemeinen und die ihm zustehenden Fonds, namentlich den zu einer Winter-Schule, Reise-Stipendien ꝛc. im Jahre 1839 gestifteten Fonds, der ge—⸗ genwaͤrtig einen Bestand von 431 Rehlr. 19 Sgr. 7 Pf, hat, und wobei der Wunsch ausgesprochen ward, daß es mehreren wohlhabenden Landbesitzern und senstigen Besorderern des Gu⸗ ten und Nuͤtzlichen gefallen moge, einen so nuͤtzlichen Zweck zu unterstuͤtzen, um diefe dem Lande zum wahren Nutzen gereichende Anstalt bald ins Leben treten zu sehen. Dem⸗ nächst hielt der Lehrer der Forstwissenschaft an der Königl. Aka⸗ demie des Landbaues zu Mögelin, Dr. Fintelmann, einen inter— essanten Vortreg uͤber die Wichtigkeit forstwissenschaftlicher Kennt⸗ nisse fuͤr den Landwirth. An Praͤmien wurden aus dem Nitter⸗ schafts Rath von Seydlitzschen Fonds zuerkannt; Dem Herrn Freiherrn von Monteton auf Priort i00 Rthlr. fuͤr die Preis⸗ schrift uͤber die Laͤmmerläͤhme und weißen Lungen. Ausgesetzt blieben: 1) Wegen Schafpecken⸗Impfung 56 Rthlr. bis Ende d. J. 2) Fuͤr das beste Hand- und Huͤlfsbuch fuͤr den kleinen Gutrsbesitzer und Landmann (was bereits dem ruͤhmlichst be— kannten oͤkonomischen Schriftsteller W. A. Kreyssig Veranlassun zur Herausgabe eines umfassenderen Werkes der Art e 109 Rthlr. bis Ende 1835. 3) Auf die Beantwortung der Frage: ob die Lungenseuche dẽs Rindviehes eine Folge der Schlempe, Fuͤtterung sey? 50 und 30 Rthir. bis Ende März 835. 4) Ferner 50 Rihlr. bis Ende Februar 1835 auf die Beantwortung der Frage: wie verhalt sich die Milch-Erzeugung des Wiesenheues, Kleeheues, der Kartoffeln ꝛc. zu einander? und endlich 5) die Thierschau betreffend, 30 Rthlr. Das Aus⸗ fuͤhrlichere hieruͤber werden die Monatsblätter des Vereins mit— theilen. — Hierauf kamen folgende Abhandlungen zum Vortrage: a) Ueber das Pflanzen des Kohls, der Runkelruͤben und des Weißkohls in offenem Felde, von dem Wirthschafts⸗-Inspektor P. Nickel. lb) Die von dem Oekonomie-Kommissarius Hollefreund vorge— schlagene und von dem Oekonom August Karbe veraͤnderte Me⸗ thode, das Zeichnen der Schafe am Ohre betreffend. c) Ueber die Lungenseuche, von dem Lieutenant Leißing. d) Die in dem Werkchen „die Hagel-Assekuranz⸗Gesellschaft in Mecklen— burgischen Landen“ gegen letztere gemachten Ausstellungen. e) Mittheilungen des Herrn von Treskow auf Friedrichsfelde uͤber eine am Fuße des Himalaya-Gebirges, in der Provinz Agra, er— zeugte beigefuͤgte Reißsorte; welche letztere unter die anwesenden Mitglieder zu Versuchen vertheilt wurde. Die Keim⸗Faͤhigkeit war bereits erprobt worden. ) Ueber die Magen und Darm⸗ Entzuͤndung der Schafe, von dem Oekonomie⸗Inspektor Rohlack. ) Von dem Finanzrath Albert mitgetheilte Bemerkungen uͤber die Bewirthschaftung der Pfarr- Grundstuͤcke, M) Ueber den Nutzen der Crambe Tartaria, welche der Freiherr v. Karwinsky zu Trient, auf seiner Reise in Ungarn, haufig gesunden. i) Re⸗ sultate merkwuͤrdiger Wiesen⸗Berieselungs⸗Versuche zu Gramenz in Hinter⸗Pommern. E) Mittheilung des Ober ⸗Forstmeisters von Schmeling auf Neuenhagen bei Köslin, von Samen⸗ Pro⸗ ben: 15 des Perl-Weizens, Y) des hochbunten Danziger ⸗Wei⸗ zens, 3) des Eifel-Hafers, und 4) der gruͤnen Englischen Feld⸗ Erbfen. ) Bemerkungen des Gutsbesitzers Nest auf Molztow, uͤber verschiedene Gegenstaͤnde der Oekonomie, ins besondere des Gluͤh- Futters. in) Mittheilung des Herrn von Speck, Freiherrn von Sternburg uͤber die verschiedenen Zeiten, zu wel⸗ chen die Schafe geschoren werden, nebst Proben schoͤner Lamm⸗ wolle und gesponnenen Garns von besonderer Feinheit, so wie des daraus gefertigten außerordentlich schoͤnen Tuches. n) Nach dem Schlusse der Sitzung wurden: 1) Die patentirte sehr zweckmäßige Hechselschneide⸗Maschine aus der Berliner Eisengie⸗ ßerei und Y) die von Francis Davies erfundene Axt nebst meh⸗ reren anderen Geschenken vorgezeigt.
— Ueber die furchtbaren Feuersbruͤnste, von denen die Staͤdte Tost und Grottkau in Schlesien im vorigen Jahre heimge⸗ sucht wurden, ist zu seiner Zeit in diesen Blaͤttern berichtet wor⸗ den. Inzwischen ruckt der Wiederaufbau der eingeaͤscherten Ge⸗ baͤude rasch vor. In Tost sind bereits 12 Wohnhaͤuser voͤllig und 34 zum Theil wiederhergestellt; 44 andere sind gegenwaͤrtig im Bau? begriffen, auch hat der Wiederaufbau des Rathhauses begonnen. In Grottkau sind von den abgebrannten Haͤusern 9 schon vollig hergestellt und 5s im Bau begriffen.
— Den aus Schlestien eingehenden landwirthschaftlichen Berichten zufolge, haben sich die Aussichten auf eine gute Ge— traideAerndte in dieser Provinz sehr vermindert, indem die fruͤ⸗ here Duͤrre und spaͤtere Kälte der Vegetation nachthetlig gewe⸗ sen ist. Im Oppelnschen haben die Winter⸗Saaten auch durch Maͤusefraß gelitten. Der Heuschlag faͤllt zwar nicht reichlich aus, doch ist das gewonnene Heu von guter Qualitat.
— Aus Koln schreibt man unterm 23sten d. M.: „Gestern gegen 7 Uhr Abends zog ein hefttges Gewitter, das aus Suͤd⸗ westen kam und mit einem außerordenlich starken Hagelschlag
begleitet war, uͤber unsere Stadt. Die Schlossen, welche an Dächern und Fenstern, in Gaͤrten und Feldern bedeutende Be— schaͤdigungen anrichteten, hatten die Form von abgeplatteten Ku— geln ünd maßen im Durchschnitt mehr als einen Zoll. Im In— nern derselben befand sich ein weißlicher undurchsichtiger Kern, umgeben von mehreren concentrischen weißen Streifen; nach Au— ßen war die Masse dagegen durchsichtig, wie Eis. Unmittelbar vor dem Schlossenregen bemerkte man ein anhaltendes dumpfes Getoͤse in der Luft.“
Gartenbau⸗Verein.
Der Verein zur Befoͤrderung des Gartenbaues in den Koͤnigl. Preußischen Staaten beging am 22 Juni d. J. das 12te Jahresfest feiner Stistung in den voön den Köͤnigl, Akademieen der Wissen—⸗ schaften und Kuͤnste wohlwollend uͤberlassenen Raͤumen, die schon im vorigen Jahre dazu benutzt werden durften. Die reizende Bluͤ⸗ thenpracht von mehr denn 2000 Gewaͤchsen aller Zonen, durch die Herren Hofgaärtner Brasch und Meyer kunstsinnig zum großartigen Festschmuͤcke geordnet, erfKllte die weiten Raͤume, und ein von dem Funsigärtner Herrn Gaͤde anmuthig aufgestel tes, überaus reiches Bufsck auserlefener, zum Theil fuͤr die Jahreszeit noch seltener Früchte, als: Ananas, Weintrauben, Pfirsich, Aprikosen, Pflaumen, ausgezeichnete Arten Erdbeeren, Kirschen ze, so wie eine uͤberra⸗ schende Collectlon von Hyaeinthen und Tulpen“), lieferten den Be—
J Diese von Herrn Hofzärtner Meyer in Monbij . gollecti ; hielt ö te iar e e m . 2. 3 1 n en nn n nnn, 4 6
bonne des ludes, Auue Marie, Jeauuette, Virgo, la bien aims, Emiliu * pus eule, graud. Nionarque, Gellert, Mars ehal de Kruuce und Pidd. ie era