1834 / 180 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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„gen Amtes, Herr Backhouse, welcher am Bord des „Do— negal“ uͤber eine Stunde eine Zusammenkunft mit Don Carlos hatte. Der Zweck derselben ist nicht bekannt, aber Se. Koͤnigl. Hoheit äußerte spaͤter, es seyen ihm glaͤnzende Anerbie— tungen gemacht worden, er habe auf keines seiner Rechte verzich⸗

tet, noch habe er die seiner Kinder preisgegeben, und wuͤrde es auch nie thun; kurz, er habe nichts von Allem angenommen. Hr. Backhouse kehrte an demselben Abend nach London zuruͤck, und der Gesandte, welcher keine Zusammenkunft mit dem Prinzen er—

Der Gesandte wurde bei seiner

Majestaäͤt gerichtete Bitte, um Beibehaltung der Schutzzoͤlle fuͤr den dortigen Handel mit Bauholz, von dem Kolonial-Seecretair zur Antwort erhalten habe, es sey keinesweges die Absicht der Regierung, in der gegenwaͤrtigen Parlaments-Session eine Aen— derung in diesen Zollgesetzen vorzuschlagen, und sie wolle auch kuͤnftig keine Schritte in dieser Hinsicht thun, ohne das Inter— esse der Kolonisten aufs sorgfaͤltigste in Erwaͤgung zu ziehen.

Nachrichten aus Lima vom 12. Maͤrz zufolge, war das Land damals noch immer in große Unruhen verwickelt, und der Handel lag gaͤnzlich danieder.

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Aus dem Haag, 24. Juni. Der Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar ist aus dem Feldlager hier eingetroffen. (Die vor einigen Tagen von Hollaͤndischen Blattern gegebene Nach— richt von der Abreise Sr. Hoheit nach London beruhte wahr— scheinlich auf einer Verwechselung mit dem Herzoge von Sach— sen⸗Meininqen.)

Der Staats-Minister J. H. Mollerus ist zu Utrecht mit Tode abgegangen.

Der Legations-Secretair Ruhr ist wiederum zum diesseitigen Kommissarius bei der naͤchstens wieder zusammentretenden Rhein— Schifffahrts-Kommission in Mainz ernannt worden.

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Kopenhagen, 21. Juni. Von Aarhuus sind Se. Maj. der Koͤnig nach Aalborg und Viborg abgereist. Ueberall wird der Monarch mit großem Jubel empfangen, und in den zahl— reichen Anreden, die an ihn gerichtet werden, spricht sich die groͤßte Freude uͤber die Institution aus, die durch Einfuͤhrung einer Volks⸗-Repraäsentation den ersten Anstoß zu einer neuen Belebung und Kraͤftigung des Staats-Organismus, so wie zur Vergeisti— gung und Beguͤnstigung des Volkslebens gegeben ha ;

Ein in Helsingoͤr angekom;menes Amerikanisches Schiff ist dem Linienschiffe „Dryonning Maria“, das den Prinzen Friede— rich nach Island briffgt, unter den Faroͤern begegnet.

Einer Bekanntmachung des Schwedischen General⸗Konsulats zufolge, ist die sehr laͤstige Bestimmung, daß von Daͤnemark Nie— mand nach Schweden reisen durfte, ohne mit einem Gesundheits— Passe versehen zu seyn, nunmehr aufgehoben.

Das Dampfschiff „Dania“ hat nun seine Fahrt zwischen Kopenhagen und Juͤtland wieder begonnen, nachdem es eine ganz neue Maschinerie erhalten hat. Diese soll von ganz vor— zuͤglicher Guͤte seyn, was bei einem so stuͤrmischen Fahrwasser, wie das Kattegat, allerdings noͤthig ist.

Das Dampfschiff „Wilhelmine“ ist von der General-sZoll— Kammer angekauft und mit einer neuen Maschine versehen, um bei Helsingoͤr Schiffe durch den Sund zu bugsiren. Da bisher die Schiffe, die aus der Ostsee kamen oder dahin wollten, oft mehrere Tage, widriger Winde wegen, daselbst liegen mußten, so verdient diese Idee gewiß großen Beifall, wenn die Ausfuͤhrung auch nicht ganz befriedigend ist.

Deutschland.

Muͤnchen, 23. Juni. An die Staͤnde ist, und zwar zuerst an die Kammer der Reichsraͤthe, durch das Koͤnigliche Staats— Ministerium des Innern vor Kurzem ein Gesetzes-Entwurf ge— bracht worden, welcher den Bibliothekbau zu Muͤnchen betrifft. Der Artikel 1. dieses Entwurfs erhoͤht die durch §. 11 des Fi— nanz⸗Gesetzes vom Jahre 1831 fuͤr bauliche Vollendung eines feuerfesten Bibliothek Und Archiv⸗Gebaͤudes bestimmte Ausgabe von 3060, 900 Fl. zum Behufe der Erbauung zweier Seitenfiuͤgel auf die Summe von 500,600 Fl. Der Artikel 2 weist den hier— durch sich ergebenden Mehr-Betrag von 290,900 Fl. auf die durch denselben §. 11 desselben Gesetzes zum Ankaufe von Actien sich bildender Kredit-Vereine bestimmten, durch das Zustandekommen des Gesetzes uͤber die Bank erloͤschenden Kredite hin. Die Kammer der Reichsraͤthe hat diesem Gesetzes-Vorschlage, so wie er vorgelegt worden, ihre Zustimmung gegeben. Kammer der Abgeordneten beschaͤftigte sich mit dem— selben in ihrer heutigen Sitzung, und stimmte ihm (mit 77 ge— gen 26 Stimmen) gleichfalls bei, jedoch mit der Modification, daß zum Art. J. der Zusatz gemacht werde: „Der Staats⸗Mi— nister des Innern ist dafuͤr verantwortlich, daß mit der nun auf 00,000 Fl gestellten Bau⸗Summe alle Zwecke eines Bibliothek— und Archiv-Baues ohne irgend eine weitere Nachforderung er— reicht werden.“ Diese Modification war zum Theil aus dem zweiten Ausschusse hervorgegangen, zum Theil (namlich die Stelle: „ohne irgend eine weitere Nachforderung“) von Herrn Schwin— del'in Vorschlag gebracht. Mit dem Gesetzes-Entwurfe verband diese Kammer noch den Antrag: „Es moͤchten die bestehenden Verordnungen uͤber die Ablieferung eines Exemplars von jeder im Inlande erschienenen Druckschrift an die Hof, und Staats⸗ Bibliothek, namentlich die Verordnung vom 26. Maͤrz 1833 mit esetzlicher Kraft im ganzen Umfange des Koͤnigreichs durchge— fuͤhrt werden.“ .

Ein Courier, welcher am 31. Mai Na uplia verlassen hat, ist gestern hier angekommen. Zufolge der Nachrichten, welche er gebracht hat, war durch die Mißhelligkeiten und Veraͤnderungen in Schooße der Regentschaft die öffentliche Ruhe in keiner Weise gestoͤrt worden, und die Geschaͤfte nahmen fortwährend den ge⸗ wohnten Lauf. Mit derselben Gelegenheit sind Einladungen von der Regentschaft an den Geheimen-Rath von Klenze gekommen, nach welchen, dem Vernehmen nach, Se. Majestaͤt demselben einen dreimonatlichen Reise⸗Urlaub gegeben haben, um der obersten Be⸗ horde des jungen Koͤnigreichs bei der Anlage der neuen Haupt— stadt und der öffentlichen Gebäude von Athen mit Rath und That behuͤlflich zu seyn. Der Geheime-Rath von Klenze wird schon in einigen Wochen zu dieser neuen Bestimmung abreisen, die ihm Gelegenheit verheißt, seine fruͤhern Verdienste um die Architektur mit neuen unter den Ueberresten ihrer schoͤnsten und vollendetsten Denkmaͤler zu vermehren.

Stuttgart, 25. Juni. Se. Majestaͤt der Koͤnig sind heute nach Castel a mare zum Gebrauche der dortigen Seebaͤder abge⸗ reist, nachdem Ihre Koͤniglichen Hoheiten die Prinzessinnen Ma—

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* 72 n rie, Sophie und Katharina zu gleichem Zweck am 23sten d. die Reise dahin angetreten hatten.

Leipzig, 28. Juni. Ein im Boͤrsenblatte fuͤr den Deutschen Buchhandel erschienener (kuͤrzlich erwähnter) po— lemischer Aufsatz uͤber die Erfindung des lithographischen Hoch— drucks hat von Seiten des Herrn Baumgartner eine Erwie— derung veranlaßt, in welcher thatsaͤchlich gezeigt wird, daß man unter Erfindung die „gelungene Loͤsung einer gegebenen Auf— gabe, nicht aber die Idee dazu, noch weniger aber mißlungene nicht fortgesetzte Versuche dieser Loͤsung“, verstehen muͤsse. Die neuesten Proben des von Herrn Baumgartner ausgefuͤhrten li— thographischen Hochdrucks, welche das von ihm dabei angewen— dete Verfahren rechtfertigen, liegen hier auf einem großen Bo— gen Jedermann vor Augen, so daß selbst der Zweifler zugiebt, die Herrn Baumgaͤrtner gelungene „Vervollkommnung des aͤlte— ren Verfahrens sey fuͤr die Praxis von weit groͤßerem Werthe, als die Ersindung selbst.“ He st erreich.

Wien, 25. Juni. Der bisherige kommandirende General in Slavonien, Feldmarschall-Lieutenant Demeter Freiherr Ra⸗ dossevich von Rados, ist zum Vice-Praͤsidenten des Hof-Kriegs—

rathes und an seine Stelle der Feldmarschall⸗ Lieutenant Freiherr von Czollich zum kommandirenden General in Slavonien er— nannt worden. Ferner wurden der Feldmarschall- Lieutenant, Graf von Mazuchelli zum kommandirenden General in Maͤhren, der Feldmarschall-Lieutenant, Graf von Mensdorf-Pouilly, zum kommandirenden General in Böhmen und der Feldmarschall— Lieutenant Freiherr von Wernhardt zum kommandirenden General in Siebenbürgen ernannt. Die vier zuletzt genannten komman— direnden Generale und der Marine⸗-Ober-Kommandant, Vice⸗ Admiral (Feldmarschall-Lieutenant) Hamilkar Marquis Paulucci della Roncolle haben außerdem die wirkliche Geheime-Raths— Wuͤrde taxfrei erhalten.

Preßburg, 19. Juni. Am 5Hten d. ging in dem großen Saale des Comitatshauses zu Pesth, unter dem Präsidium des Koͤnigl. Ungar. Kronhuͤters, Stephan von Vegh, als Stellver— treters Sr. K. K. Hoh. des Erzherzogs Reichs-Palatinus, die Preis-Vertheilung von Seiten der von Marczibanymschen Stif⸗ tung fuͤr die besten Magyarischen Werke seit 15233 und die besten Beantwortungen der bei Gelegenheit der letzten Preis-Vertheilung am 5. Juni 1823 aufgegebenen Preis-Fragen vor sich. Von den

15 mit Preisen gekroͤnten Verfassern der besten Magyarischen Werke (Szlemenies, Andreas von Fay, Voͤroͤsmarth, Karl von Kisfaludy f, Bitnitz und von den Preisbewerbern (Beregszaszi f, Stephan Gaty, Szeder, Thomas Kovats , Jerney u. w.) waren nur vier gegenwaͤrtig. Der Preis fuͤr die besten Wer ke bestand in 400 Fl. W. We; fuͤr die gekroͤnte Beantwortung der Preis⸗Fragen in 160 Fl. W. W. ö

Die Hannoversche Zeitung meldet aus der Schweiz vom 21. Juni: „Aller Augen in der Schweiz sind jetzt natuͤr— lich nach Zuͤrich gerichtet, und Jedermann sieht mit der groͤßten Gespanntheit dem Resultate der in diesem Augenblicke dort statt⸗ findenden Berathungen entgegen. Gestern naͤmlich traten alle Gesandte der reklamirenden Maͤchte mit dem vordrtlichen Staats⸗ rathe zu einer Konferenz zusammen, um uͤber den Inhalt der vom Herrn v. Dusch aus Wien uͤberbrachten Depeschen zu berathen. Nach allgemeiner Erwartung wird man sich verstaͤndigen; d. h. die Schweiz wird dem Verlangen der Machte entsprechen. Zu dieser Hoffnung ist man um so eher berechtiget, als Bern in den letzten Tagen ein Benehmen zeigt, welches gegen das von ihm bisher beobachtete sehr absticht, und aus dem hervorgeht, daß die Politik dieses Standes eine wesentliche Veränderung erlitten hat. Die Polizei von Bern, die bisher gegen politische Abenteurer so nachsichtig, ja zaͤrtlich sich zeigte, ist jetzt plotzlich streng geworden. und sogar so weit gegangen, daß sie schon mehrere bekannte Deutsche Re⸗ volutionnalre über die Graänzen gewiesen hat. Ja, was kaum glaublich ist, die naͤmliche Polizei, d. h. die Regierung von Bern, die vor einigen Monaten Hunderte von Revolutions⸗Hel⸗ den nicht sah, als diese ganz offen aus ihrem Gebiete gegen Sa—

Tagen in Bern mehrere Tausend Exemplare revolutionnairer, an das Deutsche Volk und die Deutschen Armeen gerichtete Pro— clamationen entdeckte, welche Deutsche Demagogen eben im Be⸗ griffe waren, nach ihrem Vaterlande abzuschicken. Zu allgemei⸗

voyen zogen, ist jetzt so scharfsichtig geworden, daß sie vor einigen

ner Verwunderung in der Schweiz wurde nicht nur diese radi— kale Waare von den radikalen Berner Behoͤrden in Beschlag ge⸗ nommen, sondern auch deren Versender sogleich in Haft gebracht und der ganze Vorfall unverweilt den Staͤnden mitgetheilt. Diese Thatsache beweist also, daß die Deutschen Maͤchte Recht hatten, wenn sie sich beschwerten, daß man von der Schweiz aus ihre Staaten zu revolutionniren suche. Bis jetzt haben dieses unsere Radikalen mit frecher Stirn geleugnet; nun hat ihnen ihre Lieb— lings-Regierung selbst den Mund gestopft.

Spanien.

Madrid, 15. Juni. Die Koͤnigin hat das Koͤnigliche Lust— schloß zu Aranjuez verlassen und ihren Wohnsitz in Carabanchel genommen. k

Das Koͤnigliche Dekret vom 9. Juni, wodurch die unter dem Namen der Provinzial-Deputation (deputacion de los Rei- nos) bekannte alte Institution aufgehoben wird, lautet folgender⸗ maßen: „Da durch das Königliche Statut die Grundgesetze der Monarchie wieder hergestellt sind, und da die Gegenstaͤnde, mit welchen sich die Deputation der Provinzen beschaͤftigte, zu den Befugnissen der nunmehr zusammenberufenen allgemeinen Cortes des Koͤnigreichs gehoren, so soll die besagte Deputation bei der Installirung der Cortes sogleich unterdruͤckt werden. Die Mit glieder sollen bis zum Tage dieser Installirung ihren Gehalt fortbeziehen. Die fuͤr die Besoldung dieser Individuen und fuͤr die anderen Ausgaben der Deputation bestimmten Geld⸗Summen sollen nicht mehr erhoben werden. Die Archive sollen in das Sekretariat der Cortes gebracht werden. Die Rechnungen der Deputation sollen in Beschlag genommen und der Ober⸗Rech⸗ nungs- Kammer vorgelegt werden.“

Durch ein Königliches Dekret vom Sten Juni wird die Verordnung Karls III. vom 1Ützten Juli 1784, nach welcher die Bischoͤfe die Ernennung ihrer General-Vikare (provisores) der Koͤniglichen Bestaͤtigung unterwerfen sollen, wieder in Kraft gesetzt. Alle jetzt im Amte stehenden geistlichen Wuͤrdentraͤger dieser Klasse sind gehalten, bei der Königlichen Behoͤrde um ihre Genehmigung einzukommen, und Keiner darf ohne diese Bestätigung die mit seiner Wuͤrde verbundene Gerichtsbarkeit ausuͤben.

Die Hof-Zeitung berichtet uͤber die letzten Festlichkeiten zu Madrid in folgender Weise: „Am 12ten wurde von den

Waffen⸗Herolden in Gegenwart des Civil⸗Gouverneurs, regidors und der Mitglieder des Magistrats, denen eine hon dron der reitenden Stadt⸗Miliz zur Bedeckung diente, da 5. nigliche Statut und das Gesetz in Bezug auf die Einberusun;

der Eortes felerlichst ausgerufen. Die

darboten.

vor der Front der Linie erschten, brach unter den T

des 6 und der Hauptstadt gezogen werden Communication zu verhindern.

von Aranjuez nach der Stadt.

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fun; Herr

Straßen waren aufs

Kordon einschließen will, der zwischen den inficirten Gegenden um alle gegenseitige Die Königin kam gestern Abend Villiers und Herr von Rayneval werden heute Abend erwartet, und binnen Kurzem wer— den die schoͤnnn Gärten jenes reizenden Aufenthalts verlassen da—

der versammelten e em e. mar rm. e ; s da , sehen und mit den dunstigen und staubigen Straßen Madrids fl en de hlesgsn cht seyn. Diese widerwärrige Machricht kommt zu einer Milz statt ö ungelegenen Zeit und wird die allgemeine Freude ersticken,

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hungen des

de; ja, sie erregt großeren Schrecken, als all die leeren Dro— Don Carlos oder die nutzlosen Anstrengungen seiner

Anhaͤnger im Norden einfloößten, dessenungeachtet sollen die der

. F ot Kksichkor Giße auge ; 4 ö k . . . 6 ,,, 9. siegreichen Armee gebuͤhrenden Ehrenbezeugungen nicht unterlas— Abends . die e., z e . ,, sen, sondern am Taten d. eine große Müßsterung uͤber Rodil's allgemeine Lust, die Gesaͤnge . Fäantzrdnhnne anf 6s. Trüppen abgehalten werden, die man am (3ten in Madrid er— spaͤt in die Nacht hinein, ohne daß die Hroͤnung, aus ir— wartet. Nodil soll das Kommando in Bisscaya uͤbernehmen,

gend einem Punkt gestoͤrt wurde. Au ren die Festlichkeiten noch nicht zu E

Auch am folgenden Tane

Wwa⸗

, . nde. Ihre Masestat die

Feil, dem Vernehmen nach, die Regierung es nicht wagt, den General Quesada aus Navarra zu entfernen oder einen andern

Koͤnigi entin begab sich A ins Theater, wo man „die . h 2 2 5 . Wöntgin Regentin bega, sch, ends in. ,, e. General uͤber ihn zu stellen; da jedoch seine Unfaͤhigkeit von al—

Verschwoͤrung von Venedig“ spielte.

ͤ sie mit den lebhaftesten Beifalls⸗Bezeigungen, und das Stüch itte

auf sein Begehren noch einmal von

Nach Beendigung desselben deklamirten die Schau spieler mehrere Gedichte zum Lobe der Koͤnigin, in denen jeder wiederfand, die ihn beseelten. Ruͤckwege aus dem Theater wurde Ihre Majestat von del rei— ͤ Wagen mit Fackeln voꝛleuchtete,

Entzuͤcken die Gefuͤhle

tenden Stadt-Miliz, die ihrem wieder bis zum Palast geleitet. demselben Abende den la schloß zu Carabanchel zuzubringen.“ Franzoͤsische Blatter enth Schreiben aus Madrid vom 11. Ju gemeldet, daß sich die ganze Bevoͤlkeru Koͤnigin vollstaͤndig unterworfen hat,

Ihre

Ortschaften dabei thaͤtige Huͤlfe leisten.

Estremadura hat man 200 Wagen und 20 am 4ten d. dort erwarteten Truppen requirirt,

begeben sich nach dem Norden. Rodil soll' gegen den 16ten d. M. Hauptstadt eintreffen; ehe sie nach N die Koͤnigin eine Musterung uͤl Die Koͤnigin hat dem General Rodil liehen, und Herr Palafox ist zum H

nannt worden. Beide sollen zu Proceres ereirt werden.

General Carondelet hat das große Ba

dens und die Herren Latre und Anles haben den Isabellen,t— den erhalten. Herr Salvador ist zum General⸗Major befoͤrdert worden. Am letzten Sonntage wurden hier einige Persenen ihrer politischen Ansichten wegen ums Leben gebracht; ein Kor— poral wurde durch drei Garde⸗Sappeurs getbdtet. ö. nigin hat nur noch 12 Personen in ihrer Kapelle; 157 . verabschiedet, wie es scheint, weil sie ihr nicht ergeben waren.

Nach amtlichen Berichten hat die C um sich gegriffen; es heißt sogar, sie zanares gezeigt. Wie dem auch sey, in einem Augenblick, getroffen.“

In einem anderen Schreibe Juni heißt es: „Gestern Abend langt in ihrem Viertelmeile von Madrid entfernt ist.

braͤuche der Etikette hintansetzend, ohne Bet ind solchen Verwirrung gefluͤchtet, daß man haͤtte glauben koͤnnen, sie fliehe mit verhaͤngtem Zuͤgel vor einer feindlichen Arme Man erfuhr, daß die Cholera, die sich von Andalusien der Haupt ö. stadt naͤhert, zu Andujar mit großer Heftigkeit ausgebrochen en. daß diese Krankheit schon in Manzanares, einem Flecken in La Mancha, nur 28 Meilen von Madrid, zum Vor schein gekommen sey. Schrecken herrscht im Palast; man spricht von

Ja, man versichert sogar,

der Vertagung der Cortes-Einberufun Hofes nach mochte man gar nach Italien fliehen.

was fuͤr Thorheiten die Furcht verleiten wird.

der Traurigkeit, die der Epidemie vora

tausenderlei oͤffentliche Lustbarkeiten die Bekanntmachung des Kö⸗ niglichen Statuts und des Einberufungs⸗Dekrets

Englische Zeitungen theilen nachstehende Korrespon⸗ und die Anleihe

denz aus Spanien mit, die zum Th richten ergaͤnzt und weiter ausfuͤhrt:

„Madrid, 7. Juni,

finden, und damit diese Handlung vollzogen werde, hat der Corregidor

einer der

mination. Am folgenden Tage wir

Alcalaer Thor werden einige hohe

Volk danach klettern kann.

setzten

Allem Anschein nach waͤre der malacarreguy's Haͤnde gefallen. Er Corps seiner Truppen getrennt und nach der kleinen Stadt Muez begebe haber, von dieser Bewegung benachr

und tapfer, war aber nahe daran, ergeben zu anlangten und

„Madrid, 11. Juni.

Minister eilen aus Aranjuez herein,

Palast, um die Nacht auf ihrem Lust—

daß jedoch noch viele Raͤu⸗ ber-Banden in mehreren Gegenden das Land durchstreifen, ver folgt von den Truppen, denen die Einwohner

uͤber

wo man ihn gar nicht erwartete, hier ein-

kleinen Schloß zu Viste Alegre an, welches nur eine .

Barcelona, und wer weiß wovon noch,

Die Bekanntmachung des Statuts und des Einberufungs-Dekrets soll am 121en de. igt,

Regidoren auf ein zu diesem Zweck dort zu errichtende Geruͤst steigen und die beiden genannten Aktenstůucke laut vorlgsen. Nachmittags folgt eine große Revue und Abends allgemeine Illu—

mittags eine Maskerade auf den Straßen gestattet werden. Preise auf den Spitzen derselben befestigt werden,

Pferdere it S en stattfinden; die ausge⸗ Pferderennen mit Spanischen Pferden stattfinden; ? ge, Lvorg befand sic zens nicht e . Preise sind ein silberner Becher mit einer passenden In mee, sondern auch einer Partei, die zuletzt ihre Zuflucht im La— schrift und 25 Dollars in baarem Gelde. Wir hoͤren, baß Rodil's Armee sich direkt nach Biscaya begeben und daß die

bie Stadt belagern und das Haus, in dem Quesada mit seinen Leuten wohnte, umzingeln. Der Letztere vertheidigte uthi uͤberwaͤltigt zu werden und sig muͤssen, als gluͤcklicher Weise seine ubrigen ihn aus dieser gefährlichen Lage befreiten.“ Es ist jetzt Alles hier in großeh Besorgniß, weil man die Cholera nahe glaubt; der Hof und di

Publikum begrüßt 2 J ; ? . ; len Seiten zugestanden wird, so hat man

born angefangen werden. z z vorn angefangen ren Autoritaͤt zu unterwerfen.

Zuschauer mit Neodils Leitung handeln werden, der in

. 3 f Field ges 3 . 5 63 ott Nie RR . 1 . Majestät verließ noch zn Fedzuges zu einem Halbgott gediehen zu seyn scheint.

alten nachstehendes Privnt⸗ ni: „Aus Hortugal wid? ng dieses Königreichs der die Flucht nach Frankreich denken, diesen Zweck in Reserve gebracht haben,

in der Umgegend unserer avarra weiter zieht, wird? dieselbe abhalten. den Castilischen Titel ver⸗

erzoge von Saragossa er⸗ Der

erst allgemeiner bekannt wäre.

haft und unbesonnen benommen, wie Don Carlos.

assung des Gesetzes,

nd des St. Ferdinand Mr

Die K .

d,, sstanden. hat 1e

e , von Schwache und Unerfahrenheit, hölera in ganz Andalusen Spanien, daß er vertrieben ist, und habe sich schon zu Na der Hof ist gestern Abend

daß

Erbe seiner Kinder preisgegeben hat. n aus Madrid vom 11. e die Koͤnigin unvermuthet Sie hatte sich, alle He, Bedeckung und in ein

Armer.

vorstrecken will; wenn es sich aber um

werden sollen, dann wird der Minister, Verlegung des vielleicht Es wird sich zeigen, zu Im Angesicht nschreitet, soll morgen durch

g, von der

nischen Fonds der Meinung sind, daß er

geht.

N

keit einen Vorzug bei der Abschließung wird er sich sehr getäuscht finden, denn die Anleihe-Vorschlaͤg gefeiert werden.“ en unte, 363 9 Nen Unterpfänder von den verschiedenen Konkurrenten geforder

pol dem Meistbietenden zugeschlagen werden eil einige der obigen Nach, Sie koͤnnen sich darauf verlassen, daß . hirung verfahren und das günstig ste Anerbieten annehmer

Koͤnigl, wird. Die Anleihe wird sich auf ungefähr 5 . 9 Mill. 3pCtge. Stocks belaufen, und die anderen Kapitalister interessiren sich so sehr dafür, daß der Chef des bedeutendsten Englischen Handelshauses hierselbst, dessen vieljaͤhrige Erfahrun

ird

mit gehoͤriger Feierlichkeit folgende Vorschriften ela

K

d von 2 bis 6 Uhr Nach Lissabon, 31.

ger zu suchen genoͤthigt gewesen war.

9 en n In der Mitte geschmol⸗ zener und halb aufgeloͤster Bataillone

erblickte man dort eine

Infanterie sich zu Lissabon nach der Kantabrischen enge gn Flüchtlingen aller Stände, vrele Frauen, zum Theil einschiffen soll, einen Theil, der letzteren ausgenommen, von der Fidalg a, meist in traut igem Zustande, auf Eseln oder der zu Lande in Wagen die Neise machen wird; e u, Fuß endlich ungefahr e n , , aller Klassen, stehen zu diesem Zweck schon 400 Wagen zu Badasoz bereit, 69 n n. Moͤnche. Dom Mig uel soll sich gestern zu

General Quesada beinahe in Zl Sines am Bord des „Stag“, der nämlichen Englischen Fre—

gatte einschiffen, die der Expedition von Terceira zu ihrer Zeit gewissermaßen das Geleit bis an die Portugiesische Kuͤste gege⸗ ben hatte. Mein nächster Brief wird einige Bemerkungen in Betreff der Personen liefern, welche das Gefolge dieses Prinzen ausmachen. Ein Detaschement Kavallerie von der limee Donna Marias sollte ihm auf dem Wege von Evora nach Sines als Eskorte dienen. Allerdings darf man daruͤber ver— wundert seyn, daß die Acmee Dom Mignels keine andere Be— dingung, als sich auf Discretion zu ergeben, und ihren Souve— un von feindlichen Truppen bis an den Einschiffungs-Ort ge⸗ eiten zu lassen, zu erhalten wußte. Aber, um unparteisch zu

weil man diesen Vrt in den seyn, darf man nicht den Portugiesischen National ⸗-Charakter und

hatte sich von dem Haupt. sich mit wenigen Soldaten n. Der Karlistische Befehls ichtigt, machte sich auf, lieh

sich muthi⸗

Truppen

e

werden unter offenen und klaren Bedingungen gemacht, es wer—

t

man ganz offen bei der

n

Mill. Pfd. oder

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8

sen: Des Morgens soll sich der Magistrat von dem Nathan gen in Spanien und dessen Ein sluß bei der Regierung dieser aus, in Staatskutschen und von einer Eskorte, einem Nut. , , , in, , . . Begniff ist, sich nach Corps und Herolden begleitet, nach dem Platz vor dem Pali t , . 9. . . ö mit. den Franzdösischen begeben. Wenn der Zug vor dem Palaste angelangt ist, wird Und Londoner Banquiers über die Bedingungen zu verstaͤndigen,

unter denen sie ihre gemeinschaftlichen Vorschläge machen wollen.“

Mai. Man erhält hier Jetzt nahere

Am und zuverlässigere Details uͤber die Auflösung und Entwaffnung

Stangen aufgepflanzt und ker Armee Dom Miguels zu Evora, nachdem der Wunsch und

„„damit daz Wille mehrerer Offiziere, den Kampf noch fortzusetzen, an der

Am naäͤchstfolgenden Tage werden Utgegengeseten Stimmung der Soldaten gescheitert war. Zu Evora befand sich ubrigens nicht allein der Ueberrest einer Ar—

diese Art und Weise auzersonnen, um den Schein zu retten und ihn einer geschickte— z Aus die ser Ruͤcksicht hat man den Vorschlag gemacht, den Infanten Don Francisco zum Ober⸗-Befehlts⸗ haber in den vier noͤrd lichen Provinzen und den Herzog von Amarillas zum Chef seines Stabes zu ernennen, und man glaubt, daß Beide unter Folge seines blutlosen Wenn ze Insurgenten bei derselben Gesinnung verharren und an Zahl so stark bleiben, wie ich sie bei meiner ketzten Excursion nach je— nen Gegenden antraf, so glaube ich, daß Rodil ein schlimmeres Spiel haben wird, als bei der Verfolgung und Vertreibung des Don Carlos, und daß seine 10,000 Mann auch noch nicht aus— reichen werden; aber es heißt, daß die Karlisten-Chefs schon auf indem sie bereits Geld zu und daß ihre An—

der verschiedenen hänger die Waffen niederzulegen anfangen. Heute ging

Zu Naval? Molal in hier die Nachricht ein, daß sich zehn ganze Bataillone

2600 Maulesel fuͤr die Zumalacarreguy:s zur Verfuͤgung Quesada's gestellt haͤt—

. Diese Truppen en, und daß die anderen wahrscheinlich ihrem Beispiele

Die Division des Generals olgen würden, wenn die Hoffnungslostgkeit ihrer Sache

Nie hat sich ein Mann so zag— Er hat das Scepter geradezu aus den Händen geworfen, und die Nachwelt wird es kaum glauben, daß ein Prinz, der zwei Jahre vor Er— welches ihn der Thronfolge beraubt, geboren wurde, und dessen Anrecht auf den Thron gewiß durch eine bloße Jury hätte entschieden werden können, einzig und allein deshalb die Krone verloren haben soll, weil er sich nicht uͤber die Graͤnze wagte, während doch die Mehrzahl der Einwohner des Landes, wenn auch nicht der Vermöͤgenden und Auffgeklärten, auf seiner Seite war, und während bereits vier Provinzen fuͤr ihn unter Waffen Aber ein so liebenswuͤrdiger Mann er auch im Privat— leben ist, so war doch seine ganze politische Laufbahn ein Gemisch und es ist ein Gluͤck fuͤr man mit ihm wahr— scheinlich auch den Schwarm von Priestern und Moͤnchen los werden wird, die seinem Zuge folgten, denen er zum bloßen Werk— zeug diente, und um deretwillen er seine eignen Rechte und das . Da durch, daß er in Por— tugal blieb, gab er dem Spanischen Kabinet gerechten Grund zu Veschwerden, da keine Regierung es gestaätten kann, daß man sich so dicht an den Gränzen ihres Landes zum Kriege gegen sie ruͤstet. Fuͤr jetzt geht hier Alles ganz gut, da Herr Rothschild die Juli-⸗Dividenden und die weiteren Mittel und Wege vorge— schossen hat, indem er zuerst 60,900 Pfund und dann, am X. April 80,960 Psund hergab und jetzt noch eine gleiche Summe die Anerkennung der Cortes-Scheine und um eine neue Anleihe handeln wird, und wenn die Zinsen dieser Summen noch zu den laufenden Ausga— ben hinzukommen und auch die bisherigen Dividenden bestritten dafuͤr buͤrge ich, auf keinem Nosenbett schlafen, wenn auch die Spekulanten in Spa— . ) auf Sammet einher⸗ Herrn Rothschilds Vorschuß war von großem Nutzen; wenn dieser Herr aber glaubt, daß er sich durch diese Freigebig— der Anleihe sichert, so

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137 den Umstand aus den Augen verlieren, daß die Aufloͤsungs⸗ Scene der großen politischen Dramen in Portugal meist schwach ausfiel. Wie ich es in einem meiner vorigen Briefe ahnete, ist jenes Dekret, in welchem die Amnestie-Proclamation von Car— taxo sich gewissermaßen verksrpett hat, weit von einer gruͤndli⸗ chen und durchgreifenden Amnestie entfernt geblieben, und hat die ganze Frage eigentlich nur den Cortes uͤberwiesen, wo selbige, wenn man nach den Auftritten, die vor drei Tagen in dem hie— sigen Theater vorfielen, dte Stimmung der siegenden Partei be“ urtheilen will, taum eine guͤnstige Loͤsung fuͤr die Besieg⸗ ten zu erwarten haͤtte. Denn die amtliche Versicherung in der hiesigen Chronica: unter Umstaͤnden wie die gegenwartigen eine polttische Roth— wendigkeit zur Beruhigung der Nation sey, eine der Stipulatio— nen des Londoner Traktats ausmache, und daß daher der Regent, da er einmal diese großmuͤthige Koncession versprochen habe, sein Versprechen so vollständig als moglich loͤsen müsse; Ausnahmen, Beschraͤnkungen, kleinliche und hinterlistige Erläuterungen, so wie alls und jede Aussluͤchte, sein gegebenes Wort zu umgehen, seyen Mittel, die fuͤr die gefallene Regierung gepaßt hatten, die aber einen Flecken auf den edlen und großmuͤthigen Charakter des Her⸗ zogs von Braganza werfen wuͤrden“ Üautet wirklich fast wie eine Satyre, wenn man erwaͤgt, daß sie als eine Art von Kom—

mentar zu dem juͤngsten sogenannten Amnestie⸗Dekret gegeben wird, welches, in eine ganz einfache Sprache

uͤbersetzt, den Besiegten ihre Plaͤtze, Stellen und Pensionen nimmt, die Erhaltung oder den Verlust ihres Patrimontal-Ver— moͤgens von einer Entscheidung der Cortes abhängig macht, und selbige bloß dem uͤberhebt, daß sie in den Gefängnissen nicht so— fort die Stelle ihrer bisherigen Gegner einzunehmen haben. Der laͤngst erwartete Schlag gegen die Möoͤnchskloͤster ist nun auch gefallen. Ein auf alle die Gruͤnde, welche der Protestan— tismus gegen dieses Institut ,. gemacht hat, gestuͤtztes De— kret hebt sie sammtlich auf. Es ist allerdings nicht zu leugnen, daß die Portugiesische Geistlichkeit nie die Va) und den Ein fluß wie die Spanische besaß; daß Pombal ohne große Muͤhe selbige ganz dem Willen der Staats-Regterung unterzuordnen gewußt hatte; daß in der letzten Zeit in Portugal nicht uͤber 6000 Moͤnche vorhanden waren, wovon etwa die Haͤlfte zu den Waffen gegriffen haben und durch den Krieg dezimirt worden seyn mag; endlich, daß das Klerikal-Prinzip seit mehreren Mo— naten vorzugsweiser Ausdauer noch die Sache Dom Miguels verfocht und ihre Aufloͤsung verhinderte. Dessenungeachtet duͤrfte es, selbst nach rein polsitischen Ruͤcksichten geurtheilt, zwei⸗ felhaft erscheinen, ob es weise von Dom Pedro war, mit Einem Schlage den Gegner zu Boden zu werfen zu suchen, und vor— zuͤglich, durch eine Reihe von Ausnahmen Und Beschraͤnkungen, die aus den Kloͤstern vertriebenen Mönche jeder Pension zu be— rauben. Höoͤchst bemerkenswerth, aber nicht befremdend fuͤr den mit den Verhaltnissen in Portugal naher Vertrauten bleibt es ubrigens, daß, waͤhrend ein allgemeines Anathem der Regierung auf alle Moͤnchskloͤster fallt, bisher noch kein Nonnenkloster in diesem Lande aufgehoben worden ist.

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Belgrad, 15. Juni. (Schlesische Zeitung.) Seit , Zeit habe ich Nachrichten aus verschtedenen Gegenden Bosniens gesammelt und bin nun im Stande, einen fluͤchtigen Ueberblick Aber den gegenwaͤrtigen Zustand dieser Provinz zu liefern. Bekannt ist, wie namentlich die Tuͤrkische Dinh rung Bosniens ihre Stimmung gegen die Pforte seit mehreren Jahren, theils durch offenen Aufstand, theils durch Meutereien, an den Tag legte, wie ste sich dem rebellischen Pascha von Sku— tari anschloß, nach dessen Bezwingung aber ebenfalls zum Ge—⸗ horsam zuruͤckgebracht wurde. Die hierauf folgende Ruhe war von keiner Dauer. Als Mahmud Pascha die Reformen des Sultans einfuͤhren wollte, stieß er uͤberall auf indernisse; Meutereien waren wieder an der Tagesordnung; doch gelang es seiner Festigkett, der zuͤgellosen Gewaltthaͤtigkeit der Kapitani's, namentlich gegen die christlichen Unterthanen, ein ige Schranken zu setzen. Dieser Zustand dauerte fort, bis die Pforte dem seiner Strenge wegen verhaßten Mahmud Pascha abrief, mit dem auch die Albanesischen Milizen, die die Autorität der Pforte soweit hergestellt hatten, abzogen. Daud Pascha wurde an seine Stelle ernannt und, bei dem damaligen Unvermoͤgen der Pforte, ohne die so noͤthige militairische Begleitung nach Bosnien esandt, um durch friedliche Vermittelung zu versuͤchen, was der . bis⸗ her nie ganz gluͤcken wollte, naͤmlich diese Provinz ganz zu beru⸗ higen und den Reformen willigen Eingang zu verschaffen. Dies war es, was die arglistigen Geri de , mit ihren Klagen gegen Mahmud Pascha zu bezwecken strebten. Kaum war Mahmud Pascha abgereist, so kehrte der alte Zustand wieder zuruͤck, die KRapitani s tyrannisirten wieder auf die empoͤrendste Weise ihre Untergebenen, besonders aber traf die christliche Bevslkerung, welche uͤber die Beschraͤnkung dieser Herren nach Unterdruͤckung des letzten Aufruhrs ihre Freude unverholen ausgesprochen hatte, das haͤrteste Loos. Mord, Raub und Erpressungen jeder Art wurde an ihnen verübt. Daud Pascha erklaͤrte bei seiner Ankunft in Sa— rajevo, wie uberall auf seiner Durchreise, den Obrigkeiten, daß

der Zweck seiner Sendung nur der sey, die Bosnier der väter—

lichen Huld des Sultans naͤher zu

bringen und sie von dessen gnaͤdiger Fuͤrsorge fuͤr alle ; ⸗—

seine Unterthanen zu uͤberzeugen.

Wollten sie nun den Befehlen und Anordnungen des Sultans,

welche er ihnen ·˖ jed zeit mittheilen werde, gehorchen, so werden die segensreichen Frucht hiervon nicht ausbleiben, im anderen

Falle aber wurde er sich gezwungen sehen, Bosnlen wieder zu verlassen und der Weisheit der Psorte die weiteren Maßregeln anheimstellen, welche dieser wiederholte Beweis von Widerspen⸗ stigkeit und Ungehorsam verdiente. Diese Erklarung entsprach keineswegs der Erwartung, indem sie die Bosnier in ihrem Trotz viel⸗

mehr zu bestärken schien. Die Gewaltthaten der Kapitant's mehr⸗

ten sich, und fruͤher von der Pforte erhaltene Koncessionen, wie

die zum Bau der Bethauser, mußten die Christen jetzt vielseitig

mit ihrem Blute bezahlen. Dies veranlaßte in der Gegend von Derventa, unter Anführung des Popen Jowitza, einen foͤrmli— chen Aufstand, der jedoch bald wieder von mehreren vereinten Kapitan's unterdruͤckt wurde. Der groͤßte Theil der Christen kehrte nach Hause zuruͤck; ein Theil haust noch in den Wäldern oder fluͤchtete sich nach Serbien. Jowitza soll ebenfalls nach Ser⸗ bien entkommen, von der Pforte aber reklamirt worden seyn, um in Konstantinopel die Lage der Dinge in Bosnien genau zu de— tailliren; dies ist jedoch nur ein Geruͤcht. Ein Haufen Serbi— sches Gesindel hatte sich den empoͤrten Christen in Bosnien angeschlossen, hernach aber ebenfalls sich zuruͤck nach Serbien ge⸗ fluͤchtet. Fuͤrst Milosch ließ alle Serbier, die daran Theil ge⸗ nommen, bestrafen; ohne Zweifel waͤre ihr Loos ein anderes gewesen, wenn oie Unternehmung gluͤckte. So ward der offene Krieg, dessen Ausbruch viele, neben den Bedruͤckungen der Ka— pitanis, auch den Aufmunterungen von Konstantinopel aus zu⸗ schreiben, schnell wieder beendigt; im Stillen dauert aber der

„Daß die Wohlthat der Amnestie, die

Kampf noch immer fort. Ein auffallendes Zeichen ist hierbei, daß die katholischen Bosnier, welche bei fruͤhern Anlaͤssen immer mit den Tuͤrkischen gemeinschaftliche Sache machten, jetzt mit der Grie⸗ chischen Bevoͤlkerung Bosniens fraternisiren. Daud Pascha sitzt in Sarajevo, ruhig die Befehle der Pforte erwartend. Die Bosnier kuͤmmern sich nicht um ihn und den Sultan, und es bedarf eines neuen Feldzuges, um die Autoritaͤt der Pforte wieder herzustel⸗

len, Mochte der Sultan damit nicht zögern! der Sieg kann nicht zweifelhaft seyn, da die christliche Bevoͤlkerung Bosniens die Großherrlichen Truppen mit offenen Armen empfangen, sich mit ihnen vereinen und ihnen allen nur moͤglichen Vorschub leisten wuͤrde, wahrend, wenn die Pforte nicht bald ein— schreitet, die fortwährenden Greuel der Tuͤrken einen gro— ßen Theil der christlichen Bevoͤlkerung aufreiben oder zur Auswanderung zwingen werden. Man rechnet, daß bis jetzt schon gegen 1000 Menschen bei diesem Zustand ihr Leben eingebuͤßt haben. Ob das Geruͤcht, daß Oesterreich einen Gesandten nach Travnik und Sarajevo zu schicken beabsichtige, um durch denselben eine genaue Darstellung des gegenwartigen Zustandes Bosniens zu erhalten und hierauf weltere Schritte zu gruͤnden, Glauben verdient, kann ich nicht verbuͤrgen; im In— teresse der Civilisation wäre es gewiß wuͤnschenswerth. In Serbien scheint endlich die vielbesprochene Organisation der Mi— nisterien in Wirklichkeit zu treten; bereits kennt man den Mi— nister der auswärtigen Angelegenheiten, den der Justiz und Kul— tus und den des Krieges. Mit dem Entwaffnungs-Projekte des Fuͤrsten Milosch scheint es seine Richtigkeit zu haben; als eine da⸗ hin zielende Verordnung ist wohl das vor geraumer Zeit publicirte Ver⸗ bot: „Pulver zu verkaufen“, zu rechnen. Der Fuͤrst scheut sich zwar, einen andern Grund anzufuͤhren, als den der Feuersgefahr bei freiem Umsatz dieses Materials, indessen denkt jeder, was er will. Ob ihm die voͤllige Entwaffnung in Guͤte gelingen wird, ist eine Frage, und gelingt sie ihm wirklich, so ist dies fuͤr Ser— bien, in Ruͤcksicht seiner unruhigen Nachbarn in Bosnien und Albanien, gewiß kein Gluͤck, da dann das Land beim gaͤnzlichen Mangel an regulairem Militair und der Unmoͤglichkeit, solches zu organisiren, jedem feindlichen Einfall bloß stuͤnde, und uͤber— dies die so tapfere Serbische Nation der Waffen entwoͤhnt wuͤr— de. Außerhalb der Mauern Belgrads, an der Sawa aufwaͤrts, wird jetzt viel gebaut. Fuͤrst Milosch will, wie es heißt, hier ein neues Belgrad zu seiner Residenz gruͤnden, und, wie ein Geruͤcht beifuͤgt, dadurch, daß er die christliche Bevoͤlkerung Belgrads und mit ihr den Handel und Gewerbe fuͤr seine neue Stadt herauszieht, während den Tuͤrken außer den Mauern Bel— grads zu wohnen verboten ist, diese zur gaͤnzlichen Raͤumung Serbiens vermoͤgen. Einige vermuthen, daß Fuͤrst Milosch die neue Stadt nur darum ansege, um seine Residenz fuͤr alle Faͤlle naͤher an der Oesterreichischen Graͤnze zu haben. In der alten Stadt Belgrad, inmitten der Tuͤrken und unter den Kanonen der Tuͤrkischen Citadelle, kann er seine Residenz nicht wohl auf— schlagen, weil er zu wenig Sicherheit fuͤr seine Person haͤtte, und die Tuͤrken kann er einmal, wie er bei der letzten Volks— Versammlung erklaͤrte, nicht verjagen. Fuͤrst Milosch sagte naͤmlich damals, daß er die Räumung Belgrads, wie die ganz Serbiens von Seiten der Tuͤrken gefordert und deshalb an den Protektor Serbiens, den Kaiser von Rußland, appellirt habe, dies sey aber zu gleicher Zeit auch von Seiten der Tuͤrken geschehen, und der Käiser habe fuͤr diese entschieden. Der naͤchste Landtag wird binnen wenigen Tagen in Kragujewatz zusammentreten; derselbe wird jedoch nicht zahlreich seyn und sich nur mit Pruͤfung der Rechnungen und Umlage der Abgaben beschaäͤftigen. Am Verklaͤrungstage Christi (6. Aug,) wird erst die große Volks-Versammlung, welche gegen 20000 Kopfe stark werden soll, im freien Felde am rechten Ufer der Morawa, unweit Kiupria, zu sammentreten. Man prophezeit sich scherzweise, daß sich Serbien an diesem Tage verklären werde, indem es nun seine vollstaͤndige Organisation erhalten wuͤrde. Als Opfer fuͤr die Befreiung Serbiens will Fuͤrst Milosch, dem Vernehmen nach, der christlichen Kirche in Jerusalem zur Be⸗ zahlung ihrer Schuldenlast eine Summe von 2 Millionen Pla— ster zum Geschenk machen. Dies sind nach dem einen oder andern 9 , uͤblichen Course entweder 200,000 oder 400,000 ulden.

Griechenland.

Nauplia, 30. Mai. (Allgemeine Zeitung.) Damlt Sie nicht besorgen, daß in Folge der Dinge und der hoͤchst un⸗ angenehmen Scenen, welche zu Anfang dieses Monats bei uns vorgegangen sind, wir sofort allen Arten von Ungemach zur Beute geworden, schreibe ich Ihnen zu Ihrer Beruhigung, daß die Dinge äußerlich sich in dem gewohnten Geleise erhalten, ja daß der erste Moment schon von der fruͤheren Schaͤrfe und Härte Mehreres abgeschliffen hat. Hr. Graf v. Armansperg hat nicht, wie Sie vielleicht geglaubt haben, die Praͤsidentschaft verloren, sondern nur die Repraͤsentation, insofern sie aus der regentschaft⸗ lichen Kasse bestritten wurde. Die Gelder und Rechnungen derselben haben sich nach sicherem Vernehmen bei der Untersuchung in der groͤßten Ordnung gefunden. Auch insofern haftet also nicht der geringste Flecken an dem durchaus ehrenhaften Charakter dieses ausgezeichneten Stagtsmannes, und wenn es Anfangs hieß, daß der Regentschafts-Secretagir, welcher zugleich Privat: Secretair des Herrn Grafen und Verwalter jener Kasse war, seines Dien⸗ stes sey enthoben worden, so ist dies, wie wir hoͤren, dahin zu berichtigen, daß nach dem, was vorgefallen, und nach Herstel— lung der vollen Regelmäßigkeit seiner Geschaͤftsfuͤhrung er seine Entlassung selbst genommen, und jeden Eintritt in andere Dienst⸗ Verhaͤltnisse verweigert hat. Selbst die Repraͤsentation hat nicht gelitten, im Gegentheile haben wir eine doppelte, statt einer einfachen, die eine in dem besondern Regentschafts⸗ Lokale, dessen Miethe und Einrichtung die Masorität der Re— gentschaft durchgesetzt hat, und wo auf Kosten der regentschaftlichen Kasse repraͤsentirt wird, die andere im Hotel des rafen Arman⸗ sperg, wo die Gesellschaften und Unterhaltungen der verschieden— sten Art, besonders in Soirées, nicht nur keine Unterbrechung erfahren haben, sondern auf eigene Kosten des Grafen auf einem noch glaͤnzzendern Fuß, als es fruͤher geschah, fortgefuͤhrt werden. In mehreren Zweigen des oͤffentlichen Dienstes herrscht jetzt eine fruͤher ungewohnte regelmäßige Thaͤtigkeit. Seit der neue Kriegs; Minister v. Lesuire eingetreten, ist in jenem wichtigen Departe— ment schon Vieles aufgeräumt und verbessert, und zeigt die Ex— pedition der laufenden Geschafte eine Puͤnktlichkeit und Schnel⸗ ligkeit, welche die Zeitung von Nauplia, der Sotir, den uͤbrigen Ministern mit Recht zur Nachahmung empfiehlt. Auch in das Seewesen kommt jetzt unter der Leitung des ausnehmend faͤhigen

Maurokordato, der es schon fruͤher einmal eingerichtet ha

. img atte mehr Bewegung, und seit Kurzem sind mehrere 6 und Briggs zrmirt orden, und zul Verstärtung un seter Ser Sr

tionen abgegangen.

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