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Ze Hoheit will statt Kissingen Prmont besuchen und auch in Nenndorf einige Zeit verweilen. Die Verhandlungen des Land— sags werden auch wahrend seiner Abwesenheit fortgesetzt werden.
Kassel, 27. Juni. In der vorgestrigen Sitzung der Staͤnde nahm der Präsldent das Wort und sagte: Es sey ihm ge— stern bei der Legung des Grundsteins zu dem neuen Staͤndehaus— Bau nicht vergsnnt gewesen, das Organ der hohen Gedanken zu werden, welche die versammelten Staͤnde bei dieser Feier be— seelten. Es konne auch jetzt seine Absicht nicht seyn, die Bedeu— tung dieser Feier nur hier ins Gedächtniß zu rufen; er duͤrfe sich bloß auf die Worte der Wahrheit beziehen, die jener wuͤrdige Greis mit dem Silb erhaar zu dem Herzen Aller sprach;: er wolle sich hier er— lauben, einige Worte uͤber die Art und Weise der Ausfuͤhrung die ses Festes zu sagen. Es wuͤrden den HH. die Antraͤge noch erinnerlich seyr, die in dieser Beziehung in der Versammlung gestellt wur⸗ den. Es konnte dabei die Absicht nicht seyn, der Staats⸗Regie— rung irgend ein Recht, eine Befugniß streitig zu machen; es war bei der Art der Feier, wie man sie sich hier wohl gedacht hatte, nicht sowohl an die starren Formen des Rechts, als vielmehr an einen Akt des Familienlebens gedacht; in diesem Geiste waren die Antraͤge gestellt, sie wurden der Staats-Regierung mitgetheilt, es erfolgte keine Antwort, statt deren aber vorgesern spaͤt eine Einladung an die Staͤnde-Versammlung, an der Feier Theil zu nehmen. Es begreife wohl Jeder, daß ünter diesen Umstaͤnden in der noch vorgestern Abends gehaltenen Sitzung nur der Beschluß gefaßt werden konnte, der Einladung aus Ehrfurcht gegen den Landesherrn Folge zu geben. Wenn nun auch die Art der Feier den gehegten Erwartungen nicht uͤberall entsprechen mochte, so konnte döch das lebhafte Interesse, das Se. Hoheit der Kurprinz und Mitregent an dieser ständischen Angelegenheit nahmen, in einem Jeden gewiß nur das Gefuͤhl der lebhäͤftesten Dankbarkeit erwecken. Erwahnen muͤsse er aber noch, daß es nach dem kurz vor dem Beginne der Feier erschienenen Regula— tiv scheine, als habe den Staͤnden eine, sie dem Ministerium des Innern gewissermaßen untergebende und den uͤbrigen von dem Ministerium ressortirenden Behoͤrden nebenordnende Stellung gegeben werden sollen. Wenn nun dem auch durch die Ausfuͤh— rung der Feier selbst allerdings widersprochen worden, so muͤsse er doch fuͤr den Fall, daß eine solche Absicht obgewaltet habe, und um etwa⸗ nigen Konsequenzen vorzuheugen, die daraus abgeleitet werden, um die Stände auch' fuͤr die Zukunft in eine, dem Standpunkt, den ihnen die Verfassungs-Urkunde einraͤume, nicht entsprechende Stellung anzuweisen, anheim geben, eine Verwahrung dagegen zu Protokoll niederzulegen. Dieses wurde genehmigt. — Der Landtags-Kommissar, Herr Ministerial⸗Direktor Meister lin, bemerkte: Es habe der Ausfuͤhrung der Feier nur die Absicht zum Grunde gelegen, das Band der Eintracht zwischen Staats— Regierung und Staͤnde⸗Versammlung immer fester zu schließen.
Muͤnchen, 25. Juni. Die Dauer unserer Staͤnde⸗Ver⸗ sammlung ist durch allerhoͤchstes Reseript um weitere drei Tage, also bis zum 28. d. M., verlaͤngert worden. — In der heutigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten ist uͤber den Gesetz-Ent— wurf in Betreff des Kanalbaues ein Gesammt⸗Beschluß beider Kammern zu Stande gekommen, indem
der Reichskaͤthe, wonach der Beitritt des Staats zur Aetien. Ge⸗ sellschaft (mit einem Viertheil) erfolgen kann, sobald „die Haͤlfte“ der Actien von Privat- Personen abgenommen seyn wird, die Zustimmung der Abgeordneten erhielt. Nach Er⸗ ledigung dieses Gegenstandes wurde die in der Sitzung vom 33 begonnene Berathung uber den Gesetz-Entwurf in Betreff der Ansaͤssigmachung und Verehelichung fortge⸗ setzt. Dieser Gesetzes⸗Entwurf bezielt Aenderungen des Gesetzes vom 11. September 1825 uͤber Ansaͤssigmachung und Verehe⸗ lichung, welche die Ansaͤssigmachung weniger erleichtern und der Zunahme nahrungsloser Familien mehr vorbeugen sollen. Die Kammer der Reichsräthe (an welche der Gesetzesvorschlag zuerst gebracht wurde) hatte dem Entwurf unter mehreren Modifica— rionen bereits ihre Zustimmung gegeben. Die Kammer der Ab⸗ geordneten nahm den neuen §. 2. mit Modificationen an, welche zum Theil von der Kammer der Reichsraͤthe vorgeschlagen, zum Theil von ihrem dritten Ausschusse in Antrag gebracht waren. Die Berathung und Beschlußfassung hinsichtlich der uͤbrigen S8. wurde auf morgen vertagt. .
Als am vergangenen Sonntag mit dem Eintritt der Nacht ein furchtbares Gewitter ausbrach, befand sich Seine Maje⸗ staͤt der Koͤnig gerade auf dem Starnberger See, auf wel⸗ chem das Koͤnigl. Schiff lange Zeit auf die beunruhigendste Weise herumgeschleudert wurde, bis es den Fährleuten gelang dassel⸗ be in den sogenannten Karofenwinkel zu treiben, wo der See nicht so wild bewegt war. Die Landung konnte endlich um Mit⸗ ternacht, zur großen Beruhigung der am Ufer aͤngstlich harren⸗ den Menge, vor sich gehen. K .
Man' vernimmt, daß Hr. Saphir unsere Stadt fuͤr immer verlassen, und nach seiner Vaterstadt Pesth zuruͤckkehren wolle.
Freiburg, 24. Juni. (Badische Blätter.) Von allen Seiten laufen Nachrichten ein, welche darin uͤbereinstimmen, daß an der Deutschen Graͤnze gegen die Schweiz Vorkehrungen ge— troffen sind, um die in dem diplomatischen Ultimatum des Hrn. v. Dusch enthaltenen Drohungen jeden Augenblick in Vollzug setzen zu konnen. Was Baden betrifft, welchem wegen der Aus⸗ dehnung seiner Schweizergraͤnze in diesem Fall ohne Zweifel eine Haupt-Rolle zufallen wuͤrde, so sollen, wie man vernimmt⸗ die Graänz⸗Aemter schon ihre Instructionen, die hiesige Kreis⸗Regie⸗ rüng aber ihre Vollmacht haben, um sogleich unmittelbar han— deind aufzutreten. Man sagt, es sey Alles dahin eingeleitet, daß eine Zeile von Hrn. v. Dusch genuͤgen wuͤrde, um die Kreis⸗ Regierung, auch ohne weitere Communication mit dem Mini⸗ sterium, fogleich Marsch-Ordre an die zu ihrer Verfuͤgung ste—⸗ henden Truppen geben zu lassen.
Frankfurt a. M., 28. Juni. Se. Durchlaucht der re— gierende Herzog von Anhalt-Bernburg, welcher unter dem Na— men eines Baron von Altenburg hier eingetroffen war, ist heute Morgen wieder von hier abgereist.
Schweiz.
Schweizer Blätter schreiben aus Bern vom 18. Juni: „Welchen Mißbrauch die leider allzulange hier gelittenen Deut— schen Ausgewichenen von dem auf sie ausgedehnten Asylrecht ma⸗ chen, beweist ein Vorfall, welcher hier bedeutendes Aufsehen er— regt. Es haben namlich fuͤnf jener Ausgewichenen, August und Friedrich Breidenstein aus Hessen⸗Homburg, Karl Theodor Barth zus Rhein-Bayern, Georg Peters aus Berlin und Christian Scharpf aus Rhein⸗-Bayern, denen vor 8 Tagen bereits der Be— fehl zur Abreise gegeben worden seyn soll, zwei wahrhaft verruͤckte „Proclamationen des neuen Deutschlands“ an die Deutschen Soldaten, und des neuen Deutschlands an die Unterdruͤckten Feutschlands in 1000 Exempl. bei dem hiesigen Drucker Jenni
ie juͤngste Modification
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deutende Menge versendet waren, und einige Exemplare in der Stadt cirkulirten, erhielt die Regierung Nachricht davon. Der Rest der Auflage wurde bei dem Drucker und bei dem Buchbin⸗ der in Beschlag genommen, und den verschiedenen Zeitungs⸗Re⸗
dactionen durch Herrn R. R. Kohler die Warnung er⸗ theilt, wenn sie sich nicht einem Preß Prozeß aussetzen wollten, die Proclamationen in ihre Blaͤtter aufzuneh—
men. Beide Proclamationen sind ohne Datum und Druck⸗ Ort, aber von den fuͤnf oben Genannten unterzeichnet. Die er⸗ stere enthält in einem schwuͤlstigen Galimathigs von entehrtem Vaterland, Opfertod, Heldenkraft, zerfleischendem Schmerz, Ti⸗ gerwuth, Geiseischlaͤgen, Tyrannei, Rachegluth, Opferblut, Dunst— Phantomen, Schlachtruf u. dgl. eingekleidet, einige Erinnerun— gen an Herrmann und Teutoburg, an Karl den Großen und die Sachsen, und an Napoleon, und endet mit dem Aufruf, die Tyrannei zu sprengen, das Panier der Freiheit auf Deutscher Erde zu schwingen, mit den fuͤnf Unterschriebenen zu siegen oder zu — nen am Rheine flattern, auf den Bergen die Signale auflodern, das Volk gegen seine Moͤrder anruͤcke, dann sollen sie (die Sol—
sterben. Die Stunde der Errettung sey nahe, und wenn die Fah; en,; nw allen Gr Ansprüchen Beruͤcksichtigung auszuwirken, dankbar zu seyn. —
sehr betrachtlich, da er der einzige Baissier waͤhrend der letzten Erxeignisse war; seine Bilanz belaͤuft sich auf mehr als 40,090 Pfd., für den hiesigen Markt, an dem man sonst sehr vorsichtig und ruhig zu Werke geht, und wo man verwegene Speculationen nicht' b'guͤnstigt, Tine sehr bedeutende Summe. — Ich habe neulich den Oberst Caradoc hier gesehen, der unserer (der Eng⸗ lischen) Regierung als Militair-Korrespondent dienen sollte, wenn die Gperationen in Portugal noch laͤnger fortgedauert haͤt⸗ ten, welches Amt er auch bei der Belagerung von Antwerpen verrichtete. Die, welche seinen Auftrag nicht kennen, wundern sich daruͤber, eine Militair-Person bei unserer Legation erschei— nen zu sehen; ich glaube aber, daß er, da der Krieg in Portu— gal zu Ende ist,
legenheit habe, die treffliche Art und Weise zu bezeugen, wie Hr. Vil⸗ liers sich seiner Pflichten als Gesandter am hiesigen Höfe ent— lediat; mehrere Britische Offiziere, die in Spanischen Diensten stehen, haben allen Grund, ihm fuͤr seine Bemuͤhungen, ihren
Morgen und uͤbermorgen sollen bei Gelegenheit der Publication des Koͤniglichen Statuts große Festlichkeiten stattfinden, Ill mi⸗
daten) dem Comits der Verbindung des neuen Deutschlands in die Arme sinken. Die Proclamation an die Unterdrückten Deutsch⸗ lands ist in ihren Hauptstellen aus de la Mennais' Worte eines
Glaͤubigen zusan
die Regierungen, die Armen gegen die Reichen auf, will Perso⸗
nen und Eigenthum geschuͤtzt wissen, und verspricht dem Volk Aufhe⸗ bung von Zehnten, Lehens— — Di er Re publik Europa sollen keine anderen Abgaben leisten, als diejeni— gen, die sie freiwillig hieten. Sie sollen klug seyn wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben. ĩ seyn und sich bereiten. — Vier von diesem Comité sollen ver— haftet worden und gestern Morgen um 4 Uhr mit Franzoͤsischen Päͤssen abgereist seyn. Den Aufenthalt des Fuͤnften habe Nie— mand erforschen konnen.“ Kö Die Herzogin hat durch ein Dekret
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Parma, vom 16ten d. eri : Finanzen und aus dem S tudien-Direktor Grafen Luigi Bondani bestehende Kommission ernannt, welche während der Abwesenheit der Fuͤrstin in deren Namen uͤber alle Staats-Angelegenheiten ehtscheiden soll, die sonst außerhalb der Befugnisse jener beiben Minister liegen.
Genua, 18. Juni. kriegsgerichtliche Urtheil zweiter Instanz von denen 3 in den Monaten Januar und Februar an einer Verschwörung zur Insurgirung der Königl. Truppen und zum
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Umsturz der Regierung Theil genommen, indem sie den Solda⸗
ten zu diesem Behuf Geld und
Behörde anzuzeigen. Die n drei, ᷣ de . durch die Flucht entzogen, sind sowohl in erster als in zweiter Instanz zum Tode verurtheilt, die uͤbrigen 6 jedoch in zweiter Instanz freigesprochen worden.
Rom, 16. Juni. (Allgemein? Zeitung.) Wenn wir gut unterrichtet sind, so ist in Neapel vorerst noch keine Aus— sicht, daß die Regierung eine Verfassung proklamire. Wenn es je dazu kommen sollte, so wird die Constilution gewiß nicht so ausfallen, wie unsere Liberalen sich es traͤumen. Die BVelorg⸗ niß, welche die hiesige Regierung über das Verfahren des Nach— barstaates hegte, scheint gaͤnzlich gewichen.
Das Gesuch, von den 35 der bedeutendsten Besitzer des Agro Romano hat bei der Tongregazione del Censo Gehor ge⸗ funden. Es werden neue Schätzungen des Grundeigenthums vorgenommen werden; bis dahin sollen die neuesten diesfallsigen
schieden haben wird. ö . Der Protesoriere, Monsignore Tosti, will dem Mangel der Roͤmischen Goldmuͤnzen abhelfen, und hat, wie bei dem Eilber⸗ gelde, den Decimalfuß darauf angewandt. Es werden Stuͤcke von 100, von 50 und von 25 Pauli gepraͤgt werden. Die Stempel sind bereits fertig und recht hübsch gearbeitet. Man wird dies— mal gewiß vorsichtiger seyn, als unter Leo XII, dessen Goldmuͤnze nicht gewichtig war und wieder eingezogen werden mußte, woraus dem Staate ein bedeutender Verlust erwuchs. , Der Vorschlag, fur außerordentliche Faͤlle Geld bereit liegen
halben Million sind nur 3ä0090 Scudi hinterlegt, weil man ohnedies nicht weiß, wie man mit dem Budget auskommen will.
Span ien. Der Englische Globe enthaͤlt noch folgende Privat ⸗Nach⸗
richten aus Madrid vom 11. Juni: r Er den, deren Qualificat onen sie dazu berechtigen werden, im Ober⸗
liche Kommission ernannt, um ihre Anspruͤche zu pruͤfen.
zusammenzubekommen.
nach dem Kapital in Ländereien,
auftreiben. Auch die Namen der
noch nicht, ob Herr Zea Bermudez, werden wird; berechtigt wäre er dazu,
befragte, die rechtliche Antwort gab:
Schulden kommen lassen, mag das Gesetz richten“. Fonds werden wenig Geschäste gemacht, obgleich sich der ApCts. zeimlich auf 58 haͤlt. ö Carasco mag zum Theil an diesem Stillstande Schuld seyn; an dererseits sind auch die Spekulanten nur fuͤr den Augenblick ge saͤttigt, nachdem das Drama in Portugal,
hrucken lassen. Nachdem bereits von den letztgenannten eine be—
mmen gepluͤndert, hetzt vorzuͤglich das Volk gegen als ̃ . wurde. — Taͤglich marschiren Truppen-Detaschements nach den
nördlichen Provinzen, und ein großer Theil der Quinta ist schon gefällen und Guͤlten. Die Buͤrger der Re⸗
Sie sollen still
eine aus den Ministern des Innern und der
Die hiesige Zeitung publicirt das gegen 9 Individuen,
Waffen anboten, wahrend die äbriden 6 von diesem Plane gewußt haben sollen, ohne ihn der mh, 1 n . . t . ö . . 6 sich . Strafe sie sich am Ende selbst Recht verschaffen wird, und die Folgen
Verordnungen nicht in Kraft treten, bis der Papst daruͤber ent—
zu haben, ist von der Regierung angenomnen, aber statt einer
„Die Namen der Gran—
hause zu sitzen, sind noch nicht bekannt; es ist aber eine 6 Ich höre, die Zahl der Granden, deren Eigenthum von gerichtlicher Sequestrirung frei bleiben durfte, ist so gering, daß die Kommis⸗ sion sich genöthigt gesehen hat, das Koͤnigliche Statut in sehr weitem Sinn zu interpretiren, um nur eine Proceres⸗Kammer Statt namlich zu untersuchen, wie hoch sich das Retto-Einkommen eines Jeden belaͤuft, fragt man nur
Herrenrechten und dergleichen, und nimmt dann ein Einkommen von 3 pCt. von dem Kapital an. Auf diese Weise bringt man da, wo vielleicht nicht einmal ein Einkommen von 3000 Dollars vorhanden ist, wohl 10,900 heraus, und so wird man etwa 50 zu Sitz und Stimme berechtigte Granden anderen Mitglieder, welche von der Krone auf Lebenszeit ernannt werden sollen, kennt man noch nicht, denn der Minister will wahrscheinlich erst den Aus— . fall der Wahlen fuͤr das Unterhaus abwarten und den etwa un— Sergeanten, Namens Ochateco, oberhalb des Dorfes Bivigtob willkommenen Theil desselben durch die Auswahl von Anhaͤngern des Ministeriums in der ersten Kammer aufwiegen. Man weiß als Ex⸗Minister, gewahlt und es handelt sich
der letzteren Meinung, weil er angeblich noch immer Zutritt zur Koͤnigin hat und großen Einfluß auf sie ausuͤbt; ich habe jedoch er⸗ fahren, daß Herr Martinez de la Rosa, als man ihn deshalb „Meine Regierung wird
Nienianden verbannen; uͤber diejenigen, welche sich Vergehen zu In den
der Cours Das Fallissement des Hauses
auf das ihre Plaͤne sich stützten, beendigt ist. Der Verlust des genannten Herrn ist
/ nationen, Feuerwerke und Maskeraden auf den Straßen. Die— selbe Form wurde in allen bedeutenden Staͤdten beobachtet, wo das Statut als die Charte der Volks- Freiheiten aufgenommen
K
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der Armee einverleibt.“ — In einem von Franzoͤsischen Blattern mitgetheil ten Schreiben aus Madrid vom 14. Juni liest man: „Die Karlisten haben sich nun in ihren Hoffnungen so oft getaͤuscht gesehen, daß man denken sollte, die Zeit waͤre endlich gekommen, wo sie sich der bestehenden Regierung unterwerfen wuͤrden, aber zum Ungluͤck fuͤr sie selbst schmieden sie täglich neue Plaͤne, wo⸗ bei die Agenten, die von ihnen besoldet werden, um die selben auszufuͤhren, gewoͤhnlich selbst das Opfer werden. Vor wenigen Tagen hatten sie es auf einige Korporale, Unteroffiziere und Ge— meine der Königlichen Garden gemuͤnzt, und man bemerkte, daß
umlief. Soldaten dieser Garden und dem Prinzessinnen-Regiment, wel⸗= ches entschiedenere liberale Gesinnungen hegt. Es heißt sogar, daß Mann getoͤdtet worden. Am Sonntage ner von der Stadt-Miliz umgebracht, und durch wen, das hat man nicht ermitteln koͤnnen, selben Tage wurden einige Karlisten, die den Don Carlos hoch leben ließen, von den Milizen niedergehauen, und bei den von den Karlisten veranstalteten Festen kommen taͤglich Mordthaten vor. Es steht zu hoffen, daß der General⸗Capitain groͤßeren Un
weshalb
ruhen vorbeugen wird, denn die Stadt-Miliz ist so erbittert, daß ,.
ksnnten dann sehr unheilschwer seyn. Wir warten ungeduldig auf Verstaͤrkungen, um unseren Legitimisten den Gnadenstoß beizubringen. Dem Vernehmen nach ruͤcken in verschiedenen Richtungen zahlreiche Truppen-Corps heran, zusammen an 12,0sh— Mann, und die ersten Bataillone davon sollen schon in Vittoria angelangt seyn. Man glaubt allgemein, daß gegen Ende August Alles beendigt seyn wird.“
— Am 14. Juni scheint in Biscaya ein ziemlich bedeutendes Treffen zwischen den Truppen des Simon de la Torre und den EChristinos stattgefunden zu haben, wie sich aus folgendem Be⸗ richt ergiebt, den Ersterer, der sich Ober-Befehlshaber der tste Division der Königlichen Armee von Biscaya nennt, unterm 16 Juni aus seinem Hauptquartier Voideg an den Chef der ge sammten Karlistischen Truppen, Don Thomas Zumalacarregun, daruͤber erstattet hat: „Ich halte es fuͤr eine Ehrensache, Ew— Excellenz anzuzeigen, daß ich mit 1500 Mann 3909 Feinde in den zwischen Huerma und Durango gelegenen Positionen von Arcytio total geschlagen habe. Meine Truppen manoͤprirten mi der groͤßten militairischen Präcision. Bis zu diesem schoönen Tage, den 14ten d. M., wußte ich den Werth der Basken nicht in seinem vollen Umfange zu schaͤtzen. Das erste Bataillon, vo⸗ seinem wuͤrdigen Oberst Juan Antonio von Verasteguy befeh— J ligt, hat aufs muthvollste mit dem Bajonnett angegriffen. Der
Verlust des Feindes kann auf nicht weniger als 400 Mann geschaͤtzt werden; der unsrige betrug nicht mehr als 59, meistens Leute vom ersten Bataillon. Ich kann
Ew. Excellenz versicherrn, daß die Truppen von Biscayn wenn fie einen solchen Oberbefehlshaber gehabt haͤtten, wie di Truppen von Navarra, der Vergleichung mit diesen nicht un würdig seyn wurden; leider aber fehlte ihnen ein syolches Ober haupt. Ich hoffe, Ew. Excellenz werden diesen Bericht, de ganz der Wahrheit getreu ist, in das offizielle Bulletin einruͤckel lassen. Gott erhalte Ew. Excellenz noch lange Jahre.“
— In einem Schreiben aus Bin fun vom 20sten heißt es „Vorgestern fruͤh hoͤrte man von 6 bis 11 Uhr ein heftiges G wehrfeuer in der Gegend von Aiscorue, 3 Meilen von Pamp long. Die von Lorenzo und Luvares befehligten Truppen sches nen mit den 5 Navarresischen Bataillonen zusammengetroffen un genoͤthigt worden zu seyn, sich auf Berrio, 3 ViertelMeilen vol Pampelona, zurückziehen. — Der General Mina wird im Lauf des nächsten Monats in Spanien erwartet. — Gestern Aben horten wir, daß Quesada, der sich mit Lorenzo vereinigen wollt am Tage nach der Affaire, die der Letztere gegen Zumalacarregu zu bestehen hatte, ein Treffen geliefert habe, wie es in dies Provinzen noch nicht vorgekommen sey. Man versichert, es seyr uber 1000 Karlisten auf dem Kampfplatze geblieben.“ ö
— Die Sentinelle des PGyren es vom 21. Juni enthü folgende Nachrichten von der Spanischen Gränze vom 18 Jun: „Gestern Abend um 11 Uhr setzten 20 Peseteros un 0 Polizei-Beamte von Irun, unter Anfuͤhrung eines Polize
über die Bidassoa und gingen laͤngs dem Franzoͤsischen Fluß Ufer auf Zugarramurdi zu. An diesem Morgen uͤberraschte sie die Karlistischen Zoll⸗Beamten, die in einem Hause in Zu garramurdi wohnten, und kehrten, nachdem sie fuͤnf dieser V
jetzt darum, ob man diesen Herrn zum Procer creiren amten getoͤdtet und fuͤnf andere gefangen genommen, nebst einen oder in die. Verbannung senden soll. Sehr Viele sind mit 16 Gewehren beladenen Maulthiere, die dem Pfarrer vo
Tolosa gehoren sollen, der sich fuͤr Don Carlos erklaͤrt, aber die Fluch ergriffen hat, Nachmittags nach Irun zuruͤck.“ — Die Sentinell sagt ferner: „Wir hoͤren aus Irun, daß Quesada Tolosa vel lassen und die Straße nach Vittoria eingeschlagen hat. Diese Schritt scheint er aus Vorsicht gethan zu haben, denn dort wit er keine Insurgenten treffen; waͤre es ihm um Ruhm zu thu gewesen, so wuͤrde er auf den Straßen durch Navarra, naf Pampelona hin, marschirt seyn, wo Zumalacarreguy ihm bei- nem Orte, las dos Hermanas, zur Erlangung desselben wuͤrde G' legenheit gegeben haben. Quesada sandte vor einigen Tagen 4 Mann von verschiedenen Regimentern nach St. Sebastian, um Geld in Empfang zu nehmen. Ein Handlungshaus dieser Stan
bloß in Madrid auf die weiteren Befehle sei— . ner Minister wartet — Es freut mich, daß ich wieder eine Ge⸗
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ungemein viel Geld in den Kasernen dieses privilegirten Corps Auch kam es zu einigen Thaͤtlichkeiten zwischen den
bei diesem Handgemenge Mehrere verwundet und ein wurde auch Ei⸗ aber An dem ⸗
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zahlte ihm 2 Millionen Realen aus, die Haͤlfte baar und die Hälfte in Wechseln auf Pampelona und Bilbao, per Ordre der Herren N. und S. aus Bordeaux und auf Rechnung des Herrn Rethschild, der eine Summe von 25 Millionen Franken zur Verfugung der Spanischen Regierung gestellt haben soll, um ihre dringendsten Beduͤrfnisse zu bestreiten. Einige Perso— nen versichern daß Quesada nach Vittoria gegangen sey, um den General Rodil zu erwarten, der in Kurzem ankommen wird um das Ober-Kommando uͤber die Operations-Armee zu slber⸗ nehmen. Die Truppen, welche in Portugal waren, kommen in forcirten Märschen an, und man sagt, daß noch vor Ende des Monats eine Verstärkung von 15,690 Mann eintreffen wird.“ . Aus Irun vom 21. Juni schreibt man: „Zu Pampelona sind 559 Konskribirte angekommen. — Am letzten Sonnabend wurde Zabala 3 Meilen von Durango von Esparterd angegrif⸗ fen und gaͤnzlich geschlagen. Man hat jedoch keine nahere Nach— richten uͤber dieses Treffen. — Der General Espeletta, hat den Karlisten, die mit ihren Waffen zu ihm uͤbergehen, eine nochma⸗ lige Amnestie versprochen. Eine aͤhnliche Amnestie hat der Ge—
neral Valdes im Koͤnigreich Valencia bekannt gemacht — In der Nacht vom 16ten zogen 50 Soldaten von der hiesigen Garnison aus Irun aus, um einen Ueber— fall in den Städten Urdach und Zugarramurdi zu ver— suchen — Am 17ten um 6 Uhr Abends ruͤckte der Brigadier
Lorenzo mit 4000 Mann und 410 Pferden von Pampelona aus um dem mit den Navarresischen Insurgenten auf den Hoͤhen von Lecumberri stehenden Zumalacarregquy entgegenzugehen.“ Am 18ten um 5 Morgens wurden die Truppen der Königin und dee Karlisten handgemein, und der Kampf dauerte mit großer Hitze den ganzen Morgen fort. Zumalacarreguy scheint von dem Ausruͤcken Lorenzo's aus Pampelona erfahren zu haden und ihm his 3 Meilen jenseits Lecumberri zu seyn. Naͤhere Details uͤber dieses Gefecht fehlen noch. Nan weiß nur, daß sich an demselben Tage Quesada und Jaureguy, der Erstere von Salvatierra, der Letztere von Villa— franca aus, in Bewegung gesetzt haben, um die Operationen Lorenzo's zu unterstuͤtzen. — Die Insurgenten von Navarra fan—
gen an, gegen ihren Chef Zumalacarreguy Verdacht zu schoͤpfen,
. es scheint schon ein Mordversuch gegen ihn gemacht worden zu seyn. . - 0
gesandt habe und im Begriff stehe, die bisher verfock S aufzugeben.“ . ohe fochtene Sache
t.
Lissabon, 9. Juni. Der Oberst⸗Lieutenant de Lacerda, welcher die Koͤniglichen Lanciers, die den Infanten Dom Mi— guel an Bord des „Stag“ geleiteten, kommandirte, hat folgen— den Bericht aus Sines vont 2. Juni eingesandt: „Erlauchtester Senhor! Ich habe die Ehre, Ew. Excellenz anzuzeigen, daß bei unserer, gestern um 5 Uhr Nachmittags hier erfolgten An— kunft die Einwohner bei dem Anblicke Dom Miguels und sei— nes Gefolges in solchem Grade aufgeregt waren, daß ich alle Vor sichts⸗ Maßregeln anzuwenden hatte, um zu verhindern, daß einer von ihnen ermordet wuͤrde; dessenungeachtet wurde eins ihrer Pferde durch einen Steinwurf verwundet, worauf ich nach dem 3. Art. der mir ertheilten Instruction, Alles anwandte, um die Einschiffung zu beschleunigen, und den Capitain der Bri⸗ tischen Fregatte „Stag“, welcher gegenwartig war, bat, sich sogleich einzuschiffen, wozu er sich auch nicht lange noͤthigen ließ, da weder er
entgegengezogen!
n. Als Grund dazu giebt man das unter den Karlisten verbreitete Geruͤcht an, daß dieser Anfuͤhrer Gelder nach England!
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sche des Ministers Freire aus Evora vom 1sten Juni zeigt an, daß alle Miguelisten, nebst 670 Spaniern, unter denen 138 Offiziere, entwaffnet worden sind; daß er in Evora 35 Kanonen und 1300 Pferde, wovon ein Drittheil vollig unfähig zum fer— neren Dienste sey, so wie 88 Maulthiere ünd 56 Pferde fuͤr den Ordennanz-Dienst gefunden habe, und daß Elvas am Ilten. Mai von dem tapferen Terceira besetzt worden sey. Die Infantin Donna Isabella Maria kam am letzten Frei— tag von Elvas in Lissabon an und wurde bei der Landung von Dom, Pedro und seiner Schwester, der Gemahlin des Marquis von Loulé, so wie von den Ministern, Generalen und anderen Personen empfangen. Das Volk war uber ihre Ankunft erfreut und schien die mannigfachen Leiden, denen sie unterworfen ge⸗ wesen und deren Spuren in ihrem Aeußern sichtbar waren, zu empfinden, Ihre Koͤnigl. Hoheit hat sich auf ihr schoͤnes Land— haus zu Bemfica, an der Straße nach Cintra, begeben.“
Griechenland.
Folgendes ist der wesentliche Inhalt des Verhoͤrs, welches (dem in der Nr. 118 der St Zeit mitgetheilten Privat⸗Schreiben aus Patras vom 23. Mai zufolge) Kolokotroni und Kolltopulo am 10. 13 14 und 15. Mai vor dem Gerichtshofe von Nauplia unter dem Vorsitze des Herrn A. Polyzoides zu bestehen hatten. — Die Ge— sangenen wurden in Folge der unterm 30. März von dem Ge— nergl-Advokaten Herrn Masson dem Gerichtshofe eingereichten gaklage auf den 109. Mai zum Verhoͤr vorgeladen. Griechen and so wichtige Angelegenheit hatte eine große Menge von Zuschauern herbeigelockt, und man hatte alle moͤgliche Vor⸗ kehrungen getroffen, um die Ordnung waͤhrend des Verhoͤrs auf— recht zu erhalten. Als die Angeklagten, von 8 Gendarmen be— Aeitet, vorgeführt wurden, waren Aller Augen auf sie gerichtet. Ihre Kleidung war sehr schmutzig; sie hatten sich ihren Bart , . sassen und schritten mit großer Zuversicht einher. Kolokotroni spielte mit einem Combolijo oder Rosenkranz. An—⸗ walte der Angeklagten waren die Herren Klonares, ehemaliger Justiz⸗Minister . , einn. j Joni Justiz Minister, und Valsamachi, ein Advokat von den Joni— schen Inseln. Der Praͤsident eroͤffnete die Verhandlungen mit einer Rede, worin er den Vertheidigern Maͤßigung und den Zu— schauern Stillschweigen und gutes Verhalten anempfahl. Nach den uͤblichen Vorfragen verlas der Gerichtsschreiber die Anklage— Akte, wobei die Angeklagten das Auge unverwandt auf den Bo— den hefteten. Der Praͤsident begann hierauf mit Kolokotroni das Verhoͤr, der folgende Erklarung abgab:
„Ich wurde am 30 April 1770 zu Limpovisi in der Provi Gortyne geboren. Im Mongt Juli 6 J. . ich . re n, polizza, von wo ich mich nach dem Kloster St Monime, 7 Meslen von dort, begab. Um diese Zeit kam auch der Graf Roma zu Tri⸗ polizza an, und ich speiste ein- oder zweimal mit ihm; von pouti⸗ schen Angelegenheisen sprach ich mit ihm gar nicht; er erzaͤhlte mir von Unruhen in Nauplia; ich wollte ihn äber uͤber die Sache nicht weiter fragen, und um keinen Grund zum Argwohn gegen mich zu geben, ging ich absichtlich in jenes Kloster. Ich habe keine Kenntniß von der Adresse an eine auswaͤrtige Macht. Was die Straßen-Raͤuber anbetrifft, so hatte ich niemals eine Verbin⸗ dung mit ihnen, sondern war im Gegentheil stets ihr Verfolger. Ich habe einen Brief von dem Grafen von Resselrode empfangen, worin er mir auf einen von mir in Privat- Angelegenheiten an ihn geschriebenen antwortete; ich hatte ihm namlich Herrn Ricord als einen Mann anempfohlen, der Griechenland ausgezeichnete Dienste geleistet. Der Grund, weshalb ich an den Grafen von Nesselrode schrieb, war, daß ich von dem Admiral Rieord ein Empfehlungs⸗
noch seine Freunde sich noch laͤnger an der Kuͤste behagli . ten. Die Einschiffung fand daher um 6 Uhr lie he . ah, die beifolgende Bescheinigung des Fregatten-Capitains, so wie die von allen Offizieren unterzeichnete Erklarung, welche ich bei— zulegen die Ehre habe, den Instructionen gemäß, darthun; ich ließ alle Straßen durch meine Mannschaft bewachen und einen Theil des Regiments absitzen, um die Einschiffung zu beschuͤtzen, was, wegen der Beschaffenheit des Bodens, zu Pferde sich nicht thun ließ. Ich und meine Offiziere, so wie der Capitain der Fregatte mit den seinigen, begleiteten Dom Miguel und die an— deren Personen unter den Ausrufungen der Bewohner: „Es lebe die Constitution, — es lebe die Koͤnigin, — es lebe Dom Pedro, Herzog von Braganza, — es lebe die Befreiungs-Armee, — Tod dem Tyrannen!“ an die Boͤte, und hin und wieder er— folgten Steinwuͤrfe.“
— Die Times enthaͤlt ein Privat-Schreiben aus Lissa— bon vom 9. Juni, worin es unter Anderem heißt: „Don Carlos segelte wirklich am 3Zten Nachmittags ab, aber es wur— den, als er bei der „Asia“ und andern Britischen, Portugiesi⸗ schen und Franzoͤsischen Kriegsschiffen vorbeikam, keine Salut— schuͤsse abgefeuert. Sein Gefolge ist großer, als wir anfaͤnglich glaubten; aber mit Ausnahme des Bischofs von Leon, der bei— den Moͤnche La Calle und Rios (einer derselben ist ein Jesuit und Beide sind Maͤnner von Talenten), des Arztes Llord und des Don Joaquim Severino Gomez sind saͤmmtliche Personen von sehr mittelmäßigen und untergeordneten Fahigkeiten, nament— lich der Marquis de Obando, mit dem ich einst genau bekannt war. Die meisten Begleiter des Spanischen Praͤtendenten, welche jetzt sich zu Aldeg Gallega und Santarem aufhalten, harren aͤngstlich auf die Bekanntmachung der Amnestie durch die Koͤni— gin-Regentin, welche ihnen die Ruͤckkehr gestatten wuͤrde, da sie ohne Zweifel des Buͤrgerkrieges muͤde sind. Ich kann, ohne Widerspruch fuͤrchten zu durfen, wiederholen, daß von den Agen— ten der Spanischen Regierung Alles angewendet wurde, um die Portugiesischen Minister zur Auslieferung von Don Carlos zu bewegen, mit dem feierlichsten Versprechen, daß ihm kein Leides geschehen und er gut behandelt werden solle u. s. w., aber nichts konnte sie bewegen, die Gesetze der Gastfreundschaft gegen den Praͤtendenten zu verletzen, oder von den Bedingungen des kuͤrzlich eingegangenen Vertrages abzuweichen, obgleich sie bemuͤht waren, ihn nach gewissen ihm abgenommenen Bedingungen an einen geeigneten Ort bringen zu lassen. — Am Zten ging der „Stag“, mit Dom Miguel an Bord, in der Bucht von Cascaes, bei dem Fort St. Juligo vor Anker, und am 4 ten begaben sich Lord Howard de Walden und der Admiral Parker auf dem Britischen Schiffe „Ringdove“ nach diesem Orte, um Dom Miguel einige Mittheilungen zu machen, welcher endlich am 6ten Abends däese Kuͤste verließ, um sich, wie man sagt, nach Malta zu begeben. Das Ereigniß zu Sines, welches als eine der Dom Miguel am meisten ergebensten Staͤdte betrachtet wurde, wird die Ansicht des Lord Beresford und einiger anderen Pairs, als ob Dom Miguel von dem Portugiesischen Volke geliebt werde, aͤndern. In dem Augenblick, als dieses Volk glaubte, daß es mit Sicherheit geschehen konne, hat es ein voͤllig verschiedenes Gefuͤhl an den Tag gelegt, ein Gefuͤhl ungehemmten Widerwillens und der Abneigung gegen ihn. Es ist ein großer Unterschied, ge— liebt oder gefuͤrchtet zu werden. Ich spreche hier durchaus nicht im Allgemeinen, da es ohne Zweifel Leute giebt, die aus Un— wissenheit oder aus Interesse eine große Parteilichkeit fuͤr die
geschehen werde.
Schreiben an alle Capitaine der Russischen Marine erhalten hatte. Ich erinnere mich nicht mehr genau des Inhalts dieses Briefes, . die Antwort des Ministers wird den Sinn desselben kundgeben, . dem Thron und der Religion meiner Vaͤter treu blei⸗ Nun befragte der Praͤsident den zweiten Angeklagten, Pla— poutas (Kolliopulo), der also . ö „Geboren zu Paloumpa, einem Dorf in Caritena, 50 Jahr alt, habe ich meinem Vaterlande als Soldat gedient. Am J7. April 183 verließ ich Nauplia, um meinen Geburtsort zu besuchen und der Hochzeit meines Neffen beizuwohnen. Ich befand mich zu Leon⸗— dari, als der Kronprinz von Bayern diese Stadt besuchte. Bei der Hochzeit meines Neffen sah ich den fruͤher von mir auf Befehl des Präsidenten Johann Capodistrias als Straßenraͤuber verfolgten Kondo⸗ runitzio. Er beschwerte sich uͤber die Verfolgungen, deren Ziel er gewesen. Ich erwiederte darauf, daß er nichts zu fuͤrchten habe, und daß er in die allgemeine Amnestie mit eingeschlossen sey. Als er Paloumpa verließ, gab er mir ein Pferd zum Geschenk. Zu Argos lernte ich den Grafen Romg zuerst kennen. Er sagte mir, daß zu Nauplia etwas Ernsthaftes im Werke sey, und daß ich darauf Acht haben sollte; ich wollte jedoch diese Unterhaltung nicht weiter verfolgen und gab dem Gespraͤch eine andere Wendung. Als ich nach Nauplta zuruͤckgekehrt war, ging ich zum General Heideck, be—⸗ nachrichtigte ihn von dem, was ich gehort, und rieth ihm, seine Maßregeln dangch zu nehmen.“ Die Antwort des General Heideck wollte der Angeklagte nicht mittheilen, indem er meinte, der General koͤnne selbst sagen, was er geantwortet habe. Auf die wiederholte Frage, wann er sich zum Genergl Heideck begeben habe, erwiederte (r: „Ich erinnere mich nicht mehr genau, ob es vor oder nach der Verhaftung des Regentschafts-Secretairs Herrn Franz war.“ Er klůrte/ daß er mit den Straßenraͤubern in keiner Verbindung ge— standen und von der Adresse an eine fremde Macht nichts gewußt habe, und schloß mit der Betheuerung seiner Unschuld. MNachdem noch einige neuere Fragen an die Angeklagten ge— richtet worden, schritt man zum Zeugen-Verhoͤr. Am ersten Tage wurden vier Individuen, Herr A. Anagnostopulo, ein verab— schiedeter Offizier, Hr. Cristo Nicolau aus Zante, Herr Georg Limberopulus aus Arkadien und Herr Papa Konstandi aus den Sulimanschen Dörfern, verhoͤrt. Der Erstere sagte aus, daß ihm Kondorunitzio eroͤffnet habe, er hätte sich gern laͤngst der Regierung unterworfen, wenn ihn nicht eine gewisse Person daran verhinderte, und Kolliopulo hatte ihm von Nauplia aus sagen lassen, er mochte sich nur noch vierzehn Tage zu halten suchen, dann wuͤr⸗ den die Sachen eine andere Wendung nehmen, nur solle er sich ja keiner Autoritaͤt unterwerfen und dem Karameissouti nicht trauen, den die Regierung ausdruͤcklich abgesandt habe, um ihn zu verhaften. Ziemlich ähnlich lautete die Aussage des zweiten Zeugen, aus der sich noch ergab, daß Kolekotroni dem Kondorunttzio denselben Rath ertheilt hatte, wie Kolliopulo; Kolokotroni hatte ihm unter Anderem geschrieben: „Halte Dich verborgen, und wenn Du hoͤrst, daß ich eine Bewegung begonnen habe, so
Eine fuͤr
10 Uhr langten die Gefangenen an. Kolokotroni hielt seinen Rosenkranz nicht mehr in der Hand und schien niedergeschlagen. Es wurden 9 Zeugen vernommen. Tassi Janakopulo, ein Land⸗ wirth, erklaͤrte, daß Kapoyanni sie zu Raäͤubereien ermuntert und versichert habe, er sey mit Grigoriadis verbuͤndet, und sie haͤtten noch hohere Anfuͤhrer. Aehnliches berichtete Anagnost Mauroi⸗ des aus Suliman, mit dem Hinzufuͤgen, daß Kapoyanni gesagt habe, Grigoriadis stehe mit Kolokotroni und Kolliopulo in Verbin— dung. Die Aussagen der vier folgenden Zeugen stimmten ebenfalls da⸗ mit uͤberein. Der Artillerie- Lieutenant Johann Carbouni und Herr Theodor Alexandropulo aus Tripolizza erklärten, daß in letzterer Stadt im Juni vorigen Jahres geheime Ver sammlun⸗ gen im Hause des Niccolo Diamandopulo gehalten worden seyen, denen Kolokotroni Niketas, Stamatelopulo, Johann Kolokotront, K. Peloppidas und andere Personen beigewohnt haͤtten. In der Sitzung vom 14. Mai wurden 14 und in der Sitzung vom 152 noch 3 Zeugen verhoͤrt, worauf der Gerichtshof sich vertagte. Der Oberst Andrea Loudos von Vostizza sagte unter anderem aus, er habe von glaubwuͤrdigen Personen gehoͤrt, daß Kolliopulo im Hause des Theokuropulo eines Tages geäußert habe, es liege im Interesse der Primaten von Griechenland, sich zu verbunden, um den Koͤnig als majorenn zu proklamiren und der Regentschaft ein Ende zu machen. Dies leugnete aber Kol— liopulo. Theokaropulos, der ebenfalls als Zeuge gegenwaͤ tig war, versicherte jedoch, daß Kolliopulo, wenn auch nicht dieselben Worte, wenigstens etwas Aehnliches geäußert habe. Mehrere der folgenden Zeugen erklaͤrten, daß sie von Johann Tzakalopu— los aufgefordert worden seyen, eine Adresse, unter welcher sich bereits die Unterschriften von Theodor Kolokotroni, Plapon— tas, Geneo und Anderen befunden haͤtten, an den Kaiser von Nußland zu unterzeichnen, worin Se. Masestaͤt ersucht werden sollte, zur Vertreibung der Regentschaft behuͤlflich zu seyn. Ei—⸗ ner dieser Zeugen, der Demogeront von Wisiki, Demetrius Mi⸗— chalopulo, wurde von dem Gerichts -Praͤsidenten befragt, ob er die echten Unterschriften jener Personen unter falschen herauser— kennen wuͤrde, und legte auf der Stelle eine Probe davon ab, was in der Versammlung große Sensation erregte.
Nauplia, 30. Mai. (Allgemeine Zeitung.) Das Zeugen⸗Verhoͤr des Verschwoͤrungs⸗-Prozesses ist fuͤr zwei der An— geklagten, namlich fuͤr Kolokotroni und Plaputas, geschlossen. Naͤchsten Montag (2. Juni) wird der Staats⸗Prokurator, Herr Masson, sprechen, die beiden Advokaten der Angeklagten werden antworten und endlich der Staats-Prokurator seine Gegen⸗Rede halten, worauf unmittelbar das Urtheil gefaͤllt werden soll. Künf— tige Woche wird also das Problem gelöͤst, welches jetzt alle Ge⸗ muͤther hier in Spannung haͤlt. Die Wuͤnsche des Volks spre⸗ chen sich laut fuͤr die Verurtheilung von Leuten aus, die nicht allein, nachdem so schwere Zeugen⸗-Aussagen gegen sie vorgebracht worden, gewiß schuldig smnd, sondern die auch, sobald man sie wieder in Freiheit setzte, nie aufhören wuͤrden, das Land in Gaͤh— rung zu halten, und gegen jede rechtmaͤßige Regierung zu kon— spir iren. Es laͤßt sich bis jetzt noch durchaus keine bestimmte Meinung uͤber die Ansicht der Richter feststellen, da alle Parteien gegenwartig mit gedoppelter Thaͤtigkeit intriguiren, und die Luͤ— gen, welche absichtlich und zufaͤllig verbreitet werden, so groß und k sind, daß selbst der Unterrichtetste irre gefuͤhrt wer—⸗
en kann.
In einem Theile der Maing ist ein kleiner Aufstand aus— gebrochen. Die Regierung hat Truppen dorthin geschickt, und man glaubt, daß die Ruhe bald hergestellt seyn werde. Dieser Theil jener Provinz war noch von keiner Regierung unterwuͤr—⸗ fig gemacht, und sie gedachten auch jetzt noch, ihr wildes barba— risches Leben fortzufuͤhren, ohne den Anforderungen der gegen— waͤrtigen Regierung Gehoͤr zu geben. Diese Gelegenheit benutz— ten abermals Intriganten und hetzten diese Leute auf. Der Be— weis ist, daß die Aufwiegler behaupten, sie koͤnnten nur einen Koͤnig anerkennen, der ihnen von Rußland gegeben wuͤrde, aber keinesweges einen von Bayern oder einer anderen Macht.
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Berlin, 1. Juli. Die am 22sten v. M. Nachmittags um 5 u r erfolgte Einschiffung JJ. KK. HH. des n und der Kronprinzessin an Bord des Kaiserl. Russischen Dampfbootes „Ischora“ ist im vorgestrigen Blatte der Staats⸗-Zeitung gemel— det worden. S. K. H. der Prinz Adalbert hatte sich bereits um 12 Uhr Mittags desselben Tages an Bord der Kaiserl. Rus⸗— sischen Fregatte „Castor“ begeben, um auf derselben die Ueber— fahrt nach St. Petersburg zu machen. Vor der Abreise geruhte Ihre Koͤnigl. Hoheit die Kronprinzessin, noch das nachstehende Schreiben an den Buͤrgermeister von Memel zu richten: „Mit Dank verlasse Ich auch Ihre freundliche Stadt und diesen noͤrdlichsten Theil des Reichs, dessen Eigenthuͤmlichkeit Mir einen besondern Reiz gewährt hat. Theurer war Meinem Herzen aber die Erfahrung, daß jene Zeit, in der das Koͤnigs— haus so lange in Ihrer Mitte weilte, noch so lebendig in Ihrer Erinnerung fortlebt. Gottes Gnadenhand bewahrte damals Ihre Stadt; sie beschirme sie ferner! Die anliegende Summe habe Ich zur Unterstuͤtzung der hiesigen Armen bestimmt. Memel, den 22. Juni 1834.
Elisabeth, Kronprinzessin.“ Se. Excellenz der kommandirende General 3. . und Se Excellenz der Herr Ober- Praͤsident v. Schoͤn, welche JJ. KK. HH. bis Memel begleitet hatten, kehrten nach der Ab— reise der hoͤchsten Herrschaften wieder nach Koͤniasberg zuruͤck. = Am 2sten v. M, gegen z Uhr Morgens starb zu Koͤ— nigs berg in Pr. der General-Major und Commandeur der 1Isten Division, von Uttenhoven. Auf einer Dienstreise begriffen ward er am 2lsten Abends in Sanditten bei Wehlau, wosele st er das befreundete Haus des Besitzers Grafen ven Schlieben be— sucht hatte, von einem Schlagflusse getroffen, und obgleich nach schnell herbeigeholter Huͤlfe eine augenbiickliche Besserung ein— trat, so stellten sich doch bald besorglichere Symptome ein die in ,. 4 den Tod herbe rfuͤhrten. 6 — Die Drirection des Deutsch-Amerikanischer erqwerk—⸗ Vereins zu Elberfeld macht bekannt, daß , 1622 ganzen und 1811 halben Actien des Vereins theils die von
—
schließe Dich unseren Freunden an, wo Du auch seyn moͤgest, und thue, was ich selbst thun werde.“ Der dritte Zeuge er— klarte, daß dem Kapoyanni, den er gekannt habe, ehe derselbe Straßenrauber geworden, ebenfalls von Grigoriadis und seinen Freunden abgerathen worden sey, sich der Regierung zu unter— fen. „Sey gutes Muthes“, hatte Grigoriadis zu ihm gesagt, „er— warte, und Du sollst belohnt, Du sollst zum Politarchen von Arkablen ernannt werden.“ Der Letzte endlich sagte, daß, als der Monarch zur Verfolgung der Straßenraͤuber aufgefordert, Adam Tzoris sich widersetzt, Briefe von Kolokotroni vorgezeigt und gesagt habe, sie sollten nur ein paar Tage warten, so wuͤrden sie sehen, was In der zweiten Sitzung am 13. Mai hatte
der 15ten General Versammlung beschlossene Zubuße 5p C . . , Zubuße von 5 pCt. theils die von der 16ten General-⸗Versammlung dekretirte 6 statutgemaͤß eingeforderte Zubuße von 20 pCt, nicht bezahlt und y. alle 9 und Anspruͤche verloren haͤtten. Die
ummern jener Actien werden in einer besondern Beilage mit, . n Beilage mit⸗ — Man meldet aus Erfurt: „Ein Ungewit
4 . ter, das
am vergangenen Freitag (27sten Juni) Nachmittags 66 unserer Stadt zwischen den Dörfern Melchendorf, Dittelstedt u a. mit Hagelschlag entlud, zeichnete sich durch seine Heftig keit aus. Noch fehlen zwar naͤhere Nachrichten uͤber die Große und den Umfang des angerichteten Schadens, doch muß, nach den
Fortsetzung von Dom Miguels Hertschaft haben. Eine Depe—
sich wieder eine große Menge von Zuhoͤrern eingefunden. Um
Aussagen mehrerer Augenzeugen, derselbe sehr bedeutend seyn.