schreiten gedenke, denn wäre dies der Fall, so muͤßte es wenig. stens geschehen, ehe die Bischoͤfe London verließen; auch wuͤnschte der Herzog zu wissen, ob es die Absicht des Lord-Kanzlers sey, eine Klausel zur Milderung des jetzigen harten Gesetzes uͤber die theilweise Abwesenheit der Geistlichen von ihren Pfarren vorzuschlagen. Der Lord-Kanzler erwiederte in letzterer Hin— sicht, daß er dies allerdings zu thun gedenke, und daß er viel— leicht am Montage im Stande seyn werde, Sr. K. H. eine Ab⸗ schrift von der Klausel mitzutheilen. Jetzt, sagte er, wenn ein Geistlicher zwei Tage abwesend sey und den uͤbrigen Theil der Woche sich auf seiner Pfarre aufhalte, in der naͤchsten Woche aber wie⸗ der zwei Tage anderswo zubringe, so wuͤrde dies so angesehen, als sey er 4 Tage hinter einander entfernt gewesen, und wenn man nach diesem Grundsatz weiter fortfahre, so kaͤme es manch— mal heraus, daß der Geistliche die festgesetzte Zeit von 9h Tagen uͤberschritten habe, in welchem Fall er dann den dritten Theil des Werths feiner Pfruͤnde als Buße zahlen muͤsse; dies sey eine unnütze Strenge gegen die Geistlichkeit, und er wuͤnsche dieselbe gern zu beseitigen, so sehr er auch der wirklichen permanenten Abwesenheit von den Pfarren entgegen sey. Die hierauf bezuͤgliche Bill gedenke er daher auch sobald als moglich einzubringen, was da⸗ gegen die Pluralitäten-Bill anbetreffe, so wuͤrde es ziemlich gleich seyn, ob sie am Schluß der jetzigen oder zu Anfang der naͤchsten Session durchginge. Auf eine Anfrage des Lord Farnham hinsichtlich der Irlaͤndischen Zwangs-Bill erklaͤrte noch Lord Melbourne, daß die Erneuerung derselben im Oberhause zu— erst zur Sprache gebracht werden solle, und daß Graf Grey binnen Kurzem seine Ansichten daruͤber auseinandersetzen werde.
Unterhaus. Sitzung vom 25. Juni. In dieser Siz— zung kam nichts von Bedeutung vor, außer daß die Bill wegen Herabsetzung des Zinses der à pCtigen Annuitaͤten zum dritten. mal verlesen und angenommen wurde.
Unterhaus. Sitzung vom 26. Juni. Herr Wallace trug darauf an, daß der Koͤnig in einer Adresse um Ernennung einer Kommission zur Untersuchung der Administration des Post⸗ wesens und des Packetboot-Dienstes ersucht werden sollte, weil in dieser Verwaltung große Mißbraͤuche herrschten, worunter er namentlich die Oeffnung der Packete rechnete, um zu sehen, ob Briefe darin befindlich waren. Dieser Antrag wurde jedoch ohne Abstimmung verworfen. Eine andere Motion, die eine Unter— suchung der Verhaͤltnisse der Koͤniglichen Akademie bezweckte, wurde von dem Antragsteller Herrn Ewart wieder zuruͤckgenom— men; eben so eine dritte in Betreff der Untersuchung der Briti— schen Konsulats-Verhaäͤltnisse, die Herr Fleetwood machte, und der sich Lord Palmerston mit Erfolg opponirte.
London, 27. Juni. Der König hielt vorgestern ein Lever, wobei der Geistliche, Herr Tyler, Sr. Maj eine von ihm vor den Aeltesten von Trinity⸗House gehaltene Predigt uͤberreichte. Darauf war eine Geheimeraths-Versammlung bei Sr. Majestaͤt.
Ihre Majestaͤt die Königin wird, wie verlautet, am 5. Juli nach Helvoetsluis unter Segel gehen.
In der heutigen Sitzung des Oberhauses zeigte Graf Gre an, daß er am Dienstage auf die wiederholte Einbringung der Irlaͤndischen Zwangs-Bill antragen wolle. Hierauf beschwerte sich der Lord-Kanzler daruͤber, daß er, in seiner Eigenschaft als Richter, von der Morning-Post auf die groͤblichste Weise be⸗ leidigt worden sey, und die Debatte erhielt ganz das Ansehen, als ob auf eine Verletzung der Privilegien des Hauses erkannt werden würde. Der Herzog von Wellington selbst konnte diesen Schritt nicht mißbilligen, und es wurde beschlossen, den Drucker jenes Blattes auf nächsten Montag vor die Schranken des Kause zu laden.
Im Unterhause erhielt heute Herr O Connell auf die Frags, ob in dem Fall, daß die Bill wegen Abschaffung der Verhaftung wegen Schulden durchginge, eine gleiche Maßregel für Irland beantragt werden wuͤrde, von Herrn Littleton eine bejahende Antwort. Herr O Reilly fragte, ob die Ratification des Quadrupel-Traktats von Seiten Portugals noch immer nicht angelangt sey. Als Lord Palmer ston dies mit Nein beant⸗ wortete, sagte Herr O' Reilly, er habe kuͤrzlich in den oͤffent— lichen Blaͤttern ein Dekret Dom Pedro's gelesen, wonach die Kloͤster aufgehoben werden sollten, und er werde nächstens diesen Gegenstand im Parlament zur Sprache bringen, indem er auf Vorlegung der von Dom Pedro erlassenen Proclamation antra— gen wolle. Es sollte sodann der Ausschuß⸗Bericht uͤber die Ar— men-Bill in weitere Erwägung gezogen werden; dem widersetz‚ ten sich aber Herr Walter, der Haupt,Eigenthümer der Times, Herr Young und Andere, indem sie die Bill fuͤr unverstaͤndlich und in sich widersprechend erklärten.
Der Capitain Byng ist in Chatham und Herr Abercromby in Edinburg wieder gewahlt worden.
Heute begann die Parlamentswahl fuͤr Finsbury; die Kan— didaten sind die Herren Pownall, Babbage, Duncombe und Wak⸗ ley; da sich das Whigistische Interesse hier in drei Theile zer⸗ splittert, so glaubt man, daß der Tory⸗Kandidat, Herr Pownall, einige Aussicht hat, gewahlt zu werden.
Aus Lifsabon sind dieser Tage mehrere Schiffe angelangt. Die Nachrichten, welche sie mitgebracht haben, und die bis zum 14. Juni reichen (s. Portugal), lauten sehr befriedigend in Be⸗ zug auf den Zustand des Landes. Die Ruhe war uͤberall wie— der hergestellt und Dom Pedro hatte die 7009 Mann starke Lissaboner National⸗-Garde bereits aufgeldst, da ihre Thaͤtigkeit nicht mehr erfordert wurde. Eines der in Portsmouth aus Liffabon angekommenen Schiffe, die „Betsey“, mit Spanischen Auswanderern, 200 an der Zahl, ist bereits wieder von dort nach Hamburg abgesegelt, nachdem die Passagiere mit dem Ge— folge des Don Carlos eine Unterredung gehabt hatten.
Der Admiral Napier, welcher am Zösten mit seiner Famille in der Fregatte „Braganza“ von Lissabon zu Ports— mouth anlangte, wurde daselbst mit allgemeinem Jubel empfan⸗ gen. Die „Braganza“ ankerte zu Spithead und zog bald nachher die Britische ange auf, welche sie salutirte, worauf das Admiral⸗Schiff des Hafen⸗Admirals den Gruß erwiederte und die Portugiesische Flagge aufzog. Nachmittags landete Admiral Napier mit seiner Familie und wurde mit einer Geschuͤtz⸗ Salve empfan⸗ gen. Unter lauten Beifalls-⸗Bezeugungen und dem Zusammen⸗ strömen von einer Menge von Einwohnern Portsmouth's begab sich der Admiral in das Georgen-Hetel, welches der Wohnung, bie von Don Carlos und seinem Gefolge eingenommen wird, ge— rade gegenuͤber liegt. — Es hieß vor einiger Zeit, daß Herr Ba⸗ ring, einer der jetzigen Repraͤsentanten von Portsmouth im Par⸗ lament ein Amt annehmen und deshalb sich einer neuen Wahl unterwerfen wurde, und man sagt, daß dieses Geruͤcht eine Haupt— Veranlassung zur Ruͤckkehr des Admirals gewesen sey, da er von jeher wünschte, fuͤr Portsmouth in das Parlament zu kommen, und schon vor einigen Jahren dort als Kandidat aufgetreten ist, Sollte Herr Baring seinen Sitz aufgeben müͤssen, so zweifelt man nicht an der Wahl des Admirals. Jetzt beabsichtigt Letzte=
744
seines im vorigen Jahre am 5. Juli bei dem Vorgebirge St. Vincent erfochtenen Sieges zuruͤckzukommen, worauf er dann, nachdem er die in Brest befindlichen Portugiesischen Kriegsschiffe, welche Admiral Roussin aus Lissabon entfuͤhrte, mit der überzäͤh⸗ ligen Mannschaft der „Braganza“ bemannt haben wird, in eini— gen Wochen mit diesen Schiffen nach Portugal zurückkehren soll, Dem Courier zufolge, wollte Don Carlos sich von Ports— mouth nicht nach London selbst, sondern nach Brompton in der Naͤhe der Hauptstadt begeben, und es wurden bereits die Vor— bereitungen zu seiner Abfahrt getroffen; die Salut⸗Schuͤsse habe er bei dieser Gelegenheit abgelehnt; seine beiden Soͤhne lasse er in Portsmouth zuruͤck, und auch er selbst gedenke wieder dorthin zurückzukehren, wenn es ihm in Brompton nicht gefiele.
Die Begleiter des Don Carlos sollen, wie die Tim es be / hauptet, den General Moreno in Portsmouth gar keines Ge⸗ sprächs gewürdigt und der Unwille der dortigen Bevölkerung, vor der er sich verborgen halten mußte, ihn bewogen haben, seine Zuflucht nach London zu nehmen, dech wisse man nicht, wo er wohne. Das genannte Blait ist sehr erzuͤrnt über den Globe, weil dieser eine gerichtliche Verfolgung dieses Spani⸗ schen Fluͤchtlings als voͤlkerrechtswidrig erklaͤrt. Der Spanische General Moreno, der, wie schon fruͤher an ⸗ gegeben wurde, gleich nach seiner Ankunft in England die hef⸗ tigsten Angriffe der hiesigen Presse erdulden mußzté, hat es jetzt fuͤr noͤthig gehalten, an den Herausgeber des Courier ein Schreiben zu erlassen, in welchem er die ihm von diesem Blatte gemachten Beschuldigungen zurückzuweisen sucht. Er fuͤhrt darin zunaͤchst, um seine menschlichen Gesinnungen zu erweisen, an, daß er bei der beko Verschwoöͤrung des General Lacy in Catalonien nicht weniger als 87 Personen das Leben gerettet habe, ohne jedoch seinen Pflichten weder als Offizier noch als Mitglied des Kriegsgerichts, das uͤber die Theilnehmer an jener Verschwoͤrung niedergesetzt wurde, zu nahe getreten zu seyn, und will dadurch die Behauptungen des Courier, als sey er der ver-
traute Genosse des Koͤnig Ferdinands gewesen, enckräften. In Be⸗ zug auf die ihm Schuld gegebene Verraͤtherei an Torrijos und den Brief, den er demselben geschrieben haben solle, behauptet er, daß ein solcher Brief, worin demselben von ihm gemeldet worden wäre, daß die Provinz finde, nie von ihm verfaßt worden sey. die Ünregelmaͤßigkeit, welche in dem kriegsrechtlichen Verfahren
w
ben solle. Der Courier ist indessen mit allem diesen nicht zu— frieden, sondern erklaͤrt den ganzen Brief fuͤr eine Aeußerung der schaamlosesten Frechheit und wiederholt seine saͤmmtlichen Beschuldigungen ganz ausdruͤcklich, die angeblich noch vorhandenen Beweise von Moreno's Verrath und auf den damaligen Britischen Konsul in Malaga, Herrn Mark, beruft, der sich jetzt in England befinde und uͤber das ganze Verfahren Auskunft geben koͤnne. Schließlich spricht der Courier seine Hoffnung aus, daß, wenn die Regierung sich nicht in die Sache mischen wolle, doch wenigstens ein Mitglied des Unterhauses die Vorlage der auf jene Sache bezuüglichen Papiere von Seiten des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten verlangen werde.
eingeleitet werden muͤsse, und erklart diese Angelegenheit fuͤr eine solche, an der jeder Englaͤnder, wes Glaubens und welcher Par— tei er auch sey, gleiches Interesse habe. Die Furcht, welche alle diese Aeußerungen bei Don Carlos und seinem Gefolge, zu wel— chem bekanntlich Moreno gehort, hervorgebracht haben, sollen durch die Ankunft des Admiral Napier in Portsmouth, von dessen Erscheinen im Publikum man besonders große Besorgnisse fuͤr die Spanischen Emigranten hegte, noch vermehrt worden seyn, so daß Don Carlos seine Abreise nach London beschleunigt hat, wo er die ehedem von Herrn Canning bewohnte Glocester Lodge beziehen wird.
Lord Adolphus Fitzelarente wird sich, dem B righton Guardian zufolge, mit der Baronesse= Wenman vermahlen.
In dem 'ersten Konzert, welches am Dien tag in der West⸗/ minster-Abtei stattfand, wurden Haͤndels Kroöͤnungs-Hymne, Haydn's Schoͤpfung und auserlesene Stucke aus Händels Samson, und in dem zweiten, welches gestern folgte, Händels Oratorium, die Israeliten in Aegypten und mehrere einzelne Arien und Choͤre von Haydn, Mozart, Händel und Beethoven aus— gefuͤhrt.
In Glasgow haben einige angesehene Getraidehändler Ban⸗ kerott gemacht.
Nachrichten aus Rio-Janeiro zufolge, sollten die Brasi⸗ lianischen Kammern gegen den 6. Mai eroͤffnet werden; im Lande war Alles ruhig.
Laut Briefen aus Valparaiso vom 25. Februar war das Britische Kriegsschiff „Challenger“ mit dem zum Vice /Konsul in Coquimbo ernannten Herrn Chamberlain dort angekommen. Die Fregatte „Dublin“ hatte sich von dort nach Lima begeben, um die Britischen Interessen bei den fortwaͤhrenden Partei⸗Kaͤmpfen daselbst zu schuͤtzen.
.
Aus dem Haag, 26. Juni. Gestern ist zu Scheveningen mit vielem Glanze die daselbst neuerbaute katholische Kirche ein— geweiht worden.
Morgen kommt vor dem hiesigen Zuchtpoltzei-Gerichte ein Prozeß zur Verhandlung, bei welchem wieder der bekannte Graf Libry-Bagnano betheiligt ist. Derselbe hat naͤmlich vor Kurzem unter dem Titel „He Fautocratie de la presse“ ein Werk er- scheinen lassen, das den hiesigen Buchhändler Lejeune zu einer Klage gegen ihn, aber auch zugleich zu dem Antrage veranlaßt hat, daß dem Grafen Libry⸗Bagnano ein Kurator gestellt werde, indem er selbst durch das im Jahre 1817 vom Prevotal⸗Gerichts⸗ hof des Franzoͤsischen Rhone-Departements gegen ihn, wegen Anfertigung falscher Wechsel gefaͤllte Urtheil zu lebenslaͤnglicher Zwangs-Arbeit, für buͤrgerlich todt erklart werden sen, Es fragt sich nun 1) ob dieses von einem Franzoͤsischen Gerichtshof ge— faͤllte Urtheil auch hier zur Anwendung kommen kann, und 2) ob die Königl. Ordonnanz, wodurch die Strafe des Grafen Libry⸗ Bagnano in lebenslaäͤngliche Verbannung verwandelt worden, nicht auch dessen buͤrgerlichen Tod wieder aufgehoben habe?
G elg i e n.
Juni. Der Koͤnig hat vorgestern im Lager sich dabei mit vielen
Bruͤssel, 27. von Schilde die Truppen gemustert und Offizieren auf das Leutseligste unterhalten. Nachmittags um 5) Uhr kehrte er nach Antwerpen zuruͤck, wo er in Begleitung des Civil, Gouverneurs, des Burgermeisters und der Generale Go⸗ blet, Hurel, d Hane, Chasteler und Prisse, das neue Entrepot be⸗ sichtigte und mehrere im Bassin liegende Kauffahrtei⸗Schiffe be⸗ stieg. Gestern ist der Konig uͤber Leer nach Diest abgereist, an welchem letztern Ort er uͤbernachten wollte.
Hiesigen Blattern zusolge, ist Dom Pedro mit den in seinen Diensten befindlichen Belgiern so zufrieden, daß er im
u gehen und nach Portsmouth erst zur Feier
nach nnd
in der vorigen Nacht auf dem Dampfboote „Kiel“ von
Mitgliedern zur
mene Frage uͤber die Aufhebung der Natural— hat einen Haupt-Gegenstand
gebildet. Aus der jetzigen Mittheilung des Ministeriums geht
mission, durch von jahrlich 1
zu sichern. Außerdem wuͤrden noch etwa 20,060 Malaga sich im Aufstande be. Eben so leugnet Moreno
wobei er sich besonders auf
Selbst der Standard dringt darauf, daß eine Untersuchung
steht, unserm Kriegs Minister durch Uebersendung eines
Begriffe griff Mitwirkung bei dem
Ordenszeichens seine Dankbarkeit fuͤr dessen Engagement jener Truppen zu bezeugen.
u n d Nor wegen.
Aus Christiania wird vom 23sten d. gemeldet, daß die Norwegische Bank am 11ten die Herabsetzung des Bank-Courses auf 125 pCt. beschlossen habe, welches der niedrigste Cours sey, den sie festsetzen koͤnne, bis das naͤchste Storthing anders bestimmen wuͤrde. — Ferner schreibt man: „Dem Vernehmen nach, soll die fruͤher erwähnte auswaͤr⸗ tige Anleihe zu 4 pCt. Zinsen am 2Alsten mit Hambro u. Sohn zu 95 pCt. abgeschlossen seyn (wovon jedoch? pCt. Provisien abgehe), und zwar mit der Bedingung, daß innerhalb 15 Jah⸗ ren die Ruͤckzahlung erfolge. Müiüttelst dieser Anleihe soll der Rest der alteren 6pCtigen eingeloͤst werden.
w
Kopenhagen, 27. Juni. Se. Majestaͤt der ö Ihrer
Sch weden Stockholm, 25. Juni.
Reise nach Juͤtland wieder hier angekommen.
, Hannover, 25. Juni. An die Staͤnde-⸗Versammlung ist eine ausfuͤhrliche Mittheilung uͤber einen fuͤr das Land sehr wich—
tigen Gegenstand, das Wege-Bauwesen, gelangt, nachdem
eine gemeinschaftliche Kommission von Regierungs— und Stäͤnde—
näheren Untersuchung dieses Gegenstandes nie— Die schon vielfach zur Sprache gekom⸗ Wegebau ⸗Dienste Kommission
dergesetzt gewesen ist. der Untersuchung der
hervor, daß nach den Berechnungen der General⸗Wegebau⸗Kom⸗
diese Aufhebung mehr oder weniger eine
durch entstehenden Auëfall zu decken und der Verwaliung die zur
Erfüllung ihrer wichtigen Zwecke durchaus erforderlichen Mittel
Rihlr. erforderlich seyn, wenn auch beim Neubau der Straßen die bisherigen Handdienste wegfallen sollten. Wenn gleich nun das Ministe— rlum sich mit dem von der vorigen Staͤnde-Versammlung wegen
bei Unterfuchung des Vergehens von Torrijos stattgefunden ha⸗ baldmoöglichster Abschaffung dieser Dienste aus gesprochenen Won ⸗ sche einverstanden erklärt, so hat dasselbe doch fuͤr die sofortige
Abschaffung derselben sich nicht erklären koͤnnen, weil zur Auf⸗
bringung der erforderlichen bedeutenden Ers oder erhohte Steuern ausgeschrieben werden muͤßten.
der Hand noch beizubehalten. Gewiß draͤngt sich bei dieser Ge⸗ legenheit jedem Unbefangenen die Frage auf, ob es nicht gera—̊ thener sey, nicht eher Hoffnungen auf Erleichterungen zu erweb⸗ ken, als man uͤbersehen kann, daß zu deren Realisirung keine unuͤbersteigliche Hindernisse im Wege stehen.
Altona, 30. Münt
vom 15. Mai d. J. beauftragt gewesen ist, hat jetzt, wie man
und zweckmaͤßigerer Daͤnemark als in den Herzogthuͤmern
daction eines Entwurfs zu der neuen Zoll-Verordnung beschaͤf⸗ tigt, welcher demnaͤchst von der zur Bearbeitung dieses Gegen— standes ernannten Kommission Kollegium dem Koͤnige zur Beschlußnahme vorgelegt werden soll. — — Frankfurt a. M., 28. Juni. In der heute ablaufen⸗ den Woche war der Handel in Oesterreichischen, Hollaͤndischen und Spanischen Papieren sehr lebhaft. Die Bariationen in den Cour⸗ sen der letztgedachten Fonds waren bedeutend. An der Boͤrse vom 23. Juni fanden mehrere Verkaͤufe in Metalliques, Actien und In⸗ tegraͤlen siatt, wodurch sich deren Notirung etwas druͤckte. Am folgenden Tage zeigten sich wieder Nehmer, und am 23sten war das Gesuch so zunehmend, daß bereits 92 J wurde. Diese Tendenz zum Bessergehen fand sich inzwischen unter— brochen durch die ploͤhliche Flauheit der Course Spanischer Effekten. In 48 Stunden sanken diese, die Speculation so vielfach okkupiren= den Fonds um fast 3 pCt. An Gruͤnden dieser Erscheinung fehlte es nicht: von Paris, Amsterdam und Berlin war die Notirung det Spanischen Schuld niedriger gekommen; man sprach von einer Re— duction zum konsolidirten Drittheil und dem Ausbruch der Cholera Am 26. Juni Nachmittags,
zu 1, unverzinsliche Schuld Franzobsischer Emission zu 19 haben. Letzteres Effet erfuhr diese Woche uüͤber
der Englischen 185. Bis zur Dienstags⸗Boͤrse fuͤr erstere 215, fuͤr letztere 195 bis 20 machen. Steigen erklärte sich aus den Nachrichten von Amsterdam, ses Papier, in Folge aͤufe
gische Rechnung, um 21 pCt. in die Hbhe gegangen war. hiefigen Platze waren die Umsaͤtze ansehnliche Posten abgeschlossen. D zu Ämsterdam und, Antwerpen nicht behaupten konnte, mehr wieder um 2p6Ct. fiel, so folgte man dieser ruͤckgaͤngigen Be— wegung auch bei uns. Nach dem neuen Oesterreichischen Lotterie⸗ Anlehn war wenig Frage. Polnische und Preußische Loose waren begehrt; erste erfuhren eine Besserung im Cours von ?
kleine Posten fand man zu 1003. — . fill. Der Bedarf ist unbedeutend; die verschiedenen in allen Sichten offerirt. bereite Nehmer. Depot- und Prolongations⸗ 3 2 A vCt. gemacht. — Nachschrift. Heute, men uns fiaurre Eburse aus Paris und Ämsterdam zu, worauf sich saͤmmiliche, den Tages Verkehr bildende Fonds etwas druͤckten; na⸗ mentlich zeigten sich Verkaͤufer Spanischer Effekten, die zu niedri⸗ gern Coursen losschlugen. Nach sche und Holläaͤndische Fonds etwas beliebter.
Jig lt en
Der Gazetta di Genova zufolge, waren ein Theil des Gefolges des Vom Miguel und einige sei⸗ ner Begleiter, worunter der General Lemos, am 18. Juni Mor gens an Bord der Englischen Korvette „Nimrod“ im Hafen von
Genua angelangt.
Devisen sind
Genua, 19. Juni.
Spanien.
Schreiben aus Madrid vom 14. Jun
Ein Privat⸗ Proclamation det
enthaͤlt folgende Details uͤber die Feier der Koͤniglichen Statuts: „Abends war große Parade im Truppen von allen Waffengattungen waren dabei zu sehen: K nigliche Garden, Provinzial⸗Milizen, Linien⸗Truppen,
und Kavallerie, unter letzteren auch Kuͤrassiere und reitende
Summe 0,60 Rthlr. erforderlich seyn wird, um den da⸗
atz Summen neue Dadurch
wird dann die Nothwendigkeit eintreten, die obigen Dienste vor
Die aus den beiden Kanzlei-Praͤs⸗ denten und den beiden Ober-Procureurs bestehende Kommission, welche mit den Vorarbeiten zu den staäͤndischen Verfuͤzungen
vernimmt, den Befehl erhalten, Vorschlaͤge wegen Einrichtung segulirung des Kommunalwesens sowohl in zu entwerfen. — Der
Ober-Procureur fuͤr die Herzogthuͤmer ist ferner mit der Re⸗ Derzog
h „so wie von dem General-Zoll⸗ Kammer? und Kommerz-Kollegium gepruͤft und durch dieses
fuͤr Aproc Metall. bewilligt
nach dem Eintreffen einer Handels⸗
Staffette aus Antwerpen, konnte man zproc. Rente zu 712, Zprof . ; po wie drei Bruder des ersten; die Obersten Urbisondo und
Schwankungen, wie solcht seil seinem Entstehen nie vorgekommen waren. Anfangs der Wocht stand die unverzinsliche Schuld Franzoͤsischer Emission 19, die von konnte man scho
Dieses enorm wo die⸗ von Einkaufen zu Hunderttausenden fuͤr Bel⸗ Auch am belangreich; es wurden täzlich Da sich inzwischen der Can = viel ⸗
Rthlt.
Perußische proc. Staatsschuld- Scheine sind hier sehr var und, nu . Im Wechsel-Geschaͤft ist ü * sassen hat, um damit die Kosten der Ueberfahrt nach dem Kon—
Diskonto Papier findet zu 25 bis 3 pCt. Geschaͤfte werden zu am Sonnabend, ka
Don Carlos aus Portugal eine große Rolle spielte, war so sehr
der Boörse hielten sich Oesterreichi⸗ 2 sandte, um Zeuge der Einschiffung zu Aldea Gallega zu seyn,
Pr ade.
Artillerit ö Gre ⸗
nadiere. Diese Truppen haben eine sehr gute Haltung und sind nach Franzoͤsischer Art equipirt; die Nachahmung ist so vollstaͤn— dig, vom Czako bis zu den Kamaschen, daß man sie auf 50 Schritt wen man die Farbe der Kokarde nicht unterscheiden konnte, fuͤr Fran zoͤsische Regimenter halten wuͤrde. Die National⸗Miltz, oder wenig stens die beiden Bataillone und die Schwadron, welche schon equipirt sind, waren ebenfalls unter den Waffen. Ihre Uniform ist glaͤnzend und geschmackvoll, und obgleich sie wohl in der Kriegskunst noch Neulinge sind, so zeigen sie doch beim Manoͤvriren dieselbe Ge— . schicklich eit wie unsere National⸗Garde, und dieselbe U cberlegen⸗ heit, welche Leute, die ihre Erziehung in Staͤdten empfingen, äber dir jenigen haben, die man vom Pfluge wegholt Was mit aufgefallen ist, war, daß man der National⸗-Miliz in der Schlacht⸗ reihe und beim Defiliren ihren Platz hinter den Linien-Tru pen angewiesen hatte. Dies ist ein grober Verstoß und sast ö Bischimpfung, denn in jedem Lande kommt dem freiwill gen Dienst der vor derste Platz zu. Der Infant Don Francisco de Paula nahm die Truppen in Augenschein, aber nicht zu Pferde und mit dem Degen in der Hand, sondern neben seiner Ge⸗ mahlin in einem Wagen und in Eivilkleidung. In den beiden Theatern wurden patriotische Hyamen gesungen und
—
. or. Str s . ⸗ . ö . . ⸗ bei jeder Strophe riefen die Zuhoͤrer: „Es lebe die Frei
heit!“ Alle Straßen waren glaͤnzend und auf sonderbare Weise erleuchtet, denn anstatt unserer Harzlampen, befestigt man große Wachsker zen an die Balkons, so daß die Vorderseiten der Haͤu— ser wie Altaͤre aussehen. Bei dem Scheine dieser Kirchen. Be⸗ leuchtung stroͤmte alles Volk in den Straßen umher, lem lich . Gruppen von Buͤrgern und * gen hin und wieder im Chorus die Hymne Riego's, die n
in Madrid selt eilf Jahren ö. J ö
nach zu ähnlichen Festlichkeiten Anlaß gegeben.
Censoren wuͤrbe es nicht zulassen, daß man alle und alles Geschrei, ich der Censoren erwähnte, so
d 8 2c 8er? * h ö und ausgezeichnetem Ruf, wie z. B. Quintana, der National—
durch ihre Rechtlichkeit, als dur 2 * . Reer keit, als durch ihre Kenntnisse empfeh— . ) n , . von 8 Uhr Abends. ) ö er Graf von Torreno zum Finanz-Mini . T 3 Finanz-Mmister nisterium gelangen, durch welche Herr Ze e SZelange urch. je Herr Zea daraus verdraͤngt , S* eben erfahre ich auch, daß fast alle die gestern er— . Hann in Censoren, und darunter auch die oben bezeichneten die . Annahme dieses Amtes abgelehnt haben.“ (
. 1.
Die Times enthalt folgendes Schreiben aus Lissabon vom 14. Juni: „In der letzten Zeit fand zwischen der Spani— schen und Portugiesischen Regierung eine sehr lebhafte Korre— spondenz in Bezug auf Don Carlos und seine Anhaͤnger statt Herr Martinez de la Rosa bestand darauf, daß ihnen nicht ge⸗ stattet werden solle, Portugal zu verlassen, und verlangte, daß sie in mehrere Städte des Innern unter Bewilligung einer be⸗ stimmten Pension vertheilt wurden; er verpflichtete sich, diese ihnen zu zahlen, und denen, die in ihr Vaterland zuruͤcktehren wollten, eine Amnestie zu verleihen. Der Spanische General— Konsul hat, in Abwesenheit aller Minister des hiesigen Hofes auf die Nachricht, daß etwa 280 Karlisten, meistens Offiziere, die am. 8. Juni von Aldea Gallega hierher gebracht und auf einem Englischen und einem Russischen Schiffe eingeschifft wurden zwei sehr dringende Noten an den Minister der aus wartigen Angelegenheiten erlassen und ihn an die Wuͤnsche seiner Regie— rung erinnert. In der zweiten der erwahnten Noten wird die Portugiesische Regierung fuͤr die Folgen, die aus der Abreise jener Menschen entstehen wuͤrden, verantwortlich gemacht. Sie stehen indeß jetzt voͤllig unter dem Schutze der Britischen Regierung, wen igstens muͤssen wir dies daraus schließen daß Lord Howard de Walden ihnen Paͤsse gegeben und der Major Wilde die Anstalten zur Einschiffung traf, und daß er dafuͤr sorgte, daß sie die noͤthigen Lebensmittel u s. w. zur Reise erhielten die nach Hamburg gehen soll, und wobei sie Falmouth berühren werden Viele von ihnen haben sehr achtbare Connexionen, und es ist zu be⸗ dauern, daß sie eine so ungluͤckliche Sache zu unterstuͤtzen suchten Ich will Ihnen einige Namen mittheilen: Brigade-General Be— renjaer, Oberst Fulgosio und Carlos O'Donnel von der Garde, Arosjude, der Oberst-Lieutenant Fernando C sei Bruder; Herr Arjona aus Te elch Herr mr . ten Spanischen Gesandten in England; ein Herr Freire . Sevilla, ein großer Liebhaber der Stiergefechte! Herr Evaristo Perez de Castro, der neue Spanische Gesandte, welcher gestern Abend ankam, war ein Mitglied der Cortes von Cadix im Jahre 1812 und einige Zeit ihr Secretair und damals ein Mann von großer Energie, aber dies ist jetzt nicht mehr der Fall mit ihm; er ist ein ehrenwerther Mann, der genau den Befehlen eines jeden Ministers, dem er dient, gehorcht. Er hatte an demselben Abend eine zweistuͤndige Zusammenkunft mit einem der Haͤupter der hiesigen Oppositions-Partei, einem notorisch schlechten Eharakter und an mehreren Orten wohl bekannt. Es ergiebt sich jetzt daß Don Carlos eine ziemliche Menge Juwelen in den Handen des Lord Howard de Walden und des Herrn Mortier ʒůrickge⸗
tinent von Europa fuͤr diejenigen Spanischen Karli ̃
nen gen sten⸗ Offiziere die ihm folgen wollen, zu bestreiten. Ein gewisser ö ein eifriger Tory, der bei den letzten Arrangements zur Abreise des
darauf bedacht, die Gefuͤhle desselben zu schonen, daß er den Oberst Ramon Texeira, den General Rodil als Commissair ab⸗
ersuchte, nicht in Uniform zu erscheinen, und sich in dem en⸗ blicke, wo die Einschiffung stattfinde, nicht zu y. zu . er sagte auch, wie ich gehoͤrt, daß er glaube, der Praͤtendent sey von der Spanischen Regierung sehr hart behandelt worden. — Die Chronica enthaͤlt ein Dekret Dom Pedro's in Bezug auf die Wahlen der Deputirten zu den Cortes; bis zum 173. Juli sollen die vorlaͤufigen Anordnungen in allen Kirchspielen vollen det sein. Die Kirchspiel⸗Wahlen beginnen am 13ten und endigen am 26sten, wo alle Provinzial-⸗Waͤhler in der Hauptstadt ihrer resp Provinz zusammenkommen. Jeder dieser Wähler wird von der siimmberechtigten Bevoͤlkerung, die sich nach der Ausdehnung des Kirchspiels auf 1000 bis nahe an 2060 Seelen belaͤuft, gewählt; aber nach den Nachrichten, die ich eingezogen, moͤchte es beffer
iher, und ziem⸗ Miliz ⸗Soldaten san⸗
t eilf en Die Bekannt⸗ machung des Königlichen Statuts hat in allen Provinzen der Reihe n Die Blaͤtter : 2 D r u voll ö. der Schilderung aller dieser Lustbarkeiten; sie ent⸗ halten jedoch nicht die ganze Wahrheit, denn die Scheere der Aeußerungen das dabei vernommen wurde, berichtete. Da — fallt mir ein, daß die gestrige Hof Zeitung das Verzeichniß der acht J zu vereidigten Verwaltern dieses Amtes erwählt worden sind. Seltsam genug, sind es lauter Männer von hohem Verdienst
putirten, Heute soll h . ernannt wor⸗ Er mußte aus derse ben Nothwendigkeit ins Mi,
.
( 11
Prien e, eagle ist ein Einkommen von hundert Milreis. 2. Provinzial Waͤhler beginnen am 27sten die Wahlen der ; ,. welche am 3. Ausust, wo die Listen daruͤber einzu⸗ sen . beendigt seyn muͤssen. Auf je 25,609 Seelen komint , Folgendes ist die Zahl der in jeder Provinz zu
putirten, und die ie res
vorgenommen werden. . J Deputirte.
— — —
Hauptstadt d. Provinz.
J 27 Tras os Montes. . 12. Ober ⸗Beira
Nieder⸗Beira 14. Estremadura.. ..... 20 Alemtejo
Algarbien
Azoren, 1ste Abtheilung. Aaoren, 2te Abtheilung.
Villa ⸗Real.
Vizeu.
Castello Branco.
Lissabon.
Evora.
Faro.
Ponte Delgado.
Angra.
Funchal. zie Ber ung von Portugal in Asien und n ' n, . 3 , Besitzungen sollen mi a ite . . r e g, Inseln, 9. r n sn , 9 Bissau und Cacheu, 2 Deputirte; das Koͤnigreich A ĩ Benguela 1 Deputirten; die Inseln St' e neh . 1 Deput, die Staaten von Goa 3 i, n en ,, . zu Macao, Timor und Sulu 1 Deput.; in Allem 14 Deputirte. Nach dem 47. Art. des Dekrets darf Niemand, d zum Deputirten der Cortes erwaͤhlt wird, diese Function bl z nen, thenn er nicht genuͤgende Beweise beibringen kann , J ö Ein Jeder, sofern er ein
'sischer Buͤrger ist und das vergeschriebene Einkomme von 200 Milreis (etwas uͤber 30) Thaler) jahrlich bes un wo er sich auch zur Zeit seiner Wahl , e. ö. rechtigt, seinen Sitz einzunehmen. Die min sterielle ö 6 die Oppositions⸗ Partei sucht sich jetzt die Stimmen zu sichern und nach. den sehr genauen und verschiedenen Untersuchun en, die ich uͤber diesen Gegenstand angestellt habe, bin ö. j
Dichter, Gallegos und Clemencin, Leute, die sich eben so fehr überzeugt, daß das Resultat im Allgemeinen guͤnstig für die
jetzige Verwaltung ausfallen wird, da man unter den 133 De— . ,, sich am 15ten August versammeln werden, . 146 3 . J in dem Zustande
: eig ö 4 u viel e ; 5 1 , n w. 6 Ansichten noch . , e.
egterung wenigstens 12 bis 14 Freunde fi s h von ihnen wuͤrden die absolute Masjoritaͤt ,, hier erwähnen, daß der Herzog von Terceira entschieden ein eifri⸗ ger Anhaͤnger der jetzigen Verwaltung ist, und aus der Absicht des Herzogs von Palnella, in der naͤchsten Woche sich am Vord des Dampfschiffes „Royal Tar“ in Privat“ Geschaͤften nach n . n , 1 e vor der ersten Woche des August
ckzukehren, geht offenbar hervor, daß er einsi sey j
nicht rathsam, sich den hiesigen Yin in u , . n e f zu widersetzen; er begiebt sich also in dem Augenblicke hinweg wo sein Einfluß bei den Wahlen ein großes Gewicht in die W 9 schale gegen die Minister werfen duͤrfte.“ .
Turkei.
Konstantinopel, 10. Juni. ĩ . Juni. (Oesterreichischer 36 1 Am äten d. M. wurden die fuͤr die . . ans, Prinzessin Saliha, bestimmten Braut-Geschenke feierlich 2 Serail von Beschiktasch in den Palast Ihrer Hoheit ,. Der Zug setzte sich gegen 5 Uhr zorgen Bewegung. Voran schritten, unter dem 8 militairischer Musik, zwei Compagnieen Infanterte und . 8 3 kamen die Stagts-Beamten der zwei⸗ n, dritten und vierten Klasse; denselben folgten i 3 ,, n, deren Ladung . nr n r, erstoffen bedeckt war. Sechs vierspaäͤnnige K le hielten prachtvolle Koffer, welche ; irg, , U ð mit Sammt uͤberzo und mit Silber beschlag n waren; i i ĩ . beschlage z in einem dieser hh man den aus massivem Silber verfertigten . er Prinzessin, und neben demselben einen geschmackvollen, mit goldoesticktem Sammt uͤberzogenen Stuhl. In einem andern . . . , Mangal Rohlenbecken) von ⸗zilber sie Sodann folgten zwoͤlf mit rothem Tu , , . , . 9. wie große an Ri n e en, und das Silber-Geschirt der Prinzefsin enthielte , s trugen auf dem . . , erze abarets, worauf sich allerlei kostbare aus 9 . * f . Silber verfertigte Gegenstaͤnde befanden. Zwoͤlf . Dian trugen eben so viel Cabarets mit durchsichtigen Deckeln von Sil— berdraht, welche mit Schmuck, Diamanten, Perlen ꝛc. gefällt waren; uͤberdies sah man kostbare Shawls, in ueber en
von Gaze, vorbeitragen, welche durch Baͤ e r ; nder v . usammengehalten wurden. Diesen folgten n lg,, ar e n f. e nnn . sicher fuͤr den Gebrauch des ret inzessin bestimmt sind, eine Schaar Serai Offizieren und Eunuchen, und endlich r e ,, . . der eine Abtheilu Kavallerie, welche den Zug schloß .. . . hloß. — Tages darauf, d . die Braut. selbst, unter Begleitung . oh n. e,. ö in . neue Wohnung zu Nischat-Abad ge⸗ ; eser Zug verließ Beschiktasch gegen 11 Uh Vormi tags, und setzte sich in folgender Ordnung i . bte g in Bewegung: 3 1 i, . Uhlanen von 400 ann me, , e-Musik voranging. Derselben fol ĩ Beamten der dritten und vierten ; n,, ierten, dann jene der und zweiten Klasse; die Kapidschi Baschi 6 n gr fn chen Kämmerer; die Beamten aus dem Innern des Se, rails; die Generale und Stabs- Offiztere des Kanonser— und Vom bardier, Corps; die Admirale und Schiffs⸗Kommandan⸗ . die Pascha's von zwei Roßschweifen, worunter Ferik Pa⸗ . 3. , 5 Namik Pascha, Mehmed Pa⸗ zu die im Dienste stehenden obersten Ulema's, naͤmli ,, nn,, (berhaupt . — ; i, der Rumili-Kaziaskeri (welcher mit diese 4 den des Bujut⸗ Imam verbindet) und der k natolien. Die Ulemas trugen saͤmmtlich das alte Kostuͤm welches gegen die modernen Uniformen der uͤbrigen Wurdentraͤ⸗ ger einen auffallenden Kontrast bildete; die Wesire oder Pa⸗ 66 . r e m , 36 der Muschir, Ahmed Pa— der dan⸗Pascha, Hussein Pascha ta von Widdin, Mustapha Pascha von Trikala, , gen hier anwesenden Statthalter aus den Provinzen, welche Wesirs⸗-Rang haben; der Seriasker Chosrew Pascha; der Groß⸗
jungen Prinzen saßen, uͤber denselben wurde ein reichgestickter Sonnenschirm emporgehalten; ein aäͤußerst geschmackvoller, mit sechs reich angeschirrten Pferden bespannter Gala⸗Wagen — derselbe, welchen der Kaiser von Rußland dem Sultan vor eini⸗ gen Jahren zum Geschenk gemacht hat — worin sich die Prin⸗ essin Saliha befand; die Fenster des Wagens waren mit Vor aͤngen und Jalousie⸗-Gittern so dicht geschlossen, daß kein Blick in das Innere desselben dringen konnte; sechsundzwan⸗ zig sechsspaͤnnige, theils Europaͤische, theils Tuͤrkische Wagen, worin sich großentheils zu diesem Aufzuge geladene Frauen Tuͤr⸗ kischer Großen befanden; dreißig vierspännige Koischus oder Tuͤrkische Wagen mit vergoldeten Gittern, wahrscheinlich mit den Frauen des Harems der Prinzessin; den Zug schloß Mili— tair⸗Musik und eine zweite Abtheilung Kavallerie. — Waͤhrend dieser beiden Aufzuͤge hielt sich der Süiltan in den auf der Hoͤhe von Beschiktasch aufgeschlagenen prachtvollen Zelten auf, aus welchen er den voruͤbergehenden Zug uͤberbläcken konnte. Die bunte Menschenmenge auf beiden Seiten der Straße, die zahl— losen gruͤnen Zelte der auf den Anhoͤhen errichteten Lager, die in Linien aufgestellten Truppen der verschiedenen Waffengattun—⸗ en, die reichen Uniformen der hohen Ottomanischen Staats— eamten, dies Alles in Verbindung mit dem herrlichsten Pa—⸗ norama, welches sich dem Auge auf allen Seiten entfaltete, machte dieses Schauspiel zu einem der prachtvollsten, das man sehen konnte. — Am naͤchstfolgenden Tage begab sich Se. Ho— heit nach verrichtetem Freitags Gebet, in Begleitung der vor nehmsten Wesire des Reiches, in das Serail der Prinzessin; der Sultan nahm das Mittagsmahl in ihrer Gesellschaft ein, und , 3 ö. des Tages in ihrem Palaste, aus erst gegen Abend i
ö geg in seine Residenz zu Beschiktasch — Die Times enthaͤlt folgendes Privat ⸗ Schreiben aus Kon⸗ stantinopel vom 27. Mai: „Der Bruch zwischen der Pforte und Aegypten scheint unvermeidlich. Auf einen von Mehmed Ali an den Sultan gerichteten Brief, dessen ich neulich erwahnte, hat der Divan geantwortet, daß die Tuͤrkische Regierung nmim—⸗ mermehr ihre Anspruͤche auf den zweijährigen von Aegypten dem Großherrlichen Schatz schuldigen Tribut aufgeben oder die Be— zirke von Urfa und Rang, von denen, obgleich sie zum Pascha— lik Diarbekir . Ibrahim Pascha Besitz zu nehmen fuͤr gut befunden hat, der Autoritaͤt Mehmed Ali's unterwerfen las— . werde. Der Sultan dringt auf augenblickliche Raͤumung ider Orte und auf Bezahlung aller Ruͤckstaͤnde. Da die Ein— räͤumung dieser Bedingungen das sine qua non des Tributs ist, so ist sie auch das sine qua non der Unterthaͤnigkeit. Beide vertrauen auf das Gluͤck; Jeder verachtet seinen Gegner; Jeder hat Beschwerden vorzubringen; Beide sind starrsinnig; Beide von Scmeich lern umgeben. So ist das Arrangement, welches Frankreich und England zur Erhaltung des Europaͤischen Friedens fuͤr nothwen⸗ dig hielten, wieder in Nichts zerfallen, und, dem Traktat zufolge, duͤrfte nun eine Intervention unvermeidlich seyn; die Verhaͤltnisse vom Februar vorigen Jahres wiederholen sich unter, wo moͤglich, noch vermehrten Schwierigkeiten; die Krisis ist von der größten Wichtigkeit, und es fragt sich jetzt, wozu das Buͤndniß von Frank— reich und England fuͤhren und was Rußland thun wird. Briefe aus Odessa vom 18ten d. aͤußern große Besorgnisse in Betreff der diesjährigen Aerndte. (Vergl. dagegen oben den Artikel
Odessa.) Die Angelegenheit der Insel Samos soll beigelegt seyn.“
Inis d.
Berlin, 2. Juli. Am 2b sten v. M. hielt bie hiesige Deu
sche Gesellschaft eine oͤffentliche e ,. in ,, . Herr Seminar -Direktor Diesterweg den ersten organischen Theil einer Abhandlung uͤber den gegenwärtigen Standpunkt der Methodik des Deutschen Sprach-unterrichts, uns der Professor von der Hagen hielt einen Vortrag uͤber die mythisch-chronologische Bedeütung der mannigfaltigen Deu t— schen Wochentage Namen und ihre Etymologie. — Es war die dritte oͤffentliche Versammlung dieser Gesellschaft, welche erst mit diesem Jahre wieder oͤffentlich hervorgetreten ist, nachdem sie seit mehreren Jahren in einem kleinen Kreise von Freunden sich auf haͤusliche Versammlungen beschraͤnkt, und darin fortwährend fuͤr ihren Zweck vaterländische Sprach- und Alterthums— kunde, im Stillen gewirkt hat. Sie wuͤnschte zu einer umfassenderen wissenschaftlichen Thaͤtigkeit die Theilnahme einer großeren An, zahl Mitglieder, die geneigt waͤren, Vorträge uͤber einzelne Ge— n nn, der Sprachgeschichte, des Wortthums, der
prachlehre, der Kunst und Alterthümer des Deutschen Vaterlandes zu uͤbernehmen, und besonders durch Mittheilungen des in diesem Gebiete neu Erscheinenden, so wie durch turze Beurtheilungen solcher Werke, das Jahr buch, dessen Fortsetzung die Gesellschaft nächstens herauszugeben gedenkt, zu bereichern; und dieler Wunsch hat die erfreuliche Folge gehabt, daß vierzig neue Mitglieder sich den zwölf alten zugesellt, und am Süf— tungstage der Gesellschaft, den 16. Januar d. J., sich Alle um ersten Male ver sammelt haben. In den deiden ersten ffentlichen Versammlungen, dergleichen fortan wenigstens alle Vierteljahre stattfinden, wurden fol ende Vortrage gehalten Der vorjährige Ordner, Hr. Direktor Augu st, eroͤffnete bie Sitzung mit einer kurzen Geschichte der, besonders durch sein Bemühen nunmehr so erweiterten Gesellschaft, und übergab das Ordner⸗Amt dem Professor v. d. Hagen. Hierauf las Herr Professor Fischer uͤber die zur musikalischen Eomposition geeigneten Gedichte und der diesjährige Ordner mit Erinnerungen an einen Mitstifter der Gesellschaft (1815) 5 Jahn, aus Anlaß von dessen neuesten Erklärungen gegen
eutsche Auswanderung und Auslaͤnderei uberhaupt. In der . oͤffentlichen Versammlung, am 17. April, las Herr ). Lütke uͤber den Ursprung und die Geschichte des Wortes „Hahnrei!!“. Dem folgte ein Vortrag des Herrn Hr. A. Benar! über den grammatischen Standpunkt unserer Zeit, und Herr 16 v. Gruber trug einige noch ungedruckte Lieder Castefli's in Oesterreichischer Mundart vor. Der zeitige Ordner, Prof. v. d Ha⸗ gen, gab einen kurzen Bericht uͤber die inzwischen gehaltenen nicht öͤffentlichen Monats⸗-Versammlungen, in welchen beiden das An⸗ denken Schleiermachers gefeiert murde (namentlich durch eine Vorlesung uͤber die Eigenthuͤmlichkeit und Eid wire n Schleiermachers in Hinsicht auf Deutsche Sprache und gien von Herrn Dr. Bonneh, und knuͤpfte daran die Abwehr einer Verunglimpfung des Verewigten zugleich mit anderen groß Pn m , . in der Allgemeinen Zeitung) . — Na usweis des so eben erschienenen V ichni der Studirenden auf der hiesigen Königl. ri; i n. Univerität betraͤgt die Gesammtzahl der immatrikulirten Stu, direnden im gegenwaͤrtigen Sommer⸗-Semester 1863. Hiervon
beschloß
Wesir und zu seiner Linken der Scheich-ol⸗Islam oder oberste
sein, eine Mittelzahl von 1100 oder 1266 Einwoh 12 nern anzune men. Eine der Berechtigungen zur Stimmgebung i *
Mufti, Letzterer ebenfalls in dem alten iß ; l l anz w ; eine schoͤne mit sechs Pferden bespannte * lh . —
) Die beiden Vortraͤge: und: Schleiermacher 2. di Freimuͤthigen Nr. 19. 20. 21.
Jahn und die Auswanderer e ultraliberalen, ; 65 S7. gedruckt n, Keben zent in