n, ee. Kö
gehören 578 (und zwar 455 Inlaͤnder und 123 Auslaͤnder) der
theologischen, 594 (naͤmlich 451 Inlaͤnder und 143 Auslaͤn⸗
der) der juristischen, 402 (worunter 255 Inländer und 147 Ausländer) der medizinischen, endlich 289 78. h. 182 Inlaͤn⸗ der und 107 Auslaͤnder) der philosophischen Fakultat an.
Außer diesen immatrikulirten Studirenden besuchen die Univer⸗
sitätt noch, als zum Hoͤren der Vorlesungen berechtigt, 54 von anderen Universitaͤten gekommene Studirende, deren Immatricu— lation noch nicht erfolgt ist; 193 nicht immatrikulirte Chirurgen und Pharmaceuten, und 279 Eleven des Friedrich⸗Wilhelms⸗In⸗ stituts, der ,, . Militair⸗Akademie, der Bau⸗ und der Forst⸗Akademie, des Bergwesens ꝛc. Folglich nehmen an den Vorlesungen im Ganzen Theil 2389 Zuhoͤrer.
— Am 17ten v. M. beging zu Löwenberg in Schlesien der Fuͤrstbischoͤfliche Kommissarius, Erzpriester und Stadtpfarrer Franz Gebauer, sein 50jaͤhriges Priester-⸗Jubildum. Nachdem schon am Vorabend des festlichen Tages der Jubelgreis durch einen von der Stadt veranstalteten glaͤnzenden Fackelzug und eine von dem Lehrer-Personale vorgetragene Kantate erfreut worden, erschie⸗ nen am Morgen des 17ten selbst die Geistlichkeit beider Konfes— sionen, der Kreis⸗Landrath und die Chefs der stäͤdtischen Behoͤr— den, in der Behausung des Gefeierten, um demselben ihre Gluͤck— wünsche darzubringen. Se. Maj. der Konig hatten dem Jubilar zu seinem Ehrenfeste den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse zu verleihen geruht. Von Seiten des Dom⸗Kapitels zu Breslau wurde ihm durch den General-Vikar von Montmorin ein in den ehrenvollsten Ausdruͤcken abgefaßtes Gluͤckwuͤnschungs⸗Schreiben, und im Namen der Ortsgeistlichkeit ein mit passenden Inschriften versehener silber⸗ ner Kelch uͤberreicht. Die ganze Versammlung setzte sich darauf nach der Kirche in Bewegung, wo der Jubilar unter Assistenz des Weih-Bischofs von Breslau, Herrn von Schubert, das Hochamt hielt. — Fuͤr den Mittag war in der Freimaurer⸗Loge ein Festmahl veranstaltet worden, bei welchem der Weihbischof den ersten Toast auf das Wohl Sr. Maj. des Koͤnigs ausbrachte. Außer dem oben erwaͤhnten Kelche erhielt der Jubilar auch noch mehrere andere werthvolle Geschenke, von denen ein schoͤner sil— berner Pokal von der katholischen Gemeinde und . silberne Armleuchter von der Stadt einer besonderen Erwaͤhnung ver— dienen.
— Auf dem Magdeburger Wollmarkt, der am 27sten v. M. beendet war, bestand die gesammte Zufuhr aus etwa 000 Centnern, wovon 900 bis 1000 Ctr. unverkauft blieben. Der zweite Tag des Marktes war fuͤr die Verkaͤufer der guͤnstigste; auch am Nachmittag dieses Tages wurde fuͤr gute Mittelwollen 5 bis 8 Rthlr. pro Centner mehr als im vorigen Jahre gezahlt. Am letzten Markttage waren die Kaͤufer zuruͤckhaltender, so daß die Verkaͤufer sich bequemen mußten, zu niedrigeren Preisen, als ihnen in den ersten Tagen geboten worden, loszuschlagen. In seinen Wollen war am wenigsten Kauflust zu spuͤren.
Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmallger h Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
338, , Har. . e . . 2 ö Quellwärme 7,5 R. e,, ,, s,, fare lünen. Dunftsaͤttig. 88 pst. 6 pCt., 66 pCt. Bodenwwärme 13,9 R. Retter. , 13 hetet. Husbünft. o, a, In. ; z Niederschlag 0.
1834. 1 Juli. Luftdruck.
Luftwaͤrme Thaupunkt
Wind W. olkenzug . W. . Auswärtige Börsen.
Amster dam, 27. Juni.
Niederl. wirkl. Schuld 5l5 38 do. 963. Ausgesetzte Schuld 14. Kanz-Bill. 2 AES Amort. 907 3183 733. Russ. (v. 1831) 965. Preuss. Prämien-Sccereeine. 1023. do. A5 Anl. 98. Oesterr. 973. 53 33 481.
Span. 71. Hamburg, 30. Juni.
Oesterr. 53 Metall. 9093. A8 do. 91. HunkAetien 1278. Russ. Engl. 102. Russ. Hell. 99. Met; i! Iamb. Cert. 96. Preuss. Fränm. Scheine 1153. Poln. 1321. Dun 71. Holl. 8 95. 218 50. Span. 383 A5z. A357.
746
London, 27. Juni. Cong. pr. compt. 92. Span. A0], . 1825 35, 34. Holl. 238 523, 3. 58 971. Bras. 767. Columb. 323, 32. Mex. 683 M]. St. Petersburg, 2. Juni. London 3 Mt. 105. Hamburg 3 Mt. 93. Amst. 3 Mt. 533. Silber-Rubel 358. Wien, 27. Juni. A3 90. Bank- Actien 1276 Loose zu 100 FI. Neue Anleihe v. 1834 5714 à 370.
38 A8, 3. Griech. v. Portug. v. 1831 791. 79.
Paris 3 Mt.
1123.
53 Met. 99. — . Part. - Obl. —.
Königliche Schau spiele.
Donnerstag, 3. Juli. Im Schauspielhause: Zum ersten⸗ male wiederholt: Pietro Metastasio, historisches Drama in 4 Ab⸗ theilungen, frei nach dem Italiaͤnischen des Federici, von Carl Blum. Hierauf: Die Damen unter sich, Lustspiel in 1 Akt, von M. Tenelli.
Freitag, 4. Juli. Im Schauspielhause: Auf Begehren: Der Freischuͤtz, Oper in 3 Abth. Musik von C. M. v. Weber.
Köͤnigstädtisches Theater.
Donnerstag, 3. Juli. Die Familien Capuleti und Mon— tecchi, Oper in 4 Abth. Musik von Bellini.
Freitag, 4. Juli. Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten, Posse in 5 Akten, von L. Angely. (Herr Plock wird vor seiner Urlaubsreise hierin zum letztenmale auftreten. Hierauf: Das Fest der Handwerker, komisches Gemaͤlde aus dem Volksleben in 1 Akt, als Vaudeville behandelt, von L. Angely.
Neueste Nachrichten.
Paris, 26. Juni. Vorgestern Abend hatten der Spani— sche, der Preußische, der Belgische und der Bayerische Gesandte in Neuilly Audienz beim Koͤnige. Gestern Mittag fuͤhrten Se. Majestaͤt in den Tuilerieen den Vorsitz in einem Minister⸗Rathe.
Gestern Mittag hatten der Graf Pozzo di Borgo und der Graf von Appony und Nachmittags Lord Granville lange Kon— ferenzen mit dem Admiral Rigny im Ministerium der auswaͤr— tigen Angelegenheiten.
Der Marquis von St. Simon, ehemaliger Botschafter in Stockholm, ist, wie verlautet, zum Generak-Gouverneur der Franzoͤsischen Besitzungen in Indien ernannt worden. Das Mi— nisterium soll den Botschafter-Posten in Stockholm ganz aufzu— heben und nur einen Geschaͤftstraͤger dorthin zu senden beab— sichtigen.
Das Journal des Dabats giebt heute wieder einen Be— richt uͤber die Wahlen in den Departements, der jedoch die Liste der neuen Deputirten noch nicht abschließt, denn von 16 Wahlen ist das Resultat noch nicht bekannt, doch glaubt man morgen daruͤber Nachricht zu erhalten. Das genannte Blatt berichtigt heute auch ein paar Irrthuͤmer in seinen fruͤheren Angaben; zu Cherbourg namlich ist nicht, wie es ge— meldet hatte, Herr Quesnault, sondern Herr von Bric— queville, der Kandidat der Opposition, und zu Valen— ciennes nicht Herr von Haubersaert, sondern der ministerielle Kandidat Herr Dumon gewaͤhlt worden. Ferner hatte es den Deputirten der Maine und Loire, Herrn Dandigné de la Blan— chaye, aus Versehen unter die Kandidaten der Opposition gerech— net; er gehoͤrt aber zur ministeriellen Partei. Eben dieses Blatt giebt auch folgendes Verzeichniß von denjenigen Deputirten, die bis jetzt an mehreren Orten zugleich gewaͤhlt wor— den sind: 1 Ministerielle. Herr Thiers, 3 Mal, zu Paris, zu Aix und zu Mirande; Herr Persil, 3 Mal, zu Lombez, Condom und Ussel; Herr von Rigny, 2 Mal, zu Boulogne und Toul; Herr Duchatel, 2 Mal, zu Jonzac und Marennes; der Marquis von Dalmatien, 2 Mal, zu St. Pons und Castres; Herr Bessieres, 2 Mal, zu Sarlat und Figeac; Herr Beslay der Vater, 2 Mal, zu Sinan und St. Malo; Herr Alexander von Laborde, 2 Mal, zu Paris und Etampes;
*.
der General Valazé, 2 Mal, zu S(ez und Laigle; Herr Dusers 2 Mal, zu Bayonne und Dax. 2) JJ Herr von Cormenin, 2 Mal, zu Mans und Joigny; Herr 9. Laffitte, 3 Mal, zu Rouen, Bourbon-Vendée und Pont ⸗Rous⸗ seau; Herr Odilon-Barrot, 2 Mal, zu Chauny und Savenay; Herr Bignon, 2 Mal, zu Andelys und Nantes; Herr Berrher, Mal, zu Issengegux, Marseille, Toulouse und Toulon; Herr von Lamartine, 2 Mal, zu Bergues und Macon; Herr Drault, 2 Mal, zu Vienne und Chatellerault; Herr von Trach, 2 Mal zu Moulins und La Palisse. .
Die Franzoͤsische Regierung hat in Folge eines Gesuchs des Belgischen Mmisters des Innern den Direktor der Franzoͤsischen Akademie zu Rom autorisirt, den in jener Stadt sich aufhalten den Belgiern den Zutritt zu den taͤglichen Studien der Akade— mie zu gestatten.
Einer Koͤniglichen Verordnung zufolge, uͤber die Rhone, zu St. Perreux uͤber den uͤber die Seine und zu Boullet uͤber die Loire statt der jetzigen Schiffbruͤcken gebaut werden.
Der Werth der im Jahre 1833 nach Frankreich eingefuͤhr⸗ ten Waaren und Produkte belief sich auf 652,872,342 Fr. und der Werth der Ausfuhr auf 696, 283,132 Fr., welches eine Bi— lanz von 43,410,796 Fr. zu Gunsten der Ausfuhr ergiebt. In Jahre 1831 betrug der Gesammtwerth der Einfuhr 81 Min. Fr, mehr als im Jahre 1832; im Jahre 1829 belief sich derfelbe auf 28 Mill. Fr. mehr als im Jahre 1831 und auf 112 Mil lionen Fr, mehr als im Jahre 1832. Der Werth der Ausfuhr dagegen uͤberstieg im Jahre 1832 den vom vorhergehenden Jahre um 45 Millionen und den des Jahres 1829 um 126 Missionen Franken. Wenn man also die Jahre 1829 und 1832 mit ein— ander vergleicht, so ergiebt sich eine Abnahme der Einfuhr aus fremden Ländern um 112 Millionen und eine Zunahme der Aus fuhr um 126 Millionen Fr.; hieraus folgern hiesige Blat ter, daß der Handel und Gewerbfleiß Frankreichs in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht haben muͤsse, da das Land' im Stande sey, einen bedeutenden Ueberschuß seiner Production ins Ausland zu versenden.
In einem Schreiben aus Bur gos vom 13ten d. heißt es:
sollen zu Lagnieu Oust, zu Rouen haͤngende Bruͤcken
„Der Geist der Bevoͤlkerung hat sich sehr gebessert, und die . Karlisten werden jetzt mit weit groͤßerer Energie verfolgt; 50 von Tastors Schaar sind desertirt und mit Waffen und Gepaͤck zun
Ih der vorigen Woche wur ⸗ Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin von Preußen
Brigadier Iriarte uͤbergegangen. den 20 Insurgenten im Thale von Mena gefangen genommen.
Aus dem Thal von Sobrarbre sind Abgeordnete nach Burgos ge⸗ Sopelana ist
kommen, um sich 800 Stuͤck Flinten auszubitten. in Alava angegriffen worden; seine Schaar wurde zerstreut und er selbst verlor einen Arm in dem Gefecht. Rico, ein anderer Chef, ist gefangen genommen worden. Die Regierung hat den Postenlauf zwischen Sevilla und Cadix suspendirt, weil die Cho— lera zu Andujar ausgebrochen ist. Auch an der Graͤnze, zu Xeres, scheint sich die Krankheit gezeigt zu haben.“
— Heute schloß hproc. Rente pr. Compt. 106. 20. Ein con. 196. 25. Z3Zproc. pr. compt. 77. 75. sin cour. 77. 86. .
Neap; pr. Compt. 94. 70. sin Cour. 93. 75. 5proc. Span. Rente
75. Zproc. do. 463. Cortes⸗-Obl. 35. Ausg. Span. Schuld 183.
Frankfurt a. M., 20. Juni. Oesterr. 5proc. Metall. 100. i. 911. ; 1090 Fl. — Preuß. Praͤm. Sch. 577. Br Holl. 5proc. Obl. 953. Poln. Loose 66. Span. 5proc. Rente 703. Zproc. do. perp. 1e.
Redacteur Cotta.
— ——— m —
. und Belgier, von Arnim, nach Pommern.
= . ö
Bank⸗Aetien 1515. Part- Obl. 1393. G Loose zu dieses Befehls ward durch das Allerhoͤchst bestaͤtigte Reglement vom 14. Januar 1834 auf die letzte Hälfte dieses Jahres ver— schoben. Aushehung angeordnet, welche mit dem 1. Juli beginnen und ohne Ruͤckstand am 1. September d. J. beendigt seyn soll. Zur
Preußische Staats Zeitung.
Allgemeine
Freitag wen in Jüli
w rn hz,
A mthi che Nachricht etz. n d . Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Wasserbau-Inspektor
Robiling in Torgau die Rettungs-Medaille mit dem Bande zu verleihen geruht.
Angekommen: Der Kaiserl. Russische Geheime Rath, FFuͤrst Drucki⸗-Lubecki, von St. Petersburg. . Der diesseitige außerordentliche Gesandte und bevollmaͤch—
tigte Minister an den Großherzogl. Mecklenburgschen Hoͤfen, dem Großherzogl Oldenburgschen Hofe und den freien Staͤdten des 1Izrdlichen Deutschlands, von Hänlein, von Hamburg.
Abgereist: Der Kammerherr, außerordentliche Gesandte bevollmaͤchtigte Minister bei Sr. Majestaͤt dem Koͤnige der
, nn chr cht eit. H
n n. St. Petersburg, 25. Juni (Abends). Ihre Koͤnigl. sind heute Mittag um 1 Uhr im besten Wohlseyn und nach der gluͤcklichsten Seefahrt in Peterhof eingetroffen, wo Sie von Ihren Kaiserlichen Majestaͤten ünd der Kaiserlichen Familie auf das Freudigste empfangen wurden.
. Das Niederlaͤndische Linienschiff „de Zeeuw“ und mit dem— selben der Prinz Friedrich Heinrich der Niederlande ist auf der
J hiesigen Rhede angekommen.
Aus Moskau ist die Nachricht eingegangen, daß der Praͤsi—
. dent des Reichs-Rathes und Kanzler fuͤr die inneren Angelegen—
heiten, Fuͤrst Kotschubei, mit Tode abgegangen ist. J Dem Kaiserlichen Ukas vom 19. Oktober 1831 zufolge, sind die Buͤrger und Freisassen der Gouvernements Witepsk, Mohi— lew, Minsk, Kamieniec-Podolski, Kiew, Wolhinien, Grodno und
der Provinz Bialystock zum persoöͤnlichen Militairdienste verpflich— tet worden und demgemäß vorgeschrieben, unter den bezeichneten Bewohnern dieser Gouvernements, fuͤr den ersten Fall, von 500
Individuen 10 zum Kriegsdienste auszuheben. Die Erfuͤllung Jetzt wird auf Befehl Sr. Majestaͤt die obengenannte
Uniformirung der Rekruten soll von denen, welche sie zu stellen haben, der bei der 98sten Rekrutirung mittelst Uäas vom 1. Au—
. gust 1833 festgesetzte Geldwerth angenommen werden, d. h. 33
. Nubel fuͤr jeden Rekruten.
Gedruckt bei A. W. Hayn.
Tochter des Obristen von Lutz und der Helena Caro⸗
Bekanntmachungen.
Oeffentliche Vorladung.
Die unbekannten Erben der am 253. Mai 1832 zu Podgursz verstorbenen Caroline Helene, gebornen von Lutz, separirten Hauptmann von Agard, welche zuerst an den Kammerherrn von Plonskowski und sodann an den Lieutenant von Bystram verheirathet gewesen, von beiden Ehemaͤnnern aber geschieden worden, und eine
sina, gebornen Zawadika von Bieberstein primi voti , . zecundi voni Salj⸗Inspector Avs gewesen sein soll, werden hierdurch aufgefordert, im Termine ben 8. October 1834, Vormittags 10 Uhr, vor dem Deputirten Herrn Ober⸗Landesgerichts⸗Aus⸗ cultator Arnold in dem hiesigen Ober⸗Landesgerichts⸗ Fonferenj⸗Zimmer zu erscheinen und ihr Verwand⸗ schafts⸗Verhaͤltniß und Erbrecht gehörig nachzuweisen, widrigenfalls der Nachlaß dem Fiseus als herrenloses Gut zugesprochen werden wird. ᷣ Maͤrienwerder, den 22. November 1853. Königl. Preuß. Ober-Landesgericht.
Nothwendige Subhastatio n. Die im Bomster Kreise belegene, zur Faustin v. Zakrzewökischen Konkurs- Masse gehdrige Herrschaft Rakwitz, bestehend aus der Stadt, dem Dorfe und Vorweike gleichen Namens, dem Vorwerke Swoboda, den Kolonien Faustinberg und Theresienau und den Hauländereien Tarnowo und Panigrodz, deren Tax⸗ werth auf 64,360 Thlr. 5 sgr. 1 pf, ermittelt worden, soll im Wege der fortgesetzten Subhastation den 5. Aug u H an hiesiger Gerichtsstelle öffentlich verkauft werden. Die Taxe, der neueste Hnpothekenschein und die be— sonderen Kaufbedingungen sind in unserer Registratur einzusehen. . Fraustadt, den 1. Mai 1834. Königl. Preuß. Landgericht. Neigebaur.
—
6 6 t t n,, Demnach der Kothsasse Heinrich Samuel Linde⸗ mann zu kleinen Denkte auf Todeserklaͤrung seines Brubers, des Johann Christian Lindemann, welcher als Soldat des ede len weßstphaͤlischen In fanterie⸗Re⸗ gimentz mit der franzoͤsischen Armee im Jahre 1862
rungen Genuͤge geleistet worden, mittelst Bescheides vom heutigen Tage deferirt ist; so wirb der gedachte Johann Christian Lindemann, aus kleinen Biewende gebuͤrtig, hierdurch vorgeladen, sich binnen Jahresfrist und spaͤtestens in termino den 15 Ferner 1835, vor hiesigem Herzogl. Kreisgerichte eo sub praej. zu stellen, daß widrigenfalls gegen ihn die Todeserklaͤrung ausgesprochen, und dieser zufolge uͤber dessen Vermh⸗ gen und uͤbrige Zustaͤndigkeiten den Rechten gemaͤß verfuͤgt werden wird. Alle, welche Nachrichten von dem Verschollenen erhalten haben sollten, werden zugleich aufgefordert, solche dem unterjeichneten Gerichte mit⸗ zutheilen, so wie auch diejenigen, welche an dem Nach⸗ lasse des Verschollenen aus irgend einem Grunde An⸗ spruͤche zu haben vermeinen, Kraft dieses eitirt wer⸗ den, solche in obigem Termine, bei Strafe des Aut⸗= schlusses anzumelden. ͤ .
Wolfen buͤttel, den 44. Januar 1834. Herzogl. Braun schweig.“ Lüneburg. Kreis⸗—
Gericht daselbst.
Um sich der am 29. Juni beginnenden Badezeit in Swinemuͤnde anzuschließen, wird das Dampfschiff Kron⸗ prinzessin am 19. Juni seine regelmaͤßigen Fahrten zwischen Stettin und Swinemuͤnde 3 mal in der Woche beginnen, naͤmlich an jedem Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Mittags 123 Uhr von Stettin, und an jedem Montag, Mittwoch und Freitag 8 Uhr Mor⸗ gens von Swinemünde abgehen. Die Preise der Passage bleiben dieselben als bisher, und zur Bequem⸗ lichkeit der mit der Schnellpost von Berlin ankom⸗ menden Reisenden wird ein Fuhrwerk am Posthause bereit stehen, um deren Sachen gegen eine geringe Entschaͤdigung zum Schiffe zu befoͤrdern. Vom 5. Juli an tritt jedoch wegen der Fahrten nach Ruͤgen folgende Aenderung ein: Das Damschiff wird an den 8 auf einander folgenden Sonnabenden des Juli und August, naͤmlich am 5., 12., 19., 26. Juli und 2 N, 16, 23. August des Morgens um 5 Ühr von Stettin abgefertigt, um nach Verweilen von einer Stunde in Swinemuͤnde, noch an demselben Abend Puttbus zu erreichen, waͤhrend des Sonntags dort zu
Allgemeiner Anzeiger fur die Preußischen Stanten.
saffen dieser Jahrbücher nach mehr zu erleichtern, s⸗
den eine wesentliche Bequemlichkeit bereitet, wofuͤr jeder Passagier ersten Platzes, und außerdem jeder mit Gepaͤck versehene Reisende die kleine Abgabe von 4 sgr. zu, entrichten hat. Hierdurch wird es auch kuͤnfejg möglich, Wagen mit dem Dampsschiffe von Swine⸗ muͤnde nach Puttbus zu transportiren, deren Fracht um 1 Thlr. höoͤher ist als die zwischen Stettin und Swinemuͤnde. ; ; Die Fahrt⸗Preise zwischen Puttbug und Swine— muͤnde bleiben die bekannten.
Stettin, den 3. Juni 1834.
A. Lemonius.
mm r t ο 2 ο Q Q 2 2 Q Q e d, e mm Q m m, o.
Literarische Anzeigen.
Bei Otto Wigand in Leipzig erscheinen und i der Stuhrschen Buchhandlung zu Berlin, hoh platz Nr. 2, wo Hefte zur Ansicht liegen, zu hesteilen: ⸗ Jahrbücher der in- und ausländischen gegammten Medicin, herausgegeben von Dr. C. Ch. Schmidt. LInhalt: Auszüge aus sämmtlichen in- und ausländischen medic. Journalen.
Klinik von Heil-, Enthindungs- u. Irrenanstalten.
Kritik der in- u. ausländ. medic. Literatur. Miscellen.
E. Medic. Bibliographie des In- und Auslandes.
Ich habe mich diser jeder Anpreisung dieser neu entstandenen Zeitschrist enthalten. Ich wollte, daß Deutschlands Aerzte sich uberzeugen moͤchten, wie der Hr. Redagteur und ich unser Versprechen verwirklich⸗ ten. — Fünf Monatshefte sind nun im Buchhandel, und mögen bezeugen, daß noch keine medieinische Zeit⸗ schrist auf dem Erdboden existirt, die das bringt, was wir hier bieten. Ueber 26060 der achtbarsten Litterato— ren und ypraktischen Aerzte in 55 Staͤdten Deutschlandz jaͤhlen wir als Mitarbeiter und Besoͤrderer dieser Jahrbücher!
Seine unausgesetzte Wirksamkeit, ja seine ganze Zeit widmet der unermuͤdliche Redacteur, Herr Dr. Schmidt, diesem Unternehmen, und ich lasse nichts unversucht,
rasten, und am Montage, als den J., 14., 21., 28. Juli, 4., 11., 18. und 25. August, wieder Morgens 1 Uhr von Puttbus abzugehen, um an demselben Abend in Stettin einzutreffen. Sr. Durchlaucht, der in den Verschoͤnerungen Ruͤgens unermuͤdliche lr zu Putt⸗
nach Rußland marschirt ist, angetragen hat, und sol⸗
so rasch als nur moͤglich Journale und Buͤcher (diese Wissenschaft betreffend) aus allen Laͤndern der & herbeinnschaffen Und was die Ausstattung betrifft, so kann ich mit Wahrheit sagen: sie ist so schoͤn und ein— zig, wie das Werk!
bir zar durch Ertichtamnz eiutt. berhenien Lind in z,
— — ——— 09
¶ Der Preis aber ist s niedrig gestellt, daß 1000 Exem⸗
* 1 — 4 . * —
bewillige ich bandweise Praͤnumergtion. Jaͤhrlich er⸗ scheinen 4 Vaͤnde oder 12 Hefte. 1 Dand nh it 26 große Medianbogen, jede Seite in 2 Spalten, jede Spalte 61 Zeilen, und kostet ein solcher Band 3 Thlr,
ich von allen Aerzten, die ihrer Kunst und der Wissen⸗ schaft leben, unterstitzt werde. - a. Leipzig, am 25. Mai 1834.
Otto Wigand.
*
erschienen und fuͤr 2 Thlr. 10 sor. zu erhalten.
das erste in der Regel einzeln, das zweite und dritte zusammen als Doppelheft. Wenigstens wird alle sechs
haben, auch durch saͤmmtliche (in Berlin, Posen, Bromberg durch E. S. Mittler,
9
entworfen von Christlieb Julius Branist, Dir. und ordentl. Professor der Philosophie an der Universitaͤt u Breslau.
Das von mir auf Subseriptson angejeigte Blatt o Spasimo di Sicilia, gemalt von Raphael,
Größe des Toscht schen Kupfersticht, ist nunmehr been— digt und die Auflage bereits von Munchen unterwegen.
Preis noch offen. Laden⸗Preis auf chinest. Papier 4 Thlr. Ein Probeblatt ist in meinem Loreale zur Ansicht auf⸗ gestellt. ö
George Gropius.
So darf ich wohl mit einiger Zuversicht hoffen, daß
Vfi Ferd. Důmmler, Linden Nr. 49 ist so eber er dritte Band der Rechtsspruͤche der Preußischen Gerichtshöͤfe, hergusgegeben vom Herrn Geheimen Ober- Justiz- und Revissons⸗Rathe A. H. Sim on und dem Herrn Kammergerichts⸗-Rathe H. L. v. Stram pff,
5
Kuͤnftig wird feder Band in 3 Heften erscheinen,
Monate, wo moͤglich alle vier Monate, abwechselnd ein Heft und ein Doppelheft ausgegeben werden.
So eben erschien, und ist bei Graß, Barth und Comp. in Breslau lin Commissson) fuͤr 2 6 zu resp. Buchhandlungen, ¶
ö. ö 3
Stechbahn Nr. , zu beziehen: . System der Meta⸗Physik,
sithegraphirt pal Gz. Bod m gr. in Htünchen, in de
Bis zur ÄAntunft derfelben bleibt der Subseript fon, auf weißem Papier 3 Thli.
6
Paris, 26. Juni. In den Departements sind serner ge— wäaͤhlt worden, und zwar: In Blois, der min. K. u. Ex⸗Dep. Pelet (vom Lozère⸗Dep.); in Ancenis, der K. der Opp. und Ex⸗Dep. Levaillant; in Paimboeuf, der K. der Opp. Maës. in Agen, der min K. und Ex⸗Dep. Dumon; in Villeneuve d Agen, der min. K. und Ex-Dep. Paganel; in Angers, der min. K. und Ex⸗Dep. A. Giraud; in Baugé, der min. K. und Ex⸗-Dep. K. Giraud; Segré, der min. K. und Ex⸗Dep. d Andigné de la Blan— chaye; in Saumur, der min. K. und Ex-Dep. B. Délessert; n Dous, der min. K. und Ex⸗Dep. Felix Bodin; w”Cherbourg, der K. der Opp. und Ex⸗Dep. v. Bricqueville; Carentan, der min. K. und Ex⸗Dep. Enouf; Saint⸗-Lo, der K. der Opp. und Ex⸗-Dep. Havin; Mortain, der min. K. und Ex⸗Dep. Legrand; n Perriers, der min. K. Avril; Epernay, der min. K. und Ex⸗Dep. Joseph Périer; Chälons, der min. K. und Ex⸗Dep. Dozon; Sainte⸗Menéhould, der min. K. u. Ex⸗Dep. General Tirlet; Mayenne (2Ater Bezirk), der min. K. Olivier; Luneville, der min. K. und Ex-Dep. Delespée; in Nancy, der min. K. Lacoste; in Chäteau-Salins, der min. K. Fleury de Chaboulon; in Saarburg, der min. K. und Ex-Dep. Chevandier; in Bar⸗le⸗Duc, der K. der Opp. und Ex⸗Dep. Gillon; in Commerey, der min. K. und Ex-Dep. Etienne; in Verdun, der min. K. und Ex⸗Dep. Genin; in Pontivy, der K. der Opp. und Ex⸗Dep. Beslay; in Muzillac, der min. K. Caradec; in Lorient, der min. K. Ledéan; in Ploérmel, der min. K. und Ex-⸗Dep. von Sivry; in Thionville, der min. K. und Ex-Dep. Poulmaire; in Briey, der min. K. Ladoucette; in Saargemuͤnd, der min. K. Schneider; in Metz, der K. der Opp. und Ex-Dep. Genot; in Lille (erster Bezirk), der min. K. und Ex⸗Dep. Delespaule; in Douai, die min. K. und Ex⸗Dep. Graf v. Montozon und Martin; in Duͤnkirchen, der min. K. Roger; En Avesnes, der min. K. General Merlin; in Cambrai (erster Bezirk), der min. K. und Ex⸗-Dep. Lallier; in Valenciennes, der min. K. Dumon; in Mortagne, der K. der Opp. und Ex-⸗Dep. Ballot; in Argentan, der min. K. und Ex⸗Dep. His; in Arras, der min. K. und Ex⸗Dep. Harlés Sohn; in Saint⸗Omer (erster Bezirk), der min. K. Armand. Herr Noyer-Collard, der zu seiner Zeit der Gewaͤhlte der
Nation hieß, weil er in7 Wahl⸗Kollegien zugleich ernannt wurde, hielt, nachdem er neuerdings in Vitry zum Deputirten ernannt worden, an die dortigen Waͤhler folgende Rede, in welcher der vorletzte Satz von den hiesigen Blaͤttern besonders herausgehoben wird: „M. H. Die Beharrlichkeit, womit sie mir Ihre Stim⸗ men ertheilen, ruͤhrt mich tief, und ehrt die letzten Tage meines politischen Lebens. Ich sollte vielleicht das Amt, zu dem Sie mich aufs Neue berufen, ablehnen, denn Sie wissen, daß ich, einer anderen Zeit angehoͤrend, fuͤr die jetzige, die Alles erneuert hat, — Gesetze, Sitten, ja die Monarchie selbst, — weniger tauge. Da Sie es indessen wollen, m. H., so werde ich zuruͤck—⸗ kehren, wohin Sie mich senden, und Ihrem Ver— trauen durch meine Hingebung entsprechen. Schon lange gehoͤre ich Ihnen an; dies macht meinen Stolz aus. Darf ich es aber sagen, m. H., die Repraͤsentativ⸗ Regierung — moͤge die Zukunft mich Luͤgen strafen! — dieses erste Beduͤrfniß Frankreichs, verliert an Energie und sogar an Wahrheit durch das Uebermaß unseres demokratischen Geistes, und durch das sichtliche Uebergewicht der materiellen Ordnung uͤber die mora—⸗ lische, die doch das Leben der Nationen ist. Erhaben uͤber jed— wedes Ungemach der Regierungen wie der Gesellschaften sind aber gewisse Grundsätze, die unter allen Umstaͤnden vertheidigt werden muͤssen, weil sie das Erbtheil der Menschheit sind. Mein ganzes Leben buͤrgt Ihnen dafuͤr, daz ich dieser großen Sache, die zugleich die Sache Frankreichs und die Ihrige ist, treu blei— ben werde.“ — Fuͤr diejenigen, die sich noch erinnern, daß Herr Noyer⸗Collard fruͤher einmal aͤußerte, die Freiheit sey dem Lande und die Legitimitaͤt der Freiheit nothwendig, ist jener vorletzte Satz nicht ohne Bedeutung. Der National haͤlt ihn fuͤr sehr dunkel und fordert Herrn Royer Collard auf, sich deutlicher zu erklaͤren. Die Gazette de France dagegen zaͤhlt schon jetzt diesen Deputirten zu den Maͤnnern ihrer Partei. Jedenfalls hat die royalistische Opposition bei den gegenwaͤrtigen Wahlen nicht unbedeutend an Terrain gewonnen, denn statt der beiden Depu— tirten, die sie in der letzten Kammer hatte, naͤmlich der Herren Berryer und Laugier de Chartrouse, denen man bedingungs— weise noch Herrn von Lamartine hinzufuͤgen kann, hat sie jetzt schon in 24 Wahl⸗Kollegien den Sieg davongetragen.
Der in Lyon zum Deputirten gewaͤhlte Advokat Sauzet, der bekannte Vertheidiger des ehemaligen Ministers Chantelauze und der Passagiere des „Carlo Alberto“, hat seinen Kommitten ten erklaͤrt, daß er sich zum Wortfuͤhrer keiner einzigen Partei hergeben, daß er aber stets der Vertheidiger der buͤrgerlichen und der Preßfreiheit, der Unterrichtsfreiheit, der Institution des Ge— schwornen-Gerichts und der Steuerpflichtigen seyn werde, und daß er entschlossen sey, niemals ein Staatsamt anzunehmen.
Dem Vernehmen nach, sollen de Generale Voirol und Desmichels, wovon jener in Algier, dieser in Oran kommandirt, bei der Regierung auf eine Verstaͤrkung der dortigen Occupa— tions-Armee angetragen haben, indem nur unter dieser Bedin— gung die Kolonisirung der Afrikanischen Kuͤste sich rasch bewir— ken lasse. Die Frage, ob diesem Antrage zu genuͤgen sey, wird gegenwärtig im Minister⸗-Rathe eroͤrtert.
Groößöhitgnt en ond Yrignd.
— — London, XV. Juni. Ein Ministerium, wie das un— srige, ist doch heut zu Tage uͤbel daran — da steht es nun wie Buridans Freund, zwischen den beiden Heubuͤndeln, den Tories und den Radikalen, moͤchte gern beiden zu gefallen leben, und kann es doch keinem recht machen. Jede Reform heißt den To— ries einen Angriff auf verjäͤhrte Rechte, und wo es die Kirche gilt, Kirchenraub, wahrend die Radikalen, so durchgreifend und um— fassend die Veraͤnderung auch seyn mag, nur eine halbe Maßre— gel, eine abschlaͤgliche Zahlung darin sehen, und mit immer er—
neuertem Heißhunger auf die vollste Befriedigung ihrer Forde—
rungen dringen. So ist es mit der Kirchenfrage der Fall, be— sonders eben jetzt in Hinsicht auf die Bill, wegen Umtauschung des Zehnten in Irland gegen eine Grundsteuer, welche Will diese Woche im Unterhause debattirt worden ist. Dieselbe wurde
schon im Anfange der Session vor das Unterhaus gebracht,
und damals, um der Stanley'schen Partei in und außer dem Ministerium zu gefallen, wurde die Klausel hinzugefuͤgt, daß in keinem Fall irgend ein Ueberschuß, der aus diesem Umtausch hervorgehen koͤnnte, der Kirche entfremdet werden solle; und trotz dem Widerspruche einer großen Anzahl Katholiken und Anderer, nahm das Haus den Vorschlag an. Gleichwohl wurde die Klausel spaͤterhin vom Ministerium selbst wieder zuruͤckge—
nommen; die Anti-Anglikanische Partei aber hiermit noch nicht zufrieden, wollte die Frage vollig entschieden wissen, und zwar BVeila d Akte gegen 78 Individuen, welche beschuldigt sind, an den Ver—
durch die bekannte Motion des Herrn Ward, daß der Irlaͤndi— schen Kirche nur so viel von ihrem Einkommen verbleiben solle, als sie nach der Anzahl ihrer Bekenner wirklich beduͤrfe, alles uͤbrige aber auf den Unterricht des Volkes und zu wohlthaͤtigen Zwecken verwendet werden moge. Es ist bekannt, daß diese Mo— tion zwar verworfen, aber zur Trennung im Ministerium und der vielbesprochenen Verzoͤgerungs-Kommission Anlaß gab. Dies, hatte man glauben sollen, wuͤrde die Anti-Anglikanische Partei beruhigen; aber nein! vor einigen Tagen erneuerte sie den Ward— schen Antrag, und die Minister mußten sich von jener Partei sowohl als von den Tories die unbarmherzigsten Wahrheiten sa— gen lassen. Letztere mußten jedoch nolens volens fuͤr die Mi— nister stimmen, und so wurde der Antrag aufs neue durch eine große Majoritaͤt abgewiesen; obgleich derselbe im Grunde nicht mehr sagt, als die Minister durch ihre Reden, und die Kom— missien selbst anerkannt haben. Nun aber fehlt nichts, als daß die Tories jetzt wieder auf die Wiederherstellung jener Klausel antragen, was sie auch wohl thun werden, wiewohl der Vor— schlag im Unterhause gewiß abgelehnt werden duͤrfte; im Oberhause wuͤrden sie dagegen damit durchdringen; aber gerade deswegen muͤssen sie um so vorsichtiger damit zu Werke gehen. Denn nach einer solchen Entscheidung, bei der dieses Haus so ausgesprochen eine entge— gengesetzte Ansicht nicht nur mit der Regierung, sondern auch mit dem Unterhause aufstellen wuͤrde, bliebe den Ministern nichts uͤbrig, als ihre Stellen niederzulegen, um sie den Tories zu uͤber⸗
lassen. Hier aber entsteht die Frage, ob diese hoffen duͤrften, ein ihnen guͤnstiges Unterhaus gewählt zu sehen, und wenn auch dieses, ob diejenigen unter ihnen, welche die Regierung uͤberneh—⸗ men muͤßten, zu dem Entschlusse gekommen sind, in Irland, um der Kirche ihr volles Einkommen zu behaupten, einen Buͤrger— krieg zu wagen? Letzteres ist kaum glaublich, da der Her— og von Wellington den Katholiken lieber alle buͤrgerliche echte einraͤumte, obgleich er immer der Meinung blieb, daß dies fuͤr die Kirche hoͤchst gefährlich sen. Ueber erste⸗— res aber sind die Meinungen und Erwartungen getheilt; daß die seit der Veraͤnderung im Ministerium vorgefallenen Wahlen entweder ohne Opposition zu Stande kamen, oder gegen Tories und Radikale zu Gunsten der Ministeriellen ausgefallen, scheint die Hoffnung der Tories einigermaßen zu verringern, aber sie verzweifeln noch immer nicht. Auch die ostensible Darlegung der Gefuͤhle und Gesinnungen der Partei bei Gelegenheit der Installation des Herzogs von Wellington in Oxford scheint nicht die entsprechenden Gefuͤhle bei der Nation erweckt zu haben. Zwar sind einige hundert Erklärungen zu Gunsten der Anglika— nischen Kirche an den Koͤnig und das Parlament gerichtet wor— den, doch moͤchte die Regierung, wenn die Zeit zu wirklichen Kirchen-Verbesserungen gekommen seyn wird, dieselben eben so gefahrlos uͤbersehen koͤnnen, als der Herzog von Wel— lington die viel zahlreicheren und von vielen Tausenden unterschriebenen Bittschriften gegen die Emancipation der Katholiken uͤbersehen. Eine Wahl, welche naͤchsten Montag und Dienstag in einem der hiesigen Wahl-Bezirke stattfinden wird, erregt einiges Interesse, indem in vier Kandidaten fast alle Nuͤ— ancen der politischen Ansicht vom Ultra⸗Radikalen bis zum Hoch⸗ Tory hinauf dargestellt sind, und es wahrscheinlich ist, daß, wenn nicht einer von den zwei Gemaͤßigten zuruͤcktritt, einer von den beiden Extremen gewählt werden wird. Einer von jenen zweien ist der bekannte Mathematiker Babbage. — O'CLonnell hat wie⸗ der angefangen, in Irland die Repeal-Trommel zu ruͤhren, um nicht das Volk fuͤr die Zeit der naͤchsten Tribut⸗-Sammlung ein— schlafen zu lassen. Sein angeblicher Grund ist die angekuͤndigte Erneuerung des Zwangs⸗Gesetzes. —e Times und einige andere Journale haben seit einigen Tagen gesucht, die Nation gegen Lord Palmerston aufzuwiegeln, weil er den mit Don Carlos hierher gefluͤchteten General Moreno nicht vor ein Gericht stelle, da die⸗ ser den Irlaͤnder Boyd, welcher mit dem bekannten Torrijos bei Malaga landete, habe gerichtlich ermorden lassen. Der Globe hat dagegen den Minister, und wie mich duͤnkt sieg— reich, vertheidigt. Don Carlos, heißt es, werde seine Woh⸗ nung in der Naͤhe von London nehmen. Der Admi⸗ ral Napier, welcher mit seiner Familie zu Portsmouth angekommen ist, soll die Fluͤchtlinge so sehr erschreckt haben, daß sie ihre Abreise von dort beschleuntgen werden. — In Portugal soll es sehr ruhig seyn; nur in der Hauptstadt hat die Re— gierung, einiger an Miguelisten veruͤbten Mordthaten wegen, strenge polizeiliche Maßregeln nehmen muͤssen. Niederau d — — Amsterdam, 28. Junt. Zu Anfang dieser Woche gin— gen hier aus Deutschland bedeutende Auftrage zum Verkauf von Staats-Papieren ein, und zugleich erhielten wir merklich niedrigere Notirungen vom Auslande, wodurch mehrere Fonds und vorzuͤglich die Spanischen einen erheblichen Ruͤckfall erlitten; da sich indessen kein haltbarer Grund fuͤr ein so bedeutendes Fallen entdecken ließ, so fingen die Course mehrerer Staats-Papiere in den letzten Tagen wieder an, sich etwas zu erholen. Dennoch stehen Spanische 3proc Perpetuelle noch 5 vt, die zproc. Perpetuelle 1 pCt. und Cor⸗ tes-Bons noch 4 pEt. niedriger, als vor 8s Tagen. Auch die Preise der Suͤd⸗Amerikanischen Fonds haben gelitten, und sind Obligationen. auf Columbien und Peru um 2 pCt. billiger als vorige Woche zit haben, wiewohl gestern wieder mehrere Ordres zum Einkaufen ein gegangen sind. — Am gestrigen Getraide⸗Markt war wieder kein lebhafter Geschaͤfts Verkehr, und nur die gewoͤhnlichen Verbraucher fuͤhrten einigen Umsatz in Weizen und Roggen herbei. Von Hafer gingen einige kleine Partieen in andere Haͤnde, wobei die Peeise des setzten Marktes gern angelegt wurden. Folgende Course sind be kannt geworden: fuͤr 127pfuͤnd. alten weißbunten Poinischen Wei zen 248 Fl., fuͤr 125. 126pfuͤnd. bunten dito 195. 290. 265 Fl, für 128pfuͤnd. Rostocker dito 168 Fl., fuͤr 127pfuͤnd. dito 165 Fl., fuͤr 129pfuͤnd. schoͤnen Maͤrkischen 168 Fl.; fuͤr 1199fuͤnd. Banziger Roggen 13 Fl, fuͤr 123pfuͤnd. Muͤnsterschen dito 128 Fl.; fuͤr Sapfuͤnd. feinen Friesischen Hafer 71 Fl., fuͤr 71. 79pfuͤnd. alten Futter⸗Hafer 66. 71 Fl., fuͤr 70pfuͤnd. schwarzen dito 63 Fl.
B elg ten.
Bruͤssel, 28. Juni. Der heutige Moniteur giebt in ei— ner besonderen Beilage den vollstaͤndigen Inhalt der Anklage—
wuͤstungs⸗Scenen vom 5. und 6. April thaͤtigen Antheil genom—⸗ men zu haben. er bekannte Herr de Potter ist in Belgien angekommen und befand sich vor einigen Tagen in Courtray. Durch eine Verfuͤgung des Kriegs-Ministeriums sind die Generale Tieken de Terhove und Kenor auf Dispositions-Gehalt gesetzt worden.
Schweden und Norwegen.
— — Stockholm, 27. Juni. Am L2asten d. wurde der Namenstag des Koͤnigs auf eine Weise gefeiert, die mehr einem Volksfest als einem militairischen Schauspiel glich. Die Trup— pen der Garnison, so wie die Zoͤglinge der Militair-Akademie und die jungen Konskribirten von Stockholm und von Stockholms Lan, waren auf den Plaͤtzen Karls XIII. und Gustav Adolph's in Parade aufgestellt. Um 2 Uhr ritt der Koͤnig in Begleitung eines zahlreichen Stabes an der Front der von dem Kronprinzen befehligten Truppen voruͤber und wurde nicht nur von den Trup—⸗ pen, sondern auch von der zahllosen Volksmenge mit unermeßli— chem Jubel empfangen. Alle Regimenter und Corps defilirten sodann vor dem Koͤnige. Die Koͤnigin, die Kronprinzessin und deren Kinder sahen der Parade in einer Kutsche zu. Um Uhr besichtigte der König in Begleitung des Kronprinzen das aus 20 Schiffen bestehende Geschwader, welches sich in Linie dem