Navarro, Mitglied des Staats⸗Raths; Ex⸗Mitglied des ehemaligen Raths der beiden Indien; den Grafen von Villanueva, Intendant der Havana den Marquis de la Candelaria de Yaravabo; den Gra⸗ fen von Fernandina; den Grafen von San Roman, General⸗ Lieutenant und General-Inspecteur der Milizen; den Grafen von Montenegro, General⸗Major und General⸗Capitain der Ba— learischen Inseln; Don Jose Cafranga, Mitglied des Koͤnigli⸗ chen Raths; Don Luis Valanzat, General-⸗Masor und General Eapitain von Granada; Don Jacobo Maria Parga, Mitglied des Königlichen Raths, und den Grafen von Taboada. Und es ist Mein Wille, daß jedem der obenerwaͤhnten Proceres der von Meiner Königlichen Huld ihm verliehene Ernennungs-Titel zu— gefertigt werde. — An Don Francisco Martinez de la Rosa, Praͤsidenten des Minister-Raths.“
— Franzoͤsische Blaͤtter enthalten folgendes Privat⸗ Schreiben aus Madrid vom 18. Juni; „Sobald sich das Geruͤcht von dem Herannahen der Cholera in der Residenz verbreitete, machte sich Alles aus dem Staube, ohne von Je⸗ mand Abschied zu nehmen. Es war ein Schauspiel der voll⸗ staͤndigsten Verwirrung. Die Einen fluͤchteten sich auf Wagen, die Anderen auf Eseln oder zu Fuß, Gepäck und Effekten zu⸗ ruͤcklassend. Man bot 10 Unzen Gold fuͤr einen Platz in einem Wagen. Heute ist man etwas ruhiger, da die Regierung die Gewißheit zu haben scheint, daß die Cholera nicht uͤber Andu— jar hinaus vorgedrungen ist. Doch glaubt man, daß die Koͤnig⸗ liche Familie nicht in Madrid wohnen, sondern daß sie in Vista Alegre, einem Lustschloß der Koͤnigin Mutter, eine Meile von der Hauptstadt, bleiben und daß nach der Zusammenkunft der Cortes der Hof nach La Granja gehen wird, wenn die Aerzte und Weisen des Landes der Meinung wären, daß
Don Josto⸗Maria Ibar Don Francisco Arango,
die Cholera nach Madrid kołmmen wuͤrde. — Aus Leon und von anderen Punkten schreibt man, daß auf die Nachricht von der Capitulation des Don Carlos sich so—⸗
gleich eine große Anzahl von Beamten, die bis dahin ruhige Zu⸗ schauer der Ereignisse geblieben waren, zu Gunsten der Koͤnigin erklart haͤtten, weil sie nun die siegreiche Partei ist. — Es sind mehrere Listen von neuen Ministern im Umlauf und es wuͤrde gar nicht uͤberraschend seyn, wenn man Herrn Martinez de la Rosa zum Praͤsidenten der Proceres-Kammer ernannt saͤhe. — Die Insurgenten-Schaaren in La Mancha und im Koͤnigreich Balencia sind jetzt ganz vertilgt. — Men sagt, es wuͤrden sich 2 Regimenter der hiesigen Garnison der Division des Generals Rodil anschließen. — Die Division des Generals Rodil ist seit gestern in der Umgegend unserer Hauptstadt kantonnirt, Die Koͤ⸗ nigin will uͤbermorgen eine Musterung uͤber dieselbe abhalten. Die Generale Carondelet und. Rodil befinden sich in unserer Hauptstadt. — Die Cholera greift in Andalusien immer mehr um sich, doch versichert man, daß sie dort keinen so furchtbaren Charakter hat, wie in dem Norden Europas; sie soll jetzt auch in Malaga ausgebrochen seyn. — Der Russische Botschafter, Hr. von Oubril, hat nun die Hauptstadt verlassen. — Die Koͤ— nigin haͤlt sich in Carabanchel auf.“
nr k ert.
Belgrad, 20. Juni. Briefe aus Bitoglia vom 13ten d. melden, daß daselbst ein Tuͤrkisches regulaires Armee-Corps von S000 Mann stark bereits versammelt sey, und daß noch einige Tausend Mann naäͤchstens von Konstantinopel erwartet werden. Ueber ihre Bestimmung verlautet noch nichts mit Bestimmtheit, indessen wollen viele behaupten, daß ihr Zweck nur vorlaufig der sey, die Organisation des neuen Militair⸗Systems in Albanien, wo dieselbe die groͤßten Hindernisse finden soll, zu unterstuͤtzen und hierauf nach Bosnien zu marschiren, und dort die Ordnung
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wieder herzustellen, während andererseits die wahrscheinlichere Behauptung aufgestellt wird, daß, sobald der Groß⸗Wesir, dem der Oberbefehl uber dieses Armee⸗Corps anvertraut seyn soll, in Bi⸗ toglia eingetroffen seyn werde, der Marsch unmittelbar nach Bosnien, wo die groͤßte Anarchie herrscht, werde gerichtet wer⸗ den, um dort das Ansehen der Pforte wieder herzustellen.
Briefe aus Konstantinopel vom 19ten d., melden, daß der regelmäßige Courier von Smyrna daselbst ausgeblieben sey und man deshalb auch keine neue Nachrichten aus Samos habe. In⸗ dessen ist eine Handels-Staffette aus Smyrna in der Tuͤrkischen Hauptstadt mit der Anzeige angelangt, daß beinahe das ganze Fraͤnkische Quartier in jener Stadt durch eine Feuersbrnnst in Asche gelegt worden ist. Der Zeitpunkt der Audienz des Grie⸗ chischen Gesandten scheint einigentheils durch die Verhaͤltnisse mit Samos bedingt. — Die Hospodare der Moldau und Wallachei gedachten, in den naͤchsten Tagen Konstantinopel wieder zu ver lassen.
1 8d
Berlin, 6. Juli. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Albrecht ist am àten Mittags in Stettin eingetroffen und am Sten fruͤh Morgens mit dem Dampfboote von dort nach Swinemuͤnde ab⸗ gegangen, von wo aus Hoͤchstdieselben sich zum Gebrauche des Seebades nach Putbus begeben wollen. .
= Aus Wärm brunn schreibt man: „In den ersten Tagen des Juli wird hier die Bibliothek des Herrn Grafen von Schaff⸗ gotsch zu allgemeinem Gebrauche gedͤffnet werden. Sowehl fuͤr den Bücher-Vorrath, welcher uͤber 40, 00 Bände enthaͤlt, als auch fuͤr die Naturalien, Antiquitaäͤten- und Waffen⸗Sammlung sind die Zimmer und Corridore der ehemaligen Propstei benutzt. Ein sehr geraͤumiges, kuͤhles Lese⸗ Zimmer, welches zugleich die schoͤne Aussicht uber den Zacken hin nach Schreibershau, den Hochsteinen, dem Bibersteine und nach den Voigtsdorfer Bergen bietet, wird einen großen Theil des Tages uͤber fuͤr die Leser offen stehen. Sobald die systematische Anordnung der Buͤcher beendet worden, soll dem Publikum eine nahere Mittheilung uͤber das Wichtigere und Seltenere, was die Bibliothek einschließt, gemacht werden. Auch wird es gewiß denjenigen Badegaͤsten und Bewohnern der Umgegend, denen wissenschaftliche Beschaͤfti⸗ gung oder unterhaltende Lektuͤre Beduͤrfniß ist, angenehm seyn, zu erfahren, daß der Besitzer der Bibliothek die reiche Fuͤlle der— selben noch durch eine literarische Huͤlfsquelle erweitern will; das Lese-Zimmer soll naͤmlich von Breslau aus fortdauernd mit einer Auswahl des Neueren aus jedem Gebiete der Literatur und der besseren Journale versorgt werden.“
— Auf dem am 2ästen und 25sten v. M. zu Breslau abgehaltenen Pferde- und Viehmarkt waren aufgetrieben circa 1600 Pferde, 1360 Ochsen (darunter nur 5 Stuͤck Schlachtvieh), 120 Kuͤhe, 8 Ziegen und 23145 Schweine. Obwohl das Zugvieh wenig Nachfrage fand und der Absatz daher nicht stark war, so wurden doch dafuͤr bessere Preise erreicht, als am vorigen Markt. Von den wenigen Schlacht-Ochsen wurde das Stuͤck mit 62 bis 70 Rthlr. bezahlt. Die Kuͤhe waren geringerer Art und fanden nur Preise von 10 bis 28 Rthlr. pro Stuͤck. Die Preise der Schweine gingen in Folge der bedeutenden Anzahl, welche auf dem Markt waren, um 3 bis 4 Rthlr. fuͤr das Paar gegen den letzten Markt zuruͤck.
Die heute Nachmittag hier eingegangenen Pariser Blaͤtter vom 30. Juni sind durchaus leer an politischen Neuigkeiten. Der Koͤnig der Belgier wurde am Abend dieses Tages in Neuilly erwartet, um nach einem zwei- oder dreitaͤgigen Aufenthalte seine Gemahlin nach Bruͤssel zuruͤckzufuͤhren.
Meteorologische Beobachtung.
1833. Morgens Nachmitt. Abends Nach elnmaliget
5. Juli. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. Luftdruck . 337,2 0 Par. 337, 0 Par. 336,9 0 Par. Quellwärme 7,5 9 R Luftwaͤrme 13,8 2 R. 23,7 R. 14, 9 R. lußwärme 18,0 0 Thaupunkt 9,8 R. U1,2 * R. 10 ** R. 0 * R. Dunstsaͤttg. Z pCt. 10 pCt. 75 pCt. Bedenwärme 13,9 0 R. Wetter. .. heiter. heiter. helter. Ink. O,s13* Wind... S868. 8. 8. . Wolkenzug — n. — Niederschlag 0.
Auswärtige Börsen. Amster dàm, 1. Juli. Niederl. wirkl. Schuld S256. 33 d5. 975 Ausgesetzte Schuld 1. Kanz-Bill. 2316. A3 Amort. 91. 3483 7A. Russ. (v. 1831) 5j. Preuss. Prämien-Scsieine. 103. do. AZ Anl. 989. Qesterr. 983. 53 Span. 73 . 33 50. Antwerpen, 30. Juni. Zinsl. 20. Metall. — Preuss. Pr. Sch. London, 28. Juni. Span. A9. 33 50, A923.
Span. d 3 7 li.
Cons. pr. cCMnpt. G26. Griech. ,
1825 — Holl. 273323. . 8 97. 97. Portug. v. 1831 79. 83. Brus. 76z. Colump. 33, 321. Mex. 63 A5. Wien, 1 Juli.
53 Met. 9916. A3 90. Bank- Actien 12359. Loose 2u 100 h — Hart. Obl. —. Neue Anleihe v. 1832 5672.
Könnt gli che Schausptele, Montag, 7. Juli. Im Schauspielhause: König Enzio, hi storisches Trauerspiel in 5 Abth., von E. Raupach. Dienstag, 8. Juli. Im Schauspielhause: Warum? Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Von Sieben die Haͤßlichste, Lustspiel in z Abth., von L. Angely. Mittwoch, 9. Juli. Im Opernhause: Der Templer und die Juͤdin, große romantische Oper in 3 Abth., mit Tanz. Mu sik von Marschner. (Dlle. Grosser: Rebecca, als Gastrolle.)
8 , .
Montag, 7. Juli. Zum erstenmale wiederholt: Der Schutz6 ei. . Legende in 6 Akten, nebst einem Vorspiele, von
totzebue.
Dienstag, 8. Juli. 2 Akten. Musik von Bellini.
Mittwoch, 9. Juli. Zum erstenmale wiederholt: Charakter⸗Gemaͤlde in 4 Akten, von Bauernfeld. Hofmeister in tausend Aengsten, Lustspiel in 1 Akt, frei nach dem Franzoͤsischen, von Th. Hell.
REUESELE EERSEIHG- KACGHIRICEHLIEEMN.
Paris, 30. Juni. Heute schloß 5proc. Rente 106. 40. 3proc. 77. 90. 5proc. Neap. 95. — 5proc. Span. perp. 75. 3proc. do. 47]. proc. Cortes-Obligat. 337. Ausg. Span. Schuld 183.
Frankfurt a. M., 3. Juli. Oesterr. proc. Metall. 100 1. 100 3. 4proc. 9l 6e. 91. 23proc. 543. Br. 1proc. 233. Br. Bank⸗-Actien 1516. 1544. Part. Obl. 1393. Br. Loose zu 100 Gulden 209. Br. Preuß. Präm⸗Sch. 573. 573. do. 4proc. Anl. 95. 943. Holl. 5proc. Oblig. von 1832 g5. 9g5 *. Loose 653. 65. perp. 487. 48.
Redacteur Ga Tt, — — ma
Gedruckt bei J. W. Hayn.
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Die Unbekannte, romantische Oper in
Helene, Hierauf: Der
9 Poln. Iproc. Span. Rente 72. 7T24. 3proc. do.
Allgem Bekanntmachungen.
Bekannt mach un g. Von Selten der 1sten Section der Byalistockschen Proövinzial-Regierung wird hiermit öffentlich bekannt gemacht, daß der verstorbene ehemalige Polizeimeister in Droczezinske, Major Nauma Halbaschani, ein, an den Gutsbesitzer des Bielekischen Kreises Grafen Je⸗ hann Potozki ausgeliehenes Capital von 10,900 Rub. Beo. Assignation hinterlassen hat Weshalb die naͤchsten Erben oder Anverwandten des Verstorbenen hierdurch aufgefordert werden, entweder in Person oder durch Bevollmächtigte sich in dem Byalistocker Civil⸗Gericht zur Empfangnahme gedachter Erbschaft, mit Beibringung der gesetzlichen Beweise ihres Erbrechts darauf, ju melden, und zwar diejeni⸗
einer Anzeiger für
ö,, in einer der besten Gegenden Schlesiens, wo jeder Käufer sein Capital wenigstens zu 10 ProOcent sicher verzinset erhält (was documen— tirt werden kann), weiset zum Kauf nach Ansrage- und Adress-Büreau der Hanpte und Residenz-Stadt Breslau im alten Rathhause
Aulserdem haben wir mehre Herrschaften und Rittergüter in jeder Gegend Schlesiens, so wie in Sachsen, Oesterreich, im Königreich Polen, im Grolsherz. Posen et., zu 400,000 Thlr., 300,000 Thlr., 200,000 Thlr., 100,900 Ihle, S0, 000 Thlr., 60, 000 Thlr, 50, 000 Thlr, 40.000 Thlr., 30,000 Thlr. und 20, 000 Thlr. zum Ver-
kauf, wie auch zum Vertausch im Auftrage. —
gen, weiche sich in Rußland befinden, binnen einem Hahre, diejenigen aber, welche sich im Auslande auf⸗ halten, spätestens binnen zwei Jahren, gerechnet von pem Tage des Erscheinens dieser Publication. — Den
lun stülten; Jeichungßath St ehanowitsch cschrieben egierungs ra anowi . 9 Seeretair Laͤt kofski.
— —
. — —
Die Inhaber von Retien auf daß Grundstuͤck des Geselligẽn Vereins der Gesellschaft der Freunde, labet zu einer General-Versammlung am 23, Juli
1534, Nachmittags 4 uhr im Loeal des Vereins,
Meuse Friedrich Straße Nr. 35, ein. 8 Die Direetion.
Kunst-Verein fuͤr die Rheinlande und Westphalen.
Die naͤchtte General⸗Versammlung und Verloosung wisd am 31. Juli d. J. statt finden. Unter Andern werden Gemaͤlde der ire Ahlborn, Begas; Bende mann, Hildebrandt, Häͤbner, Köhler, Schröter und Sohn, wenn sie sämmilich, wie wir hoffen, bis dahin vollendet werden, mit zur Verlogsung kommen. Be⸗ hufs derselben wird in Berlin die Liste der dort bei⸗ rretenden Mitglieder am 1. Juli d. J. geschlossen, und werden diesenigen, welche dem Verein beijutreten wänschen, erfucht, bis zu diesem Tage bei Herrn G. Gropius, , . Nr. 1, sich ju melden, und die Aetien einzulöͤsen. . :
Die Hin e, relle in Duͤsseldorf wird erst am 24 Juls d. J. geschlossen, und koͤnnen daher schrift⸗ liche, mit Esnsendung dessen verkundene Anmeldungen, wenn sie bis zu diesem Tage
sirt werden. 1g, , den 19. Mai 1834.
Der Berwaltungsrath des Vereins.
hier eingehen, noch rea⸗
nfrage -= und Adress-Büäreau der Haupt- und Residenz- Stadt Breslau im alten Rathhause.
Literarische Anzeigen.
Durch alle solide Buchhandlunget ist zu haben, in Berlin im Verlag der Schlesinger schen Buch⸗ und Musikhandlung unter den Linden Nr. 34: Neuestes praktisches Berliner Kochbuch fuͤr bürgerliche Haushaltungen oder gruͤnd⸗ liche Anweisung, alle Arten Speisen, Backwerke und Getränke auf die wohlfeilste und schmackhaf⸗
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In unserm Verlage erschien, und ist durch jede soide Buchhandlung des In, und Auslandes zu beziehen: Leopold Froͤhlich's Universal-Reise⸗-Taschenbuch. Ein unentbehrliches Handbuch fur reisende Handwer⸗ ker und technische Künsiler. Herausgegeben von Dr C. R. Langner—
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wohlfetle und smerksam zu machen, daß der Anlauf in Banden di sch aͤr f ste 6, der allervoll- Anschaffung sehr erleichtert und die Ausgabe dafl
körner auch Kar- nicht sfuͤhlbar ist, und machen zugleich bekannt, de wir den so aͤußerst wohlfeilen Preis fär das herrlich von einem praktischen Oekonom. Seo. geh. 10 sgr. ausgestattete Werk, nur noch einige Zeit bestehen zu
Jaͤgerstraße Nr. a.
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der Koͤnigl. Preuß. Landes⸗-Gesetze. Ein neues Huͤlfsbuch für saͤmmtliche Königl. Beamte, den Burger und Landmann, enthaltend eine alphabe= tische Zufammenstellung aller Gegenstaͤnde der Gesẽtz⸗ gebung, mit den daranf bejuͤglichen noch guͤltigen Ver= ordnungen und Erlaͤuterungen. Von Optgtus Wil⸗ helm Leopold Richter; Koͤnigl. Preuß,. Criminal⸗
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Der Rame des Verfassers und die au ßeror⸗ dentlich große Verbreitung, die diese beiden Koch⸗ bucher in ? Kuflagen, durch ganz Deutschland gefunden, liefern den Beweis ihres vorzüglich pral⸗ lischen Inhalts. Jedem derselben ist ein nallstaͤndi⸗ r Speise⸗ und Hüchenzettel, das Noöͤthige uͤber
nordnung von Fruͤhstuücen, Diners und Syupers, über Einmachen von Früchten, Bereitung aller Er⸗ frischungen, Kuchen, Torten ꝛe. 10, inn n, Kesn in Frankreich und Deutschland erschteneneg Kochbuch der feinen Kochkuns, möchte dem letztren gleich zu stellen sein! z
Rathe. IV. u. V. Band 6 Svo. Velinp. Preis 3 —̃ 7 r. ö
Dieses herrliche Werk geht ungestoͤrt fort, und wird von Seiten des Verfassers und der Verlagshandlung, in deren Haͤnden ein großer Theil des Manuseript ; bereits befindlich ist, mit großen Eifer betrieben Nach genauer durch Erfahrung der Redaction von 5 Baͤnden begruͤndeten Perechnung des Verfassers, wird das ganze Werk in 20 Baͤnden geliefert werden können. Wenn diesez Revertorium beendigt ist, durfte es den meisten Königl. Beamten und den Praktikern zur höͤchsten Noth⸗
lassen entschlossen sind, da die fuͤr die Subseription bestimmte Anzahl von Exemplaren bald vergriffen ißt
Ankündigung. ö Im Verlage der unterzeichneten erscheint in vier Lieferungen à 7 Bogen und ist bereits die erste Liefe⸗ rung ausgegeben:
Der Deutsche in Algier,
oder zwei Jahre aus meinem Leben- Von ü ugust Jäger,; genannt v. Sch lum b. Mit der Ansicht von Algier, Preis der Lieferung 24 Kr., 6 ggr, oder 73 sgr. Die erste Lieferung enthaͤlt:
der Seereise. Anblick und erster Eindruck des Lande im Hospitale. Zurückkehr zum Korps. Aufenthalt in Mufsfapha Pascha. Beschreibung der Stadt Algier, de Landes, der Bewohner. Gemetzel bei El-uphig. Be, ziehung eines Lagerg. Sturm und Scheiterung eine Schiffes. Ungluͤckliche Recognoscirung, zweier Deserteure. Leiden durch die druͤckende Hitz Ermordung eines Pikets. Beunruhigungen durch dit Beduinen. Dieses Werk giebt eine so klare Schilderung von dem Schicksal, das so manchem jungen Brausekopf in Algier zu Theil wurde, daß es gewiß fuͤr Jedermann hoͤchst interessant ist. Stuttgart, im Juni 1834.
. Fr. Brodhag sche Buchhanblung Die Buchhandlungen von E S Mittler in Ber lin (Stechbahn Nr 3, Posen, Bromberg, Gnesen, Culm und Vineent in Prenzlau nehmen Bestellun= gen darauf an.
Bei W. G. Korn in Breslau ist erschienen, um in der Nau ckschen Buchhandlung in Berlin, Haug— voigteiplatz Nr. 1, zu haben:
Dr. Johann Gottlob Worbs, Superintendent der Köoͤnigl. Preuß. Ober⸗Lausitz und des Fuͤrstenihums Sagan.
Biographisch dargestellt von Karl Gabr. Nowack.
durft' werden, wir erlauben uns deshalb darauf auf⸗
1V. und 44 Seiten in Sro. Geh. Preis 72 sar-
Ankunft in Straßburg. Engagement zur Fremden Legion. Reise von Straßburg nach Toul. Beschrei⸗ bung der Fremden⸗Legion. Marsch von Toul bis Tou⸗ lon. Besuch des dortigen Hafens und Arsenals., Ein. schiffung und Abfahrt. Beschreibung des Schifflebens
und der Stadt Algier. Landung daselbst. Aufenthalt
Exeeutios⸗
Allgemeine
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den Sten Juli
Prenßische Staats- Zeitung.
1834 9 K / ——
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U ntliche Nachrichten. ] Kronik des Tages. Se. Majestät der Koͤnig haben dem Prediger Schmeil zu
Reinswalde, Negierungs-Bezirk Frankfurt, den Rothen Adler— rden vierter Klasse zu verleihen geruht.
Die oͤffentliche Sitzung der Königlichen Akademie der Wis⸗— enschaften zur Gedaͤchtniß-Feier von Leibnitz, am 3. Juli, er— ete der vorsitzende Secretair Herr Encke. Eine Preis-Ver— lung fand die sesmal nicht statt, da die laufenden Preis-Auf— en üuͤber den Biela'schen Kometen und uͤber das llexandrinische Museunn erst in den Jahren 1836 und 1835 ur Entscheidung kommen. Die neue Preisfrage, welche die sosophlsch⸗historische Klasse in diesem Jahre aufstellt, betrifft
die Geschichte der innern Verwaltung der Brandenburgisch-Preußischen Staaten unter dem großen Churfursten, Friedrich 1. und Friedrich Wilhelm J., r deren Bearbeitung, insofern eine zwiefache Art bloß nach druckten Quellen oder mit Benutzung ungedruckter archivalischer Nachrichten sich denken läßt, ein ausfüͤhrlicheres Programm das sähere enthalten wird. Der Termin der Einsendung unter den Lerkoͤmmlichen Formen ist der 1. Marz 1836, der Preis 0 Dukaten. Im Laufe des verslossenen Jahres hat die Akademie ihr es ordentliches Mitglies, den Herrn Professor Heinrich , der einen Ruf an die Univerität zu Kiel angenommen at, zum auswärtigen Mitgliede der philosophisch-historischen Klasse wählt. Die physikaltsch⸗mathematische Klasse erwaͤhlte gleichfalls m auswärtigen Mitgliede den Hrn. Robert Brown in London.
Zu Koörrespondenten wurden im verflossenen Jahre erwaͤhlt ie Herren: Professor von Baer in Königsberg, Rathke in Dor— at, Hroker in Glasgew, Lindley in London, Treviranus in Bonn, ichs in Muͤnchen, Gmelin in Tuͤbingen, Weber in Goͤttingen, on Schlechtendal in Halle, J harles Gaudichaud in Paris, Vigors in London, Chreveuil in aris, J. Dumas in Paris, Airy in Cambridge und Resellini
1 Zum Schlusse der Sitzung las Herr Ranke den zweiten heil seiner Abhandlung zur Geschichte der Italiaͤnischen
Angekommen: Der Wirkliche Geheime Ober-Finanz⸗ sath, Präͤsident der Hanpt-Verwaltung der Staats- Schulden d Chef des Sechandlungs-Instituts, Rother, von Karlsbad.
Abgereist: Der Kaiserl. Russische Geheime Rath, Faͤrst ruck i⸗Lubecki, nach Paris.
delt n hg s ⸗ Mach ti ch ten. 2
Fran kr e i ch
Parüs, 30. Juni. Der Koͤnig arbeitete gestern in Neuilly
t den Ministern des Krieges und des Innern. Gegen Mit— 9g. kam die gesammte Koͤnigl. Familie zur Stadt, und die Koͤ— gin besuchte mit der Koͤnigin der Belgier und den Prinzessin— n Adelaide, Marie und Clementine die Gewerbe-Ausstellung.
Mittag hatten die Stabs⸗-Ofsiziere der Tags zuvor von Sr. dajestaͤt gemusterten Regimenter die Ehre, zur Koͤnigl. Tafel zogen zu werden. Gegen Abend kehrten JJ. MM. nach euilly zuruck.
Von den zuletzt ernannten neuen Deputirten sind, zur Er— nzung des suressive von uns gegebenen Verzeichnisses, noch Fol— nde namhaft zu machen:
In Trévoux, der min. Kand. Pierrier;
in Chateau⸗-Thierry, der K. d. Opp. u. Ex-⸗Dep. Gr. v. Sade; in Moulins, der K. d. Opp. und Ex⸗Dep. von Trach; in Digne, der min. K. und Ex-Dep. Gravier;
in Sisteron, der K. d. Opp. und Ex Dep. General Leydet; in Embrun, der K. d. Opp. und Ex-Dep. Allier;
in Gap, der K. d. Opp. und Ex-Dep. Faure;
in Joyeuse, der K. d. Opp. Mathieu;
nin Mezières, der min. K. Oger;
n Sedan, der min. K. und Ex Dep. Cunin-Gridaine;
n Pamiers, der K. d. Opp. und Ex-Dep. Marschall Clauzel; iin Foix, der K. d. Opp. Dugabs, Legitimist;
in Troyes, der min. K. und Ex⸗Dep. Vernier;
in Carcassonne, der min. K. de la Redorte;
in Limoux, der min. K. und Ex-Dep. Peyre;
in Saint-Afeique, der min. K. und Ex-Dep. Vergnes;
in Milhau, der min. K. und Ex-Dep. von Nogaret;
in Espallion, der min. K. Guizard;
in Rhodez, der min. K. u. Ex⸗Dep. Merlin;
in Arles, der K. der Opp. Reybaud, Legitimist;
in Marseille, der min. K. und Ex⸗Dep. Reynard;
in Bayeux, der min. K. Deshameaux;
in Aurillac, der min. K. und Ex-Dep. Bonnefons;
in Angouleme, der min K Aibert, Sohn;
n la Rochelle, der min. K. und Ex-Dep. Admyrault;
n Saint-Jean-d'Angely, der min. K. Desmortiers;
n Bourges, der min. K. und Ex⸗Dep. Devaux;
n Uzerche, der min. K. und Ex Dep. Gautier;
n Tulle, der min. K. und Ex-Dep. Bedoch;
n Guingamp, der min. K. Sauveur⸗Lachapelle;
n Gus ret, der min. K. und Ex⸗Dep Leyraud;
in Bourganeuf, der K. d. Opp. Emil Girardin;
in Aubusson, der min. K und Ex-Dep. Vicomte Cornudet; in Périgueux, der min. K. und Ex⸗Dep. Périn;
nin Verneuil, der min. K. und Ex⸗Dep. von Ranis;
Aug. de Saint-Hilaire in Paris,
in Quimper, der min. K. Toulgoät;
in Le Vigan, der K. der Opp. und Ex-Dep. Bousquet;
in Nimes, die min. K. Viger u. v. Chastellier, Letzterer Er⸗Dep. ;
in Alais, der min. K. von Daunant;
in Uzes, der min. K. und Ex⸗Dep. Teste;
in Brioude, der K. der Opp. und Ex⸗Dep. Mallye;
in Muͤhlhausen, der K. d. Opp. u. Er ⸗Dep. Nikolas Koechlin;
in Kolmar, der min. K. von Golbéry;
in Montpellier, der K. d. Opp. Alph. v. Hautpoul, Legitimist;
in Saint-Pons, der min. K. Marquis von Dalmatien;
in Lodeve, der min. K. Fumeron-d Ardeuil;
in Montfort, der min,. K. und Ex-Dep. Gaillard-Kerbertin;
in Vienne, der min. K. von Terrebasse;
in Saint-Claude, der min. K. Monier;
in Dax, der min. K. und Ex⸗Dep. Dusẽrè;
in Saint, Chamond, der min. K. und Ex⸗Dep. Ardaillon;
in Orleans, die min. K. Svin-Moreau und Crignon-de⸗
Montigny Letzterer Ex⸗Dep;
in Gien, der K. der Opp. und Ex-Dep. Baron Roger. *)
Das Journal des Dabats enthalt Folgendes: „Die
Wahlen sind beendigt. Der Augenblick ist gekommen, einen Blick auf die Resultate derselben zu werfen. Mit Recht darf man behaupten, daß noch zu keiner Zeit und in keinem Lande die Wahlurne jemals ein so schoͤnes Ergebniß geliefert hat; denn es handelte sich diesmal fuͤr Frankreich nicht bloß um eine jener gewöhnlichen Krisen des Repraͤsentativ Systems; das Land hatte vielmehr zwischen den beiden Grundsaͤtzen zu wahlen, die seit 40 Jahren um die Herrschaft Frankreichs und der Welt strei— ten. Es handelte sich darum, den Abgrund der Revolutionen aufs Neue zu eroͤffnen, oder ihn fuͤr immer zu schließen, neue Abenthecuer zu wagen, oder das Bestehende aufrecht zu erhalten. Frankteich hat das Letztere gewahlt: es will sich den Thron von 1830, seine verfassungsmäßige Ordnung und die Politik des 13ten Maͤrz, welcher Herr Casimir Périer seinen Namen geliehen, bewahren. Diese Politik besteht ganz einfach darin, alle Parteien unter das Joch der Gesetze zu beugen, jedem Geiste der Propaganda und jeder Reaction zu entsagen, und im Innern wie nach Außen hin mit ernstem Willen die Charte und die bestehenden Traktate aufrecht zu er— halten, — eine wohlthaͤtige Politik, die allein die Monarchie und die Revolution von 1836 befestigen kann. Die Wahl-Kol— legien haben sich im Sinne dieses Systems ausgesprochen, und es ist jetzt klar erwiesen, daß die Oppositions-Parteien, sie moͤ— gen nun einzeln oder vereint handeln, gegen die oͤffentliche Mei⸗ nung nichts vermoͤgen: sie haben eben so sehr in dem friedlichen Wahl-Kampfe, als mit den Waffen in der Hand den Kuͤrzeren gezogen, und obgleich die Kombattanten der Vendée und diejeni— gen des Klosters St. Mery ihre Banner vereinigt hatten, so hat ihnen dies doch keinen Nutzen weiter gebracht, als daß sie sich dadurch dem Lande nur um so verhaßter gemacht haben. Das Resultat der Wahlen hat den Beweis geliefert, daß bei dem ge—
genwaͤrtigen Zustande der Gesellschaft die revolutionnairen Grund—
saͤtze eben so sehr verabscheut werden, als die contre⸗revolution—⸗ nairen, und daß, wenn Frankreich die Freiheit bei sich wie bei anderen liebt, es dieselbe doch Niemanden aufzubuͤrden gesonnen ist, daß es jeden Krieg um Grundsaͤtze verwirft, daß es sich kei— neswegs fuͤr verpflichtet hält, den letzten Thaler und den letzten Mann auszugeben, um die Welt zu revolutionniren, und daß es, ohne den Krieg zu scheuen, wo er ihm geboten wird, jeden ehrenvol— len Frieden bei Weitem vorzieht. Die Wahlen verleihen der Regierung ein Sjaͤhriges Budget, das sie in dem Interesse ihrer Macht und ihres Ruhmes verwenden kann. Heut zu Tage giebt es wenig Mo— narchien, die so fest staͤnden, daß sich mit voller Gewißheit von ihnen sagen ließe, sie konnten auf einen solchen Credit fuͤr die Zukunft rechnen. Diese Vortheile muͤssen Jedermann einleuch— ten. Die Parteien moͤgen immer vor Unwillen uͤber ihre Nie— derlage knirschen; ihr Zorn wird sich bald legen, denn die ein— zige Nahrung der Parteien ist die Hoffnung, und diese geht ihnen jetzt ab. Das Einzige, womit sie sich noch schmeicheln, ist, daß die Regierung ihre guͤnstige Stellung mißbrauchen werde. Die Verwahrer der offentlichen Macht muͤßten aber eben so un— dankbar als ungeschickt sein, wenn sie sich an denselben Freihei⸗ ten vergreifen wollten, denen sie ihr Gluͤck verdanken. Eine Macht, die durch die Tribune, die Presse und das Wahlgesetz be— steht, wird gewiß ihre Kraft und Ehre darin suchen, diese Stuͤtzen zu respektiren.“ — Der Courrier frangais antwortet auf diese Lobrede, in so weit sie das 5jährige Budget betrifft: „Die Freude, die das Ministerium uͤber den von ihm errunge— nen Sieg empfindet, macht es hochmuͤthig, sogar gegen die Eu— ropaͤischen Monarchien. Wenn man sich aber stark fuͤhlt, wenn man versichert zu seyn glaubt, daß man noch 5. Jahre leben werde, so braucht man freilich nicht mehr so viele Umstaͤnde zu machen. Wenige Monarchien sollen fuͤr ihren Kredit eine so schoͤne Aussicht haben als Frankreich. In Wahrheit, diese Monarchien werden uͤber eine solche Prophezeihung tief geruͤhrt seyn. Die Ungeschicktheit, die das Journal des Debats hier in seiner trunkenen Freude begeht, ist um so schlagender, als, wenn innerhalb 5 Jahren einer von jenen Monarchien, die weniger dauerhaft seyn sollen, als die unsrige, wirk— lich irgend ein Ungluͤck zustieße, noch gar nicht erwiesen waͤre, daß die Franzoͤsische Regierung nicht den Gegenstoß davon empfinden und dadurch behindert werden wuͤrde, ihr 5jähriges Budget in so großer Ruhe und Sicherheit zu verzehren, als das Journal des Debats es uns verkuͤndigt. Dies ist wenig— stens unsere Ansicht, wenn gleich es sonst nicht unsere Sache ist, den Regierungen die Nativität zu stellen, oder ihnen gar ihr bevorstehendes Ende zu verkuͤndigen.“
Die Tochter der Herzogin von Berry hat der in Lyon be— stehenden Kommission zur Unterstuͤtzung der schuldlosen Opfer der letzten Unruhen durch die Vicomtesse von St. Priest einen Beitrag von 166 Oesterreichischen Papier-Gulden zustellen lassen.
Herr Dupin wird am 5. Juli aus London hier zuruͤckerwartet.
) Wir werden morgen den Schluß dieser Liste geben.
In Marseille ist ein Seebad errichtet worden, das schon in diesem Jahre ziemlich zahlreich besucht wird.
Großbritanien und Irland.
Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz— zung vom 28. Juni. Dem Antrage gemäß, den der Graf von Malmesbury am Schluß der gestrigen Sitzung noch ge— stellt hatte, erschien heute der Drucker der Morning Post, Herr Thomas Payne, vor den Schranken des Hauses, um wegen des vom Lord⸗Kanzler inkriminirten Artikels verhört zu werden. Das Verhoͤr fuͤhrte zu dem Resultat, daß der Vorgeforderte, als blo— ßer Drucker des Blatts, keine Auskunft uͤber den als eine Schmaͤhschrift bezeichneten Artikel zu geben wußte; und nachdem darauf der Lord-Kanzler selbst die Freilassung des Druckers beantragt hatte, die auch genehmigt wurde, beschloß das Haus, auf den Antrag des Grafen Grey, den Herausgeber der ge— nannten Zeitung, Herrn Biddlestone, auf Montag vorzuladen.
Oberhaus. Sitzung vom 30. Juni. Heute stellte sich, der an ihn ergangenen Aufforderung zufolge, Herr Biddlestone, als Redacteur der Morning-Post, vor der Barre des Hauses und suchte, nachdem er die Verantwortlichkeit fuͤr den Artikel, der als eine Verletzung der Privilegien des Hauses betrachtet wor— den, auf sich genommen hatte, feine darin niedergelegten Aeuße⸗ rungen zu vertheidigen und sich gegen die Beschuldigung zu recht⸗ fertigen, als sey er von irgend einer böswilligen Absicht geleitet worden. Er wurde jedoch auf den Antrag des Lord Denm an in Hast gebracht, obgleich Lord Brougham selbst den Wunsch geaͤußert hatte, daß dem Angeklagten die Strafe erlassen werden mochte. Man glaubt ubrigens, daß derselbe, auf eine von ihm einzureichende Petition, wie dies bei solchen Gelegenheiten gewoͤhnlich geschieht, seiner Haft entlassen werden und daß die Sache damit abgemacht seyn wird. Der Marquis von Londonderry zeigte am Schluß der Sitzung noch an, daß er am naͤchsten Freitage dem Grafen Grey einige Fragen in Bezug auf Don Carlos und in Bezug auf den von Portugal immer noch nicht ratificirten Quadrupel⸗ Traktat vorlegen werde. Dann wurde die Bill zur Verhind:— rung der Bestechungen bei den Wahlen zum zweitenmal verlesen.
Unterhaus. Sitzung vom 30. Juni. Den groͤßten Theil der heutigen Sitzung nahm die Eroͤrterung der Irlaͤndischen Zehnten-Bill ein, z welcher Herr Littleton, der Secretair fuͤr Irland, der diese Bill bekanntlich eingebracht hat, mehrere Amendements vorschlug; da sich sovohl Herr O Connell, dem die Bill zu wenig zu bewilligen schien, als Herr Stanley, der zu große Zugestaͤndnisse darin finden wollte, zur naheren Erwägung derselben noch einige Bedenkzeit ausbaten, so wurde der Ausschuß über die Bill noch weiter hinausgeschoben. Lord Althorp sprach sodann die Hoffnung aus, daß das Haus morgen der dritten kesung der Armen⸗-Bill den Vorzug vor den ubrigen Geschaͤften einraͤumen wuͤrde, da dieselbe so wichtig sey, daß sie nicht zeitig genug in das Oberhaus gelangen koͤnne. Herr Attwood er— klarts dagegen, daß er morgen seinen Antrag in Bezug auf das Papiergeld zur Sprache bringen wolle, der schon 5 Mongte im Protokoll verzeichnet stehe, und daß er sich daher der Motion des edlen Lords auf jede mogliche Weise widersetzen werde. Auch Herr Potter bedauerte es, daß man dem Lande nicht die ge— hoͤrige Zeit lassen wolle, die wichtigen in der Armen-Bill vorgenommenen Veranderungen in Erwägung zu ziehen. Herr Grote dagegen meinte, die Bill sey hinlänglich eroͤrtert wor— den, uad man muͤsse alles Moͤgliche thun, um ihren Fort⸗ gang zu beschleunigen, worauf Herr Hodges entgegnete, er werde vielmehr darauf antragen, daß die Bill erst uͤber 6 Mo⸗ nate zum drittenmale verlesen wuͤrde. Hierauf erhob sich Lord Palmer ston, der bekanntlich am Freitage erklart hatte, daß sich unter den Papieren, welche die Regierung besitze, kein Brief des Generals Moreno an Torrijos befinde, auf den sich die ge— gen das Verfahren des Ersteren gerichteten Beschuldigungen besonders stuͤtzen koͤnnten, und berichtigte diese Angabe als einen Irrthum, indem er dem Hause anzeigte, daß je⸗ ner wöchtige Brief allerdings in Abschrift vorhanden sey und mit den uͤbrigen auf die Angelegenheit Moreno's bezüglichen Papieren zugleich dem Hause vorgelegt werden solle. Gegen den Schluß der Sitzung brachte Herr Baring noch eine Bill zur Regulirung der Beförderung von Zeitungen durch die Post ein; er schlug vor, daß Zeitungsbläͤtter, die vom Auslande kamen, und inlaͤndische Blaͤtter, die ins Ausland versendet wuͤrden, ein Porto von 2 Pence entrichten sollten, und daß der General⸗Postmeister auch einzelne Broschuͤren einer verhältnißmäßigen Abgabe unter⸗ werfen solle. Die Bill wurde zum erstenmal verlesen.
London, 1. Juli. Ihre Majestäͤten beehrten auch das dritte und vierte Konzert, die am Sonnabend und gestern in der Westminster⸗Abtei stattfanden, wieder mit Ihrer Gegenwart, begleitet von der Herzogin von Kent, der Prinzessin Victoria, dem Prinzen Georg von Cambridge und der Prinzessin Auguste.
err Dupin war gestern zu einem Diner bei der Herzogin von Kent eingeladen und hat daher seine Abreise nach Frank— reich auf heute verschoben.
Der Russische Graf Medem ist von St. Petersburg hier angekommen; die Morning-⸗-Post meint, dieser Herr sey zum Nachfolger des Fuͤrsten Lieven bestimmt,
In der heutigen Sitzung des Oberhauses legte Lord Wynford die Abbitte des Herausgebers der Morning-Post, Herrn Biddlestone, vor, die morgen in Erwaͤgung genommen werden foll. Der Herzog von Cumberland nahm im Na— men des durch Familien-Verhaͤltnisse entfernt gehaltenen Mar⸗ quis von Londonderry dessen auf Freitag angekuͤndigte Motion in Betreff des Quadrupel⸗Traktats zuruͤck. Sodann erhob sich Graf Grey, um auf Verlangerung der Irlaͤndischen Zwangs— Bill anzutragen.
Im unterhause beantragte heute Lord Althorp die dritte Lesung der Armen-Bill, wogegen Herr Hodges, unterstuͤtzt von Sir H. Willoughby, auf deren Verwerfung antrug.
Der Globe hofft, daß die Herren CLutlar Ferguson und
oberst Leith Hay, die sich, weil sie ein Amt im Ministerium