in Böhmischer Sprache 15,250 Exemplare abgedruckt. Welche bedeutende, die der fruͤheren guͤnstigsten Epochen weit zuruͤcklas⸗ sende Thaͤtigkeit die Anstalt in der neuesten Zeit entwickelt hat, mag schon daraus entnommen werden, daß gegenwartig neben 10 gewohnlichen Buchdrucker⸗Pressen (worunter 2 Stanhopesche von der Britisch auslaͤndischen Bibel⸗Gesellschaft geschenkte) noch 2 Schnell⸗Pressen aus der Fabrik von Koͤnig und Bauer, deren eine vor vier, die andere vor einem Jahre angeschafft wurden, unausgesetzt foͤrdern, und daß dessenungeachtet dem taͤglichen Be— darfe kaum genuͤgt, geschweige denn an Anhaͤufung eines Vorraths gedacht werden kann. Daß neben einem durch⸗ aus korrekten und, wie schon laͤngst anerkannt, mit Um— sicht revidirten Texte der urspruͤnglichen Lutherschen Ueber— setzung, auch die ungemeine Wohlfeilheit der Cansteinschen Ausgaben zu dieser großen Verbreitung beitrage, wird unter Anderem in einer im gegenwaͤrtigen Jahrgange der Halleschen Allgemeinen Literatur-Zeitung enthaltenen kritischen Uebersicht der neuern Deutschen Bibel⸗Uebersetzungen, welche un— ter allen daselbst namhaft gemachten Ausgaben die Cansteinsche als die wohlfeilste bezeichnet, ausgesprochen. Es ist nur zu wuͤn— schen, daß es dem Direktorium der Frankeschen Stiftungen, wel— chem die Leitung der Anstalt, nach dem Willen des Stifters, anvertraut ist, fortwährend gestattet seyn moge, die bisher ge— stellten billigen Verkaufs⸗Bedingungen beizubehalten, und so das feste Bestehen eines Instituts zu sichern, das trotz der einsichtig⸗ sten und eifrigsten Bemuͤhungen des verewigten Kanzlers Nie— meyer, des Vaters und Vorgängers des gegenwartigen Direk— tors der Stiftungen, in der Zeit der Fremdherrschaft fast gaͤnz— lich zu verfallen gedroht hatte. Welchen bedeutenden und nicht dankbar genug zu erkennenden Nutzen diese Anstalt (eben so wie die saͤnmmtlichen Institute des Waisenhauses) unserer Stadt uͤber⸗ dies gewaͤhre, geht wohl am besten daraus hervor, daß neben dem Beamten⸗-Personale, an dessen Spitze der Inspektor Seif— fert steht, 30 bis 40 Arbeiter täglich dort ihren Unterhalt gewin— nen, und 24 Buchbinder fast allein durch das Einbinden der Bibeln jetzt beschäͤftigt werden.“
— Die Koͤnigl. Regierung zu Duͤsseldorf hat unterm Isten d. M. eine Bekanntmachung erlassen, welche ihrem wesent⸗ sichen Inhalte nach also lautet: „Von dem Koͤnigl. Ober⸗-Praͤ— sidium der Rhein⸗Provinz sind wir aufgefordert worden, die hoͤ⸗ hern Ortes genehmigte katholische Kirchen-Kollekte und Haus— Kollekte fuͤr Ausbesserung des Doms zu Koͤln in unserm Bereiche abhalten zu lassen. Bei der ersten Kollekte fur diesen Zweck im Jahre 1831 haben wir schon angedeutet, daß es den jetzigen Zeitgenossen zum gerechten Vorwurfe gereichen wuͤrde, wenn sie das hehre Denkmal der Baukunst, Zeuge der frommen Gesin⸗ nung und des großartigen Strebens der Vorfahren, auf welches das gesammte Deutschland stolz seyn kann, nicht aufrecht erhal— ten und vor Verderben schuͤtzen wollten. Nicht ganz unbeachtet scheint dieser Zuspruch geblieben zu seyn, denn es hat die dama— lige Kollekte i746 Rthlr. ertragen; die in dem nächsten Jahre 1832 abgehaltene hat indessen nur 593 Rthlr. eingebracht; des Königs Majestaͤt aber haben den Allergnaͤdigst verheißenen jaͤhr⸗ lichen Beitrag von 10,000 Rihlr. fortbezahlen lassen und auch fuͤr dieses Jahr denselben wieder bewilligt, in der Erwartung, daß die Bewohner der Rhein-Provinz und Westphalens auch ihrer Seits angemessene Beitrage leisten wurden. Seit acht Jahren ist mittelst der ansehnlichen Geschenke des Koͤnigs Ma— jestaͤt, des Ertrages der Kathedral-Steuer und der Kollekten— Gelder sehr vieles zur Erhaltung des bewunderungswuͤrdigen Gebäudes geschehen; aber es ist noch weit mehr erforderlich, den gefahrdrohenden wirklichen Maͤngeln abzuhelfen und ferner ein— reißendes Verderben abzuwenden. Wenn jedoch jeder nach sei— nen Vermoͤgens-Verhaͤltnissen einen Beitrag reicht, so wird es
fehlen. Mit Zuversicht vertrauen wir daher,
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daß die Bewohner unseres Verwaltungs⸗Bezirks hierin nicht zuruͤckbleiben werden.“
— Am 10öten d. M. wurde zu Koln unter angemessener Feierlichkeit der Grundstein zu dem auf Kosten eines ungenann— ten Wohlthaͤters daselbst zu erbauenden neuen Waisenhause gelegt.
— Aus Trier geht folgender landwirthschaftlicher Bericht ein: „Die warme Witterung, die groͤßtentheils im vorigen Mo— nate geherrscht hat, verbunden mit fruchtbaren Gewitter ⸗Regen, konnte auf die Vegetation nur äͤußerst guͤnstig einwirken; auch haben selbst die vorher zuruͤckgebliebenen Boden-Erzeugnisse sich merklich erholt. Die Winter⸗Gerste ist gröoͤßtentheils eingescheuert und das Gras zum Theil schon gemaͤht. Beide befriedigen durch reichlichen Ertrag und Guͤte, wogegen das schon fruͤher geaͤrnd⸗ tete Kleeheu zum Theil durch den eingetretenen Regen Schaden gelitten hat. Das Getraide, welches dem Schnitte entgegen reift, verheißt im Ganzen eine gesegnete Aerndte, jedoch scheint der Roggen an manchen Orten in der Bluͤthe durch Kaͤlte etwas gelitten zu haben. Die Garten-Gewächse aller Art erfreuen sich des besten Gedeihens, und die Obstbaͤume, welche man jetzt schon zu stuͤtzen genoͤthigt ist, wuͤrden ohne diese Fuͤrsorge unter der Last ihrer Fruͤchte brechen. Der Weinstock, dessen Bluͤthe durch die in den letzten Tagen des Monats Mai eingetretene Kaͤlte in
Stillstand gerathen war, hat nunmehr durchgaͤngig und zwar
ohne Stoͤrung abgebluͤht; sein schoͤnes Aussehen, welches vor— zugsweise dem letzten gelinden Winter zugeschrieben wird, und die Fuͤlle der jungen Trauben berechtigen den Winzer zu den schoͤnsten Hoffnungen.“
Vor einigen Tagen ist hier die Nachricht eingetroffen, daß die Stadt Schneide muͤhl im Reg. Bez. Bromberg am Jten d. M. binnen kaum 5 Stunden fast ganz ein Raub der. Flammen geworden ist. Außer den entfernt liegenden unbedeu— tenden Vorstaͤdten sind nur 2 Kirchen und 9 Haͤuser stehen ge— blieben.
Berliner Börse. Den 15. Juli 1834. Amtl. Fonds. und Geld-Gours-Zettel. (Press. Coe.) 6 7 1 9 I, r, , fuel. I, r,, e en. erm 997 Grossnz. Fos. do. A — 1021 — Ostpr. Pfandbr. . homm. 0. 1063 Kur- u. Neum. do. 106 Schles ische do. RkSt. C. d. .- u. X. 4. Scli.d. R. - u. X.
t. Schuld- ch. Pr. Engl. Anl. 18. Pr. Engl. Anl. 22. Pr. Engl. Ohl. 30. Prüm. Sch. d. Seeh. Kurm. Ohl m. l. C Neum. Int Sch. do. Berl. Stadt - Ohl. Königsb. do.
Elbiug. do.
Danz. do. in Th. Westpr. U fandhr.
95 58 99 v8 9 598 598 37 101
69
4 4 4 4 — 70
1
Holl. vollw. Duk. Neue do. 18 Friedrichsd'or. 134 Disconto ..... ; 4 Freu ss Cous
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Wechsel- Cours.
Kurz 2 At. Kurz Mt. Mt. Mt. Mt. At. Mt. Tage 2 ont z Woch. Kurz
Aim sterdam dito Hamburg dito
Wien in 20 Xr. Augshurg
Breslau
Leipzig
Frankfurt a. M. W E. heteraburg Warschau
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Auswvärtige Börsen.
Amsterdam, 10. Juli.
Niederl. wirbl. Schuld 325. 53 do. 9].
Kanz-Bill. 233. A8 Amort. Sit. 353 7ar. Kuss,. (v. 1831) 9
Preuss. Prämien-Sc.Deine 1033. do. AZ Anl. —. Oesterr. 983. Span. 702, 33 M8.
Ausg. Schuld 15
2 2
Antwerpen, 9. Juli. Span. S3 683. 33 A6. Zins. 183. Cortes 38. Frankfurt a. M., 12. Juli. Oesterr. 53 Metall. 1005. 100 35. AF 91. 91. 2183 5A. Br z 233. Br Bank - Actien 15A6. 15341. Fart. Obl. 110. 1393.
6 . Pol,
Loose zu 100 FI. 209. Br. Holl. 33 Obl. v. 1832 95153. 953.
Bras. 77.
Loose 66. 657. Preuss. Prüm. Scheine 5783. 573. do. AS Anl. 9979 R *. 57 5 4.
9a. 53 Span. Reute 703. 703. 33 do. perp. A7. MI. Paris,. 9. Inh. 5Z Rente pr. compt. 10965. 60. fin eour 106. 80. 77. 65. fin our. 77. 75. 58 Neap. br. compt. — —. 53 Span. Rente 71. 33 AM. Cortes 38. Schuld 197.
3 br. eompt,
. Ausg. Span. Warschau, 11. Juli. Pfandbr. 95. Part -Obl. A0. ; Königliche Schauspiele. Mittwoch, 16. Juli. Im Schauspielhause: male: Das ietzte Abenteuer, Lustspiel in 5 Abtheilungen, ven Bauernfeld. Der Anfang dieser Vorstellung ist um 7 Uhr. Donnerstag, 17. Juli. Im Schauspielhause: Nicht von Posten, Lustsplel in 1 Akt, von L. Angely. Hierauf: Pietrg Metastasio, historisches Drama in 4 Abth., von C. Blum. Freitag, 18. Juli. Im Opernhause: Sevilla, komische Oper in 2 Abth. Musik von Rossini. (Dle, Lentz: Rosine. Hr. Hammermeister: Figaro.)
Koͤnigstädtisches Theater.
—
Mittwoch, 16. Juli. Der Pirat, Oper in 2 Akten. Must .
von Bellini. (Dlle. Hähnel: Imogene, als letzte Rolle vor ih rer Urlaubsreise.)
Donnerstag, 17. Juli. Der boͤse Geist Lumpacivagabundut, oder: das liederliche Kleeblatt, Zauberposse mit Gesang in 3 Akten.
Freitag, 18. Juli. Zum erstenmale wiederholt: Der Vetttt aus Bremen, oder: Die drei Schulmeister, komische Oper in Akt, von Th. Koͤrner. Musik von C. F. J. Girschner. Vor. her: Der Hagelschlag, Lustspiel in 1 Akt. Zum Beschluß: Der Hosmeister in tausend Aengsten, Lustspiel in 1 Akt.
— ————
darkt-Preise vom Getraide.
Berlin, den 14. Juli 18234.
Zu Lande: Roggen (neuer) 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Rthlt
8 Sgr.; große Gerste 22 Sgr. 6 Pf.; Hafer 20 Sgr. 8 Pf., auch
20 Sgr.
39 Wasser: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 25 Sgr., auch 1 Rthlt
20 Sgr. und 1 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf; Voggen 1 Rthlr. 5 Sgt.
auch 1 Rthlr. 3 Sgr. O Pf große Gerste 22 Sgr. 6 Pf.; Hafer
22 Sgr. S Pf, auch 21 Sgr. 3 Pf.; Erbsen (schlechte Sotte, 1Rthlr. 10 Sgr.
Sonnabend, den 12. Juli 1834.
ner Heu 1 Rthlr. 8 Sgr., auch 20 Sgr.
Redacteur Cotte?.
5
Gedruckt bei A. W. Hayn.
Bönnen.
—
Allgemeine
Bekanntmachungen.
e n 6 r n gg.
Alle diejenigen, welche an die zur von der Lancken⸗ Lanckenschen Debitmasse bisher gehörenden, auf Jas⸗ mund resp. im Sagarder und Bobbiner Kirchsgiele öelegenen, gegenwartig verkauften Allodialgüter Dub⸗ nitz, Blieschom und Bernow aus irgend einem Rechts⸗
runde, insbesondere aus der Zeit der uͤber dieselben be⸗
andenen Curatel-⸗Verwaltung Forderungen und An⸗ spruche haben, sind zu deren Anmeldung und Beglaubigung in einem der dazu auf den 1. und 18. Ini und den 5. Au gust d. J., M. 10 Uhr, vor dem Königl. Hof— gericht anstehenden Termine hei Strafe der durch den
. —
Anzeiger
Dukaten, Thalern, Groschen, Bracteaten ꝛc., sind auf portofreie Briefe zu haben, in Berlin bei Herrn A. Asher und zu Dresden durch die Wal⸗ thersche Hof Buchhandlung. Dresden, am 4. Juli 1834.
D nm p fe ng cet fahrt
Eu beck und St. Peter 5ỹbnurg. Die Abfahrt der beiden privilegirten schoͤnen und
.
fur
Carl Ernst Heinrich, Raths⸗Auetionator.
gr. Svo. ; Diese Schrift enthält: zwischen
chen bis auf die neueste Teit;
die Preuß ischen Staaten.
Ges ehichtliehe Darstellung der Kranken- und V ersorgungs Anstal-
ten zu München,
mit medizinisch-administrativen Bemerkungen aus dem Gebiete der Nosocomialpflege, von Anselm Martin,
der Philosophie u. gesammten Heilkunde Dr., prkt. Arzte in München, Armenarzte der Vorstadt Au ete. erte. broch. 1 Thlr. 15 56gr.
a) die Geschichte der Ent- ztehung, der Erweiterung uud des VWirkens sümmt-— licher Kranken- und Versorgungs- Anstalten zu Mün- b) die gegen wäctige
zeben ist, umfaßt die praktische Seite des Leben auf eine aͤhnliche Weise, wie die Conversationslepil die theoretische. Es ist ein Erfahrungslexikon, bestimmt, dem Bedärfniß und der Rathlosigkeit in taglichen Leben abzuhelfen und in allen Faͤllen Aut, kunft zu gewähren, welche in haͤuslichen, gesellschas lichen und Geschaͤftsverhäͤltnissen den Beistand kundig; Männer wunschenzwerth machen. Die alphadetsß
und Känsten das allgemein Brauchbare ünd Nut liche aufnehmen, und so wird das gesammte Wei bald als erfahrner Arzt, bald als kundiger Sach walt dann wieder als Physiker, Oekonom, Geschaͤftsmam u. s. w. dem Hulfe suchenden Leser darbieten, was unmittelbar anwenden kann.
Zum erste
Der Barbier von
ö. Verfasser habe benn es ist vollkommen richtig,
geordneten Artikel werden aus allen Wissenschaltt!
Preußische Staats
Allg einein e
Berlin,
Donnerstag en ,
.
eitung.
— — —
fin cour...
Amtliche Nachrichten. Rr oni des wages
Im Bezirke der Königl. Regierung zu Minden ist dem Predigtamts- Kandidaten Eduard eidsteck die erledigte Pfarrstelle zu Amelunxen, und dem farrer Schäfer zu Stahle die erledigte Pfarrstelle zu Nie— eim verliehen worden.
*
Abgereist: Der Fuͤrst Alfred Konstantin von Salm— Salm, nach Muͤnster. ꝛ
Se. Excellenz der Köoͤnigl. Schwedische Staats,Minister on Lowenskiold, nach Dresden.
Zeit ungs-⸗Nachrichten. k
Rußland.
St. Hetersburg, 9. Juli. Am 3. d. M. ist die Leiche es Reichs-Kanzlers Fuͤrsten Viktor Pawlowitsch Kotschubei ierselbst im Alexander⸗-Newski⸗Kloster beerdigt worden. nsestaͤt der Kaiser und Ihre Kaiserlichen Hoheiten der Groß— irs Thronfolger und der Großfuͤrst Michail Pawlowitsch ha— en dieser Feierlichkeit beigewohnt.
Durch einen Kaiserl. Ulas vom 19. (31.) Mai d. J. ist e Errichtung eines Kadetten-Corps zu Kasan angeordnet wor—
den, und zwar sollen auch die in den Sibirischen Gouwverne—
ents gebornen Adeligen ihre Kinder zur Erziehung diesem Ka— etten⸗Lorps übergeben konnen.
Die Kaiserliche Akademie der Wissenschaften hat den ehema— gen Akademiker, Professor von Baer zu Koöͤnigsberg in Preu— n, neuerdings zu ihrem ordentlichen Mitgliede ernannt.
Zu Moskau wird im nächsten Jahre eine große Industrie— usstellung stattfinden.
Die Handels-Zeitung enthalt foölgenden Artikel: „Durch
n! in besonderes Mißverstaäͤndniß hat man einen Aufsatz in Nr. 30 Das Schock Stroh s Rthlr., auch's Rthlr. 10 Sgr.; der Cent dißerst 36h ssatz 0
nd 31 der Handels⸗-Zeitung uͤber die 10jaͤhrige Aus- und Ein
uhr von Waaren als eine offizielle Ankuͤndigung des Finanz— Ninisteriums ansehen wollen und tadelnd bemerkt, daß zu dem Ueberschuß der Ausfuhr gegen die Einfuhr noch der Ueberschuß n eingefuͤhrten edeln Metallen zugezäͤhlt worden. Es scheint, der
nur das Ganze zusammensummiren wollen; Worte gesoröchen, als die heftigen Cefahl, die, wie man deu—
daß die eingefuͤhrten Metalle Saldo fuͤr den Ueberschuß der Ausfuhr Wenn dieser Saldo nicht den ganzen Ueberschuß so kommt dies von. verschiedenen Ursachen, die jeder
n .
eckt,
Bachkundige leicht finden kann. — Wie mißlich aber uͤberhaupt le Handels-Bilanzen sind, und wie eigentlich nur die vermehrten z hi ö J
. ne d gen nahm Graf Grey, noch immer sehr bewegt, das xt, u uantitäten von Aus- und Einfuhr-Artikeln, und keinesweges n f ö r ö , ,
hre Preisberechnungen, zu einem allgemeinen ungefaͤhren Re⸗
sultat fuͤhren, ist in einem der fruͤhern Jahrgänge der jahrlich erauskommenden Handels⸗-Tabellen auseinandergesetzt worden. — Das Finanz⸗Ministerium hat also keinen Antheil an der Privat— Meinung eines Angestellten, obwohl die numerischen Resultate nes Aufsatzes aus offiziellen Quellen gezogen sind.“
ö
Paris, 9. Juli. Der Temps will wissen, daß, nachdem inige Deputirte Herrn Dupin um seine Meinung uͤber den 'sten Art, der Charte gebeten, derselbe ihnen unumwunden er— lͤrt habe, daß nach seinem Dafuͤrhalten die Kammer vor ihrer rorogation nothwendig erst constituirt werden muͤsse, und daß s jedes Deputirten Pflicht sey, sich zur Eroͤffnung der Session
nellen Oppositton sich zur Richtschnur genommen haben, wird auch
Seine
uͤber die Zwangs-Bill beginnen; aber kaum hatte er einige
seyn er nicht weiter reden konnte.
am 25. Aug u st d. J. zu erlassenden Abschied zu er⸗ kengenden Praͤelusion, geladen, die ab actis des von ber Lancken- Lanckenschen Debitwesens bekannten von der Lanckenschen Glaͤubiger, in deren Namen der Ver— lauf der Güter abgeschlossen worden, von der Anmel⸗ dung ihrer Forderungen jedoch entbunden, — welches mit Bejug auf die den Stralsundischen Zeitungen jn exrtenso inserirten proclamaia auch hierdurch zur öffentlichen Kunde gebischt wird.
Datum Greifswald, den 4. Juni 1854.
Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern
und Růgen. v. Möller, Praeses.
Landgut⸗Ver kauf. Es ist ein in der unbedingt schönsten und angenehm—
sten Gegend der Mitte zwischen Dresden und Meißen gelegeneß Landgut zu verkaufen, welches mit einem
großen Dampfschiffe, von Luͤheck nach St. Petersburg, ist fuͤr das Jahr 1834 auf folgende Tage festgesetzt: . Capitain J. C. Diets. Dienstag den 22. Juli, Donnerstag den 7. August, Dienstag den 26. August, Donnerslaz den 11. September, Dienstag den 30. September. Donnerstag den 16. Oktober.
Nieolay. J. Capitain N. W. Stahl.
Dienstag den 29. Juli,
Donne rstag den 14. August,
Dlenstaz den 2. September,
Donnerstag den 18 September,
Dienstag den 7. Oktober,
Donnerstag den 23 Oktober.
Absahrt von Travemünde um 2 Uhr Mittags. —
Basthof, Brennerei und Brauerei berechtigt ist. Daju gehören einige 30 Scheffel gate tragbare Fel- der, hinlänglicher Wiesewachs, einige 20 Scheffel zum Theil mit Bauholj bewachsenes Holzland und außer⸗ dem noch bedeutende gutgelegene Weinberge, welche wohl für dieses Jahr eine Erndte von 15 bis 120 Eimer Wein versprechen. Die dazu gehörigen Ge⸗ daͤude, verbunden mit einem großen Hofraum, sind in dem besten Zustande und namentlich das Wohnhaus, weiches massto und herrschaftlich eingerichtet ist serauf Feflektirende reelle Kaͤufer koͤnnen sich ge⸗ faülgst, mündlich oder unter portofceien Briefen an ben Kaufmann F. A. Jaeß ing in Kotzschenbroda bei Dresden wenden, woselbst die naͤheren Bedingungen
zn erfahren sind.
Die beachtungswerthe Muͤnz⸗Auetion zu Dresden betr.
Verzeichnisse von der bereits zum 4. August d. J. an* l r n hier bei Unterzeichnetem statt findenden
Die Preise der Passage sind die naͤmlichen wie im
vorigen Jahre. — Ünmeldungen geschehen im
Comtoir der Dampfschiffahrts-Gesellschaft in Lů⸗b eck.
—
Die in Folge der Bekanntmachung vom 4. Mai Sur, bei den Unterzeichneten angemeldeten, am 1 Juni verfallenen Coupons von Certifieaten der Russ⸗Holl. Anleihe bei Hope & Comp., 3 ten Serie, werden von heute an bis 31. August d. J. mit 13 Thlr. 10 sgr. pr. Coupon von 12 Rub. 560 Cop. bezahlt.
Berlin, am 14. Juli 1834.
Anhalt und Wagener, Bruͤderstraße Nr. 5.
Literarische Anzeigen.
Bei Georg Franz in München ist erzschienen und in Berlin bei Hirschwald, in der Ens lin aachen
Persteigerung von zum Theil sehr seltenen gold⸗ and silb. Münzen, vor zůglich
Beschaffenheit, den gegenwärtigen Wirkungskreis und äherhaupt den gegen wärtigen Zustand jeder Anstalt zowohl in architektnischer als besonders in medizini- scher und administrativer Hinsicht, und in letaterer Beziehung insbesondere, noch den sinanziellen Stand jedes Institutes — seine Einnahmen, seæeine Ausgaben, seine gegenwärtige Schuldenmasse etc.; ée) eine voll- ständige Darstellung der, wie allbekannt zum Muster dienenden baulichen Einrichtungen des allgem. Kran— kenhauses und der anderweitigen Ligenthämlichkeiten dieser Anstalt, der Mortalitätsverkältnisse im Allgemei- nen seæit Entstehung des Hospitals und insbesondere der einzelnen Krankheiten nach Jahresberichten et; d) die Geschichte und die Ordnung der mit dem all- gem. Krankenhause und dem Gebärinstitute verbunde- nen klinischen Anstalten der Universität und der Heb- ammenschule; e) die aussährliche Geschichte der Kran- kenpflege seit Eͤstehunz des allem. Krankenhauses, mit Rückblicken auf Krankenpflegende Institute über- haupt, auf die Aufhebung der ehemaligen barmheræĩ- gen Brüder und Sehwestern in München und die Ent— stehung des gegenwärtigen Ordens der grauen Schwes- tern u, 5. W.
Demnach wird dieses Werk gewiss als ein scuhätz- bares Handbuch allen denen sich darbieten, welche die Hospitalsache interessirt; — Studirenden und Ge- lehrten aber, welche die Hospitäler Münchens und ihre Kliniken zu besuchen gedenken, wird sie ein un— entbehrlicher Wet weiser seyn.
Ankündigung und Einladung zur Sub seription. Im Verlag der Unterzeichneten ist erschienen: Das Hauslexikon.
Vollstaͤndiges Handbuch praktischer Lebens— kenntnisse für alle Stande. In monatlichen Lieferungen von 9 Bogen groß Oktar zum Subseriptions-Preise von Sechs Grosche
und Stuhrschen Buchhandlung zu haben:
. n. CGI sg r.) Dieses Werk, dessen erste Lieferung bereits ausge⸗
lichen brochirten Lieferungen von 9 enggedruckten Ko gen groß Oktav, zu dem üheraus billigen Subserip tions⸗Preise von Sechs Groschen. (7 sar) Samm ler, welche fuͤr 3 Lieferungen vorausbezahlen, erhalte auf 10 Exemplare ein eilftes unentgeltlich.
druckfertig liegenden Hefte, dürfte das Ganze ungefch 36 Hefte geben; in keinem Falle aber die Ausdehnung der gebraͤuchlichen Conversatlonslexika überschreiten
speerus, welcher in jeder Buchhandlung gratis zu h ben ist
men Subseriptionen darauf an.
19, ist zu erhalten:
allen Buchhandlungen zu haben:
(erau gegeben von K. A. Var nh agen'oon Ensk
geistigen Nachlasses einer der edelsten Frauen, unse⸗ Zeit bei seinem ersten Erscheinen im Freundes kr ,, hat zugleich das allgemeinste Verlangen na
Verlangen entsprechen, weiterte Ausgabe in 3
sinzufinden. Die Gazette meint hiernach, daß bei dem hohen lnsehen, dessen Herr Dupin in allen Fallen genieße, wo es ch um die Vorrechte der Kammer handele, die Constituirung er Kammer unmittelbar nach ihrer Eroͤffnung kaum mehr zü ezweifeln sey. Das heutige Journal des Débats enthaͤlt einen Arti— l, worin es zu beweisen sucht, daß es in der neuen Kammer eine einzige Partei geben werde, die sich mit Grund schmeicheln urfe, das System der Regierung uͤber den Haufen zu stoßen nd das ihrige an dessen Stelle zu setzen. Was zunaͤchst die le— timistische Partei betreffe, so befinde sie sich in einer zu falschen Stellung, als daß von ihrer täglichen Declamation im Namen zer k. irgend erwas fur das bisherige System zu ebesorgen Subser dar iy. Der sogenannte tiers-parti verschwinde ganz und gar, so Leipzig, im Juni ,, & Haͤrtel ange es sich um politische Fragen besonderer Wichtigkeit han— 9 ele; nur erst wenn diese erledigt worden, woran jedoch vor der and noch nicht zu denken sey, koͤnne es mit dieser Partei zu nem offenen Bruche kommen; bis dahin aber werde sie stets it den Ministern stimmen. Hiernach bleibe nur noch die ei— entliche Oppositions-Partei uͤbrig, die sich jetzt, wie man be— upte, von jeder Gemeinschaft mit den Republikanern losgesagt abe, und fuͤr die Vergangenheit eine vollständige Amnestie ver— Enge. Wenn dem aber wirklich so sey, wenn die Opposition mit der publikanischen Partei in der That nichts mehr zu schaffen haben wolle, henn sie, nicht bloß dem Namen nach, sondern aus Ueberzeugung onarchisch geworden sey, so lasse sich nicht recht absehen, in wie eit ihr System von dem der Regierung eigentlich abweiche. Die ganze Wichtigkeit der Opposition habe bisher eben darin be— anden, daß sie sich der republikanischen Partei genaͤhert habe, ihr gewissermaßen zum Uebergangs-Punkte zu dienen; von vei Dingen also eins: entweder musse die Opposition (wie sie sol⸗ hes seit 3 Jahren gethan) dem Republikanismus die Hand bie— n, und dann habe sie die ganze constitutionnelle Partei gegen —̃ ich; oder sie muͤsse mit dem . offen brechen, Wir freuen uns daher, wien d dann verliere sie sich in der constitutionnellen Partei und dem Publikum diese! Und es gebe keine Opposition mehr. Hierauf er—
Bänden übergeben zu köͤnnel wiedert das ö Duncker und Humblot. Journal du Commerce im Wesentlichen Fol—
Das Haus lexikon erscheint regelmäßig in mon
Nach genauer Erwägung dez Stoffes und der berg
Ausfuͤhrlicher hehandelt alle diese Punkte der Pu
Alis Buchhandlungen des In- und Autlandes ne)
In Ferd. Dum mlers Buchhandlung, Linden R Otto (Premier Lieut. d. 3. Artill- Brig.) Ballistisc
Taseln nebst einer Anleitung vermittelst derselb einige Hauptfälle des ballistischen Problems Zahlen aufzulösen, für quadratischen Lustw
stand. 4to. 16 sgr. In unserm Verlage ist so eben erschienen und 6
. Ein Buch des Andenkens fuͤr ihre Freunde,
3 Theile (1137 Bogen,) geh, 3 Thlr. Die Thẽilnahme, welche eine kleine Auswahl,
rege gemacht.
gendes: „Auf dem Terrain der Politik kann nur eine feste und bestimmte Position zum Siege fuͤhren. Dies war un— sere Ueberzeugung, als wir uns offen von jenem Theile der Opposition lossagten, der das Banner der Republik entfaltet hat. Ohne Zweifel hatten wir in diesem Feldlager Freunde; unter den Grundsaͤtzen, die man dort vertheidigt, gehoͤren einige auch uns an, und unter den Wuͤnschen, die man dort hegt, giebt es mehr als einen, dessen Verwirklichung ein wahres Gluͤck fuͤr das Land ware. Wir haben diese Grundsaͤtze nicht abgeschwo— ren, auf diese Wuͤnsche nicht verzichtet, aber wir haben zugleich keinen Anstand genommen, ein System zuruͤckzuweisen, das von dem Lande, wie es sich jetzt klar erwiesen, nicht gebilligt wird. Dieses Verfahren, das mehr oder minder alle Organe der constitution⸗
in der bevorstehenden Session (wir hoffen es wenigstens) von der par⸗ lamentarischen Opposition mit Festigkeit und Beharrlichkeit verfolgt werden, obgleich die Regierung sich alle Muͤhe giebt, dasselbe in den Augen des Publikums herab zusetzen, und uns der Desertion zu beschuldigen. Wenn aber vollends das Ministerium aus un— serem Betragen den Schluß zieht, daß wir uns seinem eigenen Systeme näherten, indem wir uns endlich uͤberzeugten, daß das— selbe den Beduͤrfnissen und Neigungen des Landes am meisten entspreche, so hintergeht es geradezu die Nation, indem es dem Verfahren der Opposition absichtlich falsche Beweggründe unter— legt. Es ist uns von der groͤßten Wichtigteit, uns zu zeigen, wie wir sind, und es nicht zu dulden, daß Freund oder Feind das Wesen unserer eben so loyalen ais patriotischen Opposition in irgend einer Weise entstelle, denn das Publikum hat nur Glauben an offene, klare und bestimmte Grundsaͤtze, und deshalb hat es keinen Glauben an das Ministerium.“
Der National enthält eine General-⸗Uebersicht der Span schen Finanzen am 31. Dezember v. J. Die auswärtige Schuld wird darin auf 648,166,666 Franken, die National-Schuld auf 283,150,723 Franken und die Schuld aus der Cortes⸗-Regierung auf 400,000,009 Fr. angegeben, so daß die Gesammt-Schuld sich auf 1,331, 317,389 Fr. belaufen wurde. Die Einnahme wird pro 1834 auf 129,476,910 Franken, die Ausgabe dagegen auf 201,500,000 Franken berechnet, so daß sich ein Deficit von 72, 023,090 Fr. herausgestellt.
Großbritanien und Irland. * Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz—
zung vom 9. Juli, Lord Grey erhob sich, trat an die Tafel und wollte die Rechtfertigung des eben verlesenen Berichtes
lich sah, seine Brust bewegten, ihn dergestalt uͤbermannten, daß Er mußte sich niederlassen, um sich zu erholen, und der Herzog von Wellington benutzte diese Pause, um eine Menge Petitionen aus Irland gegen die Verminderung des Kirchen-Vermoͤgens einzureichen. Dann
hielt eine lange Rede, wovon Folgendes das Wesentlichste ist: „Ich fuͤhle mich beschaͤmt uͤber die Schwache und das Ueber— maß der Rührung, welcher ich mich hingegeben habe; aber ich hoffe, die schwierige Lage, in welcher ich mich befinde, wird mich entschul⸗ digen. Indem ich mich erhebe, um die edlen Lords um die Geneh⸗ migung des so eben verlesenen Berichtes zu ersuchen, tbue ich das nicht mehr als Minister der Krone, sondern als einzelnes Mitglied des Parlaments, dessen innige Ueberzeugung es ist, daß die drin⸗ gendste Nothwendigkeit die Annahme dieser Akte und die Ueber⸗ tragung einer außerordentlichen Gewalt an die Regierung, in wes⸗ sen Hande diese auch uͤbergehen mag, erheischt. — Ich brauche den edlen Lords die Annahme der Maßregel nicht mehr anzuempfeb⸗ len, ich muß aber diese Gelegenheit benutzen, um einige Erlaͤu⸗ terungen uͤber die Umstaͤnde zu geben, welche die neue Lage, in der ich mich befinde, hervorgebracht haben. Ich brauche nicht an das zu erinnern, was kuͤrzlich in diesem Hause vorgegangen ist. Ich wurde gefragt, ob uͤber den vorliegenden Gegenstand an eine in Irland sehr einflußreiche Person (von Herrn Littleton an Herrn O'Connell) Mittheilungen gemacht worden seyen. Ich antwortete damals und wiederhole es, daß diese Mittheilungen nicht nur ohne mein Zuthun, sondern auch ohne mein Wissen stattgefunden, Haͤtte ich früuͤher gewußt, daß man solche Mittheilungen beabsichtigte, so haͤtte ich allen meinen Einfluß n verwendet, es zu verhin⸗ dern, weil ich uͤberzeugt war, daß Erdffnungen, solchen Personen gemacht, dem Lande unmdglich zum Nutzen gereichen koͤnnen. Meine Ansicht uͤber die Rothwendigkeit der Erneuerung der Zwangs-Bill hat nie einen Augenblick sich veraͤndert. Bis zum 23. Juni glaubte ich, daß auch bei meinen Kollegen daruͤber nicht der geringste Zweifel obwalte. Am 23 Juni erhielt ich indessen ei⸗ nen Brief vom Lord⸗Lieutenant von Irland, in welchem dieser ge⸗ wisse Rucksichten hervorhob, die ihm nicht eigenthuͤmlich anzugehö⸗ ren, sondern von hier aus ihm mitgetheilt worden zu seyn schienen, und die mehr auf die Lage Englands als auf die Lage Irlands Be⸗ zug hatten. Umgehend antwortete ich dem «dlen Marquis, daß solche Ruͤcksichten nicht mit in Anschlag zu bringen seyen, und es entspann sich hierüber eine langere Korrespondenz, deren Resultat dahin ging, daß der Lord Lieutenant glaubte, man konne einige Arti— kel aus der Zwangs -Bill weglassen, ohne die Ruhe Ir⸗ lands zu gefährden. Hierüber war ich verschiedener Ansicht und die, Sache wurde der Gegenstand vieler Deliberationen im Kabinet. Es entstand dadurch eine Spaltung in dem⸗ selben. Ich komme jetzt zu einer Sache, die nie hatte bekannt wer⸗ den sollen, und die dem Hause mittheilen zu müssen mir den tief- sten Schmerz macht — Das Parlament hat von alten Zeiten her das Recht, uͤber die Resultate der Berathungen des Geheimen-Raths Aufschluß zu verlangen, doch durchaus nur uͤber die Resultate, nie⸗ mals aber forderte man die Mittheilung dieser Debatten selbst und der verschiedenen Ansichten, welche die einzelnen Mitglieder im Schoße des Geheimen Rathes geaͤußert haben. Das that man jetzt. Personen, die am meisten besorgt seyn sollten, fuͤr die Erhaltung der Ruhe in Irland zu sorgen, vergaßen sich so weit, in dem andern Hause die Motion eines Parlaments⸗Mitgliedes (O'Connell's) auf Vor⸗ lage der auf die Irlaͤndische Frage bezuͤglichen Korrespondenzen zu unterstuüͤtzen, und noch dazu waren jene Korrespondenzen des Lord= Lieutenants nicht an den Minister-Staats-Secretair füͤr Irland, sondern an mich privatim gerichtet Was geschah noch inehr Von der dͤußersten Unvorsichtigkeit geleitet, machte eine Person die Erdff⸗ nungen, deren ich bereits erwaͤbnte, an ein Mitglied, welches dies
in der Stellung bleiben könne, die er bisher eingenommen
Vertrauen dazu benutzte, um dem Minisierium Treulosigkeit und Wortbrüchigkeit vorzuwerfen und auf die Vorlage der Korresponden⸗ jen ju drin zen Bie Folge davon war, daß mein edler Freund, welcher die' Interessen der Regierung im Unterhause wahrnimmt Lord Althorp) und auf den die Ansichten des Lord Lientenants den tiefsten Eindruck gemacht hatten, fuͤhlte, daß er nach dem, was am Abend des zten im Unterhause vorgegangen war, nicht .
Ich er
hlelt gestern früh einen Brief von dem edlen Lord, der seine Resig
nation enthielt.!“ — Der Redner ging nun auf seine eigene persdn
liche Lage über, erklaͤrte, wie er wegen seines hohen „Pia hrigen Alters sich schon lange zu schwach fuͤhle, den so aäußerst schwierigen Geschaͤften vorzustehen, wie er deswegen schon am Ende der vori gen Parlaments-Session sein Amt habe niederlegen wollen, wie aber die Bitten vieler Mitglieder des Parlaments und seiner Kollegen ihn bewogen hatten, noch bis zur Wiedererbffnung des Parlamente zu bleiden So lange noch Einigkeit im Kabinette geherrscht habe sey es ihm noch einigermaßen möglich gewesen, die Geschaͤfte zu lei ten. Bei der letzten Spaltung aber, als zwei seiner theuersten Kollegen (Stanley und Richmond) aüstraten, sey nur die ausdrückliche Auf forderung des Koͤnigs, ihm bei der schwierigen Zusammensetzung des
neuen Kabinets behülflich zu seyn, im Stande gewesen, ihn nos im Amte zu halten. Jetzt aber, da neue Spaltung entstanden sey
und da sein thätigster Gehülfe (Lord Althorp) as dem Ministe— rium scheiden wolle, sey auch seines Bleibens nicht mehr; er habe deswegen seine Resignation mit der seines Kollegen . einge⸗ reicht. „Diese Resignationen“, sagte Graf Grey sch ießlich, „wür⸗
den von Sr. Majestät angenommen, und ich erfülle jetzt die Amts⸗
pflichten nur proviforisch, bis meine Stelle wieder ausgefüllt seyn wird. Ich bin jedoch uͤberzeugt, daß in dieser letzten Scene meines volitischen Lebens die Nachsicht der edlen Lords mir nicht entgehen wird.“ —
Hierauf nahm der Herzog von Wellington das Wort, und gab seine Verwunderung daruͤber zu erkennen, daß Graf Grey, der zwar die Gruͤnde auseinandergesetzt, die ihn zur Ab dankung bewogen hätten, nichts daruͤber gesagt habe, weshalb sich eigentlich Lord Althorp veranlaßt gefunden, aus dem Dienst seines Souverains auszuscheiden.
„Dies setzt mich sehr in Erstaunen“, sagte der Herzog, „denn wenn semals Männer durch eine Art von Nothwendigkeit verpflich⸗ tet waren, im Dienst ihres Souverains zu bleiben, so sind es der edle Graf und seine Kollegen. (Hoͤrt, hört! von Seiten der Oppo— sition Der edle Graf hat auf eine Rede angespielt, die ein sehr ehrenwerther Freund von mir (Sir R. Peel) im Unterhause ge⸗ hatten hat, und die angeblich seine Verwaltung in Verlegenheit n, und ihn endlich zur Abdankung veranlaßt haben soll. Ich stimme dem edlen Grafen darin ganz bei, daß alle vertrauliche Korrespondenzen gebeim gehalten werden muͤssen. Aber mein sehr ehrenwerther Feund bat den Secretair fur Irland bloß, baß derselbe dem Unterhause mittheilen möchte, was auf schriftlichem Wege zwischen dem Lord⸗Lieutenant von Irland und der Englischen Regterung in Bezug auf die Erneuerung der Zwangs⸗ Bill e,, . sey. Der sehr ehrenwerthe Herr (Littleton) fagte, daß nur gewisse Theile dieser Korrespondenz vorgelegt werden konnten, und zwar diejenigen, welche nach der Meinung der Mini⸗ ster die Erneuerung der Maßregeln rechtfertigen wurden; und ein edler Lord (Althorp), ebenfalls ein Mitglied des Ministeriums aͤu⸗ Fßerte, der Lord⸗Lieutenant von Irland sey der Meinung, daß die Bill erneuert warden mässe, aber mit Weglassung einiger Klauseln. Diese Thatsachen, Mylords, beweisen, daß noch eine Korrespondenz zwischen dem Lord⸗ Lieutenant von Irland und dem Ministe⸗ rium vorhanden ist, die man Euern Herrlichkeiten nicht vorge⸗ legt hat. (Hort, hört! von der Opposition. Dies gestand der edle Graf dadurch ein, daß er sich daruber beschwerte, daß mein sehr chrenwerther Freund in dem andern Hause für die Vorlegung von Papieren gestimmt habe, die einen Theil jener Korrespondenz bilde fen, und deren Vorlegung der edle Graf für unzulaͤssig hielt. Warum aber will der edle Graf daruͤber entscheiden, welche Pa— piere dem Parlament vorzulegen seyen, und welche nicht? Ich be— haupte, daß mein sehr ehrenwerther Freund ganz Recht hatte, wenn er die Vorlegung der ganzen Korrespondenz verlangte. (Hört, hoͤrt! von der Sppösition) In jenem Theil der Korrespondenz, der dem Parlament nicht vorgelegt wurde, möchte es sich wahrschein⸗ lich finden, daß der Lord⸗Lieutenant äͤußerte, wenn die Minister in England so staͤnden, daß es fuͤr sie wuͤnschenswerth waͤre, gewisse Klauseln der Zwangs⸗-Bill ausfallen zu lassen, so wolle er wohl sehen, wie er ohnè dieselben fertig werde. Es geziemt sich, My lords, daß diejenigen, die sich der Bill widersetzen, die ganze Kor respondenz, die zwischen dem Lord- Lieutenant von Irland und de Britischen Regierung gepflogen wurde, vorgelegt erhalten, Auch die Minister selbst sind zur k, ihres eigenen Charakters verpflichtet, dies zu thun. Der edle Lord (Althorp) befand sich den ganzen Abend, als die Verhandlungen uber die Vorlegung der Korrespondenz stattfanden, in der Majoritaͤt; wer weiß aber, od nicht in dieser Korrespondenz etwas enthalten ist, wodurch die Op position gegen die Erneuerung der Maßregel gerechtfertigt wurde? Mylords, es thut mir leid, es sagen zu müssen, aber ich bin uͤber— zeugt, daß der edle Graf und der edle Lord im anderen Hause kei⸗ nen Grund haben, den Dienst Sr. Majestat zu verlassen.“ (Lauter Ruf: Hoͤrt! höͤrt von den Oppositions⸗Baͤnken!) .
Gegen den Schluß seiner Rede rechtfertigte der Herzog noch seine Verwaltung gegen den ihm von dem Grafen Grey gemachten Vorwurf, daß sie dazu beigetragen hatte, das Land in den Zustand der Aufregung zu versetzen, der die Annahme der Zwangs-⸗Bill noͤthig gemacht hatte; er schob die Schuld die ser Aufregung vielmehr auf die Revolutionen zu Paris und Bruͤssel und auf die von den jetzigen Ministern damals so sehr auf⸗ gemunterten und beguͤnstigten politischen Unionen in fast allen Staͤd—⸗ ren von Großbritanien; was den Ruhm anbetreffe, den Graf Grey
seiner Verwaltung . so behaupte er (der Herzog), daß waͤh⸗
rend der viertehalb Jahre, in denen der edle Graf die Zuͤgel der Regierung in Haͤnden gehabt, mehr Blut in Großbritanien geflossen sey, als von 1780 bis 1830. Diese Aeußerung wurde auf der ministeriellen Seite mit großer Entruͤstung aufgenommen. Endlich bemerkte der Herzog von Wellington, daß Europa sich jetzt in einem weit schwankenderen Zustande befinde, als beim Eintritt des Grafen Grey ins Ministerium, und daß ungeach— tet des vielgeruͤhmten Grundsatzes der Nicht- Intervention doch uͤberall in Europa uͤber Englands Einmischung in fremde Angelegenheiten Beschwerde gefuͤhrt werde, wie ja der Quadrupel Traktat ein offener Bruch des von dem edlen Grafen gegebenen Versprechens der Nicht-Intervention sey, denn England habe nicht das mindeste Recht, sich in die Angelegenheiten Spa—