1834 / 202 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

nicht zu eben so gluͤhender Bewunderung dieses widerwärtigen Wechselbalges lassen. ĩ Eben dieses Blatt macht auf ein in den letzten Lissaboner Zeitungen befindliches Aktenstuͤck n, . n, ,. Reg rung ganz besonders c, arakteristre; es ist ein Schreiben des Ministers Bente Pereire, do Carmo an gen i . der Stadt Monsaras, worin den. jelben ein Verweis dar ker ertheilt wird, daß in, der Acclamoions,- Akte dieser Stadt zu Gunsten Donna Marias nicht min einem Worte der constitutionnellen Charte ge dacht sey, Nie, d och als das kostbarste Geschenk, welches die Na— . 0 n Pedros Großmuth empfangen habe, mit eben solchem Entthustasmus, wie die Königin selbst, hätte begruͤßt wer den muͤsse g. ; z Des genannte Blatt theilt auch wieder zwei in Madrid vorgeßnandene Briese des Herrn Zea Bermudez an den Grafen von Montealegre aus dem Jahre 1830 mit, als einen neuen weis, wie sehr das Ministerium des Herzogs von Welling— tion Dom Miguel beguͤnstigt habe. ; an Der Standard will schon erfahren haben, daß Don Car, los am 9ten d. die Spanische Gränze uͤberschritten habe und sogleich nach dem Hauptquartier seiner Anhänger geeilt sey, wo man ihn am 11 Juli erwartet habe; „wir hoͤren“, saagt dieses

Blatt, „daß er überall mit großem Enthusiasmun empfangen

wurde, und daß sich unter den Truppen der Königin, besonders

unter den vom General Quesada befehligten, goße Neigung ihm uͤberzugehen; geschieht dies, so ist Don Carlos de General Rodil zäͤgert sehr mit seinen wewegungen, und man glaubt, daß er durch die vor ihm

zeigte, zu der Weg nach

e

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Madrid offen.

liegenden Aussichten bedeutend entmuthigt sey“

In der vortzen Woche wurden in Birmingham nicht wen nantr als 21 Personen zu Geldstrafen verurtheilt, weil sie ihre 1 j uund Ihre Ruͤhrung uͤber den in Wuͤrzhurg gefundenen herzlichen Stephen Love Hammick, Wundarzt in Cavendish⸗ ; ist von Sr. Masestaͤt zum erblichen Baronet ernannt

von Popp, feierte am Taten d. M. sein 5Maäͤhriges Dienst-Ju—⸗

Hunde hatten frei herumlausen ilassen.

worden.

Aus New-York sind Zeitungen bis zum 25. Juni einge—

Jangen, die einen langen Bericht des Nord⸗Amerikanischen Schatz⸗ amts- Secretairs, Herrn Taney, uͤber die Einkuͤnfte aus dem Exr— trag der Zoͤlle und dem Verkauf der öͤffentlichen Laͤndereien waͤh— rend des ersten Quartals dieses Jahres enthalten; es ergiebt sich daraus, daß sich die Einnahme gegen das entsprechende Quartal von 1833 bedeutend vermehrt hat. In denselben Blättern wird von Unruhen, die in den ersten Tagen des Mai zu Puebla in Mexiko start gefunden, und von einem Erdbeben gemeldet, wel— ches sich vom 22. bis zum 25. Mai in wiederholten Stoßen zu Santa Martha in Neu Granada ereignet und viele Ge— baude zerstoͤrt hatte. Nach Berichten aus Suͤd⸗Amerika ist die Stadt St. Jago, in Chili, am 20. Januar durch ein Erdbeben zerstoͤrt worden. Die Bevölkerung hatte sich auf einen Huͤgel geslůchter, der zwar heftig erschuͤtterr ward, jedoch nicht einstuͤrzte; es heißt indeß, S0 Personen seyen umgekommen. St. Jag hat eine Bevoͤlke— rung von 30, Einwohnern. Man zweifelt indessen noch an der Wahrheit dieser Nachricht

Nieder ande.

Aus dem Haag, 17. Juli. Die heutige Staats-Cou— rant erklärt, daß die Nachricht von einigen an der Maas bei Maashees vorgefallenen Feindseligkeiten auf nichts weiter be— ruhe, ais daß biesseitige Zoll⸗Beamte nach einem Kahn geschos— sen, der, gegen die bestehenden Vorschriften, ohne vorherige An⸗ meldung mehrere Leute nach dem jenseitigen Ufer der Maas hinuͤbergefuͤhrt hatte. . .

Am 2isten d. M. wird bei den verschiedenen Truppen-Corps . Feldlagers wiederum ein Cantonnements-Wechsel statt,

nden.

Belgien.

Mons, 15. Juli. Der Assisenhof hat sich gestern nur mit dem Aufruf der Geschwornen fuͤr den wichtigen Pluͤnderungs— Prozeß beschäftigt Man hatte viele Muͤhe, eine hinreichende Anzahl Geschworner zusammenzubringen. Die Debatten werden morgen erbffnet. In der heutigen Sitzung ward die Jury de— sinitlo gebildet und der Anklage-Att verlesen. Kein hiesiger Ein— wohner gehort zu den Geschwornen.

Deutschlan d.

Kassel, 14. Juli. (Schwäb. Merk.) Unsere Staͤnde haben sich bisher immer bereit finden lassen, den Wuͤnschen Sr. Hoheit ds Kurprinzen, so viel von ihnen abhing, zu genuͤgen. Sie nahmen daher keinen Anstand, ein in einer der schoͤnsten Gegenden der Stadt gelegenes Grundstuͤck mit der reizendsten Aussicht, welches ihnen angehorte und fruͤher von ihnen zum Bau eines Staäͤndehauses ausersehen war, dem Prinzen gegen eine unbedeatende Entschädigung als Eigenthum abzutreten und sich dazn zu verstehen, in den Bau des beabsichtigten Staͤnde— Hauses an einem andern Ort zu willigen. Man rechnet, daß sie Jabei ein Opfer von mehr als 15,000 Rthlrn. brachten, in— dam man, wenn man das fragliche Grundstuͤck haͤtte veräußern wollen, leicht von Privatleuten einen Kauf⸗Schilling von 20,000 Rihlr. bekommen haben wuͤrde. Eben so geneigt ließen sie sich finden, ungeachtet des im Staats Haushalte vorhande⸗ nen beträchtlichen Ausfalles, dem Wunsche des Prinzen fuͤr die Sicherung der Fortdauer des Hof-Theaters in der Residenz zu entsprechen. Als im vorigen Jahre es sich um Wiederherstellung des Hof-Theaters handelte, war die Verwilligung von 14,060 Rthlr, erforderlich gewesen, um die Ausgaben zu decken. Denn obgleich vermoͤge der mit dem Kur— fursten getroffenen Vereinbarung wegen Feststellung der zum Be— trage von 392, 900 Rthlr. sich belaufenden Civil ⸗Liste die Summe von 21,000 Rthlr. angesetzt war, die jaͤhrlich aus der Civil⸗Liste ur Erhaltung des Hof-Theaters verwendet werden sollte, so reichte diese Summe doch nicht hin, weil von derselben gegen 14,000 Rthlr. fuͤr lebenslaͤngliche, vom Kurprinzen bewilligte Penstonen abgingen. Die Land⸗Stande waren indessen der Mei—⸗ nung, daß gedachte Ausgabe von 14,000 Rthlr, dem Kurfuͤrsten und nicht der an den Kurprinzen abgetretenen Civil-Liste zur Last fallen muͤsse, und sie verwilligten gaht gk die zur Bestreitung der Kosten des Hof-⸗Theaters noch fehlenden 14,005 Rthlr, jedoch nur als Vorschuß fuͤr ein Jahr unter Bedingung der Wiederer— stattung durch den Kurfüuͤrsten. Die mit dem Kurfuͤrsten ange— knuͤpften Unterhandlungen uͤber diesen Gegenstand bleiben in— dessen ohne Erfolgs, und so war die Fortdauer des Hof- Theaters fuͤr die Zukunft von Neuem in Frage gestellt. Da indessen der Zeitpunkt herangeruͤckt war, wo die Kontrakte mit dem Personale des Hof-Theaters erneuert werden mußten und der Hof diese auf mehrere Jahre abzuschließen

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wuͤnschte, so ließ der Kurprinz durch die Landtags- Kommission an die Staͤnde⸗Versammlung in geheimer itzäng einen Antrag gelangen, wonach er die Verwilligung der fraglichen jaͤhrlichen 14,000 Rihlr. fuͤr die Dauer der jetzigen Finanz-Periode un ter persoͤnlicher Verpflichtung wegen dereinstiger Zuruͤckerstat⸗ tung verlemgte. Obgleich dieser Antrag von mehreren Sei— ten Widerspruch fand, so hat er doch die Stimmen mehrheit davongetragen, und es sind demnach nochmals 42,000 Rihfe,, welche die Landstände im Ganzen fuͤr die drei Jahre der laufenden Finanz-Periode, wenigstens vorschußweise und ohne Zinsen in Anspruch zu nehmen, dem Kurprinzen zu Gefallen verwilligt haben.

Marburg, 13. Juli. Ueber mehrere hiesige junge Leute, welche sich vor einigen Monaten an dem von Kassel hierher ge— sandten Polizei⸗Rath Buͤcking thatlich vergriffen, und denselben in seiner Uniform groöblich mißhandelt hatten, ist nach beendigter Untersachung, während welcher sie in sogenannten Hexenthurm verhastet waren, des Straf⸗Urtheil . Zwei sind zu acht— sähriger Eisenstrafe, andere zu sechsjähriger und die uͤbrigen zu kürzerer verurtheilt worben. Professor Endemann von der suristischen Fakultät, Abgeordneter der hiesigen Universität am Landtage zu Kassel, wird in der Mitte des nächstkommenden Monats hier wieder zuruͤckerwartet, indem die Verhandlungen der dermallgen Kurheßsischen Stände-Versammlung am 15. Au— gust geschlossen werden sollen Am 16ten d. M. ist Ihre Majestaäͤt

Munchen, 18. Juli.

die verwittwete Königin Karoline von Wurzburg uͤber Aschaffen—

burg nach Darmstadt abgereist. In einein Schreiben an den erst'n Vr deter Venltert sprach Ihr Mascstt Ihren Dant Empfang aus, z biesi zer⸗Appellati

Der Direktor des hiesigen Ober-Appellations-Gerichts, Herr

bilum und erhielt an diesem Tage aus den Haͤnden des Ju— stiz Ministers von Schrenk den Ludwigs-Orden.

Stuttgart, 17. Juli. Nachrichten aus Neapel zufolge, sind Se. Majestät der König von Wuͤrttemberg nebst den bei— den Prinzessinnen nach einer 2 tägigen Seefahrt am 5ten d. M. in jener Hauptstadt angelangt, von wo sich Hoͤchstdieselben nach Castellamare begeben.

Frankfurt 4. M., 13. Juli. Es heißt nun bestimmt, daß der Bundes-Praͤsidial-Gesandte, Herr Graf von Muͤnch—

Bellinghausen, bis den 3hsten d. M. hier erwartet wird, aber An der Mittheilung Wuͤrttembergischer

nut auf einige Tage. Blätter, daß man hier neue Versuche zur Befreiung der voliti⸗ schen Gefangenen gemacht, ist nichts Wahres. Das Ganze be— ruht auf falschen Vermuthungen.

Frankfurt a. M. 19. Juli. Waͤhrend der heute zu Ende gehenden Wöche hatten wir fast täglich weichende Notirungen. Saͤmnstliche, dem Verkehr und der Spfeulation ausgesetzte Fonds— Gattungen gingen zurück In Desterreichischen R procent. Meralliques,

die wieder unter Pari stehn, wurde nur wenig gemacht; in Apro⸗-

cent. Metall. und Actien war der Handel etwas lebhafter, indem Auf⸗ traͤge von Außen einliesen. Die letzten Couzse von Wien waren nicht geeignet, die Oesterr. Paptere zu heben. Die minisierielle Krisis in En zland wirfte zun gchst auf die Notirung der Hollaͤndischen Effertein. Es geschahen viele Entäußerungen von 21 und 3procent. Soligationen, sowohl pr. Cassa, als auf tägliche Lieferung; die Eourse drückten sich um pCt. In den Spänischen Fonds wurde viel ungesetzt. Die Schwankungen waren bedeutend; 3procent. Rente erbßnete zu 69 und schloß gestern mit 66; 3 procent. waren Anfangs der Woche 68 und am 18. Juli Mr. An der Mitt⸗ wochs⸗Bbrse (16. Juli mn ne Herr von Haber) starke Posten dieses Papiers Als darauf in den Formittags Stunden des 17. Juli die Nachricht von Don Karlos Entfernung aus England bekannt wurde, überfiel die Speculanten ein panischer Schrecken, so daß 5procent. Rente zu sa und s procent. zu A3 verschleudert wurde, Es war ein Gluͤck, daß gerade ein an⸗ deres bedeutendes Haus (v. Rothschild)

verkauften mehrere Banquiers (namentlich

auswärtige Austrage zum

Ankaufe Spanischer Papiere auszuführen hatte, wodurch denn der Krisis ein Ziel gesetzt wurde, so daß sich der Cours an der Boͤrse

schon um 1pCt. besserte. Die letzten Pariser Nachrichten gaben den Spekulanten wieder einigen Muth und man sieht fernerem Steigen entgegen Der Umsatz in Preußischen, schen Obligationen war sehr beschraͤnkt. sche . ben gefragt, Preußische Praͤmien-Scheine eher offerirt. Die Apreo⸗ cent. Frankfurter Obligationen, welche noch vor Kurzem 163 slan— den, waren zu 192 zu weil die ? ar

nahe seyn soll. Im Wechsel⸗Geschäft ist es fortwährend still; Ham⸗ burg, Wien und Pgris . onto

zu 2. 7 3pEt. willig zu placiren. Das bagre Geld ist abondant und auf Depot zu ApEt zu haben. Nachschrift. Sonnabend, war in Oesterr. Fonds wenig zu thun; die ten sich auf der gestrigen Notiz. Für 35pCt. Spanische wurden höhere Preise bewilligt.

O esterreich.

Wien, 10. Juli. (Allgem. Zeitung.) Aus Konstan⸗

Bayrischen und Nassau⸗

entgegen, heillos,

zogen die Schützen, deren Zahl bis jetzt ungefaͤhr 200 bis 1560 seyn mag, die sich aber bis gegen Ende der Woche ver⸗ vielfachen wird, mit klingendem Spiel und fliegenden Fahnen, die bunten Zeiger voran, nach dem außerhalb der Stadt liegen— den schoͤn eingerichteten Schießplatz. Viele Tausende von Zu— schauern zogen mit ihnen. Vierzig Scheiben sind aufgerichtet, und der besten Schuͤsse warten glanzende Gaben. Ein großes Quarré, welches wohl an 20,060 Menschen faßt, ist auf der einen Seite von dem Schuͤtzenstande begraͤnzt. Diesem gegen— siber steht das Speisehaus, wo täglich fuͤr 260 Personen gedeckt wird. Auf beiden Fiuüͤgein sind Kaffeehäuser angebracht. In der Mitte prangt auf einer thurmhohen Tanne die eidgenöͤssi— sche Fahne, welche weit umher die Blicke auf sich iir und al Wegweiser dient. Die Gaben sind oͤffentlich ausge ellt, und die sammtlichen Fahnen der Schuͤtzen-Vereine sind auf einem eige— nen Gebäude ausgesteckt. Alle diese Gebaͤude wurden eigens auf dieses Fest hin erbaut. Es war anfangs davon die Rede, daß dieses Fest von Demagogen zu ihren Umtrieben mißbraucht werden sollte. Auch hatten die Radikalen auf den Tag nach Beendigung des Schießens eine Volks-Versammlung angesagt. Allein es scheint nicht, daß ihre Pläne auch nur zur Auefiͤh⸗ rung kommen. Daß sie mißlingen wuͤrden, ist mit größer Sicher— heit vorauszusehen. Ueberhaupt machen bei uns solche Vollt⸗ Versammlungen keinen Effekt mehr; sie werden nicht zahlreich besucht, und meist von Leuten geleitet, die weder Vermögen noch Ehre zu verlieren haben. Gerade darum haben ihre Beschluͤsse auch keinerlei Einfluß mehr. Die wirklichen Häupter der Ra— dikalen schaͤmen sich, dieselben anzuerkennen, und verleugnen see vor der Welt. , Mazzini hat einen Aufruf an die junge Schweiz gerichtet. Dieser pfeudo schweizerische Mazzint fordert auch in einem Arti⸗ kel, in einem der neuesten Blaͤtter der „Europe centrale“, daß die Schweizer Regierungen den seit Februar befolgten Pfad un— gesaͤumt verlasfen. Die Schweiz muß, wie er meint, nicht mi der Gegenwart zufrieden seyn, sondern der Zukunft entgegen ei— len; sie soll fuͤr die gesammte Menschheit das Evangelium der Freiheit und Gleichheit verkuͤndigen. Wir zweifeln nicht, (be— merkt hierzu die Zuͤricher Zeitung), daß bereits die Genferschen Behoͤrden gegen ein Blatt, das so unsinnige Aufreizungen ent— halt, das Angemessene veranstalten, damit nicht den Nachbar⸗

Staaten neuer Stoff zu gegruͤndeten Beschwerden gegeben werde.

Die Schweiz hat unseres Erachtens die Aufgabe, eine Freisitaͤtte suͤr ruhige Finchtlinge zu bleiben, als Voͤlkerscheide den Verkehr der Gedanken und der Erzeugnisse zu vermitteln und in krästh ger Neutralität das Beispiel einer gesetzlichen Freiheit m

geben. D .

Rom, 109. Juli. Das enchklische Schreiben des Papsset, worin des la Menhaisschen Werkes „Parales d'un ei ya, ge—

dacht wird, ist vom 25. Juni datirt und an alle Patriarchen,

Primaten, Erzbischofe und Bischoͤfe gerichtet. Es heißt unter Anderem darin: „Nachdem Wir einige Unserer ehrwuͤrdigg Bruͤder, Kardinaͤle der heiligen Roͤmischen Congregation, wer— nommen, erklaͤren Wir aus eigener Bewegung, mit vollem Wi sen und mit apostolischer Machtvollkommenheit, daß Wir das gedachte Buch, das den Titel fuͤhrt: „Paroles dun crovgaut:, in welchem mit dem ungemessensten Mißbrauche des göttlichen Wortes die Voͤlker verleitet werden, die Bande aller offentlichen Oedn ng au

zuloͤsen, die eine und die andere (geistliche und weltliche) Autor it ĩ

zu zerstoͤren und in den Staaten Verschwoͤrungen, Tum wle und Re⸗ bellionen zu erregen, zu erhalten und zu bestärken, een Buch, wel ches demnächst Vorschlaͤge enihält, die samme und sonders faisch, luͤgnerisch, verwegen, zur Anarchie fuͤhrend, dem Worte Gottes t schandbar und bereits von der Kirche haͤu— fig verdammt sind verwerfen, verdammen und als sůr ewige Zeiten verworfen und verdammt angesehen wissen wollen.“ Der Name des Abbé la Mennais wird uͤbrigens in diesem ench— klischen Schreiben (auf das wir später noch einmal zuruͤcktom—⸗ men werden) nicht genannt.

Spanien. Die Gazette de France enthaͤlt folgende Proclamatlon,

welche die Provinzial⸗Junta zu Elisondo am 109. Juli an das

Spanische Volk gerichtet haben soll: „Landsleute! unser vitl⸗ Polnische Partialen blie- geltebter Konig Karl V. ist in unserer Mitte; er ist mit dem Entschluß und dem Vertrauen gekommen, welches den Fuͤrsten

seines erlauchten Stammes eigen ist, um unsere Gefahren zu

haben, weil die Zins-Reduction auf 3pCt. waren etwas gesucht. Diskonto- Papier ist

Heute, an Course hiel⸗

sondern nur auf seine Pliicht. der Eurer wuͤrdig ist. zen lung, welche die schwerste Verletzung der Unabhängigkeit . nes großmüthigen Volkes ist, so wie wir protestirt haben

tinopel herichten Handels-Briefe, die bis zum 26sten v— M.

Kontrakte zur schnellen Mobilmachung der Land—

gehen, daß . Ausruͤstung der Tuͤrkischen Flotte abge—

Armer und zur raschen schlossen werden. Leders sind in Folge dessen bedeutend gestiegen. auch hier Ankäufe in Tuch gemacht, um die Handels-Freunde in Konstantinopel mit dem nöͤthigen Bedarf zu ver sehen. Hospodaren befanden sich noch immer in Konstantinopei. worden ihnen zu Ehren viele Feste von Seiten des diplomati— schen Corps veraͤnstaltet. Rücksichtlich der Wendung der Dinge

in Griechenland kann man sich nicht verhehlen, daß die ganze

Kraft einer in sich einigen, klaren und besonnenen Regierung noͤthig seyn wird, um das viele Lose und Lockere, alle die dis paraten Elemente zu einem festen, der Zukunft ruhig entgegen gehenden Ganzen zu vereinen. Man nimmt hier fortwährend viel Interesse an dein jungen Königreiche, und wuͤnscht nichts mehr, als daß die Regierung sich konsolidiren, und die Grie⸗ chen bei ihrer Wiedereinführung in die Europäische Voͤlker⸗Fa⸗ milie anerkennen mochten, welche Opfer ihnen schon das eivili— sirte Europa gebracht.

Schwei‚z.

Heute wurde das große eidgenoͤssische Schießen hier eröffnet. Von fast allen Kantonen kommen zahl⸗ reiche Schützen und noch mehr Zuschauer. Heute Morgen war der Zuͤricher See von unzaͤhlbaren Schiffen bedeckt, die von den beiden See Ufern sich nach der Stadt hin bewegten. In dieser drängten sich die Menschenmassen und Wagen. Nach 10 Uhr

Zürich, 13. Juli.

Die Preise der ordinairen Tuͤcher und des Es werden r Portugiesische Die Es

gegen die Aufhebung unserer

theilen und uns die Segnungen der Freiheit zu bringen; . bietet Euch den Oelzweig des Friedens; wuͤrdet Ihr ihn zurck.

weisen? Vergebens hat ein Vertrag, der die heiligsten Rechte der Vol

ker verletzt, ihn von dem Boden des Vaterlandes zu verbannen g sucht; nichts hat seinen Willen und seine Liebe zu den Voͤlkern, Holländische gingen etwas besser. welche die Vorsehnng seiner Sorgfalt anvertraut, fesseln konnen. Er sah nicht auf die Gefahren, welche ihn aufhalten könnten, Spanier! Ihr habt einen Koͤnin,

Wir protestiren im Angesicht der gin

Welt, vor Gott und Menschen gegen eine Hand

und Freiheiten durch Ferdinand VII. Mit welchem Nechte kön⸗

nen England, Frankreich und Dom Pedro uns eine Regierung

Gesetze und ein Koͤnigthum nach ihrer Wahl aufdringen? Die Nation hat sich unter das Joch freinder Truppen

gebeugt; vier Minister in der ihr Schicksal entschieden. Die

Nein, ü wir unterliegen in diesem edlen Kampfe.

eine nationale Verfassung, Gesetze, lokale Gerechtsame? wir ein Volk von gestern, das wie ein Kind an einem bande gefuͤhrt werden

gehen, welches der Traktat der Quadrupel- Allianz Wir stoßen es mit Abscheu zuruͤck und kaͤmpfen bis ehe wir diesen Schimpẽ dulden. Landsleute! Unser . geliebter Monarch, in Wahrheit ein Kind des heldenmu thigen Spaniens, hat uns Alles versprochen, was eine Ration, welche die Freiheit liebt, das Recht hat zu hoffen. ö Hoffnungen, welche alle Pacteien sich bilden konnten, werde durch ihn realisirt werden. Die allgemeine

wir

Verfassung, unserer Gerechisam⸗

,, Englands haben uͤbe⸗ ewalt der Waffen wurde ang wandt, um den legittmen Fuͤrsten, so wie unseren edlen Konig Karl V. der bei ihm ein Aspl gefunden, aus seinem Lande zu vertreibe,, Sollen wir eine ähnliche Demuͤthigung dulden? Sollen wn uns wie einen Haufen gemeiner Sklaven behandeln lassen niemals! Wir stoßen das schimpfliche Joch zuruͤck, ode Win schwöͤren es bi den Gebeinen der heldenmuͤthigen Maͤrtyrer der Unabhaͤngigkeij . die mit ihrem edlen Blute den Boden des Vaterlandes getränkt haben Was soll uns das Fremde? Haben wir nicht eine . J Gaͤngel muß? Von der Gewalt allein, und zwa von einer sinnlosen Gewalt, konnte dies große Verbrechen aut offenbart hat] aufs aͤußerst

y Die

Repraͤsentation wird

wlederhergestellt werden nach ihren alten und liberalen Grund— agen; die Privilegien der Gemeinden und Provinzen werden erneuert, die Gerechtigkeit wird uͤberall herrschen, und es wird eine Strenge geben, als fuͤr diejenigen, welche dabei beharren, die Stimme des Vaterlandes zu verkennen und mit dem Auslande zu unterhandeln, um das Vaterland in die Sklaverei zuruͤckzufuͤh⸗ ren. Spanier! zu lange seyd Ihr das Spielwerk einer treulo— sen Politik gewesen. Zu einer Zeit, die noch nicht aus Eurem Gedaͤchtnisse verwischt ist, wurden die Prinzipien der Monarchie mit Fuͤßen getreten, die Provinzen uͤberfallen, Euer Eigenthum verletzt, Eure heilige Religion beschimpft. Die Hinterlist und die Treulosigkeit verbanden sich mit der Gewalt der Waffen, um Euch zu überfallen, und druͤckende Ketten wurden Euch im Na— men und unter der Fahne der Freiheit gebracht. Es ist der— selbe Geist der Unterdruͤckung und des Despotismus, der die Beschluͤsse zu Bayonne und die zu London diktirte. Damals, edle Landsleute, wie jetzt, bediente man sich unser ge—⸗ gen uns felbst; man wiegelte Spaniens hochherzige Sohne zum errath an ihrem Vaterlande auf, zur Mitschuld an den Verbrechen der Fremdlinge. Um die Unabhaͤngigkeit und Ehre Spaniens zu retten, mußte die große Mehrheit der Nation sich erheben, und durste zur des Glaubens, des Koͤnigthums, ihrer Ehre

; * und ihrer Gesetze auch die größten Opfer nicht scheuen.

Dies

ren, ihn mit des Allmaͤchtigen Huͤlfw und mit dem Beistand der getreuen Spanier zu ersuͤllen. Unsere Gewalt hat mit der Ankanft unseres vielgeltebten Koͤnigs ein Ende, niemals aber wird in uns der Wine ersterben, ihm mit unserem Rath

und unserem Arm zu dienen und, wenn es seyn muß, fuͤr

ihn zu sterben. Spanier! Unsere Sache und heilige; Curopa blickt auf Euch, das Europa, ches sich nicht zum Mischuldigen an dem gegen Eure Unabhängiakeit angezettelten abscheulichen Attentat gemacht, und welches Euren rühmlichen Anstrengut gen zur Vertheidigung Eurer Freiheit und National-Wuͤrde Beifall zugerufen hat Was köantet Ihr fuͤrchten? Giebt es fuͤr einen aͤchten Spanier schlinmere Feinde auf der Welt, als Knechtschaft und Schande? Laßt sie kommen, laßt sie es wagen, diese Franzosen, diese Eng—⸗ laͤnder, diese Soͤldlinge eines auf Abenteuer ausgehenden Fuͤr— sten, um uns die Sklavenketten und Schmach zu bringen! Sie werden sehen, wie ein heldenmuͤthiges Volk sich zu vertheidigen, und, wenn es seyn muß, zu sterben weiß, seine Unterdruͤcker dem Fluch der Nachwelt preisgebend. Landsleute! Ehe unsere Gewalt in die Haͤnde desjenigen niederlegen, dem wir nunmehr zu gehorchen haben, wollten wir unsere Stimme zu Euch ertönen lassen es ist die Stimme der Treue, der Ehre und der Freiheit. Fuͤr eine so gerechte Sache sind wir zu allen Opfern bereit, selbst wenn es gaͤlte, unser Leben darzubrinzen; fuͤr Maͤnner, die im Kampfe fuͤr die Religion, fuͤr die Monarchie und die Freiheit unterliegen, giebt es einen Lohn, den ihnen kein Feind zu entreißen vermag. Gegeben zu Elisondo, 10. Juli 1834.“

ist ene gerechte

Im Mémorial des Pyrenées liest man solgende Nachrichten von der Spanischen Gränze: „Man hat hier ein Gerücht verbreitet, welches, wenn es sich bestaͤtigte, nicht ohne Wichtigkeit fuͤr den Handel waͤre. Die Insurgenten sol— len nämlich den von Franzssischen Geweben aller Art erhobenen Einfuhr-Zoll auf 19 pCt. herabgesetzt haben. Die Kolonial— Produkte bleiben, wie bisher, einem Zoll von 16 pCt. unterwor— fen. Auch meldet man, daß die Insurgenten die Zollwachen verdoppeln wollen. Dies scheint nicht darauf hinzudeuten, daß sie bereit waren, ihr Vaterland im Stich zu lassen. Rodil ruͤckt mit seinem Armee-Corps vor; es werden sich also bald zwei Anfuͤhrer, die es werth sind, sich mit einander zu messen, ge— genuͤber befinden, und es muß binnen kurzem zu einem entschei— denden Treffen kommen. Als Rodil am 6. Juli in Pampelona einrückte, zog sich der Karlisten⸗ Chef Sagastibelza, der jene Stadt mit einem Handstreich bedrohte, nach Ei sido zuruͤck, indem er es nicht wagte, sich mit so beträchtlichen Streitkraͤften in einen Kampf einzulassen Die Bulletins der Insurgenten unterwersen den Traktat der Quadrupel- Allianz einer strengen Lensur. Sie schließen damit, daß ste eine Franzoͤsischen Ministeriums in ganz monarchischem Sinn und

ein Tory-Ministerium in England ankuͤndigen; dann, heißt es,

würden Don Carlos und Dom Miguel bald wieder auf dem Throne seyn. Ein Bayonner Handelshaus hat 500,000 Fr. aus

Paris erhalten, um Zamalacarreguy damit zu unterstuͤtzen, wenn

er es beduͤrfte.“

Aus Tolosa vom 7. Juli enthäaͤlt das Mémorial bordelais Folgendes: „Jaureguy soll sich seit gestern Abend in St. Sebastian befinden, wohin auch die an die Junten von Tolosa abgeschickten Deputirten zuruͤckgekehrt waren. Man kennt den Grund seiner Ruͤckkehr nicht, schreibt sie aber den Zerwuüͤrf— nissen zu, die unter den Civil-Behoͤrden der Provinz herrschen sollen, und er ist also wohl darum zuruͤckgekehrt, um sich mit dem Corregidor von St. Sebastian zu verständigen, der die In⸗ teressen der Regierung in dieser Provinz vertrutt, und um durch irzend eine außerordentliche Maßregel der unter der Deputation herrschenden Anarchie ein Ende zu machen. Man sagt, es wuͤrde der Regierung mehr Kosten verursachen, die Straße von Vergara nach Salinas, die durch die letzten Ueberschwemmungen ganz zer— stoͤrt worden ist, wiederherstellen zu lassen, als wenn sie in ei⸗ ner anderen Richtung eine ganz neue bauen ließe. Es wird uns auch lange Zeit wahrscheinlich ganz an einer direkten Communi— cation fehlen; indeß wir sind daran gewöhnt; seit fuͤnf Postta⸗ gen haben wir keine Briefe aus Mabrid erhalten; wir muͤssen also Geduld haben. Der Transport, welcher vor einigen Tagen von St. Sebastian nach Vittoria abging, konnte daher auch nicht an den Ort seiner Bestimmung gelangen; er mußte zu Vergara Halt machen. Eine große Strecke weit koͤnnen weder Pferde noch Wagen fortkommen, denn die Wege sind ganz mit Schlamm edeckt und zu Grunde gerichtet. Das uͤberschwemmte Land bie— tet einen furchtbaren Anblick dar; Alles ist zerstoͤrt und umge— siuͤrzt; zwei oder drei Dorfer sind ganz verschwunden, und das Ungluͤck ist weit groͤßer, als man anfangs geglaubt hatte. Zu Vergara wurde die Kirche bis uͤber den Hochaltar unter Wasser gesetzt; die Heiligen⸗Bilder wurden von den Fluthen fortgespuͤlt, und ein Matrose fischte die Statue des heiligen Antomus im Meere wieder auf.“

In einem vom Temps mitgetheilten Schreiben aus Madrid vom 4. Juli heißt es: „Man verbreitet von neuem das Gerücht, daß Martinez de la Rosa zum Marquis der Al— lianz (ein ähnlicher Titel, wie der von Godoy, der zum Frie— densfürsten creirt wurde) und zum Präsidenten der Proceres—⸗ Kammer ernannt sey und aus dem Kabinet ausscheiden werde. Die Botschafter wollen es machen, wie die Minister, und sich in

Vertheidigung

ist er ehrenvolle Auftrag, den wir empfangen haben; 6 r, m , ö . fangen haben; war schwö. in den Provinzen jenseit des Taurus hat sich das Volk, in Folge

wel⸗

eraͤnderung des

zu schonen.

825 die Geschaͤfte theilen. Herr von Rayneoal wird sich nach St. Ildefonso begeben, vorher aber im Eskurial Quarantaine halten, und Herr Villiers wird in Madrid bleiben. Ich habe das Re— sultat der Wahlen von Cuenga in La Mancha erfahren. Die fuͤnf Deputirten sind der Graf von Toreno, Don Fermin-Ca— ballero, die Herren Belmonte, Serrano und Cano-Manuel.

Dieser Letzte ist der Schwiegersohn des ehemaligen constitution⸗

nellen Ministers Bardaji.“

Tur kei.

Die Times enthaͤlt folgende Privat-Nachrichten aus Kon⸗ stantinopel vom 17. Juni: „Briefe aus Aegypten und Syrien enthalten die wichtige Nachricht, daß Mehmed Ali sich entschlossen hat, das Monopol⸗System, welches er in Aegypten gegruͤndet hatte, und das er auch in die neu erworbenen Provinzen einzufuͤhren begann, abzuschaffen. Die Unzufriedenheit, welches dasselbe in Syrien erregte, die partiellen Insurrectionen, die weit verzweig— ten Verschwoͤrungen, die es erzeugte, die Beispiele, welche Kan— dien und Jemen gegeben, und die nachtheiligen Reactionen, wel— che ein so hoͤchst illiberales Benehmen gegen seinen maͤchtig— sten Verbuͤndeten hervorrief, so wie die oͤffentliche nung in der Türkei und in Europa, weckten Mehmed Ali aus seinem Schlummer, und zeigten ihm den Ab— grund, an dessen Rand seine Macht ihn gefuͤhrt. In Syrien und

seiner despotischen Maßregeln, von zwei Dingen uͤberzeugt

einmal, daß Mehmed Ali kein Befreier ist, das der Mann, den sie als den Kämpfer des Islams begrüßten, nicht besser sey, als ein gieriger Pluͤnderer, und dann, daß seine Herrschast strenger

sey, als die der Pforte, mit dem wesentlichen Unterschlede, daß die Verwaltung der Pforte sich in einem Uebergangs Zustande befand, auf den, wie es Allen einleuchtend war, wegen der Schwaͤche der exekutiven Gewalt, allgemeine Interessen und Meinungen mehr oder weniger Einstuß hatten Zugleich hatte in den letzten acht Monaten die Macht der Pforte in Asien so sehr zugenommen, daß, statt Furcht vor einem Angriff zu hegen, sie jetzt fast offensiv aufzutreten vermag. Die Wahrscheinlichkeit eines gluͤcklichen Erfolges wuͤrde fur sie bedeutend vermehrt werden, wenn sie das Land, worin Mehmed Ali gehaßt wird, zum Kampfplatze machte. Zu diesem Wechsel in der oͤffenilichen Meinung und in der Stellung der Aegyp— ter in Syrien muß man noch hinzufuͤgen, daß viele der bedeutendsten Maͤnner des Reiches, die so wesentlich zu sei— nem Erfolge gegen die Maßregeln der Pforte beigetragen hat— ten, sich von den Interessen Mehmed Ali's trennten. Eine rich— tige Wuͤrdigung dieser Betrachtung hat, wie es scheint, den Statthalter von Aegypten uͤberzeugt, daß er bisher auf Sand gebaut, und daß, um der von ihm geschaffenen Macht eine dau— ernde Festigkeit zu verleihen, es nothwendig sey, sie auf Grund— saͤtze zu basiren, die keine menschliche Bestrebungen zu erschuͤttern vermoͤgen; er sieht jetzt ein, daß die Liebe seiner Unterthanen das Palladium seines kuͤnftigen Geschicks ist, und es werden, um zu diesem Ziele zu gelangen, schnelle Verbesserungen in dem Zustande des Volkes ausgefuͤhrt. Am 15. Juni kam hier Lieutenant Slade, von der Koͤniglichen Marine, mit Depeschen von Sir J. Rowley, welche die Ankunft des Eng— lischen Geschwaders zu Vurla berichteten, an. Eine Tuͤr— kische Fregatte „Grel Beschut“ wurde am 14ten von einem Dampfboote nach Bujukdere hugsirt und ankerte dem Russischen Palaste gegenuͤber. Sie wird die Tuͤrkischen und Russischen Kommissarien zur Bestimmung der neuen Graͤnzen beider Reiche in Asien, nach der im Februar zu St. Petersburg getroffenen Uebereinkunft, an die Mündung des Phasis fuͤhren. Zwei Rus— sche Linienschiffe sind mit dem erforderlichen Material hier an— gekommen, um nöthigenfalls zum Schutz der Ingenieure Bat— terieen und andere Werke errichten zu koͤnnen. Marschall Mar— mont wird in kurzem hier erwartet. Baron Stuͤrmer, dem er empfohlen ist, hat schon fuͤr ihn und sein Gesolge Wohnungen gemiethet. Zograzhos ist von der Pforte noch nicht als Griechischer Gesandter anerkannt worden. Es ist ihm offiziell angezeigt, daß man, ehe Konig Otto nicht majorenn sey, den Repräsentanten desselben nicht auf dieselbe Weise behandeln koͤnne, wie die der wirklichen Souveraine.“

Belgrad, 4. Juli. (Allg. Ztg.) Mit der letzten Post aus Konstantinopel ward gemeldet, daß die Aegyptier der Pforte wieder Anlaß zu Mißveranuͤgen geben, und durch ihre Bedruͤckungen in den von ihnen besetzten Provinzen den Unwil— len des Sultans erregen. Es soll Ibrahim Pascha bedeutet worden seyn, großere Mannszucht zu halten, und die Einwohner Er scheint, diesem Befehle nachkommen zu wollen, allein so sehr seine Autorität im Felde geachtet ward, so sehr soll sie im Frieden von den Soldaten mißkannt werden. Die in seinem Solde stehenden Franzöͤsischen Offiziere sollen bittere Klagen uͤber die Unordnungen fuͤhren, von denen sie taͤglich Augenzeugen seyn muͤssen. Sie suchen daher den ehrgeizigen Ibrahim zu überreden, dem Unwesen durch neue Veschöftigung der Armee ein Ende zu machen. Daß er solchen Vorstellungen gern sein Ohr leihet, leidet keinen Zweifel, allein die Sprache der Machte in Alexandrien hindert ihn, jenen Einfluͤsterungen und seinen eigenen Wuͤnschen Folge zu geben. Es fragt sich nur, ob er nicht zuletzt der Gewalt der Umstäßnde weichen und einen Schritt wagen muß, der ihn der Meuterei entzieht, und der volligen Aufloͤsung der Armee vorbeugt. Man versichert, daß Mehmed Alt die Armee zu reduziren wuͤnsche, daß er aber besorge, dann von dem Heere des Großherrn angegriffen und fuͤr sein verraͤtherisches Betragen gezuͤchtigt zu werden. Es geht ihm wie fast allen Regierungen; die Furcht läßt ihn einen Mi— litairstand erhalten, fuͤr den sein erschoͤpfter Schatz die Kosten nicht bestreiten kann, und da bei dem wenig geregelten Finanz— Systme die Truppen häufig ohne Sold bleiben muͤssen, so tre— ten Irregularitaͤten ein, welche die gefäͤhrlichsten Folgen haben koͤnnen. In Bocnien herrscht fortwährend derselbe Geist, die— selbe Unzufriedenheit. Das Land muß zuletzt im Kriegs Zustand erklaͤrt werden, denn die gewoͤhnlichen Mittel reichen nicht aus, um die Ordnung herzustellen. Es sollen naͤchstens drei Tuͤrk« sche Miliz-Regimenter zur Verstärkung der Besatzungen nach Bosnien kommen. Man scheint nur ihre Ankunft zu erwarten, um dann mit allem Nachdrucke zu verfahren.

Griechenland.

Nauplia, 19. Juni. Die Griechische Regierung hat bei dem Ministerium des Innern ein „staatewirthschaftliches Bu— reau“ errichtet, welches mit Allem beauftragt ist, was die Wahr— nehmung der materiellen Interessen des Landes betrifft. Die Mitglieder desselben sind die Herren Ponirorulo, A. Roujoux und Gustav v. Eichthal. Diesem Bureau ist speziell die Colo— nisation Griechenlands uͤbertragen, und alle diessallsigen Ansra— gen muͤssen an dasselbe adressirt werden.

Mei endlich

J nlan d.

Berlin, 22. Juli. Se. Königl. Hoheit der Prinz August hat am 18ten 8. M., Vormittags, Königsberg wieder verlassen

und sich nach Danzig begeben. Frau Prinzessin von Oranien

Ihre Kaiserl. Hoheit die nebst Prinzessin Tochter traf, von Weimar kommend, am 1iten

d. M. Vormittags in Elberfeld ein, stieg im „Zweibrücker Hof ab und setzte nach eingenommenein Mittagsmahl dee Reise nach dem Haag fort.

Man schreibt aus Freyburg an der Unstrut unterm 19ten 8d. M.: „Vorgestern fand man in mehreren hiesigen Wein⸗ bergen die ersten weichen und blau angelaufenen Trauben. Ei⸗ ner so außerordentlich zeitigen Reife kann man sich nur aus dem beruͤhmten Wein-Jahre 1811 erinnern. Auch. hinsichtlich der Quantität scheint dieser Herbst äußerst segensreich zu wer⸗ den, so daß es vielleicht an Gefaͤßen mangeln duͤrfte, da der groͤßte Theil des Weins vorjaͤhriger Aerndte nech lagert, Ob⸗ gleich die Qualitaͤt des 33er Weines mehr als mittelmäßig ist, so ist doch wenig verkauft, und selbst zu den gedruͤcktesten Prei⸗ sen keine Nachfrage. Das Oxhoft à 160 Quart Preuß. kann man fuͤr 15 Rihlr. erhalten.“ .

Durch ben ani Jten d. M. in der Stadt Schneide; muͤhl stattgehabten furchtbaren Brand sind 326 Familien, aus 1516 Personen bestehend, ihres Obdachs und ihrer gesammten Habe beraubt worden.

Meteorologische Beobachtung. . Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Euftdruck. 336 37 Par. 335 15 Var. 335 9 ö Quellwärme 8.6 0 R. gustwaͤrm⸗ 13,6 . R. 23 9 R. 20, . . X wär 89 0 8 Thaupunkt 12 190 R. 10 608. 0,9 o JR. Flußw . 18, 3 Bunssäitß 76 pC,t. 37 pCt. du pCt. Bodenwärme 1420 R. . 46 . 6 ,, suchhn bees, K. ollining SO. OSO. WNiederichlaa a..

1834. 21. Juli.

Berliner Börse.

Den 22. Juli 1834. Amtl. Fonds. und Geid Gours Zettel, (Ereu/s. Cgrur-)

C : J me e m Q ο x O O e r , m r mem, n.

in, St. Schuld- Sch. 99

16923 br. Engl. Aul. 18 0*tpr. Hfaundbr. 1060 l'r. Engl. Anl. 22. l'omm. do. 10857 l'r. Engl. Obl. 30. Kur- u. Neum. da. 166 hrim. Sch.d. Sch. Sehlesische da.

1064 Kurm. Obl m. I. C lRkst. C. d. K. u. X. 71 Neum. Int Sch. do.

Z. · Sch. d. K. u. X. 71 Berl. Stadt- Obl.

Königsh. do. Elbing. do. Danz. do. in Th. 56

Grosshz. l'os,. d. 101

95] 57 88 98

106

18 13

lloll. vollw. Duk. Neue .

Friedrichsd' or..

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Hreusss Ces Hrie / & eld. 1a;

1414

Wechsel- Cours.

250 FI. 250 HI. 300 Mr. 300 M. 1 L8t, 300 Fr. 159 150 FI. 100 ThlI. 100 ThlI. 100 FI. 100 Rbl. 600 RHI.

Auster dum

dito Ilamburg

dito London Haris Wien in 20 Xr. .... Augsburg Breslau Leipzig ; Frankfurt a. M. WX. heters burg Warsehnan

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1317 6 257 S1 *.

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99

614411

Auswärtige körsen. Amster dam, 17. Juli. Niederl. wirkl. Schuld 5145 53 do. 977 Ausg. Schuld- Kanz - Bill. 227 A8 Amort. S5 353 735 Huss. (v. 1831) 97) breuss rümièn-Scheine 1024. do. AS Aul. 98z3. Oesterr. 971. 83 Span. 68. 3 3 A6. Antwerpen. 16 Juli. 33 45. Zinsl. 177 Cartes 38. Fraußkfurt a. M., 19. Juli. Oesterr. S3 Metall. 99z. 993. A8 997 905. 273 51. Er. 18 235. Br Hank - Aetien 1833 1831. art. - Obl. 1395. 1391. 1Ldose du I00 FI. 2083. Br. Iloil. S3 Gbi. . 1832. 98 . O51ς. om. Loose 66. 68z. Preuss. Prim. Scheine 573. 563. do. Az AI. 9aI. 94M 53 Spun. Rente 663. 66. 38 do. perp. Ma. Mai. Haris. 16 Juli. 53 Rente pr. compt. 106. 60. fin cour. 196. 73 33 pr compi. 76. 909. fin cour. 77. 5. 58 Neœnp. pr. c9ompt. 9 A0. nun cour. 9X. 830. 53 Span. Rrute 65. 33 A3. Cortes 33. Ausg. Spaun. SBehul. 173. Bel. —.

Königliche Schau spiele.

Mittwoch, 23. Juli. Im Schauspielhause: Zum erstenmale: 3 Original⸗Schauspiel in 5 Abih., von Ch. Berch—

eiffer.

Donnerstag, 24. Juli. Ira Schauspielhause: Das zuge— mauerte Fenster, Lustsptel in 1 Akt, von Kotzebue. Hierauf: Der Degen, dramatischer Scherz in 2 Abth, von E. Raupach. Und: m h . Nachbarliche Freundschaft, Pesse in 1 Akt, von

Angely.

Spau. 3 68]

Königsstädtisches Theater. sittwoch, 23. Juli. Der Zweikampf im dritten Steck, Posse in 1 Akt, von T. Angely. Hierauf: Der Vetter aus Bre— men, oder: Die drei Schulmeister, komische Oper in 1 Akt, ven Th. Körner. Musik von C. F. J. Girschner. Zum Beschluß: . Dachdecker, komisches Gemaͤlde in 5 Rahmen, von L. ngely.

Markt⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 21. Juli 1833.

Zu Lande: Weizen (schlechte Sorte) Rtblr. 1 Sgr. 3 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 8 Sar, auch 1 Rthlr. 2 Sar. 6 Pf.; große Gerste 22 Sgr. 6 Pf.; Hafer 22 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr.

Zu Waßsser: Weizen (weißer) 1 Rihlr. 25 Sgr, auch 1 Rtblr. 20 Sgr. und 1 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf, auch 1 Rthlr.; 57 Gerste 22 Sgr. G6 Pf; Haser 21 Sgr. 3 pf, auch 20 Sgr.; Erbsen (schlechte Sorte) i Rthir. 10 Sgr.

Sonnabend, den 19. Jult 1834.

Das Schock Stroh 8 Rthlr, auch 6 Rtblr.; der Centner Heu

1 Rthlr. 8 Sgr., auch 20 Sgr., schlechte Sorte 18 Sgr.

Redacteur C νe

Gedruckt hei A. W. Hayn.