1834 / 206 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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dient, wie die letzte Verwaltung. Wenn das Ministerium, welches jetzt an deren Stelle getreten ist, besser handelt, als seine Vorgaͤnger, wenn es nuͤtzlichere Maßregeln ein— fuͤhrt und die Fehler der vorigen Verwaltung vermeidet, so ist es mir einerlei, von welcher Seite des Hauses es seine Verstaͤr— kung hernimmt; noch ist es Zeit, die Institutionen des Landes auf die Grundlage zu basiren, auf der sie allein feststehen koͤn— nen; noch ist es Zeit, dem Lande Ruhe und den Einwohnern dieser Reiche Zufriedenheit wiederzugeben.“

London, 18. Juli. Die Prinzessin Victoria hat erlaubt, daß ein neuer Platz, der zu Kingstown bei Dublin erbaut wird, nach ihr benannt werde, und den Namen eigenhaͤndig in den Grundriß eingetragen. Man glaubt, daß die Prinzessin sich mit ihrer Mutter nächsten Monat nach Irland begeben und bei der Eroͤffnung der Dubliner Eisenbahn zugegen seyn wird.

Die Times spricht sich uͤber den Charakter des neuen Mi— nisteriums folgendermaßen aus: „Da wir zu denen gehoͤren, die in der Persoͤnlichkeit eines von der Krone gewaͤhlten Ministers auch ein Unterpfand fuͤr die von dem Kabinet zu befolgende Po— litik erblicken, so sahen wir uns auch genoͤthigt, den umgekehrten Schluß aus der von Lord Melbourne fuͤr gut befundenen Bei— behaltung mehrerer aͤltlicher Herren zu ziehen, die ihre Stellen nicht aufgeben wollten, deren Wirkungsweise aber, wenn sie sich auf etwas Weiteres als auf die Einziehung ihres Gehalts er— streckt, gewiß kein Unterpfand fuͤr die Liberalität ihrer Maßregeln ist, sondern das Gegentheil. Es bleibt also diesem Kabinet nur ein einziger Weg uͤbrig, naͤmlich der, die allgemeine Unzufrie— denheit und Niedergeschlagenheit dadurch zu heben, daß es uns Maßregeln giebt, da es uns keine persoͤnlichen Buͤrg— schaften zu bieten vermag. Eine Regierung, die unter ihren Mitgliedern eine Reihe erprobter und angesehener Namen zaͤhlt, kann, wenigstens eine Zeit lang, auf Kredit wirthschaften. Das Volk wird ihre auf ein oder zwei Jahre lautenden Wechsel gern annehmen; aber ein , , ., das gar keinen oder doch nur einen schwankenden Ruf hat, muß mit baarem Gelde zahlen. Niemand wird sein Wort annehmen; seine Mittel und Wege muͤssen sichtbar und handgreiflich seyn. Wenn es auf Verlangen nicht sogleich zahlt, ist es augenblicklich insolvent. Eben so steht es mit einem geflickten Lumpen⸗Kabinet. Es muß sich durch Schnel⸗ ligkeit in seinen offentlichen Maßnahmen erst Ansehen zu schaffen, die Prophezeiungen zum Schweigen zu bringen und so den mächtig⸗ sten aller Feinde, die oͤffentliche Meinung, zu unterjochen und sich in einen festen Verbuͤndeten zu verwandeln süchen. Wenn Lord Mel— vourne's Verwaltung so verfaͤhrt, wenn sie das Land davon uͤber— zeugt, daß es ihr eifrig darum zu thun ist, die Abstellung der Mißbraͤuche zu vollenden, das Mangelhafte auszubessern, das Verderbte zu reinigen und das Ueberfluͤssige in den Einrichtun— gen, Gewohnheiten und Ausgaben unserer Monarchie zu besei— tigen, so wird sich das Englische Volk wenig darum kuͤmmern, ob die Wirkung von beruͤhmten oder unberuͤhmten Mannern her— ruͤhrt. In dieser Hoffnung, an die wir uns, wo moͤglich, gern anklammern moͤchten, und zu der uns besonders die persoͤnlichen Eigenschaften Lord Melbourne's und seine nothgedrungene Lage ermuntern, wollen wir eine Weile warten und sehen, welchen Gang der edle Viscount und seine Kollegen nehmen werden. Das Volk wird ihre Schritte argwoͤhnisch, die Presse hoffentlich un— parteiisch bewachen. Lord Brougham, der noch vor Kurzem eine ganz andere Ansicht hatte, ist, wie es scheint, jetzt geneigt, dem Lord Melbourne eine „rechte Hand“ aufzuzwingen, wie Herr Hume dem Unterhause einen Geschäftsfuͤhrer aufgezwungen hat. Denn fuͤr dieses Amt hat eigentlich Lord Althorp die russige Hand des Herrn Joseph Hume gekuͤßt, wenn die Hof-Zeitung auch vergessen hat, dies anzuzeigen. Hoffentlich wird nun die „rechte Hand“ ihre fruͤhere Verschmitztheit aufgeben, den un— ruͤhmlichen Pfad des Wankens, Zuruͤckschreitens, Zoͤgerns und Aufschiebens verlassen und es wenigstens dahin bringen, daß man aus den Erklärungen der Regierung ihre Absichten zu errathen im Stande ist.“

Es hatte sich das Geruͤcht verbreitet, Lord Durham habe ei— nen Antheil an der Morning Chronicle erkauft und sich auch gerüͤhmt, daß er auf die Times einigen Einfluß ausuͤbe. Das letztgenannte Blatt fand sich dadurch gestern zu folgenden Bemerkungen veranlaßt: „Wir haben Anstand genommen und es faͤllt uns in der That auch jetzt noch schwer, eines Umstan— des zu erwaͤhnen, der eigentlich mehr uns selbst als das Publi— kum betrifft. Ein edler Lord, dem wir oft unsere Achtung be— zeigt haben, und den wir immer noch gern mit freundlichen Ge— fuͤhlen betrachten mochten, soll vorgegeben haben, daß er durch ein oder zwei Individuen, mit denen er etwas bekannt ist, auf unser Blatt Einfluß ausuͤben koͤnne. Gewiß leisten wir eben so sehr Sr. Herrlichkeit, wie uns selbst, einen Dienst, venn wir aufs ausdruͤcklichste versichern, daß er auf uns weder einen Einfluß ausuͤbt, noch ausuͤben kann, den etuzigen ausgenommen, den er aus dem Beifall herzu— leiten vermag, den wir seinem offentlichen Benehmen spenden, und daß jeder Versuch, irgend einen andern Einfluß auf uns zu erlangen, oder sich eines solchen Einflusses zu ruͤhmen, nur zu seinem eigenen Nachtheil ausschlagen wuͤrde. Se. Herrlich— keit hat, wie wir hoͤren, ein Eigenthumsrecht auf ein anderes Blatt und somit einen Einfluß auf dessen Ansichten erworben; moͤge er damit zufrieden seyn; denn obgleich wir keine geringe Meinung von seinen Talenten hegen, so bezweifeln wir doch seine Fähigkeit, mehr als eine solche Maschine zu lenken; sa, wenn wir nach dem bereits zu Tage Gesoͤrderten urtheilen sol— len, so muͤssen wir gestehen, daß er noch viel zu lernen hat, ehe er diese eine zu lenken vermag, sey es in eigener Person oder durch einen Anwalt. Indeß das Feld ist offen; er hat ein Recht, sein Geschick zu versuchen, und wir wollen uͤber die Bemuͤhungen eines Neulings nicht gleich aburtheilen. Eine heilsame Warnung jedoch ertheilen wir ihm um seiner selbst willen; moge er nicht zu unbedingt auf die Schmeicheleien sei— ner Freunde oder auf die Eingebungen seiner Eigenliebe hören; sonst möchte er seinen Feinden die Art von Spaß bereiten, wel— che der Dichter bezeichnet, wenn er von dem durch seine eigene Petarde in die Luft gesprengten Feuerwerker spricht.“ Heute erklart die Times aber die Geruͤchte, in deren Folge sie sich zu obigen Aeußerungen bewogen fuͤhlte, fuͤr ungegruͤndet, sowohl in Beireff ihres eigenen Blatts, als in Betreff der Morning Ehro— nicle, und entschuldigt sich, daß sie dem Grafen Durham auf Hoöͤrensagen etwas Schuld gegeben, woran dieser nicht gedacht habe. Vom (4iten bis 10ten d. M. incl. sind aus London 556 Un— zen Goldmuͤnzen nach Hamburg, 850 Unzen Goldmuͤnzen nach Mauritius, 270 Unzen Goldbarren nach Calais, 21650 Unzen Silberbarren nach Mauritius, 10900 Unzen Silberbarren nach Gibraltar und 50, 000 Unzen Silberbarren nach Calais ausge— fuͤhrt worden.

Eine ganze Insel (Eday in Orkney) mit 700 Einwohnern, einer Kirche, einem Schulhaus und anderen Instituten der Ci—

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wie Sancho Pansa, ehrgeizig ist, der Statthalter einer Insel zu werden, und der Geld genug hat, einen Juwel des Oceans kau— fen zu koͤnnen, ist dieses entfernte Gebiet eine herrliche Gelegen— heit, viel Gluͤckseligkeit fuͤr seine Nebenmenschen zu verbreiten.

Getraide⸗Durchschnittspreise in vergangener Woche.

Woͤchentl. Sechswoͤchentl. Zoll. Weißen 48 Sh. 3 P. 48 Gh. 4 P. 38 Sh. 8 P. ö 11 * 283 9 5 . Hafeil. 24 9 4 * ,, . 1 . ö . . 5 v . ; Gib en 8 * 43 9 5 * 9

Belgien. Bruͤssel, 22. Juli. Hier ist folgende Koͤnigl. Verordnung erschienen: . „Leopold u. s. w. In Betracht, daß die Archive des Koͤ— nigreichs und die anderen Urkunden-Sammlungen, welche dem

Staate gehoren, nicht nur wichtige und unbekannte Schaͤtze fuͤr hs dnnn, die Geschichte und das oͤffentliche Recht des Landes bewahren, Zeugen hatten die Angeklagten Denies und Abts unter den

sondern auch noch eine Anzahl Dokumente enthalten, welche fuͤr

die Gesetzgebung, die Verwaltung und selbst fuͤr die Privat In— teressen der Bürger von Nutzen seyn konnen; da ferner die Be— kanntmachung der Verzeichnisse dieser Sammlungen diejenigen, welche sich dafuͤr interessiren, von den darin enthaltenen Akten— stuͤcken in Kenntniß zu setzen vermag, und da eine solche Maß— regel die Untersuchungen uͤber die vaterlaͤndische Geschichte er— leichtern und dazu ermuntern wird, so haben Wir auf den Bericht unseres Ministers des Innern beschlossen und beschließen: 1) Die Verzeichnisse der verschiedenen Urkunden-Sammlungen, aus denen die Archive des Koͤnigreichs bestehen, und der anderen, dem Staate gehörenden Sammlungen werden ö nach ihrer Vollendung auf Kosten des Schatzes herausgegeben. 2) Den beiden gesetz—

gebenden Kammern, den verschiedenen Departements der Regierung, dem Rechnungshofe, dem Cassationshofe, dem

oberen Militair-Gerichtshofe, dem Appellationshofe und den Be— hoͤrden der Provinzen werden Exemplare von jedem Verzeichnisse zugesandt werden, um sie in den Kanzelleien oder Sekretariaten derselben niederzulegen. Gleiche Exemplare werden die Königl. Akademie der Wissenschaften zu Bruͤssel, die gelehrten Gesell— schaften, welche sich mit Untersuchungen uͤber die National-Ge— schichte beschaͤftigen, und alle oͤffentliche Bibliotheken des Landes erhalten. 3) Unser Minister des Innern ist mit der Ausfuͤh— rung dieses Beschlusses beauftragt, der in das offizielle Buͤlletin eingeruͤckt werden wird. Gegeben Bruͤssel, den 17. Juli 1834. Leopold.

An den Minister des Innern, Ch. Rogier.“

Der Senat beschaͤftigte sich in seiner gestrigen Sitzung mit dem Gesetz-Entwurf uͤber die sogenannten orangistischen Auf— reizungen. Eine lange Erörterung hatte statt, bei welcher meh— rere Mitglieder fuͤr, andere gegen den Entwurf sprachen.

Mons, 19. Juli. In der heutigen Sitzung des Assisen— hofes legten mehrere Offiziere der am 5. und 6. April zu Bruͤssel befindlichen Truppen ihre Aussagen ab; sie gestanden, daß bis zum 6ten gegen 2 Uhr die Truppen sich nicht kraftvoll den Pluͤn— derungen widersetzt hätten, und zwar wegen Mangels an Be— fehlen. Hier einige Stellen der Aussagen, welche das meiste Licht uͤber die Ereignisse verbreiten: Herr Lahure, Rittmeister im Regimente der Guiden, erklaͤrte: „Ueber den Tag des 5. April habe ich nichts zu sagen; an jenem Tage sind wir nicht , fen, Am 6ten gegen halb 10 Uhr Morgens ruͤckte ich auf Befehl des Platz⸗Kommandanten mit meiner Schwadron aus und stellte mich vor

der Ankunft der Verstaͤrkungen aufgehört. Hr. George Let, pinois sagte aus, er habe gegen 2 Uhr auf Befehl des Gene, nerals Hurel die Straße des Sables durch ein Peloton räumen, vor dem Hause des Hrn. Horicks 40 bis 50 Individuen verhaften

und dann ebenfalls die Straße Lereque raͤumen lassen Auf dem Marchs aur Herbes habe er eine zahlrel

che Rotte um einen Gefangenen gesehen, den man nach dem Gefaͤngniß bringen wollte. Der Oberst Rodenbach hah— gesagt: „Ich weiß nicht, aus welchen Gruͤnden, man lasse ihn los.“ Hierauf sey er mit seiner Patrouille nach dem St. Ga, dula-Kirchplatze gezogen, dort habe er die Menge im Trott ja, streut und hierauf sey er wieder zu seinem Regiment gestoßen. Um 5 Uhr sey eine mit Stoͤcken bewaffnete Bande von unge, faͤhr 10 Mann gegen das Hotel des Prinzen von Oranien an; geruͤckt, die er mit seiner Schwadron zerstreut habe. In der Straße Loxum seyen seine Leute bedroht worden, allein er habe seineh Soldaten Befehl gegeben, dem ersten, der sie mißhandeln wuͤrde niederzustoßen, und dieser Befehl habe, wie es schien, seine Wi kung gethan, denn die Rotten hatten sich zurüͤckgezogen. Mehrere

Gruppen erkannt. D än en ark, Kopenhagen, 19. Juli. (Alton. Merk.) Die Versen⸗

dem Hotel des Fuͤrsten von Ligne auf. Das Haus war voller Leute, ich ließ die Schwadron links in Schlacht Ordnung stellen und der Oberst Rodenbach befahl mir, zu warten, indem er mir bald Befehle geben wuͤrde; allein ich sah ihn nicht wieder. Hierauf kam der Militair⸗Gouverneur, Oberst Criquillion, ich verlangte von ihm Befehle; auch er erklaͤrte: er habe mir deren keine zu geben. General Hurel kam spaͤter; er theilte meine Schwadron in 2 oder 3 Pelotons, und mit den Leuten, die mir uͤbrig blieben, schickte er mich vor das Hotel des Marquis von Trazegnies, wo es sich eben so verhielt.“ Auf die Frage des Praͤsiden ten: ob der Oberst Rodenbach ihm nicht gesagt habe, daß er den Befehlen der Civil⸗Behoͤrden gehorchen muͤsse, antwortete der Rittmeister: „Der Oberst sagte mir, er werde in dieser Hin— sicht mit den Civil Beamten sich besprechen und ich sah ihn nicht wieder. Als General Hurel ankam, sagte dieser zu mir: Sie ste— hen jetzt unter meinen Befehlen. Es war damals 10 oder halb 11 Uhr. Nachdem ich einige Zeit ver dem Hotel Trazegnies geblieben war, sandte der General mich nach dem Sablon; die Menge war dort zusammengerottet und hatte schon das Hotel des Grafen von Bethune uͤberfallen.“ Auf andere Fragen des Praͤsiden—

ten antwortete der Rittmeister: „Während ich vor dem Hotel des Fuͤrsten von Ligne stand, kam ein Deiaschement des 5ten Infanterie⸗Regiments mit dem Obersten an, und ich erhielt Be⸗ fehl, mich nach dem Boulevard zu begeben. Ungeachtet der An⸗ strengungen der Infanterie drangen Menschen in das Hotel Ligne und zerschmetterten mit Steinwuͤrfen die Fenster. Der Buͤrgermeister war zugegen. Bei dem Grafen von Bethune warf man Moͤbel auf meine Leute, und bei dem Marquis von Trazegnies mußte ich sie ebenfalls wegen der Moͤ⸗ bel, die man aus den Fenstern warf, zuruͤckziehen. Dort ward General Hurel als Franzose beschimpft; man sagte ihm: man beduͤrfe der Franzosen eben so wenig, als der Orangisten; und da der General roͤthliche Beinkleider trug, schrie man ihm zu: Ziehen Sie sich zuruck, wir wollen diefe Farbe nicht sehen. Als ich den General umringt sah, ließ ich ihn durch meine Brigade befreien. Vor dem Hotel Ligne waren mehrere Polizei⸗-Kommissare anwesend, Ich glaube, gese— hen zu haben, daß ein Offizier einen derselben ersuchte, die vor— geschriebenen Aufforderungen zu machen, um hierauf das Hotel räumen zu lassen; allein dieser Kommissar hatte den Kopf verlo— ren; der Buͤrgermeister wußte nicht, was er thun sollte, der Mi— litair-Gouverneur wußte dieses eben so wenig; es war eine voll— stndige Anarchie. Als am Morgen die Truppen Demonstra— tionen machten, widersetzte sich der Pöbel; General Gerard ware beinahe vom Pferde gerissen worden, weil er einen Hieb mit der Reitpeitsche gegeben hatte. Ich weiß nicht, ob anderwaäͤrts Widerstand geleistet wurde; ich habe nur die Infanterie bei dem Marquis Trazegnjes bemerkt, welche die Menge von der klei— nen Thuͤr zu entfernen suchte, aber man stieg zu den Fenstern hinein. Der Poͤbel war nicht bewaffnet. Ungefähr gegen halb 6 Uhr hoͤrten die Pluͤnderungen auf. In diesem Augenblick erklaͤrte uns General Hurel vor dem Palast des Koͤnigs, daß er mit dem General-⸗-Kommando bekleidet sey. Die Verstaärkungen kamen ein wenig später an; gegen 6 Uhr traf die erste Schwa— dron Uhlanen vor dem Palast ein. Es scheint, daß die Pluͤnde—

rungen vor Ankunft dieser Verstärkungen aufgehort haben.“

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Tilgung und Verzinsung 51,463,739 Fl. kommen.

dung des Norwegischen Morgenblattes, welches in einer seing Nummern einen kurzen, an sich unbedeutenden, aber wegen der darin enthaltenen einseitigen Kritik und beleidigenden Ausfäl— sehr auffallenden Artikel aufgenommen hatte, ist verboten wor den; auch heißt es in Schwedischen Blaͤttern, daß der Konig von Schweden die Belangung des Redacteurs anbefohlen habe, ungeachtet Seitens des Norweglschen Staats-Rathes ein soichtz Verfahren aus dem Grunde widerrathen worden sey, weil n intendirte Klage weder nach den Bestimmungen des Grundge setzes, noch der Verordnung vom 27. Sept. 1719 ein genuͤgen⸗ des Resultat liefern duͤrfte. Auch gegen den Herausgeber der Kjobenhavns Post ist in diesen Tagen auf Veranstaltung der Daͤnischen Kanzlei, wegen Uebertretung der §. 18 der Veborh— nung vom 27. Sept. 1799, eine Klage erhoben worden.

Hinsichtlich des Linienschiffes „Dronning Maria“ er faͤhrt man, daß es bei der Fahrt durch den Belt auf den Grund ge— rathen und einen Leck erhalten hat, so, daß es hierher zuruͤch kommen wird, um in der Docke die noͤthigen Reparationen z erhalten.

Das beispiellos schoͤne Wetter dieses Sommers giebt den Einwohnern der Hauptstadt zu vielen Ausfluͤgen in die uns um, gebende schoͤne Gegend Veranlassung. Eine große Menge von Menschen begab sich namentlich in den verflossenen Tagen nach Helsingburg in Schweden, das seiner herrlichen Lage wegen, Helsingöͤr gegenuͤber, am Eingange des beständig mit Schiffen aller Groͤße angefuͤllten Sundes, allein einer Reise werth is. Besonders zogen indessen die dortigen Wettrennen die Aufmerk, samkeit des schaulustigen Publikums auf sich, welches zugleich an den Vergnuͤgungen des nahgelegenen freundlichen Brunnen-Oert. chens Ramloͤsa Theil nahm, so wie auch die Kohlen-Gruben zu Hoͤganaͤß und das herrliche Kullen-Gebirge von Manchem he— sucht wurde Das Dampfboot „CLaledonia“ machte zweimal die

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Tour von Kopenhagen nach Heisingburg.

Hr. Hegetschweiler.

nahme hedaͤchtiger zu seyn, und Studirende als Soldaten gar;

nicht mehr aufnehmen zu wollen. Man sagt, wo in Griechen— land von Seiten der Deutschen Freiwilligen Auflehnungen ge— gen die Offiziere stattfanden, seyen ehemalige Siudenren die lUlrheber gewesen, die sich uberhaupt in der Uniform eines Ge— meinen nicht gefallen wollen.

Schweiz. Zurich, 18 Juli. (Zuͤricher Zeitung.) Gestern war

die Tagsatzung bei dem hiesigen Schuͤtzen-Torps zu Gast z gegen 000 Personen, groͤßtentheils Schuͤtzen, da noch am Morgen eine Kolonne von circa 800) Mann einge sogen war, tafelten in der großen Halle, bei dem herrlichsten Wetter, aber druͤckender Hitze. Auch die Nebengebäude und der freie Platz waren den ganzen Tag voll Menschen. Herr Bundes Praͤsident Hirzel wagte es, in seinem Toaste gerade die Angelegenheit zu beruͤh— ren, woruͤber die von Ausländern angeschuͤrten Leidenschaften am heftigsten sind, indem er das Treiben der Propagandisten und ihrer schwärmerischen Anhaͤnger bezeichnete. Da nicht in seinem Sinne die ihn zunächst umgebenden Tische besetzt waren, so ist nicht zu verwundern, wenn seine Rede verschiedenartige Auf— nahme fand. Einige Volks-Redner, Bornhauser, Curti von Rapperschweil u. A., erhielten in verschiedenem Maße Applaus, dagegen wurde eine wuͤthende Rede des Emil Frei von Liestal gegen die Tagsatzung durch den heftigsten Widerstand der oͤffentlichen Meinung, selbst in dieser der Natur der Sache nach eher fuͤr das Enthusiastische gestimmten Versammlung, unterbrochen. Sei— ner nahm sich Hr. Buͤrgermeister Heß an; Maͤßigung empfahl Umsonst suchte Hr. Heß den Oberst Luvini mit großer Warme zu bereden, daß er einen Italiaͤnischen Toast ausbringe. Indeß konnten wohl kaum 1000 von den Anwesen— den die Reden gehörig verstehen.

Seit einigen Tagen befindet sich, als Korrespondent der „Europe centrale“, in Zuͤrich der von Genf weggewiesene Fran— zose Allier. Ueberhaupt ist ein großer Zusammenfluß von Frem— den jeder Art in diesen Tagen nicht zu verkennen, und leicht durfte mancher Schweizer, ohne es zu ahnen, Gefahr laufen, in Dinge verflochten zu werden, die nicht Schweizerischen Ur— sprungs sind.

In der heutigen Sitzung der Tagsatzung beschaͤftigte sich dieselhe mit der Erläuterung des Konkordats uͤber Arrest-Anle—

gungen (wurde an eine Kommission verwiesen), und mit der Garantie der Kantons-Verfassungen.

Genf, 16. Juli. Auch hier soll ein Theil der Festungs— werke abgetragen werden, Nach dem Beschluß des Repraͤsen— tanten-Rathes trifft jedoch nur die äußern Werke dieses Loos.

Ein Vorschlag von Hrn. Bontems zur Schleifung auch der in—

nern Werte fiel durch. Besser als durch diese Werke glaubte

fruͤher schon Oberst Duͤfour, wuͤrde Genf durch in der Umge—

bung angelegte gute Forts vertheidigt werden koͤnnen.

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Lissabon, 5. Juli. Die Wahlen sind jetzt an der Tagesordnung. Die Ministeriellen auf der einen, die Modera— dos auf der andern Seite, setzen Alles in Bewegung. Erstere haben den Einfluß der Beamten fuͤr sich, der hier immer wirkt;

bleiben sie also in der Minoritaͤt, so ist nur ihre Ungeschicklich⸗

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, 23. Juli. Der Koͤnigl. Hannoversche Staate und Kabinets-Minister von Ompteda ist von London hier ein getroffen.

Munchen, 19. Juli. Die Zoͤlle ertrugen in Bayern im Jahre 18335 3,635,156 Fl. Brutto; 187 3,501,573 Fl. , und 183 3,728,607 Fl. Hiervon gingen in den nämlichen 3 Jah ren an Ausgaben ab: 1,561,407 Fl., 1,615,307 Fl. und 1,633,304 Fl. Hierunter sind naturlich auch die Kosten fuͤr di Zoll⸗Gendarmerie begriffen, die während des gedachten Zeitraums folgendermaßen sich stellten: 375,382 Fl., 412,566 Fl. und à9g4,8ö9 Fl. Die Erhebungs-Kosten erforderten sonach durch schnittlich etwa 44 pCt. der Brutto-Einnahme. In den nämlichen Jahren war der Brutto⸗Ertrag des Lotto's solgender. 3, 844,782, 4. 607,305, 4,947,991 Fl. Die Ausgaben betrugen. 3,379,148, 3,294,501 und 3,165,679 Fl. Hierunter sind die Gewinne der Spieler begriffen; diese beliefen sich auf 3,977,033 2,958,557 und 2,809,637 Fl. Zieht man diese ab, so kommen etwa 7! pCt. auf Erheb⸗ und Verwaltungs⸗Kosten. Wahrend der 6 Jahre der zweiten Finanz⸗Periode (1837 bis 1837) belie. fen sich die saͤmmtlichen Staats-Ausgaben auf 173,713,729 Fl. wovon auf die Armee 41,719,962 und auf die Staats-Schulden—

Das neue Gesetz uͤber die Vervollstaͤndigung der strafgn—n setzlichen Bestimmungen, in Beziehung auf Brandstiftungen im Rheinkreise, lautet folgendermaßen: „Art. 1. Wer sein Eigen, thum, ohne Gefahr fuͤr Menschen oder fremdes Eigenthum, in der Absicht eines Betruges an Brandkassen, oder sonst in betrth gerischer Absicht, oder um andern zu schaden, welche auf die Sache Rechte auszuuͤben haben, anzuͤndet, soll mit einer Gefängnil⸗ strafe von einem bis zu fuͤnf Jahren, und mit einer Geldbuß von 25 bis zu 1500 Gulden bestraft, er kann uͤberdses auf funf bis zehn Jahre vom Tage der ausgestandenen Strafe an, der im Art. 42 des Straf-Gesetzbuches angegebenen Rechte ver lustig erklart werden. Ist mit der Brandlegung Gefahr fu Menschen oder fremdes Eigenthum verbunden, so tritt der Art. 4d des Strafgesetzbuches in Inwendung. Art. 2. Wer durch grob. Nachlaͤssigkeit (Art. 458 d. Straf⸗Gesetzbuches) an seinem in eint; Brandkasse versicherten Eigenthume einen Brand verursacht, it zu einer Geldstrafe von 25 bis zu 500 Gulden zu verurtheilen. Anstatt oder zugleich mit der Geldstrafe kann Gefaͤngnis⸗ strafe, jedoch nicht uͤber 6 Monate verhaͤngt werden. De im ersten Absatze festgesetzte Strafe soll, und die im zweiten Absatze bestimmte Strafe kann auch gegen Brandstiftung aus Machlaͤssigkeit an fremdem Eigenthume, anstatt der im Art. 453 des Strafgesetzbuches bestimmten Strafe, in Anwendung ge— ( bracht werden. Die Geldstrafen fließen in die Brand-Asseku⸗ ranz Kasse des Rheinkreises, so lange dieselbe abgesondert b steht, und fuͤr den Fall der Vereinigung in die allgemeine Brand Assekuranz-Kasse. Art. 3. Die Verfuͤgungen des Art. 46 des Straf⸗Gesetzbuches koͤnnen in den durch Art. 1 und 2 vorgt— sehenen Fallen zur Anwendung kommen.“

Von dem, was ein hiesiges Blatt uͤber die neue Anwet— bung einer bedeutenden Mannschaft fuͤr den Griechischen Dienst sagt, ist weiter nichts wahr, als daß nächstens eine Kommission nach Sachsen abgeht, um eine Compagnie Bergknappen anzu— werben. Die Werbung selbst, welche hier bald geschlossen wer, den wird, dient gegenwartig nur noch zur Ausfuͤllung der bei dem freiwilligen Truppen Corps in Griechenland entstandeneh Luͤcken. Dabei sind hier junge Leute aus der Klasse der Hand

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tion einpraͤgen. aus ehrlichen achtungswerthen und gescheidten Männern, die das Wohl des Vaterlandes im Herzen haben, zusammengesetzte Ver⸗ wwaltung.

keit daran schuld. Die Miguelisten entfernen sich immer zahl⸗

reicher aus Portugal, und sie thun recht daran, denn sie koͤnnen

nach dem, was die Regierung bisher schon gegen sie gethan, ihr durchaus nicht trauen. Kaum geht ein Tag vorüber, ohne daß ein Verweis von Seiten des Ministers des Innern an diese oder jene Municipalitaͤt abgeht, weil sie bei der Acclama— tions-Akte der Donna Maria die Charte nicht erwaͤhnt haben. Alle diese Verweise kommen dann in die „offizielle Regierungs⸗

Zeitung“, wie sich die Chronica seit dem J. Juli nennt. Man will den Portugiesen mit aller Gewalt die Liebe zur Constitu— Diese im Allgemeinen aber wuͤnschen nur eine

Ein sehr bedeutender Theil aller Einwohner Portu— gals schreibt das Ungluͤck des Landes theils den Constitutionen und theils dem Dom Miguel zu; da nun der Letztere nicht mehr hier ist, so wuͤrde es den Portugiesen, oder wenigstens der Mehrheit derselben, ganz recht seyn, wenn man sie auch mit al— lem Constitutions vesen verschonen wollte. Ihr zweiter Kor— respondent am hiesigen Orte ist in diesem Augenblick verreist; Sie werden daher auch während kurzer Zeit keine Briefe von demselben zu erwarten haben.

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Berlin, 26. Juli. Am Tten d. M. fand zu Halle die Verloosung der von dem dortigen Kunst-Vereine nach dem Schlusse der Kunst-Ausstellung angekauften 10 Gemaͤlde statt. In der neuesten Nummer des Hallischen Couriers werden die Namen derjenigen Vereins-Mitglieder, denen diese Gemaͤlde zugefallen, zur Kenntniß des Publikums gebracht. Erst im April d. J. wurde die Bildung jenes Kunst-Vereins in An— regung geracht und schon i Anfang des Juni konnte eine in jeder Beziehung treffliche Ausstellung eroͤffnet werden. Unter den ausgestellten 300 Bildern befand sich des Meisterhaften und Vorzuͤzlichen so viel, daß das wenige Unbedeutende oder Miß— lungene kaum bemerklich wurde. „Mit tiefstem, innigstem Danke sazt der Vorstand des Vereins in seiner desfallsigen Bekanntmachung, „mussen wir die seltene Gunst verehren, wel— che uns die Kusnstwerke, selbst aus dem allerhoͤchsten Besitze, zur Benutzung gestattete, oder der Unerfahrenheit bei den ersten Ein— richtungen mit freundlicher Berathung zur Seite stand. In die ser Hinsicht sind wir dem einsichtsvollen Vorstande des Halberstaͤdti— schen Kunst-Vereins, der schon seit mehreren Jahren sich einer erfolg— reichen Wirksankeit erfreut, ganz besonders verpflichtet. Nicht min— der hat der Verein die ihm von Sr. Excellen;z dem Herrn Ge— neral-Post neister bewilligte Portofeeiheit fuͤr seine Kortespondenz und die Genehmigung seiner vorläufigen Statuten von Seiten des Koͤnial. Minister ums als hohe Begnnnstigung zu ruͤhmen. Vor Allem aber mußte die groß: Theinnahme erfreulich seyn, die das Publikum der neuen Unternehmung zollte. Der Verein zählt gegenwärtig 221 Mitglieder, welche statutenmäßig freien Eintritt zur Austellung genossen; nichtsdestoweniger hat die Einnahme über 500 Rthlr. betragen. Mit Einschiuß der zehn vom Verein zur Verloosung angekauften Bilder wurden dierundz danzig Gemaͤlde im Betrage von 1185 Rihlr. gekauft. . Alles dies unsere anfangs nicht hoch gespannten Erwar⸗ ungen uͤbertrifft, so durfen wir jetzt wohl der Hoffnung Raum geben, daß unser so gluͤcklich eroͤffneter Verein sei veck im⸗

gli ffneter Verein seinen Zweck im— mer volltändiger erreichen und, den Kunstgenuß auf etwas

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huͤbsch gelegene Dorf oder Staͤdtchen Belgrad sich befindet.

ð 1 e g nerimn und Veredlung des Lebens wirksam beitragen e. Ih der Beilage zum Frankfurter Journal Nr. 146 be— findet sich ein Artikel, in welchem von Berlin aus gemeldet wird, daß man im Laufe der Untersuchung eines vor kurzem in der hiesigen Residenz veruͤbten Diebstahls einer ganzen zum Theil aus Militaicpersonen und niedern Beamten bestehenden Diebesbande auf die Spur gekommen sey. Erkundigungen

sichert werden, get ist.

Man schreibt aus Koblenz unterm 20sten d. M.: „Es hatten sich in hiesiger Gegend seit einiger Zeit Gerüchte verbrei— tet, als ob in verschiedenen Nachbarstaaten, namentlich im Her— zogthum . Straßen-Raͤubereien vorgefallen wären. Wir koͤnnen sedoch aus zuverlässizer Quelle versichern, daß sich bis setzt kein einziges dieser Geruͤchte bestaͤtigt hat, daß solche viel— mehr nach eingezogenen Erkundigungen lediglich auf Erdichtun—

gen beruhen. Ems nach Koblenz zuruͤckgekehrter Fuhrmann, wahrscheinlich in Folge eines fruͤheren Streites, unterweges gemißhandelt worden ist und nur zur Beschoͤnigung angegeben hat, er sey raͤuberisch angefallen worden.“

Das einzige Faktum besteht darin, daß ein von

Aus Duͤr en wird unterm 18ten d. M. gemeldet: „Am gestrigen Tage wurde hierselbst die Eroͤffnung der nunmehr, zur

zufolge, die aus amtlicher Quelle eingezogen worden, kann ver, größten Freude der hiesigen Bewohner, bis zur Gränze des

daß diese Nachricht ganzlich unwahr und erdich⸗

Koͤlner Regierungs⸗-Bezirks vollendeten Chaussée nach Koͤln durch den Regierungs-Praͤsidenten Herrn von Reiman, welcher zu diesem Zwecke, auf die Einladung des hiesigen Comités fuͤr den Duͤrener⸗-Koͤlner Straßenbau, sich hier eingefunden hatte, feier⸗ lichst begangen.“

Die zu Bres lau verstorbene Wittwe Jähnisch hat dem dortigen Taubstummen-Institute Bedingungsweise und von ei— , Zeitpunkte ab ein Legat von 2000 Thalern aus— gesetzt.

Preise der vier Haupt-Getraide-Arten

in den fur die Preußische Monarchie bedeutendsten Marktstaͤdten im Monat Juni 1834, Durchschnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.

nach einem monatlichen

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Vermischte Nachrichten.

Die Wasserleitungen bei Konstantinopel. (Aus einem in den Dorpater Jahrbuͤchern enthaltenen Schreiben.)

Gestern machte ich in Begleitung einiger Flotten-Offiziere ei— nen weiten und angenehmen Spazierritt zu den Wasserleitungen in der Umgegend von Konstantinopel.

Zwischen Bujukdere und der Hauptstadt, aber nur weiter ins Land hinein, erstreckt sich auf den, je entfernter vom Meere desto höher sich erhebenden Bergen der sogenannte Belgradsche Wald, ein weit ausgedehnter, waldiger Landstrich, in dessen Mitte das recht r l Noch nie sah ich eine so reiche Fuͤlle der herrlichsten und , enn , sten Holzarten: Eichen, Buchen und Platanen wechseln ab mit Ka— stanien, Feigen, Wallnuͤssen und einer Menge anderer Bäume,

deren prächtiges Laub in den mannigfachsten Schattirungen überall die herrlichsten Gruppen bildet, eine wahre Fund⸗ grube fuͤr den Landschafts⸗ Maler. In diesem großen und

schoͤnen Bergwalde nun hat die Kunst in hoͤher gelegenen Tlaͤlern an vielen Orten Quellen und Fluͤßchen zusannengeleitet, ihren Lauf durch riesen hafte Gebaͤude geheinmt, so daß Eisternen entstanden, von der Große kleinerer Landseen, und aus diesen das angesamm(te Wasser in allmaͤlig sich senkenden Röhren zur Stadt geleitet. Das Imposante und Großartige dieser Gebäude laßt sich schwer beschreiben. Man denke sich ein enges, schön e vachsenes Thal zwischen hohen, waldbedeckten Bergen ploͤtzlich verbaut durch eine feste, mehr als 1060 Fuß hohe Wand von Quadersteinen, die, mit

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vorspringenden Thuͤrmen versehen, ohne Fenster und Thuüͤren zu beiden Seiten sich dicht an den Berg anschließt, und den Wandever, der sie zum ersten Male und von unten her ansieht, in zweifel laßt, ob er eine drohende Festung, einen unzugänglichen Kerker, oder gar ein verzaubertes Schloß vor sich sieht. Zu beiden Seiten fuͤhren Fußsteige am Berge hinguf bis zur Höhe der Mauer; mit Muͤhe klettert man hinan voll Neugierde, auf der andern Seite hinzublicken ins Innere des Schlosses; aber siehe da! oben angelangt sieht man vor sich in gleicher Hohe einen weiten See mit bewegten Wellen, welche die hintere Wand der Mauer bis an den Rand hinauf be— spülen, deaͤngen, und laͤngst vor sich hin ins Thal herabgestuͤrzt hat ten, wenn das Gemaͤuer nicht eben so stark in seiner Olcke, als ma— jestaͤtisch in seiner Breite und Hohe, für Jahrtausend erbaut ware. Die ganze Breite oben bildet einen schoͤnen, geraͤumigen Spa ziergang mit einer Einfassung von beiden Seiten, um bier das Ue— bertreten des Wassers, dort das Herabstürzen der Lustwandelnden von der Maner ins Thal zu verhüten. In der Mitte dieses Gan— ges ist gewöhnlich eine breitere Stelle mit sieinernen Sitzen zum Ausruhen, und mit Turkischen Inschriften, die mit goldenen Buch— staben in schoͤne Marmoriafeln gegraben sind. Za beiden Sciten des Ganges, wo derselbe an die Berge sioßt, sind Lusthaͤuschen, so⸗ genannte Kioske erbaut, die, von unten angesehen, dem Ganzen ein noch seltsameres Ansehen geben. Hier findet man an schönen Ta— gen oft Gesellschaften von Griechen, Armentern oder Tuͤrken. Denn auch der Tärke ist ein Freund der schonen Natur. Üeberall hat er seinen Lichlings⸗-Aufenthalt, das Kaffcehaus, an die schoͤnsten Plaͤtze gesetzt; das ganze malerische Ufer des Bosporus ist auf vei— den Seiten mit einer Menge größerer und kleinerer Doͤrfer be⸗ setzt und in allen diesen wird die ufer -Einfassung zunaͤchst dem Meere von fast ununterbengchenen Weihen vnn &Freeeh*nfern

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partieen auf Kirchhoͤfen und in den Thaͤlern, oder anf den Anhoͤhen unter Lauben hervorsprudelnde und in geschmackvolle Bas⸗ sins gesammelte Quellen die anmuthigsten Ruheplaͤtze, und neben ihnen unfehlbar ein Kaffeehaus dar. Wo eine schoͤne Platane, Wall nußbaum oder Buche das Erbauen eines Kaffeehauses hindert, da wird sie deshalb nicht umgehauen, sondern man findet haͤufig das Haͤuschen um den Stamm des Baumes herumgebaut, so daß der— selbe mit seinen Aesten und schoͤn belaubten Givfeln zum Dache . und das ganze Gebaͤude mit seinen maͤchtigen Armen huͤtzt.

Vor diesen Kaffechaͤusern nun, unter dem Gruͤn beschattender Lauben sieht man taglich eine Menge Tuͤrken der freien Natur ge— nießen, die hier so schon und des Genießens so werth ist. Aber wie genießen sie ihrer? Recht eigentlich Tuͤrkisch denn Tagelang sitzen sie da unbeweglich auf einem Platze, ost zehn und mehr in einem Kreise gelagert, die Beine gekreuzt, die Pfeife im Munde, das Kaffee⸗Taͤßchen in der Hand und schluͤrfen abwechselnd bald reine Lust, bald Tabacksdampf, und dann gleichsam zur Neutralisirung beider, einen Schluck Kaffee. Kein Wort wird dabei geredet, es sey denn, man rufe dem Diener, um eine frische Pfeife, eine neue Tasse zu bestellen. Die Tuͤrken mißbrauchen gewiß nicht die hohe Gabe der Rede, und scheinen es besonders darauf abgesehen zu haben, Alles mit so wenig Worten als moglich abzumachen. Ihre Sprache selbst unterstuͤtzt sie in diesem Bestreben; denn die Worte sind meist kurz, und am kuͤrzesten diejenigen, die am haͤufigsten vor— kemmen, Wasser z. B. heißt kurzweg „su“, und solcher Beisptele giebt es eine Menge; ein bedeutungsvolles Niederschlagen der Augen heißt „ja“; „nein“ wird allgemein durch ein Schnaljen der Zunge und gleichzeitiges zweimaliges Wehen mit der Hand vor dem Munde auesgedruͤckt; diesem letzteren Ma⸗ noͤver, wird zuweilen noch das Wort „jeck“ (nein) hin⸗ zugefuͤgt. Dieses Tuͤrkische Neinsagen haben sich Viele von uns schon angewoͤhnt Am liebsten rauchen sie aus langen biegsamen Roͤhren, die mittelst einer sehr einfachen Einrichtung den Rauch durch kaltes Wasser ziehen. Mit langen 3ügen schluͤrfen sie den kalten Dampf in die volle Brust und geben ihn nachher eben so be— daͤchtig und laͤngsam von sich, um ganz die Schoͤnheit der Rauch— wolken beobachten, und durchaus keine freie Zeit zum Sprechen uͤbrig behalten zu konnen. Ob auch die Tuͤrkinnen einer solchen Schweigsamkeit ergeben sind, weiß ich aus eigener Erfahrung nicht; man sagt aber, daß sie in den Badstuben, ihren einzigen Zusammenkunfts⸗ und Versammlungs-Orten, wo sie mit Schmuck und Kostbarkeiten eine vor der andern großthun, sich nicht schlech= ter halten sollen, als unsere Damen am Kaffee⸗Tische.

Doch ich bin wider Willen abgekommen vom ursprünglichen Thema. Der Cisternen, von denen ich sprach, giebt es sechs im Walde. Unser Ritt, den wir vom fruhen Morgen bis zum Abend fortsetzten fuhrte uns allen vorbei; ein guter Fuͤhrer ist noͤthig, weil sie oft im wildesten Walde versteckt liegen, und weil sich felbß die Eingebornen dort zuweilen verirren. Einige dieser Eisternen sind von alter Baugrt, und stammen noch aus den Zeiten der Ge— nuesischen Herrschaft in Konstantinopel her, andere sind spaͤter von verschiedenen Sultanen erbaut, und jenen durchaus nachgehil⸗ det. Aus ihnen ergießt sich das Wasser, gereinigt und gelaͤutert durch feine Roͤhren am untern Theile der Mauer, bildet dann ei— nen gemeinschaftlichen Strom, der sich unter der Erd⸗ Oberfaͤche in die eigentlichen Wasserleitungen muͤndet, die auf dem mög⸗

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