Ausführung. Dagegen hat Koletti, naͤchst Maurokordato der faͤhigst, Mann in Griechenland, und sein alter Antagonist, eine seiner fruͤheren Lage ganz entsprechende Stellung genommen. Er besitzt das Vertraüen der Majoritaͤt in der Regentschaft, ohne ihr blind zu dienen, und ohne mit dem Praͤsidenten ge— brochen zu haben. Sein Rath wird von beiden Seiten ge— sucht, und in einigen Faͤllen wenigstens mehr befolgt, als es fruͤ—⸗ her der Fall war. Was in dieser Aufloͤsung der fruͤhern Ver— haͤltnisse eigentlich die Absicht und der letzte Gedanke dieses uͤber⸗ legenen Mannes sey, ist wohl noch nicht zu bestimmen, laͤßt sich aber aus Mehrerem abnehmen. Als ein bedeutsames Zeichen seiner Pläne, von denen das Wohl seines Koͤnigs und Vater— landes gewiß in keinem Falle ausgeschlossen ist, erscheint seine Versoͤhnung mit Zaimi, der in der gemischten Regierung sein entschiedenster Gegner und Urheber des neuen Buͤrgerkrieges und der Aufloͤsung aller Verhaͤltnisse war, die bei Ankunft der Re— gentschaft Griechenland in ein Chaos verwandelt hatten. So werden auch andere, vordem getrennte Manner angezogen, Ver— bindungen zwischen den Notabilitaͤten des Peloponneses und des Festlandes geknuͤpft und nach Hydra hin ausgedehnt, wo der unergrundliche Lazaros Konturiotis, welcher schon mehr als ein mal aus seinem einfachen Zimmer die Angelegenheiten von Grie— chenland zum Bessern gelenkt, und nach dem Fall von Misso— lunghi es allein gerettet hat, mit seinen Freunden und denjeni⸗ gen, die ihn zu sehen kommen, in lebhaftem Verkehr ist. Sie begreifen, daß es sich dabei nicht von irgend einer Verschwoͤ— rung oder Intrigue handelt, sondern von einer Verständigung uͤber das dem Lande Zutraͤgliche, in einem Augenblicke, wo die aus der Fremde gekommene Macht aus Unkenntniß der Ver— haͤltnisse und aus Leidenschaftlichkeit in Verfall gerathen ist und mit dem Lande das Schicksal seines Thrones bloßgestellt hat. Es ist natuͤrlich, daß hier Alles noch in der Ferne, das Meiste noch im Unbestimmten liegt, da diese ganze Bewegung eine erhaltende, vereinigende ist, um der drohenden Anarchie und zugleich dem Einbruche antinationaler Bestrebungen zu be- gegnen. Unter diesen aber versteht man weniger, was in den administrativen Formen aus Bayern und seinem Regie runasblatte eingefuͤhrt wird, denn Jedermann ist uͤberzeugt, daß diese Pflanzen im Griechischen Boden keine Wurzeln schlagen, als vielmehr ein Uebel, welches man als den Phanariotis— mus bezeichnen kann, und in welchem Alles, dessen der Grie— chische Charakter unter Tuͤrkischem Drucke an Entartung, Lug, Faulheit, Intriguen und Verrath faͤhig war, sich im äͤußersten Maße vereinigt findet. Dieses Uebel wirkt um so gefaͤhrlicher, weil es mit mehr oder weniger Bildung, Gewandtheit, vorzuͤg⸗ licher Kunde der Franzoͤsischen Sprache verbunden ist, und alle Kunste der Schmeichelei, die Akkomodirung und Submission unter fremdem Willen zu seinem Verfugen hat. Zwar ist nicht zu leugnen, daß auch unter jener Klasse edle Charaktere, wie Demetrius Ypsilanti war, und Jakobaky Risos noch ist, gefun⸗ den wurden, aber sie sind zu seltene Ausnahmen, und die ganze Masse zeigt jene Verderbtheit, aus welcher in Griechenland statt monarchischgesetzlicher Ordnung nur ein Byzantinischer Grauel sich gestalten koͤnnte. Denn das Gespenst des in sinnlicher und polltischer Verwesung untergegangenen Byzantinischen Reiches ist es, was im Phanariotismus fortlebt oder vielmehr urngeht. Allerdings sah sich die Regentschaft bei ihrem Austritt in dieser ihr ganz unbekannten und verlassenen Welt von den Phanarioten und ihrer Klientel umringt, verlockt, und ald foͤrmlich umstrickt und irre gefuͤhrt. Von allen Seiten und in jeder Form boten sie ihre Dienste, ihre Geschicklichkeit und Bereitwilligkeit an, und schoben sich einer den andern vorwaͤrts. Sofort fuͤllten sich die Ministerien und die naͤchsten obersten Stellen der Verwaltung fast nur mit ihnen und ihrer häßlichen Klientel, und das diplomatische Korps von Griechenland ward aus ißnen bis auf Einen Mann ganz zusammengesetzt. Da— rum, wenn Schlimmes geschah, horte man unter dem Volke nie: die Regentschaft, sondern die Phanarioten ha— ben es gethan, und der Widerwille steigerte sich zur Leiden— schaft, weil fast alle Maͤnner von nationaler Bedeutung und Gesinnung von ihnen aus den Geschaͤften gedrängt wurden. Diese Lage der Dinge nun ist es, uͤber welche von der Seite, welche wir bezeichnet haben, man die Regentschast zunaͤchst aufzuklären wuͤnscht, uͤberzeugt, daß dann Alles einen, dem Wüunsche von Griechenland mehr guͤnstigen Gang nehmen wird. Ob aber dann die oberste Macht nicht in Gefahr kommt, statt den Phanarioten einer einheimischen Faction in die Hande zu fallen, und ihr als Werkzeug zu dienen, das steht bei der ober— sien Gewalt selbst, und haͤngt von ihrer Einsicht, von der Kunde der Griechischen Dinge und Verhaͤltnisse ab, ohne deren Besitz Niemand sich in ihre Anordnung mischen Larf, welcher sie foͤr— dern und nicht noch mehr verwirren will.
Inland.
Berlin, 29. Juli. Die im heute ausgegebenen 15ten Stäcke der Gesetz Sammlung unter Nr. 1539 enthaltene Aller— höchste Kabinets-Ordre, den Abdruck der ständischen Gutachten und Petitionen betreffend, lautet also:
„In den Gesetzen uͤber die Anordnung der Provinzial— Stände ist bestimmt worden, daß die Resultate der Landtags— Verhandlungen durch den Druck bekannt gemacht werden sollen, welches durch den Abdruck einer vom Landtags-Marschall ver— faßten geschichtlichen Darstellung der Verhandlungen des Land— tajs und Meines den Provinzial-Staͤnden ertheilten Landtags— Aoschiedes bisher auch geschehen ist. Da jedoch von dem Saͤch— sischen Landtage und auch sonst der Wunsch geäußert worden ist, daß die Verhandlungen vollständiger bekannt werden moͤchten, so will Ich genehmigen, daß, wenn es auf dem Landtage begehrt wird, auch die Gutachten und Petitionen der Provinzial⸗Stände
leichzeitig mit der geschichtlichen Darstellung und dem Landtags— Aibschitde, auf Kosten der Stände, abgedruckt werden, insofern die Gutachten und Petitionen zu den in die geschichtliche Dar— stellung und in den Landtags Abschied aufgenommenen Gegen⸗ sänden gehören. Das Staats-Ministerium hat diesen Befehl durch die Gesetz Sammlung zur allgemeinen Kenntniß zu bringen.
Berlin, den 2. November 1833.
Friedrich Wilhelm. An das Staats-Ministerium.“
— Das in derselben Nummer der Gesetz⸗Sammlung befind⸗ liche, vom 30. Juni d. J. datirte Gesetz, enthaͤlt folgende drei Bestimmungen: „§. 1. Wenn kůnftig der h eines Woh⸗ nunas-Miethsvertrages auf Ostern, Johannis, zichaelis oder Wel nachten' bestimmt wird, so soll unter diesen Ausdruͤcken je—⸗ derzeit der Anfang eines Kalender-Quartals, also der 1ste April, Jsteè Juli, 1ste Okt., 1ste Jan. verstanden werden, wenn nicht der
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befunden werden sollte, bei groͤßeren Wohnungen die gesetzliche Raͤu⸗ mungsfrist zu verlaͤngern, kann solches, unter Beruͤcksichtigung der bestehenden ortlichen Gewohnheiten, durch eine von der Orts-Po⸗ lizei⸗Behoͤrde zu erlassende Verordnung mit verbindlicher Kraft fuͤr alle Einwohner des betreffenden Orts angeordnet werden; solche Verordnungen beduͤrfen jedoch der Bestaäͤtigung der ,. Regierung. Die Regierungen werden hieruͤber von dem Mi— nisterium des Innern und der Polizei mit Instruction versehen werden. S5. 3. Fallen Sonntage oder Feiertage in die bestimmte Umzugszeit, so soll an solchen Tagen die außerdem vorhandene Verbindlichkeit des Miethers ruhen.“
— Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz August ist, nachdem Höͤchstderselbe auf Seiner gegenwaͤrtigen Inspections / Reise vor einigen Tagen in Stettin angekommen, am Zösten von dort nach Kuͤstrin abgegangen.
Zu Gruͤnh erg in Schlesien sand am 25sten d. M. die 25jäh⸗ rige Feier der Einfuͤhrung der Staͤdte⸗Ordnung statt. „Schon am frühen Morgen“, so schreibt man von dort, „ertönte feierliche Musik vom Rathsthurme, um die Herzen zum Danke gegen den Geber alles Guten zu erheben, der seit der Regierung Sr. M. des Koͤnigs diese Stadt so gnaͤdig beschirmte, und auch bei großen Drangsa— len so oft und sichtbar segnete. Spaͤter vereinigten sich die Geistlichen beider Konfessionen, der Koͤnigliche Kreis, Landrath und die Koͤniglichen und Kommunal-Beamten der Stadt nebst allen aus der ersten, 1809 konstituirten Stadt-Verordneten⸗Ver— sammlung noch lebenden Mitgliedern auf dem festlich dekorirten Rathhause. Von hier begab die Versammlung sich im feierli⸗ chen Zuge und unter dem Gelaͤute aller Glocken in die evange— lische Pfarrkirche, wo der Pastor Wolff am Altare eine Fesirede hielt. Nachdem sodann das „Herr Gott Dich loben wir“ an— gestimmt und der Segen ertheilt worden, setzte sich der Zug nach der katholischen Psarrkirche in Bewegung, woselbst ein feierliches Hochamt von dem Erzpriester und Pfarrer Kuschel abgehalten wurde. Die Portale beider Kirchen waren mit Laubgewinden schoͤn geschmuͤckt; uͤber die Straßen, welche vom Markiplatze zu denselben fuͤhren, waren große, geschmackvolle Festons gezogen, unter denen der Zug zwischen der in Spalier aufgestellten Schu jugend sich wieder aufs Rathhaus begab. Hier redete zuerst der Königl. Kreis-Landrath, Prinz Friedrich zu Schoͤnaich⸗Carolath, die Ver— sammlung an, um in einem kurzen Vortrage besonders die Ge— fuͤhle der innigsten Liebe und Dankbarkeit gegen den erhabenen Begruͤnder der Staͤdte⸗ Ordnung auszusprechen, die sich schon an heiliger Staͤtte im Gebete zu Gott erhoben hatten. In gleicher Art sprach hierauf der Buͤrgermeister Kruger. Derselbe nahm zugleich Gelegenheit, allen seit Einfuͤhrung der Staͤdte⸗Ordnung sich um die Stadt verdient gemachten Maͤnnern Namens der Kommune den herzlichsten Dank abzustatten, und wies im All— gemeinen auf die mannigfachen Segnungen hin, welche jenes Gesetz auch fuͤr die hiesige Stadt herbeigefuͤhrt hat, wonaͤchst er zum Beweise dessen einen von dem Syndikus von Wiese ent— worfenen aktenmaͤßigen, hoͤchst erfreulichen Bericht uͤber die Ver— waltung des Kommunalwesens hierselbst in den letzten 25 Jah— ren mittheilte,. Am Schlusse des Vortrages ermahnte derselbe die versammelten Stadtverordneten, ihr Dankgefuͤhl gegen Se. Majestäͤt den Koͤnig durch einen der Weihe und dem Andenken dieses Tages wuͤrdigen Beschluß in außerordentlicher Sitzung zu bekunden, zu welchem Ende dem Stadtverordueten-Vorsteher Senftleben die diesfaͤlligen Vorschlaͤge des Magistrats uͤbergeben wurden. Nachdem hierauf der Stadtverordneten Vorsteher seine Kollegen zu fernerem kräftigen Wirken fuͤr das Wohl der Stadt ermuntert und zu steter Eintracht aufgefordert hatte, begaben sich die Stadtverordneten in ihren gleichfalls festlich geschmückten Sitzungs-Saal, woselbst sie nach vorgaͤngiger Berathung uͤber die Vorschlaͤge des Magistrats einstimmig beschlossen: 1) Den alterschwachen, wuͤrdigen Rektor der evangelischen Stadt— Schule, Fritze, vom 1. Januar 1835 ab, mit einer seinen Verdiensten angemessenen Pension von jährlich 400 Rihlr. in den Ruhestand zu versetzen; 2) einen neuen Rektor mit dem bisherigen Gehalte des Rektor Fritze fuͤr die schon früher pro— jektirte hoͤhere Buͤrgerschule anzustellen; und 3) auch einen Ober— lehrer fuͤr die evangelische Maäͤdchen-Schule, sobald als die Fonds es nur irgend erlaubten, anzusetzen, damit gedachte Schule auf 3 Klassen gebracht werde. Diese Beschluͤsse wurden sofort dem noch versammelt gebliebenen Magistrats-Kollegium durch eine Deputation der Stadtverordneten⸗Versammlung uͤberbracht, und erhielten alsbald die gehoffte Bestätigung desselben. — Die Be— hörden des Kreises und der Stadt, nebst den anderen gedachten Per sonen, beschlossen den Tag mit einem Festmahle, bei welchem Liebe zu König und Vaterland, so wie reger Eifer fuͤr das Beste der Stadt sich auf eine höchst erfreuliche Weise aussprachen, und besonders das Volkslies mit Begeisterung angestimmt wurde. Eine Kollekte zur Bekleidung armer Schulkinder im Winter schloß das Mahl, waͤhrend die Hospitaliten und die im staͤdti⸗ schen Armen- und Krankenhause recipirten Waisenkinder, Alter— schwachen und Kranken auf oͤffentliche Kosten bewirthet wurden.“
— Neben dem Kunst Verein zu Halle, dessen bereits in der Staats, Zeitung gedacht worden, ist dort seit einigen Monaten auch ein Musik-Verein gestistet worden. Derselbe hat zunaͤchst eine Musikschule eingerichtet, in welcher jetzt bererts w Kna⸗ ben durch den Musik-Direttor Schmidt Unterricht auf der Vio— line erhalten. Die von demselben Vereine begruͤndete Sing— Akademie wurde am 30. Juni in dem schoͤnen Toncert-Saale der Freimaurer-Loge mit der Schoͤpfung von Haydn eroͤffnet, der eine inhaltreiche Rede eines der Vorsteher voranging, in welcher das wuͤrdige Ziel ernster mustkunscher Bestrebungen, die wahre Erhebung des Geistes und Herzeng, als der Zibeck des Vereins, dargestellt wurde. Die Anzahl der Mitglieder ist be— reits auf 140 gestiegen.
— Am 19ten d. M. Abends brach bei einem Gastwirthe zu Ober-Thomaswaldau im Bunzlauer Kreise des Reg. Bezirk. Liegnitz Feuer aus, wodurch nicht allein dessen Gehoͤfte, sondern auch noch die katholische Kirche nebst Thurm, die katho— lischen Pfarr-Gebaäͤude und die Schule, so wie eine Gaäͤrtner— und eine Haäͤuslerstelle ein Raub der Flammen wurden. Die Ehefrau des Gastwirihs, welche sich zu lange mit dem Retten der Effekten beschaͤftigt hatte, fand in den Flammen ihren Tod.
— In der Koͤnigsberger Zeitung wird nachträglich noch uͤber eine Feuersbrunst berichtet, durch welche am 9. Juni d. J. 10) Gebaͤude der Stadt Willenb erg in Ostpreußen ein geäschert und beinahe 300 der dortigen Einwohner ihres Obdachs und aller Mittel zu ihrem Lebens-Unterhalte beraubt wurden. Der Koͤnigl. Landrath des Ortelsburgischen Kreises fordert in dem gedachten Blatte seine Mitbürger zu milden Gaben Bihufs der Unterstuͤtzung der Verungluͤckten auf.
Vertreg ausdruͤcklich ein Anderes bedingt. 5. 2. Wo es noͤthig P
Berliner Börse. Den 29. Juli 1834. Amtl. Fonds- und Geld-CGours-Settel. (Prergss. Cour]
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St. Schuld- Sch. A 99 o8z JGrasshz. los. do. A — IKT Hr. Enzl. Anl. 1853 — Q — GOstpr. Pfandbr. A lol] 3 Er. Engl. Anl. 22. 353 — — Hhomm. do. 4 106 10h Hor. Engl. Obl. 30. 955 945 Kur- u. Neum. 40. 4 106 — l'rüm. Seh. d. Sech. — 38 57 Schlesische do. — 106 kKurm. Obi m. 1. C4] 9833 — läst. C. d. . u. NM — III SX Neum. Int Sch. do. A 98 — Z. - Seh. d. K. u. X. — 72 — Berl. Stadt- Obl,. A4 99 — Känigsh. do. 985 — IIIoll. vol. Duk. — 17 — Elbing. do. 4 981 . Neue do. — 18 16 Danz. do. in Th. — 377 — IFriedrichsd' or. — 13 13 Westpr. P'fandbr. s — ioit 1Disconto. J 1 7 J m = 56 Wechsel- Gours. ., Brief] Geld. ,, 250 TI. Kurz 1423 Ine ,, 250 HI. 2 At. 1417 141 JJ o 300 Mk. Kurz 1525 4 ö JJ 1 300 Fr. 2 Mt. — 1817 Wien in 20 Xr. . . n, m n. 1015 101 ,,, 150 ki. 2 Mt. — 103 1 100 Tul. 2 Mi — Q 9 1 100 Th. 8 Tagr. — 1160 Frankfurt a. M. WE. ...... 106 FI. 2 Mt — 0 heteraburg..... 100 Rbl. 3 Woch. — 636 meh 600 kHI. ura —
Aus nvärtige Börsen.
. Amsterdain, 2A. Juli. . Nięderl. wirk.i. Schuld 5175. SS d9. 97. Ausg. Sehnid -= Kanz - Bill. 22 413 Amort. Suüz 313 727 uss. (r. I831) 96 Preuss. Hrirmten-Scheinée 1913. do. A3 Aul. 98. Oesterr. v7. * Span. 625 33 A1. .
Aut weren, 23 Jnli. z3 E08. Tiasl. 16 Cortes 303.
Span. d dz ; Frankfurt a. M., 26. Juli.
Oesterr. 58 Metall. 99 *. 9919. A8 Soz. sol. 253 53. 13 231. Br. Bauk - Aetien 1822. id lg Hurt. - Oui. 1393. 130. Loose zu 100 FI. 208. Br. 11a. 33 ub. v. 1832 H5. 9uz. Mon.
Loose 653. 655. Preuss. Prim. -Scheine 363. 3062. Br. S53 Span. Reute 6lz 615 38 do. perp. A1. al. n 53 Rente pr. compt. 196 35. fin Cour. 106. A0 33 pr compt, 76. 35. fin eour. 76. Ah. 53 Neup. 93 65. 38 Spau. ente Gi, 33 . Cortes I. Ausg. Span. Sehuid 16. ⸗ Wars chau, 25. Juli. Pfandbr. 95. J. Härt.-Ol,1 A066.
Könialsiche Schauspiele. Mittwoch, 390. Juli. Im Schauspielhause: St lle Wassa sind tief, Lustspiel in à Abth., von Schroͤder. Hierauf: Num— mer 777, Posse in 1 Akt, von C. Lebrun. Donnerstag, 31. Juli. Im Schauspielhause: Die Guͤnst linge, Original⸗Schausptel in 5 Abth., von Ch. Birch⸗Pseiffer. Freitaz, 1. August. Im Schauspielhause: Die Schweizer Familie, Singspiel in 2 Abih. Musit von Weigl. (Hr. Geit— ler, vom Staditheater zu Riga: Richard Boll, als letzte Gast rolle. Hierauf: Zum erstenmale wiederholt: Nachbarliche Freund; schafi, Posse in 1 Akt, von L. Angely. Sonntag, 3. Auaust. Im Opernhause. Zur Feier des A— lerhoͤchsten Geburtsfestes Sr. Maj. des Koͤnigs: Festmar ch, Sr. Maj. dem Koͤnige zugeeignet von Spotini. Hierauf: Rede, verfaßt von H. Smidt, gesprochen vou Mad Crelinger. Dann: Volksgesang, den Preußen gewidmet von Spentini. Und, zum
von C. B. von Miltitz. ster Reissiger.
Preise der Platze: Ein Platz in den Logen des ersten Nan ges 1 Rihlr. 10 Sgr ꝛc.
Die zu dieser Vorstellung eingegangenen Meldunzen um Billets sind beruͤcksichtigt worden und koͤnnen solche im Billet: Verkaufs-Bureau in Empfang genommen werden.
Musik vom K. Saͤchsischen Kapellmei—
festes Sr. Maj. des Koͤnigs: Rede, verfaßt von A. Muller, ge— sprochen von Mad, Unzelulann. Hierauf, zum erstenmale: Ca— pricciosa, Lustspiel in 3 Abth., frei nach Federici's: „Non coul Eli anni a una donna, von C. Blum. Und, zum erstenmale: Die weiße Pikesche, Schwank in 1 Akt, vom Dr. C. Toͤpfer.
Königs städtisches Theater.
Mittwoch, 30. Juli. Der koͤse Geist Lumpacivagabunduct, oder: das liederliche Kleeblatt, Zauberposse mit Gesang in 3 Akten, von Adolph Muͤller. (Herr Beckmann: Knieriem, als verletzt⸗ Rolle vor seiner Urlaubsreise.) Donnerstag, 31. Juli. Die Reise auf gemeinschastliche Kosten, Posse in 5 Akten, von L. Angely. (Herr Becktnann: Liborius, als letzte Rolle vor seiner Urlaubsreise.) Hierau“ Der Vetter aus Bremen, oder: Die drei Schulmeister, kon. sche Oper in 1 Akt. Musik von Girschner.
— .
Markt⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 28. Juli 1831.
Gerste 22 Sgr. 6 Pf.; Hafer 22 Sgr. 6 Pf., auch 20. Sgr. Zu Wasser: Weizen (weißer; 1 Rthlr. 22 Sgr. h;, auih
z Sgr. 9 Pf, auch 1 Rthlr.; Hafer 21 Sgr. 3 nuch 20 Ser. s 1. Sonnabend, den 26 Juli ice öl. 1
ner Heu 1 Rthir. 5 Sgr., auch 15 Sgr.
Redaecrteur C. ιιο σa.
Gedruckt hei A. W. Hayn.
—
do. A5 Aul. 99.
erstenmnale: Die Felsenmuͤhle von Estaltères, Oper in 2 Abch,
In Charlottenburg. Zur Feier des Allerhoöͤchsten Geb urts⸗
Zu Lande: Roggen i Rthlr. 6 Sgr, auch 1 Rthlr.; großt
1èRihlr. 29 Sgr. und 1 Rthlr.? Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Riol t.
Preußische
Allgemeine
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eitung.
Meteorologische Beobachtung. 63n Wengen wchhitt font me, einne
28 Jull s Uhr. 2 übr. 10 uhr. Beobachtung Zuftdruck. . 36. 060 var. 837, Var. 337 5. Par. Quellwarme 8, R , . 16 62R. 26, 0 ö 1 . Flußwärme 19 108R
baupunkt 970 R. 86 R. 3 R. Bedenwaͤr ; Sunsisttg. 50 pCt. 26 pCt. 36 vst. ö 16 oe. Wetter... heiter. heiter heiter. , Wind ..... OSD. O. ‚eie Niederschlag 0. Wolkenzug — O. — Große Lust-Trockenheit.
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Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Berlin, am 31. Juli 1834. ö Seine Majestät der König sind gestern von Teplitz hier wieder eingetroffen.
Se. Majestàt der König haben dem katholischen Schullehrer und Küster Melchior zu Eordel, im Landkreise Trier, das Algemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.
Der Justiz-Kommissarius und Notarius Uhlenbrock zu Ahlen ist in gleicher Eigenschaft an das Land- und Stadtgericht
u Duͤlmen versetzt worden. ; .
e Der Justiz-Kommissarius Mathias zu Tilse ist zugleich um Rotat im Departement des Koͤnigl. Ober⸗-Landesgerichts zu
Insterburg bestellt worden. ;
. . Hofgerichts⸗Neferendarius Franz Theodor
Luͤtticke zu Arnsberg ist zum Justiz-Kommissarius bei dem Königl. Justiz Amte zu Medebach bestellt worden.
Die Universitaͤt wird das Geburtsfest Sr. Majestat des Königs am 3. August, Mittags halb 12 Uhr, in ihrem großen Haersaale feiern. Die Eingeladenen werden hierdurch ganz erge⸗ kenst ersucht, die ihnen zugestellten Karten am Eingange vor⸗ zuzeigen. ö
Berlin, den 31. Juli 1834. ; ;
Der Rektor der Universitaäͤt, Dr. Strauß.
Koͤnigliche Bibliothek.
In der näͤchsten Weche, vom 4 bis 9. August, findet, derm g. Xi des gedruckten Auszugs aus dem Reglement gemaͤß, die allgemeine Zuruͤcklieferung aller entliehenen Buͤcher in die Ko⸗ nial. Bibliothek statt. Es werden daher alle diejenigen, welche noch Bucher der Koͤnigl. Bibliothek in Haͤnden haben, hierdurch aufgefordert, dieselben an einem der genannten Tage, Vormit⸗ tags von R bis 12 Uhr, zuruͤckzuliefern.
Angekommen: Der außerordentliche Gesandte und bevoll⸗ mächtigte Minister Sr. Majestät des Königs der Franzosen am hisigen Hofe, Bresson, von Frankfurt a. M.
Zeitungs⸗RNachrichten. 41 *
Rußland.
St. Petersburg, 23. Juli. Der Staatscath Paul De⸗ midow hat sich zur Feier des Geburts-Festes Ihrer Majestat der Kaiserin erboten, die Abzahlung der vom Invaliden-Kapital dem patriotischen Institute zum Vau eines Versammlungs, Saa— les vorgestreckten Summe von 75,0009 Rubel zu übernehmen. Se. Masestaͤt der Kaiser und Ihre Majestäͤt die Kaiserin, un⸗
nr deren Schutz jenes Institut sich befindet, haben dieses Erbie⸗ ten angenommen und dem Geber durch besondere Reskripte ihre Anerkennung ausgedruͤckt. . ; Die im Jahre 1825 zwischen Preußen und Rußland abge⸗ schlosfene Eondention in Bezug auf Handel, und Schifffahrt, welche am 17. April d. J. abgelaufen war, ist im Einverstand⸗ misse beider hohen Hoͤfe auf ein Jahr prolongirt worden.
In Bezug auf den Umstand, daß im Russischen Reiche ge⸗
genwartig sehr viele nicht vollwichtige Dukaten in Umlauf sind, hat der dirigirende Senat den nachstehenden auch fuͤr das aus⸗ waärtige handeltreibende Publikum Interesse habenden Ukas ᷓerlassen: . dirigirende Senat hat die Vorstellung Sr. Erlaucht des Herrn Finanz- Ministers vernommen, daß, nach den bei ihm einge gangenen Berichten, im Innern des Reichs, und besonders in Moskau, sich nicht vollwichtige Dukaten, vom gemeinen Mann Arabische genannt, im Umlaufe gezeigt haben, deren Gewicht durch verschiebene Mittel vermindert ist, obgleich bisher noch nicht be⸗ kannt geworden, wo und von wem dieser Ausfall (n, wird; daß Manche diese Muͤnze bei den Wechslern wohlfeiler eintauschen und hernach dem gemeinen Mann beim Einkauf von Produkten eder beim Herausgeben und bei Entrichtung des Arveitslobus zu 3, 16 und felbst zu 11 und 12 Rubeln den Dukaten anrech⸗ nen; daß er einige dieser Münzen habe hierher einsenden lassen und beim Probieren im Muͤnzhofe sich erwiesen hat: . In An⸗ schung der äußeren Form und des Gewichtz, daß sit saͤmmtlich ahgerieben, beschnitten, mit glanzloser Oberfläche und undeutlichem Gepräge sind, daß das Gewicht derselben sehr verschieden ist von A! Theilen des Solotniks, an Werth 81 Kop. Gold, bis zu Ui Theilen, an Werth. 2 Rub, 137 Kop. Gold. b) In An= sehung der Prohe, daß sie die gehdrige Probe 9n ist, woraus folgt daß zu einer so außerordentlichen Verminderung des Gewichts, au⸗ Fer den gewohnlichen Kunstgriffen des Abreibens und Beschneidens, andere wirksamere Mittel von Saͤuren und andern chemischen Sub= Fanzen angewendet worden. Der Herr Finanz-Minister setzt den dirigirenden Senat davon in Kenntniß und stellt vor, ob es demsel⸗ ben nicht gefaͤllig sey, zum Schutz gegen solche Verluste, und um dergleichen will kuͤrliches Verfahren zu verhuͤten, folgende Verfuͤ⸗ aungen zu treffen. 15 Die bestehenden Gesetze in Betreff der Ver⸗ ferrizer and den ümsatz Betreibender sowohl Russischer als auslän⸗ discher faischer Münze und der Gewichts⸗-Verminderung der Mün⸗ zen einzuschaͤrfen und den Orts-Behoͤrden die pflichtschuldige Auf⸗ icht darüber zu befehlen; und 2) zur allgemeinen Befolgung und
Das Schock Stroh 7 Rthlr. 15 Sgr., auch 3 Rthlre; der Cen t⸗ .
Nachachtung zu verordnen: a) Daß bei Zahlungen fuͤr Lieferungen und allgemein fuͤr Obliegenheiten, wie auch bei Kauf und Verkauf, Riemand verpflichtet seyn foll, auslaͤndische Münzen anzunehmen, son⸗ dern die Annahme oder Nichtannahme derselben sol von der freien Ein⸗ willigung und kraft der gegenseitigen Uebereinkunftzund eingegangenen . . b) daß die Fabrikanten, Eigner der Gewerbs⸗
Anstalten und die Manufakturisten uberhaupt bei ihren Abrechnun⸗
der bestehenden Gesetze, die ausgemachten Zahlungen nicht anders als in Russischer klingender Muͤnze oder in Bank⸗ ,, . lei⸗ sten sollen, ausgenommen, wenn die Meisterleute oder Arbeiter selb st dahin übereinkommen oder es wuͤnschen, bei der Abrechnung die Zah⸗ lung auch in vollwichtiger auslaändischer Münze anzunehmen; und „H daß im Falle von Klagen über Zwang, auglaͤndische Münze in Zahlung zu nehmen, die Orts-Behdrden den Klaͤgern unverzůglich Recht verschaffen sollen und mit den Schuldigen eines solchen Zwan⸗ ges auf derselben Grundlage verfahren sollen, als in den Gesetzen über schlechte Zahler verordnet ist, indem die Verweigerung, in der vom Gesetze verordneten Munze oder Bank-⸗Assignationen zu bezah⸗ len, wesentlich dasselbe ist, als die Verweigerung der Erjüllung der Verpflichtung selbst. — Sbige Vorstellung Sr. Erlaucht des Herrn Finanz⸗Ministers hat der dirigirende Senat allen Behörden im Rei⸗ che zur geboͤrigen Nachachtung anbefohlen.“
Odessa, 11. Juli. Das Geburtsfest Sr. Majestaͤt des Kaisers und der Großfuͤrstin Alexandra Nikolajewna wurde hier am letzten Montage aufs feierlichste begangen. Dem Gottes⸗ dienst in der Kathedrale wohnten der Gouverneur, die Behörden und die fremden Konsuln bei. Nach Beendigung desselben gab der Gouverneur ein glaͤnzendes Dejeuner; der auf das Wohl des Kaisers ausgebrachte Toast wurde von den auf der hiesigen Rhede liegenden Schiffen der verschiedensten Nationen, etwa 50 an der Zahl, mit Salutschuͤssen begleitet. Abends waren Stadt und Hafen glaͤnzend erleuchtet. ! .
Herr Dimitri Karastathi, Gutsbesitzer im Distrikte von Jassy in Bessarabien, hat dem Gymnastum zu Kischeneff eine Buͤcher⸗Sammlung von 2723 Baͤnden in verschledenen alten und neuen Sprachen zum Geschenk gemacht, mit der Bestimmung, daß diese Bibliothek zweimal wöchentlich fuͤr das Publikum ge— offnet seyn soll. ; . Schreiben aus der Moldau und Wallschei sprechen große Besorgniß vor einer schlechten Aerndte in dtesen Fuͤrstenthuͤmern aus
Frantre ch
Paris, 23. Juli. Nachdem das Journal des De bats vor etwa 3 Wochen zu beweisen gesucht, wie unzweckmaäͤßig es seyn würde, die naͤchste Session der Kammern schon am Zi sten d. M. wirklich zu ersffnen, behauptet das gedachte Blatt heute wieder die entgegengesetzte Ansicht. „Es ist gut“, sagt dasselbe, „daß die Kammern ernstlich schon am 31sten zusammentreten. Die Regierung konnte zu Anfang dieses Monats glauben, daß um eine fuͤr die Eröffnüng der Kan. ern se ungewöhnliche Jah— reszeit die Mehrzahl der Deputirten gar nicht erscheinen wurde, und daß es daher besser sey, den uͤbrigen eine vergebliche Reise vorweg durch die Erklaͤrung zu ersparen, daß die Geschaͤfte der Session selbst am 31sten noch nicht beginnen würden. Die
hof die Unterlassung eines Disciplinar,- Verfahrens von Seiten jenes Rathes als eine stillschweigende Weigerung, und behaup— tet sonach, daß der Königliche Gerichtshof befugt gewesen sey, ein solches Verfahren selbst einzuleiten. Hierbei ver⸗ rath er aber eine völlige Unkunde des Thatsaͤchlichen und verletzt offenbar die Rechte des Disciplinar- Raths, des Advokatenstandes; denn schon nach 24 Stunden verklagte der General⸗Prokurator den Herrn Parquin wegen jener Rede bei dem Königlichen Gerichtshofe, worauf auch sofort der Disciplinar⸗Rath protestirte. Kann man hiernach wohl behaup— ten, daß dieser letztere nicht habe einschreiten wollen? Hatte der General⸗Prokuͤrator sich vorher einer solchen Absicht verge⸗ wissert? Und wenn nun dieses nicht der Fall gewesen, darf man alsdann nicht einen Urtheilsspruch tadeln, der den Advokatenstand unter dem Vorwande eondemnirt, daß er sich geweigert habe, sein Recht geltend zu machen, während er doch gerade im Be⸗ griffe stand, solches zu thun. Im Uebrigen umgeht sener Spruch den Hauptpunkt in dieser Sache; den naͤm— lich, daß der General ⸗Prokurator (damals noch Herr Persil) in seinem Requisitorium behauptet hatte, daß jeder Ver⸗ stoß gegen die Disziplin sofort direkt dem Königl. Gerichts hof uͤberwiesen werden konne; — eine aun, Ansicht, die der Cassa⸗ lionghof naturlich nicht theilen konnte. Es sollte uns leid thun, wenn der oberste Gerichtshof, bloß dem jetzigen Großsiegelbewah⸗ rer zu Gefallen, einen e cwand 2 haͤtte, um das Cassations⸗Gesuch des Herrn Parquin zu verwerfen.“ err Bascans, ehemals verantwortlicher Herausgeber der „Tribune“, ist nach 32monatlicher Hast, und nachdem er etwa S0 000 Fr. an Geldbußen zu erlegen gehabt hat, endlich wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Während seiner obigen Stellung bei der Redaetion . . hatte er nicht weniger als 65 reß⸗Prozesse zu bestehen gehabt. ö 65 5 e de France will wissen, daß die von Herrn Jauge heabsichtigte Anleihe nunmehr von einem achtbaren Eng⸗ sischen Handlungshause an die Londoner Boöͤrse gebracht wer— den wuͤrde. Gretoßbettanten und Irland. Parlaments⸗-Verhandlungen. Oberhaus. Sitzung vom 23. Juli. Die aus dem Unterhause eingebrachte Bill in Betreff der großen westlichen Eisenbahn zwischen London und Bristol wurde zum erstenmal verlesen. Ber Lord⸗Kanzler überreichte 46 Wirtschriften von eben so vielen Orten in Schott⸗ land, worin um Veraͤnderung des dortigen Kirchen⸗Patronat—⸗ Systems ersucht wird; Lord Brougham unterstuͤtzte dies Gesuch und bemerkte unter Anderem, daß die Schottische Bevölkerung auf einen Antheil an den zum Kirchenbau in England bewillig⸗ ten drittehalb Millionen gerechten Anspruch machen koͤnne, und
Regierung hatte sich getaͤuscht und wir mit ihr. Die Ereignisse dieser letztern Zeit haben uns bewiesen, Ruhe nech nicht se fest gegruͤndet ist, daß es dem Lande gleichguͤltig seyn koͤnnte, eine foͤrmlich constituirte Kammer zu haben oder nicht. Die bevorstehende Session kann sehr wichtig werden. Die Begebenheiten in Spanien, das Ausscheiden des Marschalls Soult und die Ministerial-⸗Veränderung in England machen die Gegenwart und den Beistand, der Kammern noth—⸗ wendig. Und wenn wir von den Ereignissen der Halbinsel spre⸗ chen, so haben wir dabei nicht gleich eine Einmischung im Sinne. Wir hoffen vielmehr, daß die Spanischen Patrioten stark genug seyn werden, um sich allein der Feinde ihrer Freiheit zu entle⸗ digen; der Gang der Begebenheiten wird Frankreich die Rolle zeigen, die es in jenem Lande zu spielen hat. Man Harf es sich indessen nicht verhehlen, daß mit dieser rein Spa⸗ nischen Frage eine andere Hand in Hand geht. Die contre— revolutionnaire Partei wird uns jetzt den Buͤrgerkrieg nicht mehr in der Vendée, sondern in Navarra und Biscapa bereiten; wenn sie jetzt Spanien zum Kriegsschauplatze wahlt, so thut sie es, weil sie dort ein leichteres Spiel wie in Frankreich zu haben glaubt. Beduͤrfte es noch eines Beweises fuͤr diese Behauptung, so brauchten wir bloß auf die Freude hinzuweisen, die sich unse⸗ rer Karlisten bei der Nachricht von der Ankunft des Don Car— lozs in Spanien bemaächtigt hat. Die legitimtstischen Blaͤtter sind nur noch mit den Proclamationen und Bulletins ihres Helden angefüllt, und wir raͤumen gern ein, daß, so klein auch der von ihrer Partei errungene Vortheil ist, es immer ein Vortheil bleibt. Was wurde nun vollends geschehen, wenn das Waffengluͤck den Don Carlos fuͤr einen Angenblick beguͤnstigte Verhehlen wir es uns nicht: Die Contre-Revolution wurde sich alsdann fuͤr be⸗ fugt halten, in demselben Maße in Frankreich vorzuschreiten, wie Don Carlos in Spanien. Unsere Kraft ist aber in den Kam, mern und in dem von uns gewahlten Königthume; in beiden ist die Revolution personificirt; beide muͤssen sich einig und kraͤftig den Feinden der Freiheit gegenuͤber stellen, und nur eines Zei— chens wuͤrde es beduͤrfen, um bei uns Diejenigen in ihr Nichts zurückzuweisen, die sich vielleicht schon jetzt als unsere Herren betrachten. Was fuͤr politische Ereignisse auch noch eintreten mögen, unsere Gegner werden uns nicht unvorbereitet finden. Sollte hin und wieder auch die Meinung laut werden, daß das, was Spanien angehe, Frankreich nicht weiter beruͤhre, so duͤrften der König und die Kammern doch anders hieruͤber denken. Wir wissen nicht, was sie thun werden; sie werden aber — wir sind deffen gewiß — nicht dulden, daß die Contre⸗Revolution ihre Vorposten auf der Franzͤsischen Graͤnze aufstelle.“
Ueber das gestern von dem Cassatlonshofe in der Angele⸗ genheit des Herrn Parquin gefaͤllte Urtheil stellt der Temps folgende Betrachtungen an: Die Gruͤnde, auf welche dieses Urtheil sich stuͤtzt, verdienen naͤher beleuchtet zu werden. Als allgemeines Prinzip erkennt der Gerichtshof die Jurisdie⸗ tion des Disciplinar⸗Rathes des Advokatenstandes fuͤr alle Ver⸗ stoͤße gegen die Disciplin an, und hiernach gehörte also auch ohne allen Zweifel die Beurtheilung der von Herrn Parquin ge—⸗ haltenen Rede, in der man einen unehrerbietigen Angriff auf den ersten Praͤsidenten des Königl. Gerichtshofes hat erblicken wollen, vor das Forum des gedachten Disciplinar⸗ Raths. Fuͤr
Jen mit den Meisterieuten und Arbeitern, puͤnktlich auf Grundlage
den vorliegenden speciellen Fall aber betrachtet der Cassations⸗
daß die allgemeine daß den zahlreichen Schottischen Dissenters, die mehr in den
aäußern Formen, als in den Prinzipien von der herrschenden Kirche abwichen, der Gebrauch der Gebäude, die zum Gottes— dienst fuͤr diese Kirche bestimmt seyen, zum Kommuniziren ein⸗ geräumt werden solte. . . Unterhaus. Sitzung vom 23. Juli. Herr Rippon kuͤndigte fuͤr die naächste Session einen Antrag an, daß den Bi— schoͤfen ihre gesetzgebenden und richterlichen Befugnisse entzogen werden sollten. In einer Unterredung über den Stand der Ge— schaͤfte des Hauses erklaͤrte Lord Althorp abermals, daß ihm sehr daran gelegen sey, vor Allem die Irlaͤndische Zwangs ⸗ und die Zehnten⸗Bill durchzusetzen. Der General Anwalt aͤußerte ein Gleiches mit Hinsicht auf die Bill zur Abschaffung der G⸗ fangensetzung wegen Schulden, und Herr Wood mit Hinsicht auf die wegen Zulassung der Dissenters zu den Universitäͤten. Hierauf brachte Herr H. Grattan die Peitschenstrafe unter dem Militair noch einmal zur Sprache, nachdem diese Frage in der vorhergehenden Sitzung in Folge einer in den letzten Tagen vorgekommenen Anwendung dieser Strafe von Herrn Tennpson angeregt und von Herrn Elliee brantwortet worden war. Der Erstere erzählte naͤmlich, es sey ein Mann, Namens Henderson, in der St. Georgen⸗Kaserne dermaßen gepeitscht worden, daß man dessen Geschrei in der ganzen Umgegend gehort habe, und daß mehrere Soldaten und Ifftziere, die der Execution beigewohnt, vor Entsetzen ohnmaͤch⸗ tig geworden seyen; er hatte angefuͤhrt, daß die Zahl der Hiebe sich auf Z06 belaufen habe, ungeachtet fruͤherhin die Versiche— rung gegeben worden sey, daß diese Zahl, als die höchste, nur in den schlimmsten Fallen in Anwendung gebracht werden sollte. Der Kriegs-Secretair hatte darauf erwiedert, daß der Mensch, dem diese Strafe zugedacht worden, nicht nur wahrend des Dien— stes betrunken gewesen sey, sondern sich auch gegen das Piquet, das sich ihm genähert, der aufruͤhrerischsten Sprache bedient, und dem Unteroffizier mit Prugeln gedroht habe; auch sey derselbe schon zweimal kurz vorher grober Dis ciplinar⸗Vergehen angeklagt gewesen; uͤbrigens habe auch die seltenere Anwendung der Peit⸗ schenstrafe im letzten Jahre nicht die besten Folgen gehabt, denn die Vergehen hätten sich vermehrt; der fuͤnfte Theil der Engli— schen Armee habe sich im verflossenen Jahre verschiedener Vergehungen schuldig gemacht, und die Jusubordination habe sehr zugeno]mmen; die gänzliche Abschaffung jener Strafe moͤchte daher keinesweges zu rathen seyn. Herr Ellice hatte mehrerer einzelner Beispiele von schweren Verbrechen un— ter dem Militair erwahnt, unter Anderem, daß erst vor vlerzehn Tagen zu Chatham ein Unteroffizier von einem Gemeinen er— schossen worden, und daß an einem anderen Tage eben daselbst ein Gemeiner dabei betroffen worden sey, wie er sein Gewehr geladen, um auf seinen Unteroffizier zu schießen. Endlich hatte derselbe erklart, daß er Sr. Majestäͤt vorgeschlagen habe, eine Kommission zur Untersuchung des ganzen Militair, Gesetzbuchs zu ernennen, und daß in der naͤchsten Session ein Bericht dar⸗ äber wurde vorgelegt werden koͤnnen. Da nun Herr Grattan dessenungeachtet die Sache heute wieder aufs Tapet brachte, so erhob sich Sir W. Ridley, um den Offizier zu rechtfertigen, der jene Strafe hatte vollziehen lassen. Er . die Strafe sey dem Soldaten nicht von dem Regiments Gericht, sondern
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