1834 / 210 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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von einem Distrikts-Kriegsgericht zuerkannt worden, und in die— sem Fall, wisse man wohl, konne der kommandirende Offizier keine Milderung eintreten lassen, es sey denn, daß der Chirurg erkläre, der Delinquent waͤre zu schwaͤchlich, um die Strafe auszuhalten; uͤberdies, fuͤgte er hinzu, sey der Soldat Henderson schon 409 Mal bestrast worden, und das hoͤchste Maß der Strafe sey daher wohl in diesem Fall zu rechtfertigen gewesen. Als eine Unwahrheit wies er die Be hauptung zurück, daß man die Trommelschlaͤger herbei beordert

habe, um das Geschrei des Delinquenten zu uͤbertaͤuben; es sey stets Gebreuch, sagte er, daß bei solchen Executionen die Trom. mel gernhrt werde. Fuͤr eben so unwahr erklaͤrte er es, daß ei⸗ nige Individuen dabei ohnmächtig geworden waren; zwar seyen zwei Soldaten und ein Offizier wahrend der Verlesung des Ur- theils aus Reihe und Glied e getreten, aber nicht aus Entruͤstung Aber die verhängte Strafe, sondern weil ihnen von der Sonnen hitze unwohl geworden. Es sprachen sich nun noch mehrere Mit! glieder gegen die Peitschenstrafe aus, namentlich auch Sir E. Todrington und die Majors Beauclerk und Fancourt. ; In der Abend-Sitzung erneuerte Herr O Connell seinen in einer der früheren Sitzungen gemachten Angriff auf Herrn El⸗ 1. darauf an, daß der Bericht, in welchem dem Kriegs Se ahl-Umtriebe nachgewiesen wurden, an einen besondern 59

trug eretair Ausschuß zur Untersuchung verwiesen werden solle. Dieser ch mißglückte indeß gänzlich; die Motion wurde verworfen Amendement des Herrn C. Buller, welches dahin ging, daß Herr Ellice nach den von ihm abgegebenen Er— ; gerechtfertigt erscheine, mit 114 gegen 3 angenommen. Als sich darauf das Haus in sber die Zwangs-Bill verwandeln wollte, trug Herr F. O Connor vorher auf eine Adresse an die Krone an, worin rfücht werden sollten, den wegen einer politischen Schmahschrift zum Gefaͤngniß verurtheilten Herausgebern des True Sun, Grant und Bell, ihre noch uͤbrige Haft zu ent las⸗

dieser Antrag wurde aber mit 193 gegen 46 Stimmen ver— Eben so erging es einem Amendement, das im Aus— schusse von Herrn O' Connell zu der 28. und 31. Klausel der Zwangs- Bill in Vorschlag gebracht wurde und die gaͤnzli⸗—

und ein

klaͤrungen men

schuß

. . —198SGtim⸗ den Aus⸗

che Weglassung dieser beiden Klauseln zum Zwecke haite. Dagegen wurde auf den Antrag des Herrn Littleton 9

eine Klausel hinzugesuͤgt, wodurch alle Freudenfeuer und aͤhn⸗ liche gesetzwidrige Signale in den in Aufruhr-Zustand erklärten Distrikten Irlands verboten werden. Als die Bill den Aus— schuß passirt hatte, war es 2 Uhr geworden; dies hielt jedoch Herrn W. Whitrmore nicht ab, noch auf die zweite Lesung der

ill wegen Gruͤndung einer neuen Kolonie in Suͤd-Australien anzutragen, die denn auch mit einer Majoritaͤt von 33 gegen 17

Stimmen genehmigt wurde.

Oberhaus. Sitzung vom 24. Juli. Der Graf von Winchilfea gab seine Absicht zu erkennen, auf die Vorlegung gewisser Papiere anzutragen, um den Lord Melbourne in den Stand zu setzen, sich über die Richtschnur, welche er in der auswärtigen Politik befolgen werde, öffentlich zu erklären. Der Bischof von Exeter uͤbergab eine Bittschrift wegen der Ir⸗ ländischen Zehnten, und bemerkte, es sey an einem anderen Orte angezeigt, daß die Maßregel, worauf diese Bittschrift sich beziehe, erst als eine der letzten in dieser Session eingebracht werden solle. Die ganze Bank der Bischoͤfe fuͤhle, daß die wich— tigsten Interessen der Religion mit dieser Maßregel verbunden seyen, und daß sie, wenn auch zum Nachtheil fuͤr sich selbst oder ihre Didöcesen, in der Stadt bleiben muͤtzten, um Theil an der Discussion zu nehmen. Da diese Maßregel nur noch eine Station zu durchlaufen habe, so hoffe er, man werde sich bemuͤhen, sie sobald als moͤglich ins Oberhaus zu bringen, damit kein fernerer Verzug in ihrer Erwägung stattfinde. Der Lor d-Kanzꝭer be— merkte hierauf, daß das dringendste die Zwangs-⸗Bill sey, welche bekanntlich am 1. August außer Wirksamkeit trete. Er zweifle indeß nicht, daß die Aeußerung des hochwuͤrdigen Prälaten an einem anderen Orte von Wirkung seyn werde. Hierauf uͤber— reichte er eine Bittschrift zu Gunsten der Armen-Bill und fand sich veranlaßt, bei dieser Gelegenheit einige Vorwuͤrfe, die ihm, in Folge einer fruͤheren Rede uͤber diesen Gegenstand, ge⸗— macht worden, zu widerlegen. Er sagte unter Anderem:

„Man hat mir vorgeworfen, daß ich den Alten, Kranken und Schwachen alle Unterstuͤtzung versagt, und nur dann dtese erst dar⸗ reichen wolle, wenn Jemand vom Dache gestuͤrzt oder von einem Wagen übergefahren fey; daß ferner bei einer epidemischen Krank⸗ heit oder einem andern unglück ich nicht geneigt sey, Beistand zu leisten, so lange die Knochen und Rippen der Menschen noch nicht zerbrochen seyen. Nun habe ich in der That dies nicht nur nicht gesagt, fondern mich auch ausdrücklich dagegen verwahrt. Was ich bestimmt ausgesprochen habe, ist, daß eine unterstuͤtzung gesunder Personen, die keine Arbeit finden koͤnnen, gerade den Nachtheil her— vorbringen würde, den man zu perhindern beabsichtigt, denn Men- schen, die auf eine solche Unterstuͤtzung rechnen, werden, zum Nach⸗ theil für sich selbst und fuͤr die Gesellschaft, nachlaͤssig. Ich sagte ferner, daß ein Fonds zur Unterstuüͤtzung gesunder, arbeitsloser Men- schen unzweckmäßig sey, werde jedoch derselbe auf das angewandt, was man eigentlich Mitleid nenne, so sey er unschaͤdlich. Ich führte auch mehrere Faͤlle an, die hierher gehdren, namentlich Hospitäler füͤr Verunglückte und unheilbare Kranke; ja, ich be⸗ schraͤnkte mich nicht darauf, ich schlug auch noch Anstalten zur Ver⸗ heilung von Arzuez vor, obgleich dies eigentlich Sache der Familien ist. Ich sagte auch dasselbe in Bezug auf Hospitaͤler fuͤr alte Leute, obglesch diese weniger die oͤffentliche Theilnahme verdienen, da Je⸗ dermann fuͤr das Alter im Voraus sorgen mußte. In diesem Sinne habe ich mich schon im Jahre 1818 in einem Briefe an meinen Fund Sir S Romilly ausgesprochen. Hie hetreffende Stelle lau— fet folgendermaßen: „„Ich halte es fuͤr einen unwiderleglichen Grundsatz, daß ein vermanenter Unterstuͤtzungs Fond fuͤr die Armen nur dazu dient, ihre Zahl zu vermehren. Er bewirkt dies auf

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e

zweierlei Weise ein Mal dadurch, daß die Leute vom Fleiß, von der Vorsorge und Sparsam keit abgehalten werden, und dann, weil er unuͤberlegte Verheirathungen, befbrdert.

Ersteres ist nicht weniger gewiß als letzteres Es ist gleichfalls klar, daß biese Zunahme steis die Zahl ubersteigen wird, welche der ge— nannte Fonds zu unterstůützen vermag. Zu den Fonds, wodurch die Zahl der Armen direkt vermehrt wird, gehoren alle Einkͤnfte von Almosen⸗ häusern, Hospitäͤlern und Schulen, in denen Kinder sowohl ernaͤhrt ais erzogen werden, alle Summen, welche jahrlich an Bettler oder arme Familien gegeben werden; Schenkungen der Klöster und ande⸗ rer religißsen Stiftungen in katholischen Laͤndern; der Theil des Zehnten? in England, welchen man zur Unterstuͤtzung der Armen derwendete, ehe durch ein besonderes Statut dafur gesorgt wurde; und endlich diese Unterstuͤtzung selbst. Aber die Unterstůtzungs-⸗Fonds bleiben unschäͤdlich (und werden noch uͤberdies wohlthaͤtig; in dem Vehhaͤltnisse, als lhre Anwendung sich auf Umstaͤnde heschraͤnkt, die außer der gewohnlichen Berechnüng liegen, und vie von den arbei⸗ tenden Klassen bei dem Ueberschlage der Mittel ihres kuͤnftigen Le⸗ bens-Unterhaltes nicht mit in Rechnung gebracht merden kön⸗ nen, So mag man sie ohne Gefahr zur unterstützung sol— cher Personen anwenden, die durch Zufälle oder durch un⸗ hellbate Krankheiten zur Arbeit unfaͤhig gemacht sind, wie Blinde und Lahme, und sie konnen selbst auf solche Hospitaͤler ausgedehnt werden, wo Krankheiten geheilt werden; auch kann man

die Armen-Bill.

bekannt gemacht werden sollten.

aufheben.

ten, einem Verk

ner Meinung

menbill Einwendungen zu machen haben.

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die Waisenhaͤuser nicht ganz hiervon ausschließen; denn obaleich im Allgemeinen die Fuccht, eine Familie im Mangel zu hinterlassen, vohl von unvorsichtigen Heirathen abhält, so ist doch der Tod bei⸗ der Aeltern ein Ereigniß, dem nicht durch Vorsorge die schmerzli⸗ chen Folgen so leicht zu nehmen waren. Die einzige Art von Ho⸗ spitaͤlern, die ich entschieden verwerfe, sind die Findelyäuser, und hierin werde ich durch die gesetzgebende Macht und durch die Vor⸗ steher dieser Häuser fowohl' in England als in Irland unterstützt. Es ist unnotüig, zu erwähnen, daß ich die Anwendung von Unter⸗ stätzungs- Fonds zür Hefoͤrderung des Unterrichts billige. Die groͤßte Summe, welche ich jemals unterzeichnet habe, war süͤr die Verbes⸗ serung des Unterrichts bestimmt.“

Haus verwandelte sich darauf in einen Ausschuß uͤber Lord Teynham schlug ein Amendement vor, daß die Namen der Armen-Kommissarien, wenn das Parlament

3 a * Da 8 7M,

versammelt sey, vierzehn Tage vor ihrer wirklichen Ernennung

Der Lord-Kanzler sagte dar— auf, diesss Amendement wurde die der Krone gegebene Gewalt Die ernannten Persogen würden doch immer der Kontrolle des Parsaments unterworfen seyn, und das sey, wie er asaube, hinreichend. (Hört, hoͤrt! Sie muͤßten wo möglich Maͤn—

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ner von Sachkenntaiß seyn, und zugleich so frei von Vorurtheilen,

als moglich. Das Ansendement wurde verworfen. Die erste Klausel

wurde, obgleich Lord Wynford die Ernennung von Unter-Kom—

missarien mit so ausgedehnter Gewalt fuͤr hoͤchst unconstitution—

nell hielt, angenommen. Die zweite Klausel, welche die Kom—

t, Personen, bei denen sie es fuͤr noͤthig hiel— E zu unterwerfen, wurde, sowie die dritte, nach Bei der vierten Klausel,

missarien erme

f s 9 18 29850 255 5 5 1 YLEOESF* eintgen Bemerkungen angendmmen welche vorschreibt, daß die Kommissarien jahrlich einen Bericht

20 wan einen der Staats-Secretatre einzusenden haben, der dem Par—

lamente vorzulegen ist, trug der Herzos v. Wellington auf den Zusatz an, daß die genannten Kommissarien ein Verzeichniß aller Briefe, die sie einpfingen, anfertigen sollten, worin das Datum des Eimpfanges, die Person, von der dieselben kommen, der Ge— genstand, wovon sie handeln, und die Details der darauf ertheil⸗ ten Antworten, so wie, wenn die Kommissarien verschiede—

wären, die einzelnen Meinungen anzugeben seyen, und daß eine Abschrift dieses Verzeichnisses ein Mal im Jahre, oder, wenn es verlangt werde, öͤster den Staats Secre⸗ 14

1 tairen vorgelegt werden sollte. Dies Amendement wurde geneh⸗ migt. Die solgenden Klauseln der Bill, bis zur 17ten inclusive, wurden unverändert angenommen.

London, 25. Juli. Vorgestern hielt der König im St. James⸗Palast ein Lever, bei weschem Sr. Majestäat der Nord⸗ Amerikanische Geschaftstraͤger in Schweden, Herr Hughes, und Herr Mordecai, Eapitain in der Armee der Vereinigten Staa— ten, vorgestellt wurden. Here E. IJ Stanley wurde als neu er— nannter Unter-Staats- Secretair im Ministerium des Innern beim Koͤnige eingeführt. Hierauf ertheilten Se. Majestät den Lords Melbourne, Auckland und Palmerston und Herrn Ellice Audienz.

Nach dem vorgestrigen Lever speisten Se. Maj. bei dem Praͤsidenten des Geheimen⸗-Raths, Marquis von Lansdowne, und kehrten dann nach Windsor zuruͤck.

Gestern hielt das Unterhaus keine Sitzung, weil sich um 5 Uhr nur 34 Mitglieder im Sacle befanden.

In dir heutigen Sitzung des Oberhauses trug Lord Whaärnctffe auf die zweite Lesung der Bill hinsichtlich der großen Eisenbahn nach dem Westen an; Graf Cadogan wider—

Denn

setzte sich diesem Antrage, weil die prosjektirte Linie dem gemei— nen Besten nicht zusage. Graf von Winchilsea war der Meinung, man sollte die Bill wenigstens in den Ausschuß ge⸗ langen lassen, der Herzog von Cumberland aber hielt es fuͤr unmoglich, an diesem Abend noch so weit mit der Bill vorzu⸗ schreiten. Ungeachtet Lord Ellenb orough auf den großen Vor⸗ theil aufmerksam machte, der fuͤr Bristol aus der Bill hervor⸗— gehen wuͤrde, ward oie zweite Lesung der Bill mit 47 gegen 30 Stimmen verworfen. Lord Wharneliffe erklaͤrte sich die— ses Resultat nur daraus, daß das Haus sich nicht mehr die ge— hoͤrige Zeit zur Erwägung der Maßregel habe nehmen wollen.

Im Unterhause wurde heute der Ausschuß⸗-Bericht uͤber die Frlaͤndische Zwangs-Bill verlesen und dit dritte Lesung der Bill auf morgen festgesetzt. Lord Althorp erhob sich sodann, um auf einen Ausschuß anzutragen, indem er sein Budget vor— legen wollte; Herr Goöulburn trat ihm aber, in Folge einer früheren Anzeige, mit einer Rede uber die von dem Ministe— rium vorgendontmene Besetzung von oͤffentlichen Aemtern entge— gen, woruͤber sich eine lange Debatte entspann. Seltsam fand man es, daß Herr Goulburn wider die Kirchen-Bauten sprach, da er dieselben, als er noc im Amte war, aufs eisrigste unter⸗ stuͤtzt hatte.

Der Globe erklart die Nachricht von der Ernennung des Grafen Mulgrave zum Großsiegelbewahrer, an die Stelle des Grafen von Carlisle, suͤr ungegruͤndet, sagt aber nichts daruͤber, ob das Geruͤcht von der beabsichtigten Abdankung des Letzteren ebenfalls falsch sey.

Lord Duncannon hatte gestern terredung mit den Kirchspiels-Deputationen,

eine anderthalbstuͤndige Un— die gegen die Ar— Sir John Hobhouse, der bekanntlich an die Stelle des Lord Duncannon zum Ober⸗Intendanten der Koͤnigl. Ländereien und zugleich zum Kabinets-Minister ernannt worden ist, hat nun auch den bisher von Lord Duncannon eingenommenen Parla⸗ ments ⸗»Sitz fuͤr Nottingham erhalten. Er hatte 1322 Stimmen bei der Wahl, sein Mitbewerber, Herr Eagle, ein Radikaler, nur 358.

Der Courier theilt ein Schreiben des Herrn Hume mit, welches dieser am 25. Juni an die Wähler von Elgin Vurghs

richtete, und worin er ihnen versprach, sie mit einem Oppositions⸗

Kandidaten gegen den ministeriellen Kandidaten, Oberst Leigh Hay, zu versehen, indem er zugleich erklaͤrte, daß er dem Mini⸗ sserium und allen Anhängern desselben sein Vertrauen durchaus entzogen habe. Vierzehn Tage spaͤter erklaͤrte Herr Hume, wie bekannt, im Unterhause, daß das neue Ministerium unmoͤglich anders als nach den liberalen Grundsaͤtzen des Lord Althorp ge— bildet werden konne. Diesen Wankelmuth des radikalen Parla— ments-⸗Mitgliedes benutzt nun der Courier zu einem heftigen An⸗ griff gegen die Partei desselben, und erinnert bei dieser Gelegen⸗ heit auch an eine Aeußerung, die Herr O Connell im November 1832 von sich gab, und die jenes Blatt als sehr charakteristisch fuͤr diese Partei bezeichnet. Herr O Connell behauptete naͤmlich damals, es gäbe in der ganzen Englischen Sprache kein so spitz⸗ huͤbisches Wort, als das Wort „Consequenz“, und er thue sich nicht wenig darauf zu gut, daß er der „inconsequenteste“ Mann im ganzen Koͤnigreiche sey.

Zu Sudbury, wo an die Stelle des verstor senen Herrn Taylor ein neues Parlaments-Miiglied gewählt wird, neigt sich die Stimminen-Mehrheit bis jetzt auf die Seite des Tory-⸗Kandi— daten, Herrn Barns, hin; sein Gegner ist Herr Bagshaw.

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Der Spanische Gesandte, Marquis von Miraflores, gestern, der Wieder-Eroͤffnung der Cortes-Versammlung zu Ch— ren, ein großes Fest, an welchem die Gesandten derjenigen Mächte Theil nahmen, welche die Koͤnigin von Spanien aner, kannt haben. General Mina's Gesundheit ist jetzt so weit wieder hergestellt, daß er am 27. Juli von hier nach Spanien abreisen wird; 50 seiner hiesigen Freunde werden ihm einen festlichen Abschiedsschmeus geben. Senor Arguelles wird ein Paar Tage spaͤter abreisen.

Der Madrider Korrespondent des Morning-⸗Herald giebt folgendes muthmaßliche Verhaͤltniß der politischen Parteien in der neuen Prokuradoren⸗ Kammer, noch den bisher bekannt gewordenen Wahlen: 4 Royalisten oder Karlisten, 3) ministerielle Löberale, 69 unabhaͤngig- Liberale, die sich gleichauͤltig gegen das Ministerium verhalten, 28 Ultra-Liberale, die sich dem Ministe rium opponiren durften, und 26, deren Gesinnung nicht bekann ist, zusammen 159. Achtzehn Wahlen sind noch unbekannt.

Aus Portsmouth vom 23sten b. wird gemeldet: „Heute Nachmittag kamen die Gemahlin und die beiden Sohne des Bon Carlos hier an und wurden mit einer Königlichen Salpe empfangen. Sie haben wieder ihr früheres Logis bero zen und werden, wie verlautet, während der Zeit ihres Aufenthalts in England zu Portsmouth bleiben.“

Ueber Don Carlos haben wir hier nur Nachrichten uͤber Paris. Ueber die Interventions-Frage äußert die Morning, Ehroniele sich folgendermaßen: „Wir hoͤren, daß zwischen Ln land und Frankreich in Bezug auf das gegen die Unruhestist im nördlichen Spanien zu beobachtende Verfahren die volltor menste Uebereinstimmung herrscht. Es liegt nicht in den Absia— ten beider Maͤchte, daß Frankreich eine Armee in die Halb üs einruͤcken lasse, aber England und Frankreich werden in Eif! lung der Stipulalinnen des Quadrupel-Traktates ohne Verjn die geeignetsten Maßregeln zur Herstellung der Ruhe und Sin nung in Spanten ergreifen. Wir brauchen auf die Mittel, z denen man seine Zuflucht nehmen wird, nicht genauer einzuge hen, aber dessen können unsere Leser gewiß seyn, daß Lie Res rung dieses Landes sehr gut die Nothwendigkeit der Unt rdruͤt kung jener Umtriebe einsieht, und daß beide Regierungen dafu sorgen werden, daß der Triumph der Tories uͤber das Entuet chen des Don Carlos nicht von zu langer Dauer sey.“

Der Courier erklärt die vom Morning-⸗Herald nicht ehm Bitterkeit aufgestellte Behauptung, daß Sir Stratford Cannim seinen jaͤhrlichen Gehalt von 11,600 Pfd. Sterl. als Gesandu am Russischen Hofe, wohin er bekanntlich noch gar nicht ah gangen ist, fortwährend beziehe, für ungegruͤndet. Sir Stra⸗ ford Canning habe nie einen Shilling von jenem Gehalt an pfangen.

Der Graf von Bathurst ist noch immer gefaͤhrlich kran und man zweifelt an seinem Aufkommen.

Am Montag starb die Marquisin von Headfert an de Cholera, von der sie am Sonnabend vorher befallen wurde; se war die Tochter des verstorbenen Sir J. Stevenson.

Herr Coleridge soll heute fruͤh mit Tode abgegangen semn.

Die Feier des 12. Juli ist in Irland nicht ganz ohne Blut, vergießen abgelaufen; im Norden fanden, trotz des Verbots, an mehreren Orten Orangisten-Prozessionen statt, wobei es zu Gy waltthaͤtigkeiten gegen die Katholiken kam, so daß die Peltze einschreiten mußte.

Das neue Dampf -Packetschiff, „City of Hamburg“, hat auf seiner letzten Fahrt von Hamburg mit einer vollen Fracht den Weg von Notre nach Gravesend in einer Stunde und 35 Mi⸗ nuten zurückgelegt. Dies uͤbertrifft an Schnelligkeit alle Dampf böte, welche je die Themse befahren haben.

Vorgestern erzählte man an der Boͤrse, Lord Althorp beah— sichtige, zur Zuruͤckzahlung des Bank-Kapitals die Fonds zu ver. wenden,? welche er zur Einloͤsung der 4procent. Staats-Papiet in Händen hat, deren Reducirung auf Ziprocentige nicht an— genommen wurde und deswegen bis zum Oktober ausgesetzt wer den seyn soll. „Diese Maßregel“, sagt die Times, „wurd: der Geldverlegenheit, in welcher die Regierung sich befindet, nu momentan abhelfen, ohne ihr ein Ende zu machen. Es bleiht dann immer noch die Frage, wie man die dissentirenden In haber der 4procentigen zufrieden stellen soll. Es moͤchte fas kein anderes Mittel uͤbrig bleiben, als eine neue, wenn gleich kleine Anleihe.“

Aus Chili sind Briefe vom 1. April hier eingegangen, di des Erdbebens, das angeblich in der letzten Halfte des Januar zu St. Jago stattgefunden haben sollte, mit keiner Silbe erwähnen, es scheint dies also ein fassches Geruͤcht gewesen zu seyn, viel leicht eine Verwechselung mit einem der vielen anderen Erdbeben die sich in der letzten Zeit in Suͤd⸗Amerika ereignet haben.

Mie er

Aus dem Haag, 25. Juli. Die Staats-Courant meldet, daß aus St. Petersburg uͤber das Befinden des ungen Prinzen Wilhelm Friedrich Heinrich und der Mannschaften det Schiffe „Zeeuw“ und „Saelheid“ die besten Nachrichten ein gegangen seyen, und daß Se. Majestät der Kaiser an seinem Geburtstage mehreren Offizieren jener Schiffe Ordens⸗Insignieß verliehen habe.

Vorgestern Abend war auf dem Palais Sr. K. H. des Prin, zen Friedrich ein großer Ball, dem auch Ihre Maj. die Koni gin von Bayern beiwohnte.

Der Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar kam gestern aut dem Lager von Ryen nach Breda, um dem alten General Chass einen Besuch abzustatten.

Belg ten.

Bruͤssel, 25. Juli. Durch Königliche Verfuͤgungen von 22sten d. M. sind neuerdings mehrere Pensionen an olche In dipiduen, die sich bei den Kaͤmpfen des Jahres 1830 aus zeichnet, oder an deren Nachgelassene bewiuigt worden. Dit Wittwe des ehemaligen Agenten der provisorischen Regicrunn Engelspach-Lariviere, hat ebenfalls eine Pension von 1560 8! erhalten.

Der Portugiesische Geschaͤftstraͤger in Belgien, Herr von Almeida-Garrett, ist aus London hier eingetroffen.

Deutsch land.

Darmstadt, 22. Juli. In unserer zweiten Kammer der Stande, welche sich gegenwaͤrtig mit Berathung mehrerer An traͤge beschaͤftigt, war heute ein solcher Antrag des Abgeordnetch Wolf auf Einfuͤhrung von Schieds-Gerichten an der Ta gesordnung. Der Ausschuß wollte nicht unbedingt und alsbald biesem Antrage Folge geben, sondern ihn nur der Regterun) empfohlen und dabei Nachricht durch sie eingezogen haben, vel che Resultate das in mehreren Provinzen des Preußischen Staats in den letzten Jahren eingefuͤhrte Institut der Schiedsmann, schast gehabt habe. Zugleich hielt er suͤr passend, daß die b! stehenden gesetzlichen und reglementairen Verfuͤgungen über

Veraleichs-Versuche durch die Richter bei denselben durch Mi— nisterial- Erlaß eine, Erinnerung fanden. Im Allaemeinen siellten sich die Ansichten dahin fest, daß, werde das Institut der Schiedsmaͤnner eingefuͤhrt, dieses ein unbezahltes, ein Ehren⸗ Ant sey, welches zu uͤbernehmen der Gewaͤhste, wenigstens fuͤr einiie Zeit, verpflichtet wäre, daß die Thaͤtigkeit dieser Schieds— maͤnner sich bloß auf Vergleichs-Versuche beschraͤnke, daß fuͤr keine Partei ein Zwang vorliegen duͤrfe, ehe sie vor den Richter gehe, sich zum Suhne-Versuch an den Schiedsmann zu wenden. Der Regierungs-Cemmissair, Geh. Staats Rath Knapp, gab dabei zu bedenken, ob nicht, bis zur Einfuͤhrung solcher Schieds⸗ maͤnner auf einer anderen Grundlage, die Richter dahin in— struirt werden sollten, da, wo sie nicht fuͤr passend faͤnoen, selbst Veraleichs-Versuche anzustellen, oder wo sie diese ohne Erfolg angeordnet hätten, die Parteien zu veranlassen, einen unparfeii— schen Dritten, der Beider Vertrauen habe, zu einem solchen Ver— sache auszuwaͤhlen. .

Ueber die diesjährige Aerndte in der Wetterau wird Fol— gendes berschtet: Waͤhrend wir aus Rhein-Hessen eben nicht die eifreulichsten Nachrichten uͤber die dortigen Eryeugnisse er⸗ hatten, konnen wir hier in unserer Wetterau um so groöͤsßere Hoffnungen zu einer gesegneten Aerndte hegen. Bisher haben wir auch fast beständig guͤnstige Witterung und immer zur rech— zen Zeit Regen gehabt, wobei Alles nothwendig gedeihen mußte. Das neue Korn, welches großentheils bereits auf seinen Haufen sitzt, ist zwar weder dem Halme noch dem Kerne nach ausge— zeichnet, wenigstens mit dem Kerne des vorigen Jahres durch- aus nicht zu vergleichen, der aber auch in seiner Arc wohl einzig war; dagegen ficht der Weizen fast uberall gut. Noch vorzuͤglicher ste⸗ hen die Sommerfruͤ chte, insbesondere Hafer und Gerste. Auch die Kartoffeln zeigen sich sehr gut. Dazu kommt noch, daß der Apfelbaum ben der herrlichen Bluͤthe, welche ihm un Fruͤhjahr zu Theil wurde, den reichlichsten Segen verspricht, so daß man jetzt schon die Bäume nicht genug stuͤtzen kann. Nur in einem Thenle der noͤrdlichen Wetterau haben die Raupen vielen Scha— den an den Baͤumen gethan, und die Hoffnung eines reichen Aepfel-Ertrages auf mehrere Jahre vernichtet. Birnen giebt es bei uns uͤberall sehr wenige, weil im Winter die Bluͤthe zu schnell und zu weit herausgetrieben und dann unterdruͤckt wurde, Leider fangen, trotz der Mittel, welche man im Fruͤhjahr fast uͤberall an wendete, die Maͤuse bei uns an, sehr laͤstig zu wer— den. Ist ihnen fortwährend der Nachsommer und Herbst so guͤntig, wie bisher, so werden sie der frischen Saat außeror— dentlich schaden.“

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Konstantinopel, 8. Juli. Der Sultan hat den Ameddschi Mustafa Reschid Sy Efendi (bekannt durch seine Unterhand— lungen mit den Aegyptiern während des letzten Feldzuges in

Klein-Asien) zum außerordentlichen Gesandten in Pa⸗

ris ernannt. Das neueste Blatt der Tuͤrkischen Zeitung meldet diese Ernennung folgendermaßen: „Es ist allgemein be— kinnt, daß sich alle Hoͤfe jederzeit bestrebt haben, durch Abschik— kung ordentlicher und außerordentlicher Gesandten an ihre Be— freundeten und Verbuͤndeten die Prinzipien des guten Einver— nehmens zu erhalten und zu befestigen, somit die Wohlfahrt der von der ganzen Welt gewuͤnschten allgemeinen Ruhe zu errei— chen. So haben die gegenwartig mit der hohen Psorte befreun— deten Hofe fortwährend hierselbst ihre Gesandten und Geschafts— träger, durch deren Vermittelung die betreffenden Angelegenhei⸗ ten geordnet werden. Von Seiten der hohen Pforte, wel— che ebenfalls bereits einige Male Gesandte an die Hoͤfe der befreundeten Nachbar Staaten schickte, wird jedoch solchen Sendungen in der Regel nur nach Maßgabe der Erfordernisse der Unst ande Statt gegeben. Wahrend nun Frankreich sei— nen Botscaster an der hohen Pforte hat, und auf diese Weise die zwischen beiden Hoͤfen sich ergebenden Verhandlungen den erwuͤnschten Gang neamen, ist schon seit mehreren Jahren von Seiten der hohen Pforte an diesen ihr durch Bande alter Freundschaft verbundenen Hof kein Gesandter abgeschsckt wor— den. Indem sonach im gegenwartigen Augenblicke eine solche die Befestigung der Freundschaft und des guten Einverstaͤndnis— ses bezweckende Sendung ein klarer Beweis fuͤr die aufrichtigen Gesinnungen der hohen Pforte seyn duͤrfte, so haben Seine Ho— heit den jetzigen Ameddschi Mustafa Reschid Bey Efendi, in Betracht der wahrend seiner mehrjährigen Dienstleistung an ihm erprobten Fähigkeiten, zu dieser Bestimmung auszuersehen ge— ruht. Denselben werden der Chodschagian und Adjunkt des Groß-⸗Wesirlichen Kabinets-Secretairs, Nuri Efendi, als Secre— tair und der vormalige Lehrer vom Marine-Geniewesen, Ruhed— din Efendi, als erster Dolmetsch begleiteten. Die Gesandt— schast ist bereits mit den neͤthigen Mitteln zur Vollfuͤh— runz der Reise versehen und wird naͤchstens zu Lande uͤber Wien an ihre Bestimmung abgehen. Das Amt Mustafa Re— schid Beys ist bis zu dessen Ruͤckkunft einem seiner Secretaire, Rifaat Bey, uͤberlassen.“

Der Sultan hat ferner beschlossen, einen Commissair nach Bosnien mit dem Auftrage abzusenden, den Manregeln, die am geeignetsten seyn durften, um die durch die räuberischen Einfälle der Bosniaken so häufig gestoͤrte Ruhe und Ordnung an der Gränze der Oesterreichischen Staaten herzustellen, die strengste Aufnierksamkeit zu widmen. Dieser Großherrliche Be— schluß wird in der Turkischen Zeitung folgendermaßen an— gekuͤndi st: „So wie man im Interesse der zwischen der hohen Pforte und dem Kaiserlich OHesterreichischen Hofe obwaltenden Freundschast und Eintracht auf die Schlichtung und Verhand— lung der beiderseitigen Angelegenheiten die erforderliche Sorg— falt zu verwenden bemuͤht ist, eben so ist man aus Ruͤcksicht der guten Nachbarschaft beflissen, Behuss der Aufrechterhaltung des freundschaftlichen Einvernehmens, zwi— schen den an den Graäͤnzen befindlichen respektiven Be— amten und den dortigen Bewohnern die gehoͤrige Ruͤcksicht ein— treten zu lassen. stichtsdestoweniger bestehen sseit einiger Zeit zwischen den Bewohnern der Bosnischen Gränze und den dorti— gen Unterthanen des besagten Kaiserlichen Hofes Müißhelligkei— ten, deren Ausgleichung und Beilegung, insofern dieselben durch die diesseitigen Unterthanen veransaßt seyn durften, als wuͤn— schenswerth erachtet worden ist. Demzufolge haben Se. Hoheit zur Schlichtung dieser und ähnlicher Angelegenheiten die Absen— dung eines besondern Commissairs anzubefehlen, und hierzu den Busukteskeredschi (ersten Biütschriftmeistery Seid Achmed Akif Efendi, in Beruͤcksichtigung seiner Erfahrenheit und Geschicklich— keit in derlei schwierigen Verhandlungen, zu bestimmen geruht. Gedachter Commissair wird naͤchst ens seine Reise antreten.“

Endlich hat der Sultan die Abfertigung einer Kommis— sion nach Griechenland angeordnet, um einige den Verkauf Tuͤrkischen Eigenthuns daselbst betreffende Angelegenheiten ins Reine zu bringen. Die Turkische Zeitung kuͤndigt dies mit folgenden Worten an: „Wiewohl mit der Vollfuͤhrung des, zu— folge der Fesitstellung des Griechischen Reiches nothwendigen Ver—

di, begleitet vom Pforten-Kiaja des Statthalters, im Beiseyn des

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kaufs mehrerer Moslimischen Besitzungen und Stiftungen der Wali Iszmail Bey Efendi bereits vor einigen Jahren beauftragt wurde, so konnte doch bis jetzt diese Angelegenheit, so mancher eingetretenen Hindernisse wegen, keines vegs nach Wunsch been— digt werden. Se. Hoh haben nun den obtesagten Wali seiner Bestimmung zu entheben und an seiner Statt den diesem Ge— schäfte vollkommen gewachsenen Chodschagian des Großherrlichen Divans und Secretair des Ameddschi, Schekib Efendi, zum Ver— kaufe der erwähnten Guͤter zu beordern geruht. Zugleich wurde dem Letzteren der vormalige Secretair des Fiskus, Szaid Efendi, zur Anfertigung und Aussteßung der gesetzlichen Verkaufs- In⸗ strumente beigegeben. Auch ist zur Hebung der in der Griechi— schen Abgraͤnzunas-Angelegenheit entstandenen Zwesfel der Ober⸗ lehrer des Großherrlichen Genie-Corps der Landt uppen, Isßzhak Efendi, beordert worden. Er sowohl als die oben benannten Commissaire werden nächstens ihre Reise antreten.“

Die Tuͤrkische Zeitung enthalt auch nachstehenden Ar— tikel: „Nachdem Se. Hoheit dem vom Statthalter von Aegpp— ten in dankbarer Erwiederung der an denselben erlassenen Großheir— lichen Notification der Vermaͤhlung der Prinzessin Saliha ab— gesandten Chooscheg an des Großherrlichen Diwans Habib Efendi noch vor feiner Ruͤckreise ein Merkmahl der besonderen Gunst gegeben, hauptsächlich aber Hoͤchstihre Wohlgewogenheit gegen den erwähnten Statthalter an den Tag legen wollten, so haben

Waͤrme Réaumur zeigte; endlich der hier einheim'sche koͤslllche As⸗ mannshäuser: „.* 2flles dieses sollte vermuthen lascen“ em en,. bausen müßte sich schon laͤngst zum Range eines der Cesuchtesten

Kur⸗Orte erhoben haben.

Nichts weniger als dieses:

Armuth leuchtet vielmehr allenthalben hervor, und die guten Ein⸗ wohner pflegen mit ibrem Doͤrichen selbst noch Schesz zu tres— ben, indem sie sich des doppeisinnigen Ausdruckes bedienen, zs

sey grundarm und steinreich zugleich.

Was mag wohl hiernon

die Üesache seyn? .... Der wahre und eigentliche Grund findet sich leicht, wenn man sein Schickfal mit jenem fleißiger und talentvoller Künstter vergleicht, welche mit faurem Schweiße die, von nach Gold haschenden Kunsthändlern bestellte Arbeit liefern, um nur ihr ndtwi⸗ ges Auskommen zu finden, mit dem Unterschiede bloß, daß ein sol—⸗ es Kunswerk, wenn auch bei hohem Preise, doch rein und unrer⸗ sehrt, und nicht noch obendrein verfaͤlscht in die Hände des Lie bha⸗

bers gelangt. Asmannshausens Nektar.

Letz teres

ist aber leider der nur zu baͤufige Fal mit Die Bewohner dieses Ortes konnten mit

allem Rechte eben so zu Werke gehen, wit Fuͤrst Metternich, der Resitzer des trefflichn Johannibergers, vor mehreren Jahren (8 ge macht; derselbe nahm keinen Anstand, pffentlich bekannt zu machen, daß der echte Jobannisberger nur bei ihm zu haben sev. Und wirk.

lich mußte der Johannisberg das ganze men, um Alles erzeugen zu koͤnnen,

nem Namen getrunken wurde. v men Der ganze Bann von Asmannshbausen ift, in en gesegnetsten Jahren, Alles in Allem, circa 890 bis & Zulase (ein Zulast enthalt genau A Ohm).

Asmannshaͤuser.

Herzogthum Nassau einneh⸗ was sonst jatrlich unter sei⸗ Eben so verhalt es ich mit unserm

Welch ein kleiner Vocraih in

Hoͤchstdieselben Freitag den 12. Saafer (20. Juni) vor der feier Vergleich dessen, was Alles unter dem Namen A-mannzhauser ge—

lichen Verrichtung der Freitägigen Andacht besagten Habit Efen⸗

aus Anlaß der Freitags Ceremonien erschlenenen Seriaskers, dann des Großherrlichen Schwiegersohnes, Chalil Rifaat Pascha, des KRapudan-Pascha's und des Großherrlichen Muschirs in ener ben sondern Audienz huldreich zu empfangen und denjelben unter den schmeichelhaftesten Ausdrucken mit der Entbietung der Großherr⸗ lichen Gnade an mehrerwaͤhnten Staithalter zu beauftragen ge⸗ ruht. Habib Efendi erhielt uͤberdies von Sr. Hoheit eine vor— zuͤglich schoͤne mit Brillanten besetzte Dose, und der Capitain und die Mannschaft des Kriessschiffes, welches ihn an Vord hatte, 50, 000 Piaster zum Geschenk; durchdrungen von den Gefühlen der Freude und . suchte er durch Worte seinen Dank auszudruͤcken, das Schiff aber behielt an jenem Tage bis Abends

die aufgehißten Flaggen. Auf eine dies faͤllige Bitte Mehmed

Ali's wurde dem Ober-Besehlshaber der Aegyptischen Flotte, Mustafa Bey, und dem Miri Alaj Selim Bey die Mri— mirans wuͤrde verliehen. Se. Hoh. haben dem erwahnten Pfor— ten-Kiaja, Mustapha Nasif Efendi, welcher schon vor einiger Zeit Geschaͤfte halker eine Reise zu Mehmed Ali zu machen ent— schlosson war, die Erlaubniß zu ertheilen getuht, an Bord des . Kriegssch ffes zugleich mit Habib Efendi abzu— gehen.“

Die Hospodare der Wallachei und Moldau haben bereits

ihre Abscheds, Audienzen beim Sultan gehabt und zwar Erste— rer am 30. Juni, Letzterer am Aten d. M. Bei diesem Anlasse wurde ihr saͤmmtliches Gefolge von Sr. Hoh. mit Decorationen beschenkt. Beide Fuͤrsten erhielten uͤberdies vor einigen Tagen das Portrait des Sultans mit einer Einfassung von Brillanten.

Der Kapudan-Pascha hat unlaͤngst wieder eine Neise nach Nikomedien unternommen, wo ein Linienschiff vom Stapel ge— lassen wurde.

Am Iten d. M. segelte die seit einiger Zeit vor Therapia , Englische Fregatte „Actäon“ nach dem Archipela— gus ab.

Der Gesundheits Zustand der Hauptstadt hat sich leider ver— schlimmert. In der letztverflossenen Woche sind allein in das Griechische Pestspstal zu den sieben Thuͤrmen gegen zwanzig Pestkranke gebracht worden, wovon bereits neun gestorben sind. Auch in Smyrna ereigneten sich, den letzten Nachrichten vom 23. Juni zufolge, noch immer Pestfaͤlle unter den Juden und Tuͤrken; auch ein Franke war am 27sten von dieser Seuche befallen worden. Die Englische Flotte unter Admiral Rew— ley, welche auf der Rhede von Smyrna gelegen hatte, hat sich der Pest halber am 21sten von da entfernt und bei den In seln von Vurla vor Anker gelegt.

ö

Berlin, 30. Juli. Ueber die bereits in der Nummer 188 der St. Z. erwähnte Feuersbrunst, von welcher die Stadt Zie— genhals im Neißer Kreise des Regierungs-Bezirks Oppeln in der Nacht vom 2ten auf den Zten d. M. betroffen worden, ge— hen jetzt folgende nähere Nachrichten von dort ein. Von den in den Ringmauern der Stadt befindlich gewesenen Wohnhaͤusern sind 57 (etwa die Halfte) mit ihren Neben-Gebaͤuden in Asche gelegt worden. Hierunter befinden sich von offentlichen Gebaͤu— den die Schule und das Gerichts-Lokal, aus welchem gluͤcklicher— weise die Hypothekenbuͤcher und die wichtigsten Akten gerettet werden konnten. Nur die Kirche und das Rathhaus sind ste— hen geblieben. Daß die andere Hälfte der Stadt vor den Flam— men bewahrt wurde, ist vorzugsweise dem schleunigen Beistande der Oesterreichischen Stadt Zuckmantel zu verdanken, deren Ein— wohner sofort mit 5 Spritzen zur Hufe herbeteilten und

mlt rasiloser Thätigkeit zur Dampfung des Feuers beitru— gen. Aber auch die benachbarten Gutsbesitzer und Gemein—

den boten hierzu bereitwillig die Hand, und schlossen sich spaͤterhin den von dem Feuer unverschont gebliebenen Ein⸗ wohnern von Zuckmantel an, um durch Herbeischaffung ven Le— bensmisteln die Noth nach Kräften zu mildern. Da die Stadt Ziegenhals an sich ein armer Ort und ohne anderes Gewerbe, als Weberei und Garnhandel, ist, die meisten Vorraͤthe an Garn aber verbrannt sind, und da uͤberdies die Feuer-Versicherungs— Summe fuͤr die ganze Staot nur 61,240 Rihlr. berät, so wer— den die Verungluͤckten bei ihrem Retablissement mit großer Noth zu kaͤmpfen haben.

Vermischte Nachrichten.

Unter der Ueberschrift: „Einige zu beherzi ende Worte uͤber Asmannshausen und dessen gepriesenen Rebensaft“, enthält die Duͤsseldorfer Zeitung vom 25. Juli einen Aufsatz, worin es heißt:

„Ez mag wenige Punkte in Europa geben, deren Bewohnern so viesfaͤltigs Mattel zu Gebote stehen, im besten Wohlstande zu leben, als das herrlich gelegene A manns bausen.

Die Schoͤnheit der Umgebung, die in seiner Naͤhe befindlich n, mannigfachen und interessanten Gegenstͤnde, welgée immerwaͤh rend Fremde aus allen Gegenden anlocken, namentlich die von Sr. Koͤniglichen Hoheit dem Peinzen Friedrich von Peeußen we— derhergestellte Burg Rheinstein, merkwuͤrdig durch die darin be findliche ausgezeichnete Sammlung von Altertbuümern, so wie der weltberühmte, reizende Niederwald; ferner eine unlaͤngst wi der entdeckte, doch aber aufs neue verschuͤttete warme Quelle, die schon zu Rdmerzeiten bekannt war, und in der Mitte des berüchtigten Winters von 1829 auf 30, in einer Tiese von 3 Fuß 12 Grad

t'nnken wird! Die Differenz der Guͤte des Weins verhalt sich eiwa nn

1 zu z, woran aber mehr die Armuth des groͤßeren Theils der Ein— wohner, als die Lage schuld ist, indem ihnen die pecuniatren Mitte fehlen, den Wein gehörig behandeln zu konnen. berniß weg, dann kann man das Verhältniß der Güte des Werns

Faͤllt dieses Hin⸗

unbedingt wie 1 zu 2 annehmen. Um nun ein h enlaͤnglich ins

zer sich gründet, so darf man nur darauf man ein? Flasche von vorzuͤglichem 8, . gewohnlich mit ei⸗ r bezahlt, wonach der Zu

Erhielt indeß bisher der Pflanzer 760 Fl., o

nem großen Thale belausen wuͤrde. mußte er schon uͤber und uͤber zufrieden seyn ne B spiel mag hinreichen, zu erklaͤren, warum Asmannshausen sich nicht zum bemittelten Orte heranschwingen kann; denkt, daß hoͤchstens von 6 zu 6 netes Gewächs wieder zum Vorschein kommt. Mittel, diesem Uebel abzuhelten. liebhaber sich direkt an Asmannshausens Bewohner wendeten. Beide Theile dürften dann nur gewinnen, / Bedeutendes woblfeiler zu der erwünschten Waare gelangen und die Berkaͤufer fanden zugleich ihren Vortheil dayei. eines der ö ern

a, , .

Auge fallendes Beispiel zu geben, wie ez mit dem Verkaufe Asmannshaͤusers sich verhalt, und worauf die Armuth seiner

Pfan⸗ f aufmerksam machen, daß ast sich auf 1728 Fl. Dieses eine Bei⸗ zumal wenn man bde⸗ Jahren ein ganz ausgezeich⸗ Doch gäbe es ein Dieses ware, wenn die Wein— Denn Erstere 15nnten um ein

' Z. B. die Flasche Jahrgänge sollte, anstatt einen großen Tha—⸗

z30 Kr kösten, so würde der Kaͤufer schoͤn uͤber 800 Fl an dem Zulast sparen, nicht zu erwaͤhnen des Haupt-Gewinnes, Fen er daran macht, den Wein ganz unverfaͤlscht aus der Hand des Pflanzers zu erhalten, indeß Letzterer sich Liner weit bedeutenderen Bezahlung, als die seitherige, zu erfreuen hatte“

Meteorologische Beobachtung.

183. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 29 Juli 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. B obachtung. Luftdruck. 337, 7 var. zz7, o Par. 337 20 Par] Quellwarme 8.9 9 R. FCuftwarme 18 30R. J 21,6 9 R 17,9 0 R. Flusß wärme 20 O9 R. n, . 6 5 92 R 0.* . *, 0 ö Bedenwarme 6, 0 0 R. Dunsisaͤttg Al vCt. 13 9Ct. . Wetter. .* heiter. J

n , te 8 O. Niederschlag C. Wolkenzug O. ͤ Große Lust⸗Trockenheit.

Preuss Span. 68.

Enzl. 101.

zriech v.

Russ. 1096.

Auswärtige Eörsenu.- Amster dam, 25. JInli.

Niederl. wirkl. Sehiuld SI,. Kanz-Bill. 22 A8 Amort, So 313 721. Hräünmien-- Scheine 102.

33 233.

Oesterr. 53 Metall. 99. A3 d. Illo. Mz.

Ern. Scheine 1133. Foln. isoz. Dün. 71. Holl. S3 98. 2. 3 A8.. Span. 33 39. A8 52.

Russ

Cons. 33 pr. compt. Il

1825 37

krus. S0.

53 da. 973. Ausg. Schuld 13. Runs. (v. 1831) 96s do. A3 Aus. Genterr. 9617 53

Hamburg, 27. Juli. 91. Bank-Actien 128. Met. in Häümh. Cert 953.

Russ. Preuss.

London. 25 Juli.

Belg. 989 Span. A5

Yz sz. Fart. S6. Mex. M2].

83 413. Hloll. 253 513. Engl.

Columb. 302.

und iht M

Köͤni

Donnerstag, 31. Juli. z ; . linge, Original⸗Schauspiel in 5 Abth., von Ch. Birch⸗Pfeiffer.

Freitag, 1. August. Familie, Singspiel in 2 Abih. ler, vom Siaditheater zu Riga: rolle.) Heerauf: Zum schaft, Posse in 1

Sonnabend, 2. ann, Lustspiel in 1 Att, von L. Angeiy.

Die Schleichhäͤndler,

Sonntag, 3. Auaust. lerhoͤchsten Geburtsfestes Sr. Maj. des Koͤness; Sr. Maj. dem Könige zugeeignet von Spontint, Hierauf:

gliche Schauspiele.

Im Schauspielhause: Die Guͤnst⸗

Im Schauspielhause- Die Schwetzer—

Mustk von Weigl. (Hr. Geis— Richard Boll, als letzte Gak—

erstenmale wiederholt: Nachbarliche Freund⸗

Akt, von L. Angely. August. Im Schauspielhause: Die Witt ve

Hierauf: Possenspiel in 4 Abth., von E. Raupach. Im Opernhause. Zur Feier des A— Festmar (ch, Rede,

verfaßt von H. Smidt, gesprochen von Mad. Creling'r. Dann:

Voltsgesang, den Preußen gewidmet von Spontint. erstenmate: Die Felsenmuͤhle von Estallöres, Oper in 2

Und, zum U deh.

von C. B. von Mätitz. Musit vom K. Saͤchsischen Kapellmei⸗ ster Reissiger. ; Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran—

ges 1 Rihlr. 10 Sgr. Die zu dieser

2c.

Vorstellung eingegangenen Meldun zen um

Billets sind berücksichtigt worden und tonnen solche im Billet⸗ Verkaufs-Bureau in Empfang genommen werden.

In Charlottenburg. Zur Feier des Königs: Rede, verfaßt von A. Muller, ge—

festes Sr.

prochen von Mad. Unzelmann.

Maj. des

des Allerhoͤchsten Geburts—⸗

Hierauf, zum erstenmale: Ca—

pricciosa, Lustspiel in 3 Abth., freu nach Federici's: „NUOon coular

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Donnerstag, 31. Juli. Kosten, Pesse in 5 Atten, von L. Angely. Liborius, als letzte Rolle vor seiner Urlaubsreise.) Der Vetter aus Bremen, oder:

gli anni a una dona“, von C. Blum.

Und, zum er tenmale:

Die weiße Pikesche, Schwank in 1 Akt, vom Hr. C. Toͤbfer.

Königs städbtisches Theater.

Die Reise auf gemeinschaftliche (Herr Beckmann: Heerauf: Die drei Schulmeister, kommi—

sche Oper in 1 Akt. Musik von Girschner.

Freitag, 1. August. Hierauf: Der Jurist und der Bauer, Lu

von A. *

Thale.

Der Hagelschlag, Lustspiel in 1 At,

spiel in 2 Atten, von Rautenstrauch.

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