1834 / 211 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Neueste Nachrichten.

Paaris, 21. Juli. Vorgestern Abends arbeitete der Konig in Nänilly mit dem Kriegs-Minister; gestern Mittag kamen Se, Majestaͤt nach den Tuilerieen, fuͤhrten den Vorsitz in ein nister⸗Rath und kehrten um 5 Uhr wieder nach Neuilly zuruͤck.

Der Moniteur enthaͤlt einen ausfuͤhrlichen Bericht Großsiegelbewahrers uͤber die Verwaltung der Kriminal⸗J im Jahre 1832. Es geht daraus hervor, daß die Assisen⸗ richte in jenem Jahre 6162 Urtheile gefaͤllt haben, daß die Zahl der Angeklagten Überhaupt sich auf güth belief, und daß unter diesen ungefähr die Hälfte, nämlich 4540, nicht lesen und schrei—⸗

ben konnten.

Last gelegten Artikel noch einen Prozeß zu bestehen. von der Jury freigesprochen, aber nach Ste. Pelagie zuruͤckge⸗ bracht, weil er in Folge fruͤherer Verurtheilungen noch 13 Jahre

abzusitzen hat.

Gestern ging folgende telegraphische Depesche aus Bayonne vom 22sten hier ein: „Das Hauptquartier des Don Carlos befand sich am 20sten zu Santa Cruz de Campezo, wo 11 Ba⸗ taillone zusammengezogen waren. r hat nicht mehr als 390 Rekruten aufbringen können. Rodils Hauptquartier ist zu Le, rin; auch haͤlt er Lodosa und Mendigorrea besetzt. gu Mann Truppen, die aus Pampelona ausgeruͤckt waren, standen im Begriff, sich ihm anzuschließen. Die Junta von Na⸗ varra erhebt Contributionen. Noch ist es zu keinem Treffen ge⸗ brauchs der ihnen beim Ableben Ferdinands VII. uͤbertragenen

6 2494 kommen.

In einem Privat-Schreiben aus Bayonne vom I9gten heißt es: „Waͤhrend die Truppen des Don Carlos sich nur um we— nig Menn verstaͤrkt haben, ist denen der Koͤnigin durch die Stadtmiliz starker Zuwachs zugekommen, General Rodil hat allen Lockungen widerstanden und die kraͤftigsten Maßregeln ge⸗ troffen, um den Insurgenten alle Mittel zur Verproviantirung abzuschneiden; diese scheinen schon großen Mangel an Vorraͤt zu leiden. Auch sehen sie ein, daß die Beschuͤtzung des Don Tarlos ihnen bei dem Kriegssystem, welches sie befolgen muͤssen, sehr hinderlich seyn wird, denn der Guerilla⸗Krieg erheischt

Wenigstens

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schnelle und haufige Orts-Veränderungen. Rodil sucht sie in

die Ebene zu locken, aber die Insurgenten fuͤhlen wohl, daß sie

sich dort nicht halten koͤnnen, und wenden daher alles Moͤgliche an, um ein Treffen zu vermeiden. Die Insurrection macht

nicht die geringsten Fortschritte; sie beschraͤnkt sich nur auf die vier Baskischen Provinzen. Die Abgeordneten zu den Cortes

eilen von allen Seiten herbei, um sich nach Madrid zu ver— fuͤgen. Die von Don Carlos erlassene Proclamatlon ist

von derjenigen, welche, die Pariser legitimistischen Blaͤt⸗ ter mitgetheilt haben, sehr verschieden. Er verkuͤndigt darin die Absicht, gegen Alle, die im Aufstande beharren, unerbitt⸗

liche Strenge zu uͤben, fordert blinden Gehorsam und spricht weder von Cortes noch von Fueros (Privilegien). Am Zoll—

; Amt wurden gestern 63 Pakete mit Patronen, die eine Frau Der Geschaͤftsfuͤhrer der schon laͤngst nicht mehr erscheinen⸗

den Tribune, Herr Lionne, hatte gestern wegen einiger ihm zur Er wurde

nach Urdax bringen wollte, weggenommen.“ Diese beiden Ve— richte aus Bayonne werden sowohl vom Journal de Paris als vom Moniteur mitgetheilt.

Nach anderen Bayonner Briefen hingegen, welche die Ga⸗ zette de France mittheilt, beabsichtigte Don Carlos naͤchstens das Dekret wegen Einberufung der Cortes por estamenlas pu— bliziren zu lassen. Eben dieses Blatt bringt wieder eine qus Elisondo vom 12. Juli datirte Proclamation des Don Carlos an die Spanische Ration, die auch von der Quotidienne,

von dieser jedoch als aus dem Palast Alsacua vom 15. Juli da⸗

tirt, mitgetheilt und fuͤr authentisch erklaͤrt wird.

Dir Indicateur de Bordeaux enthält folgendes Pri

vat⸗Schreiben aus Bayonne vom 19ten: „So eben hat Don Carlos ein Dekret erlassen, wodurch die Minister, die am 29. Sept. 1833 Isabella II. als Koͤnigin proklamirten, wegen Miß—

Gewalt fuͤr Hochverraͤther erklart werden. Es sind die Herren

Zea Bermudez, Graf von Ofalia, General Cruz, Don Antonio

Martinez und Don Gualberto Gonzales. Durch eine Klausel des Dekrets wird die Confiscation ihres Eigenthums verfuͤgt, und sie sollen aller Titel und Wurden verlustig gehen. Don Carlos hat den Betrag seiner Civilliste, mit Ruͤcksicht auf die jetzigen Umstaͤnde und die Leere des Schatzes, auf 30 Millionen Realen fesigesetzt.“

Heute soll der Minister des Innern wieder eine telegraphi⸗ sche Bepesche von dem Unter-Praͤfekten von Bayonne erhalten

haben, worin es angeblich heißt, Don Carlos habe noch keine Bewegung gemacht und befinde sich noch in Santa Cruz.

Endlich bringt der Messager noch folgende Privat⸗Nachrich⸗ ten aus Bayonne vom 20sten: „Don Carlos soll, um der Re— gierung der Koͤnigin neue Verlegenheiten zu bereiten, die Ab— sicht haben, sofort fuͤr alle erledigte Erzbischuͤmer und Bisthuͤ— mer neue Ernennungen vorzunehmen, und es heißt, er habe deshalb den Marquis von Labrador zu seinem Botschafter in Rom ernannt. Die Bestaͤtigung der von Don Carlos ernannten Praͤlaten durch den Roͤmischen Hof wuͤrde des moralischen und reli— gloͤsen Einflusses wegen fuͤr die Koͤnigin ein hoͤchst unangenehmes Ereigniß seyn. Aus guter Quelle erfaͤhrt man, daß Don Carlos in Frankreich und England 25 30009 Stuͤck Flinten bestellt hat. Auch soll man wegen einiger Feldstuͤcke in Unterhandlung stehen. Der General Harispe, welcher sich in Pau befand, hat sich, dem Vernehmen nach, in Folge einer telegraphischen Depe⸗ sche an die Spanische Graͤnze verfuͤgt.“

Das Journal des Débats sagt: „Aus allem Obigen werden unfere Leser ersehen, daß die Nachrichten vom Kriegs— Schauplatz in Navarra noch sehr verworren und widersprechend lauten.“ Dieses Blatt sucht sodann durch eine geographische Eroͤrterung nachzuweisen, daß Don Carlos in Salvatierra, wo ihn doch eine telegraphische Depesche seyn ließ, gar nicht gewe— sen seyn konne.

Heute schloß 5proc. Rente pr. campt. 105. 95. n aur. 106. —. Zxroc. pr. compt. 75. 80. fin Caur. 75. S5. 5oroe. Neap. —. . 5vroc. Span. Rente 57. Zproc. do. 372. Cor⸗ tes —. Ausg. Span. Schuld 153.

Fön fit m , , te rer, Mt,

g83. 4proc. 89. G. Bank⸗Aktten 1512. Part.“ Oblig. 1391.

Loose zu 100 Gulden 2098!. Preuß. Prämien-Scheine 56. Holl. ßproc. Obl. Län. Poln. Loose 5 J. Span. 5proc. Rente 69. proc. 393. Br.

Redaeteur Co tte.

r

Gedruckt bei A. W. Hayn.

2

Allgemeiner

Vorderhause mit z bäude mit einer angebauten Kammer und Waschkuͤche, als auch in einem Stalle und Hintergebände zub Nr. 157, nebst einer Durchfahrt nach der Fleischergasse sub Nr. 158 un

Bekanntmachungen.

1

ö

Der unten signalisirte Hauslehrer Wilhem Decker an? Sränzerg in Schlesten, der Theilnahme an Liner geheimen polttischen Verbindung und Mitwissenschaft r, einen hochverraͤtherischen Verein beschuldigt, soll zur Haft und Criminal⸗Untersuchung gezogen werden.

D er inzwischen von seinem bisherizen Wohngri Neäm burg 4. S. sich entfernt und die Absicht, sich nach Amerika einzuschiffen, geaͤutßert hat, so ersuche ich, n Auftrage des Koͤniglichen Kammergerichts, alle Diesseitigen und auswärtigen Polizei⸗Behörden enge— bens, den (. Decker, wo er sich betreten laßt, festiu⸗ weh nen und unter sicherer Eskorte gegen Erstattung ber Koen in die Haus voigtei / Gefaͤngnisse hierselbft abliesern zu lassen.

Berlin, den 28. Juli 1834.

Der Königliche Untersuchungs⸗Richter,

Criminalrath Dam bach.

Signalem ent.

I) Famillenname; Decker, 2 Vorname: Wilhelm, 3) Geburtsort: Grunberg. 4) Religion: evangelisch, 35 Alter: 28 Jahr, 6) Große: 5 Fuß 8 Zoll, 7) Haare: Dunkeibraun, 8 Stirn: frei, 9 Augenbraunen; braun, 16) Augen: blau, 1) Nase: lang, gerade, 12) Mund: gewohnlich, 13) Bortz: braun, 14) Zaͤhne: gut, 15) Rinn: länglich, 16) Gesichtsbildung. laͤnglich schmal, 15 Gesichtssarbe: bruͤnett, 13 Gestält: mehr lang, 19) Besondere Kennzeichen: langsam schnarrende Mundart.

ö .

Der Studirende der Theologie Carl Rußwmurm au? dem Mecklenburgischen, welcher wegen früherer Theilnahmè an einer verbotenen geheimen Verbindung hier zur Untersuchung gezogen und mit Stuben⸗Ariest belegt war, hat sich, mit Verletzung des von ihm ge leißeten Handgeldbnisses, von hier entfernt; im Auf⸗ zrae der Königlichen Hohen Ministerien der Justi und bes Janern und der Polizei werden alle dͤffent⸗· ichen Behörden des In- und Äuslandes, unter Ver⸗ sicherung gleicher rechtlicher Gegendienste, hierdurch er⸗ fucht, den Studiosus iheoloziae Catl Rutzwurm im Retretungsfalle verhaften und gegen Etstattung der No zen an daz unterzeichnete Gericht abliefern ju lassen.

Berlin, den 29. Juli 1834

„änigl, Preuß. universitäts⸗Gericht. F. Krause.

ver sons „Heschreibung.

Carl Rußwurm, 214 Jahr alt und aus Ratzeburg gebärtig, it 5 Fuß 3 Zoll groß, hat dunkel braunes Haar, sreie Stirn, dunkelbraune Augenbraanen, braune Auzen, gewd hnliche Nase, kleinen Mund, laͤngliches Fin oonles Gesicht und kläßzzelbe Gesichtsfarbe

Bekleidet war derselbe bei seiner Entweichung mit Ghwarzem Leibfock, braunen Sommerhosen, schwar⸗ zer Tuchmuͤtze und kurzen Stiefeln.

Publicand um.

Das der verwittweten Amtmann Anne Elisabeth Kittef, geborne Hanisch gehörende, im Culmschen eee belegene, fach lantschaftlichen Prinspien auf 3635 Thlr? 5 ser. abgeschäͤtzte Rittergut Jeleniec Nr. 25 (früher Nr. 62) ist zur nothwendigen Subhasta⸗ zion gestellt, und der Bietungs-Termin auf

den 15. De ce m b

e r ./ vor dem Deputirten Herrn Ober⸗Landergerichts⸗ assessor

Tepstas hierselbst angesetzt. 3 . . ker neueste Hypothekenschein sind j berzeit in der hiesigen Ober⸗Landesgerichts⸗Registra⸗ zür einzusehen. Marienwerder, den 6. Mai 1834. Königl. Preuß. Ober⸗Landesgericht.

Bekannt mach un g.

Daz de m Gastwirth Johann Friebrich Stephan Serre gehör ge, am por äßtschen Eraben unter der Henen, arg,, Hotel de Berlin sub Servis-Num mer 166 und Nr a9 des Hypothekenbuchs gelegene, auf 40 Thlr. zerichtlich vetanschiagte Grundstüͤck, welches in einem

1

2ten (zweiten)

potheken⸗Schein und die besonderen Kaufbedingun= gen foͤnnen in unfrer Regtisratur, so wie bei dem 4 der Schumacher-Gesell Carl Goß AUuetionator eingesehen werden. Danzig, den 6. Mai 4834. Koͤnigl. Preuß. Land- und Stadtgericht. Deposttori

tg ita ti nn

haben soll, zu Poembsen, im hiesigen Gerichts-Be— zirke, im Departement des Koͤniglichen Ober⸗Landes=

seit mehreren Jahren gewohnt hat, am 20. Maͤrz = verstorben.

Dabei dient den Nichterscheinenden zur Warnung, daß demjenigen, welcher in diesem Termine sich als Erbe legitimirt haben wird, fur den rechtmaͤßigen Er— ben ange nommen, ihm als solchen der Nachlaß zur freien Ditposition verabfolgt und der nach ersolgter Praͤclusson sich etira erst meldende nahere, oder gleich nahe Erbe, alle seine Handlungen und Dirpositionen anzuerkennen und zu übernehmen schuldig; von ihm weder Rechnungslegung, noch Ersitz der gehebenen

mit dem, was alsdann noch von der Erbschaft vorhan⸗ den, zu begnuͤgen verbunden sein soll.

Auf Antrag der Abwesenheits⸗Curatoren werden: 1) der vormalige Unteroffieier Christian Bohlmann

vom 1 sten Bataillon des 176en Infanterie⸗Regi⸗ bet ran!);

ments, gebuͤrtig aus Bressen im Kreise Schwer, t) der im Jahre 1816 hierselbst verstorbenen Trauerspiel in 4 Aufrüͤgen von Bonnier Reim. Frau Lieutenant Volkmann, gebornen 12mo Leipzig 1834. in Umschl. brochirt 235 sgr. Schulz (deren Nachlaß in 2 Thlr 13 sz. . 8 pf. baar und in einer aus stehenden un— sichern Forderung besteht);

da derselbe seit seinem Verschwinden im Juli 1823 aus der hiesigen Garnison keine Nachricht von sich hat hoͤren lassen;

der seit etwa 35 Jahren verschollene Schreiner

Not i ie at or i u m. Folgende selt mehr als 10 Jahren Veischollene⸗

1) der Schumacher Carl Wilhelm Dirßuweit, ge⸗ boren den 29. Julius 1785, welcher zu Sagan in Schlesien verstorben sein soll; der Schneider Johann George Dirßuweit, gebo⸗ Insterburg, den 14. Juni 1834.

ren den 25. Marz 1783; und 5 Ludwig Dirßumeit, geboren den 17 Januar 194; saͤmmtlich Soͤhne des hierselbst versorbenen

Y) der seinem Vornamen und Alter nach unhi kannte

nzeiger für die Preußischen Staaten.

/ 2

wei Hofraͤumen, einem Mittelge⸗ Wacht meister Stanischewzkti, welcher im Jahre] soll nebst dem dazu gehörigen Vorwerke Bielarmey und

.

Thlr. 13 sgr. 1 pf.)

herautgegeben werden sollen.

3. Trenck bei dem unterzeichneten

laß 3 Thlr. 14 sar betraͤat); melden und ihre Anspruͤche an diese

die Nachlaß-Massen als herrenloses Gut dem Fie kus

schen Konkurs-Masse gehörige adelige Gut Wilkowo,

i5is dei einer Train⸗-Colonne iu Saarlouis ge- dem Dorfe Siekowko oͤffentlich an den Meisthieten en standen, seitdem aber keine Nachricht von sich verkauft werden, und es ist hierzu ein petemtorischer gegtben hat (sein Vermögen besteht in einem Bietungs⸗Termin auf !

d 156 der Servis-Anlage und Nr. 42 durch Hypothek gesicherten Äetiod von 79 Thlr. den . Dezember d. J. und 45 des Hypothekenbuch? hestehet, soll in noth— ,,,, vor dem Herrn Landeszelichts-Rath Grafeñt bon Posi— wendiger Sußhastat isn verkanft werden. Z) der Schneider-Geselle Ernst Carl Aßmann, wei⸗ donski, Mergens um 10 uhr allbier auges zt wosden. Hierzu ist ein Termin auf den cher den 15. Jaruar 1196 geboren, und in einem Besitzfaͤhigen Käufern wird die ser , in i n) Deeem ber a. 0. Älter von etwa 23 Jahren von Memel aus auf Nachricht Bekannt gemacht, daß in dem felben bie Reall⸗ vor dem Auce io nato: Herrn Eagelhardt in oder vor die Wanderschaft gsgagzen ift (sein Vermbzen raͤten dem Meigbiẽtenden werden zn gesch laren werden dem Artushose angesetz, die Taxe, der neneste Hy— besteht in 34 Thlr. 47 sar. 6 pf. daar und in ei- und auf die etwa nachher ein konnen ten G bo: e ben

nem Ingroßat von gleichem Heiragt)) weiter geachtet werden soll, insofern nicht gesetzliche n ing, welcher am Hindernisse eine Ausnahme zulassen. ö 1. Februar 18900 geboren, und por mehr denn Nach der gerichtlichen Taxe vem 24. August 183

6

13 Jahren in die Fremde gegangen ist (sein im und resp. 1 Januar 1854, ist Wilkowo nebst Bielamy o befindsiches Vermoͤgen betragt 194 auf 53, 347 Thlr. 24 sar. 1 pf. und Siekowko auf 37, I45)

Thir, 2 sgr. 5 pf. gemurdigt worden.

so wie bie unbekannten Eiben- und Erbnehmer der⸗ Hierhon sind jedoch die in Folge der Regulirung der

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6 ; ; sselben, werden hierdurch anufgeferdert sich spaͤtestens bäuerlichen Verhaͤltnisse von Siekowto nothwendige Der juͤdische Lehrer Joseph Kohn, welcher früher in im Term iu j , .

auf 4510 Thlr. 1 sgr. 104 pf. veranschlagten Bauten

Rufsisch Polen domieilirt und verheirathet gewesen und den 50. Ap ri ! 1835, nicht in Abzug get n . n . ; ; ; ö. . Abzug gebracht. daselbst inen leiblichen ehelichen Srhn jurückelassen vor dem Deputirten Herrn Ober -Lanbesgerichts-Assessor Uebrigens steht während der Subhastation und bis

ö . i mel 4 Wochen vor dem Termine einem Jedem fret, uns den und zu legstimiren, widrigeusall die Verschollenen bie etwa dei Aufnahme der Tax e,, mn, mn, n,. ĩ 3 ver * X nin M 37 3 ,, ö 9 3 ; ; s , ö. in lit Oi Tak vorge allenen Män⸗ Gerichts zu Paderborn, Provinz Westphalen, wo er fuͤr tobt erklärt, und ihr Vermögen den hier zekunn⸗ gel anzuzeigen.

ten a, . in . Ermangelung dem Landes⸗ Die Taxe und der neueste Hypotheken⸗-Scheia, so 2 4 . herrlichen Fiekus jngesprochen und ausgeantworter wie die Kanf⸗Bedingungen konnen zu jrber schichlich Es ist nicht bekannt, wer dessen Erbe ist, und wer⸗ verden soll ; iu jeder schicklichen

Zeit in unserer Registratur eingesehen werden

den deshalb alle die js gigen, weiche an dem Nachlasse Gleichzeitig werden auch die unbekannten Erben: Fraustadt, den 1. Mai 1834. ben Erb-AUnspruͤche zu haben vermeinen, so wie c) der hier am 6. Februar 1829 verstorbenen Königl. Preuß. Landgericht deren etwaige Erben oder näͤchste Verwandte hierdurch unverehelichten Barbara Miden (eren Neige baur.“ ch ad terminum ö Nachlaß 26 Thlr. 4 sgr. Tpf. betragt); ĩ . ben 17. Dezember 1834, Morgens 10 Uhr, und unter diesen namentlich der seinem . . vor dem Deputirten des Gerichts, Herrn 6 Aufenthalte nach unbekannte Bosnacken. Die Gläubiger der fellltten Handlung Boeddinghau— Escherhaus vorgeladen, um sich als Erben auszuweisen. Wachtmeißer Emanuel Meden, und dieler Comp. in Bilk bei Duͤsseldeorf werden auf den

angeblich an einen Schulmeister oder Or⸗sGrund des Artikels 502 des Rheinischen Handelsge— gauisten in der Gegend von Rastenburg sitzbuchs hierdurch eingelazen, sich innerhalb Biernig verheirathete Louise Mepen; f n

p) dez in Treskowehoefchen hei hiestger Stadt unterzeichneten provisprischen Syndiken, der Fallite am 18. September 1829 verstorbenen einjufinden, und denselken ihre Titel und den Berg Jägers Carl Adeberg, eines Sohnes det ihrer Forderung anzugeben, so wie die Ford erungetitel Waldwarth Adeberg aus Gurken in West-⸗sentweder ihnen einzuhaͤndigen, oder auf dem Secteta⸗ . ,, hes e, h 6 8 Kdnie ichen Landgerichtz dahler niederzulegen,

. zen in 35 Thir. 25 szr. K pf. vaar bestehy; damit die Prufung der Fo ge nom men

Nutzungen zu fordern berechtigt, sondern sich lediglich ) der am 15 October 1831 hierselbst ver⸗ verden ö ö ö nn ,,

ßorbenen Schumacher-Gestllen-Wittwe Duüͤsseltorf, den 21. Juli 1834.

Kuerz (deren Nachlaß 1 Thlr. 14 szr. Ehr. Evelt, Advokat. C. Luckemeyer.

Tagen, persoͤnlich oder durch Bevollmächtigte hei den

Nieheim, den 21. December 1833 aus macht); Koͤnigl. Preuß. J 4) der durch das Erkenntniß vom 21. April 24 (gez) H—illebrand. 1331 far todt erklaͤrten Susanne Catha— 2 f 89 91 k ring Schesehnnka (deren nachgelassene Literarisch 6 Anzeigen. R ; Vermoͤgen 7 Thlr. 19 sor. betraͤgt); So eben ist neu erschienen und durch alle Buch— 8 6 2 8 d nn g e) des am 27. August 1817 hierseibst ver⸗ handlungen, ju Berlin, Schloßplatz Nr. 2, durch die

siorbenen Bůchsenschmidt Tobias Ferdi⸗ Stuhrsche zu erhalten: nand Heß (dessen Nachlaß eirea 35 Thlr. Heinrich der Vierte, König von Frank— reich und Navarrg. Geschichtliches Original⸗

Carl Drobisch in Leipzig.

Friedrich Meyer aus Dinslacken, so wie deren der im Äyril 1832 hlerselbst verstorbenens aj ;

etwaige unbekannte Erben⸗ und Erbnehmer hien⸗— ö Witt we del ö 3 ö ĩ

mit aufgefordert, sich spaͤtestens in termino den laß 2 Thlr. 16 ar. ausmacht); ; ; . schrei bung 12 Febr. 1383353, Vormittags 10 Uhr, an der m) des fuͤr todt erklaͤrten Grenadier Johann des Pistoriusschen Dampfbrenn⸗-Apparateg, hie sigen Gerichtsstelle zu melden, da die selben; Friedrich Ebertsohn (dessen hinterbiiebe ne bßt erläuternden Bemerkungen von D ö sonst fuͤr todt erklaͤrt werden sollen. nes Vermögen im Betrage von eireag 76 Lüders dorff.

Wesel, den 5. April 1834. ; Thlr sich im hie stizen Depositorso Sefindet)h; Mit 6 Tafeln Abbildungen. gr. Svg. geh. 23 sogt.

Koͤnigl. Preuß. Land- und Stadtgericht. i) dez am 2 Januar 1853 hierselbst ver⸗ Zu bekommen in der Wohnung des Verfaffers, Lan z

storbenen Musikus Kanja (dessem Nach berger⸗Straße Nr. 3, in Berlin.

um die Vortheile des Dampfbetriebes zu erlangen,

Königliches? Stabtgerisch t. nach derselben die Umaͤlderung jeder Brannt reine. klase in den genannten Dampf⸗Apparat bewerkstell st, so wie der Betrleb selbst daraus ersehen werden kann.

Gefangenwäͤrter Disßuweit, welche sich nech Sußbhgagstations⸗ Patent. Weißensee, den 9. September 1833 Leyden in Holland begeden haben sollen 91 Das, im Großherzogthum Posen und dessen Kosten— . J * . ; Permbzen beßsteht in eirea 18 Thlr. 20 szr.); 'schen Kreise belegene, zur Vietor Graf von Szoldrzki⸗ J. H L. Pistor int.

Preüßische Sta

Allgemeine

Berlin, Freitag den Lien Augu st

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29 . 6 22 2832 2 22 ,-, =, == . r

ats-Zeitung.

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—— * D ——

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. Im Bezirke der Königl. Regier

die erledigte evangelische P n des Predigtanits, Wilhelm

farrstelle in Reichen—

anzig ist 5 ĩ zu Danzig st Worezems ki,

berg dem Kandidate en worden;

Merseburg ist de Weimar, Kar

ume, im Groß— als Pfarrer zu hal im Koͤ— arrer zu Schen—⸗

r Pfarrer zu Wenigena l Gottlieb Riedel, orie Freiburg; der Pfarrer zu S av Kruger, als Pf. der Archidiakonus an der. Kirche zu chtegott Christtan Fr trchidiakonus an der Kärch als Diakonus Rudolph Wil—⸗ tendorf, Erhorie August Gotthilf reuma, Ephorie Delitzsch, befördert; Friedrich Augu Bitterfeld; Pfarrer zu Tandidat Steg mun Ephorie Elsterwerda,

Sachsen, M. Gu st Delitzsch; Halle, Fur irche; der Arch n. Professor Karl Frar rer zu Pansfelde, Pfarrer zu Ne Kleinwangen,

118da, als

Frauen in

räfenhain, als der Pfarrer zu ls Pfarrer zu ndidat Ernst

Ermsleben; Althannß, a ferner der K

st Schlaaff als der Kandidat Abberode, Ephorie Erms— d Arnold Kramer als angestellt worden.

ch Wiegand als

Großthiemig, Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Minister, General-Lieutenant und General

itzleben, und Kadineis-Rath Albrecht,

Diakonus zu

Angekommen: Staats / und Krieg tant, von W

Der Geheime von Teplitz.

Zeitungs⸗ Nachrichten. J.

Frankretch. Vorgestern Abe Frias un

nd hatten der Freiherr d der Graf Pozzo di n beim Koͤnige.

Navarra und den Baskischen en neuesten von dort eingegan— die Nachschrift im gestri— man im heutigen Blatte „Wie man sieht, den vom Kriegs-Schau⸗ Korrespondenz-Mitthei⸗ muͤndlichen irriger, widersprechender und un⸗ bracht, wo das Falsche mit Korrespondent oder der t beobachtet, oder weil sie sich Die Sel⸗ anien mehrt noch die Unge— richten fehlt es zuweilen ich indessen daraus erklaren laͤßt, der Graͤnze mittheilt, selbst nur un— die er pflichtgemaͤß nach Paris be— Aus allen diesen Uebelständen, d der sehr verwickelten Natur giebt sich die Noth⸗ großer Aufmerk— r Muthmaß⸗

Paris, 24. Juli.

ron Werther, Borgo in Neui

. Ueber die L rovinzen, wie sol Nachrichten gen Blatte der des Jour nal t noch eine olatze einge lungen von de Reisender werden ein sser Angaben ins dem Wahren

o schlecht b zenheit ntlicher M Selbst den teiegrap er Klarheit, was f eamte, der sie von Berichte erhält, m eben zugehen.

n Entfernung un avarra unvermeidlich sind, er den Operationen unausgesetzt um das Wahre vom Falschen ode Dies wollen wir hier versuchen, indem r Dinge nach den uns zugegangenen Don Carlos befand sich Arauez, suͤdlich von von Vittoria nach Pampelona, diesen beiden Städten. H anta⸗Cruz, jenseits dieser Straße, Er ist daher von Elisondo Rodil hatte am 18ten oder 19ten Datum nicht angegeben) sein Haupt— leinen Stadt in Navarrg mit einem von Estella nach Calahorra am Er hielt zu⸗ und Mendigovia, e⸗la⸗Reyna bele⸗ r Rodil's befand sich Don Car⸗ geriellen Seite erhrb sich nun allgemein der Ruf: „Nun so

der Herzog von lly Privat Audienze der Dinge in che sich aus d

Zeitung), liest des Débats Folgendes: große Verwirrung in en Nachrichten. Durch die r Graͤnze, und e Menge Publikum ge ist, weil der der selbst schlecht erichteter Personen gema ittheilungen aus Sp hischen Nach

an gehoͤrig daß der B vollstaͤndige Bel fordert, wie sie ih die bei der große des Krieges wendigkeit, samkeit zu f lichen zu un wir die gegenw

ter scheiden. artige Lage de okumenten feststellen. ͤ am 18ten in Echarri—

Elisondo, t r großen Straße Wege zwischen er am 20sten in S

em 10ten in Clisondo, auf de anund auf halben hoͤren wir, daß Lieues von 20 Lieues vorgegang e wird das er in Lerin, fsesten Schlosse,

sa am Ebro, o suͤdlich un

ö.

*

.

f der Straße von dieser Stadt und berhalb Calahorra, d ganz nahe bei Das Hauptquartie NLieues suͤdlich von dem des enta⸗de⸗la⸗Reyna und Mendigo⸗ chter Flügel dem Hauptquartier des sein linker bei Lodosa weit da— daß Don Carlos auf Pampelona ortigen Verbindun⸗

Stadt selbst zu wagen, oder um. ch Ober Aragonien zu werfen, zu bewegen, und fe hatten Rodil in oͤstlich von Vittoria, auf der Straße Hier waltet aber nothwen— eguy's Truppen mit

om Flusse.

—— ——

gleich Lodos einen weiter genen Flecken, b 8Baher um los; dad urch via besetzt hi Don Carlos se von entfernt war.

n will, ent Handstreie u umgehe

ch aber, daß Rodil Pu

elt, war sein re

Es scheint, n weder um mittelst seiner d

gen (nen h auf diese

Provinz zum Aufstand

=. seine Armee zu verstaͤrken. Bayonner Brie

ö clo. ir ĩ nach Pampelona, a dig ein Irrthum ob; denen Rodils verwe Karlisten Salva—⸗ lichen Versuch g Don Car

kommen lassen. man hat vielleicht Jaur Eben so wenig scheint es, oder uberhaupt irgend einen ernst— oria zu marschiren, da Richtung eingeschlagen, Pampelona begeben hat. von Pampelona die Insur— aͤdten zu

. ; Nicht im Stande, den vielfältigen Anfragen zu ge⸗ aufgefordert, sih späteßens in demselben Termin zu nuͤgen, welche in Betreff meines Dam pfbrenn-ppara⸗ ; . Nachl'ß Massen tes an mich ergehen, hebe ich den Henn Dre Eä6gzert, zu begründen, widrigonfalls sie damit praͤkludirt und dor ff veranlaßt, die Hergusgabe küter Hischreibtn! dieses Apparates zu übernehmen. Ich verweise doe mit dem Bemerken auf die vorstehende Schrift, deß,

hatten auf Vitt entgegengesetzte

rauez auf Lerin ist etwa 25 Lieues vielleicht ist es seine Absicht, schen diesen beiden St Kavallerie,

los eine ganz und sich aͤber Echarri— dils Hauptquartier zu und Vittoria entfernt; Ebenen zwischen Ueberlegenheit an Taktik geltend zu los das bisher von

um seine und militairische dessen Don Car

Zumalacarreguy befolgte

Guerilla⸗System aufgeben, so wurde es bei der ersten rangirten Schlacht mit ihm aus seyn. Dies muß er selbst fuͤhlen, und man darf daher annehmen, daß er vorläufig darauf bedacht seyn werde, die Insurrection je mehr und mehr auszudehnen, sich zu verstärken und sich in den Gebirgeschluchten zu behaupten, jeden offenen Kampf aber zu vermeiden. Rodil scheint bei der Nach⸗

richt von der Ankunft des Don Carlos Halt gemacht zu haben,

um zuvorderst die Wirkung dieses unerwarteten Ereignisses und die Plaͤne des . kennen zu lirnen. Seine eigenen Plaͤne standen bei seiner Ankunft in Navarra gewiß noch nicht fest, und er wird sie, nachdem ihm die Ruͤckkehr des Don Carlos zu Ohren gekommen, ohne Zweifel haben verandern muͤssen, Bis zum 206sten hatre noch kein Gefecht stattzefunden; auch laͤßt sich aus den Bewegungen beider Armeen noch auf keinen bestimmien Operations⸗-Plan schließen.“ ;

Der Gazette de France zufolge, waͤre es das Hand— lungshaus A. A. Gower Neffe u. Comp. zu London, das sich nunmehr erboten hatte, die Anleihe fuͤr Don Carlos an die dor— tige Boͤrse zu bringen.

In Briefen aus Toulon vom 18ten d. M. wird uͤber die dortige große Duͤrre geklagt, die einerseits der Aerndte sehr nachtheilig sey, andererseits aber auch schon einen Mangel an Trinkwasfer fuͤhlbar mache, indem in der dortigen Gegend, na—

mentlich in Marseille und Aix, bereits sehr viele Brunnen voͤl⸗

lig ausgetrocknet wären.

Den neuesten Nachrichten von der Afrikanischen Kuͤste zu⸗

folge, herrschte dort fortwährend die größte Ruhe, und die um— liegenden Staͤmme standen mit den Franzosen im besten Ver—

nehmen. Der General Voöirol schließt einen Bericht an den Kriegs-⸗Minister vom 12ten d. M. in (t folgenden Worten: „Wir wurden rasche Fortschritte machen, wenn nur erst die Colonisa⸗

tion, die im Uebrigen unerläßlich ist, uns zu Huͤlfe kame und

die Kultur des Bodens befoͤrderte. Mittlerweile geschieht hier alles Moͤgliche, um ein solches Resultat herbeizuführen, und mit Beharrlichkeit wird es ohne Zweifel gelingen, dem Handel und Ackerbau aufzuhelfen.“

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zung vom 21. Juli. (Nachtrag.) Ehe der Lord⸗Kanzler dazu kommen konnte, feinen Antrag auf die zweite Lesung der Armen Bill zu machen, wurde die Aufmerksamkeit des Hauses noch durch zwei Debatten in Anspruch genommen, die sich meist auf Persoͤnlichkeiten bezogen. Es erhob sich namlich zuerst ein Wort— wechsel zwischen dem Marquis von Londonderrp und dem Mar⸗ quis von Lansdowne, angeregt durch eine Aeußerung des Bi⸗ schofs von Derry, der sein Bedauern uͤber das Ausscheiden des Grafen Grey kund gab, werl er meinte, daß dessen Person in dem jetzigen Ministerium nvenigstens noch eine Buͤrg— schaft fuͤr die Sicherheit der Kirche gewesen sey, während man von Lord Melbourne noch nicht wisse, wie er uͤber diese Angelegenheit denke. Dies veranlaßte den Mar⸗ quis von Londonderry, die Frage an die Minister zu richten, was sie mit Hinsicht auf die Kirche beschlossen haͤt⸗ ten und ob die Mitglieder der Regierung uͤber diesen Gegen— stand einig waͤren, und die Bemerkunz hinzuzufügen, daß zwi— schen zwei Kabinets-Ministern eine große Meinungs-Verschie⸗ denheit in dieser Beziehung obzuwalten scheine, nämlich zwischen dem Premier-Minister, Lord Melbourne, und dem Kriegs⸗Se⸗ cretair, Herrn Ellice Der Redner fing hierauf an, einen Aus— zug aus einer von Ersterem gehaltenen Rede uͤber die Irlaändi⸗ sche Kirche vorzulesen, wurde aber sogleich von Lord Mel⸗ bourne zur Ordnung gerufen, weil es ganz gegen den Parla⸗ ments? G'brauch sey, Reden von Mitzliedern beider Haͤuser aus einer so unlauteren Quelle, wie die Zeitungen, zu citiren, oder einen der edlen Lords aufzufordern, sich uͤber eine etwanige Abwei⸗ chung seiner Ansichten von denen eines Mitgliedes des Unterhauses zu erklären. Der Graf von Wicklow wunderte sich daruͤber, daß der neue Premier-Minister in einer ganz gewohnlichen und uͤb⸗ lichen Sache zum erstenmale zur Ordnung rufe, und der Mar⸗ quis von Londonderry, der sich uͤberdies noch auf das von dem Grafen Grey oͤfters gegebene Beispiel berief, ließ sich nicht abhalten, die Rede des Lord Melbourne mit einer Rede des Hrn. Ellice zu vergleichen und demnaͤchst zu fragen, ob die neulich ge—

schehene Ernennung von Kommissarien zur Untersuchung des Zustandes der Irlaͤndischen Kirche den Zweck habe, den Ueber— schuß, der sich in den Fonds dieser Kirche vielleicht ergeben moͤchte, zu weltlichen Zwecken zu verwenden. Der Marquis von Lansdowne fragte hierauf, ob der Redner eine ordentliche Mo⸗ tion Über diesen Gegenstand zu machen beabsichtige, worauf der Marquis v. Londonderry mit Ja antwortete. Von der mini—

nachen Sie einen Antrag!“ Der Redner aber lenkte mit ei— nem Male vom Wege ab und meinte, er spreche jetzt nur uͤber dite vom Bischof von Derry vorgelegte Pertlon zu Gunsten der

Kirche, und dazu habe er ein volkonunenes Recht, ohne daß es

einer Motion beduͤrfe. Dies leugnete der Marquis von Lans— do wne und berief fich auf die Antwert, die ihm der Redner auf seine Frage, ob derselbe einen Antrag stellen wolle, ertheilt habe. Der Streit wurde dadurch immer heftiger; hier rief man: „Zur Ordnung!“ dort: „Nein, nein!“ Nachdem die Ruhe einiger— maßen wiederhergestellt war, fuhr der Marquis von Lansdowne

fort: „Der Redner hat feeilich das Recht, uͤber eine Petition zu

sprechen; wenn er sich aber dieser Gelegenheit bloß bedient, um Bemer⸗

kungen zu machen, die sich auf einen ungenauen Bericht gruͤn—

den, und wenn er dies thut, um die Ansichten eines Mitgliedes

des Oberhauses mit denen eines Mitgliedes des Unterhauses zu vergleichen, und zwar nicht in der Absicht, um eine Debatte zu erläutern (hort, hoͤrt!,, sondern nur um ein Mitglied dieses Hau⸗ ses aufzufordern, daß es sich nicht nur uͤber das erklaͤren solle, was es einstmals gesprochen, sondern auch uͤber das, was es jetzt denke, ja sogar uber das, was es in Zukunft zu thun ge— denke, so uͤberschreitet der edle Marquis die Privilegien, die ihm der Parlaments-Gebrauch einraͤumt. (Hort, hoͤrt) Wenn

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der edle Marquis eine Eroͤrterung uͤzer einen Zeitungs-Bericht veranlassen wollte, so hätte er es fruͤher thun konnen, als ich die Gruͤnde, weshalb ich die Ernennung der Irlaͤndischen Kom⸗ mission unterstuͤtzt, ausfuͤhrlich darlegte. Ich bezeichnete diese Gründe und auch die, weshalb die Kommission ernannt wor— den, und ich behielt mir damals die Freiheit vor, spaͤter hin zu erwägen, welche Maßregeln in Folge des von dieser Kommission zu erstattenden Berichts zu ergreifen seyn moͤchten, und ich werde mich daher durch keine Aeußerung des edlen Mar— quis bewegen lassen, auf eine Erörterung einzugehen, die ich suͤr unzeitig, unangemessen und unzweckmäßig halte. Haͤlt es aber der edle Marquis fuͤr seine Pflicht, die Sache zum Gegen, stand einer ordentlichen Motion zu machen, so mag er dies ihun, und ich werde ihm Rede stehen und meine Ansichten eni— weder wiederholen oder modificiren; so lange jedoch der edle Marquis vor dieser Pflicht zuruͤckbebt, werde ich mich nicht zu einer voreiligen Eroͤffnung verleiten lassen.“ Ueber diese letzte Aeußerung wurde der Marquis von Londonderry von neuem aufgebracht und beruhigte sich nicht eher, bis selbst Lord Eldon ihm erklärte, daß er sich ganz außer der Ordnung befinde. (Hort, hoͤrt! Als nun der Lord-Kanzler seinen Vortrag uͤber die Armen-Bill beginnen wollte, wurde er wieder durch den Grafen von Limerick daran verhindert, der sich daruͤber beschwerte, daß sein Charakter und seine Handlun— gen an einem anderen Orte von einer gelehrten Person auj's groͤblichste entstellt worden seyen. „Das System“, sagte er, „welches seit einiger Zeit von einer gelehrten Person befolgt wird, In— dividuen in großen offentlichen Versammlungen namentlich zu denun— ciren (denn anders kann ich es nicht nennen), ist in der Geschichte dieses Landes unerhoͤrt und sollte oͤffentlich gebrandmarkt werden. Graf Grey rief den Redner zur Ordnung und hielt es fuͤr unmoͤz— lich, daß das Haus dem edlen Lord Gehoͤr geben koͤnnte, denn wenn er dessen Beschwerde recht verstehe, so beziehe sie sich auf etwas, das im Unterhause gesagt worden; wenn die Aeußerung in einem offentlichen Blatt erschienen wäre, so koͤnnte sich der edle Graf über eine Verletzung der Privilegien des Hauses be— klagen, aber insofern es eine im Unterhause gethane Aeußerung sey, habe das Oberhaus nichts damit zu thun. Hierauf erwie⸗ derte der Graf von Limerick, er wolle es nur gerade heraus sagen, daß es im Unterhause gewesen, wo Dinge gegen Mitglieder des Oberhauses geäußert worden seyen, die, wenn es so fortginge, bald zur gaͤnzlichen Abschaffung des Oberhauses und zum Umsturz des Thrones fuͤhren wurden. „Man hat mir Schuld gegeben“, fuhr der Redner fort, „daß ich einen beträͤcht— lichen Landstrich entvölkert und 206 Familien aus ihrer Pacht vertrieben haͤtte. Die Sache ist diese: Viele Leute in Irland wollten den abwesenden Gutsbesitzern den Pachtzins nicht zah⸗ len, und ich ließ daher bekannt machen, daß ich, wenn dies auf meinen Guͤtern geschaͤhe, ich zu dem gesetzlichen Mittel greifen und die Paͤchter fortjagen wuͤrde. Anders war an keine Ab— huͤlfe zu denken. Es kam also dazu, und es wurden unter 10060 Pächtern etwa 11 fortgejagt. Ich nahm zu dem einzigen gesetzlichen Mittel meine Zuflucht, welches in Irland noch eiwas hilft, und ich glaube, ich habe mich durch meine Erklarung zur Genuͤge gerechtfertigt. Hatte ich das gethan, was man mir vor⸗ geworfen hat, so ware ich unwuͤrdig, in diesem Hause zu sitzen.“ Der Marquis von Westmeath sagte, ihm sey es eben so er— gangen, wie dem edlen Grafen; der ehrenwerthe und gelehrte Herr CO Eonnell) habe auch ihn angegriffen und seine Galle mit gleicher Freigebigkeit gegen ihn ausgelassen; derselbe habe wahrend der meisten Zeit seines Lebens das Irlaͤndische Volk nur zu Unruhen und Aufruhr angestiftet. „Wie in aller Welt“, so schloß der Red⸗ ner, „kommt dieser Herr dazu, uͤber jeden Eigenthüͤmer in Ir— land herzufallen? (Hoͤrt, hoͤrt) Dieser Mann speit seinen Geifer auf Kirche, Regierung, Obrigkeit und Polizei, kurz, auf Alles, was gesetzliche Autoritaͤt heißt. Ich und jeder andere Edelmann oder Geistliche in Irland, wir sind durch ihn täglich der Gefahr des Meuchelmordes ausgesetzt. Die parteisuͤchtigen papistischen Priester sind die Werkzeuge dieses Agitators, und sie werden fuͤr Irland nie etwas Gutes wirken, sondern nur Unheil uͤber jenes Land bringen. Die Priester haben meine Pächter gegen mich aufgehetzt und sie abgehalten, mir den Pachtzins zu zahe len.“ Der Redner trug nun auf Vorlegung einiger Papiere in Bezug auf die Erklaͤrung der Grafschaft Westmeath in Auf— ruhrzustand an, und Lord Melbourne erklärte, daß diesz Pa—⸗ piere vor Einbringung der Zwangs-Bill auf die Tafel des Hauses niedergelegt werden wuͤrden.

London, 25 Juli. Der Koͤnig hat Herrn Parry die Er laubniß ertheilt, eine Beschreibung des 3 ste tt: habten Musik-Festes herauszugeben und Ihren Masjestaͤten zu ,,, ö 3

Der Courier berichtet: „Ihre Majestaͤt die Koͤnigi absichtigt, auf ihrer Ruͤckkehr nach 9 sich zu . . Bord des der Niederländischen Dampsschifffahrts-Gesellschaft ge— hoͤrigen herrlichen Dampfboots „Ludwig“ einzuschiffen und den

Rhein hinab bis Rotterdam zu fahren, woseibst die Koͤnigliche

Jacht bereit liegen wird, um Ihre Majestaͤt nach England her— uͤberzubringen.

Der Herzog von Manchester hat eine Reise nach dem Kon— tinent angetreten und viele angesehene Familien schicken fich u aͤhnlichen Reisen an. .

Der Abschiedsschmaus, den die Freunde des General Mina diesemn bei seiner nahe bevorstehenden Reise zugedacht hatten fand schon gestern in der Albion ⸗Tavern statt. Alle angesehene Spanier, die in London anwesend sind, wohnten demselben bei Don Augustin Arguelles fuhrte den Vorsitz und hielt eine Lob rede auf den General. Mit dem meisten Enthusiasmus wurde dem Courier zufolge, der Toast auf ein inniges und immer waͤhrendes Buͤndniß zwischen England, Spanien und Portugal aufgenommen. Señor Arguelles verlas auch ein Schreiben des Spanischen Gesandten, worin dieser sein Bedauern daruͤber aus— druckte, daß er dem Fest nicht beiwohnen koͤnne, weil er selbst ein großes diplomatisches Diner zur Feier der Eroͤffnung 8

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