1834 / 215 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Belgrad, 14. Juli. Briefe aus Bitoglia vom 28sten v. M. enthalten nahere Nachrichten uͤber die Feuersbrunst, welche am 27sten (nicht 19ten) v. M. daselbst gewuͤthet hat. Man hatte geraume Zeit vorher wegen Organisation der neuen Miliz eine Unzufriedenheit unter den größtentheils Tuͤrkischen Einwoh⸗ nern Bitoglias bemerkt, was einen foͤrmlichen Widerstands⸗Ver⸗ such befuͤrchten ließ, uͤberließ sich aber bereits wieder der Ruhe und Sorglosigkeit, als ploͤtzlich und unerwartet in der Nacht vom Isten auf den 27sten v. M., Morgens 2 Uhr, zugleich an vier Ecken Feuer ausbrach, das mit solcher Heftigkeit um sich griff, daß bei der Unmoͤglichkeit menschlicher Gegen / Anstalten ge⸗ gen 2000 Haͤuser und einige Tausend Boutiken der ganze Ba⸗ zar) eingeäͤschert wurden. Die außerordentliche Heftigkeit, mit der sich die Flammen verbreiteten, war zugleich Ursache, daß bei— nahe nichts gerettet werden konnte. Gegen 130 Menschen moͤ⸗ gen in den Flammen ihren Tod gefunden haben. Wenn der Schaden, din dieser Brand an den zwar nur hoͤlzernen Gebaͤuden angerichtet, sich nicht schon auf eine enorme Summe belaͤuft, so ist der Schaden an Waaren, die in den Laden am Bazar verbrann⸗ ten, allein schon bedeutend genug, um der Stadt Bitoglia eine schwwer zu heilende Wunde zu schlagen, die übrigens durch den Zufall, daß gerade ein Theil der Vorräthe des Bazars auf die eben abgehaltene Messe in Perlepe gebracht worden war, wieder einige Linderung erfaͤhrt. Wichtig ist dieser tragische Vorfall in Rücksicht auf seine Veranlassung, welche beweist, daß der Geist des Widerstandes gegen die Reformen des Sultans weder be—

kehrt noch bezwungen ist, daß vielmehr noch immer Verschwoͤ

rungen bestehen, deren Tendenz dahin geht, diese Neuerungen zu bekriegen. In Bitoglia muß die Zahl derer stark seyn, welche sch zu Feinden der Regierung bekennen, wie dies aus verschie⸗ benen Umständen erhellt. Daß hier das Feuer entweder durch die Einwohner oder durch die Truppen angelegt war, ist ent⸗ schieden; ob auch der Brand in Tatar⸗Basardschik angelegt wer⸗ den, weiß man bisher nicht mit Gewißheit, man schreibt ihn dem Zufalle zu; in Folge dieser neuen Erfahrung ist man nun aber andrer Meinung, um so mehr, als sich auch dort, wie in

Bitoglia, bei Organisation der Miliz Unzufriedenheit kundgege⸗

ben hat.

Aegypten.

Der Oesterreichische Beobachter meldet: „Nachrichten

aus Alcxandrien vom 17. Juni zufolge, herrschten daleltst viele Deseranisse wegen des immer bedenklicher werdenden Aufstandes von Sprien.

von ihm besetzten Punkt von Truppen zu entbloͤßen wage; zwi— schen Jaffa und Naplus war die Communication vollkommen vnterbrochen. Regiment von Alexandrien nach Syrien eingeschifft werden. Die Aerndten in Aegypten sind duͤrftig ausgefallen; die

meisien Schiffe fahren mit halben und selbst mit noch geringe⸗

ren Ladungen ab.

FJ nig n d.

Berlin, 3. August. Der heutige festliche Tag, der bei seiner jedesmaligen Wiederkehr im Laufe der Jahre dem ganzen Lande eine willkommene Gelegenheit bietet, seine Liebe und Ver— ehrung fuͤr Seine Majestaͤt den Koͤnig und die alte unerschuͤt⸗ terliche Treue gegen das angestammte Fuͤrstenhaus zu bekunden, wurde auch diesmal wieder von den Bewohnern der Hauptstadt, zunächst in dem Tempel des Herrn mit innigem Dank gegen die Vorsehung und mit frommen Gebeten fuͤr das fernere Wohl des allverehrten Landesvaters, von den wissenschaftlichen Insti⸗ ruten mit ernster Wuͤrde, in geselligen Vereinen aber, wie an Fffentlichen Orten, mit der heitersten Freude begangen.

Die Königliche Universitaäͤt seierte den festlichen Tag in ihrem großen Hörsaale vor einer ansehnlichen Versamm—⸗ lang durch eine Lateinische Rede, in welcher der Professor der Beredtsamkeit, Herr Dr. Boͤckh, von der Foͤrderung der Wissenschaften und des wissenschaftlichen Geistes (sowohl in un⸗ serm Vaterlande als uͤber die Graͤnzen desselben hinaus) han— delte, welche Se. Majestaͤt der Koͤnig durch die Gruͤndung und Verbesserung der Universitten und namentlich der hiesigen Uni⸗ versitaͤt, deren Einrichtung vor fuͤnf und zwanzig Jahren be⸗ schlossen worden, segensreich bewirkt haben. . . Hierauf trug der zeitige Rektor der Universität Dr Strauß die Utrtheile der verschiedenen Fakultaͤten uͤber die Schriften vor, welche in Beantwortung der im vorigen Jahre bekannt gemach⸗ ten Aufgabe konkurrirt hatten., Es war vier Studirenden der Preis, der in einer goldenen Medaille, 25 Dukaten an Werth, pesteht, und drei Studirenden die Ehre der offentlichen Erwaͤh⸗ nung zuerkannt worden, und zwar; . k

15 von der theologischen Fakultaͤt der Preis dem Studiosus Kerl Gottfried Schuürtge aus der Lausitz; ö

dis Ehre der öffentlichen Erwaͤhnung dem Studiosus Frie—

drich Anten Löͤwe aus Hamburg; . von der juristischen Fakultat der Preis dem Studiosus Julius Rudolph Pohle aus der N um nt, Re Ehré der öffentlichen Erwähnung dem Studiesus H. Waffersch leben aus Schlesien;

12

Vergl. in Nr. 212 der Staats-Zeitung den Art. Italien. Ganz Samaria stand unter Waffen; Mehmed Ali hat ein Regiment dahin gesendet, weil Ibrahim Pascha keinen

Auch follte unverzuͤglich ein zweites Aegyptisches

874 3) von der medizinischen Fakultaͤt der Preis dem Studiosus Gottfried Gluge aus Westphalen; 6 die Ehre der öffentlichen Erwaͤhnung dem Studiosus

leich nach 9 Heinrich Schweich aus der Rhein-Provinz; gleich nach

Fuͤr das naͤchste Jahr wurden wieder sechs Preis-Aufgaben bekannt gemacht.

Das Joachimsthalsche Gymnasium beging das Geburtsfest Sr. Majestaͤt des Königs schon gestern in seinem großen Saale durch einige Gesangs-Ausfüͤhrungen und durch einen Rede-Aktus. Auch in den uͤbrigen Gymnasien der Hauptstadt wurden Fest— Reden gehalten.

Das Buͤrger-Rettungs-Institut vertheilte zur Feier des Ta— ges 1025 Rihlr. an acht wuͤrdige, unverschuldet in Noth gera—⸗ thene Buͤrger-Familien, und reichte den huͤlfsbeduͤrftigen Jubel— Greisen, die aus dem Fonds der von Kircheisenschen Stiftung unterstuͤtzt werden, ein außerordentliches Geschenk.

Den Zöglingen des Luisenstifts wurde, wie in den fruͤheren Jahren, durch die Gattin des verstorbenen Banquiers Beer ein Festmahl zu Theil. Auch die Wadzecks-Anstalt feierte den Tag durch Gefang und eine Fest-Rede, worauf die Kinder zum Mahle gefuͤhrt wurden.

Die Hospitaliten in den von der hiesigen Armen-Direction abhaͤngenden großen und kleineren Anstalten, so wie die Waisen⸗ Kinder in dem großen Friedrichs-Waisenhause, wurden festlich bewirthet.

(Eine weitere Mittheilung, namentlich uͤber die heute Abend in den Theatern und an mehreren oͤffentlichen Orten stattfinden— den Festlichkeiten behalten wir uns auf morgen vor.“)

Am 13. Juli entstand in den Neudecker Forsten bei Tarnowitz im Kreise Beuthen des Regierungs-Bezirks Oppeln ein Feuer, welches bei der außerordentlichen Duͤrre so schnell um sich griff, daß in kurzer Zeit gegen 2000 Morgen abbrannten; Hülfe war unmoͤglich. Der Verlust wird auf 15,009 Rthlr. Leeschaͤtzt. phabe dort sehr

ren am Z2z3sten

umzingelt.

hier durch die Auch der

Schach und ve

hat oͤie Streit

Aufstande, der gebrochen sey.

Mittag um 1 Uhr wurde unsere Stadt von einem schweren Ge wartet. witter heimgesucht, welches sich jedoch bald in einen starken Ne Es sollen gen auflöͤste. Dasselbe hat aber die Stadt Saarburg, Stun, putirte in der den von hier, hart betroffen, indem es dort von einem Wolken bruche begleitet war. Alle Bruͤcken, einige Häuser, ganz oder theilweise, wurden weggerissen; die Fluthen drangen in wenigen Minuten so an, daß die Einwohner, wahrend sie die Hausihuͤ⸗ ren zumachten, schon bis an die Kniee im Wasser standen. Die Apotheke ist fast gaͤnzlich weggeschwemmt worden. Im Nathhause ward die Registratur aufgerissen, und nur einige Akten konnten gerettet werden. Wir sehen noch näheren Nachrichten entgegen.“

Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 2. August. 6 Uhr. 2 Ühr 10 uhr. Beobachtung. statt.

Luftdruck. 362. 6 var. 332, o 0 Par 331,0 Par Hueliwärme 9,0 R 16,0 0 R. 26, 9 R

——

18 32. /

KLuftwaͤrme ö 11,72 R. Zodenwärme 16,39 M.

J z

ö ntt 11,99 R. , ,, .

. 73 pCt. 25 pCt. FS6 pCt. ausdünst. 0, 262 Rh. / v. Aubröe wur

Vetter. heiter. heiter halbheiter. Niederschtag 6. / Stelle,

ind . OSD. SSO. um 9 uhr Abends Wetter nicht bekannt. Kolten zug = S8. leuten in Es. Vom 23sten.

Aus würtige Börsen. 1 ,, 29. Jnli. bleich und kalt. Niederl. wirkl. Schuld Iz 58 do. 973 Ans. Schuld 179 Kanz-Bill. 227, 443 Amort. S9z. 33 722. Russ. (v. 1851) v6? Preuss, bränien-Scheine 1013. do. A5 Anl. 9833. Gesterz. 67 53 Span. 63 33 A3.

90 8 Haͤusern der B mination sagen Garden haben

Ant waren, 28 Juli Span. 33 613. 33 11. Tiuæl. 163. Cortes 33. ien, 29. Juli. Az 87. Bank- Actien 1223. Loe zu 106 H.

395 Met. 97. Neue Anleine v. 1834 5A9.

Jrart. - bl. . National Gar

lebhaften

Königliche Schauspiehe. Montag, 4. August. Im Schauspielhause. Zum ersten⸗ (inen von male! Eapricciosa, Lustspiel in 3 Abth, von C. Blum. Hierauf, nommen und zum erstenmale: Die weiße Pikesche, Schwank in Akt, vom Dr. Die Fouriere u

C. Toͤpfer. . /

Dienstag, 5. August. Im Opernhause. Zum erstenmale beizutrete wiederholt: Die Felsenmuͤhle von Estaliüres, Oper in 2 Abth, missair Cesar i mit Tanz. Musik von Reissiger. . bedeutete dem

Preise der Platze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran⸗ ges 1 Rihlr. ꝛc.

*

Montag, 4. Aügust. Zur Feier des ersten Decenniums dieser Buͤhne: Die Abgeordneten, Prolog. Vorher: Fest Sim phonie, von L. van Beethoven. Hierauf; Der Freund in der VankActten ! Noth, Posse in 1 Akt, von Bäuerle. (Neu einstudirt Zum o Gulden 26 Beschluß: Die Ochsenmenuet, Singspiel in 1 Akt, ven Hoffmann. Anl a Dr . Mußsik nach Haydn's Composition, arrangirt vom Kapellmeister zoofe ö v. Seyfried. . 403. 40;

Dienstag, 5. August. Hinko, der Stadtschultheißen⸗Sohn . von Nurnberg, Schauspiel in 5 Akten, mit einem Vorspiel:

„der juͤngere Sohn“, von Ch. Birch-Pfeiffer.

* S 91 Try F siscihe:; Sener 9 19, 0 R. zlußwärme 18,29 R. k J, Generals. . 8 .

Straßburg auf die amtlichen Ceremonien; auch war sie bither

nigen Tagen bekannt gemacht worden war; das Volk nahm im Allgemeinen keinen Antheil. gen Haͤusern Fahnen; es fanden sich deren fast nur vor den

Waffen, theils im Buͤrgerkleide, auf dem Contades versammelt wo sie beschlossen, eine Protestation gegen die Entlassung der

Garde zu unterschreiben (s. oben). Diese in seht Ausdruͤcken abgesaßte Protestation wurde durch ihnen vorgelesen, unter lautem Zuruf ange

maligen National-Garde beeifern sich, der oͤffentlicken Protestw tion beizutreten. Gestern Abend erschien der Polizei-Com

/ benachrichtigt, daß heute National-Gardisten sich bei ihm versam / . er solle .. nicht aufnehmen, weil er sonst vermoͤge

. des Gesetzes uͤber die Vereine gerichtlich belangt werden wuͤrde

S z *. ; t des 2eletz , 8 6 . angt werden wurde, Königstädtisches Theater. Die Zusammenkunft hat aber dennoch stattgefunden. JJ

981 985. 4proc. S9 ur. 89.

Loose 655. Br.

Neueste Nachrichten.

Paris, 28. Juli.

Der Koͤnig verließ heute Vormittag Uhr zu Pferde die Tuilerieen, um die auf den

ö n . : ; Boulevards aufgestellten Linien⸗Truppen und National-Gard ) von der philosophischen Fakultaͤt der Preis dem Studiosus zu mustern. lern Vormittag fand in den hiesigen rot. an Franz Waldaͤstel aus Prenzlau, tischen Kirchen ein feierlicher Gottesdienst zur Erinnerung an die in den Tagen des 27. 29. Juli 1830 gefallenen Buͤrger statt. Die Regierung hat gestern Abend, folgende telegraphische Depesche aus Bayonne vom 2bsten erhalten: „Wir haben hier Nachrichten aus Pampelona vom 2ästen; die Insurgenten wa—

Abends in der Borunda bei Huarte-Araquil zu—

sammengedraͤngt und von à Kolonnen nach allen Seiten hin Espartero und Jaureguy schnitten ihnen den Weg nach den (Baskischen?) Provinzen ab. sich in Elisondo. Geist der Truppen ist vortrefflich. ...“

Don Carlos befindet Rodil hat Befehl gegeben, vorzuruͤcken. Der (Die Depesche ist eingetretene Dunkelheit unterbrochen worden.)

Indicateur de Bordeaur vom Aösten ent—

halt Nachrichten, die fuͤr Rodil guͤnstig lauten und wonach ein Gefecht zwischen dem 2äasten und 28. Juli unvermeidlich schien.

Ganz anders lauten die Berichte der Gazette. Nach ihr hielte gerade umgekehrt Don Carlos den Genergl Rodil im

rstaͤrkte taͤglich seine Armee. Das Hauptquartier

der Karlisten befand sich, diesem Blatte zufolge, am 21. Juli zu Salinas de Oro.

„Die Desertion“, fuͤgt die Gazette hinzu, kraͤfte Rodils schon bedeutend gelichtet, so daß letz

terer es fuͤr gerathen haͤlt, moͤglichst weit von dem Hauptquar— tier des Don Carlos entfernt zu bleiben; er befindet sich jetzt fuͤnf Lieues von demselben.“ ;

Der Renovateur spricht in einer Nachschrift von einem

in Catalonien zu Gunsten des Don Carlos aus,

Der Moniteur berichtet, daß ein am 22sten aus Madrid abgereister Courier die Nachricht von der Beendigung der Un—Q ruhen in dieser Hauptstadt uͤberbracht habe.

Die Sterblichkeit nachgelassen, und die verwittwete Koͤnigin werde

Aus Trier schreibt man unterm 27sten v. M.: „Gestern zum 24sten Behufs der Eroͤffnung der Cortes in Madrid er—

sich in diesem Augenblicke bereits über 300 De— Hauptstadt befinden.

Die Boͤrse war gestern geschlossen, und wird es auch heute und morgen seyn. —ᷓ Straßburg, 27. Juli. e Die Aufloͤsung der National, Garde

Unsere Julisest

166

numente des Generals Desaix ein hoͤchst trauriger Zweikampf

Man schlug sich auf Pistolen. Herr

de von einer Kugel durchbohrt und starb auf der Die eigentliche Veranlassung des Streites ist bis jetzt

Die Feier der Juli-Tage beschraͤnkt sich in Man befolgte das Programm, welches vor we— Auch sah man nur an sehr weni—

eamten; das naͤmliche laßt sich auch von der Illu— . Sechs bis siebenhundert ehemalige National sich diesen Morgen, theils in der Uniform ohne

sogleich mit zahlreichen Unterschriften bedeckt nd die Trommelschlaäger des 1. Bataillo as der ehe

m Bonnard'schen Garten, auf dem, Contades, um Eigenthuͤmer dieser Anstalt, der Hr. Praͤfekt sey

922 21proc. 527. proc. 23 Bt. 569. 1507. Part. Oblig. 1385. 1333. Loose zu 71 B Mwrenß Bram S 361 7z. Br. Preuß. Pram. Sch. 56.

cur Co tte. 8

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Redaet

p, , , , ,

Allgemeiner

Bekanntmachungen. Edictal⸗ Ladung.

Von dem in dem über d

sichs nach Hamburg und Amsterdam und von da nach bekannten Gläͤu .ag, laren, seit dem Jahre 1504 aher non ei. pin nr, Ror zen geben vnd Aufenthalte keine weitern Nachtickten vor dem Heüur! eingegangen sind, so wird demselben aufgegeben, sich vor ober in dem auf =

den 16 en Mai t 8358.

. j Er Ii 21 a ö Tangehloßt anberaumten Termine schriftlich oder per Herren, Justi; szelsch un melden und alsdann weitere Anweisung zu Hen e fuel

ä chläß' dem nächten Erben überantwortet, nerben Rirt und das V

z dezarseich werden cle unbekannte nächte Erhen die etwa vorhandenen schtiftlichen Bemesemüittel ben, ä, dzerschollenen zu diesem Termine verabläpet, um bringen, demnächst aber die weitere rechtliche Sinlei,

ihre emwaigen Erbrechte anzumelden und nachzuweisen, tung der Sache

widrigenfalls sie mit ihren Erbansyruͤchen praͤcludirt, benden mit ihren Anspruͤchen von der Masse werden und ie Erbschaft den sich meldenden Erben überlie⸗ ausgeschlossen,

fert werden wird. * Recklinghaufen, den 24. Juni 1834. . Kourgk Preuß. Land- und Stadtgericht.

Pinerz.

Glaͤubiger ein werden.

Königl. St

ekanntmachung.

; , „ESchläter om 2 December 1853 eröffneten Congurs⸗sschienen und tei S. S. Mirtl'er in Perlin (tech Da der Herrman Brinkmann, gus Walltn . Frs esse ein neuer Termin zur Anmeldung und Nach, bahn Nr. ), Posen, Bromberg, Gnesen und Culm id im Jahre 1802 in einem Alter von 20 Jahren wessung der Ansprüche aller etwaigen auswaͤrtigen ur- zu haben:

Diese , n, , , sich bis zum Termine schrifilch, in demselben aber ) , . pershulich, oder durch gesetzlich juldssge Vexel mäͤch, Amtsgehnlfen: . Vormittags 15 Uhr, vor dem Deputir gen Referendat tigte, wöjn ihnen beim Mangel der K'lanntschafs die

; irschm eyer und Justiztath Merkel vor⸗ ä krrizen, widtigenfalls er fäͤt iodt erklärt und in geshiagen 3 zu melden, ihre Forderungen, die

Breslau, den 8. Juli 18354

= / . .

Anztiger Literarische Anzeigen.

nigl. Staytgericht hie siger Residen ist . ; Bei Friedr. From mann in Jena ist so eben er⸗

as Vermoͤzen des Kaufmann George

biger auf . Goethe in amtlichen Verhaͤltnissen.

6 ,,, , . KAu— den Acten, besonders durch Correspondemen zwi— Justitatn , schen ihm und dem G'oßherioge Earl Augrst, Geh. Rath v. Voigt u. A., dargestellt von seinem letzten

Ce B og el Großherjogl. Sachsen⸗Weimar.Eisenach. Hofrath, Leibarzt re. gr. Sro. brosch. Preis: 1 Thlr. 25 sqr.

Commissions⸗Rath Pfendsack, Justiz=

orjugs⸗Recht berselben anzugeben, und

In unserem Verlage erschien und ist durch alle so lide Müsikalienhandlungen des In- und Auslandes zu beziehen:; C. F. Müller, Dauses de Carnaval 1833 & 1834 3 Berlin. Pour grand Orchestre. Preis 1œTbir. 15 agr. ;

Bechtold und Hartje in Berlin,

zu gewaͤrtigen, wogegen die Ausblei⸗

und ihnen deshalb gegen die übrigen ewiges Stillschweigen wird auferlegt

für die Preußischen Staaten.

Bei F. A. Herbig, unter den Linden No. 56, in erschienen und in allen Buchbandlungen des In- unl Auslandes zu bekommen:

von Reichard'e Passagier auf der Reise in Deutachland, der Schweiz, nach Venedig, Amstel: dam, Paris u. Petersburg. Mit besonderer Berör zichtigung der Badeorte, der Reise nach dem Harz und Riesengebirge. der Donau- und Rheinfahrt. Ein Reisehandbuch für Jedermann. 1834. J08 8. So. Auf seinstem Pat. Veli p. mi einer neuen und aauber ill. Poetecharte; gebun- den und in Futteral 3 Rihlr. Mit einer Beilage, besteliend aus 4 sehr suuber in Kupsler gest. Chäctehen- Z Rihlr. 174 38r. Nach Verlauf von drittehalb Jahren ist wieder ein;

* 5 M2 wars Oesterr. Hproc. Metall.

, t ö 561. do. pro Holl. proc. Obl. von 1832 94 6. z., Peln⸗ 5prec. Span. Rente 615. 613. Zproc. do. per

Achte berichtigte, verbesserte und vermehrte Auflas

B

Allgemeine

,

ern , ,

2 ö . ö

nin den 5ten A ug ü st

Zeitung.

Amtliche Nachti heen. F ni .

Das 16te Stuͤck der Gesetz⸗ Sammlung, welches heute aus— gegeben wird, enthält: unter Nr. 1544. die Allerhoͤchste Kabinets-⸗Ordre vom 16. Juni d. J., die zur Verhuͤtung der Menschenpocken bei der Armee zu ergreifenden Maßregeln betreffend.

Berlin, den 5. August 1831.

Debits-Comtoir der Allgemeinen Gesetz Sammlung.

Im Bezirke der Königl. Regierung zu Magdeburg ist dem bisherigen Prediger Schulze in Groͤningen die erledigte evangelische Pfarrstelle in Westerhuͤsen verliehen worden.

Abgerei st: Se. Excellenz der General Lieutenant und Chef

des Generalstabes der Armee, Krausenerk, nach Wittenberg. Se. Excellenz der General-Lieutenant und Direktor des All— gemeinen Kriegs-Departements im Kriegs-Ministerium, von Schöler, nach Stettin. .

Der Schloßhauptmann, Graf von Arnim, nach Salz— unn.

Zeitung s-Nachrichten. d ;

8 we.

Parts, 28. Juli. Der gewoͤhnliche Sitzungs⸗Saal der Depu— tirten Kammer im Palaste Bourbon ist zu der Eroͤffnungs⸗Sitzung am Zlsten d. M. bereits eingerichtet. An der Stelle, wo sich die Sitze des Präͤsidenten und der Secretaire befinden, erhebt sich wie ge— woͤhnlich der mit dreifarbigen Fahnen geschmuͤckte Thron. Die in Paris anwesenden Deputirten haben schon jetzt ihre Plaͤtze in Beschlag genommen, und es laͤßt sich daraus abnehmen, daß die verschiedenen Parteien sich diesmal schärfer von einander ab— sondern werden, als in der vorigen Sitzung, wo Alles durch einander saß: Herr Berryer neben den Ministern, Herr von Cormenin neben Herrn Viennet, Hr. von Podenas neben Hrn. Garnier⸗Paghs, und der General Bugeand in der Naͤhe des Herrn Mauguin. Dieses bunte Gemisch hatte den Nachtheil, daß, wenn durch Aufstehen und Sitzenbleiben abgestimmt wurde, es den Secretairen oft sehr schwer wurde, den Er— folg der Abstimmung zu constatiren. In der bevorstehen— den Sitzung wird dieser Uebelstand ganz wegfallen, oder sich doch bedeutend vermindern. Die Legitimisten werden alle auf der rechten Seite sitzen, wo die Herren Berryer und Hen— nequin die aͤußersten Platze mit ihren Namen bezeichnet haben.

Auf der entgegengesetzten Seite wird eine aͤhnliche Konzentri— rung stattfinden. Die Herren Odilon-Barrot und Laffitte sitzen auf der ersten Bank der aͤußersten linken Seite; Herr von Cor— menin wird sich neben Herrn Dupont von der Eure setzen, und den Platz des Generals Lafayette wird sein Verwandter, Herr von Tracy, einnehmen. Man berechnet, daß in diesem Augen— blicke bereits 280 bis 300 Deputirte in der Hauptstadt eingetrof⸗ fen sind, so daß an dem wirklichen Beginnen der Geschaͤfte oder doch mindestens an der Konstituirung der Kammer nicht mehr zu zweifeln ist. Die Rede, womit der Koͤnig die Session er⸗ oͤffnsen wird, macht schon jetzt den Gegenstand des Tages-Ge— spraͤchs aus. Man will wissen, daß die Abfassung dieses Doku— ments im Schoße des Minister⸗Raths zu lebhaften Eroͤrterun— gen gefuͤhrt habe.

Ein hiesiges Blatt behauptet, daß nächstens etwa 15 neue Pairs creirt werden wurden, worunter die Herren Odier, J.

Lefebvre, von Cambis, Lepelletier d'Aulnay, Pelet, Baron von Brigode, Royer⸗-Collard und Andere.

Mehrere Advokaten haben an den Diseiplinar-Rath das Gesuch gerichtet, daß der ganze Stand zusammenberufen werde, um an die Stelle des Herrn Parquin einen neuen Vorsteher

mn,

uu wahlen.

Die gestrige Feier des ersten Tages der Juli, Revolution wurde durch Regen und eine kalte unfreundliche Witterung ge—

seoͤrt, so daß die offentlichen Belustigungen sich auf einige in den

Straßen losgelassene Schwärmer und auf die Harlequinaden in den Elysaͤischen Feldern beschraͤnkten. Der Messager macht dar— auf aufmerksam, daß zu derselben Zeit, wo hier die durch die Presse hervorgerufene Juli⸗Revolution gefeiert werde, mehr als

39 Redacteure oder Herausgeber von Journalen im Gefaͤngnisse

schmachteten.

Großbritanien und Irland.

. Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz— zung vom 26. Juli. Die aus dem Unterhause eingebrachte ( Irlaͤndische Zwangs -Bill wurde auf den Antrag des Lord Mel— bourne zum erstenmal verlesen und die zweite Lesung auf Mon— tag angesetzt. Der uͤbrige Theil der Sitzung wurde mit Ueber⸗ reichung von Bittschriften hingebracht.

. Unterhaus. Sitzung vom 26. Juli. Als Lord Althorp auf die dritte Verlesung der Irsändischen Zwangs— Bill antrug, stellte Herr Ronapne noch einmal den An— trag, sie moͤge auf 6 Monate ausgesetzt, das heißt verwor— fen werden. Er warnte die Minister vor dieser Maßregel

neue Aullage dieses Reisehandbuches nöthig gewordem unstreitig der beste Beweis für dessen Brauchbarkeit Es ist als der am vweckmässigaten geordnei

mebrt worden.

adt Zeꝛzicht hie siger Reside ni. Gaͤgerstraße Nr. 21 a.)

rer berichtigt und verbeszert und um 90 Routen sse

. ind erinnerte sie daran, daß England durch ein ähnliches hartes Verfahren die Vereinigten Staaten von Nord Ame—

; rika verloren habe. Herr Ruthven und Herr Sheil un—

* terstuͤ gen terer . 34 und sicherste Führer auf Reisen anerkannt, und in st ßten das Amendement; Letzterer machte namentlich auf

die k ; e 3 Marqgui zelles! merk licier ac ren Aufl'se unter der Mitrirkung Mels s schwankenden Ansichten des Marquis von Wellesley aufmerk—

lam und meinte, derselbe werde sich als Staatsmann nun bald selbst uͤberlebt haben; ein Mann von 75 Jahren tauge nicht

mehr zum Regieren, und man solle eine Bill nicht annehmen,

die sich auf die Aussagen von Vidocg's, nicht von Fouchés, stuͤtze man wuͤrde in England keine solche Maßregel dulden, also duͤrste sie auch Irland nicht aufgezwungen werden, und Graf Grey habe den Ruhm seines Namens dadurch befleckt, daß er die Zwangsbill genehmigt; es sey zu beklagen, daß, um der Reor— ganisirung des Kabinets willen, Irland geopfert werden solle, aber Irland sey stets der Felsen gewesen, an dem die verschiede— nen Verwaltungen gescheitert waͤren. Das Amendement wurde jedoch mit 82 gegen 21 Stimmen verworfen. Nun trat Herr O'Connell, der schon fruher gedroht hatte, er werde sich eini— gen speziellen Artikeln widersetzen, mit der Motion hervor, daß diejenigen Artikel, welche der Regierung das Recht einraͤu— men, in den in Aufruhr-Zustand erklaͤrten Distrikten von Irland uͤber nicht militairische Vergehen durch Kriegs— Gerichte aburtheilen zu lassen, aus der Bill gestrichen werden sollten. Der General-Anwalt und Lord Althorp widersetzten sich der Motion und behaupteten, ohne jene Artikel werde die Bill von gar keinem Nutzen seyn. Herr Shaw meinte, wenn die Regierung nur ihre Pflicht thaͤte, daun wuͤrde die ganze Zwangs-Bill nicht noͤthig seyn; wie koͤnnte das Irlaͤndische Volk zu einer Regierung Vertrauen haben, die noch vor einem Monat alle Kiauseln der Bill fuͤr nothwendig erklaͤrt und nun doch die wichtigsten weggelassen habe; nur die habe man beibehalten, welche die Armen betrafen; das Ganze sey so eingerichtet, um den hauptsaͤchlichsten Friedensstoͤrern zu gefallen und ihnen das Vergnügen und den Gewinn ihrer Auf— wiegelei zu lassen; in den Augen aller Sekten und Parteien in Irland sey nichts so verächtlich, wie die sogenannte Irlaͤndische Regierung; den Lord-Lieutenant nehme er zwar von diesem Vor, wurf aus, aber auch der sey nur der Diener der Regierung und seine Meinung werde nicht beachtet. Herr Littleton sagte, der ehrenwerthe und gelehrte Herr habe gethan, was er gewoͤhnlich zwei oder drei Mal in jeder Session zu thun pflege, er habe sich namlich nach Irland begeben, um seine Amtspflichten zu erfuͤllen, dabei aber jedesmal die Gelegenheit benutzt, bei einem oͤffentlichen Schmause einen heftigen Angriff zu machen; seine jetzige Rede zum Beispiel sey nur ein aufge⸗ wärmtes Gericht von dem Sheriffs-Diner. (Lautes Gelaͤchter und Beifall.. Herr C. Fergusson erstaunte uͤber die Dreistigkeit des Herrn Shaw, der es wage, solche Beschuldigungen gegen die Regierung zu erheben, da er doch zu der Partei gehoͤre, die an allem Unheil und Blutvpergieß“ in Irland Schuld sey. (Hort! Als darauf zur Abstimmung geschritten wurde, fiel der Antrag des Herrn O'Connell mit 69 gegen 24 Stimmen durch, und die Bill wurde zum drittenmal verlesen. Aber noch immer gab die Opposition die Hoffnung nicht auf, son— dern, als der Antrag gestellt wurde, daß die Bill als passirt angesehen werden solle, erhoben sich Herr Grattan und Herr O'Reilly und protestirten gegen die ganze Bill, weil sie ver— fassungswidrig sey, und auch Herr O' Eonnell erklaͤrte, er habe sich zwar verpflichtet, einer Maßregel zur Unterdruͤckung der Un⸗ ruhen in Irland seine Stimme nicht zu verweigern, und die Regierung habe wahrend der Verhandlungen uͤber die Bill selbst zugegeben, daß die nächtlichen Gewaltthaäͤtigkeiten auf dem Lande mit der politischen Aufregung nicht zusammenhingen; so wie die Bill aber jetzt vorliege, sey dieser Grundsatz darin nicht festge— halten, und er duͤrfe sie daher nicht passiren lassen. Es wurde

nun noch einmal abgestimmt, und das Resultat war: 60 Stim—

men für und 25 gegen die Bill; sie wurde daher an das Ober— haus uͤbersandt. In derselben Sitzung erhielt noch Hr. Spring Rice die Erlaubniß zur Einbringung einer Bill, wonach auf der Insel Norfolk, die unweit Neu? Suͤd-Wales liegt und dazu be— nutzt wird, Subjekte, die man selbst in dieser Kolonie nicht im Zaum halten kann, dorthin zu bringen, ein Kriminal⸗Gerichtshof errichtet werden soll. Die Bill in Betreff einer zwischen Sun— derland und Durham anzulegenden Eisenbahn passirte. Nicht wenig unerwartet kam aln Schluß der Sitzung die Erklärung des Lord Althorp, daß die Minister entschlossen seyen, die Ir— laͤndische Zehnten-Bill noch in dieser Session durchzusetzen, und sollten die Verhandlungen daruͤber auch noch ein paar Monate wegnehmen.

Oberhaus. Sitzung vom 28. Juli. Der Herzog von Sussex uͤberreichte eine Petition von einem Verein von Dis⸗ senters aus Westminster, worin dieselben um Abhuͤlfe ihrer Be⸗ schwerden und unter Anderem auch um Trennung der Kirche vom Staat bitten. Se. Königliche Hoheit glaubte, die Bitt— schrift vorlegen zu mussen, weil sie in achtungsvollen Ausdrucken abgefaßt sey, erklärte jedoch, daß er dem letzten Theil derselben keinesweges beipflichte, weil die Verbindung zwischen Staat und Kirche schon seit der Reformation bestehe, und weil er alle In⸗ stitutionen des Landes aufrecht erhalten zu sehen wünsche. Doch bemerkte der Herzog, daß er allen von den Zeitumstaͤnden

erheischten Veränderungen in den kirchlichen Einrichtun⸗ gen, in die sich wohl mancherlei Mißbraͤuche eingeschli— chen haben mochten, seine Zustimmung ertheilen wuͤrde.

Er nannte als solche Punkte besonders die den Dissenters zu be— willigende Erlaubniß, eigene rechtsguͤltige Geburts-, Trauungs— und Sterbelisten zu fuͤhren, sich nach ihrem Ritus trauen und nach ihrem Belieben beerdigen zu lassen und Zutritt zu den Uni— versitäͤten zu erhalten; in dieser letzteren Beziehung bemerkte er namentlich, daß, seiner Meinung nach, ein an einer Universitat verliehener akademischer Grad nichts Anderes bezeichne, als daß die Person, der derselbe bewilligt werde, fleißig studirt, die er— forderlichen Pruͤfungen gehoͤrig bestanden und sich stets ruͤhmlich be⸗ tragen habe, und insofern sey gewiß jeder Dissenter ebenso berechtigt, ei⸗ nen akademischen Grad zu erlangen, wie ein Mitglied der herrschenden Kirche. (Hort, hort! Wie, auf welche Weise und wo diese Promotionen stattfinden sollten, erklaͤrte der Herzog schließlich, sey eine andere Frage, die er in diesem Augenblick nicht weiter eroͤrtern koͤnne. Das Haus verwandelte sich darauf wieder in den Ausschuß uͤber die Armen-Bill und setzte die Verhandlun— gen bis zur Sosten Klausel fort. Der wichtige Artikel uͤber die unehelichen Kinder der Armen wurde, nach Beseitigung eines vom Bischof v. Exe ter vorgeschlagenen Amendements, des In⸗

vertraut mit dem „Geist der Zeit.“

halts, daß, wenn eines von den Aeltern eines unehelichen Kindes noch lebe, das Kind keine Unterstuͤtzung von dem Kirchspiel er— halten sollte, mit 33 gegen 13 Stimmen angenommen. Die Irlaͤndische Zwangs-Bill wurde dann ohne Weiteres zum zweitenmal verlesen.

Unterhaus. Sitzung vom 2. Juli. In der Morgen— Sitzung gingen die von Herrn P. Thomson eingebrachten Zoll— Veränderungen durch den Ausschuß. Abends kuͤndigte Herr Grote fuͤr die nächste Session einen Antrag an, daß bei den Wahlen die geheime Abstimmung eingefuͤhrt werden solle. Dann brachte Herr Herries wieder die Forderungen gewisser Ban⸗ quiers zu Kalkutta an den Koͤnig von Audih zur Sprache und forderte die Negierung auf, zu erklaͤren, was sie und die Ostin⸗ dische Regierung in dieser Sache gethan habe. Herr C. Grant meinte, die Regierung sey den Englischen Unterthanen Seiner Majestaͤt in Indien eben solchen Schutz schuldig, als de⸗ nen in Großbritanien, und sie habe es daher fuͤr ihre Pflicht gehalten, die Anspruͤche jener Banquiers zu unter— stuͤtzen und ihnen zur Befriedigung ihrer Forderungen be, huͤlflich zu seyn, besonders da der jetzige Radschah von Audih sehr wohl im Stande sey, die schuldigen Summen zu zahlen, indem ihm sein Vater einen Schatz von 70 Millionen hinterlas⸗ sen habe. Sir Robert Peel war nicht dieser Meinung, und behauptete, es sey dies eine Privat-Sache, in die sich die Regie⸗ rung nicht zu mischen habe; er warnte die Regierung vor dem angeblich beabsichtigten Vorhaben, sich des Königreichs Audih zu beinaͤchtigen und es von Britischen Ofsizieren verwalten zu las— sen, weil ein solches Verfahren, wenn es nicht gehörig vor den eingebornen Fuͤrsten Indiens gerechtsertigt werden konne, Englands Herrschaft in dem großen Ostindischen Reich bis in's Innerste erschuͤt⸗ tern duͤrfte. Als hierauf die dritte Lesung der Bill wegen Zulassung der Dissenters zu den Universitäts-Graden beantragt wurde, erhob sich Herr Gladstone, um sich derselben zu widersetzen. Es sey unnütz, sagte er, die Bill passiren zu lassen, denn sie wurde noth⸗ wendig unwirksam seyn. Frage man ihn, warum er sich einer Bill widersetze, die, wenn sie auch durchgehe, doch unwirksam sey, so antworte er, daß die Zulassung derselben gleich schaͤdlich sey, sie moͤge den Zweck ihrer Beförderer erreichen, oder nicht. Es sey unvereinbar mit dem Zweck der Untversitaͤten, als Pflanz⸗ schulen der herrschenden Kirche, den Dissenters ein gesetzliches Recht zur Zulassung in diese Institute zu geben. Die Mitglieber der Üüniversität Oxford Hätten sich fast einstimmig dieser Bill widersetzt und erklärt, daß sie die Religion als die Basis alles Unterrichts betrachteten und daß sie an keinem Spstem Theil ha⸗ ben wollten, das sich hierauf nicht gründe. Er wolle nur noch bemerken, wie die alten Romer ein „Land zur Einsde machten und dies Friede nannten,“ so werde der ehrenwerthe Herr durch diese Bill sein Reich des religidsen Friedens durch eine Hand⸗ lung der Tyrannei beginnen. (Beifall. Herr Baines be⸗ merkte, der ehrenwerthe Herr habe gesagt, diese Bill, in ihrer gegenwartigen Form, wuͤrde den Dissenters nichts nutzen. Sie werde jedoch das Eine bewirken, namlich die Aufhebung der Re— ligions / Eide auf den Universitäͤten. In den urspruͤnglichen Sta⸗ tuten finde sich nichts von diesen Eiden. Schon das Wort Uni⸗ versitaͤt zeige an, daß diese Sitze der Gelehrsamkeit allgemein seyn sollten, und es sey ein außerordentliches Faktum, welches Beachtung verdiene, daß Oxford und Cambridge die einzigen Unmversitaͤten seyen, die einen großen Theil

der oberen Klassen der Bevoͤlkerung ausschließen. Man rechtfertige diese Ausschließung dadurch, daß man sage, die Universitaͤten seyen kirchliche Corporationen, Schulen

der Theologie, und die Andachts- Uebungen am Morgen und Abend waren unerlaͤßlich. Biackstone sage jedoch ausdruͤcklich, sie seyen nicht kirchliche, sondern weltliche Institutionen, und Professor Pusey in Oxford habe erklärt, daß ein Student der Theologie nur vierzehn Tage während seines ganzen Aufenthalts sich mit der Theologie zu beschaͤftigen brauche. Was die An⸗ dachts Uebungen betreffe, so sey der größte Theil der Ver⸗ sammlungen nicht religibser Art. Und doch seyen dies die Argumente, worauf man bei der Ausschließung der Dis= senters von den Universitäten so viel Gewicht gelegt. Herr Goulburn wollte nachweisen, daß es den Dissenters auch gesetzlich verboten sey, in Cambridge zu studiren, waͤhrend man bisher geglaubt habe, dies beruhe auf bloßem Gebrauch. Lord Palm erston erwiederte darauf, wenn wirklich ein solches Gesetz vorhanden ware, so thaͤte es um so mehr Noth, dasselbe auf verfassungsmaäßigem Wege aufzuheben. Die dritte Lesung der Bill wurde denn auch mit ißä gegen 75 Stimmen ge— nehmigt. ö

London, 29. Juli. Der Fuͤrst und die Fuͤrstin von Ho— henlohe reisten am Sonnabend von Kensington ab und schifften sich mit ihrer Familie an Bord eines Dampfboots nach Ostende ein, von wo sie sich zu einem Besuch bei dem Koͤnige der Bel— gier nach Bruͤssel begeben werden. .

Graf Grey und Lord John Russell haben sich am Sonn— abend nach Woburn-Abtei zu einem Besuch bei dem Herzog von Bedford begeben.

Der Graf von Carlisle hat nun doch sein Amt als Groß— siegelbewahrer niedergelegt und den Lord Mulgrave zum Nach— folger erhalten; die Morning Chroniele meldet in dieser Beziehung: „Gestern hat der Graf Mulgrave das Amt des Irößsiegelbewahrers an der Stelle des Lord Carlisle übernsmn— men. Die Geschicklichkeit, Klugheit und Energie, welche Lord Mulgrave unter sehr schwierigen Umstäͤnden in Jamaica und namentlich bei der Einfuͤhrung der Neger⸗Sklaven⸗Emancipation bewiesen hat, sind allgemein anerkannt. Der edle Graf ist ein entschiedener Vertheidiger allgemeiner Reform und vollkommen Sein Eintritt ins Kabinet wird der Popularität des Ministeriums neuen Zuwachs geben.“ Auch uͤber andere Veranderungen in den . Staats⸗ Aemtern verbreiten sich hier verschiedene Geruͤchte; so spricht man namentlich davon, daß Lord Durham an die Stelle des Lord Wellesley Statthalter von Irland werden solle, was jedoch der Globe fuͤr unwahr erklart.

Der Globe widersprach anfangs der Behauptung der Mor⸗—

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