1834 / 218 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Die Stufenfolge der Regierungsbezirke in dem Verhältniß

der im Jahre 1833 neugesch'oßnen Ehen zu der am Ende des

Jahres 1831 e hn, Bevslkerung liegt dieser Ordnung zwar le

nahe, doch i davon noch in einigen Fällen sehr bezeichnend , Es kamen namlich auf 100,000 Einwohner neue Im Regierungsbezirke Im Regierungsbezirke 1) Marienwerder. . . . 1,322 14) Merseburg . . . ... 972 K 1,322 15) Gumbinnen .. . . .. 966 3) Oppeln ...... 1,195 16) Königsberg.... 953 , 1,1419 17) Potsdam.... 949 Jᷣ 1,064 18) Stralsund. . ..... 940 , 1,029 19) Koblen dz... 919 7) Magdeburg.. ... 1,025 20) Arnsberg.... 911 ö 1,016 219 Duͤsseldorf ...... 901 k . 851 ,, . 820 k . R Sl k 2 n,, 771 J 977

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in 1 Akt, von Hoffmann. arrangirt vom Kapellmeister v. Seyfried.

Freitag, 8. August. Lenore, Melodrama in 3 Abth., mit Gesahg, vo' K. v. Holtei. Musik von Eberwein. (Mlle. Ver— nier: Lenore. Hr. Schwanfelder: Withelm.)

Sonnabend, 9g. August. Zum erstenmale: ten, Oper in 3 Akten. Musik von Mehul.

Joseph in Aegyp⸗

Markt⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 41. August 13834. Zu Lade: Roggen 1 Rthlr. 7 19 Sgr.; Linsen 2 Itthir. 12 Sge. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 85 Sg Zu Wasser: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 25 Sagi auch 1 Kthlt. 20 Sgr. und 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr 3 Sge; Hafer 21 Sgr. 3 Pf, auch 260 Sgr; Erbsen (schlechte Sorte) 1 Rthlr. 10 Sgt. Sonnabend, den 2. August 1831. Das Schock Stroh 7 Rthlri, auch 3 Rtblr. 19 Sgr; der Cent⸗ ner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 15 Sgr.

nur langsam.

Der Regierungsbezirk Oppeln hat naͤchst Liegnitz die mei—⸗ sten stehenden Ehen, und diese Ehen sind so fruchtbar, daß er auch die groͤßte Anzahl von Gebornen hat. Aber die Sterblich— keit ist auch, und zwar nicht bloß unter den Kindern bedeutend. Daher sind viele neue Ehen zur Erhaltung des Bestandes noth— wendig, und die Fortschritte in der Bevölkerung sind zwar aroͤ— 3 als im Regierungsbezirk Liegnitz, doch keinesweges ausge— eichnet.

; In den Regierungsbezirken Danzig, Marlenwerder, Brom— berg Und Posen haben Seuchen, die besonders die Erwachsenen trafen, in den Jahren 1829, 1839 und 1831 die Anzahl der stehenden Ehen sehr vermindert: es sind dadurch viel Nahrungs— stellen eroͤffnet; die Zahl der neugeschloßnen Ehen ist daher wiel größer, als es die bloße Erhaltung des Bestandes erforderte, Die Ehen sind auch verhaͤltnißmaͤßig fruchtbar; aber die Sterblichkeit noch sehr groß, und daher die Fortschritte in der Bevoͤlkerung langsam.

gala, beiden ostlichsten Regierungsbezirke, Koͤnigsberg und Gumbinnen, haben viel weniger durch Seuchen gelitten; die Zahl der stehenden Ehen ist in ihnen keinesweges niedrig; aber die Zahl der neuen Ehen ist gering, wahrscheinlich kaum Ersatz fuͤr den Abgang.

In den westlichen Provinzen zeichnet sich der Regierungs— bezirk Minden durch die große Anzahl der stehenden und ter neugeschloßnen Ehen eben so sehr, als durch die schnelle Zunahme seiner Bevölkerung aus. Es ist dieses um so merkwuͤrdiger, als der unmittelbar angraͤnzende Regierungsbezirk Muͤnster in allen diesen Beziehungen den Gegensatz dazu bildet. Auch in den ubrigen sechs Regierungsbezirken Arnsberg, Duͤsseldorf, Koln, Achen, Koblenz und Trier ist die Zahl der stehenden Ehen ver— haͤltnißmäßig geringer, als irgendwo in den mitlern und oͤstli⸗ chen Reglerungsbezirken außer Danzig. Aber in Arnsberg, Duͤsseldorf und Koblenz scheint die Schwuͤrigkeit, neue Ehen zu schließen, merklich geringer zu seyn, als in Koͤin, Achen und Trier: der Grund hiervon kann weder in der Dichtheit der Bevoͤlke— rung, noch in gewerblichen Verhaͤltnissen liegen, da in beiden Beziehungen einerseits Achen, Koͤln, Duͤsseldorf und Arnsberg und andrerseits Koblenz und Trier natuͤrliche Abtheilungen zu bilden scheinen. Es muß . Erklärung solcher Erscheinungen auf zaͤrtere Verhaͤltnisse zuruͤckgegangen werden, welche zu ent— wickeln hier der Ort nicht ist. .

Meteorologische Beobachtung.

1832. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger

8. August. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. Luftdruck. 338,97 Par. 338, 6 336, . Quellwärme 9, 0 0 R.

usttwäͤrme 11,10 R. 19,9 9 R. 14, R. J. ] . Hoger, , gt. 19,1091. Blutwarme 10,0 R. Dunstsaͤttg. 76 pCt. 3 pCt. 72 pCt. Bodenwaärme 16,0 9 R. . ö. ĩ r. 53 . Ausdilnst. G, 0 Rh. Wolkenzug WNW. Niederschlag 0.

Aus würtige Börsen. Ame ter dam, 1. August. wiederl. wirkl. Schuld SI. 58 do. 573. Ausg. Schuld 1. un- Bill. 22. AL 3 Amort. Sbg. 313 725 Russ. (v. 1831) 96k. Ereuss. Prümien-Scheine 1015. do. A3 Anl. Oesterr. 967. 33 Span. 60. 33 203. Antwerpen, 31 Juli. Span. d 3 597. 33 40. 1 166. Cortes 38. Hamburg, A. August. esterr. 33 Metall. 99. AS do. 903. Bank-Actien 1250. Russ. Engl. 101. Rus. Holl. 9's. Met. in lamh. Cert; 953. Ereuss. Prüm. Scheine 1133. PFoln. 131. Dun. 713. Holl. S5 9ꝶuz. 213 80. Span. 33 383. A8 511. London, 1. August.

Cons. 33 pr. compt. 903. Belg. S8]. Span. M3. 35 A. Griech. v. 1825 37. Holl. 218 515. 38 985. Port. 867. Engl. Russ. 1069. Bras. 793. Columh. 32. Mex. A2.

St Petersburg, 29. Juli. London 3 Mt. 1073. Himburg 3 Mt. 97. Paris 3 Mt. 113.

Silber- Rubel 358.

Wien, 1. August. A5 873. ank · cten 12257. Neue Anleihe v. 1834 552.

S3 Mot. 97. Looge zu 100 FI.

. Fart. Obl. —.

Königliche Schau spiele.

Donnerstag, 7. August. Im Schauspielhause: Der gerade Weg ist der beste, Lustspiel in 1 Akt, von Kotzebue. ierauf: Wohnungen zu vermiethen, komisches Gemaͤlde in 5 Rahmen, von L. Angelh. Und: Der Spiegel des Tausendschoͤn, Burleske in 1 Akt, mit Gesang, von C. Blum. (Dlle. Eckert, vom Stadttheater zu Riga: Rubin, als Gastrolle.)

Freitag, 8. August. Im Opernhause;: Die Felsenmuͤhle von Estalieres, Oper in 2 Abth., mit Tanz. Musik von Reissiger.

Königstädtisches Theater. Donnerstag, 7. August. Der Empfehlungsbrief, Lustspiel

Neueste Nachrichten.

Paris, 31. Juli. Eröffnung der Kammern. Heute Mittag um 1 Uhr begab der Koͤnig sich zu Pferde, ihm zur Seite den Herzog von Orléans und den Prinzen von Join ville, von den Tuilerieen nach dem Palaste Bourbon, um die Kamigern in Person zu eröffnen Im Gefolge Sr. Maj. befanden sich die Marschälle Graf Gérgrö, Graf Lobau und Mortier, so wie ein zahlreicher und glämender Generalstab. Detaschements der. reitenden Munizipal-Garde, des 7Jten Kuüͤrasster- und des 2ten Lanciers-Regiments, so wie der reitenden National-Garde, er— oͤff neten und schlossen den Zug. Auf deim ganzen Wege, der uͤber den Pont royal, den Qual d Orsay und durch die Rue de Bourgogne ging, bildeten die Linien-Truppen und die National— Garde ein Spalier. Se. Maj. wurden uͤberall mit dem lebhaftesten Jubel begruͤßt. Im Saale der Deputirten Kammer war, wie gewohnlich, Alles zu Hoͤchstihrem Empfange vorbe— reitet worden. An der Stelle des Burtzaus des Praͤsiden— ten erhob sich eine Estrade mit dem Throne unter einem roth⸗ sammeinen, goldgestickten und mit dreifarbigen Fahnen gezierten Baldachin. Etwa 300 Deputirte mochten im Saal zugegen seyn, als der Kanonendonner die Ankunft des Koͤnigs verkuͤn⸗ digte. Bureau aus 20 Mitgliedern hestehende Deputation, um Sr. Majestät entgegen zu gehen. Um diese Zeit om fand sich die Koͤ⸗ nigin bereits init den Prinzessinnen Adelaide, Marie, Clemen⸗ tine und den juͤngsten Prinzen in einer dem Throne gegenuber befindlichen Loge. Die Tribune sür das diplomatische Corps war fast ganz gefuͤllt. Un 1 Uhr 10 Minuten trat der Koͤnig in den Saal; er trug die Uniform der National Garde und wurde mit einem einstimmigen Lebehoch empfangen. Se. Ma— jestaͤt stellten sich vor den Thron; Ihnen zur Rechten den Her⸗ zog von Orleans, zur Linken den Prinzen von Joinville. Auf den Stufen desselben nahmen die Minister Platz. Nachdem der Koͤnig die ganze Versammlung gegruͤßt und auf dem Throne Platz genominen hatte, ersuchts er die Pairs und Deputirten, sich zu setzen, und hielt darauf folgende Rede:

„Meine Herren Pairs und Meine Herren Deputirten! Es gereicht Mir stets zu aner lebhaften Genugthuung, wenn Ich Mich wie ver in Ihrer Mitte befinde. Vorzüglich macht es Mich gluͤcklich, Sie in dem Augenblicke um Mich ver sammelt zu se— hen, wo die Stimme des Volkes sich so glänzend kundgegeben hat; sie hat jene sreisinnige und gemäßigte Politik gutgeheißen, welche die Kammern in ihren letzten Sessionen so redlich unter⸗ stuͤtzt haben. Es ist die Politik ber Charte. Frankreich verlangt die Ruhe unter dem Schirme der schuͤtzenden Institutionen, die seine Einsicht und sein Muth vor jeder Verletzung bewahrt haben. Meine Regierung ist bemuͤht gewesen, den Erwartungen der Nation zu entsprechen, und unserer Beharrlichkeit hat der Er⸗ folg nicht gefehlt. Ueberall, wo verbrecherische Unternehmungen einen beklazenswerthen Karnpf hervorgerufen hatten, hat die Na⸗ tionalsache gestegt; die Nactonal-Garde und die Armee, deren edle Hingebung Sie, wie Ich, zu wuͤrdigen wissen werden, ha⸗ ben die Unorbnung' eben so kräftig als getreulich unterdruͤckt, und die friedliche Vollziehung der in der letzten Session erlasse— nen Gesetze hat die Ohnmacht der Ruhestörer erwiesen, und das Vertrauen in die Gemuͤther zuruͤckgefuͤhrt. Wir aͤrnz— ten jttzt die Fruͤchte davon. Unser Handel und Gewerb⸗ fleiß verdoppeln ihre Thaͤtigkeit. Mit Freuden habe Ich die Ergebnisse derselben bei der letzten großen Ausstellung wahrgenommen, dle uns gezeigt hat, welche Fortschritte wir be⸗ reits gemacht haben und wie viel Hoffnungen wir noch zu naͤh— ren berechtigt sind. Begzuͤnstigt von dem Frieden, unter der Leitung einer thaͤtigen und umsichtigen Verwaltung, und unter dem Einflusse weiser Gesetze, welche die Fortschritte unsers Acker⸗ baues und unserer Industrie unterstuͤtzen und dadurch unserm

verwirklichen; auch habe Ich Grund zu hoffen, daß der stets wachsende Wohlstand des Landes uns gestatten werde, die öffent— lichen Ausgaben mit den gewohnlichen Huͤlfsmitteln des Staats zu bestreiten. Die Finanz-Gesetze sollen Ihren Berathungen zu der durch die Verwaltungs-Regeln bestimmten Zeit vorgelegt

heißungen der Charte noch nöthig sind, sollen Ihnen im Laufe diefer Session von neuem vorgelegt werden. Zu der Lage Mir nur Gluck wunschen. Die inneren Zerwuͤrsnisse, die Por— tugal verwuͤsteten, haben ihre Endschaft erreicht. Ich habe mit dem Koͤnige von Großbritanien, der Koͤnigin von Spanien und der Königin von Portugal einen Vertrag abgeschlossen, der be— reits den guͤnstigsten Einfluß auf die Wiederherstellung des Frie⸗ dens in der Halb-Insel gehabt hat. Stets innig mit Eng— land verbunden, veschaͤftige Ich Mich, im Einverstaäͤndnisse mit Meinen Allürten, mit der Lage Spaniens, wo neue Verwickelungen eingetreten sind, die von Seiten der Maͤchte, welche den Traktat vom 22. April unterzeichnet haben, eine ernstliche Aufmerksamkeit erheischen. Der Zustand des Orients ist beruhigend, und Alles verspricht, daß nichts den Frieden, dessen Europa genießt, stoͤren werde. M. H. Ich rechne auf Ihre redliche Mitwirkung und werde bei jeder Gelegenheit dar— auf rechnen. Ich kenne kein anderes Interesse, habe keinen an⸗ deren Wunsch, als diejenigen Frankreichs. Unsere Institutionen zu befestigen, alle gutgesinnte Franzosen um den Thron und die Charte zu sammeln, uns dabei mit gleicher Festigkeit die einzel⸗

in 4 Akten, von Toͤpfer. Hierauf: Die Och senmenuet, Singspiel

nen oder verabredeten Versuche der uns gegenuͤberstehenden Fac—

Musit nach Haydn's Composition,

. Sgr. 6 Pf, auch 1 Rthlr. 1 Sge. 16 Pf.; große Herste 20h Sgr.; Hafer 23 Sgr. 9 E, auch darauf die

Sofort erhob sich die große, außer dem provisorischen

Handel neue Absatzwege eroͤffnen, werden jene Hoffnungen sich ö

werden. Die Gesetze, welche die Vollziehung eingegangener Verträge erfordert, so wie diejenigen, die zur Erfüllung der Ver . proc. Nüap. 97. 90. Hproc. Span. perp. 563

unserer Verhältnisse mit den auswärtigen Maͤchten kann ö

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fernte sich.

tionen zu unterdruͤcken dies ist das einzige Ziel Meiner Be;

strebungen; und Mein suͤßester Lohn soll dabei die Zuneigung Meines Vaterlandes seyn,

tieses Mitgefuͤhl erwecken.“

Kaum hatte der Koͤnig seine Rede beendigt, als aufs neue von allen Seiten ein stuͤrmischer Beifall losbrach. Nach wieder,

hergestellter Ruhe verlas der Minister des Innern die Eides—

Formel, worauf die anwesenden Deputirten sich von ihren Siy⸗

zen erhoben und den Schwur leisteten. (Der Vicomte v. Cor⸗ inenin, der erst vor wenigen Tagen gegen diese Eidesleistung

vor der Verifizirung der Vollmachten pꝛotestirt hatte, blieb, als sein Name aufgerüfen wurde, auf seinem Plate sitzen und Der Großstegelbewahrer . Mit

Eid nicht.) Session fuͤr glieder beider Kammern, sich am wöhnlich‘ Sitzungs-Lokalen zu versammeln.

leistete den hen . croͤffnet und ersuch te die

deren Bewrise stets in Mir ein so

folgenden Tage in ihren ge Der Konz erhoß

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Allgemeine

ische Staats- Zeitung.

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Berlin, Freitag en gten Aug u st

, 2 . J ** ö enn n. 12 . 6 2

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sic vom Throne, grüßte aufs neue die Versammlung und enn

Es waren in dieser Sitzung etwa 70 Pairs zugegen. Einige Blaͤtter erheben schon Zweifel uͤber die Dauer der Präsidentschaft des Marschalls Gérard; man glaudt, derselbe

werde, bei dem leidenden Zustande seiner Augen, der ihm daz

Arbeiten fast unmoglich macht, seinem Posten schwerlich lange gewachsen bleiben, ĩ zeichnet, der dann sein Nachfolger werden duͤrfte.

Dle Herren Mauguin und Odtlon-Barrot haben dem Mar,

schall Gérard einen Besuch abgestattet; man will daraus den H

Schluß ziehn, daß die Opposition sich der Regierung zu naͤhern suche. ö

Der Finanz⸗Minister, Herr Humann, ist wieder in Parit eingetroffen.

Fürst Lubezki hat vorgestern in Begleitung des Grafen Pon

di Borgo den Franzoͤsischen Ministern seinen ersten Besuch a⸗

estattet.

. Der Moniteur meldet: „Vom Kriegsschauplatz in Spe— nien ist heute keine neue Nachricht angelangt, n ein Schreiben des General Rodil vom 21. Juli dafuͤr gelten lassen will. Der General sagt in diesem Schreiben, er zahl

mehr als je auf einen guten Erfolg der von ihm getroffenn

Maßregeln.“

Man wundert sich sehr, daß die Thron-Rede der Koͤnign

von Spanien hier noch immer nicht bekannt geworden ist, und

glaubt daher, daß die Regierung Grund habe, sie dem Publikum

vorzuenthalten, weil sie wahrscheinlich nicht sehr erfreulich laut Es hat sich auch das Gerücht verbreitet, die Spanischen Cottz wärben einige Tage nach ihrer Zusammenkunft, sobald sie Du Carlos und dessen Familie fuͤr immer von der Thronfolge aus—

geschlossen und drei oder vier der dringendsten Gesetze, wie bie Anerkennung der Süd-Amerikanischen Freistaaten, die Bi

dingungen der großen Anleihe und die Regulirung der Be⸗

schlüsse der provisorischen Regierung von 1820 bis 1823, vont

hätten, bis auf den 9. Oktober prorogirt werden.

Die Korvette „Sappho“, die Briggs „Orest“, „Lutin' und „Hussard“, die Goelette „Hirondelle“ und zwei bewaffnete Trincazuren sind aus den Haͤfen von Brest und Noche fort ah⸗ gegangen, um eine Kette an den Kuͤsten von Biscaya zu bilden ünd alle Waffen, die den Spanischen Insurgenten zur See zʒu⸗ gesandt werden, aufzufangen. sollen eine ahnliche Bestimmung erhalten haben.

Der General Mina ist auf seiner Ruͤckreise nach Spanin begriffen; er reiste vorigen Freitag von London ab.

Der zum Gouverneur von Algier ernannte General Drouet d'Erlon ist ein Verwandter des Jean Baptiste Drouet, Post meisters von Varennes, der Ludwig XVI. an der Flucht nach dem Auslande hinderte und im Konvent fuͤr den Tod dis Kb nigs stimmte. Der General machte unter Napoleon die Kriege in Spanien und Portugal mit, war eine Zeit lang Adjutant des Marschalls Soult, und focht bei Fleurus und Waterleo. jetzt fast 70 Jahr alt, soll aber noch große Thaͤtigkeit und Aut—= dauer besitzen.

In der gestrigen oͤffentlichen Jahres-⸗Sitzung des Institut wurdé der fuͤr die Vergleichung der Hebraͤischen und Arabischen Poesie ausgesetzte Preis einem Deutschen, ) in Wien, zuerkannt. Die Sitzung war nicht sehr zahlreich be sucht. Herr Raoul⸗Rochette fuͤhrte den Vorsitz. Der Deutsche Geschichtsforscher, Professor Schlosser, befn⸗ det sich bekanntlich schon seit Anfang Mai's in Paris, um eine Umarbeitung seiner Geschichte des vorigen Jahrhunderts vorn nehmen. Zu diesem Behuf sind ihm von der Franzoͤsischen R gierung sehr bereitwillig die Archive geöffnet worden, und er sel geaͤußert haben, daß er dadurch großen Nachlaͤssigkeiten d

und Marschall Maison wird als derjenige hi.

wenn man nicht

Mehrere Englische Kriegsschife

Er ist

dem Herrn Wenrih

Zeitungs-Nachrichten. ,

Großbritanien und Irland.

Parlament s Verhandlungen. Unterhaus. Sitzung vom 30 Juli. (Nachtrag.) In den Debatten uͤber das von errn O Connell zur dritten Klausel der Irlaͤndischen Zehnten— Bill vorgeschlagene Amendement ließen sich zunaͤchst Lord Cle⸗ ments, Oberst O Grady und Herr Walker zu Gunsten des— selben vernehmen; sie waren saͤmmtlich der Meinung, daß man die Irlaͤndischen Gutsbesitzer noͤthigen muͤsse, den von Herrn O Connell vorgeschlagenen Plan anzunehmen, glaubten jedoch, daß dieselben ihr Interesse besser begriffen, als daß sie sich lange wei⸗ gern sollten, darauf einzugehen; die Regierung, meinten sie, wuͤrde jetzt die Zahlung des Zehnten viel eher erlangen, als wenn sie noch drei Jahre wartete, denn wenn bis dahin immerfort der Grundsatz des passiven Widerstandes in Irland ge— predigt wuͤrde, so duͤrfte nach Verlauf von drei Jahren das

Gesetz eben so wenig helfen, als jetzt, und man wuͤrde noch ganz auf dem alten Fleck stehen. Der Secretair fuͤr die Kolonieen, Herr Spring Rice, pflichtete dem Vorschlage des Herrn G Connell ebenfalls bei, weil derselbe keinesweges mit dem Zweck der Bill im Wider spruch stehe, sondern ihn vielmehr befoͤrdere, denn der Zweck dieser Bill, so wie aller ähnlichen Maßregeln, sey der, die Pächter so schnell als moͤglich von der Zehntenlast zu befreien; nur haͤtte er gewuͤnscht, daß Herr O'Connell das Haus mit seinem Antrage nicht uͤberrascht, sondern vorher davon An— eige gemacht haͤtte. Sir Rob. Peel gab auch zu, daß der zorschlag sehr zu beachten sey, weil er die Zehntenlast sogleich auf die Gutsbesitzer in Irland uͤbertrage, doch hielt er es fuͤr un— möglich, so kurz vor dem Ende der Session, wo die meisten derje⸗ nigen Herren, denen die große Masse des Eigenthums in Ir— land gehoͤre, nicht mehr im Hause anwesend seyen, die Sache reiflich zu erwaͤgen. „Meiner Ansicht nach,“ fuhr der Red— ner fort, „wuͤrden die Irlaͤndischen Gutsbesitzer fuͤr die Sicher— heit der Kirche, fuͤr ihre eigenen Besitzthuͤmer und fuͤr das Land uberhaupt am besten thun, wenn sie den Paͤchtern baldigst Er—

leichterung gewährten und die Zehntenlast freiwillig auf sich naͤh— men (hort, hoͤrt!', aber es mußte nur unter billigen Bedingun— gen geschehen. Wenn das Arrangement wirksam seyn soll, so muß es allgemeine Verbindlichkeit auflegen; ist diese Noͤthi— aung aber nicht mit Zustimmung der Gutsbesitzer zu bewirken, so wird die jetzige Erbitterung und Feindseligkeit gegen die herr— schende Kirche nur von dem Paͤchter auf den prote— stantischen Gutsbesitzer übergehen. Wenn jedoch ein sol— ches Arrangement versucht werden sollte, so will ich der

Regierung nur zu bedenken geben, daß jetzt schon seit drei Jahren kein Zehnten mehr erhoben worden ist, und waͤre es nun wohl recht, ungeachtet dieser Suspendirung des

Gesetzes, den Irländischen Gutsbesitzern die Pflicht aufzulegen, den Zehnten jetzt mit Gewalt aufzubringen? Es ist der Regie— rung die ganze Zeit uͤber nicht gelungen, dem Gesetze Autorlitaͤt zu verschaffen, und es muß dies jetzt ihr erster Schritt seyn. Dies ist das einzige Mittel, nicht nur den Zehnten, sondern jede andere Art von Eigenthum in Irland zu sichern. Bei dem jctzigen Stande der Zehnten⸗Frage kann kein Arrangement sicher und befriedigend seyn, wenn nicht der Grundsatz der Abloͤsung nen hervor stechenden Zug desselben bildet. Die erste Pflicht der Regierung ist jetzt, die Autorität des Gesetzes wiederherzu⸗ stellen; dann wird sie bessere Aussicht haben, die Grundbesitzer zum feeiwilligen Beitritt zu dem Vorschlage zu bewegen.“ Herr

am,

Herren Capefigue, Lemontey und Anderer in deren historischm Werken auf die Spur gekommen sey.

und selbst mit ü sionen gehabt hat, so mußte es sehr auffallen, gestern in dem von dem Ministerium Unterrichts selbst herausgegebenen Journal Schlosser wird in Paris erwartet, . neue Materialien zu einer Geschichte der drei letzten Jahrhimn derte aufsuchen will.“

las:

Die unter den Auspizien des Fuͤrsten Czartoryski von din Herren Plichta und Kunath redigirte Polnische Zeitung „Ki

nika“ ist auf der Post mit Beschlag belegt worden.

Verschiedene sich hier aufhaltende Deutsche Fluͤchtlinge bei! sichtigen, ein politisches Blatt in Deutscher Sprache herauszun

ben; die erste Nummer soll in diesen Tagen erscheinen.

Heute schloß 5proc. Rente 105. 70. Sproc. 7J6. . . Zproc. do. I] proc. Cortes⸗-Obligat. 351. Ausg. Span. Schuld 16.

Frankfurt a. M.,

Da nun der Profesa Schlosser seit seiner Ankunft die Salons der Minister besuth den Herren Guizot und Thiers lebhafte Disliss daß man veoh des oͤff entlich „Hen wo er in den Bibliothckn

3. August. Oesterr. Fproc. Mettl

Shaw stimmte dieser Ansicht bei. Herr 8 Connell erkuͤrte darauf, daß man Zeit genug gehabt habe, seinen Plan in Erwaͤ— gung zu ziehen, da er ihn schon am 2. Mai dargelegt und spaͤ— ter mehrmals darauf angespielt habe, und Herr Littleton be— hauptete, die Autoritaͤt des Gesetzes sey aufrecht erhalten wor⸗ den, denn da, wo es der Regierung nicht gelungen sey, das Zehn— ken Eigenthum zu unterstuͤtzen, sey auch kein verfassungsmaͤßiger und gesetzlicher Grund zu ihrer Dazwischenkunft vorhanden ge— vesen. Lord Althorp sagte, er sey gewiß eben so sehr, wie ir⸗

gend Jemand, darum besorgt, den Paͤchter von der Last der Zehn— tin zu befreien und sie auf den Gutebesitzer zu uͤbertragen, aber esmuͤsse nur auch eine vernuͤnftige Aussicht da seyn, daß dieser Zweck er⸗ reicht werden koͤnnte, ohne einen von beiden Theilen zu beeintlächtigen und ohne die Paecification des Landes zu gefaͤhrden. „Ich muß offen gestehen“, fuhr der Minister fort, „daß ich dem Vorschlage,

die Gutsbesitzer sogleich zur Uebernahme der Zehnten-Last zu zwingen, nicht beitreten kann; man wuͤrde dies ohne Ungerech⸗ i gegen sie nicht bewirken koͤnnen, und es wuͤrde gewiß mehr . chaden als Vortheil bringen. Der Gutsbesitzer muß erst sicher seyn, daß er das, was er auf der einen Seite einbuͤßt, auf der anderen wieder erhalten wird. Wenn es der Regierung gelingt, den Zehnten einzutreiben, so wird sie dadurch dem Zehnten-Ei—

g83 g85. 4proc. 895. 89. 21proc. 53. —. Bank⸗Actien 1390. 1483.

u Gulden 207.

Anl. . —. Holl. 5pröc. Oblig. von 1832 94. ga. Loose 65. G. Sproc. Span. Rente 583. 531. Zproc. do. peth 383. 383.

Redacteur Cottel.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

1proc. 23.4 Part.“ Oblig. 1381. Br. Loose Br. Preuß. Praͤm.⸗Sch. 363. 561. do. Lori Pol

genthum Konsistenz verleihen, und ist dies erst erreicht, dann freilich werde ich es auch fuͤr klug halten, die UeCbertragung der Zehnten Last von den Schultern des Paͤchters auf die des Futsherrn so viel als moglich zu beschleunigen.“ Hr. Sergeant Perrin bemertte dagegen, daß man von allen Seiten zugege— ben habe, es wuͤrden den Zehntpflichtigen, wer sie auch seyn möchten, in keinem Fall mehr als z von der ganzen Summe auferlegt werden; er gab daher zu bebenken, ob man jetzt irgend einen Zehnten Theil von den Paͤchtern erheben duͤrfe, und fragte warum das Volt jetzt das volle Hundert entrichten solle, wenn * am Ende nur genoͤthigt seyn sollte, 59 oder 60 pCt. zu zah— len. Herr Sheil behauptete, die ganze Bill sey doch auf die Voraussetzung gegruͤndet, daß das von den Zehnten herruͤhrende Einkommen nicht lnger erhoben werden konne, daß das Gesetz nicht gegen den Pächter geltend zu machen sey, und fragte daher,

3 [.

warum man es nicht lieber gleich gegen den Gutsher

es : utsherrn geltend machen und das Einkommen von diesem erheben wolle. Die . dr Irländischen Gutsbesitzer erst einzuholen, ; Tage Zeit hinwegnehmen, J.

J.

n, wuͤrde vierzehn und man moͤge also das Amendement

r , a , e, , . . .

des Herrn O Connell lieber unverzüglich annehmen. (Hort, hoͤrt!) Herr A. Lefroy hingegen war der Meinung, man muͤsse den Irlaͤndischen Gutsbesitzenn Zeit vergoͤnnen, ehe man ihnen eine Grundsteuer auflege; er protestirte gegen den Plan, den Guts herren eine so schwere Last aufzubuͤrden, ehe diesen die Mittel gegeben wären, sich von denen, welche die eigentlichen Schuld— ner waren, naͤmlich von den Pächtern, dafuͤr bezahlt zu machen. Der Zehnten, sagte er, sey jetzt in Irland in suspenso, und es sey unvernuͤnftig, den Gutsbesitzern die Zahlung auf— zuwaͤlzen, ehe nicht der Zehnten wirklich wieder erhoben wuͤrde; die Paͤchter seyen mit dem Zehnten seit 3 Jah— ren im Rüuͤckstande, und die Gutsbesitzer koͤnnten diesen Ruͤckstand nicht auf sich nehmen. Herr Abercromby gab zu, daß es hart seyn wuͤrde, die Gutsbesitzer unverzuͤglich zur Zah— lung zu noͤthigen, aber er hielt das ihnen zu bewilligende Bo— nus von 60 pCt. fuͤr eine so große Lockung, daß sie ihr nicht widerstehen koͤnnten und gewiß die Zahlung baldmoͤglichst uͤber— nehmen wurden. (Daß das Amendement des Herren O'Connell, wonach den Gutsbesitzern ohne Weiteres die Zehntenlast in Gestalt einer Grundrenten Last von 60 pCt. des bisherigen Zehntenwerths, also mit einem Vortheil von 40 pCt., aufgebuͤrdet werden soll, was auf ganz Irland 400,000 statt 67, 000 Pfund machen wuͤrde, mit einer Majoritaͤt von 49 Stimmen durchging, ist bereits ge— stern gemeldet worden.)

London, 1. August. In der heutigen Sitzung des Oberhauses wurde auf den Antrag des Marquis von

Bute die Diskussion uͤber die London⸗, und Westminster— Bank auf. unbestimmte Zeit ausgesetzt. Die Bill gegen die Bestechungen bei den Wahlen passirte. Eine Menge

von Bittschriften gegen die Bill, wodurch die Dissenters zur Erwerbung akademischer Grade berechtigt werden sollen, wurden von geistlichen und weltlichen Lords vorgelegt, unter anderen eine durch den Marquis von Westmeath, die von einem der heftigsten Orangisten, Sir Harcourt Lees, herruͤhrt, und worin die Jesuiten eines Komplotts zum Umsturz der herrschenden Kirche in England und Irland beschuldigt werden; Sir Har— court bittet, vor den Schranken des Hauses erscheinen zu durfen, um Ihren Herrlichkeiten naͤhere Mittheilungen zu machen. Der Marquis nahm sich des Bittstellers an und sagte, er habe aufgehoͤrt, denselben, wie er es fruͤher gethan, als einen bloßen Schwaͤrmer zu betrachten; indeß wollte er wegen der vorgerüͤck⸗ ten Zeit der Session keinen auf dessen Gesuch gegruͤndeten An— trag machen. Der Herzog von Glocester Üüberreichte noch eine Petition der Universität Cambridge gegen die genannte Bill, worauf der Graf von Nadnor sich erhob, um auf die zweite Lesung dieser Bill anzutragen; er griff zunaͤchst die eben“ erwaͤhnte Petition an und vertheidigte die Anspruͤche der Dissen— ters aufs eifrigste.

Im Unterhause fragtß heute Herr Ruthven, ob die Regierung fuͤr den Fall, daß in Dublin die Cholera nochmals ausbraͤche und zugleich großer Mangel daselbst eintraͤte, ihre Vorkehrungen getroffen habe. Herr Littleton erwiederte, die Regierung habe noch keine Mittheilung daruͤber erhalten, daß dergleichen zu befuͤrchten sey, sie werde es aber nicht an Auf⸗ merksamkeit fehlen lassen, um allen solchen Fällen nach Kraͤften zu begegnen. Herr Bar nes trug auf eine Adresse an den Koͤ⸗ nig an, um Sr. Majestaͤt zu der heute im ganzen Britischen Reich eintretenden Freilassung der Sklaven Gluck zu wuͤnschen, die auch genehmigt wurde. Dann verwandelte sich das Haus wieder in den Ausschuß uͤber die Irlaäͤndische Zehnten-Bill.

Der Courier meldet: „Wir haben aus guter Quelle ver— nommen, daß in den Hollaͤndischen Gewaͤssern ein Geschwader fuͤr Don Carlos ausgeruͤstet wird, und daß Admiral Napier des— 6. auf schleunigste von London abgereist ist, um das Kommando

ber die Portugiesische Flotte zu ubernehmen und, wo möglich, jenes Geschwader unterweges aufzufangen. Sollte namlich Don Carlos Fortschritte machen, so , wie man allgemein glaubt, Portugal sich verpflichtet fuͤhlen, die Koͤnigin von Spanien nicht allein zur See zu unterstuͤtzen, sondern auch Truppen zu ihrem Beistand in Spanien einruͤcken zu lassen. Eine Jatervention Dom Pedro's zu ihren Gunsten wurde wahrscheinlich allen Par— teien annehmlicher scheinen, als die Einmischung irgend einer an— deren Macht, und sie duͤrfte von eben so wirksamen Erfolg seyn, wie eine Dazwischenkunft Frankreichs oder Englands. Leider hoͤren wir, daß einige unserer See-Offiziere die Pläne des Don Carlos be— foͤrdern helfen. Wir streiten ihnen zwar das Recht nicht ab, daß sie als Privatleute thun und lassen konnen, was sie wollen, zweifeln aber, ob sie klug handeln. Ihre Namen sind uns be— kannt, wir wollen sie jedoch jetzt noch nicht publiziren. Es wird noch Zeit genug dazu seyn, wenn sie sich einschiffen, um bei Don Carlos Dienste zu nehmen. Wenn dies jedoch geschieht, so wird man ihnen hoffentlich ein Gleiches widerfahren lassen, wie den Admiralen Napier und Sartorius. Die Admiralität strich diese aus der Liste, und man wird also Andere nicht ungestrasft das fuͤr Don Carlos thun lassen, was Jene fuͤr Dom Pedro nicht ungestraft thun durften.“

In Hull wird heute, als an dem Tage, wo die Sklaven— Emancipation in Kraft tritt, der Grundstein zu dem Wilberfor— ceschen Denkmal gelegt.

Nachrichten aus New-Hork zufolge, ist statt des Herrn Taney, dessen Ernennung vom Nord-Amerikanischen Senat ver— worfen wurde, Herr Woodbury, der bisherige Marine⸗-Secretair der Vereinigten Staaten, zum Secretair des Schatzamts ernannt worden. Die Ernennung des Herrn Stephenson zum Gesand⸗ ten in England hatte der Senat ebenfalls nicht genehmigt, worauf auch das Repraͤsentanten-Haus demselben, als seinem bisherigen Sprecher, die gewohnliche Dankbezeugung verweigerte und Hrn. Poindexter an seiner Stelle zum Sprecher ernannte. Man er— . fuͤr die erste Woche des Juli die Vertagung des Kon— gresses.

Am 22. April d. J., beim Ablauf des Freibriefes der Ost— indischen Compagnie, befaß dieselbe 5,399,872 Pfund baar und in Wechseln, fuͤr 6,746,820 Pfd. noch unverkaufte Guͤter, fuͤr

S9s, 000 Pfd. Eigenthum in Indien und China, fuͤr 250,000 Pfd. Eigenthum in den Britisch⸗Nord⸗Amerikanischen Kolonieen und auf dem Kap, fuͤr 6,420,900 Pfd. Eigenthum in England und noch einiges andere Vermoͤgen, zusammen 14,649,399 Pfd.

Nieder lande.

Aus dem Haag, 2. August. Einer in ber Staats— Courant enthaltenen Nachricht zufelge, haben die beiden Nie⸗— derlaͤndischen Kriegsschiffe „Zeeuw“ und „Snelheid“ waͤhrend ihrer Anwesenheit in St. Petersburg an einem See-Mansͤver Theil genommen, welches die Russische Flotte vor Sr. Maj. dem Kai⸗ ser ausfuͤhrte. Der „Zeeuw“ bildete dabei das Centrum der aus Linienschiffen bestehenden mittlern Kolonne, während die „Snel— heid“ bei der Backbords⸗Kolonne postirt war.

Am 6ten d. werden vor den hiesigen Assisen die Verhand⸗ lungen gegen den Buchdrucker Thompson beginnen, der sowohl wegen unerlaubter Verbindung mit den Belgiern als wegen ver— schiedener in dem Blatte „Etendard“ aufgenommenen Artikel gegen den Koͤnig und die Koͤnigl. Familie angeklagt ist.

Amster dam, 2 August. Die Spanischen Stagts⸗Pa⸗ piere machten diese Woche wieder eine bedeutende ruͤckgaͤngige Be⸗ wegung, da fortwährend große Partien fuͤr Belgische Rechnung jum Verkauf angeboten wurden. Man will dieses Zuruckgehen zwar el⸗ ner die Fffentliche Schuld betreffenden Phrase in der Thron⸗-Rede der Königin von Spanien beimessen, es ist aber viel wahrscheinlicher, daß die Abrechnungen und Regulirungen des Ultimo an den aus⸗ wärtigen Börsen den eigentlichen Anlaß gegeben haben. Fast alle übrigen Fonds haben durch diesen ,. mehr oder weniger ge⸗ litten. Gestern trafen von Antwerpen höhere Norirungen von Spa⸗ nischen Effekten ein, was fur proc. Perpetuelle eine Verbesserung von pCt. 6 Folge hatte. Aus Deutschland gingen mehrere Auf⸗ traͤge zum Verkaufe von 29 und zpCtiger Niederlaͤndischen wirkli= chen Schuld ein; die gleichzeitig aus England erhaltenen Ordres jum Einkaufe von Hollaͤndischen Staats-Papicren hielten den Ver⸗ kaufen nicht bloß die Waage, sondern fuͤhrten sogar eine Preis⸗Ver= besserung herbet. Geld bleibt vorraͤthig, und steht der Zinsfuß bei Leihgeschästen auf 2 222 pCt. Am Getraidemarkt war es gestern sehr stille mit Weizen; auch von Roggen ging nur eine Partie 118pfünd. Preußischen zu 130 Fl. und Kleinigkeiten 121pfuͤnd. Nheinischen zu Jas Fl. in andere Hände. Waͤhrend dieser Woche sind mehrere be⸗ deutende Partteen Futterhafer und zwar 73 78. 77pfuͤnd., zu 53. 57. 59 Fl. abgenommen und gestern würde fuͤr 77vfüͤnd. dito 61 Fl. an⸗ gelegt; sopfuͤnd. feiner Hafer galt 80 Fl.

Selg ien.

Brüssel, 2. August. Gestern las man im Indepen dant: „Dem Vernehmen nach, hahen die Justiz-Minister Hr Lebeau und der Minister des Innern Hr. Rogier ihre Entlassung ein⸗ gereicht. In der heutigen Sitzung der Repraͤsentanten⸗Kammer erklaͤrte jedoch der Minister des Auswärtigen, daß er von der Entlassung der Herren Lebeau und Rogier keine offizielle Kennt⸗ ö. habe und folglich keine Erklaͤrung in dieser Hinsicht geben

nne.“

Die Emancipation meldet: „Es scheint unzweifelhaft, daß uns Sir Robert Adair, bisheriger Großbritanischer Ge— sandte am hiesigen Hofe, binnen Kurzem verlassen wird. Be— kannt ist, daß Sir Robert seine Mission in Belgien immer als 9 letzte oͤffentliche Handlung seiner politischen Laufbahn angese⸗

en hat.“

Die Liquidationen am letzten Abrechnungstage sind an un— serer Boͤrse ziemlich gut abgelaufen, und die Course, namentlich der Spanischen Fonds, haben sich darum auch schon wieder et⸗ was besser gestellt.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 1. August. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Wilhelm Friedrich Heinrich der Niederlande, der am Montag Abend von IJ. MM. dem Konig und der Koͤnigin Abschied genommen hatte, schiffte sich am 29sten v. M. wieder auf dem Hollaͤndischen Kriegsfahrzeuge ein, mit welchem er hier einge— troffen war und fuhr zunaͤchst nach dem Schlosse Tullgarn, wo—⸗ hin sich der Kronprinz bereits wieder begeben hatte, und von wo der junge Prinz, nachdem er daselbst vorgestern das Mit⸗ tagsmahl eingenommen, seine Reise nach Karlskrona fortgesetzt hat. Se. Majestaͤt der König wollte sich morgen ebenfalls nach Tullgarn begeben, um waͤhrend des Sonntags bei dem Kronprinzen und der Kronprinzessin zu verweilen.

Seit 14 Tagen haben wir hier im Schatten eine Hitze von 33 bis 34 Centigrad (264 bis 277 Réaum. ). In mehreren Provinzen, namentlich in Ostgothland, Wermland, Schonen und Westgoihland ist man fuͤr das Fruͤhjahrs-Getraide und fuͤr den Kartoffelwuchs sehr besorgt.

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Hannover, 4. August. Die Hannoverschen Stände wa—⸗ ren in der letzten Zeit vorzugsweise mit der Berathung der neuen Gesetze uͤber die Personen⸗, Besoldungs⸗, Einkommen und Gewerbe⸗Steuer beschaͤftigt. Es sind diese Gegenstaͤnde um so bedeutender, als nicht nur in den neueren Zeiten üͤber— haupt die Finanzen den wichtigsten Zweig der Verwaltung bil— den, sondern auch in unserem Staate dieselben fuͤr diesen Au— genblick sich in einem Uebergangs-Zustande befinden. Zu den Einnahmen des Staates, welche durch die direkten Steuern auf— gebracht werden, tragt die Grund⸗ und Haͤuser-Steuer am mei— sten bei, indem unser Land vorzugsweise ein Ackerbau treibendes ist; das Einkommen der Unterthanen aus den anderen Erwerbs— zweigen soll nun direkt durch diese vorliegenden Steuern getroffen werden. Durch die Gewerbe⸗Steuer, von welcher man einen Ertrag von 132,500 Rthlr. erwartet, wird das Einkommen aus Gewerben und Handel herbeigezogen. Da die Einnahme des Einzelnen hierbei ohne die gehe sstg ten fiskalischen Maßregeln gar nicht ermittelt und danach die Steuer bestimmt werden kann, so muß man sich begnuͤgen, nach gewissen äußerlichen Bestimmungen Klassen fest— zusetzen, und die re- ,. Gewerbtreibenden in dieselben zu ver⸗ theilen. Aehnlichkeit mit der Gewerbe-Steuer hat die Besol—⸗ dungs⸗Steuer, denn so wie dort die Einnahme, welche der Ge—

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