Neueste Nachrichten.
Paris, 1. August. Der Fuͤrst von Puͤckler⸗Muskau 2 gestern Abend die Ehre, von Sr. Majestäͤt empfangen zu
rden.
Die Pairs-Kammer begann heute ihre Geschaͤfte in Ge⸗ genwart von etwa 60 Mitgliedern, von denen die 4 juͤngsten, die Grafen von Montalivet, Lanjuinais, Chollet und Herr Barthe, provisorisch die Secretariats-Geschaͤfte uͤbernahmen. Nachdem der Praͤsident die Eroͤffnungs-Rede des Koͤnigs vorgelesen, er—
folgte die Zusammenstellung der 7 Bureaus durch das Loos.
Waͤhrend dieser Ope
. ie Zahl der anwesenden Pairs war lerweile bis auf 84 gestiegen. Die meisten Stimmen erhiel— ten die Grafen Klein, Alexander von Larochefoucault von Germiny und der General von
demnach zu Secretairen proklamirt. Nachdem endlich auch noch
in den Bureaus die Praͤsidenten, Vice-Praͤsidenten und Secre⸗ taire derselben ernannt worden, wurde die Kommission zur Ent⸗
werfung der Adresse als Antwort auf die Thronrede zusammen—
gesetzt; sie besteht aus den Herren Roy, Tripier, BertinDevaur,
von Broglie, Bassano, Barthe und Portalis. Die Kammer trennte sich ohne Anberaumung ihres naͤchsten Sitzungstages.
Die heutige
ann mit einem Sireite uber die Praͤsidentschaft.
Tags zuvor in einer vorbereitenden Sitzung wegen Krankheit des Herrn Gras-Préville den Vorsitz gefuͤhrt habe, der
daher sein Recht als Aeltester der Versammlung geltend mache. Da Herr Gras-Préville ein Legitimist ist, so widersetzten sich
natuͤrlich die Centra seinen Anspruͤchen, und mehrere ministerielle
Deputirte riefen ihm zu, er sey zu krank, um den Vorsitz zu fuüͤhren. Herr Luneau verlas dagegen das Reglement, das bis zur Wahl eines Präsidenten dem Aeltesten der Deputirten das Praͤsidium zuerkenne. Der General Leydet stimmte dieser Ansicht bei, wahrend die Herren Viennet und von Salvandy behaupteten, daß dem Hrn. Bädoch der Praͤ— sidentenstuhl verbleiben muͤsse. Herr Renouard theilte die Meinung des Legitimisten Herrn v. Laboulie, daß die Session
mitt ⸗
und Anthouard und wurden
erste Sitzung der Deputirten⸗Kammer be⸗ Die Herren édoch und Gras-Préville bestiegen gleichzeitig den Praͤ⸗ sidentenstuhl, indem der Erstere sich darauf berief, daß er bereits
Letztere aber erklärte, daß er von seiner Unpaͤßlichkeit hergestellt sey und
890
mit dem heutigen Tage erst beginne, und daß sonach dem Hrn. Gras⸗-Préville der Vorsitz gebuͤhre. Derselben Ansicht war Hr. Gillon. Als es indessen zur Abstimmung kam, entschied die Mehrzahl der Versammlung sich dahin, daß Herr Bedoch den Praͤsidentenstuhl behalten solle. Nach diesem ersten Gewalt—
ren der Kammer nannten, blieb Herrn Gras⸗Prville, der sich bis dahin auf der Rednerbuͤhne befunden hatte, nichts weiter uͤbrig, als seinen Platz als Deputirter neben den Herren Henne— quin und Laboulie einzunehmen. Kurz darauf zogen saͤmmtliche
der Praͤsidenten und Secretaire derselben zu schreiten. Um
3! Uhr nahm Herr Béedoch wieder den Praͤsidentenstuhl ein,
und es begannen die Berichte uͤber die Vollmachten der Depu⸗
tirten. Nachdem einige 50 dieser Letzteren aufgenommen und
vereidigt worden, erschien ein Bote der Pairs-Kammer mit der Meldung, daß diese Kammer sich desinitiv constituirt habe. (Die Verificirung der Vollmachten dauerte bei dem Schlusse dieses
Berichts noch fort.)
nachdem sie einen Handels -Traktat mit ; Nassau abgeschlossen, es verabsaͤumt habe, den Kammern die noͤ—
sel, welche Frankreich eine Verbindlichkeit auferlegt, naͤmlich die Herabsetzung des Einfuhr-Zolis von Mineralwassern. Diese Herabsetzung ist durch die Verordnung vom 29. Juni 1833 ver— fügt worden; sie wurde sodann in das der Deputirten-Kammer am 3. Februar 1834 vorgelegte Zollgesetz aufgenommen. Da dies Gesetz nicht diskutirt wurde, so ward jene Reduction durch eine Verordnung vom 2. Juni d. J. nochmals bestaͤtigt. Der Herzog von Nassau hat, um sich den ihm durch den Traktat auferlegten Verpflichtungen zu entziehen, zu dem sonderbaren Vorwande seine Zuflucht genommen, daß die Reduction, obgleich sie wirklich bewerkstelligt war, noch durch kein Gesetz in der er— sten Session der Kammern bekräftigt worden sey. Man ersieht
schritte, wie selbst mehrere ministerielle Deputirte das Verfah⸗
Ueberbringer derselben.“ anwesende Mitglieder, etwa 300 an der Zahl (Herr Berryer fehlte), sich in ihre resp. Buteaus zuruͤck, um daselbst zur Wahl
hieraus, worauf sich die gegen das Ministerium gerichteten WM. wuͤrfe zuruͤckfuͤhren lassen.“ 6. Das Journal des Dabats enthaͤlt folgende Nachrich aus Bayonne vom 27. Juli: „Die von Zumalacarreguy b,. fehligten Insurgenten sind in diesem Augenblick ganz eingeschlo sen; Rodil hat alle seine Streitkräfte zusammengezogen und hu alle Ausgaͤnge besetzt, die nach der Franzoͤsischen Graͤnze hin ausgenommen. Wir erwarten stuͤndlich die Nachricht von einem entscheidenden Treffen; vielleicht sind die Fluͤchtlinge selbst di] Im Journal de Paris liest man!
„Die Regierung hat heute eine telegraphische Depesche aus Ba honne erhalten. Man spricht in dieser Stadt von zwei Gefech / ten zwischen den Truppen der Koͤnigin und den Insurgenten. Die Details davon kannte man noch nicht; nur so viel ist g. wiß, daß sich in Folge dieser Gefechte die Insurgenten der Graͤnze noch mehr genaͤhert hahen.“ Ein anderes Blatt enthot eben dieses Schreiben mit folgendem Zusatz: „Eine getaͤusch Hoffnung ware in der jetzigen Krisis eine schlimme Sache, schon einige von den Anhängern der Koͤnigin gegen Rodil 1
murren anfangen.“ Die Gazette de France enthält Folgende; Nach der Eroͤfsfnung der Kammern versammelten sich gestern die Oppositions-Deputirten in der Wohnung des Herrn Lafsitte, um sich daruͤber zu verstaͤndigen, fuͤr welchen Ort die an mehre⸗ ren Orten zugleich gewählten Deputirten optiren und welche Kandidaten den andern Orten dafuͤr vorgeschlagen werden sollten.
Mehrere hiesige Blaͤtter hatten aus Deutschen Zeitungen die Nachricht aufgenommen, daß die Franzoͤsische Regierung, dem Herzogthum J. thigen Vorschlaͤge zur Ausfuͤhrung dieses Traktats zu machen. Das Journal de Paris findet sich dadurch zu folgender Er⸗ klaͤrung veranlaßt: „Der Traktat enthaͤlt nur eine einzige Klau⸗
„Das Hauptquartier des Königs Don Carlos war am 26. Juli n Santestevan, 6 Meilen von Pampelona; Zumalacarreguy hach das seinige noch naher an dieser Stadt. Rodil hat seine Strein ö kraͤfte mit denen Espartero's und Jaureguy's vereinigt, da dr
1 König die seinigen auch alle konzentrirt. Die Koͤniglichen Tru,
pen brennen von Kampflust, aber Rodil weicht ihnen bestän, dig aus.“
— Heute schloß 5proc. Nente pr. Compt. 105. 35. fin com,
Zoroc. pr. compt. 75. 10. fin eour. 75. 40. pro,
Neap. 92 70. proc. Span. Rente 533. Zproc. do. 351. Cr
tes 36. Ausg. Span. Schuld 16. ö
. ö .
. 94 .
Straßburg, 31. Juli. Heute fruͤh hat die Behoͤrde di 2
gegen die Aufloͤsung der National⸗-Garde gerichtete Protestatin in der Behausung derjenigen Buͤrger, bei denen sie zur Unten zeichnung hinterlegt war, in Beschlag nehmen lassen. I.
3
Frankfurt a. M., 4. August. Oesterr. 5proc. Mernl, [2
98H. 981. proc. S873. S883 21proc. 53. — proc. 23 - Bank-Actien 1488. 1483 Part. Oblig. 1383. Br. Loose 1090 Gulden 207. Br. Preuß. Praͤm⸗Sch. 56. 56. do. ru. Anl. 935. —. Holl. 5proc. Oblig. von 1832 941. 945. Pol Loose 653. 653. 5proc. Span. Rente 58. 573. Zproc. do. pen ö
— 1
NRedacteur C ςt cl — ware 2 , - R Q—ᷣ—¶
didaten
Allgemeine
Preußische Staats- Zeitung.
x 21g.
Berlin, Sonnabend den 9tn August
—
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Se. Majestaͤt der König haben dem Professor Wippel, Bibliothekar der Kadetten-Anstalt in Berlin, den Rothen Adler— FIrden vierter Klasse zu verleihen geruht.
Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung
zu Erfurt ist die erledigte katholische Pfarrstelle zu Ger⸗ bershausen mit den Filialen Rimbach und Fretterode dem bishe— rigen Pfarrer zu Rohrberg, J. C. Kellner, die erledigte evan⸗ gelische Pfarrstelle zu Ringleben dem bisherigen Diakonus zu
eißensee, J. Fr. Hahn, und die erledigte evangelische Nach— mittags-Predigerstelle an der Thomaskirche zu Erfurt dem Kan— Augustin Petersen verliehen worden; zu Trier ist der Königl. Superintendent und evangelische rediger Zimmermann zum ersten Prediger in Saarbruͤcken ernannt worden. .
Angekommen: Se. Excellenz der General der Kavallerie und kommandirende General des Borstell, von Koblenz.
Der General-Major und Commandeur der 6ten Landwehr— Brigade, von Hedemann, aus dem Mansfeldschen.
Der Minister-Resident mehrerer Deutschen Hoͤfe am hie— Hofe, Kammerherr von Rebeur, von Luͤben.
Illten Armee ⸗Corps, von
err , , o — —— k
ö Gedruckt bei A. W. Hayn.
9977 12119 Bekanntmachungen.
Bekanntmachung.
Ein Theil des alten Schlosses zu Ruͤgenwalde, der sogenannte Kirchenflüͤgel, bestehend aus der ehemaligen Schloßkirche, einem Anbau und dem Thorflügel, wesche Letztere jeder eine eingerichtete Wohnung enthalten, sammtlich zu einer Laͤnge von 173 Fuß, massto und zu einer Höͤße von drei Etagen erbaut, und im Aeu— ßeren im uten baulichen Srande nebst einem dazu gehoͤrigen Garzen von etwa 37 AR. Flaͤchen-Inhalt Uud Hafraum, soll hoherer Anordnung gemaͤß Fffent— lich an den Meisthietenden verkaust werden.
Kaufließhabern wird solches mit dem Bemerken be⸗ kannt gemacht, daß dies Gebäude ganz in der Naͤhe der Wipper belegen und zur Einrichtung einer Fabrik geeigner ist.
Der Termin ist
1f den 29. August d. J., Vormittags
um Zehn Uhr,
auf dem Königl. Domalnen-⸗Rentamt Rügenwalde vor dem Herrn Domainen⸗Departementsrath anberaumt, und sind die allgsemein-g und besonderen Verkaufs Bröingungen nebst Veränßerunasplan vor dem Ter— min sowohl auf dem gedachten Rentamt als in unserer Registratar zu jeder Zeit einusehen. Das Minimum den Kaufneldes ist auf 2321 Thlr. 20 sgr. festgestellt.
Cöͤrlin, den 27. Juli 18334.
Königl. Regierung. e n
Die im Stolpschen Kreise belegenen Guͤter Zezenow und Dargeroese nebst Pertinenzien und Gerechtigkeiten, welche nach der unterm 12. und 15. Maͤrz 18332 auf— genommenen landschaftlichen Taxe und zwar Zezenow auf 33,444 Thlr. 23 szr. 4 pf., Dargeroese aber auf 13,675 Thlr. 11 szr. 3 pf. gewürdigt worden, sind Thei⸗ lungshalber auf den Antrag der Erben der Casper Wilhelm von Zitzwitz zur freiwilligen Subhastation ge⸗ stellt, und ist zum offentlichen Verkauf ein Bietungs— Termin auf den 7. Februar 1835, Vormittags 10 Uhr, in unserm Partheienzimmer vor dem Deputirten Ober⸗Landesgerichts⸗Rath Hendeß angesetzt worden; welches hierdurch mit dem Bemerken zur oͤffentlichen Kenntniß gebracht wird, daß die Taxe, der neueste Hy— potheken⸗ Schein und die Kaufbedingungen taͤglich in unserer Coneurs-Registratur eingesehen werden konnen.
Collin, den 29. Mai 1834.
Civil-Senat des Königlichen Ober
Landesgerichts.
Bekanntmachung. ; dach Angabe der praͤsumtiven Eiben des zu Kroitsch
bei Liegnitz am 12. September 1836 ab intestato ver- storbenenen, ehe naligen Negierungs,⸗Assessor und pen, vor dem Herrn Ober-Apvellationsgerichts-Assessor sionirten Bürgermeisters Witte, sollen noch zwei Nef⸗ Magnus, Vormittags um 11 Uhr, in unserm Instrue—
fen des Erbleßers, die. Gebrüder Ernst und Friedrich Claß zu den Erhen gehoren, deren Curator J. C. Juͤn⸗
sind, auf ihre otfentliche Vorladung angetragen hat. — Genannte Gebrüder Elaß werden daher aufgefordert, sich spateen? in dem vor dem Oher⸗Landetgerichts⸗ Assesso von Boenigk auf den 10. October d. J., Vormittags , anberaumten Termime zu melden, widrigenfalls die übrigen Vraͤrendenten, so weit sie sich legitimiren, fuͤr die alleinigen Intestaterben angenommen, ihnen alt solchen der Nachlaß zur freien Disposition verabfolgt, ste, die Gebrüder Claß aber, falls sie nach ihrer erfolg—⸗ ten Präͤclusion sich melden, fuͤr schuldig erachtet wer— den fellen, alle Handlungen und Dispositionen der gedachten Erben anzuerkennen, ohne von ihnen weder
Bemerkten eingeladen werden, daß die Taxe, de den — ; = . en, da xe, der neueste gel, da sie ihrem Leben und Aufenthalt nach unbekannt Hypotheken-Schein von diesem Gute und die beson⸗
Mit Bezugnahme auf die den Stralsundischen Zei—
und jede, welche an die Verlassenschaft des im Jahre 1832 zu Kieshof verstorhenen Paͤchters Peter Jarob Christian Holst und an den Nachlaß dessen unsaͤngs mit Tode abgegangenen Wittwe Regina Maria, ge— bornen Braun, aus irgend einem Grunde Rechtens Forderungen und Anspruͤche haben, zu deren Anmel— dung und Beglaubigung in termino den 11. oder 31 August, oder aber am 19. September d. J.,. Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofzericht bei Strafe der Praͤelusion hierdurch geladen, welche am 16. Oktober d. J., Morgens 10 Uhr, foͤrmlich erkannt werden soll.
Datum Greifswald, den 12. Juli 1834.
Königl. Preuß. Hofgericht von Pom mern
und Rügen.. v. Moͤller, Praeses.
n.
Durch die, den Stralsundischen Zeitungen in exQ tenso inserirten Ladungen vom heutigen Tage, sind aile und jede, welche an die gesammte Nachlaßmasse des im vorigen Monat verstorbenen Hauptmanns Carl Friedrich von Hintzenstern auf Zarrentin, namentlich an die dazu gehörenden, im Grimmer Kreise belegenen Hüter Zarrentin und Kirchbaggendorff nebst Inventa— lien und sonstigen Pertinentiéen, aus irgend einem runde Rechtens, insbesondere auch aus einem lehn rechtlichen Grunde, welcher Art er sey, Anspruͤche and Forderungen haben, oder machen zu koͤnnen, ge— meint seyn sollten, geladen, solche entweder am 11. und 31. Auguß oder 19. September d. J., Morgens 10 Uhr hierselbst anzumelden, und rechtẽgenüͤgend zu bescheinigen, bei Strafe der Praͤelusion, welche am 10. October d. JF, Morgens 19 Uhr, foͤrmlich erkann: und aucgesprochen werden wird.
Datum Greifswald, den 12. Juli 1834. Koönigl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen. v. Möller, Praeses.
Subhastations⸗Patent.
Zum Verkauf des im Ine wraelawschen Kreise bele— enen, jur erbschaftlichen Creditmasse des Benediet Johann Alexander Jegika gehoͤrigen freien Allodial— Nitterguts Balejewo Nie. 3, welches landschaftlich auf 11.815 Thlr. is szr. O pf. abgeschaͤtzt ist, steht, da in zem am 3. Jun 1833 angestandenen peremtorischen Termine sich kein Kauflustiger gemeldet hat, im Wege der notwendigen Säbhastation ein neuer peremtori— scher Bietungs⸗Termin auf
den 11. September d
. 2
tions-Zimmer an, zu welchem Kauflustige mit dem
deren Kaufdedingungen in unserer Subhastations-Re— gistratur eingesehen werden koͤnnen. Bromberg, am 2. Mai 1834. Königl. Preuß. Land, Hey
. Subhastations⸗Patent.
Zum Verkauf der in hiesigem Bromberger Depar⸗ tement und dessen Kreise, eine Meile von der hiesigen Stadt belegenen, zur Catharina Klahrschen erbschaft⸗ lichen Liquidations⸗Masse gebörigen, auf 29, 399 Thlr. 1 sgr. J yf. gerichtlich abgeschaͤtzten adeligen Guter
Rechhungslegunz noch Ersatz der erhobenen Nutzun— gen zu fordern, berechtigt zu sein, un sich lediglich mit Fem, wat alsdann von der Erbschaft noch vorhan⸗ den ist, zu begnügen.
Glogau, den 4. Juli 1834. ;
Königl. Preuß, , . von
nothwendigen Subhastation ein Bietungs⸗Termin auf den J. Januar 18335,
vor dem Deputirten Herrn Landgerichts⸗Rath Koehler an, zu welchem Kaufluͤstige mit dem Bemerken einge— laden werden, baß die Taxe, der neneste Hypotheken- Schein dieser Güter in ünserer Snbhastations-Regi⸗
tungen ausführlich inserirten Proclamata, werden alle
Polnisch Cjers? nebst Zubehör, stehet im Wege der
Vormittags um 10 Uhr, in unserm Geschaͤfts-Lokale
2
— 4
— —
Zugleich wird der seinem Wohnorte nach unbekannte Starost Thomas Ignatz von Galecki, welchem ein Ver— aufsrecht an den gedachten Gätern zustehet, hierdurch oͤffentlich vorgeladen, in diesem Termine Behufs Wahr—⸗ nehmung seiner Gerechtsame zu erscheinen.
Bromherz, den 31. Mai 1854.
Königl. Preuß. Landgericht.
—
let, i o g.
In dem Hypotheken-Buche des im Samterschen Kreise, Departements Posen, helegenen adeligen Guts Ottorowo stehr Rubrica III. No. IJ. die Summa von 166 Thlr. 20 sar. oder 1000 Polnischen Gulden einge⸗ tragen, welche der vorige Eigenthuüͤmer des Guts, Jo⸗ seph v. Moszezenszki liut Protokolls vom 28. Mai 1796 als eine zu 5 pCt. zinsbare Real-Schuld, die er zu— folge des mit den Bruͤdern Carl und Nicolaus v. Bro— aikowski unterm 29. November 1784 geschlossenen Kauf-Contrakts für die ungenannten Erben des Ga— briel v. Woyeicki übernommen, agnoseirt hat. Der jetzige Besitzer des Guts, Stanislaus Graf v. Moszeieniki behauptet, daß diese Schuld laͤngst getilg! sey, da er aber daruber weder eine beglaubte Quit- tung des letzten Inhabers vorzeigen, noch diesen In⸗ haber oder dessen Erben dergestalt nachweisen kann, daß dieselben zur Quittungsleistung aufgefordert wer den koͤnnten, so haben wir auf seinen Antrag einen Termin jur Anmeldung aller derjenigen, welche auf die gedachte Real-Schuld Ansprüche formiren, so wie etwanige Cessionarien, Pfand⸗ und andere Inhaber auf ö Vormittegs um 10 Uhr, vor dem Deputirten Land⸗ gerichts-Rath Helmuth hier in unserm Instruetions« Zimmer anberaumt, zu welchen wir dieselben unter der Verwarnung hiermit vorladen: daß jeder Ausblei⸗ zende mit seinen etwanigen Ansprüchen auf das oben zenannte Gut ruͤcksichtlich der erwaͤhnten Schuld praͤ— eludirt, ihm deshalb ein ewiges Stillschweigen aufer⸗ leat und die Schuld selbst im Hypotheken-Buche ge— loͤscht werden wird. Posen, pen 12. Juni 1854.
Koͤnigl. Preuß. Landgericht.
, Auf den Antrag der Geschwister Nießmann aus Bo—⸗ densee, namentlich: Antonie, verehelichte Heiteam zu Sindau, Elisabeth, verehelichte Schluͤter zu Nordheim. Franz Nießmann, Foͤrster zu Kuͤllstadt im Preußischen, Therese, verehelichte Jung ju Berenshausen und des Carl Anton Nießmann ju Bodensee, wird der seit mehr denn 10 Jahren abwesende Joseph Nießmann aus Bodensee, hiesigen Amts, hierdurch edietaliter vorgeladen, am 5. November d. J., Mittewochs nach dem 23. Sonntage Trinitatis des Morgens um 9 Uhr, am hiesigen Amte, entwe⸗ der in Person oder durch einen hinreichend legiti⸗ mirten Bevollmächtigten zu erscheinen, widr genfalls derselbe im Nichterscheinungssalle für todt erklaͤrt, und dessen bither unter Curatel gestandenes Vermoͤgen an seine naͤchsten Intestat-Erben ausgeantworter werden soll. Daneben werden alle Erb-⸗Interessenten des ab— wesenden Joseph Nießmann gleichfalls edictaliter vor⸗ geladen, im anberaumten Termine entweder in Person oder durch genugsam Bevollmaͤchtigte zu erscheinen, und ihre an denselben etwa habenden Erbanspruͤche geltend zu machen, widrigenfalls sie damit praͤeludirt werden sollen. Catlenburg⸗Sindau, den M. Januar 1834. Koͤnigl. Großbritannisch-Hannoversches Amt. s (L. S.) von Könemann.
aten.
Dieses bedeutende und an Umfang kaum aͤhnlich Muhlen⸗Hrundstüͤck besteht aus.: . 3 großen massioen Gebäuden mit 17 Mahlgaͤngen;
1 Waltmuͤhle mit 10 Haͤmmern; neuen mit 2 Gattern eingerichteten Schneide Muhle um einen Block mit einem Male zu schneiden großen massiven Wohnhause; kleinen desgleichen; Mittel⸗Wohnhause von Fachwerk; guten Speicher desgleichen, das untere Stoch werk jedoch gewölbt; 1 großen Garten beim Hause; ; ohngefaͤhr 14 Morgen Land und 18 Morgen Wiesen. Mehrere Schuppen, Stallgebaͤude, Schirrhaug und einige freie Bauplaͤtze; sämmilichke Gebäude, Muͤhler, und Schleusen⸗Werke befinden sich in einem sehr gu⸗ ten Zustande, liegen an der schiff baren Brahe und nut eine Meile von der Weichsel entfernt.
hö ee ogie, .
lerschen Erben gehoͤrige Rittergut Nahrten aus ftele Hand verkauft werden. . .
Dieses Gut ist im Guhrauer Kreise in Niedrn Schlesien, eine Meile von Guhrau und drei Meiln don Glogau entfernt, gelegen, und hat eirca 12 Scheffel Aussaat. Der Unterzeichnete ist mit dem Verkaufe des Gun beauftragt, und ladet hierdurch Kauflustige ein, in Termine, den 15. Oetober dieses Jahres, in seinen Geschaͤftszimmer zu Glogau, Behufs Abschließung da Kaufvertrages, zu erscheinen. ; Naͤhere Auskunft wird von Unterzeichnetem sowohl wie auch an Ort und Stelle zu Nahrten jederzeit gen ertheilt werden. Glogau, den 29. Juli 1834.
urn ch, Justiz⸗Commissiono⸗Rath.
Pfandbriefe geschieht vom 15. bis 31. August ., Vo
Straße Nr. 9. Berlin, den 4. August 1834. Königl. Ostpreuß. General-Landschafts— Agentur.
F. W. Behrenht.
x 2 0 2 Q Q α d 2 D Q οᷣòᷣ—&:/᷑ᷣ: / gᷣ ,,,, meme me,
Literarische Anzeigen. Bei E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn Nr.), ist so eben erschienen:
Rangᷣ und Quartier ⸗Liste der Königl. Preus. Armee
1 großen von Hol; erzichteten Gebaͤnde mit! Mahlgäaͤngen, 1 Lohmühle mit 4 Stampfen un
Theilungshalber soll das den Oberst von Trützs
Die Einldsung der faͤlligen Coupons Ostpreußischn
mittaas von 9 — 12 Uhr, in der Neuen Schoͤnhauset;
shen s Abgereist: Der General-Major und Inspecteur der 1sten Ingenieur-Inspection, von Reiche, nach Stettin.
Z3eitungs-Nachrichten. . 48
Rußland.
St. Petersburg, 6. Aug. (Ham b. Korr.) Dem Vernehmen nach, werden Ihre Königl. Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin von Preußen nur noch 6 Tage in unserer Mitte verweilen und bereits am 28sten d. M. (9. Au— gust) die Ruͤckreise antreten. Am letzten Sonntage gab die Artillerie des Garde / Corps än großes Feuerwerk, welches durch die Allerhoͤchste Gegenwart der Kaiserl. Familie und ihrer erlauchten Gaͤste verherrlicht wurde. Das Wetter war uͤberaus guͤnstig und ein großer Theil der Be— voͤlkerung unserer Hauptstadt hatte sich dabei eingefunden. — Als am Schlusse desselben die Chiffres des Koͤnigs von Preußen, des Kronprinzen und der Kronprinzessin, von Lorbeerkraͤnzen und Genien umgeben, in vielfarbigem Brillantfeuer erstrahlten, wur⸗ den sie mit lautem Jubel begruͤßt, in welchen die herrliche Musik der dort versammelten Orchester aller Garde⸗Regimenter mit ein⸗ stimmte. Aus dem Polonais ist in einige andere öffentliche Blaͤt— ter die Nachricht uͤbergegangen, es sey das Todes- Urtheil von Vysozki und acht Fähnrichen der ehemaligen Polnischen Armee bereits von dem Kaiser bestäͤtigt worden. Sicherem Vernehmen nach, duͤrfte aber, wenn ein solches Urtheil wirklich erfolgen sollte, dasselbe keiner besonderen Bestaͤtigung des Kaisers beduͤrfen, da der Fuͤrst v. Warschau mit der vollen Autorität des juris vitae adus necis bekleidet ist. Wir sind uͤbrigens fest uͤberzeugt, daß der Urtheilsspruch, welcher uͤber die Urheber des Polnischen Auf— standes erlassen werden durfte, den bis jetzt daruͤber verbreiteten Meinungen und Ansichten nicht im Mindesten entsprechen werde. Deer beruͤhmte Seefahrer, Capitain Roß, hatte sich hier der freundlichsten Aufnahme zu erfreuen. Vor seiner Abreise wohnte derselbe zur Seite des Kaisers einer großen Revue und einem SBSee-⸗Manoͤver bei, welches bei Krasno⸗Gorko unter persoͤnlichem Befehl des Kaisers stattfand, und an welchem 18 Linienschiffe, mm, 2 Korvetten und mehrere kleine Fahrzeuge Theil nahmen.
-.
( Frankreich.
Paris, 1. August. In der heutigen Sitzung der Deputir— ten⸗Kammer sind bereits einige hundert Deputirte, deren Pa⸗ ire in Ordnung befunden wurden, aufgenommen worden, wo— dei indessen zu bemerken ist, daß die Berichte uͤber alle zweifel⸗ hafte Wahlen von den Bureaus vorweg bis nach einer reifliche⸗ ren Pruͤfung zuruͤckbehalten worden sind.
Der Temps ist der Meinung, daß der erste Theil der ge— genwaͤrtigen Session etwa 4 Wochen dauern werde, worauf die Kammern bis zum Monat Oktober oder November prorogirt voerden wuͤrden.
Die hiesigen Zeitungen haben, je nach den verschiedenen
2
für das Jahr 1834. (Mit Genehmigung Sr. Majeslaͤt des Königs)
alphabetischen Namen⸗-Reagister. TSvo. broch. Preis: A sgr.
Volke⸗Kalender mit hundert Holzschnitten. Bei uns erscheint Ende September d. J. ein „Deutscher Volks⸗Kalender fuͤr 1835. verbunden mit einem Jahrbuch des Nuͤtzlichen und Unterhaltenden.“ Herausgegeben von F. W. GHubitz,
Die Hereules-⸗-Mühle in Brom berg soll nach der Uebereinkanft der Besitzer derselben oͤffentlich an den Meistbietenden in dem am 2t en Oktober die⸗ ses Jahres in Bromberg in dem Muͤhlen-Wohnhausce
Nieder⸗Schlesien und der Lausitz (L. 8.) v. Goetze.
stratur eingesehen werden konnen.
machenden Bedingungen verkauft werden.
mit hundert Holischnitten, ton demselben und unter dessen Leitung gefertigt. Geheftet. 224 Seiten stark. . Preis 10 sgr. Ausführlichere Anzeigen sind bei uns und in allen
anberaumten Termine und unter den dort bekannt zu Buchhandlungen unentgeltlich zu haben.
Berlin. Kochstraße Nr. J0. Vereins⸗Buchhandlung.
Nebst einem Rachtraie, die früher in der Arme ge. standenen Herren Offillere ic. betreffend, und einen 8
Ansichten, zu denen sie sich bekennen, mehr oder weniger an der Thron-Rede des Königs auszusetzen. Alle stimmen jedoch darin uͤberein, daß sie weit hinter den Erwartungen zuruͤckbleibe, die man sich von einem solchen Aktenstuͤck zu machen berechtigt sey. Der Constitutionnel findet die Sprache derselben matt und schwankend, ein getreues Abbild des Ministeriums selbst; man habe, sagt dieses Blatt, weit bestimmtere Aeußerungen uber die von der oͤffentlichen Meinung geforderten Reformen, be— sonders aber uͤber die allgemein gewuͤnschte Einfuͤhrung einer größeren Sparsamkeit, und uͤber die auswaͤrtigen Verhaͤlt— nisse erwartet. „Wir bedauern“, sagt der Constitution— nel, „das gaͤnzliche Stillschweigen der Krone uͤber die Verminderung der das Land erdruͤckenden Lasten, uͤber das furchtbare Defizit, das einen Abgrund in die Finanzen gräbt, und uͤber die a n Frage der Handelsfreiheit, dieser drin⸗ ö gendsten unter allen Reformen, die gewissermaßen ein neutrales SGebiet bildet, auf welchem sich alle Parteien dereinst in dem tkinmuͤthigen Gedanken des Gemeinwohls vereinigen werden. Was die auswaͤrtige Politik anbetrifft, so waͤre es wohl mög
ö.
iich daß die Gerüchte, welche uͤber die kriegerische Sprache, die
man von der Krone erwartete, im Umlauf waren, und das Fal— len der Fonds in Folge dieser Geruͤchte, die Regierung veranlaßt hatten, die beiden darauf bezuͤglichen Paragraphen etwas zu mo— difiziren. In den wenigen Worten in Betreff Spaniens, die von einer „ernstlichen Aufmerksamkeit“ sprechen, welche die Angele— genheiten dieses Landes erheischten, wollten zwar Einige die foͤrm⸗ liche Ankuͤndigung einer Intervention sehen; wir sind aber weit davon entfernt, solches Gewicht darauf zu legen, und glauben, daß die Regierung damit weiter nichts ausdruͤcken wollte, als daß sie auf alle Begebenheiten gefaßt sey; und der Befehl, der einer Franzoͤsischen Flottille ertheilt wuͤrde, in den Gewaͤssern von Biscaya zu kreuzen, bestaͤrkt uns in diesem Glauben. Die auf die Orientalischen Angelegenheiten bezuͤgliche Stelle ist viel deutlicher; es hat auch unter denen, die ein so schnelles Zuruͤckziehen der Englischen Flotte nicht erwarteten, nicht wenig Erstaunen er— regt, daß dieses Geschwader, von dem es hieß, daß es die Dar— danellen forciren solle, jetzt vor der Pest oder vor den Protokol— len zuruͤckweicht.“ — Der Temps aͤußert sich fast in derselben Weise; er findet nichts in der Thron⸗Rede, was einem Sessions⸗ Programm ahnlich sühe, nichts, was der Ersffnung einer neuen Kammer wuͤrdig waͤre, keine Aussicht auf Fortschritte, keine feste und entschiedene Politik; es sey, sagt dieses Blatt, als spräche man noch zu der vorigen Kammer und als wolle man die neue Legislatur fuͤr alle Handlungen der vorhergegan— genen solidarisch verbindlich machen. Die positive Versiche— rung, daß der Friede im Orient befestigt sey, kommt dem Temps etwas sehr uͤberraschend. — Der Courrier frangais spöͤttelt daruͤber, daß man sich in der Thron⸗Rede einer liberalen und gemäßigten Politik ruͤhme; liberal, meint er, muͤsse hier so viel heißen, als ruͤckwaͤrtsschreitend, und was das gemaͤßigt an— betreffe, so brauche man sich nur an die Lyoner und Pariser Executionen zu erinnern und an die Zahl der Hpfer, die noch in den Gefaͤngnissen schmachte. „Von einer Amnestie“, heißt es weiterhin, „von einem Bedauern des Ungluͤcks, welches die letzten Unruhen begleitete, ist keine Rede; es scheint fast, als würden wir von Maͤnnern regiert, die nur die alte Ro— mer⸗ Tugend kannten, und jedes menschliche Gefuͤhl fuͤr Schwaͤche hielten. Das hoͤchste Versprechen, das man uns giebt, ist, daß man sich bestreben wolle, das Gleichgewicht zwischen den Ausgaben und Einnahmen herzustellen; an Reductionen, an Er— sparnisse ist gar nicht zu denken! Was die Orientalische Frage anbelangt, so hatte man sich richtiger so ausgedruͤckt, daß, da England nicht Willens sey, sich den Gefahren eines Krieges aus— zusetzen, wir in Allem seinem Beispiele folgen wurden. — Das Journal du Commerce haͤlt die Rede fuͤr leerer und nichts sagender, als irgend eine fruͤhere; sie koͤnne, meint es, als Schema fuͤr alle Zeiten dienen, denn sie enthalte nichts als allgemeine Phra—⸗ sen. Sehr mit Unrecht, behauptet dieses Blatt, schreibe die jez ige Regierung die in der Industrie des Landes vorgegangenen
erbesserungen sich zu, da sie vielmehr noch der Restauratiens— zeit zu verdanken seyen.
Der zum Griechischen General-Konsul in Paris ernannte Banquier Adolph von Eichthal ist als solcher von der diesseiti⸗ gen Regierung anerkannt worden.
An der gestrigen Boͤrse circulirten einige Exemplare von dem Prospectüs zu der Anleihe fuͤr Don Carlos. Die Namen des Pariser und des Londoner Handlungs-Hauses, die diese Anleihe gemeinschaftlich negociiren wollen (Jauge in Paris und Gower, Neffen und Comp. in London), waren auf diesen Exem⸗ plaren durchstrichen, doch so, daß man sie unter den dicken Fe⸗ derstrichen noch entziffern konnte. Die ganze Anleihe soll 125 Milltonen Fr. betragen, 5 pCt. Zinsen tragen und zu 65 pCt. eroͤffnet werden, dergestalt, daß sede Obligation von 1090 Fr. nur 650 Fr. kostet. Die ganze Anleihe wuͤrde in 20 Serien getheilt werden, wovon jahrlich eine gezogen und die ver— soosten Obligationen zum Pari⸗Course eingelöst werden wuͤrden. Als Buͤrgschaft bestellt die Regierung Koͤnigs Karl V. die ge— sammten Landes⸗Revenuen. uch sollen die Obligationen bei der Entrichtung der Zoͤlle zum Pari-Course und zwar bis zum Betrage der Halfte der Zoll-Abgabe, angenommen werden. Zugleich werden diejenigen, die ihr Geld in dieser Anleihe an— legen wollen, benachrichtigt, daß sie erst am 20sten August wirk⸗ lich zu zahlen brauchten, wahrend ihnen die Zinsen bereits vom 1sten Juni ab berechnet werden wuͤrden. ;
Der hiesige Assisenhof hat, um sich consequent zu bleiben, in seiner gestrigen Sitzung, ohne Zuziehung der Geschworenen, den Herrn Arnold Scheffer, einen der Herausgeber des Natio— nal von 1834, fuͤr die Publication gerichtlicher Verhandlungen aus dem Ressort des Assisenhofes zu 2monatlicher Haft und einer Geldbuße von 2006 Fr. kondemnirt. Der National hat dieses Erkenntniß gleich wieder seinem Blatte einverleibt und Herr Scheffer auf Eassation desselben angetragen, die ohne Zwei— fel auch erfolgen wird.
Paris, 2. August. Der Koͤnig arbeitete gestern mit den Ministern der auswärtigen Angelegenheiten und des Krieges.
Der Preußische Gesandte, Freiherr von Werther, hat Paris auf Urlaub verlassen; dem Vernehmen nach, wird er sich nach Brest begeben. Lord Granville reist heute Abend mit seiner 2 nach Aix in Savoyen zum Gebrauche der dortigen Baͤder.
In der Deputirten-Kammer wurde heute die Verifizirung der Vollmachten fortgesetzt. Die Debatten waren von keinem erheblichen Interesse. ;
Die legitimistischen Blaͤtter sind indignirt uͤber die Art und Weise, wie dem Marquis von Gras⸗-Préville gestern in der De— putirten⸗ Kammer das Praͤsidium entzogen worden ist. Die Quotidienne meint, dieser unwuͤrdige Auftritt werde der neuen Kammer schwerlich die Gemuͤther zuwenden. „Schon Tags zuvor“, fuͤgt das gedachte Blatt hinzu, „war ein kleines Kom⸗ plott geschmiedet worden, um den beabsichtigten Zweck zu errei—⸗ chen. Was that man nun, um eine offenbare , der Eharte zu bemaͤnteln? Man berief sich darauf, daß Herr von Gras, Préville bei der Eröffnung der Gession abwesend gewesen
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sey, d. h. man suchte einen so abgeschmackten Vorwand hervor, daß die ministerielle Partei selbst sich nicht weiter dabei. aufhalten wollte, sondern es vorzog, durch ihre Uebermacht die Frage ohne Weiteres zu ihrem Vortheil zu entscheiden. Offenbar hat das Ministerium durch diesen Gewaltstreich bloß beweisen wollen, daß ihm eine Majoritaͤt zu Gebote stehe, die ihm so blind zu—⸗ gethan sey, daß sie sich sogar nicht scheue, das Reglement der Kammer offen zu verletzen.“ — Der Renovateur aͤußert sich in demselben Sinne und macht sich zugleich uͤber Herrn Bedoch lustig, daß er eine so traurige Rolle habe mit sich spielen lassen. „Als Herr von Gras-Préville“, erzählt dieses Blatt, „gestern in den Saal trat, hatte Herr Bedoch den Praͤsidentenstuhl schon eingenommen. Jener bestieg sofort die Estrade, um seinen Konkurrenten zu ersuchen, m den ihm gebuͤhrenden Platz zu raͤumen. Herr Bedoch erwiederte aber, daß er aufgefordert wor⸗ den sey, diesen Platz einzunehmen, und als Herr von Gras— Pré ville auf seiner . bestand, riefen die Centra ihm ungestuͤm zu, er moͤchte die Rednerbuͤhne besteigen. Der Alters—⸗ . fuͤgte sich in diesen Wunsch und setzte jetzt klar seine nspruͤche auseinander, was ihm jedoch nur mit großer Muͤhe gelang, da er jeden Augenblick von den ministeriellen Deputir⸗ ten auf eine nichts weniger als höfliche Weise unterbrochen wurde. Der General Leydet, 6 dies Betragen entruͤstet, rief endlich laut: „Meine Herren, Sie spielen eine jammerliche Komoͤdie!“ Indessen nahm der Skandal immer mehr uͤberhand. Herr Viennet verlangte, daß die Kammer sogar Herrn von Gras⸗Pré⸗ ville dafuͤr bestrafe, daß er bei der Eröffnungs-Sitzung absicht— lich gefehlt habe. Herr von Salvandy machte die seltsame An⸗ sicht geltend, daß, da Herr Bedoch den Praͤsidentenstuhl einmal inne habe, man ihm denselben nicht wieder entziehen konne. Umsonst berief Herr Luneau sich auf das . wonach . von Gras-Pröéville unbestreitbar das Recht auf seiner eite hatte; der Entschluß der Centra war schon im Voraus gefaßt, und Herrn Bedoch wurde der von ihm usurpirte Praͤ—⸗ sidentenstuhl gelassen. Wir wissen nicht, ob dieser Verstoß der ministeriellen Partei gegen Alles, was die Schicklichkeit, die Hoͤflichkeit und das Pflichtgefuͤhl verlangt, Unwillen oder Mit— leid in uns erwecken soll. Wen haben wir vor uns? Gesetz⸗ geber, die das Gesetz und ihre eigene Wuͤrde mit Fuͤßen treten, oder Schuͤler, die sich gegen ihren Lehrer auflehnen?“ — Auch die liberalen Oppositions⸗Blätter tadeln das Verfahren det Kammer. Am gemaͤßigsten spricht sich der Constitutionnel aus. Er räumt zwar ein, daß es unpolitisch von Herrn von Gras⸗Preville gewesen sey, eine Unpaͤßlichkeit vorzuschuͤtzen, um bei der Eroͤffnungs⸗Sitzung nicht zugegen zu seyn, bedauert eg aber deshalb nicht minder, daß hierdurch eine Debatte herbeigefuͤhrt worden, die durchaus gegen die Wuͤrde der Kammer verstoße, waͤh⸗ rend letztere nicht einmal das Recht auf ihrer Seite habe, da die Charte und das Reglement ausdruͤcklich verlangten, daß bis zur definitiven Constituirung des Bureaus der älteste Deputirtz den Vorsitz fuͤhre, dieser aber Herr von Gras⸗Préville und nicht Herr Bedoch sey. — Das Journal du Commerce sagtz „Es muß wohl Jedermann einleuchten, daß die armseligen Aru gumente, die gegen Herrn von Gras, Préville geltend ge— macht wurden, weniger Einfluß auf die Entscheidung der Man joritat gehabt haben, als die persoͤnliche Ruͤcksicht, daß del gedachte Deputirte ein Legitimist ist; und diese Betrachtungs; wuͤrde ein sehr nachtheiliges Licht auf die ganze Versammlung werfen, wenn die Frage an sich uͤberhaupt wichtiger ware. Die Kammer kann sich nicht genug davor huͤten, durch einen Gewalt⸗Mißbrauch eine Rechtsfrage zu entscheiden.“ — Bel weitem heftiger äußert sich der Courrier frangais, der eine ausfuͤhrliche Relation uͤber den hier besprochenen Vorfall mit folgenden Worten schließt: „Die Majorität, die sich wenis um Gesetz und Reglement kuͤmmert, erinnerte sich zur guten Stunde, daß eine royalistische Kammer Herrn Manuel excludirk hatte. Kraft desselben Rechtes erklaͤrte sie Herrn von Gras⸗-Préa ville fuͤr unwuͤrdig, den Praͤsidentenstuhl einzunehmen. Das Bes tragen der jetzigen Kammer daͤucht uns eben so gesetzwidrig unk gewaltthaͤtig, als das der damaligen. Es ist ein ungluͤckliches Debut.“ — In ahnlicher Weise sprechen sich der National unk der Messag er aus. — Die ministeriellen Blätter finden dagen gen naturlich das Verfahren der Kammer sehr lobenswerth« Das Journal de Paris sagt: „Auf den Rath deß Karlisten hatte der Marquis von Gras Prẽville sich fuͤr di Eroͤffnungs-Sitzung krank melden lassen, und gestern hielt er es nicht einmal fuͤr angemessen, bei diesem Vorwandz zu bleiben; vielmehr erklaͤrte er, daß er Tags zuvor aus Grundsaß, gefehlt habe. Eine solche Unschicklichkeit, so jammerlich sie . war, durfte nicht geduldet werden. Herr von Gras-Préville hatte sich durch sein Betragen in den Fall einer gesetzlichen Aus⸗ schließung versetzt, und dadurch, daß die Kammer ihm den Praͤ— sidentenstuhl entzogen, hat sie uͤber die Karlistischen Umtriebe den Stab gebrochen. Ein solches Debut wird diesen Herren prophezeien, welchen Erfolg sie sich in der Kammer von ihrer verfassungswidrigen Allianz zu versprechen haben.“
Die Gazette du Languedoc meldet, daß der Marschall Soult erst am 25sten v. M. im Departement des Tarn ange⸗ kommen ist. Es verbreitete sich kurz nach seiner Ankunft da—⸗ selbst das Geruͤcht, daß er wieder nach Paris zuruͤckberufen sey, angeblich, um den Diskussionen uͤber die Adresse beizuwohnen und sich, so wie Lord Grey in England, uͤber den Grund seines Ausscheidens aus dem Ministerinm zu erklaren.
Das heutige Journal de Paris enthaͤlt keine neuere Nach⸗ richten aus Spanien. Mittlerweile wird die Wachsamkeit an der Graͤnze, um den Karlisten jede Zufuhr von Waffen, Kriegs— Munition, Geld und Lebensmitteln abzuschneiden, verdoppelt. Der Zoll⸗Direktor zu Bayonne hat in dieser Beziehung unterm 25. Juli ein Schreiben an den Praͤsidenten der Handels⸗Kam⸗ mer erlassen, worin er sagt: „Nachdem Frankreich am 22. April mit Spanien einen Vertrag abgeschlossen hat, der dahin geht, den Don Carlos auszustoßen, ist dieser Fuͤrst der gemeinschaft—
liche Feind geworden, gegen den die Köoͤnigin Isabella gegen— wärtig auftritt. Demnach ist es gesetzlich verboßen, dem Don Car⸗
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