1834 / 219 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

los irgend eine Unterstuͤtzung an Mannschaft, Geld, Lebensmitteln, Waffen und Munition zu gewähren. Dieses Verbot ist kurzlich in Erinnerung gebracht worden, und die Civil- und Militair-Be— hörden, wie die Justiz-Beainten, haben den ausdruͤcklichen Be⸗ fehl erhalten, uͤber dt? Beobachtung desselben zu wachen. Ich habe geglaubt, diese Lage der Dinge zur Kenntniß des Bapon— ner Handelsstandes bringen zu muͤssen, damit kein Kaufmann sich in Speculatienen einlasse, die, in gewohnlichen Zeiten er— laubt, gegenwärtig die nachtheiligsten Folgen fuͤr ihn haben koͤnn⸗ ten. Das Ausfuhr Verbot, selbst der bloße Versuch eines sol⸗ chen, erstreckt sich auf alle Luxus-Waffen, Equipirungs Gegen⸗ staͤnke, Pferde, Blei, Salpeter, Flintensteine, Schuhe und ülber⸗ haupt auf alle Dinge, wodurch der Insurrection Vorschub gelei stet wird, wobei die Militair-Behoͤrde daruber richten soll, welche Gegenstände, als den Feinden der Königin bestimmt, zu erachten sind. Da indessen ein so absolutes Verbot den Hendel beein⸗ traͤchtigen möchte, so habe ich geglaubt, daß man um Voraus einige Ausnahme, Falle festsetzen könnte.“ (Diese Ausnahme Fälle werden von cinem Visa des Spanischen Konsuls abhangig gemacht, des Inhalts, daß die betreffenden Gegenstände nicht fur die Karlisten bestimmt seyen.

26. Gazerte d . Fenn ce bleibt bei ihrer Behauptung, daß Catalonien im vollen Aufstande sey, und daß das Ministe⸗ rium dies: Nachricht schon seit mehreren Tagen habe. „Die uns heute zugegangenen Privat-Nachrichten“, fuͤgt die ses it hinzu, „sprechen bloß von einigen unbedentenden Sch armuͤtzeln. Rosil wich fertwährend jedem ernstlichen Gefechte aus, das aller Wahrscheinlichkeit nach entscheidend gewesen waͤre. Gestern hieß es hier in Paris, die Regierung sey durch den Telegraphen von einer Niedere ge eines Unter Befehlshabers des General Nodil unterrichtet worden. Heute geben die ministerrellen Blaͤtter gar keine Nachricht aus Navarra; dieses Stillschweigen ist nicht

tung.“ . ent g , . Mina ist am 28sten v. M. in Calais gelan⸗ det und hat am folgenden Tage seine Reise nach Paris fortgesetzt. wo er gestern angekom: nen ist unb zwaschen 3 und à Uhr an der Böͤrse (eschien. * Seine Gesundheit scheint ziemlich wiederher⸗ estellt zu seyn.

n Ehnnisch General Morato (nicht Moreno, wie es neulich hieß), der bei seiner Landung in Calais nebst zwei Offi⸗ zieren auf Befehl der ,, e af wurde, ist durch Gendarmen nach Paris gebracht worden. . Ge Einem hien en G erk zufolge, sollen 2 Amerikanische n . den Versuch gemacht haben, Munition fuͤr die Armee des Don Carlos an der Kuͤste von Biscaya zu . jedoch von Engli— hen Schiffen hieran verhindert worden seyn. 33 . , sich folgendermaßen Uher die (weiter unten unter der Rubrik Spanien enthaltene) Thron-Rere der verwittweten Königin von Spanien: „Dieses Aktenstuͤck ist, wie Alles, was in Spanien geschrieben wird, weitschweifiz und dunkel abgefaßt. Man sieht jedoch daraus, daß es die Absicht der Regierung ist, den Cortes sogleich einen , . Benreff der Ausschließung des Don Carlos von der Thronfo 8e vorzulegen. Dann werden die Finanz⸗Maßregeln folgen, welche, wie' die Königin indirekt zu verstehen giebt, die Anerkennung der auswärtigen Schuld und ihre Tilgung, je nach den Huͤlfs— quellen, die das Land darbieten wird, umfassen sollen. Auch scheint es, daß man eine Vermehrung der Armee von den Cortes verlangen will. Von der Anerkennung der Amerikanischen Freistaaten spricht die Koͤnigin ger nicht. Dies muß nach Allem, was seit einiger Zeit in dieser Beziehung publicirt werden ist, sehr i . Der Paragraph uͤber bie Quadrupel / Allian ist unbedeutend. Er besagt nicht, bis zu welchem Punkte die Königin auf die Unter, stuͤtzung ihrer Verbündeten rechnen darf. Nicht ein Wort über die Lage des Don Earlos, uͤber die Stellung und die Aucsichten des Gencral Nodil; das Schweigen uͤber diesen Punet zeugt weder von Klugheit, noch von Takt. Die Koͤnigin troͤstet sich äber die Weigerung der Mächte, ihre Tochter anzuerkennen. Sie fuͤgt ziemtich naiv hinzu, daß sie von den legitimen Rechten der Letzteken mit der Zeit diese Anerkennung erwarte.

Belgien.

Bruͤssel, 3. August. Es bestatigt sich, daß Herr Lebeau, Justiz-⸗Minister und Praͤsident im Minister⸗Rathe, und Herr Tharles Rogler, Minister des Innern, resignirt haben, 56 Nachricht war zwar (wie bereits erwähnt) schon vorgestern als Gerücht von eihigen Blaͤttern gegeben worden, aber noch in der vorgestrigen Sitzung der Repraäͤsentanten⸗ Kammer wußte man nichts Gewisses darüber. Selbst der Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten antwortete auf desfallsige Anfragen, er wisse nichts daruber zu sagen. Spater traten die Herren Lebeau und Rogier in den Saal, und Ersterer erhob sich, um zwei Gese Ent. wörfe, einen in Bezug auf gewisse mit den Geschwornen, Ger richten vorzunehmende Verbesserungen, der Kammer par zulcgen, Nachdem er Einiges daruber gesagt und der Druck beider Ent wärfe angeordnet war, fuhr Herr Lebeau zu nicht geringer Ucherraschung der Kammer⸗-Mitglieder folzendermgßen fort- .

„Ich glaube, meine Herren, diese beiden Entwürfe . letzten Alte meiner Verwaltung seyn. Der Konig hat meinen Bit⸗ ten nachgegeben und hat geruht, mein Demissions⸗Gesuch n . zu nehmen, welches ich, heute fruͤh in seine Hände nig hergelegt⸗ habe. Ich bedauce, daß Umstaͤnde, die nicht von meinem Willen abhängen, Tir nicht erlauben, der Kammer die Gründe meines Ent chlu sses mitzutheilen; aber die Kammer wird mit Gern chtigten widerfahren laffn, und mie glauben, daß mein Koll eg im Hepartement des Juünckn und ich nicht ohne hinlanglicht Gründe aus dem ,. freten. Ich kann hinzufügen, daß, diese runde, nicht in den parla⸗ mentarischen Debatten zu finden sind. Ich hoffe, daß binnen ,,. gen Tagen das Portefeuille in andere Haͤnde übergehen . die nicht wöniger, als die meinen, dem Glucke und, der Unabhaängig⸗

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Belalens gewidmet seyn werden. Ich muß vinzüufu⸗ . . ich . einige Zeit, jedoch, ohne politischen Cha⸗

ö ie Geschäfte melnetz bisherigen Amtes fortführen . nt ,. haben wir gewisse Insinugtion en uͤber die Beweggründe unseres Entschlusses vernehmen müssn, Man ist so weit gegangen, ihn als eine uncdle Komtdie darzustellen, wie wir ie schon bei einer frühtren Gelegenheit, gespielt, haben so len. Meine Haren! In allen Lagen unscrer politischen Laufbahn konn⸗ ten wir Fehler begehen, niemasg haben wir uns aber so weit verges= fen konnen, dem' Lan de gegenüber eine Kombpie zu spielen; indem wir ker Gewalt der Umstäͤnde, die wir hier nicht aufdecken durfen, welchen mußten, fuͤhlten wir uns tief gekränkt durch die gehaͤssigen Inssnuationen, denen wir ausgesetzt waren, wir wichen aber nicht zuruck, so lange das Vertrauen des Königs und das Interesse des andes unser Verbleiben im Amte verlangten“

Herr Dumortier, eins der eifrigsten Op positions⸗Mitglie⸗

pathische Abtheilung eingefuͤhrt hatte.

traͤglich dem abtretenden Minister das Lob angedeihen, daß, so oft er auch Fehltritte gemacht habe, seine Handlungen doch im⸗ mer durch Patriotismus geleitst worden sehen; er verlangte je— doch zu wissen, ob die Veranlassung des Minister-Wechsels viel⸗

der, der zunächst nach dem Minister das Wort nahm, ließ nach—

leicht in den mit Holland (namentlich zu Biberich) gepflogenen

Verhandlungen oder sonst in unserer auswaͤrtigen Politik liege?

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Herr Rogier dankte zuvoͤrderst fuͤr die Artigkeiten, die der Redner endlich auch ein Mal den Ministern gesagt habe, er— klaͤrte aber wiederhelt: „es sey in dem Austritt der beiden Mi nister durchaus nichts Politisches, weder in Bezug auf die Ver— hältnisse zum Auslande noch auf unsere inneren Verhaͤlt— nisse.⸗ Der Graf F. von Merorde, Minister der aus— wärtigen Angelegenheiten, bestaͤtigte dies: Wenn eine Veranderung in unserer auswaͤrtigen Politik statthaben sollte“, sagte er, „so wuͤrde ich mich augenblicklich der Resigna— tion meiner beiden Kollegen angeschlossen haben. Diese Verän— derung findet nicht statt, und deswegen sehen Sie mich noch auf dem Platze sitzen, den ich bisher einnahm. Weniger glücklich also, als die entlassenen Minister, die eben fuͤr vortrefflich er⸗ klärt wurden, weil sie abtreten (Gelächter), werde ich mich auch fernerhin mit meinen neu eintretenden Kollegen der scharfen Kri⸗ tik des ehrenwerthen Redners aussetzen muͤssen.“ Die Kam—⸗ mer ging dann zur Tagesordnung uͤber. . . Als vermuthlichen Nachfolger des Justiz-Ministers bezeich— net man den gegenwärtigen Kriegs Minister Evain, und als des— sen Nachfolger Herre Huart. Das Ministerium des Intern duͤrfte in zwei Theile gespalten, und das eine Departement (der oͤffentlichen Arbeiten) dem ausgetretenen Herrn Rogier, das an— dere Herrn Detheux uͤbergeben werden. . . Das Budget fuͤr das kuͤnftige Etatsjahr ist beiden Kam— mern vorgelegt worden. Es beträgt 87,622,112 Fr. ö waͤhrend es fuͤr das laufende Jahr nur 8i, 122,440 Fr. 32 C. betragen, wovon aber die Kammer nur 82,97 „610 Fr. 32 E. bewilligt hat. Bei näherer Ansicht ergiebt sich indessen, daß in den ordentlichen Ausgaben eine Verminderung eingeireten ist, indem der Kriegs- Mintster in Folge der Luxemburgischen Angele— genheit einen außerordentlich en Kredit von 7, 21 0,000 Fr. ver⸗ langt hatte. Die Vertheilung ist mie solgt: Zinsen der Staats—

Schuld 11,681,894 Fr. 17 E., Dotationen 3,294, 52 Fr. 95C.,

Justiz 5, zu, 77 Fr., auswärtige Angelegenheiten 675. 8060 Fr., Marine 654,598 Fr., Departenent des Innern 11,273,333) Fr. 10 C., Kriegs-Departement 41, 550, 0069 Fr., Finanzen 11,492, 778 Fr.; Ruckstande, verlorne Polke ꝛc. 1,228, 300 Fr. !

Zur besseren Verhuͤtung der in der Belaischen Armee gras⸗ sirenden Augen“ Krankheiten sollen die Soldaten inskuͤnstize elastische Halsbinden tragen; auch sollen die Rock⸗Kragen mehr ausgeschnitten und nicht mehr zugehaäkelt werden. ö.

Kraft eines älteren Vertrages wurden Holländische Schisse in Englische Hafen gegen eine sehr geringe Abgabe e nn Seit der Trennung Belgiens von Holland ging die Rede, daß Belgische Schiffe keiner gleichen Vergun tigung genießen wuͤrden. Es ist jedoch seitdem in England Befehl ertheilt worden, die Belgischen Schiffe in Allem den Hollaͤndischen gleichzu ellen.

Im Phare liest man: „Vorgestern fuhr das Belgische Schiff „Diana“, welches den Rheder Hrn. J. P. Cassiers als Passagter nach dem Doel an Bord hatte, die Schelde hinab. Vor der auf der Schelde stationirten Hollaͤndischen Kanonier⸗ Schaluppe Ne. 9l angekommen, wollte das Schiff, ungeachtet der Weisung der Kanoniere, die eine Flinte auf dasselbe abfeu⸗ erten, seine National-Flagae nicht herunternehmen. Der Kom— mandant der Kanonter-Schaluppe bestand, obgleich man ihm den

5 ie S* ff 3eßtis ö os⸗ . 2100 1 . Seebrief, der dieses Schiff ermächtigte, diese Flagge zu fuhren,

mittheilte, auf seiner Weisung und drohte Gewalt zu brauchen, Als der Lootse dieser Weisung gehorchte, sprang der Rheder auf das Verdeck, und hoh die Flagge wieder auf und hielt sie einige

Augenblick in ihrer ganzen Groͤße im Angesicht der Kanonier—

Schaluppe empor. Er ließ dann auch die weiße Flagge, welche unsere Schiffe, wenn sie vor der Hollaͤndischen Flottille vorbeifahren, aufpstanzen, herabnehmen, und das Schiff fuhr ohne Flagge vorbei. Bei seiner Ruͤckkehr vom Doel ward Hr, Cassiers wegen Man⸗ gels eines Passes verhaftet, jedoch, nachdem der Kommandant der Kanonier Schaluppe den Rath des Kommandanten von Lillo eingeholt hatte, wieder in Freiheit gesetzt.“

D eutsch lam d. Hamburg, 6. Auagust. Der Fürst und die Fuͤrstin von

Thurn und Taxis sind von Helgoland hier angekommen.

Gotha, 6. August. Se. Durchlaucht der regierende Her⸗ zog hat gestern mit seinen beiden Soͤhnen den Sommer⸗Aufent⸗ halt in Reinharesbrunn verlassen und ist nach Koburg zurůckze⸗ kehrt. Heute wird ihm auch Ihre Durchl. die Herzogin folgen, die den Weg uͤber Bad Liebenstein einschlagen wird.

Munchen, 31. Juli. (Schwäb. Merk.) Der Kronprinz wird in der nächsten Woche nach Wien abreisen. ‚.

Von der Sache der Homsopathie in Bayern haben sich zwei mächtige Goͤnner derselben losgesagt: der Minister Fuͤrst Vallerstein, den seine letzte Krankheit zu einem Gegner derselben machte, und der Professer von Ringseis, welcher in den Medi⸗ zinal-ÄAngelegenhelten bei dem Ministerium seine Gutachten ab⸗ zugeben hat und nun feindlich gegen jene Heilart auftritt, nach⸗ dein er im hiesigen allgemeinen Krankenhause selbst eine homdͤo— Inzwischen sirsmt das Publikum zu dem Hr. Roth, welcher die Homdopathie ausschließ⸗ lich und, wie man sagt, mit dem groͤßten Gluͤcke ausuùͤbt.

us Griechenland wird geschrieben, daß man mit der Disziplin der zu Muͤnchen geworbenen Freiwilligen im Allge⸗ meinen sehr un ufrieden sey; von diesem Corps, bei dem viele luͤderliche Subzekte, abgedankte Studenten, Schreiber * Polen, Deserteurs von der Fremden -Legion aus Algier und uͤberhaupt lauter gemischte Leute, die sich selbst gegenseitig besehdeten, wa— ren, hatten schon viele mit den Palikaren gemeinsame Sache ge⸗ macht und viele wären zu den Tuͤrken uͤbergelaufen, wo sie gut aufgenommen wuͤrden.

Karlsruhe, 2. August. Am 31sten v. N : feierliche Schließung der seit 3. Monaten versammelt gewese— nen evangelisch-⸗protestantischen General Synode stattgefunden.

Am 79. Juli, früh um 6 Uhr, versetzte ein Natur, Ereig— niß das ganze Dorf Oberhausbergen, eine Stunde von Straß⸗ burg, in Angst und Schrecken. Ein kleines an einer Anhoͤhe angebautes Haus wurde nebst der Familie, die es bewohnte, durch einen Erdfall bedeckt. Drei Kinder von 7, 9 und 41 Jahren wurden todt unter den Truͤmmern hervorgezogen; die Mutter und zwei juͤngere Kinder lebten noch und wurden durch die Schnelligkeit, mit der man ihnen zu Hihfe kam, gerettet. Diese ungluͤckliche Familie, deren Vater im Augenblick des Er⸗ eignisses bereits das Haus verlassen hatte und zur Arbeit ge⸗ gangen war, befindet sich in den huͤlflosesten Umstän den

In Bruchsal sind in einem Wirthshause zwischen den Einwoh⸗ nern Und dem Militair Streitigkeiten vorgefallen, die einige je— doch nicht bedeutende Verwundungen von beiden Seiten zur Folge hatten, und wobei, wie es bei solchen Vorfaͤllen leicht ge⸗ schehen kann, einige Zuschauer ebenfalls Unannehmlichkeiten zu erfahren hatten. Der ganze Vorfall gehört lediglich in das Ge⸗ biet von Wirthshaushaäͤndein, die nur darum eine großere Aus—

M. hat hier die

macht bekannt, daß durch eine Verordnung Sr. Maj. des g

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hielt unter Pius VII. den 10. März 1823 die Kardinalswin

dehnung erhielten, weil die oͤffentlichen, von dem Ort, wo Meiner erhabenen Tochter besteht, indem die Bande, welche das Strettigkeiten vorfielen, entfernt wohnenden Behörsen ni Echicksal des einen und des anderen Koͤnigreichs vereinigen, so eng schleunlg genug herbeieilen konnten, vielleicht auch nicht el

„knüpft sind, datãz man sagen kann, man wirke fuͤr die gemeinsame benachrichtigt wurden. Die Untersuchung des Vorfalls“; gert he digung, wenn man suͤr seine eigene Sache arbeitet“ gleich nachher begonnen. 7

„Verschie dene andere Maͤchte, außer den schon ͤ ben ihre pouitischen Verhaͤltnisse zu der Spanischen Regierung seit Schweiz der Thror-Besteigung Meiner erhabenen Tochter unumwunden er⸗ . 111 1 . neuect, und Ich habe Meinerseits einige neue Staaten anerkannt, Neuchatel, 29. Juli. Der Praͤsident des Staats-Ran weil Ich es sowohl den Vorschriften einer vernuͤnstigen Politik an⸗ emessen befand, als weil Ich der Schifffahrt und dem Handel der nigs vom 7ten v. M. diejenigen Beschraͤnkungen, wonach Bewohner . , Hindernisse in den Weg legen Fuͤrstenthume kein unehelich Geborner, sowohl bei Lebenszeit] und 36. , daß ,, durch Testament, uͤber sein Vermoͤgen disponiren konnte, auf i. , , , , e n n ,, g hoben worden seyen. kinets enstsp ochen hatten; aber wiewohl keine derselben die Absicht order den Wunsch gezeigt hat, sich in unsere inneren Angelegenheiten tinzumischen, so haben doch einige bis jetzt noch mit der Anerken⸗ nung Meiner erhabenen Tochter, als Königin von Spanien, zuruͤck⸗ gehülten. Die Gesetze der Monarchie haben dieselbe guf den Thron erhoben; der offenkundige Wille der Nation erhaͤlt sie darauf; die Vernäanft und die Zeit werden dem erhaltenden Grundsatz der Legi⸗ fmitäͤt die ihm gebührende Huldigung verschaffen.“ „Das Gemaͤhde, welches die inneren Verhaͤltnisse des Königreichs darbieten, ist keinesweges so schmeichelhaft, wie Ihr Patriotismus es wuͤnschen moͤchte; aber trotz der Hindernisse, die durch den In⸗ ; 3 surrections- Zustand einiger Provinzen, durch die Besorgnisse in ei⸗ auszurotten, was auch mit dem besten Erfolge ausgeführt wun nigen anderen, durch die Noth des Schatzes, durch die Plage, von nachdem alle früheren Versuche gescheitert waren. ber ein großer Theil des Koͤnigreichs betroffen ist, verursacht werden,

Die neus Kommisston fuͤr die Ausgrabungen auf dem a ß es gelungen, die unheilbaren Uebel in einer so kritischen Lage zu romano ist von dem heiligen Vater ernannt, und besteht an mildern, und zuglzich heilsame Reformen zu bezeichnen, die Zusam⸗ . Tesoriere Mon sianore Tosti, dem Fuͤrsten Scarra Chhnn menkunft der Cortes in kurzer Zeit zu verwirklichen, die aufruͤhre⸗

n n , , , m Akade ö rischen Banden überall zu desiegen, die Armee zu verstaͤrken und in dem WMarguis Biondi und . ö nn, 6 ( . benachbarten Koͤnigreich das Ansehen unserer Waffen zu er⸗ h, m nn, nenn nn, ö Arbeit mil all höhen; endlich haben unz'die Entschlossenheit und Begeisterung der sicht angreifen, und hofft noch vieles Merkwürdige aus M Pätlon der Rothwendigkeit überheben, von der Ver dll ng schwere licht zu bringen. Zu wunschen wäre, daß man dabei den gi Jyfer zu forderü, um? so vielen wichtigen und gleich dringenden Rath besolgen mochte, welchen unsere bekannten Deutschen⸗ Feduͤrfnissen die Stirn zu bieten.“ terthumsforscher hier ostmals ausgesprochen haben, wodurtz „Die Treue der A mee, ihre Ausdauer und ihr Muth, wo⸗

z Vieles für diese Wissenschaft erhalten wuͤrde, was jetz] durch sie sich Meines besonderen Wohlwollens so würdig gemacht ö . J 9 hat, er deischen von Ihnen, daß Sie Mich mit Ihrer Einsicht un⸗

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Str ach Sie sicher machten, einfangen zu lassen. ? . ; . ; Straße nach Siena unsicher ma n, ,,, Bat erlandes mit dem, was der jetzige Zustand der Nation und die sind bereits an das Keiminal⸗-Gericht abgeliefert. . Uh cigen Beduͤrfnisse des Schatzes erfordern, in Einklang zu bringen.“ ] „Zu diesem Ende wird man Ihnen nebst den Verpflichtungen, welche die Regierung zu erfuͤllen hat, die Huͤlfsquellen vorlegen, auf die sie rechnet, und die außerordentlichen Kreditmittel, zu denen sie ü . n, diesmal theils wegen fruͤherer Verluste und Abzuͤge, theils um der welche sich mit allem beschaͤftigen soll, was die oͤffentliche Ges⸗ jetzigen ö . . die gasten 26 ö heitspflege betrifft. nicht zu vermehren, ihre Zuflucht wird nehmen muͤssen. Da jedo : , , ig, giebt ausfuhrliche Nachricht von in] die Zuflucht zu außerordentlichen Mitteln an und fär sich gefahr. Prozesse, welchen die kätholischen Missionarten in Tehrta , . seßr , h, n, . Die Gute de dem Persischen Gerichtshofs beschuldigte, Frenge Sparsamteit, n . . die Ersteren von d . . 24 ,, der Cortes zur Begutachtung des Ausgabe-Budgets und der Stener⸗ sie die christlichen Unterthanen des Schachs Ihrem Met Auflagen sehr bald zu dem gewunschten Ziel, zum Gleichgewicht Palriarchen ab wendig und dem Papste Uunterwuürsig machen wolll . vischen den ewoͤhnlichen Huͤlfs quellen der Nation und ihren Be⸗

i fen, gelangen. Diese Hoffnung ist um so gegründeter, als sie aʒaußerdem eine mit unseren gegenwärtigen Mitteln verträgliche und auf Offenheit und Rechtlichkeit, die der Grundsatz Meiner Regie— rung seyn sollen, gestuͤtzte Regulirung der ganzen auswaͤrtigen Schuld, so wie die Verbesserung unserer inneren Schuld und ihre allmaͤlige Tilgung, erleichtert durch die mit weiser Zuruͤckhaltung und nach gruͤndlicher Untersuchung dazu anwendbaren Huͤlfsquellen, herbei⸗ suͤhren wird.“

„Meine Minister werden Sie auch von den in den verschiede⸗ gen Verwaltungszweigen eingeführten Reformen in Kenntniß setzen; die Eintheilung des Gebiets, die Sonderung und Abgraͤnzung der

administrativen und richterlichen Gewalt, die Aufhebung der ebema—

ligen Conseils und die zu Gunsten einiger Provinjen vorgenommene

Errichtung neuer Gerichtshöfe, die Beseitigung zahlreicher Hinder⸗

nisse, die der Entwickelung des allgemeinen Reichthums entgegen— standen, die Erleichterung, die dem Volk in verschiedenen laäͤstigen Abgaben gewährt worden ist, und andere Verbesserungen, die noch

im Werke sind, werden Sie von Meinen eifrigen Bestrebungen uͤber⸗

zeugen, und bieten der Nation schon die schmeichelhaftesten Hoffnun⸗ gen dar. Man wird indeß Ihrer erleuchteten Weisheit und Ihrer

Einsicht nicht verbergen, daß es nicht leicht ist, in wenigen Mona⸗

ten den seit Jahrhunderten aufgehäauften Uebeln abzubelfen, und daß mehr als einmal gerade der lebhafte Wunsch des Menschen, der Zelt in Dingen, die allein ihr Werk sind, nachhelfen zu wollen, das Miß— lingen seiner Unternehmungen verursacht und das Geschick der Na— tionen in Gefahr gebracht hat.“

„Das Koͤnigliche Statut hat schon den Grund gelegt; an Ih— nen ist es jetzt, erlauchte Proceres und Deputirte des Königreichs,

It gl e h.

Rom, 231. Juli. (Allg. Ztg.) Die Roͤmer sagen, sterben immer drei Kardinäle zu gleicher Zeit, Dieses Wort! sich wieder bewaͤhrt. Im Monat Mai starb Capelleti, in dit Monate Frosini und vor vier Tagen der Kardinal Antonio lotta. Er war in Ferrara am 27. Febr. 17790 geboren, und

Er war es, der unter Leo's XII. Regierung die Leitung um nahm, die Rauber in den Provinzen Maritima und Tampa

Rom, 26. Juli. Das Diario meldet, daß durch ein n Papste unterzeichnetes Edikt des Kardinal⸗ Staats Secret Chamberini eine Sanitaͤts-Kommission angeordnet worden

G pan n. . Madrid, 275. Juli. Die Thron⸗Rede, womit die ver wete Königin gestern die Cortes eroͤffnete, lautet folgendermaßn „Erlauchte Hroceres und Herren Deputirten des Koͤnigreit Indem Ich Mich heute in Ihrer Mitte sehe, bert, den von! Grundgesetzen der Monarchie erbeischten Eid als Kduigin Regt zu leisten, fühlt mein Herz zundchst das Beduürfniß, Ihnen ch fühle auszudrücken, die es besecken, und den Dank, zen Ich! Vorsehung für die Ersüllung unserer Wünsche darbernge.!“ „Den Thron Meiner erhabenen Tochter eng mit den Neth der Nation zu verbinden, daducch, daß beiden die alten itusl nen dieses Königreichs, die seinen Wohlstand und seinen Ruhm hoch erhoben, zur gemeinschaftlichen Grundlage gegeben wen, dies ist der edle Zweck, den Ich Mir gesetzt habe, und wovon keinen glaͤnzenderen Beweis haben können, als den, daß See sich diesen Mauern vereinigt haben.“ . . „Ungeachtet der Genugthuung, die Mir dies. gewahrt, it Mir doch schmerzhaft, daß dieses große Exeigniß inmitten dez heils stattsinden mußte, von dem mehrere Provinzen der Month betroffen sind, und das seine Verheerungen selbst bis auf diese hu stadt erstreckte; und noch mehr, wo moglich, thut es Mir wehr, Ich sehen mußte, wie böͤsgesinnte Menschen sich den Schrecken Fas plötzliche Ecscheinen jener Geißel einfloͤßte, die auch in and Landern beklagenswerthe Ruhestdrungen veranlaßte, zu Nuße mn ten, um Berbrechen zu begehen, die dem edlen und hoöchheth Charakter des Spanischen Volks so fremd sind, daß man niht! die tiefste Entrüstung daran denken kann. Die Gesetze werde

gestraf s we * dazu beizutragen, daß das Gebaͤude mit der Regelmäßigkeit und schwere Vergehen nicht ungestraft lassen; wenn Ich ird n,. ,,, . ö keit u glauben follte, daß Ihre Mümwirkung nötbig ware, am J stär 8 nenn, fgefuͤhrt werde, die das Unterpfand fuͤr eine

Erneuerung derselben, unter welchem Vo⸗wande es guch seyn mt zu verhindern, so wurde Ich sie mit Vertrauen in Anspruch net in sosern es sich naͤmtich darum handelte, die gesell schaftlic en 6h lagen selbst, die Erhaltung der öffentlichen Sednung zu verthens und Leben und Eigenthum der Einzelnen zu schuͤtz en.“ 1 „Es ist Mir eden so peinlich, daß das Benehmen, welchtz uͤbelberathener Prinz beobachtet, der schon bei Lebzeiten des Kh seines Bruders, Bemeise von seinen ehrgeizigen Plänen gegeben

„Was Mich anbetrifft, so werden Sie Mich stets zu Allem, was Spaniens Wohl und Vortheil befördern kann, bereit finden; selbst in den wenigen Tagen, wo Ich, kraft des Willens Meines erhabe⸗ nen Gemahls, die hoͤchste Gewalt provisorisch ausuͤbte, zeigte Ich, was Meine Absichten und Meine Wuͤnsche seyen: 3 . die Spu⸗ len vergangener Uebel in Vergessenheit zu begraben, fuͤr den Augen— blick u; e n , zu , und a Verbesse⸗

; n gegn g rungen fuͤr die Zukunft einsichtsvoll vorzubereiten. Welche Hinder—

und der nach dem Tode Meines erhabenen. Gemahls das Ern nisẽ Miert auch zuf Ulin em * schwöerigen' fa n aufsfaf!n deen

Durch Hin g rng mn g i, m, nnn, n,. U Ich hoffe, sie mit der Gnade des Himmels zu J lh el.

ö Angelegenheit sey us, di hen 4 . . hr ,,, , ö . 9 Nation

vorzulegen in, . . „j. (du bauend. Um deren Gluͤck un uhm auch a ein Gluck und

Ber seit ,,, . , t n n, unn n, Heinen Ruhm zu betrat ten, dorf Ich Mich, nur daran erinnern,

, , , , ö , .

wichtige Sache i'ren Berathungen zu unterwerfen; aber wenn 6 , , nen, 6 t ö t. , .

iich uch einer für Möch, als Bewahrerin der Rechte Meiner, Gaceta, in Form eines K . Dekretes erschienen; es

benen Tochter, so heiligen Verpflichtung hatte üͤberheben wol umfaßt 5tz Seiten in Dolie, Eine Verfuͤgung dieses Reglements so konnte Ich doch nicht vergessen, daß die jetzige Ruhe un) ist, daß die Prokuradoren ihr Votum nicht durch geheimes Skru⸗ künftige Schicksal dieser Königreiche vielleicht von Ihrer En tinium, wie in Frankreich, sondern offen und mit lauter Stimme dung abhängen; sie wird Ihrer wuͤrdig seyn, und die Natich abgeben sollen. In der (schen erwaͤhnten) vorbereitenden Sitzung warket sie mit Ruhe.“ ,. der Prokuradoren am 20sten fanden sehr lebhafte Diskussionen Nicht zufrieden damit, in dem Königreich selhst zur Emrh über die A ieses Artikels statt. „Nicht z (. t e * e Auslegung dieses s

aufzüceizen, schürte dieser Prinz das Feuer des Bürgzrkriegt] Das Echo del Commercio vom 25. Juli berichtet, daß

in einem benachbarten Staate an, und er drohte selbst damit, so eben in Mäßrih eine Verschhe , ; J. ö.

Um d terne dh rr Fiese Grabe in Spanien einzudringen! en in Madrid eine Verschwoͤrung entdeckt worden sey. Es

ter solchen ümstaͤnden gebot die Noth vendigkeit der Selbst vert geht das Geruͤcht, daß Palafox, der kuͤrzlich von der Koͤnigin

gung die energischen Maßregeln, welche sowohl von der Get zum Herzog von Saragossa erhoben wurde, nebst Romero Al— keit, als von der Politik ünd von der Ehre der Nation erh puente, die an der Spitze jener Verschwoöͤrung stehen sollen, ver⸗ wurden. Die Spanischen Truppen ruͤckten in Portugal ein, haftet worden sind. Das Folgende ist die von dem Echo gege— um die Unabhängigkeit eines Anderen anzugreifen, sondern un bene Nachricht: „Gestern Abend fanden einige Verhaftungen

Jedermann spricht von einer Verschwöͤrung, die, nach un—

sere eigenen Rechte zu , , , 23 6 . gen setzte man dem Kampf ein Ziel, und die beiden Prinzen seren Berichterstattern, so ausschweifend ist, daß es schwer ist purch ihre Gegenwart die Ruhe der Halbinsel, rr g, fan sch zu e n i. Menschen f toll . a, ö. 10 dem Gebiet derselben vertrieben; ein noch frisches Beispiel der Plan zn sasen Der! Entwurf die ses Projektes, die Dechiloe ,, ., der Erfolg jedes ahnlichen thoͤrichten Unte Lünen ien) . inter n Gr tes el, . Hufe if n,, i Augenblick, wo die Portugiesische Frage zu l . sich die Verschwornen stuͤtzten, so wie andere wichtige ging, wurde zu London der feierliche Traktat abgeschlossen, der! Entdeckungen werden sich aus der Untersuchung dieser wichtigen nur' fr die Ruhe dieser Koͤnigreich«, sondern aüch fur den Fri Anklage ergeben. Welche Wahrscheinlichkeit man auch einem Un— und die Ruhe Europas von der wichtigsten Bedeutung war; nit ternehmen dieser Art, das an dem zur Eroͤffnung der Cortes ser Hinsicht gereicht es Mir zum Vergnuͤgen, die frenndscheftst bestimmten Tage und in der Halle fuͤr die Koͤnigliche Sitzung Gesinnungen bekannt machen zu können, von denen uns unse ausgefuhrt werden sollte, beilegen mag, die Folgen einer solchen

8 j 35 nia ! J habenen Verbuͤndeten, der König der Franzosen und der Koͤnig erschwoͤrung, wenn sie ihren Zweck erreichte, konnten nicht an— ders als höͤchst verderblich seyn. Aber worauf konnten einige

9 f 8 68 . Großbritanien und Irland, fortwährende Beweise geben, so wie e , ei, welches glücklicher Weisse zwischen der Regiern Ihrer Allergetreuesten Majestaͤt Donna Maria II. und

derjenl ehrgeizige Personen ihre Hoffnung fuͤr das Gelingen eines sol— .

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enannten, haä⸗

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Lchen Entwurfs gruͤnden? Sollten die treulosen Versprechungen

gewisser Menschen, die ein Geschaͤft aus Revolutionen machen und nur durch Aufruhr leben, mehr Gewicht bei der weisen und vorsichtigen Spanischen Nation haben, als die Worte des Tro— stes, die heut vom Throne ausgegangen sind? Wir hoffen, daß die Verhandlungen uͤber dieses Unternehmen, das von einer Art ist, um selbst die Aufmerksamkeit der Verbuͤndeten Spaniens auf sich zu ziehen, nicht durch die unendliche Langsamkeit unse— rer gesetzlichen Formen werden verzögert werden, und daß, da die Parteien einmal des Verbrechens uͤberfuͤhrt sind, dasselbe auch nach den Gesetzen bestraft werde. Ungeachtet der Fortdauer der Epidemie, welche unsere Stadt zu einem ungesunden Auf— enthalte macht, kam die Regentin, um bei der Eroͤffnung der Cortes gegenwärtig zu seyn, und widerlegte so die von den Feinden der oͤffentlichen Wohlfahrt verbreiteten Geruͤchte. Ihre Masestäͤt wollte nicht um einen Tag die so sehnlichst gewuͤnschte Versammlung der Volks-Repraͤsentanten aufschieben. Wahrend sie durch eine Bevölkerung hinfuhr, die von einer so furchtbaren Krankheit niedergedruͤckt ist, zeigte sie alle die Leutseligkeit und Guͤte, die sie so auszeichnet, indem sie der unermeßlichen Volks— menge, welche den Zug umdräͤngte, und ihre Dankbarkeit durch lange und wiederholte Zurufungen bezeigte, Trost zusorach.“

Die Sentinelle des Pyrenées vom 29. Juli ent— hält Folgendes: „Ungeachtet kuͤrzlich erst in den Werkstaäͤtten mehrerer Bayonner Waffenschmiede eine Beschlagnahme statt— fand, so sollen die Karlisten doch in den letzten Tagen 3000 Flin— ten erhalten haben. Briefe aus Madrid vom 22. sprechen von den entsetzlichen Verwuͤstungen, welche die Cholera daselbst, vorzuͤglich seit dem 17, anrichtet, und die durch die Hitze, welche bis auf 357 R. stieg, noch bedeutend vermehrt wurden. Die Menschen werden so ploͤtzlich hingerafft, daß keine Gegenmittel angewendet werden koͤnnen. Es ist dort Mangel an Aerzten. In den Straßen begegnet man Niemandem, als den Priestern, welche das Sakrament tragen, und den Leichenwagen, worin die Todten ohne Särge aufgehäuft sind, so groß ist ihre Zahl. Es ist unmoglich, sich die Traurigkeit vorzustellen, die jetzt in dieser Stadt herrscht, in der Alles, gleich den Handelsgeschaͤften, in voͤlliger Stockung ist. Unter den Personen, welche durch diese furcht— bare Geißel hingerafft worden sind, befindet sich die Gemahlin des Herrn Vanesse, Gesandten der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, die Gemahlin des Herrn W. Harvey, Secre— tairs der Englischen Gesandschaft und Madame Garcia Herreros, die sich lange zu Bayonne aufhielt. Der Reiche fallt mit dem Armen. Glhuͤcklicherweise scheint die Krankheit seit dem 21sten abzunehmen. Von den Franziskaner-Moͤnchen sind nur 10 uͤbrig geblieben; eine große Anzahl von Jesuiten ist ermordet worden und dasselbe ist mit den anderen Klöͤstern der Fall, mit dem Unterschiede, daß die, welche nicht ermordet wurden, ver— haftet sind. Die groͤßte Gährung haͤlt das Volk in bestaͤndiger Bewegung. Der Ex⸗-Direktor der Lotterien, Staatsrath u. s w. Estefani, ist auf gewaltsame Weise getoͤdtet worden. Drei Kar— listen⸗Bataillone, die wegen Einholung von Lebensmitteln von den Bergen von Ribera herabstiegen, sind von den Christinos zuruͤckgetrieben worden.

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Die Biene von Neu-Oxrleans enthaͤlt Folgendes aus Mexiko vom 21. Mai: „Die Regierung hat so eben Nachricht erhalten, daß die Bewohner der Stadt Jalapa sich gegen die Civil⸗Behoͤrde aufgelehnt und dieselbe Erklarung abgegeben ha— ben, wie dies in Orizaba und Cordova geschehen ist. In Puebla uͤberfielen etwa 200 Bewaffnete die Kloͤster St. Domingo und St. Augustin, verlangten die Absetzung der jetzigen Stadt- und Staats-Regierung, wobet sie sich in derselben Weise uͤber die Religion und die Kirche äußerten, wie dies von anderen Orten gemeldet worden ist. Am letzten Montag ging Señor Gonzales Angulo als Commissair der Regierung, und gestern der Oberst Gonzales Angulo an der Spitze von 200 Mann Kavallerie von hier nach Puebla ab. Die Klugheit dieses Offiziers und die ihm mitgegebenen Instructionen, mit Mäßigung zu verfahren, lassen hoffen, daß die Feindseltgkeiten bald unterdrückt seyn werden.

Die Brigg „General Santana“, welche in fuͤnf Tagen von Tampico in New⸗Orleans angekommen ist, bringt die Nach⸗ richt, daß in Mexiko eine neue Revolution ausgebrochen ist, daß die Truppen in Orizaba und Cordova sich fuͤr eine Militair⸗Re— gierung und die Beibehaltung der katholischen Religion nach allen ihren apostolischen Formen und Vorschriften erklärt haben. Die Truppen von Puebla wollten jedoch die Bundes⸗-Regierung beibehalten, und es war in Puebla Blut geflossen. Die noͤrdli— chen Staaten von Zacatecas und San Luis Potosi erklaͤrten sich fuͤr die Reformen in der Religion und fuͤr die bestehende Regierung.

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Berlin, 8. August. Ueber die vaterlaͤndische Feier des 3. August gehen von allen Seiten theils durch die Provinzial— Blatter, theils durch Privat-Mittheilungen Berichte ein, aus denen wir im Nachstehenden das Wesentlichere herausheben:

Aus Duͤsseldorf meldet die dortige Zeitung unter dem äten d. M.: „Am gesirigen Tage wurde das Geburisfest Sr. Majestät des Koͤnigs mit allgemeiner Freude und Herzlich— keit in allen Staͤnden und Verhaͤlinissen gefeiert. Schon am Vorabend des Tages hatten die Schuͤtzen und viele Buͤrger das Fest durch einen solennen Fackelzug eingeleitet, der sich in Be— gleitung der Militair⸗Musik vom Rathhause nach dem Palais des Prinzen Friedrich K. H. bewegte. In der Morgenfruͤhe des 3. August verkuͤndigte der Donner des Geschuͤtzes die Fest— lichkeit des Tages selbst, an welchem Vormittags ein oͤffentlicher Gottesdienst der Garnison im Hofgarten, und demnaäͤchst eine roße Fest⸗Parade statthatte, nach deren Beendigung eine Schul— ga liert. in dem hiesigen Gymnasium vorgenommen ward. Mittags hatten sich in der Lese-Gesellschaft und mehreren anderen Cirkeln froͤhliche Tafel-Vereine gebildet, in welchen dem erhabenen, heißgeliebten Koͤnige aus der Fuͤlle der Herzen Toaste unter Kanonendonner dargebracht wurden. Nachmittags wurde ein Koͤnigsschießen gehalten, und Abends fanden in mehreren Lo— kalen Baͤlle statt. Dis spät in die Nacht wogte die froͤhliche Menge auf den Straßen und Spaziergängen, und in den Her— zen Aller sprach sich das stille Gebet aus: Gott segne den Koͤ— nig, den Vater der Seinen, den Erhalter und Schirmer des Friedens!“ Die Rheinische Friedrich-Wilhelmé Universitaͤt zu Bonn feierte den Gebartstag ihres erhabenen Suiters mit den Ge— fuͤhlen der Ehrerbietung und Dankbarkeit, welche die Wiederkehr dieses Tages immer zu erhoͤheter Lebhaftigkeit anregt. Die aka— demische Festrede hielt der Geheime Medizinal-Rath Bischoff mit Wuͤrde und Nachdruck vor einer so zahlreichen Versammlung, als die große Aula sie nur zu fassen vermochte. Am Schlusse der Rede wurden, außer der jährlichen Preis-Vertheilung, einige Ehren-Promotionen zur oͤffentlichen Kunde gebracht. „Nur

die juristische und die philosophische Fakultat“, so berichtet

man unterm 4. August von dort, „haften sich diesesmal ih— res Rechtes bedient, Männern, die sich um die Wissen⸗ schaften oder deren praktische Anwendung verdient gemacht haben, ohne ausschließlich dem gelehrten Stande anzugehören, aus freier Anerkennung die höchste akademische Wuͤrde zu erthei— len. Zu Doktoren der Nechte wurden ernannt: der Geh. Ober— Justizrath und Regierungs-Praͤsident Herr Ruppenthal und der erste Präsident des Königl. Rheinischen Appellations- Gerichtshofes Herr Schwarz; zu Doktoren der Philosophie: Herr Ober Bergrath v. Dechen, als Geognost und Geolog in England wie in Deutschland beruͤhmt, Hr Meyen, ein Arzt und Naturfor, scher, der eine Welt-Umsegelung unternommen und lehrreich be⸗ schrieben hat, und Hr. E. v. Groote, dessen kritische Ausgaben des Ritter Gedichtes Tristan und der Reim-Chronik des Kölni⸗ schen Stadtschreibers Hagen allen Kennern der Altdeutschen Denkmäler ein willkommenes Geschenk gewesen sind.“

In Muͤnster wurde der 65ste Geburtstag Sr. Maje⸗ staͤt des Koͤnigs von der dortigen Königl. Akademie festlich be— gangen. Um 12 Uhr versammelten sich die Professoren und Docenten, so wie die Studirenden auf der großen Aula, wo die Feier mit einem patriotischen Liede eroͤffnet wurde. Hierauf hielt der Dekan der theologischen Fakultät, Dom⸗Kapitular und Professor Dr. Brockmann, eine Lateinische Rede, und stattets nach Beendigung derselben uͤber das Resultat der im vorigen Jahre gestellten Preis-Aufgaben einen Bericht ab, welcher von dem Fleiße der Studirenden an der Akademie ein sehr erfreuliches Zeugniß gab. Bei der theologischen Fakultat, welche zwei Fragen gestellt hatte, waren neun Abhandlungen eingegangen, von denen drei des Preises wuͤrdig erkannt wurden, und bei der philosoph. Fakultaͤt, welche ebenfalls zwei Aufgaben gestellt hatte, waren drei Arbeiten eingelaufen, von denen eine den Preis erhielt. Nachdem der Redner schließlich noch die neuen Preis-Aufgaben bekann: gemacht hatte, schloß die Feier, welche die vornehmsten Militair . und Civil-Behoͤrden mit ihrer Gegenwart beehrten, mit einem fuͤr Maͤnnerstimmen arrangirten Chor. In den Kirchen der verschiedenen Konfessionen fand eine gottesdienstliche Feier und auf dem neuen Platze große Parade und offentlicher Gottesdienst der Truppen der Garnison statt, wozu sich eine unermebßliche Zu— schauermenge eingefunden hatte. Fuͤr den Abend war eine hoͤchst gelungene militairische Feier in der erleuchteten großen Infante⸗ rie⸗-Kaserne angeordnet worden; eben so hatten mehrere oͤffentli⸗ che Vergnuͤgungsorte Musik-Auffuͤhrungen, Erleuchtungen zc. veranstaltet. Allenthalben herrschte Frohsinn und Jubel, der bis spaͤt in die Nacht hineindauerte. n

In Halle hatten sich schon am Freitag Abend die Mi⸗— glieder der dortigen Freimaurer-Loge zur Begehung einer Vorfeier vereinigt, und in den Nachmittags-Stunden des Sonnabend war von Seiten der Lateinischen Hauptschule des Waisenhauses ein Rede⸗Aktus in Deutscher und Lateinischer Sprache, mit Gesang verbunden, veranstaltet worden. Am Abend dieses Tages fand eine Wasserfahrt nach der in der Naͤhe gelegenen Rabeninsel statt, an der mehrere hundert Personen aus allen Staͤnden Theil nahmen. Auf der Insel selbst wurde die Feier durch die Anwesenheit ei⸗ ner sehr großen Anzahl Studirender und anderer Einwohner, welche sich dort außer der eigentlichen Gesellschaft zur Theilnahme an der allgemeinen Freude eingefunden hatten, ungemein erhöoͤ—⸗ het, und tausendstimmig erschallte das Lebehoch, das der Koͤnigl. Regierungs-Bevollmächtigte an der Universität, Geheime Regie⸗ rungs⸗Rath Delbruͤck, dem geliebtesten der Koͤnige unter Glaͤser⸗ klang darbrachte. An dem Morgen des 3. August beging zu— naͤchst die Universitat das Geburtsfest ihres erhabenen Wieder“ begruͤnders durch eine im großen Hoͤrsaale der Franckischen Stif⸗ tungen gehaltene Rede des Professor Meier: „Ueber die gesetz⸗ lichen Beschraͤnkungen, denen die Staaten des Alterthums den offentlichen Unterricht und die Bekanntmachung literarischer Er— zeugnisse unterworfen haben“, woran sich die Verner der Preise knuͤpfte. Es wurde ein juristischer und ein physikalischer Preis ertheilt. Der akademischen Feier schloß sich darauf an geweihter Staͤtte die religiose an. Auf die Parade der in Halle garnisonirenden Truppen folgte eine zweite, die das aus Z3öa= lingen der Lateinischen Hauptschule gebildete Bataillon auf sei⸗ nem Exerzirplatze ausfuͤhrte. Zu Mittag versammelte sich das Offizier-Corps zu einem Festmahle, und der Regierungs⸗Bevoll⸗ mächtigte an der Universitaͤt gab den akademischen, so wie den uͤbrigen Behoͤrden ein Diner. Ueberall herrschte Heiter keit und Jubel, und kaum begann es zu dunkeln, als an die Stelle des geschwundenen Tageslichts eine Illumi— nation trat, die der wogenden Menge von allen oͤffentlichen Gaͤrten sowohl in als außerhalb der Stadt glänzend entge— genstrahlte. „Damit aber auch“, sagt der Hallische Courier. „das Fest keiner der herrlichen Bedeutungen ermangele, durch welche der Geburtstag unsers geliebten Königs uns Allen (o uͤberaus werth ist, so sollte nicht nur fuͤr Erwachsene und Be— jahrte, sondern auch fuͤr die Kinder der Dritte August ein Freu dentag seyn. Demnach fand im Lokale der Stadt-Armenschule in den Nachmittags- und Abendstunden ein fuͤr die Kinder die⸗ ser Anstalt bereitetes Fest statt. Nach Absingung einiger Lieder und einer Rede des Superintendenten Guerike wurden uͤber 600 arme Kinder beiderlei Geschlechts bewirihet, worauf sich die Kleinen durch Spiel, Tanz und Gesang patriotischer Lieder er—

freuten.“

„Der fuͤr Preußen so wichtige Geburtstag unseres Al— lergnaͤdigsten Königs“, so schreibt man aus Tachel in Westpreu— ßen unterm ten d. M., „wurde gestern hier auf dem Domai— nen- Rent Amte festlich begangen. Die zum Schulzentage ver⸗ sammelten Orts-Vorstände begaben sich nach Beendigung ihrer Geschäfte in die Kirchen beider Konfessionen zu einem feierlichen Gottesdienste. In der katholischen Kirche hielt der Probst v. d. Marwitz das Hochamt und dann eine kraͤftige Rede in Polni— scher Sprache, die besonders erbaulich fuͤr die Orts-Vorsteher Polnischer Zunge war. In der evangelischen Kirche wurde die Liturgie mit Begleitung eines Gesanges von Dilettanten, und dann von dem Pfarrer Oloff eine patriotische Predigt gehalten. Nach beendigtem Gottesdienste versammelten sich die Schulzen, so wie die Ortsgeistlichen und Beamten zu einem Festmahle in dem Amtsgarten, bei welchem sie unter Freuden-Schuͤssen Sr. Masestät dem Koͤnige und dem gesammten Königl. Hause ein Lebehoch brachten.“

Am 29sten v. M. Mittags brach in Gruͤnberg in Schlesien ein Feuer aus, welches bei der großen Duͤrre in zwei Stunden 23 Buͤrgerhaͤuser, 17 Hinterhäuser nebst 17 Scheu— nen und Stallungen, ungeachtet der besten Loͤschanstalten, in Asche legte. Nur mehreren unter den Abgebrannte befindlichen Vorwerksbesitzern gelang es mit Lebensgefahr, ihr Vieh zu ret. ten; die Getraidebestände wurden ebenfalls ein Raub der Flam— men. An 235 Menschen haben mit geringer Ausnahme ihr Eigenthum verloren.

Berichtigung. Im gestrigen Blatte der Staats Zeitung, S. 837, Sp. 2, 3. 22 lies „676, 000“ statt „G67, 0.

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