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uber die Landange von Panama ermaͤchtigt, und Letzterer in Folge
dessen ein Dekret erlassen, wonach die etwanigen Unternehmer sich bis zum 15. Jan. k. J, zu melden haben,. Mittelst Dekrets vom 10) Mai ist die Militair⸗Macht der Republik auf 3230 Mann festgesetzt.
Das Packetboot „Renard“, welches Tam pico am 1. Juni und Vera, Eruz am 10ten desselben Monats verlassen, bringt uͤberaus betruͤbende Nachrichten aus Mexiko. Das ganze Land war in der furchtbarsten Aufregung, weil Santana, von der Geistlichkeit und dem Militair unterstuͤtzt, sich gegen die Kon— greß.- Dekrete wegen Linziehung der Klrchengüter erklart hatte. In Mexiko war der Kongreß aufgelöͤst, und Santana hatte die ausuͤhende Gewalt allein übernommen. Er zo von allen Sei— ten Truppen zusammen, und in Vera-Cruz zaͤhlte er viele An— haͤnger; in Tampico war man hingegen feindlich gegen ihn ge⸗ sinnt. Zu Mexiko lagen 2 Millionen Dollars, weil es an einer Eskorte fehlte, sie nach der Kuͤste zu bringen. Das Schiff bringt 200,00) Dollars fuͤr Privat-Rechnung mit. Der ehemalige Kriegs⸗Mnister, General Faclo, ist an Bord desselben hier an— gekommen.
Niederlande. ——— Amsterdam, 9. August. Der hiesige Fondsmarkt war
wahrend die ser Woche durchgängig in slauer Stimmung; vornehmlich
ingen die Spanischen Effekten herunter, und dies war die ursache, 96 auch fast allt übrigen Staats- aptere gewichen sind. An den beiden letzten Boöͤrsentagen sind die Spanischen Fonds indessen zum Steben gekommen und hierdurch baben sich auch die e se der an⸗ deren Fonds mehrentheilt wieder hergeßellt, so daß die Notirung der letzteren wenig Unterschied gegen die vorige Woche darbietet Per. petuesle Spanische Rente ist aber noch merklich niedriger, wie vor 8 Tagen, und zwar die 3pfoc. um ungefaͤhr 8 vCt und 3pros lun zyEt. Odbligationen auf Grlechenland, Columbien und Peru, welche nächß den Spanischen dem Splese am meisten unterworfen sind, blie⸗ ber auch näch diefen am mehrsten gedrückt. Die Feotdangt des Burger krieges in Spanien und die Bewegungen in Madrid sind neben dem Inhalt der Thron-Rede der Koͤnigin die Veranlgssungen zu dem nachtbeiligen Gange an den Boͤrsen zu Paris und Antwer= pen und auch an der hiesigen ewesen. — Außer einigen umsaͤtzen von Weizen an Verbraucher siel am gestrigen Getraldemarkt nichts meldeénzwerthes vor; die Inhaber von diesem Korn hielten zu hoch, um Unlaß zu bedeuienda ren Geschäften zu geben. Roggen blieb ganz ohne Handel und Hafer wurde nur wenig ausgebolen Die bekannt gewordenen Preise sind von 1259füùnd. alten weißbunteen Polnischen Weizen 242 Fl., 139pfund. bunten 230 232 Fl. 133pfuͤnd Eseveschen Weijen 189 Fl. Von 56 Böpfünd. schoͤnen feinen Hafer
2.
73 8J JI. dopfuͤnd. gering. Hafer 68 Fl.
GSelgten.
Brüͤssel, g. August. Der Senat ist auf den 12ten d. M. wieder zusammen berufen worden. .
In oͤffentlichen Blättern liest man mit, Bezug auf die stattgefundene Ministerial⸗Veranderung: Die katholische Partei ist in Belgien wieder am Ruder. Die Herren von Meulenagere und de Theux, von denen man glaubte, daß sie der Staats, Geschaͤfte uͤberdruͤssig seyen, stehen an der Spitze des Ka⸗ binets. Dessenungeachtet sind neue Elemente in die Zusammen⸗ setzung dieses Ministeriums gekommen. Herr Ernst, der neue Justiz⸗Minister, ist ein ausgezeichneter Professor der Univerität Tuͤttich, der durch die liberale Partei dieser Stadt in die Kam⸗ mer gesandt wurde. Herr d' Huart, Distrikt⸗ Kommissarius von Grevenmacher, hat sich immer durch sein patriotisches und unab—⸗ hängiges Benehmen in der Kammer ausgezeichnet; er hat au— ßerdem viel Geschäͤfts⸗ Kenntniß gezeigt und besitzt ein großes praktisches Talent. In der That zeigt das jetzige Ministerium eine Versammlung aufgeklaͤrter Männer von unbestreitbarer Rechtschaffenheit, sowohl im politischen als im Privat Leben. Die Vereinigung der verschiedenen Meinungen, auf die es sich gruͤndet, muß ihm die Unterstuͤtzung der Majsori⸗ taͤt sichern. Welches auch das Verdienst der Minister seyn mag, die es fuͤr passend hielten, sich von dem Belgischen Kabinet zu, ruͤckju ziehen, in Bruͤssel ist man allgemein der Meinung, daß das neue Ministerium mehr innere Uebereinstimmung zeigt, als das frühere. Uebereinstimmung aher ist die erste Bedingung der
Existenz eines Ministeriums. Es kann nicht mit Festigkeit ein
System annehmen, wenn nicht jedes Glied seine eigene Ansicht darin findet. Belgien bedarf mehr als irgend eine andere Na⸗ tion derjenigen Einheit der Ansichten, ohne welche die Regierung nur eine unsichere und schwache Macht ausuͤben kann. Wir ha—
ben von dem gegenwartigen Ministerium eine guͤnstige Meinung. Der bekannte Herr de Potter ist hier angekommen und will
hterselbst einige Tage verweilen. Herr Arguelles, Mitglied : d als Schriftsteller wie als Redner ruͤhmlichst bekannter Mann, der ssch in diesem Augenblicke hier befindet, ist im Begriff, nach Madrid abzureisen. ᷣ Seit ö Tagen, bemerkt eine hiesige Handels ⸗-Zeitung, finden sehr viele Spanische Obligationen von hier aus ihren Weg nach Amsterdam, wo der Cours derselben oft um ö. hoher ist, als in Bruͤssel. Hier richtet man sich, wie in allen politischen und Moden“ Sachen, so auch in den Coursen, streng nach dem Muster in Paris, während man in Amsterdam unab⸗ haͤngiger, und, wie es eben das Beduͤrfniß erheischt, zu Werke geht. Sollten die Spanischen Obligationen wieder steigen, so würde es hier an effektiven Stuͤcken uͤberaus mangeln, da ehr viel in blanco verschlossen worden ist. Uebrigens scheint hier die Meinung Platz zu greifen, daß die Spanische Regierung jedenfalls mehr fuͤr die 4procent. im Inlande verbreiteten Vales thun werde, als fuͤr die nur im Auslande coursirenden 3 und
5 procent. sogenannten Aguado's.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 58. August. Der Koͤnig ist von seinem let ten Unwohlseyn wieder ganz 6 . .
Auch bei der Mannschaft der vor Gothenburg stationirten Flotte hat sich bereits die Cholera gezeigt. Da es daselbst an Aerzten fehlt, so hat die hiesige Quarantaine Kommission 5 Aerzte nach Gothenburg gesandt. — Bei dem Urbungs / Geschwa⸗ der haben sich am 4. August unter àg6 Mann 3 Kranke befunden.
An sammtliche Konsistorien des Landes ist unterm Jten 8. ein Koͤnigl. Rundschreiben ergangen. Es heißt darin zunäͤchst, daß die Behoͤrden von Gothenburg, in Folge der daselbst und in der dortigen Gegend ausgebrochenen epidemischen Krankheit, fuͤr noͤthig befunden hatten, die Vorschriften der Koͤnigl. Ver— oröͤnung vom 12. November 1831 mit Bezug auf den etwani— gen Ausbruch der Cholera in Anwendung zu bringen. Dem⸗ nächst werden die Konsistorien aufgefordert, in allen Kirchen Gebete um Abwendung und Linderung jener Krankheit anzuord⸗ nen, so wie von der Kanzel herab die in Bezug auf diese Seu⸗ che bereits fruͤher ertheilten aͤrztlichen und gesundheits polizeilichen Vorschriften verlesen zu lassen.
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99718 . 1
Deutschlan d.
Dresden, 19. Auaust. Im vorigen Jahre wurden im Koͤnigreiche Sachsen 62,799 Kinder gebaren (2516 mehr als im Jahr 18353; die Zahl der unehelichen Geburten belief sich auf FStzi5 (6590 mehr als im Jahr 18327. Es starben 50,103 Per— sonen (2305 mehr als im Jahr 1833) mithin wurden 12,696 mehr geboren, als gestorben sind. Die Gesammt⸗Bevoͤlkerung des Koͤnigreichs beträgt demnach jetzt 1,579,429 Individuen.
KafsFfel, 6. Auzust. Gestern wurden die Staͤnde, im Auf⸗ trage des Staats-Ministeriums, vom Praͤsidenten zu einer au— ßerordentlichen geheimen Sitzung zusammenberufen. Mn dieser
erschienen der Justiz-Minister von Motz, der Kriegs-Minister
General von Heßberg, der Vorstand des Ministeriums des In— nern, Geheime Rath Hassenpflug, und der des Ministeriums der Finanzen, Herr Meisterlin, in Person. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, von Trott, fehlte allein, da er sich bei St. H. den Kurvrinzen-Regenten im Seebade zu Sche ve⸗ ningen befindet. Wie es heißt, hielt in dteser Sitzung der Mi⸗ nisteral-Vorstand des Departements der Finanzen, zugleich er— ster Landtags⸗-Commissair, im Namen seiner Kollegen einen aus— fuͤhrlichen Vortrag. Den Standen wurde darin zum Vor— worf gemacht, mehrfach ihre Befugnisse, insonberheit hin— sichtlich des Steuer⸗Be villtgungs-Rechts und der Reguli— rang des Ausgabe-Budzgets, äberschritten, sich auch in einzel— nen Verhandlungen auf eine Weise benommen zu haben, die mit der Würde der Regierung unverträglich sey,⸗ wahrend sich Mitglieder derselben erlaubt, die dieser schuldige Achtung aus den Augen zu setzen und durch unschickliche und unangemessene Aeu⸗ ßerungen sogar in oͤffentlicher Sitzung der Ehre der Ministerien zu nahe zu treten. Nachher nahmen auch die anderen anwesen⸗
den Mitglieder des Ministeriums das Wort und ließen sich im
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der Spanischen Cortes und ein
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aͤhnlichen Sinne aus. Dabei wurde auf die unangenehmen Fol⸗ gen gufmer kam gemacht, welche die Handlungs weise der Staͤnde, die ihr? Stellung der Regierung gegenuber nur zu sehr zu ver— kennen und zu mißachten schienen, herbeisuͤhren koͤnnen. Mehrere Stände⸗Mitglieder, namentlich Wippermann, Schwarzenberg u. A. suchten die Stände gegen diese Anschuldigungen zu verthei⸗ digen. Der Praͤsident der Stände⸗Versammlung, Buͤrger⸗ meister Schomburg, glaubte, die Vorwuͤrfe, welche die Minister den Ständen gemacht hatten, gelten namentlich ihm, als hahe er unterlassen, die ihm zustehende Handhabung der Po⸗ lizei in der Mitte der Versammlung gehoͤrig zu uͤben, und ver— ließ deshalb ben Präsidentenstuhl und die Sitzung mit der Er— klaͤrang, daß er unter jolchen Umständen sein Amt niederzulegen nicht umhin koͤnne. Eine Deputation der Staͤnde begab sich sedoch zu demselban und bewog ihn, in der nachmittägigen oͤffent⸗ lichen Sitzung das Preaͤsidium wieder zu uͤbernehmen. Der Prasibent hielt in disser Sitzung eine Rede, worin er für das ihm bezeugte Vertrauen dankte und erklaͤrte, er sehe darin eine Btilianng der Grundjaͤtze, nach denen er sein Amt verwaltet habe, von Seiten der Kammer, was diese durch Aufstehen von ihren Sitzen bekraͤftis te. In Aͤhnkchem Sinne äußerte sich hierauf der Ninisterial⸗Direktor Meisterlin.
Karlsruhe, 8. August. Die am 7. Mai 1833 geborne Prinzessin, Tochter des Markgrafen Wilhelm von Baden, ist gestern Vormittags um 16 Uhr an den Folgen des Zahnens mit Tode abgegangen. Noch an demselben Tage, und zwar Nach⸗ mittags zwischen 5 und s Uhr, wurde die Frau Markgräfin von einer Prinzessin gluͤcklich entbunden. Die hohe Woͤchnerin so—⸗ wohl als bie Neugeborne befinden sich in dem erwuͤnschtesten Wohlstyn. .
Darmstadt, g. Auaust. In dem Großherzogl, Hessischen Städtchen Gernsheim cu Rhein wird dem Mit⸗Erfinder der Buchdruckerkunst, Peter Schoͤffer, der daselbst geboren wurde und ein Schwiegersohn Fust's war, ebenfalls ein Denkmal ge— setzt. Die Kosten zu der in Darmstadt gearbeiteten kolossalen Statue haben einige Privatleute in Gernsheim aus eigenem An— trie be zusammengeschossen.
FJtalͤien.
Turin, 29. Juli. (Allg. Ztg.) Unsere Nachrichten aus Spanien lauten fuͤr die Sache des Don Carlos sehr befriedi⸗ gend. Daß man hier gerade nicht am schlechtesten uͤber die Verhaͤltnisse Spaniens unterrichtet ist, erhellt schon aus der geo⸗ graphischen Lage des Landes und ads dem Interesse, welches man Spanien zu widmen gezwungen ist. Die Konigin⸗Regen— tin von Spanien ist in der oͤffentlichen Meinung sehr gesunken, und so hat Don Carlos bei der Verwirrung, die in Madrid herrschen soll, den besten Augenblick gewahlt, um sich auf dem Kriegstheater zu zeigen. Nach Briefen aus Barcelona zu ur— theilen, scheint es, als wolle er sich erst in den noöͤrdlichen Pro⸗ vinzen förmlich etabliren, um spaͤter mit größerer Kraft auf das Innere des Landes zu wirken. Diese Vorsicht ist noͤthig, damit seine Partei nicht durch irgend einen uͤbereilten Schritt entmu— thigt werde; auch wird dabei wohl die Hoffnung in Anschlag gebracht, einen oder den andern Militair-Chef der Königin zu gewinnen, und die Gegner unter sich zu entzweien. Man weiß mit Gewißheit, daß Don Carlos mit zwei angesehenen Generalen von der Partei der Regentin eine mehrstuͤndige Unterredung ge— habt hat, als er noch auf Portugiesischem Gebiete war, und daß er sie nicht abgeneigt fand, sich fuͤr ihn zu erklaͤren, wenn ihnen die Gelegenhelt verschafft wurde, es thun zu koͤnnen, ohne zu sehr ihre Ehre und Sicherheit bloß zu stellen. Diese Gelegenheit koͤnnte sich nun darbieten, und es 1 der Regierung zu Madrid sehr zu rathen, auf ihrer Hut zu seyn. .
Dom Miguel befindet sich noch immer in Genua. Er scheint die Ereignisse in Spanien aufmerksam zu verfolgen, da er von Allem durch regelmäßig eingehende Berichte in Kenntniß gesetzt wirb. Er uͤberlaͤßt sich jetzt nicht so sehr den Vergnuͤgungen, als es fruͤher der Fall gewesen seyn soll. Vorerst wird er wohl Genug nicht verlassen.
Spanien.
Madrid, 29. Juli. Bei der Eroͤffnung der Cortes Ses⸗ sion bemerkte man auf der fuͤr das diplomatische Corps bestimm⸗ ten Gallerie den Franzoͤsischen Botschafter und die Gesandten von England, Schweden, Danemark, Portugal und den Vereinigten Staaten. Die Koͤnigin las die Thron-Rede, nachdem sie dieselbe aus den Händen des Praͤsidenten des Minister Raths in Empfang genommen hatte, selbst mit lauter und deutlicher Stimme vor.
In einem aͤlteren Schreiben aus Madrid vom 26. Juli heißt es: „Heute haben noch einige Verhaftungen stattgefunden; da sie aber nur Emigrirte betroffen haben, so erscheint ihre Wich⸗ tigkeit mehr als problematisch. Ein Befehl des Kriegs⸗Ministers verbannt das Regiment von Granada und das der Prinzessin, weil beide an der Ermordung der Moͤnche am 16. und 17. Juli Theil genommen, aus der Hauptstadt, und zwar das eine nach Eastilien, das andere nach Ceuta in Afrika. Diese Maßregel hat allgemeine , m, ,,. erregt. Ich höre so eben, daß man auf höoͤheren Besehl der Stadt⸗Miliz den Posten in der De⸗
ruͤhmte Verschwoͤrung wird bald
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ren.
putirten-Kammer entzogen hat; dies hat ebenfalls großes Mö ö vergnuͤgen verursacht.“ .
In einem von Franzoͤsischen (ministeriellen) Blaͤttern mi getheilten Schreiben aus Madrid vom 29. Juli liest men „Die Sitzungen der Cortes waren bis jetzt ohne Interesse. Di Kammer der Proceres wird heut oder morgen die Debatte uͤhn die Adresfe zuͤr Beantwortung der Thron,Rede erdͤffnen. Di Prokuradores haben auf die Ernennung ihres Praͤsidenten du die Königin aus der ihr vorgelegten Liste der Kandidaten gewa! tet; die Wahl ist auf den Grafen von Almodopar gefallen, . zehn Jahre verbannt war und während dieser Zeit groͤßtenthess in Brüssel gelebt hat. Es ist gewiß, daß eine große Masjornsn dieser Kammer die Regierung unterstuͤtzen und unter ihrer tung handeln wird. Ungeachtet der pomphaften Ankuͤndigungn
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der Gazette de France und anderer legitimistischen Blaͤtter, biet
die ganze Armee fortwährend treu und zeigt die groͤßte Ergehrnn heit, und die Bevoͤlkerung jenseits des Ebro ist ruhig. Die vergessen seyn. Es sind m rere morallsche, aber keine uͤberfuͤhrende Beweise gegen die Pe schwöoͤrer vorhanden. General Palafox wird bald seine Freh erhalten und General van Halen wird aus Spanten verbann werden. Die Cholera hat sehr nachgelassen. Es sind wenig min Faͤlle vorgekommen. Alle Sanitäts-Kordons sollen aufhören ⸗ — Dieselben Blätter enthalten ein Schreiben aus Jean de Luz vom 2. August, worin es heißt: „Wir hahn auf direktem Wege keine Nachrichten aus Spanien erhalm Durch Privat-Korrespondenz erfahren wir einige Details i] das Gefecht, welches in der . von Aranaz stattgefun⸗ ( hat. Eine Insurgenten-Bande, von Zumalacarreguy persbhnt angefuͤhrt, murde von einem Regimente der Truppen der Kinn gin angegriffen. Sobald der Angriff begann, zogen sich die 90 furgenten zuruͤck und ließen 70 Todte und ahlteiche Verwundet auf dem Kampfplatze. Die groͤßte keen nn e herrscht in ih ren Reihen, sie haben Mangel an Lebensmitteln und Munition und Viele sind desertirt. Man erwartet stuͤndlich, daß sie n Franzoͤsisches Gebiet fliehen werden.“ J — Der Morning Herald giebt folgendes Prunn Schreiben aus Bayonne voln 1. August: „Herr Araos, Spanischer Oberst, der sich mit einem Auftrag des Generali rispe hier befindet, wurde gestern Abend von Letzterem mir Weisung fortgesandt, unverzuͤglich uͤber die Graͤnze zuruͤckzut Er ging heute fruͤh von hier ab, es verlautet aber nihs über den Grund' seiner eiligen Abreise. Alle junge Navattts haben der Aufforderung des Don Carlos Folge geleistet und st nach den verscedenen in dessen Dekret bezeichneten Pu ten begeben, um bewaffnet und cquipirt zu wem St. Sebastian und Pampelona werden keine Provisioht mehr von Franzoͤsischemn Gebiet beziehen koͤnnen. M Junta von Navarra hat diese beiden Platze in Bleli Zustand erklart und auf die Einschwärzung von Lebensmitteln Todesstrafe gesetzt. Am Dienstag begab sich Don Carlos jn Vera, um einem großen Ballspiel beizuwehnen, welches vonn fertigsten Spielern in ganz Vie caya gegeben werden sollte. i so eben aus Elisondo, dem Sitz der Junta, angekommener key sagte mir, er habe nie herrlichere Pferde gesehen, als die r in' der Naͤhe jener Stadt gelagerten Karlistischen Lancier⸗ Con Drei oder vierhundert andere wurden taͤglich erwartet. Hm fruͤh wurden auf einem Wagen dicht an unserer Graͤnze hi dert Flinten in Beschlag genommen. Heute fruͤh ging hlerd Geruͤcht, Rodil sey zum Ruͤckzuge nach Pampelona gendthi worden. Don Carlos soll nach Elisondo zuruͤckgekehrt seyn.“ — HSeffentliche Blatter enthalten folgende Noth über den General Rodil: „Don Jose Ramon Rodil stieg dem Unabhängigkeits-Krieg der Pyrengͤischen Halbmmsel bis su Range eines Obersten, als welcher er nach Peru ging. Ash entscheidende Schlacht von Ayacucho, welche der Spanischen Mit in Amerika den Todesstreich versetzte, geliefert wurde, war Int Gouverneur des Kastells von Callao. Sobald er Nachricht in dem Verluste der Schlacht erhalten, erklärte er sogleich, daß er nr zwischen dem Vice-Koͤnige La Serna und dem General En abgeschlossenen Capitulation keinen Theil nehme, „indem ah Oberbefehl über das Kastell von Callao unmittelbar von Koͤnige selbst erhalten habe.“ Vierzehn Monate lang hiell Rohil gegen das Bombardement von Außen und gegen den rath, die Hungersnoth und die sie begleitenden Krankheiten Innern der Festung. Die zwei letzteren rafften uͤber 00MM sonen hin, von denen mehrere zu den angesehensten Fam von Peru gehörten, welche der Sache des Koͤnigs treu gh ben waren. Alles dies konnte Rodil's Festigkeit nicht ersti tern; das Kastell wurde nach allen Richtungen minirt, und! les deutete auf den Entschluß des Gouverneurs hin, sich seine Garnison im Nothfall unter den Truͤmmern der Fel zu begraben. — Gegen das Ende der Belagerung entdeckt dil, daß zwei Buenos⸗-A1ressche Regimenter, welche zur Gn son gehörten, den Plan gemacht, den Patrioten die Festun. uͤberliefern. Dieser Plan war so kuͤnstlich angelegt, daß all muͤhungen des Gouverneurs und seiner Kundschafter, die Rll fuuͤhrer zu entdecken, vergeblich waren. Endlich gerieth J auf ein gräßliches Mittel. Er ließ die zwei Regimenter sth Innern des Kastells aufstellen, und nachdem er ihnen se Tutschluß angekuͤndigt, die Festung in die Luft zu sprengen er schlau hinzu: „allein, Ihr seyd Suͤd⸗Amerikaner, zum & schen Dienst gezwungen, waͤhrend Euer Herz fuͤr die ander tei schlägt. Wer also von Euch die Garnison verlassen⸗ krete bevor und stelle sich 27 Schritte vor der Fronit Der GOberst und etwa 129 Offiziere und Gemeine traten so hervor und stellten sich so auf, wie der General es befohlen) laum war indeß dies geschehen, als Rodil den uͤbrigen zun bliebenen Soldaten anzulegen und Feuer zu geben befahl, in der nächsten Minute die sammtlichen Empoͤrer zu leben gehört hatten. Erst, als auch der letzte Vorrath aufg
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war, uͤbergab Rodil die Festung. Eine ehrenvolle Capitis⸗
ward, unter der Buͤrgschaft des Capitains Sir Murray! well, vom Englischen Linienschiffe „Briton“, unterzeichnet, auf chem Schiffe Rodil, um das Cap. Horn, nach Rio Janeit⸗ von da nach Europa ging.“ .
Portugal. .
— — Lissabon, 19. Juli. Der Charte von 1826 9 finden die Wahlen auf indirekte Weise statt. Die Waͤhler, demnach am 13ten d. im ganzen Reiche gewaͤhlt worden, ; den 47 Waͤhlern, welche die Hauptstadt und deren Weich liefert, besteht ein Viertel aus wirklichen Ministeriellen Viertel aus zweifelhaften und die andere Haͤlfte aus unnh gigen Individuen, aber meistentheils sind es Leute, die Dom Miguel wegen ihrer politischen Ansichten verfolgt bob waren. Alle scheinen uͤberzeugt zu seyn, daß zur Konsolidi der neuen Institutionen die Regentschaft Dom Pedro 's bit Großjaͤhrigkeit der Donna Marig nothwendig ist.
Von Tunicipak Kammer wurden drei Mitglieder, die einfluß reit
u Waͤhlern gewaͤhlt, erren Andrade und Jorge. Von den Ministern stellten sich vei als Kandidaten; Earvalho wurde gewaͤhlt, Freire fiel durch; Beide fuͤhrten den Vorsitz in ihren resp. Wahl-⸗Bezirken, Erste— rer in Sta. Izabel; da es ein Miguelistisches, zum Theil von setzigen Beamten bewohntes Stadtviertel ist, und die Migue⸗ üsten nicht stimmten, so hatte er leichtes Spiel. Nicht so aber Freire in San Mamede, wiewohl alle Beamten der dort gelege⸗ zen Köoͤnigl. Porzellan- und Seiden⸗Fabriken, der Druckerei und des adeligen Lpceums fuͤr den Kriegs-⸗Minister zu stimmen gend⸗ thigt worden waren. Als Oppositions-Kandidat war Der Mu⸗ niclpalist Andrade daselbst aufgetreten. Das Ziel der Opposition war, die Stimmen gleich zu machen, um entweder Freire zu noͤchigen, seinen Geburtsschein vorzuweisen, oder sich zuruͤckzu— ziehen. Bei der Stimmen-Säͤhlung fand sich in der Wahl⸗Urne ein Zettel, wodurch Freire zum Deputirten erwählt wurde; ha aber die Rede nur von Wählern war, so war diese Stimme unguͤltig; unterdessen forderte ein Zuschauer den Minister auf, von diesem Zettel zu seinen Gunsten Gebrauch zu machen, er wolle dann auch stimmen und seine Stimme dem Kandidaten Andrade geben; dieses beweist, daß die Opposition noch eine Re— secve in Petto hatte. Die Stimmen fielen wirklich gleich aus. Das Alter sollte jetzt entscheiden; der Kriegs-Minister aber er— arte, er wäre juͤnger und zog sich zuruͤck; denn ungern wurde er seinen Geburtsschein vorzeigen, da er ein Findelkind ist. Die— ses verursachte ein allgemeines Gefluͤster und Laͤcheln unter den Zuschauern. — Zu Porto sollen fast alle Mitglieder der letzthin urch die Regierung aufgelösten Municipalütät zu Waͤhlern ge— wahlt worden seyn; die dortigen Wahlen koͤnnen also als anti— ministeriell und gegen die Regentschaft Dom Pedro's gerichtet beirachtet werden. — Diz Gucrillas fahren fort, die Bevoͤlke— rung von Portugal zu beunruhigen; sie scheinen aber nichts Ernsthaftes unternehmen zu koͤnnen. — Ein seit Kurzem hier neu erscheinendes Blatt, der „Aguia“ (Adler), scheint die Zei— tung zu seyn, welche das Organ der gemaͤßigten Opposition bil— den wird. Unter den Mitarbeitern dieses Blattes befinden sich einige sehr gebildete Leute.
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
New⸗ York, 17. Jult. Vem Tten bis zum 11ten d. M. haben sich hier überaus beklagenswerthe Auftritte zugetragen. (S. den Art. London im gestrigen Blatte der Staats Zeitung.) Der Anti-Sklaverei-Verein hatte na nlich in New-⸗ York und mehreren andern Städten der Union Versammlungen zur Be— soͤrderung ihrer Zwecke gehalten, was unter der Masse der Ein— wohner großen Unwillen erzeugte. Anlaß gab ein Gottes dienst fuͤr Schwarze, welcher am Ften v. M. in Liner eigens dazu ein, gerichteten Kapelle stattfand, bei welcher Gelegenheit die Neger Hymnen sangen und die UnabhaͤngigkeitsErklaͤrung verlasen. Die Mitglieder des geistlichen Musik, Vereins, die jene Kapelle fuͤr alle Montage und Donnerstage gemieithet haben, drangen jedech in die Kirche ein, und man schlug sich gegenseitig mit Banken und Stuͤhlen, wobei Viele beschädigt wurden. ö war nur das Vorspiel zu den traurigen Auftritten am 19ten v. M. Im Publikum verbreiteten sich Geruͤchte, die Neger— Freunde beabsichtigten nichts Geringeres, als die unmittelbare Freilassung aller Schwarzen. Nun griff die Hefe der wei— fen Bevölkerung die Wohnungen uns Magazine der an— gesehensten Emancipationisten an; ein gleiches Schicksal hatten die Wohnungen mehrerer angesehenen Farbigen, so wie die Kir— chen oder Kapellen, in denen sich die Negerfreunde und Neger zu versammeln pflegten. Zwanzig Privathaäͤuser sind gänzlich aus— gepluͤndert und sieben gottesdienstliche Gebäude mehr oder weni— ger verheert worden. Viele Schwarze haben ihre Sicherheit in der Flucht gesucht. Die Miliz war unzureichend, um die sem Unfuge Einhalt zu thun, und nun wurde mehr als 1000 Mann Militair aufgeboten. Erst in der Nacht vom 11ten d. gelang es, den Exzessen ein Ende zu machen, die bisher in den Verei— nigten Staaten nicht ihres gleichen gehabt. Am folgenden Tage zog das Militair mit scharfen Patronen durch die Straßen, nach— dem es von den Behoͤrden Befehl erhalten, noͤthigenfalls auf das Volk zu schießen. Der Anti⸗Sklaven-Verein hat ein Cirku⸗ lar erlassen, worin er sich gegen die ihm zugeschriebenen Plaͤne feierlichst verwahrt.
Der Senat der Vereinigten Staaten befindet sich abermals in Opposition mit den Verwaltungs-Behoͤrden. Er weigert sich, die von dem General-Postmeister von einigen Privat? Banken fuͤr Rechnung des PostAmtes aufgenommenen Summen zum
Dies
Belauf von einigen 100,090 Dollars zu erstatten. Der General—
Postmeister reichte einen Protest hiergegen ein, in welchem er die Gesetzmaͤßigkeit seines Verfahrens darzuthun suchte; der Senat aber machte der Sache schnell ein Ende, indem er kurz— weg einen Beschluß annahm, wodurch das Verfahren des Post— meisters als ungesetzlich und nichtig bezeichnet wurde. Man glaubt daher, daß die Banken schweigend den Verlust werden tragen muͤssen.
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Berlin, 14. August. Aus Pleß in Ober-⸗Schlesien geht uns noch ein Bericht uͤber die Feier des Allerhoͤchsten Geburtsfestes l Schon am Morgen hatte sich auf dem Marktplatze das Militair in Parade aufgestellt und brachte dem Monarchen seine Huldigung durch ein dreimaliges Lebehoch dar. Mittags war auf dem Fuͤrstlichen Schlosse ein Festmahl veranstaltet, zu welchem das Ossizier⸗Lorps, die Kreisstaͤnde, die Beamten, die Geistlichkeit, so wie die angesehensten Einwohner der Stadt geladen waren. Unter dem Donner der im Schloßgarten aufgestellten Boͤller brachte Se. Durchlaucht der regierende Fuͤrst Ludwig zu Anhalt-Koͤthen⸗ Pleß den Toast auf das Wohl Sr. Majestat des Koͤnigs mit dem Wunsche aus, daß Allerhoͤchstdieselben noch lange un— ter dem reichsten Seegen Gottes regieren möchten, und alle Anwesenden stimmten, von gleichen Gefuͤhlen beseelt, in denselben ein. Nach dem Diner fand in der freundlich gelege— nen Fasanerie ein von dem Fuͤrsten veranstalteter Ball statt, zu welchem jeder Anstaͤndige ohne Ansehen der Person und des Standes Zutritt hatte. Das Ballhaus war hoͤchst geschmackvoll mit Laub- und Blumen,Gewinden verziert und Abends erleuch— tet, und ihm gegenuͤber ward nach 11 Ühr Abends ein geschmack⸗ voller illuminirter Tempel sichtbar, auf dessen Altar die Opfer— flamme brannte und den Namenszug des gefeierten Monarchen beleuchtete. Erst am fruhen Morgen endete das von dem schoͤn— sten Wetter beguͤnstigte Fest. — In ahnlicher Weise wurde das Allerhoͤchste Geburisfest auch in den Schlesischen Bädern Warm— brunn, Rheinerz und Salzbrunn begangen. Ueberall sprach sich die tiefste Verehrung und die treueste Liebe und Anhaͤng— lichkeit füͤr die Person Sr. Masestaͤt des Koͤnigs auf das Un— n n nn, aus. ö ; — Aus Frankfurt a. d. O. schreibt man unterm 11ten M.: „Gestern wurde hier das fuñßfzigjaͤhrige Dienst-Jubi—
naͤmlich der Praͤsident Campos und die
917 laͤum des Post-Direktors Mann mit allgemeiner Theilnahme be— gangen. Zahlreiche Freunde brachten ihm schon vorgestern eine Abend-Musik. In ahnlicher Weise begruͤßten ihn am Morgen des festlschen Tages die Post-Beamten, worauf um 9 Uhr die feierliche Begluͤckwuͤnschung erfolgte. An der Spitze der Beam⸗ ten des hiesigen Post-Amts, denen sich mehrere Post⸗Beamte aus der Ferne und Umgegend anschlessen, uͤberreichte der Kom⸗ missarius des Koͤnigl. General⸗Post Amts, Feld⸗Post⸗Kommissa⸗ rius Fischer aus Berlin, dem Jubilar die Insignien des ihm von des Koͤnigs Majestaͤt fuͤr sein vieljaͤhriges Wilken verliehenen Rothen Adler-»Ordens dritter Klasse, so wie ein Gluͤckwuͤnschungs-Schrei— ben Sr. Excellenz des Herrn General⸗Postmeisters. Die Beam— ten des hiesigen beñ Amtes begleiteten ihre Gluͤckwuͤnsche mit einem silbernen Pokale mit passender Inschrift und einem Fest⸗ Gedichte, die Unter-Beamten des Post-Amts mit zwei Blu— men⸗Vasen, und die Kaufmannschafts-Innung mit einer werth⸗ vollen goldenen Tabatiere. Auch der Magistrat und die Stadt⸗ verordneten . dem Jubilar durch Deputationen die Theil— nahme seiner Mitbuͤrger. Der Mittag versammelte dessen Freunde und Amts-Genossen zu einem Festmahle in dem angemessen de⸗ korirten großen Logen Saale, wobei Se. Excellenz der Herr Ge⸗ neral- Lieutenant von Brause unter freudigem Jubel den Toast auf das Wohl Sr. Masestaͤt des Königs ausbrachte. Die sel⸗ tene koͤrperliche Ruͤstigkeit und geistige Thaͤtigkeit, deren der Jubilar sich noch erfreut, erhoͤhte das Fest und begruͤndete die Hoffnung, daß dieser Feier noch viele Jahre gewohnter, ver— dienstlicher Wirksamkeit folgen werden.“
— Das geschichtlich merkwuͤrdige Dorf Dennewitz, wel—⸗ ches alle Drangsale der auf dessen Fluren am 6. September 1813 geschlagenen hitzigen Schlacht erfahren hat, ist am 29sten v. M. anderweit von einem Ungluͤck, naͤmlich von einer recht bedeutenden Feuersbrunst, heimgesucht worden. Ohne daß sich bis jetzt die Ver⸗ anlassung dazu hat ermitteln lassen, wurden 65 Kossaͤthen- und 2 Buͤdner-Gehbfte, so wie das Gemeinde-Hirtenhaus, der soforti— gen und kraͤftigen dagegen angewandten Rettungs, Maßregeln un— geachtet, ganzlich eingeaͤschert, und 10 Familien aller ihrer Habe, ja sogar ihrer diesjährigen Aerndte beraubt. Da durchschnittlich sedes der Gehoͤfte nur mit 200 Rthlr. gegen Feuers Gefahr ver— sichert war, so ist die Lage der verunglückten Wirthe, von de— nen mehrere am erwahnten Schlachttage bereits ihre Gebaͤude durch die Flammen verloren hatten, um so beklagenswerther. Doch ist ihnen Huͤlfe in der groͤßten Noth schon dadurch zu Theil ge— worden, daß Se. Maj. der Koͤnig ihnen durch den Kreis-Land⸗ rath ein Gnaden Geschenk von 200 Rthlr. zu uͤberweisen geruht haben. Auch die Schuͤtzen-Gesellschaft von Juͤterbogk hat nach Kräften einen Unterstuͤtzungs-Beitrag gespendet.
. — In den Swinemuͤnder Hafen sind im Monat Juli bei einem Wasserstande von 19 — 20 Fuß 77 beladene und 32 geballastete Schiffe eingelaufen, wogegen gt beladene und 11 ge— ballastete Schiffe den Hafen verließen. Unter den eingegangenen befanden sich 58 und unter den ausgegangenen 65 Preußische Schiffe; von den ersteren waren 12, großtentheils kleine Schiffe aus Hinterpommerschen Hafen, mit Getreide und Mehl, und von den letzteren 15 mit Getreide und Mehl, 11 mit Spiritus (fast sammtlich nach St, Petersburg bestimmt) und 2 mit Holz nach Englischen, Franzoͤsischen und Daͤnischen Häfen befrachtet. — Die Hauptartikel der in Stettin eingegangenen Waaren be— standen in: 6125 Ctr. Asche und Pottasche, 3040 Ctr. Farbe— hoͤlzern, 2514 Ctr. Hanf, 6889 Ctr. Oel, 2222 Ctr. Schwefel, 2160 Etr. Syrup, öl ECtr. Rosinen (unmittelbar aus Scio eingegangen), 4915 Ctr. Thran, 9l83 Ctr. rohem und Lumpen⸗ Zucker, 3931 Ctr. Wein und ä Ctr. Kaffee Versandt wurden 0, 11 Kubikfuß eichen Schiffsbauholz, 380 Ring⸗-Staͤbe, 157 Siuͤck Bloͤcke, 1755 Balken, 1963 Last Bohlen, 80 Ctr. Wolle, 2730 Ctr, Zink, 4917 Wispel Getraide und 6778 Oxhoft Spi— ritus. Von den beiden letzten Artikeln gingen 3535 Wies pel Roggen, 456 Wispel Gerste und Hafer und 6733 Oxhoft Spi— ritus nach Ostseehäfen, und 696 Wispel Waizen, 320 Wispel Roggen und 45 Oxhoft Spiritus nach Nordseehäͤfen. — Aus Anciam wurden 399 Wispel Getraide und aus Demmin 1045 Wispel Getraide und 69907 Ctr. Roggenschroot seewaͤrts verschifft. ⸗
— In den 3 Haͤfen des Reg. Bez. Coͤslin kamen im
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nat Jul' 31 Schiff? an und 42 Schiffe verließen dieselben. Auf
der Rhede bei Leba langten 3 Schiffe an. Die Hauptausfuhr nach dem Auslande bestand in 176 Ctr. Leinwand, Brenn- und Plan— kenholz nach Kopenhagen, und 1800 Scheffel Roggen nach St. Petersburg.
Unter der Verbindlichkeit, außer gewissen Lesemessen noch 20 zaͤhrliche Messen fuͤr die bei Leipzig gebliebenen Preußischen Krieger zu halten, hat der zu Rheinberg im Kreise Geldern (Regierungs⸗ Bezirk Duͤsseldorf) verstorbene Th. Meiners der dortigen katholischen Pfarrkirche die Summe von 4678 Rthlr. vermacht.
Die Geschwister und Erben des Andreas Joseph von Grand Ry zu Eupen haben der dortigen Armen-Verwaltung zur Errichtung einer Armen-Schule fuͤr 200 Madchen und einer an— deren fuͤr eben so viel Knaben eine ihnen von der Stadt Eupen schuldige jaͤhrliche Rente von 539 Rthlr. geschenkt.
Die verschiedenen Kollekten, die zur Unterstuͤtzung der Hinterbliebenen der in der Goulay-Grube bei Achen verun⸗ giuͤckten Bergleute veranstaltet worden, beliefen sich bereits am Schlusse des Monats Mai auf 11,000 Rthlr. Im Juni und Juli sind noch von mehreren Seiten ansehnliche Gaben einge— gangen, so daß sich bei dem Abschlusse wohl eine Total ⸗ Summe von 14,000 Rthir. ergeben duͤrfte.
* Der Verkehr auf dem Fruchtmarkte zu Neuß ist im verwichenen Monate ziemlich lebhaft gewesen. Die Zufuhr be— trug 8393 Schfl. Weizen, 9354 Schfl. Roggen, 9tzt Schfl.
Gerste, Hafer und Buchweizen, und 26.9 Schfl. Ruͤbsaamen. Die Abfuhr belief sich auf 11,681 Schfl. Weizen, 12,263 Schfi.
Roggen, 747 Schfl. Gerste, Hafer und Buchweizen, und 60 Schfl. Ruͤbfaamen. In Gelde angeschlagen, hatte die Zufuhr einen Werth von 32,5333 Rthlr. und die Abfuhr von 30,59ä Rthlr.
— Im Laufe des Monats Juli wurden im Regierungs— Bezirk Dusseldorf 2162 Kinder geboren; es starben 1491 Personen, mithin sind 761 Individuen mehr geboren, als ge— storben. Zu Effen starb unter Anderen die unverehelichte Fran⸗ ziska Kleindopp in einem Alter von mehr als 100 Jahren, und der zu Kleve am 3. Juli verstorbene H. A. Brandts hat sogar ein Alter von beinahe 193 Jahren erreicht, indem er am 26östen August 1731 geboren wurde.
— Aus Trier geht der nachstehende landwirthschaftliche Bericht vom Sten d. M. ein: „Die Witterung des ver flossenen Monats war im Allgemeinen fuͤr alle Boden-Erzeugnisse ersprieß— lich. Das Heu wurde in der ersten Hälfte trocken und in reich— licher Menge eingeärndtet und ist von vorzuͤglicher Guͤte; eben so reichlich fiel allenthalben die Aerndte der Winterfrüͤchte aus, welche selbst im Eifel Gebirge 4 Wochen fruͤher als gewohnlich eintrat. Auch Gerste, Roggen und Weizen, die der Reihe nach
zum Schnitte kamen, erfreuen im Allgemeinen den Landwirth mit einer guten Aerndte, und der Hafer, der seine völlige Reife schon erlangt hat, verspricht nicht minder einen reichlichen Er⸗ trag. Die Obstbäͤume unterliegen, ungeachtet der Stuͤtzen, fast der Last ihres Reichthums; der Gemüse, Gärtner sieht seinen Fleiß durch kraͤftige und zahlreiche Gewaͤchse belohnt und uͤberall steht eine gesegnete Kartoffel-Aerndte zu erwarten. Vor allem aber gewährt der Weinstock, auf den die Bewohner der Mosel und Saar ihre ganze Hoffnung setzen, die Aussicht auf eine rei⸗ che und werthvolle Lese. Die abwechselnd warme und nasse Wit⸗ terung war fuͤr den Wachsthum der ohne Storung verbluͤhten Trauben sehr erwuͤnscht; in den besseren Lagen fangen dieselben bereits an in Wein zu treten und in den besten hat man schon reife Beeren gefunden.“
Eerliner Börse.
Den 14. August 1834. Amtl. Fonds- und Geld- Cours Zettel. (rer s. Corrur.)
rief Geld.
mae e.
dt. Sehuld - Sch. 5357 do Iürofshz. Fos. do. A 1021 1021 Pr. Engl. Anl. 183 — — Ostpr. Pfandbr. A 1914 — Er. Engl. Anl. 22.3 — — bomm. do. 1 106 — Er. Engl. Qbl. 30. our 9a Kur- u. Neum. do. A 1061 196 Prüm. Seh. d. ech. — 87 571 Schlesische do,. — 1061 kurm. Obl m. l. C A 98 — Rkst. C. d. K. u. N — 72 — Neum. Int Sch. do. AI 98 — 1E. Sch. d. R. u. N — ] 72 — Berl. Stadt · Obl. A 99 — — — Königsb. do. 898 — Holl. vollw. Duk. — 174 — kKlhing. do. 1 98 — Neue do. — 18 18 Hanz? do, in Th. — 374 — Friedrichsd'or.. — 13 131 Werter, Pfandbr. * 1017 — Disconto- — 3 . Hreusr Cou Wechsel- ü n · / . ö E Gon? Brie &eeld. . 250 FI. Kurz 112 1 — ö 250 FI. 2 Mt. 1115 — Humburg. .... 300 Mk. Kurz 1523 1521 J 300 Mk. 2 Mt. 151 151 ,,, o 1LSt. 3 Mt. 6 261 . JJ 300 Er. 2 Mt. SI — R n nen,, 1530 Fl. 2 Mt. 1097 — an nr, 180 El. 2 Mt. 10663 — Breslau.... 100 Thl. 2 Mt. 991 99 JJ 100 Thl. 18 Tags — 1031 Frankfurt a. M. W2z. ...... 100 Fl. 2 Mt. — 103 , 100 Rbl. 3 Woch. 30 — J 600 FI. Kura — —
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 9. August.
Niederl. wirkl. Schuld 515 33 do. 9734. Ausg. Schuld —. Kanz- Bill. 22. MS Amort. 50. 338 72. Kuss. (v. 1831) 96 Preuss. Prämien- Scheine —. do. A5 Anl. —. Oenterr. 97. 53 Span. 88 33 383. ö
⸗ 3 er ern,, 8. August.
Span. 53 89. 33 34. LTiusl. 143. ö 771 niet 55. 26 . .
Wien, 9. August.
58 Met. 98 16. A5 S8. Bank- Acuen 12315. Loose zu 100 FI.
—. Fart. Obl. —. Neue Anleihe v. 1834 551.
66 3m,
reitag. 15. August. Im Opernhause: Der Freischuͤtz, Oper an 3 Abth., Musik von C. M. v. Weber. . ö. vom Stadttheater zu Riga: Annchen, als Gastrolle.)
z Sonnabend 16. August. Im Schauspielhause: Launen des Zufalls, Lustspiel in 3 Abth., nach: „Juͤngers Strich durch die Rechnung, bearbeitet von C. Lebruͤn. (Hr. Hessen, vom Herzog!. Hoftheater zu Dessau; Karl v. Hitzig, als Gastrolle) . Nachbarliche Freundschaft, Posse in 1 Akt, von L.
gelh.
Sonntag, 17. August. Im Opernhause: Di in 3 Abh. mit Tanz. Musik von . . . 9n n, , der kleine Tambour, Lust⸗ ie U Akt, von A. rader. ierauf: Stille tief, Lustspiel in 4 Abth, von 2. an .
Königstädtisches Theater Frei ö ; ? Freitag, 15. August. Nach Sonnenuntergang, Lustspiel i 2 Akten, von Lotz. Hierauf: Nummer , 3 . 16 ö. , 5. Vetter aus Bremen, oder: d rei neister, komische ĩ ĩ le. che Oper in 1 Akt. Musik von Sonnabend, 18. August. Zum erstenmale wiederholt: ⸗ ner-Freundschaft, Lustspiel in Akten, nach le n,
. Vorher: Der Hagelschlag, Lustspiel in
Sonntag, 17. August. Zum erstenmale: Der di ̃
ä ennta z plomatische Echt heb Posse in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen. J. Der Freund in der Noth, Posse in 1 Akt, von Baͤuerle. Zum Beschluß: Die Ochsenmenuett, Singspiel in 1 Akt.
Neueste Nachrichten.
Paris, 8. August. Gestern gab der Koͤnig dem Grafe von Celles Audienz und fuͤhrte sodan 6 zie , z fuͤhrte sodann den Vorsitz in einem
In der Pairs,Kamm er sollten heute die den Adreß⸗Entwurf beginnen, nachdem 3. ö 6 66 Bureaus von dem Inhalte desselben Kenntniß genommen hatte. Fuͤnf Minister hatten sich zu diesem Behufe eingefunden Die vorläufige Eroͤrterung in den Bureaus nahm aber so viel Zeit hinweg, daß die oͤffentliche Sitzung erst um q Uhr beginnen konnte und der Praͤsident somit den Vorschlag machte, die Er— offnung der Debatte bis auf den folgenden Tag zu verlegen Nachdem die Versammlung sich mit diesem Antrage einverstan den 61 — wurde die Sitzung aufgehoben.
Nachdem in der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗ mer die Wahl des Praͤsidenten 3 . . . Dupin einen Bericht uͤber die Wahl des Herrn Comte ab und stimmte fuͤr die Aufnahme desselben, die auch ohne Widerspruch erfolgte. Hierauf wurde zu einer zweiten Abstimmung Behufs der Wahl der vier Vice⸗Praͤsidenten geschritten. Die Stimmen
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