wurde zur Abstimmung geschritten, und es stimmten fur die zweite Lesung der Bill.
Anwesende . ...
durch Vollmacht 7
Anwes ende... S5 durch Vollmacht 104
189 so daß die Bill mit einer Mojoritaͤt von 67 Stimmen ver— wor fen wurde. — ünterhaus. Sitzung vom 14. August. Herr Grat— tan richtete eine Frage in Betreff der Cholera in Irland an Herrn Littleton, und aus der Antwort des Letzteren ging her— vor, daß die Krankheit dort wieder sehr im Zunehmen ist. Dann wurde die Armen Bill mit den von den Lords dazu angenom— menen Amendements wieder dem Unterhause vorgelegt. Herr Hughes trug auf Verwerfung derselben an; diese Motion wurde aber mit 79 gegen 24 Stimmen beseitigt. Die 18te Klausel der Bill, wie sie das Unterhaus angenommen hatte, war vom Ober— hause verworfen worden, und ersteres beschloß nun nach einigen Debatten einstimmig, dieses Amendement des letzteren nicht zu genehmigen. Es soll daher deshalb um eine Konferenz mit dem Oberhause nachgesucht werden, um demselben die Gruͤnde darzulegen, weshalb das Unterhaus von seiner Ansicht abweicht. Eine ander⸗ Abstimmung wurde durch Lord Somerser's An— trag, daß die Klauseln uber die unehelichen Kinder in der vom Oberhoase veraͤnderten Gestalt ganz weggelassen werden sollten, verar laßt; die Motion ward mit 50 gegen 19 Stimmen ver— werfen. Ein von Herrn Aglionby vorgeschlagenes Amende— ment, in gewissen Fallen keine andere Beweise fuͤr die Vater— schaft, als den Eid der Mutter, zu fordern, fiel ebenfalls durch; es ergaben sich Stimmen dafuͤr und 44 dagegen. Die uͤbri— gen von den Lords vorgenommenen Amendements passirten, und die Bill hat demnach Gesetzeskraft erhalten. Am Schlusse der Sitzung trug Lord Althorp darauf an, daß sich das Haus bis zum 15ten vertagen solle; die Irläͤndischen Mitglieder J. Grattan und Ruthven fanden dies zwar zu lange, fuͤr den Fall, daß die Irlaͤndische Zehnten-Bill im Oberhause verworfen wuͤrde, weil dann schleunige Maßregeln zum Ersatz fuͤr dieselbe noͤthig seyn dürften; die Vertagung wurde jedoch beschlossen, da das Schicksal dieser Bill erst zwei Stunden spaͤter im Ober— hause entschieden wurde.
dagegen
London, 12. August. Die Herzogin von Kent und die Prinzessin Victoria kamen am Dienstag in dem Brunnen⸗Ort Tun⸗ bridge an, wo sie mit dem groͤßten Enthustas mus empfangen wurden.
Im Devonport Telegraph heißt es: „Ein Sohn des Prinzen vor. Oranien, der eine Charge in der Hollaͤndischen Marine hetleidet, wird taglich aus Rußland in unstrem Hafen erwartet, und es sind Befehle hier eingegangen, ihn mit allen seinem Range gebührenden Ehrenbezeugungen zu empfangen.“
Heute fruͤh wurde ein Kabinets-Rath gehalten.
Man glaubt jetzt, daß die Prorogation des Parlaments nicht vor dem 15ten oder i8ten d. M. wuͤrde stattsinden können.
Dem Grafen Grey ist eine Adresse von den Gemeinderath uͤberreicht worden, die am 9gten d. in einer Versammlung dessel— ben votirt wurde, und worin dem Grafen fuͤr seine dem Staat geleisteten Dienste gedankt wird. .
Es wird jetzt als ganz bestimmt versichert, daß der Herzog von Norfolk den durch den Tod des Grafen Bathurst erledigten Hosenband⸗Orden erhalten werde.
Der Fuͤrst Talleyrand ist noch nicht abgereist; er hatte heute fruͤh noch eine Unterredung mit Lord Palmerston.
Bei der Parlaments-Wahl zu Glocester hatte gestern, am Schlusse des ersten Wahltages, der Tory-Kandidat Herr Codring— ton die Mehrheit der Stimmen, naͤmlich 2292, wahrend seinem Gegner, Herrn Leigh, nur 2180 zu Theil geworden waren.
Es scheint jetzt gewiß, daß Herr Frantland Lewis zum er— sten Armen⸗Kommissar ernannt werden werd. ö
Der Brastlianische General-Konsul für Frankreich ist von Rio Janeiro hier angekommen. ; .
Herr O'Connell ist noch in London, während einige Blaͤtter ihn schon seit ein paar Tagen nach Irland zuruͤckgekehrt seyn ließen; er hatte gestern eine Unterredung mit Lord Allthorp.
Mit Hinsicht auf die Verwerfung der Irlaͤndischen Zehnten Bill im Oberhause sagt der Globe: „Das Publikum wird den Charakter der Maßregel, die von der erblichen Weisheit verwor— fen worden ist, kennen zu lernen wänschen. Die Zehnten von Irland wurden nach ihrem Nominal-Werth abgeschätzt. Die Zehn— ten-Bill bestimmte, daß die Geistlichkeit für jede 166 Pfd. dieses Nominal-Betrages 60 pCt. von den Gutsbesitzern und 20 pCt. aus dem konsolidirten Fonds empfangen und daß diese 20 pCt. durch die Einkuͤnfte der vermöge einer fruͤhern Parlaments⸗Akte aufgehobe⸗ nen Bisthüͤmer gedeckt ünd in den konsolidirten Fonds zuruͤckgezahlt werden sollten. Auf diese Weise sicherte die vom Oberhause verwor⸗ sene Zehnten-Bill der Irlaͤndischen Geistlichkeit 80 pCt. von dem Nominal⸗Werth ihrer Zehnten. Von diesem Nominal⸗Betrage vermochte sie an vielen Orten nicht uͤber 10 pCt. einzutreiben, und dies noch mit Gefahr ihres Lebens, mit Huͤlfe des Bajonets, unter Greueln und Blutvergießen. Jetzt werden sie gar nichts erhal— ten; sie muͤssen betteln gehen oder verhungern. Ein Trost jedoch verbleibt uns. Durch die gestrige Entscheidung hat die Tory— Partei ihr End⸗Urtheil uber ihr eigenes Schicksal besiegelt und sich fuͤr ewige Zeiten von der Regierung des Landes ausgeschlossen, Das aufgeklärte England verachtet sie; wollten sie noch einmal ihr bigottes Scepter schwingen, so vuͤrde das gekraͤnkte und ge— foͤlterte Irland uͤber den Haͤuptern seiner Unterdruͤcker seine Ket—⸗ len brechen. Man hat nicht zu erwarten, daß die Minister in Folge der Verwerfung der Irländischtn Zehnten-Bill von Sei— ten der Lords einen direkten Schritt thun werden, da es fuͤr's erste hinreichen wird, mit gehoͤriger Aufmerk— samkeit auf die Bewahrung der oͤffentlichen Ruhe diese Verwerfung zu ihrer eigenen Verdammniß wirken zu lassen. Das Publikum wird natuͤrlich fragen, ob der Herzog von Wel— lington einen Theil seines Einkoinmens zur Unterstützung der Irlandischen Geistlichkeit hergeben will, und ob Lord Ellenbo— Torn, der die Verwerfung der Bill vorschlug, auf einige von den bedeutenden Einkuͤnften, die er von seinen Sinekuren bezieht, zu verzichten gesonnen ist, um der Hungersnoth vorzubeugen, die das gestrige Votum des Oberhauses herbeifuuͤhren durfte.“
Das Koͤnigliche Dampfboot „Medea“, welches am Donner— stag von Coruna in Portsmouth anlangte, hatte auf seiner Hin⸗ reife einen Spanischen Courler an Bord, den es nach Bilbao und dann nach Coruna brachte, und der an allen zwischen diesen beiden Plätzen liegenden Hafenorten mit ansprach, um, wie es scheint, den Behoͤrden irgend eine geheime Nachricht mitzu— theilen.
Die hier wohnhaften Verwandten des Herrn Bertrand de
Lys, der als einer der Raͤdelsfuͤhrer bei den vor dem 26. p. M.]
in einem Lande unternommen worden.
928 in Valencia vorgefallenen Unruhen auf Befehl des Generals Valdez erschossen worden seyn sollte, haben Briefe aus Valen— cia vom 29sten v. und aus Madrid vom 2ten d. M. von ihren dortigen Bekannten erhalten, worin davon keine Rede ist, so daß man die Wahrheit jener Nachricht in Zweifel zieht.
Der Courier widerruft heute die gestern von ihm geg e⸗ bene Nachricht, . der berühmte Tenorist Braham ploͤtzlich an der Cholera gestorben sey. =
ö. Dublin greift die Cholera wieder sehr um sich; es sind schon mehrere angesehene Personen ein Opfer derselben geworden.
Briefe aus Kalkutta vom 26sten März melden den Tod des bekannten Radschah Rang Madhu Serigh, Sohnes des Zalim Sing, der sich durch seine Verwaltung von Kota beruͤhmt gemacht hat. Ihm folgt mit Zustimmung aller Klassen der Be⸗ voͤlkerung sein Sohn Madden Sing in der Regierung.
Im Boͤrsenbericht der Times heißt es: „Die Berichte aus
New? York bestätigen vollkommen die gehegte Vermuthung, daß
der in dem verhältnißmäßigen Muͤnzwerthe des Goldes und Silbers der Union vorgenommenen Veränderung eine große Nachfrage nach Gold folgen durfte. Es ist klar, daß die Re⸗ gierung des General Jackson mit sehr raschen Schritten eine der größten Reformen im Muͤnzwesen zu 9 . bringt, die je : ꝛ Es sind und ungemünzten edlen Metallen schon fuͤr 4 Millionen Pfund Sterling von Europa ten a und es wird nach eine weitere betraͤchtliche Einfuhr erwartet. Uebrigens ist wehl zu bemerken, daß damit, daß die Staats⸗
dann in den Vereinigten Staa— Die Schulden der
e.“
weges zu verstehen ist, als ob es .
ten gar keine Schuld mehr geben wurde. u
einzelnen Staaten betragen zusammen eine ungeheure Summ Mm de an d.
Amsterdam, ; e tot 2 van't Allsemeen“, welche sich durch ihre jaͤhrlichen Preis⸗Vertheilungen, so wie uberhaupt durch gemeinnuͤtzige Zwecke auszeichnet, feierte heute ihr Shiaͤhriges Jubiläum durch Reden in glaͤnzender Versammlung, so wie durch verschiedene Musik⸗ Auffühkungen. — Die Gesellschaft zählt jetzt im ganzen Lande 11,500 Mitglieder, die in 193 Sectionen vertheilt sind.
Der Buchhändler Thompson hat erklart, von dem ihm zu⸗ über ihn verhängten Urtheils
stehenden Rechte, auf Cassation des anzutragen, keinen Gebrauch machen zu wollen.
Belgien. Brüssel, 12. August. Herr August Duvivier ist zum
Staats-Minister ernannt worden, wird jedoch, wie der Moni ⸗
teur ausdruͤcklich bemerkt, keinen Sitz im ? dinister⸗Rathe aben. .
d Man sieht bereits uͤbermorgen der Ruͤckkehr des Koͤniglichen aares aus Flandern entgegen.
'. Lord Sehmour ist von hier nach Paris abgereist.
Deutschlan d.
Munchen, 10. Aug. Das Regierungs-Blatt enthaͤlt folgende Bekanntmachung: „Staats Ministerium des Innern und der Finanzen. Se. Maj. der Koͤnig haben im Vollzuge des unterm 1. Juli d. J. sanctionirten Gesetzes, die Erbauung eines Kanals zwischen der Donau und dem Rheine betreffend, eine eigene Kommission zu ernennen geruht, bestehend unter dem Vorsitze des Königl. Geh. Raths v. Klenze, von Seiten des Koͤ⸗ nigl. Staats-Ministeriums der Finanzen: aus dem Koͤnigl. Geh. Rathe v. Wirschinger und Ministertalrathe v Knorr; dann von Seiten des Königl. Staats-Ministeriums des Innern; aus dem Koͤnigl. Ministeriaglrathe Kleinschrod und dem Kdaigl. Oberbau⸗ rathe Frhrn. v. Pechmann. Die Aufgabe dieser Kommission ist: Alles auf den Vollzug des Gesetzes Bezügliche zur gemeinsamen BVeschlußfassung berder Staats-Ministerten vorzubereiten, mit den zur Begrundung des Kanal⸗Unternehmens geneigten Kapitalien⸗ Besitzern sich unmittelbar zu benehmen, die an sie gelangenden Anfragen zu beantworten, die Actien zu sammeln, vorerst und so lange die zur Wahl eines Direttortums noͤthige Zahl von Actionairen nicht substribirt seyn wird, die Stelle des Direkto— riums zu vertreten, und Alles aufzubieten, um den schnellen und volstaͤndigen Vollzug des erwahnten Gesetzes zu bemurken. Diese Allerhöchste Anordnung wird hiermit durch das Regie⸗ rungsblatt mit der Aufforderung zur offentlichen Kenntniß ge— bracht, alle auf die Erbauung eines Kanals zwischen der Donau und dem Rheine bezuͤglichen Anfragen und Vorsch laͤge ausschlie⸗ ßend an die obenerwaͤhnte Kommission, als die zu Unterhand⸗ lungen allein kompetente Behsrde, zu richten. Muͤnchen, den
August 1834.“ . ; 6 Vernehmen nach hat das Koͤnigl. Staats-Ministerium des Innern bereits eine Kommission zur Leitung der diesjähri— gen Industrie⸗Ausstellung niedergesetzt, welche alle Vorbereitun⸗ gen zu treffen hat, damit diese Ausstellung auf eine wuͤrdige Weise stattfinden könne. Es soll eine bedeutende Anzahl golde⸗ ner und silberner . Belohnung der ausgezeichnetsten ikanten ausgetheilt werden. r , ,, Aug. Se. Maj. der Konig und Ihre Koͤnigl. Hoh. die Prinzessinnen setzen, nach den gestern aus Ca⸗ stellamare eingegangenen Nachrichten, Ihre Badekur daselbst mit dem besten Erfolge fort und werden unmittelbar nach Beendi⸗/ gung derselben die Ruͤckreise nach Stuttgart antreten. Gestern Abends sind Ihre Maj. die Königin mit Ihrer Königl. Hoh. der Prinzessin Auguste und Gefolge aus den Bãa⸗ dern von Karlsbad, nach , . Aufenthalte, in erwuͤnschtem Wohlseyn wieder hier eingetroffen. . 36 6 stabt, , Ihre Majestaͤt die Koͤnigin Ka— roline von Bayern, Schwester unserer Großherzogin, verweilt seit mehreren Wochen am hiesigen Hofe. Vor einigen Tagen traf auch die Großherzogin Stephanie von Baden mit ihren Prinzessinnen Toͤchtern, Josephine und Marie von Baden, dann ber Prinz von Wasa mit Gemahlin (gleichfalls einer Tochter der Großherzogin Stephanie) zum Besuche am Großherzoglichen
Hofe ein. Haͤufig macht die Großherzogliche Familie kleine Aus⸗
füge mit ihren hohen Gaͤsten in die freundliche Umgegend von en n bedr, . Bergstraße und der Odenwald reizende Aus⸗ sichten darbieten. Vorgestern speisten sie auf dem nahen Jagd⸗ schlosse Kranichstein, das von den herrlichsten Wald⸗Partieen um⸗ geben ist, deren prachtvoller Baumschlag und anmuthiger Schat— ten cinst Goethe und Herder so entzuͤckte. Gestern Abend er⸗ schienen sie im Großherzoglichen Hof Opern Theater, wo der Wiener Hof Sänger Wild verschiedene große Scenen aus Opern darstellte und dabei von neuem seinen Ruf. als einer der ersten dramatischen Sänger Deutschlands bewaͤhrte. Mit noch groͤße⸗ rer Theilnahme aber erblickte das sehr zahlreich versammelte Publtkum diesen Kreis Fuͤrstlicher Personen, an welche sich auch so manche interessante historische Erinnerung reiht, und in wel⸗ chem sieben Fuͤrstliche Damen strahlten; unter ihnen unsere lie⸗
an gemuͤnzten handlungen fuͤhren. —
in den Vereinigten Staaten eingegangen,
13. August. Die hier bestehende Gesellse aft
in dem nahen Offenbach, wo auch Proli, der Gesalbte, ein Wesen eine Zeit lang trieb, den Gegenstand des allgemeinen G. spraͤches aus.
en Bader, und führte sonst, inen cxemplrischen Leb nan Hr ein habe ; e — nicht hoͤren wollen, so duͤrfte kein Mittel mehr uͤbrig bleiben, scheinung gehabt haben, welche ihn bestimmt habe, das Vll als den Bann über ihn zu sprechen. In demselben Konsistortumm
benswürdige Erb⸗Großherzogin, die Bayerische Koͤnigstochter. 6. war ein schoͤner Verein der durch die Bande der Freund- un! Verwandtschaft so innig verbundenen hohen Haͤuser, Bayern. Baden und Hessen, den man hier erblickte. . Darmstadt, 19. August. Bald werden die in der zwei
ten Kammer der Stände vorkommenden Gegenstande wichtign werden, als in den letzten Wochen. Außer dem Berichte uͤbn das vorgelegte Forst-Strafgesetz, welcher im zweiten Ausschus. vorbereitet wird, ist man dort mit den Regierungs⸗Commissairn in Unterhandlung wegen des Art. 103 der Ver fassungs-Urkund, wonach fuͤr das ganze Großherzogthum ein buͤrgerliches Gesch buch, ein Straf- Gesetzbuch und ein Gesetzbuch Über das Va, fahren in Rechtssachen eingefuhrt werden soll. Die ser Aritl] war schon Gegenstand der Beraihung auf dem vorigen Landtage Eine Vereinigung zwischen der zweiten Kammer, welche di Rhein-Hessische Gesetzgebung mit den von der Erfahrung ö wüͤnschenswerth bezeichneten Abänderungen wollte, und der Staa Regierung, welche besonders an der Einfuhrung des Geschwornen Gerichts diesseits des Rheins Anstoß nahm, kam aber damals nicht; Stande. Reulich aber erklärten die Regierungs-Commissain, daß das Gesetzgebungswerk seit dem vorigen Jahre ruhe. Ma wird nun sehen, ob, und 6 welchem Resultate die neuen Unten Ein anderer Gegenstand, welcher dn
zweiten Ausschuß beschaͤftigt, ist der Art. 72. und 73. der V, fassungs-Urkunde. Die Reglerungs⸗Commissaͤre behaupten nan lich, gesezliche Besttmmungen nach Art. 73. der Verfassung
wonach der Großherzog, ohne , , , 936 ( ,, ,, ; — e ird, keines⸗ genden Fä selb 3 Noͤthige zur Sicherheit des Staans
er Union nächstens ganz abgetragen seyn wird, keines genden Fällen selbst das N hige r 6 Schuld der Union nächstens ganz ab! . vorkehren darf — von dem Großherzog erlassen, beduͤrften n Zustimmung aller Staats-Gewalten, also auch namentlich zt Staats⸗-Regierung, um wieder aufgehoben zu werden. Mu di,
̃ser Ansicht konnte sich aber bis jetzt der zweite Ausschuß nicht i und verfolgt und das Gul der Kueche verschleudert. Er
befreunden. Frankfurt a. M, 12. August. In diesem Augenhic macht die Erscheinung und Verhaftung eines Volks-Prediger;
Dieser junge Bursche von etwa 25 Jahren it
Sein Name ist Hermann. An Ostern will er eine goͤttliche Cn öffentlich zu lehren. Er giebt naͤmlich vor, er sey in seinm Hofe auf einem aus dem Felde, seiner ungewoͤhnlichen Bildunm wegen, mitgebrachten Steine gesessen; da sey eine weiße Wil
Beruf kund gegeben. ; als vorher zur Hand. Der Stein, auf welchem er saß, sey Augenblicke der Erscheinung geborsten, und in dem Risse seyn nun biblische Charaktere zu schauen. Zuerst hielt er seine Vn traͤge in seiner Stube vor wenigen Zuhdrern; nach und nnz vergroͤßerte sich sein Ruf, er mußte auf der Straße predign da die Masse der Zuhoͤrer auf Hunderte stieg, und in den ih ten Tagen uͤber Tausend gewesen seyn soll. Er blieb i nen Beruss-Geschaͤften treü, und hielt seine Vortraͤge jehn Morgen nach der Vollbringung derselben. Er ermahnt das Volk, den Weg der Tugend zu betreten, da wir eine grö Alles erschuͤtternde Begebenheit zu erwarten haͤtten. Er schem die Geistlichkeit keinesweges und behauptete, daß sie . Thel ihrem hohen Berufe untreu geworden sey. Den Schritten i Behoͤrden, um diese oͤffentlichen Neden zu unterdruͤcken, seßte g den Ausspruch entgegen: Er muͤsse das Volk lehren, wenn auch seiner Feuer und Schwerdt warte. — Um nun dem Unwesen dicses immer mehr Einfluß gewinnenden Fanatikers, dessen gentlichen Zwecke noch gar nicht zu durchschauen waren, Einhell zu thun, sah sich die Behsrde veranlaßt, ihn zu verhaften. 6 ist gestern unter großem Zulaufe von Menschen, jedoch ohne di diese eine Widersetzlichkeit zeigten, nach Darimstadt gebric worden.
In Wuͤrzburg ist ein Veteran der dasigen Universitaͤt, M fessor Geier eu,, am Jten d. mit Tode abgegangen.
O ester reich.
Wien, 12. August. hendes Allerhoͤchst eizenhaͤndig geschriebenes . an d Geheimen Rath, Staats, und Conferenz⸗Rat Stifft,
—
1
wenden.
*
wird das gesammte Gut der Stadt Basel zugetheilt, mit der Verpflichtung, es zu Zwecken wissenschaftlicher Bildung zu ver—
Das in die Theilung Fallende betraͤgt 621,060 Fr.; davon sollen 25 pCt. abgezogen werden, wegen der Anspruͤche der Stadt aus Dotations-Urkunden, Untheilbarkeit u. s. w.; der est wird getheilt, und zwar so, daß der Landschaft a pCt. auszubejahlen sind, deren Betrag sie zu wissenschaftlichen Zwecken u verwenden hat. Mit andern Worten, der Stadttheil hat die lun schaft mit 298, 108 Fr. 80 Ct abzufinden, um welche Summe ihm das uralte Recht und Eigenthum Basels an der Universi— tät wieder zugesprochen wird.
Das Journal de Geneve meldet die Ankunft des Ex— Ministers, Herrn d Argout, in dieser Stadt. „Wir wissen nicht“, sagt es, „ob es wahr ist, wie man uns versichert, daß er mehr— malt mit einigen der Legitimisten, die sich hier aufhalten und unter anderen mit dem Marschall Bourmont zusammengetrof— fen sey.“
. Florenz, 7. August. Die heutige Florentiner Zei—
tung enthaͤlt eine Großherzogliche Verordnung, wodurch die
Stabt LZivorno vom 1. August ab fuͤr einen vollstaͤndigen Frei— hafen mit allen fuͤr einen solchen Hafen stattfindenden Ver— guͤnstigungen erklaͤrt wird. . Rom, 2. Aug. (Allg. Ztg.) Nach der Ankunft eines Cou— riers berief der Pabst gestern eine außerordentliche Versammlung der Kardinäle, worin den Eminenzen die betruͤbte Nachricht mit— getheilt wurde, daß der Kardinal Patriarch von Lissabon, Patri— so da Silva, die Bischoͤfe geweiht habe, welche Dom Pedro er— nannt hatte. In der Rede des Pabstes soll sich das Gefuͤhl eines tief beleidigten Vaters ausgedruckt haben, welcher alle Ungerech— tiakeiten eines ungehorsamen Sohnes herzaͤhlt, der die Priester
agte ferner, ein solches Schisma sey selbst in der Schreckenszeit der Franzoͤsischen Revolution nicht vorgekommen, welche in die—
ser Hinsicht doch immer die Rechte des Oberhauptes der Kirche und des kanonischen Gesetzes anerkannt habe.
Es wurde dar—
auf beschlossen, eine zweite Warnung an Dom Pedro zu erlas—
sen, damit er von diesem verdammungswurdigen Wege zuruͤck— Sollte Dom Pedro diese zweite und letzte Ermahnung
hat der Papst die uͤbliche Handlung vollzogen, den drei
neuen Kardinaͤlen Polidori, Bottiglia und Canali den Mund zu
zu ihm niedergeschwebt, und eine Stimme habe ihm feinen nein offnen, wodurch sie Stimme in dieser Versammlung erhalten.
Darauf nahm er die Bibel noch fleißin
— Der Oesterreichische Botschafter, Hr. v. Luͤtzow, hat uns vor— gestern verlassen und wird erst nach einem mehrmonatlichen Auf— enthalte in Deutschland hier zuruͤck erwartet. Baron Marschall, welcher bereits hier angekommen ist, wird wahrend der Abwe— senheit des Grafen die Geschäfte uͤbernehmen. Zur Zeit der Revolution in Bologna war Baron Marschall bei dem Kardi— nal Albani, dessen Abtreten von seinem Posten in Bologna da— mals sein Werk gewesen, so wie er auch viel dazu beigetragen haben soll, die Gemuͤther zur Versoͤhnung und zum Gehorsam
gegen die Regierung zu bewegen. — Der Siecilianische Marquis
Spaccaforno, welcher seit laͤngerer Zeit hier lebt, ward von dem Könige von Neapel zum ersten Secretair bei der Gesandtschaft in Paris ernannt. — In den letzten drei Monaten Mai, Juni und Juli sind hier und in der Umgegend von den verschtedenen Tribunalen nicht weniger als 132 Individuen zu den Galeeren verurtheilt worden.
Spanien.
Cortes, Verhandlungen. Proceres⸗ Kammer. Sitzung vom 2. August. Um 10 Uhr war die Kammer ver— sammelt. An der Tageserdnung stand die Erörterung des in der Sitzung vom 31. Juli vorgelegten Adreß-⸗Entwurfs. Vor—
erst verlas noch der Secretair der Kammer, Herr Angel Saa— vedra, Herzog von Rivas, mehrere Schreiben, worunter eines von dem General Palafox, welcher anzeigte, daß er den Eid nicht habe leisten koͤnnen, weil er in seiner Wohnung verhaftet und ins Gefaͤngniß gebracht worden sey; er rechnete jedoch dar— Se. K. K. Majestät haben nach auf, daß er bald auf sein Ehrenwort in Freiheit gesetzt werden und in der Kammer würde erscheinen konnen.
, Freiherrn u zen Debatte uͤber die Praͤrogativen eines Procers, die der Graf
von Par sent veranlaßte, kündigte der Praͤsident an, daß der
Abreß⸗Entwurf zur Berathung gebracht werden solle.
Nach einer kur—
⸗ Ehe noch er erste Paragrarh erortert wulde, verlangte Herr Ange- Saavedra das Wort. Der Redner erging sich erst in Lobes—
Erhebungen der Köͤnigin-Regentin, deren Tügenden und guten
zu wer nen di
gust 1834. ; z ;
Der juͤngere Koͤnig von Ungarn ist am 6ten d. M. mi! ner Gemahlin in Linz angekommen, von wo dieselbe ihre Ri nach Gmunden im Salzkammergute fortsetzten. .
Im Laufe der vorigen Woche ist der an unseren Hof t
Willen er pries; dann warf er der Kommission vor, daß sie sich nicht weit genug uͤber die Grundlagen verbreitet habe, welche die Nation gebieterisch fordere. Herr arrebia Burgos er— wiederte hierauf, daß die Kommisston keine andere Pflicht gehabt habe, als sich streng an die Worte der Thron-Rede zu halten, wie es ja auch in den Parlamenten von Frankreich und Eng⸗ and stets Gebrauch sey. Der Praͤsident des Minister-Rathes, Herr Martinez de la Rosa, meinte, die Regierung habe chen mehr gethan, als man von ihr zu erwarten berechtigt ge—
vesen.
Der erlauchte Herzog“ fuhr der Redner fort, „findet, daß
das Ministerium sich in der Thron-Rede nicht offen genug ausge⸗
sprochen habe, weil es die Regierungs-Geheimniss« Richt enthullt
nannte Koͤnigl. Sieilianische , , Marquis Gaglin 9 ö sollte jedoch wissen, daß, wenn auch die Einweihung in das
hier eingetroffen, um den bisherigen Geschäͤftetraͤger, Gruj
von Caraffa, zu ersetzen.
Schwe ĩ z.
Zuͤrich, 9. August. Bei der Berathung der Tagsahn! in Betreff der Bundes-Revision stimmten fuͤr Revision ditt einen Verfassungsrath Bern und Luzern, mithin 2 Staͤnde, Basel⸗Landschaft.
gau). Endlich stimmten dafuͤr, daß zur Fortsetzung der von Tagsatzung früher beschlossenen Bundes, Revision eine Tagss zungs⸗-Kommission gebildet werde, 13 Stände. Der Antrag 9 St. Gallen, daß dieser Kommission der spezielle Auftrag ei gh.
werde, sich wo moglich uͤber die Grundlagen eines neuen Vll des zu verstaͤndigen und daruͤber Antraͤge zu machen, erhielt
Stimmen; Bern, Uri, Swyz, Unterwalden, Tessin, Wallis und je
Basel⸗-Landschaft erklärten, an den Kommissional⸗-Arbeiten ö. Theil nehmen zu wollen. Stadt Basel und Neuenburg behitl ten sich das Protokoll offen. 9
In der zwoͤlften Sitzung der Tagsaßzung verlas der n. ordnete von Neuenburg eine förmliche n,. gegen e Beschluß der Tagsatzung vom 29. Jult ruͤcksichtlich des von d.
renden Titels. fa Basel, 9. August. Der Obmann des Schiedsgerichts 1 das Endurtheil uͤber das Universitaͤtsgut erlassen. Demʒufol ö
Sodann erhielt der Modus einer Rerls f durch eine Konferenz 3 Stimmen (St. Gallen, Genf und Thü
eheimniß einer Sache bei geybriger Discretion nützen kann, man im Gegentheil, wenn man das Publikum zum Vertrauten
macht, der Gefahr qussetzt, Alles zu verlleren, und zwar aus dem
ganz einfachen Grunde, weil ein Jeder dieses Geheimniß nach sei⸗ ner Weise und nach seiner Einsicht beurtheilt. Das Ministerium misß in allen Punkten den Befehlen der Königin folgen, und Hie glaͤnzende Zukunft, die sich vor unsern Blicken entschleiert, laͤßt uns das Schoͤnste hoffen. Es handelt sich jetzt nur darum, die Thron-Rede zu beantworten, noch nicht darum, alle mögliche Re— ormen zu verlangen; denn noch ist der Augenblick nicht da, sie zu 'rfüllen. Ein edler Procer hat es bedauert, daß man nicht eine Ee nung ier die Rechte der Natlon erlassen habe, nach Art der⸗ jenigen, die von einer benachbarten Nation bekannt gemacht wurde 7 cine unbestimmte Erklaͤrung ohne allen praktischen Nutzen, die gentlich weiter nichts war, als ein Widerhall des pbilosophischen edantismus des achtzebnten Jahrhunderts; der Erfolg würde ihre u glosiz seit unter uns zeigen. Der Redner, dem ich antworte, verlangt ie Freiheit der P:esse; wic wuͤnschen sie zuch. Wir werden gern auf ede Erbrterung eingeheu, die von der Presse aufgeworfen werden wird; . s muß doch ein Jeder eingedenk seyn, daß die Civilifation n diesem Lande erst beginnt, und daß auch den Erdͤrterungen ver— nuͤnftige Graͤnzen gesteckt werden müssen. Wir dulden Alles, und r werden noch mehr dulden. Man hat auch von der Amertkani— chen Frage gesprochen. Ich, muß sagen, daß sie der Gegenfland von Betrachtungen im Minister⸗Conseil war; aber die Zur ückhal=
sem Stande in seinen Beziehungen zur Eidgenossenschaft zu ih 3 die eine so wichtige Angelegenheit gebietet, gestattet noch keine
entliche Erdrterung einer schon an sich so schwlerigen S u schi Sache, bei der die Handels⸗Interessen der Nation aufs tiefste eh ih nin, as die Aushöhnung der Parteien und die Wiedervereinigung aller
929
Spaniter in eine einzige Familie anbetrifft, so wuͤnscht Niemand sie so sehr, als das Ministerium. Wir wollen die Fehler der vorigen Regierung nicht entschuldigen. Wir sind nicht ihre Helfershelfer; im Gegentheil, wir befinden uns unter der Zahl ihrer Opfer. Las— sen wir jedoch das Vergangene vergangen seyn, und wenden wir unsere Blicke nur auf die Gegenwart, üm die Hoffnungen der Na⸗ 3 verwirklichen und ihr eine ihrer wuͤrdigere Zukunft zu be⸗ rei
Dieser improvisirte Vortrag des Ministers wurde sehr gut aufgenommen. Die Kammer begann sodann die Erörterung des Gesetz⸗ Entwurfes. Die drei ersten Paragraphen wurden ein— stimmig angenommen; zu dem 4ten, ten, 6ten und Tien schlug man einige Amendements vor, die jedoch durchfielen. Als die Kammer zu dem Paragraphen in Betreff des Don Carlos ge— langt war, nahmen mehrere Redner das Wort. Herr Cuadra fragte, ob der General Rodil gemessene Besehle gehabt habe, den Praͤtendenten gefangen zu nehmen. Hierauf erwiederte Hr. Martinez de la Rosa, nachdem er die ganze Reihefolge der diplomatischen Unterhandlungen mit den Kabinetten von Frank— reich und England, die der Abschließung des Quadrupel-Traktats vorhergingen, auseinandergesetzt hatte, daß der Praͤtendent, als die Spanische Armee zu Zamora angelangt sey, sich schon am Bord eines Englischen Fahrzeuges befunden habe, und daß ihn
folglich die Spanischen Truppen nicht haͤtten gefangen nehmen
koͤnnen.
Der Redner wiederholte dann das bereits Bekannte in
Betreff des Jahrgehalts, das man dem Don Carlos habe be⸗
willigen wollen, und in Betreff der Konfiszirung seiner Güter, als
er sich geweigert, die ihm gestellten Bedingungen, unter welchen er der
Spanischen Krone entsagen sollte, anzunehmen.
Die Worte
des Ministers schienen großen Eindruck güf die Versammlung halten, der sein Bulletin uͤber die glänzende Affaire des 31 sten
zu machen. Hierauf that Herr von San Felius eine Frage in
Bezug auf den oͤffentlichen Unterricht, und der Präsident des
Minister⸗Raths erklaͤrte aufs bestimmteste, daß den Kammern binnen einigen Tagen ein Gesetz uͤber den Elementar-Unterricht rilla⸗— . U Courier aus Paris ist aufgehalten worden durch die Ueber—
vorgelegt werden so lle und daß bereits eine Kommtssion zu die— sem Zwecke ernannt sey. Auf die Anfrage eines anderen Pro— cers versicherte der Redner auch, daß die Stadt-Miliz naͤchstens
zum Gegenstand eines besonderen Gesetzes gemacht werden solle.
In Frankreich, fuͤgte er hinzu, seyen ganze Baͤnde voll Regle— ments angehäuft worden, ehe man dazu gekommen, die Natio— nal⸗Garde so zu konstituiren, wie sie jetzt eingerichtet sey. Einige Bischoͤfe und Erzbischoͤfe, namentlich dte von Mijoco, Indien und Majorka, eiferten gegen die Attentate des 17. Juli. Dann faßte man die Berathungen uͤber den ganzen Adreß-Entwurf zu— sammen, und dieser ging fast ohne Opposttion durch.
Madrid, 2. August. Die Hof-Zeitung meldet, daß die Koͤnigin dem Portugiesischen Gesandten am hiesigen Hofe, Don Thomas de Moraes Sarmento, das Großkreuz des Koͤnigl. Amerikanischen Ordens Isabella's der Katholischen, und dem Se— cretair der Portugiesischen Legation, Don Manuel Gaudencio de Acevedo, das Commandeurkreuz dieses Ordens verliehen habe.
— Franzoͤsische Blätter enthalten folgendes Privat⸗Schrei—⸗
ben aus Madrid vom 2. August: „Die Adresse der Pairs— Kammer ist nur das Echo der Rede der Koͤnigin. Sie ist von den Anhaͤngern des Ministeriums vollkommen gebilligt und von der Opposition als nichtssagend betrachtet worden. Dies ist nicht der Fall mit der Adresse der Prokuradoren. Sie hat in der That die Erwartungen der Patrioten uͤbertroffen und behan— delt folgende wichtige Gegenstände: 1) die Verantwortlichkeit der Minister; 2) die Jury; ) die Vertheilung und Verleihung der Aemter; 4) die Preßfreiheit. — Bei der Wiedervereinigung der Kommission kam die Frage uͤber die Finanzen sehr stark zur Sprache. Man ist allgemein der Meinung, daß die Regierung in die⸗ ser Frage eine starke Majorität haben wird. Alles läßt glauben, daß die morgende Sitzung der Prokuradoren sehr stuͤrmisch seyn wird. Martinez de la Rosa und seine Kollegen werden zu allen ihren Talenten ihre Zuflucht nehmen muͤssen, um den jetzigen Entwurf der Adresse durch einen anderen zu ersetzen. Wenn die Oppo— sition nicht die Masorität erhalt, so wird sie wenigstens sehr energisch und sehr mächtig in der Kammer der Prokuradoren seyn. Die Frage uͤber den Norden beschäftigt uns fortdauernd; aber das Mmisterium setzt ein großes Vertrauen in seine Macht, und besonders in die Miüwirkung Frankreichs, im Falle es noͤthig seyn sollte. Es ist nicht zweifelhaft, daß, wenn man eine strenge lufsicht zu Bayonne beibehält, und wenn unser Ministerium energisch verfährt, die Partei der Insurgenten bald ver— nichtet seyn wird. — Die Nachrichten aus Lissabon melden, daß, sobald man daselbst die Einschiffung des Don Car— los nach Spanien erfuhr, sich das Ministerium in Queluz ver⸗ sammelte, wo es eine lange Konferenz mit Dom Pedro hatte; in Folge derselben wurde ein Courier mit Depeschen nach Lon— don geschickt. — Es scheint, daß der General Alava zum Kom— mandanten der Festung St. Sebastian ernannt worden ist. Ein Trupp Kavallerie, der ploͤtzlich in der Nahe von Perale erschien, ist durch die Truppen der Koͤnigin schnell zerstreut worden. Man schreibt aus Barcelona, daß der Infant Don Sebastian, welcher jetzt sich in Marseille aufhält, nach Italien gehen wird. Gestern Abend kam hier ein Courier aus Paris an. Hr. Har— douin hat haͤufige Zusammenkuͤnfte mit dem Grafen Torreno. Auch ein Agent des Hauses Rothschild, der vor einigen Tagen hier angekommen ist, hat häufige Konferenzen mit unseren Fi— nanciers. Man versichert, daß der Minister alle Emigrirte in ihre Aemter wieder einsetzen wird. Wir schaͤtzen uns gluͤcklich, die Abnahme der Cholera melden zu konnen. Gestern starben nur 1079 Personen. Morgen wird die Discussion in der Kam— mer der Prokuradoren beendigt werden. Es scheint gewiß, daß am Montag das allgemeine Budget vorgelegt wird.“
— Die Quotidienne meldet aus Bayonne vom 5. Au— gust: „Man wird nicht unterlassen haben, Ihnen gestern eine Depesche Rodil's im Augenblicke ihrer Ankunft durch den Teles graphen zu uͤbersenden, worin er sich darauf beschraͤnkt, anzuzei⸗— gen, daß er am 1. August das Haupt-Corps der Insurgenten angegriffen und ganzlich geschlagen habe. Das Lakonische dieser Nachricht laͤßt an der Wirklichkeit des Berichtes und noch mehr seines Gehaltes zweifeln; man fuͤgt sogar hinzu, es sey moͤglich, daß in jedem Augenblicke gerade entgegengesetzte Nachrichten ein— liefen. Man versichert, daß in der Stadt ein handschriftlicher Bericht von Zumalacarreguh existire, worin es unter anderm heißt, daß er, der Unthaͤtigkeit Nodil's muͤde, beschlossen hatte, ihn anzugreifen, und daß, in Folge dieses heftigen Kampfes, 400 bis 500 Mann zu Gefangenen gemacht und 300 getsdtet oder verwundet worden sind. Man fuͤgt noch hinzu, Rodil habe 2 bis 3000 Mann nach Alt -Castilien absenden muͤssen, wo Merino wieder mit einer beunruhigenden Macht erschienen sey. Wie Sie sehen, gebe ich Ihnen alle Nachrichten bis auf die offentlichen Geruͤchte, die ich indeß nicht verburgen kann. Eine, wie ich glaube, nicht zu bezwei— felnde Thatsache ist, daß die Truppen der Koͤnigin unvermoͤgend sind, die noͤrdlichen Provinzen zur Unterwerfung zu bringen. Es ist laͤcherlich, Don Carlos zu Vera ankommen zu lassen, von
wo er den Befehl an Zamalacarreguy erlassen haben soll, sich mit ihm zu vereinigen; es scheint wahrscheinlicher, daß er sich u St. Estevan aufhält, ohne Furcht, beunruhigt zu werden. Ker allen Seiten verstärkt die Jugend der Provinzen die Koͤ⸗ nigliche Armee, so daß da, wo die Regierung der Koͤnigin ihre Macht ausübt, es bei Todesstrafe verboten ist, sein Haus zu verlassen. Den Karlisten fehlt es noch immer an Waffen; man sagt jedoch, daß in den letzten Tagen ein, in dem kleinen Hafen Lequetio von England angekommenes Schiff ihnen dergleichen üͤberbracht habe. Pampelona ist fast ausgehungert; es fehlt an Allem, selbst an Brod, da die Civil-Behoöͤrden immer nur auf ein Jahr Getraide vorräthig haben. Zumalacarreguy hat die Zufuhr bei Todesstrafe verboten, ein Verbot, das strenge beob⸗ achtet wird. Wir sehen jetzt nicht mehr die Arrieros (Fuhrleute), die sonst regelmaͤßig in jeder Woche kamen. Gegen die Borunda hin errichten die Karlisten ein Fort, woran Alles arbeitet.“
— Die Gazette de France berichtet unter demselben Da⸗ tum aus Bayonne: „Der Telegraph wird Ihnen ein Bulle— tin Rodils uͤberbracht haben, worin er, nach seiner gewoͤhnli— chen Manier, uͤber das Gefecht am 31sten Nachricht giebt. Er sagt, der Kampf habe in der Umgegend von Estella stattgefun, den, allein um dies zu glauben, mußte man keine Karte von Spanien vor Augen haßen. Die telegraphischen Nachrichten sind so wenig wahr, so laͤcherlich, wegen der Maäͤrsche und Con⸗ tre⸗Maͤrsche, die man die Einen oder die Andern thun läßt, daß man glauben moͤchte, der Telegraph stehe einigen Banquiers zu Diensten, um die Verluste an der Borse wieder gut zu machen. Man hat heute den nachstehenden Bericht Zumalacarreguy s er—
Juli bestätigt. Bald werden die Couriere aus Madrid ganz ausbleiben. Catalonien und Aragonien sind in Bewegung. Die Reisenden, welche Jaca passiren, werden durch Karlistische Gue⸗ rilla⸗ Banden angehalten, die sich bis dorthin erstrecken. Der
schwemmungen, welche die Brücke von Tartas zerstoͤrt haben. Glauben Sie den telegraphischen Depeschen nicht. Sie konnen sich auf die Richtigkeit des Bulletins von Zumalacarreguy ver— lassen; es ist ganz von ihm geschrieben und er ist ein gewissen— hafter Mann, der nichts als die Wahrheit sagt.“ .
— Ueber Zumalacarreguy, den unternehmenden Karlisten—⸗ Haͤuptling, giebt das Monthly Magazine folgende Notiz. Juan Zumalacarreguy ist einer von den Menschen, die durch Umwälzung der Dinge aus der Unbedeutenheit zu einer nam— haften Rolle im Lebensdrama hervorgezogen werden. Er war 1820 Capitain bei der Infanterie und galt fuüͤr einen warmen Anhaͤnger der Cortes⸗Constitution. Bei dem Kriege vom Jahr 1823 eskortirte er einen Trupp Gefangener nach Pampelona, und wurde auf dem Weg von einen Guerilla⸗Corps der Glau⸗ bens⸗Armee uͤberfallen. Er mußte sich ergeben und wurde nach Irati gebracht. Von da aus wußte er zu entkommen; als er aber Pampelona erreichte, wurde er verhaftet und wegen vor— geblichen Verraths vor ein Kriegsgericht gestellt. Am Tage vor dem zur Abfassung der Sentenz bestimmten, die ohne Zweifel ein Paß in jene Welt gewesen wäre, gelang es ihm, u entfliehen. Er begab sich in's Hauptquartier der Glaubens⸗
rmee und wurde als Oberst angestellt. Von da an bis 1831 war er in Ferdinand's Dienst und sehr gut angeschrieben. Als aber spaͤter die Königlichen Freiwilligen aufgelsst wurden, ging er in seine Geburts⸗Provinz Navarra zuruͤck. Bei Ferdinands Tod war er Secretair des Vice⸗Koͤnigs von Navarra fuͤr die Mi— litairsachen. Vielleicht wuͤrde er sich fuͤr die Koͤnigin Isabella erklart haben, wäre ihm nicht eine Zuruͤcksetzung widerfahren, die auf ein Gemuͤth, wie das seine, einen tiefen Eindruck ma— chen mußte. Sein Name war ausgelassen in der Liste von Be⸗ forderungen, welche die Koͤnigin-Regentin, als sie die Zuͤgel der Regierung nahm, so verschwenderisch bewilligte. Daher sein Entschluß, fuͤr Don Carlos die Waffen zu ergreifen.
Far ei.
Konstantinopel, 22. Juli. Den offenkundigen Beschwer— den des Griechischen Gesandten ist abgeholfen worden; auch soll wegen der an einigen Griechen veruͤbten Executionen eine genuͤ— gende Entschuldigung ersolgt seyn. Zogrophos wird deshalb blei⸗ ben, obgleich ohne Hoffnung baldiger Anerkennung von Seiten der Pforte. Offendar hat man diese vorläufige Ausgleichung der Vermittelung des Russischen Gesandten zu danken.
Die Frage wegen der den Hospodaren beizugebenden Di— van⸗Efendi's ist zu Gunsten jener entschieden worden; die Pferte mußte von ihrem Wunsche abstehen, nachdem der Russische Ge— sandte denselben dem Sinn des letzten Petersburger Traktats zu⸗ wider erklaͤrt hatte.
Aus Erzerum ist die Nachricht hier eingegangen, daß eine der reichsten Karavanen, welche sich auf dem Wege nach Persien befand und allein uͤber 700 Pferde zahlte, von einer zahlreichen und wohlbewaffneten Räuberbande uͤberfallen und des dritten Theiles ihrer kostbaren Waaren, den man auf 2 Millionen Pia— ster schätzt, beraubt worden ist. Den Sultan soll diese Nach— richt in die heftigste Aufwallung versetzt haben, und es sollen die strengsten Befehle ergangen seyn, Alles aufzubieten, um die Räu— ber auszumitteln und zu bestrafen.
Die Pest macht hier Fortschritte; in Smyrna ist sie dage— gen ihrem Erloͤschen nahe; seit geraumer Zeit hat sich kein neuer Fall mehr ereignet.
Griechenland.
Nauplia, 4. Juli. (Allgemeine Zeitung.) Der Aufruhr in der Provinz Maina ist gaͤnzlich gestillt. Die Wild— heit und Unwissenheit jener rohen Berg-Bewohner waren von Intriganten benutzt worden, um der Regierung Verlegenheiten zu bereiten, allein die Kraft des Gesetzes hat auch dort den Sieg davon getragen. Als die Mainoten uͤber den wahren Stand der Dinge aufgeklärt wurden, und einsahen, daß die Koͤnigliche Regierung Macht und Mittel genug besitze, um ihren Willen auf dem Wege der Gewalt durchzusetzen, so zeigten sie ihre Un— terwerfung an, und flehten um die Koͤnigl. Gnade. Die Haupife— stung ist bereits von den Königl. Truppen besetzt, und mit dem Einreißen der festen Thuͤrme und der Wegnahme der Kanonen hat es den besten Fortgang. Die Ruhe und Sicherheit in dieser Provinz durfte daher in kurzem vollig hergestellt seyn, und zwar dauer“ hafter als je. Die Regentschaft erwirbt sich dadurch das gröͤzte Verdienst, indem sie Ordnung und Civilisation in einem Land⸗ striche einfuͤhrt, an dem seit undenklichen Zeiten alle Regierun— gen , , . waren. Raub, Mord und Blutrache erdruͤckte in der Maina jeden Anfang zu einem sozialen Zustande, und es ist daher recht gut, daß endlich sich die Gelegenheit dargeboten hat, dieses Uebel radikal auszurotten. Auch ist es ein Gluck, daß durch die Maßregeln der Regentschaft auch diese Seite des Landes noch zur Ruhe gebracht wird, bevor der junge Köͤ— nig selbst die Zuͤgel der Regierung ergreist. Die einzelnen Räuberhorden, welche in den andern Theilen des Landes, beson⸗
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