1834 / 247 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

dhais mus keineswegs abgebrochen. Der gelehrte Akabemiker Schmidt in St Petersburg beschäftigt sich sehr fleißig damit und Rémusates balbrvogendeter Kommentar zum Foe kur ki, einer Reise Chinesi⸗— scher Buddhaisten durch das innere Aten nach Indien, wird von Klaproth vollendet und jetzt in der Königlichen Bruckerei zu Paris gedruckt. Wir sind aus dem höchst interessanten Berichte des Herrn Landresse, Bihliothièraire da l'Institut, ùber den Fortgang der Orientali⸗ schen Studien in Paris im Stande uͤber diesen Gegen fand noch folgendes mitzutheilen, in so weit es auf unseres dort lebenden Landsmannes Professors Klaproth Fleiß und Gelehrsamkeit Bezug hat. Nach Herrn Landresse's Bericht haben bereits von Klaproths Fortsetzung der Neise Chinesischer Buddhaisten 21 Bogen in Quarto die Press. verlassen. Klaproths außerordentliche Belesenheit in den Ehint⸗ sischen Büchern und Handschriften der Pariser Bibliothek, dle sich wieder neuerdings in seinem Werkchen uͤber den Ursprung der Buf

sole im ollen Lichte gezeigt hat, setzen ihn in den Stand e schwierigsten Punkte des Textes genügend zu erläutern. Aber zu dedauchn ist es, daß eine fehr vollstaͤndige Sammlung Bundhaiski⸗ scher Werke, die man ihm aus China schlckte, im vorigen Jahre mit

de S8 7e 2 . . 8 . R dem Schiffe „le Grand Duquesne“ in der Straße von Makassar in

Flammen aufgegangen ift. Mehrere Abhandlungen dleses Gelehrten im Nouveau Journal Asiatique haben bereits über die Chro— nologie dir Buddhaisten ungleich mehr Licht verbreitet, als Remu sat s Liste der Patriarchen ihres Glaubens. Es ist überhaupt außer— oedentlich, wie viel Klaproth seit seinem Aufenthalte in Paris, wo er die unermeßlichen Schätze der dortigen Bibliothek und Samm— längen ungestort benutzen kann, fuͤr die Geographie, Geschichte und Sprachkunde von Asien geleistet hat. Mehr als fuͤnf und zwanzig im Druck erschienene Baͤnde enthalten die wichtigsten Aufschluͤsse über diese Gegenstaͤnde. Dabei ist er einer der fleißiasten Mitarbei⸗ ter des Asiatischen Jou nals und der Annales des Voyages. Mittel— Asien war uns fast eben so unbekannt, als es noch jetzt das Innere vo! Afrika ist. Seine große Charte dieses Theiles der alten Welt, ein Werk, woran er seit fünfzehn Jahren mit unermüdlichem Fleiße geg deitet hat, und dem die besten, nur ihm zugaͤnglichen Huͤlfs⸗ mittel zum Grunde liegen, hat uns erst eine richtige Uebersicht die⸗ fer großen Laͤndermasse verschafft. A. v. Humboldt's und Carl Rit— ter's Urtheile darüber sind vollkommen uͤbereinstimmend. Auch in England, wo man sonst nicht sehr bereit ist, fremdes Verdienst gehdrig anzuerkennen, werden Klaproth's Arbeiten sehr geschatzt. Zwei wichtige Werke sind neuerdings von ihm, auf H des Ocientasischen Uebersetzungs- Comité, zu London gedruckt worden: die Beschreibung der drei Reiche, welche mit Japan gränzen, und die Annalen der Dairi oder Kaiser von Japan.

Die letzten haben so eben die Presse verlassen und bilden einen großen Quartband von 300 Seiten. Herr Klaproth beschaͤftigt sich in diesem Augenblicke mit der Uebersetzung eines höͤchst intereffanten philo ophischen Werkes in Chinesischer Sprache, das im sechsten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung verfaßt worden ist, und des— sen System vollkommen von der Moral-Philosophie des Confucius abweicht. Durch einen gluͤcklichen Zufall hat Kl. in Paris sechs verschtedene Ausgaben und fünfzehn Kommentatoren zusammenge— dracht, die den sehr schwierigen Text vollkommen erlaͤutern. Seine Georgische Grammatik ist setzt zur Haͤlfte abgedruckt und wird in nigen Monaten vollendet seyn. Der Druck seiner Ausgabe von Marco Polo's Reisen mit vielen e klaͤrenden Anmerkungen, so wie des von ihm verfaßten sehr vollstandigen Chinesischen Woͤrterbuchs, erden dann sogleich ihren Ansang nehmen. Er läßt auch jetzt die Fragmente uber Thibet des Pp. Horatius della Penna di Billa nach u sers trefflia en Ritter's Wunsche Italidnisch mit seinen No— en drucken. Seine vor mehreren Jahren in London angekuͤndigte Beschreibung dez Chinesischen Reichts, in . Quarthanden, ist er ht beschäftigt, ganz umzuarbeiten, weil seitdem die Königl. Biblio— thef zu Paris die neueste Ausgabe der Chinesischen Reichs⸗Geogra— phie erhalten hat, die ihm eine Menge schaͤtzbarer Huͤlfsmittel lie⸗ fert. Wir haben bereits in diesen Blättern (Nr. 136 der St. 3.) von Kle's Abhandlung uͤber den Ursprung der Bussole gesprochen. Die Akademie der Wissenschaften zu Paris hat den berüͤbm̃ten Astro— nomen Arago beauftragt, einen Bericht daruͤber zu machen.

Indem wir unsere Mittheilungen uͤber den Buddhaismus schlie⸗ ßen, konnen wir nicht anders als den Wunsch aussprechen, daß uͤber mehrere Orientalische Gegenstaͤnde so faßlich und populair in Deutschland geschrieben werden möchte, als es Professor Fe. Buch⸗ holz bei dieser Gelegenheit gethan, denn die Personen, welche dar⸗ über aus den Originalien ihre AÄus;uͤge machen, sind gendthigt, eine Menge gelehrter Untersuchungen emnzuflechten, die als Beweise sür das Gesagte unumgaͤnglich noͤthig sind, die aber nicht fuͤr das große Publikum, das sich nur an Resultaten haͤlt, n n.

Königliche Schausptele.

Freitag, 5. Sept. Im Opernhause: Die Familien Capuletti und Montecchi, Oper in 6 Adth, mit Tanz. Musik von Vell int. (Dlle. Lutzer: Giulietta; Mad. Schodbel: Romeo, als

Königsb. d. Kosten

1002

Sept. Im Schauspielhause: 5 Abth., von A. W. Iffland.

Sonnabend, 6. Die Advo⸗

katen, Schauspiel in

Königstädtisches Theater. Freitag, 5. Sept. Zum erstenmale: Pachter Feldkuͤmmel. Lustspiel in 5 Akten, von Kotzebue. Sonnabend, s. Sept. Nach Sonnenuntergang. Lustspiel in 2 Atten, von Lotz. Hierauf: Graf Schelle, Posse in 3 Ak— ten, von L. Angely.

Meteorologische Beobachtung. ö 1834. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger B ehre, nne . Beobachtung.

1 r ö

( Luftdruck 337 8o Par. 338,76 Par. 338,70 Par. Quellwärme 9, 15 R. gKuftwaͤrme 13,9 2 R. 15, R 10,02 R. Thaupunkt 1233 R. 10,5 R. IR. Dunstsaͤttgs. 95 pCt. 66 pst. 87 v0 t. Wetter. .. bezogen. h n, beer. Wind .. . . WS w / W. W. Wolkenzug! J ö

Flußwärme 16,8 R. Bodenwärme 15,4 5 R.

Ausdünst. 0, 141

Niederschlag (.

zerlilin er Börse.

Den 4. September 1834.

. .

St. Schuld- Sch. a2. Pr. Engl. Anl. 18. Er. Engl. Anl. 22. Hr. Engl. Ob. 30 Hhräm. Sch. d. Seel. RKurm. Obl. m. I. C. Neum. Int. Sch. do.

Berli. Stadt- ObI.

( Graosshz. Pos. do. A Estpr. HPFfandbr. 4 l'omm. do. 2 Kur- u. Num. do. A Schlesische do. A Xkst C. d. K-u. N. z. Sch. d. RK. u. N.

198 1063

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klhing. do. Danz. do. in Ih. Westpr. Pfandbr. A l0]

Neue do. Friedriehsd'or .. Disconio .. ͤ

1 . .

18 13 4

Iloll. vollw. Duk. .

Wechsel- Cours.

256 FI. 250 FI. 2 Mt.

300 Mk. Kurz 300 Me. 2 Mt. Mt. Alt. t. Mt. 10633 t. 99 Tuge 1033 n ; Woch. 1117

Hurt. 1411

a0

777 a0. 3

1513

Amsterdam dito

Hamburg

d to London Haris Wien in 20 Xr. Augsburg

3 6 24 2 2 2 Breslau 100 EFhl. 2 8 23 9 *

813

Leipzig 100 ThI. , 100 PFI.

Hetersburg 100 bl. Warschau

30

Auswärtige Börsen. Amnaterdanr, 30. Anzgust. Niederl. wirkl. Scold 503. 55 do. 97 *. kanz hill. m5 AIS Amort. 88z3. 313 711. hrruss Hrömien - Scheine da. A8 Anl. 53 Span. 33. 35 22. Antwerpen, 29. August. Span. 58 381. 38 23. Zinsl. S; Cortes 3A. Belg. 973. Bras. 76. Warschau, 31. August.

Ausg Sehnuld 1, Kuss. (v. 1831) 961. Nosterr. 97].

fan dbc. 933. 93. Wien, 80 August. 53 Met. 983 AS —. Bank -Actien 12383.

1834 dab

Neue Anleihe v.

Neuest e Nachrichten.

Paris, 9. August. Das Journal des Débats mel— det, daß die Reise des Koͤnias nach den suͤdlichen Prooinzen nunmehr definitiv bis zum kuͤnftigen Jahre verschoben worsen sey; dagegen wuͤrden Se. Masestaͤt im Laufe des Septembers die Schloͤsser zu Compi‚gne, Amboise und Fontainebleau besuchen.

Der Herzog von Orleans ist gestern aus Compiègne hier angekommen und noch an demselben Abend mit dem Herzoge von Nemours dorthm zuruͤckgekehrt. Die Herzoge von Aumale

Nh.

A, me, ee. If, en s,f, Geeltl.

folgende Mütheilung der Gazette de France: cus Bayonne vom zästen enchalten nichts weiter, als die Bestaͤ⸗ tigung des am 19ten von Zumalacarreguy errungenen Sieges. Von der Ankunft des Don Carlos in Elisondo wußte man in BVayonne durchaus nichts; dagegen hieß es, daß Bilbao von Zu vala genommen worden sey. Paris die Authenticitaͤt der Nachricht von dem Siege Zumala— carreguy's bestreitet, so zeigt es sich bloß eben so schlecht unter— richtet, als an dem Tage, wo es die Ankunft des Don Carlos

schon seinen Nachfolger (den General Janin). Amtl. Fonds- und Geld-Cours- Kette. (Hrer /s. Cwun.)

und Montpensier werden sich morgen dorthin begeben und 3 Tage im Lager verweilen. .

Der Minister des Innern ist gestern fruͤh aus Dieppe hier— her zuruͤckgekehrt.

Das 4te Wahl-Kollegium des Departements der Ardoch,⸗ ist auf den 22. September in Joyeuse zusammenberufen worden, um einen Deputirten zu ernennen, da die fruͤhere Wahl dieses Bezicks von der Kammer annullirt worden ist.

Die heutigen ministeriellen Blätter enthalten gleich— lautend folgenden Artikel: „Die Regierung hat heute Nachrich—

ten aus Spanien erhalten, die zwar an sich ohne alle Wichtig

keit sind, aus denen jedoch sehr klar hervorgeht, daß an den seit gestern von allen Karlistischen Blättern publicirten Bulletins über einen vorgeblichen Sieg des Zumalacarreguy kein wahres Wort ist. Eben so falsch ist die Behauptung, daß die Gattin des Zumalacarregüh von dem Beschlusse des Ministers des In— nern, der es ihr freistellt, nach Spanien zuruͤckzukehren, nicht in Kenntniß gesetzt worden sey; eine solche Benachrichtigung hat vielmehr ganz vestimmt stattgefunden, und wenn Madame Zu—

malacarreguy dennoch nicht nach Spanien zuruͤckkehrt, so konnen wir versichern, daß sie es nicht will.

Endlich zeigen auch noch einige Karlistische Blatter an, daß der General Harispe von seinem Kommando abgeloͤst werden solle, und bezeichnen sogar Es ist fast uͤber— fluͤssig, zu sagen, daß diese abgeschmackte Nachricht ohne allen Grund ist.“

Im voͤlligen Widerspruche mit diesem Artikel steht die nach— „Die Briefe

Wenn uͤbrigens das Journal de

in Spanien leugnete.“

Die Quotioienne sagt: „Wenn sich doch so klar aus

J den Nachrichten der Regierung ergiebt, daß, was uͤber den Sieg

) = ,n, Zumalagcarreguys gemeldet worden, falsch sey, warum werden

Huf. ld.

besser als ein bloßes Laͤugnen, das nicht bloß durch unsere Pris

vat-Berichte, sondern auch sogar durch die Korrespondenz-Mit— theilungen der Bordeauxer liberalen Blätter vom 2bsten Luͤä gen gestraft wird.“

6 265 bis zum 15. August die groͤßte Ruhe. Die heute hier eingegan— genen Zeitungen aus Barcelona erwähnen keines Ereignisses, das die von der Gazette gemeldete Insurrection bestaͤtigte.“

sene Nachrichten denn nicht bekannt gemacht? Dies waͤre viel

„In ganz Catalonien“, berichtet der Messager, „herrschte

Aus dem Ministerium der auswaͤrtigen Angelegenheiten

sind heute 2 Couriere nach Madrid abgefertigt worden.

Von den hiesigen Inhabern Spanischer Renten wird in diesem Augenblicke eine Bittschrift an den Koͤnig unterzeichnet. Die Spanischen Fonds sind an der heutigen Bärse wieder

um einige pCt. gewichen, obgleich Niemand fuͤr dieses Sinken einen bestimmten Grund anzugeben wußte. Einige schrieben das⸗

selbe dem Geruͤchte von der Besitznahme von Bilbao durch Za—

vala zu; Andere sprachen von dem Eingange unguͤnstiger Nach—⸗

richten aus Madrid.

Der Moniteur giebt einen sehr guͤnstigen Bericht des Generals Desmichels aus Oran vom 5. August, wonach die Eingebornen immer zutraulicher gegen die Franzosen werden und in der ganzen Kolonie Ruhe und Sicherheit herrscht.

Heute schloß 5proc. Rente 1605. 20. Zproc. 73. 85. 5proc. Neap. 91. 25. 5proc. Span. perp. 281. 3Zproc. do. 20. Fproc. Cortes⸗-Obligat. 333. Ausg. Span. Schuld ð.

Frankfurt a. M., 1. Septbr. Oesterr. 5proc. Metall. 993 Sor. 4proc. 89 Soz. 21proc. 523 Br. 1proc. 23 Br. Bank-⸗Actien 1486. 148 Part.« Oblig. 1383. 138. Loose zu ir, Gulden 206. Br. Preuß. Praͤm. Sch. 567 Br. do. proc. Anl. 33 Br. Holl. 5proc. Obl. von 1832 9415. gärz. Poln. Loose 643. Br. 5proc. Span. Rente 30. 301. Zproc. do. 21. 201.

Redacteur Cottel.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

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riger fuͤ

r die Preußischen Staaten.

Bekanntmachungen.

e Der Landgerichts-Auskultator Prozper Bracht, beschuldigt der Theilnahme an hochoerraͤtherischen Ver⸗ bindungen, soll hier zur . und Criminal⸗Unter⸗ suchung gejogen werden. Sa er indessen von Duͤssel—⸗ dorf, seinem letzten Aufenthalttorte in den diesseiti⸗ gen Staaten, entflohen, so ergeht, im Auftrage des Königlichen Kammergerichts, au alle Polizei⸗ehoͤrden des In- und Auslandes das Ersuchen, den fluͤchtigen Prosper Bracht, wo er sich betreten laßt, arretiren und gegen Erstartung der Kosten in die Hausvoigtei⸗ Gefangnisse hierselbst abliefern zu lassen. Berlin, am 2. September 1833. Der Königliche Unrersuchungs⸗Richter, Criminalrath Dambach.

Gin! em ent 1) Familien Name Bracht; 2) Vorname: Pros⸗ per; 3) Heburtsort: Recklinghausen; c) Aufenthalts⸗ ort: Duͤsseldorf; 5) Religion: katholisch; 6) Alter: 23 24 Jahr; 7) Srdße: 5 Fuß 9 10 Zoll; 8; Haare: blond; 9 Stirn: schmal; 10) Augenbraunen: blond; 119 Augen: graublau; 12) Nase: spitz; 13) Mund: gewöhnlich; 11) Bart: blond; 15) Kinn: oval; 16) Zaͤhne: gut; 17) Gesichtsbildung: oval; 18) Gesichts— forbe: gesund, etwas gelblich; 19) Gestalt: schlank; 20) Sprache: deutsch; 21). Besondere Kennjeichen:

eilige Narben von Hieben im Gesicht.

Bekanntmachung.

Don dem Koͤnigl. Staptgericht hiesiger Residem ist in dem über das Vermögen des Kaufmann George Schlüter am 20. December 1833 eroͤffneten Concurs—⸗ Pro esse ein neuer Termin zur Anmeldung und Nach, wäisung der Anspruͤche aller etwaigen auswaͤrtigen un⸗ bekannten Glaͤubiger auf

den 11. November e., Vormittags 10 Uhr, vor dem Herrn Justijrath A mstetter angesetzt worden.

Diese Glaͤubiger werden daher hierdurch aufgefordert, sich bis jum Termine schriftlich, in demselben aber

perfönlich, oder durch gesetzlich zulaͤssige Beoollmaͤch⸗ tigte, wozu ihnen beim Manzel der Bekanntschaft die Herren, Justiz⸗Commissions⸗Rath Pfendsack, Justiz⸗ ECommissariutß Hirschmeyer und Justizrath Merkel vor— geschlagen werden, zu melden, ihre Forderungen, die Art und das Vorzugs⸗Recht derselben anzugeben, und die etwa vorhandenen schriftlichen Beweismittel heizu⸗ bringen, demnaͤchst aber die weitere rechtliche Einlei⸗ tung der Sache ju gewaͤrtigen, wogegen die Ausblei—= benden mit ihren Anspruͤchen von der Masse werden ausgeschlossen, und ihnen deshalh gegen die uͤ·brigen Glaͤubiger ein ewiges Stillschweigen wird auferlegt werden.

Breslau, den 8. Juli 1834.

Königl. Stadtgericht hie siger Residenz.

Die Wassermangel nebst Muhle zu Neu Weisstein bei Waldenburg an der Fahrstraße nach Altwasser und Salibrunn, gezen aber vom schiffbaren Stollen be—⸗ absichtige ich aus freier . und unter annehmlichen Bedingungen, zu verkaufen; zu diesem gan massiven schoͤnen Grundsück, das eine Menge geraͤumiger Zim- mer und Hewölbe darbietet, auch mit Stallung, Re⸗ misen, Kutscher, Wohnung, einem Neven⸗Gebaͤude versehen ist, gehört noch ein großer Garten. Dieses Zrundstuͤ̊ck wurde sich zu jedem Geschaͤfte vorzkalich eignen. Etwanige Refleetanten belieben sich gefaͤlligst bei mir zu melden.

Walden burg, den 26 August 1831.

E. Leuschner.

Bekanntmachung, in Beziehung auf die Anmeldung der land⸗ schaftlich Pol nischen Pfandbriefe.

Behufs der am 1. October d. J in Warschau zur Verloosung kommenden landschaftlich Polnischen Pfand driefe, konnen solche von heute bis zum 12. Septbr. b. J. in meinem Geschaͤfts⸗Local angemeldet werden.

Berlin, den 27. August 1834.

Arons Wolff,

unter den Linden Nr. 44.

Literarische Anzeigen. Das militairische Publikum

machen wir auf die Werke des jungst verstorbenen

General -Lieutenants v. Valentini aufmerksam, die in

einer neuen Ausgabe bei uns erschienen sind. Sie bestehen aus folgenden Abtheilungen:

1. Der kleine Krieg oder die Gefechtslehre. Fünfte

Ausgabe, mit 13 Planen. Preis 2 Thlr. 10 sgr.

2a. Der große Krieg. Mit 24 Planen. Preis

3 Thlr. 10 sar. Mit 11 Planen. Preis

2b. Der große Krieg. 3 Thlr. 20 sgr. r 2. Der Turtenkrieg. Mit 8 Planen und einer An— sicht von Schumla. Preis 2 Thlr. 20 sgr. Das wichtige Werk des berühmten Autors, das fruͤher 17 Thlr. u. 5 sgr. kostete, wird den Abnehmern der Ganzen für 9 Thlr. gelassen.

Berlin, September 1831 Veit & Comp.

In allen Buchhandlungen (Berlin auch bei F.

Dumm ler), ist zu haben⸗

Systematische Zusammenstellung von K. Preuß. Gesetzen, Verordnungen und Vorschrif⸗ ten uber das Servis⸗, Einquartierungs⸗ und Ver⸗ pflegungswesen des Militairs- und über das Vor⸗ spannwesen, so wie hinsichtlich des Verfahrens bei der Anmeldung, Abschäͤtzung u. Fetstellung der durch Nilitair⸗Mandver verursachten Flurschaͤden; fern er über die Forst⸗ und Jagbbeschaͤbigungen, als auch in Betreff des Schießeng in der Nahe von Gebaͤuden bei vorbeeichneten Gelegenheiten und bei Truppen⸗ übungen; ferner: Gesetzliche Bestimmungen, den Civilgerichtsstand der Militair-Personen in bürger lichen , die Ressort⸗Verhaͤlt⸗ nisse der Militair⸗Gerichts barkeit, den Militair⸗-Ge⸗ richtsstand in Criminal⸗ und Injuriensachen, die Verhaͤltnisse der Militair-Personen als Staats buͤ r⸗ ger, Grundbesitzer und Gewerbetreibende betreffend, so wie über deren Verhaͤltnisse, bezuͤglich auf poli⸗

zelliche Angelegenheiten und bei der Untersuchung und Bestrafung der von denselben begangenen De= sraudationen und Polijei-Eontraventionen. Ein Handbuch fuͤr Polizei- u. Communal-Beamte, herausgegeben von W. G. v. d. Heyde. Svo. Mag— deburg 1834, Heinrichshofen in Commission. 1 Thlr. 10 sar.

Das ÄArmenrecht in den K Preuß. Staatenz ein Handbuch für Polizei⸗ und Com munal⸗Beamte, von W. G. v. d. Heyde. Magdeburg 1834, in Commission bei He inrichshosen. Zo sgr.

In allen Buchhandlungen (in Berlin bei E. S. Mittler, Stechbahn Nr. ), ist zu haben: Romanzen und Balladen. der neueren deutschen Dichter. In 6 Buͤchern. Her, ausgegeben von Friedr. Raß mann. Svo. geh. Auf Velin⸗Papier. Preis 13 Thlr.

Diese mit vieler Sachkenntniß und Umsicht veran,

staltete Anthologie der besten Romanzen und Balladen unserer neueren Dichter wird allen Freundeg der Döchtkunst eine angenehme Erscheinung sein. Insbe— soöndere eignet sich dieselbe zum Behuf oratnrischer Uebungen in Geiehrtenschulen und höoͤheren weiblichen

Bildungs⸗Anstalten. N atunrt g ef ch ch e *

nach allen drei Reichen für Schüle u. Haus.

In Verbindung mit J. F. Naumann, bearbeitet von Pr. Heinrich Graͤfe. In fz bis 14 Heften in groß Oktav, jedes 5 Bogen stark, zu 5 sar.

Von dieser fuͤr alle Stande berechneten Naturge⸗ schichte sind so eben die ersten beiden Hefte erschienen und werden diese den Beweis liefern, mit welcher Um⸗ sicht und Sorgfalt die Herren Verfasser aus dem gto⸗

ben Schatze naturmissenschaftlicher Forschung das . .

und Pewährteste fuͤr ihr Werk benutzten, um dadur

den Anforderungen der Paͤdagogik überhaupt, sedes Gebildeten insbesondere zu genügen. In jeder Buchhandlung (in der Stuhrschen Buchhandlung zu Berlin, Schloßplatz Nr. 2), werden gern zur Ansicht gegeben.

so wie

die fertigen Hefte .

Preußischt Staats-Zeitung.

Allgemeine

Berlin, Sonnabend den 6tn September

1834.

n .

2

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Gymnasial-Direktoren, Rektor Danneil in Salzwedel und Rektor M. Siebdrat in Eisleben, das Praͤdikat als Professor Allergnaͤdigst zu verleihen und die fuͤr solche ausgefertigten Patente Allerhoͤchstselbst zu voll⸗ ziehen geruht. J G od hl h lg ein,

Der zu Frankfurt a. M. bestehende Verein zur Unterstuͤtzung

nvaliden aus der Schlacht von Belle-Alliance hat in die⸗

ahre wieder zur Erinnerung an die Schlacht die Verthei⸗

lung von 300 Rthlr. an nachbenannte Preußische Invaliden, und zwar;

1) Johann Schulz, vom 1sten Westpreuß. Infanterie⸗ Regiment, zu Behlendorf,

2) Johann Christoph Schulz, vom 2ten Westphaͤli—= schen Infanterie⸗Regiment, zu Prittag,

3) Daniel Sieper, von der reitenden Compagnie Nr. 20, zu Duͤsseldorf,

4 Friedrich Simon, vom lsten Schlesischen Landwehr Infanterie⸗Regiment, zu Matten ⸗Briesnitz,

5) Friedrich Strehl, vom 3Zten Kurmärkschen Land— wehr⸗Infanterie⸗Regiment, zu Zechin,

6) Martin Steinecke, vom 1sten Westpreuß. Infante⸗ rie⸗Regiment, zu Sophienthal,

7) Karl Friedrich Lehmann, zu Treuenbrietzen,

s) Johann Fischer, zu Warburg,

9) Wachtmeister Schmidt, zu Krieblowitz (bei dem Bluͤ—⸗ cher Denkmale),

10 Johann Friedrich Hüske, zu Menighuͤfen,

115 Heinrich Backhaus, Unteroffizier in der 14ten In— validen Compagnie, zu Herford,

12) August Sattler, zu Koͤln,

13) Peter Janscheid, von Merscheid zu Wald-⸗Kreis Solingen,

14) August Schönfeld, Musquetier im 12ten Infante⸗

rie⸗ Regiment (2ten Brandenburgschen), dermalen als

Chausseewärter zu Beelitz bei Potsdam,

bee, . Friedrich Schulze, vom 2ten Potsda—⸗

mer (fruͤher 5ten Kurmaͤrkschenz Landwehr⸗-Regiment,

zu Rathenow,

mit 20 Rthlr. fuͤr Jeden beschlossen, welche diesen Leuten zuge⸗

sendet werden sollen, sobald die Quittungen derselben bei dem

Vereine eingegangen seyn werden. Mit Vergnuͤgen und Dank bringen wir dieses fortdauernde

wohlthaͤtige Wirken des Vereins hierdurch zur allgemeinen Kenntniß. Berlin, den 27. August 1834.

Kriegs⸗Ministerium. Abtheilung fuͤr das Invalidenwesen.

von Clausewitz.

von sem

15)

Angekommen: Seine Excellenz der Koͤnigl. Säͤchsische General Lieutenant, General⸗Adjutant, außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, von Watz dorff, von Dresden.

ZSeitungs-Nachrichten. N

g

Paris, 30. August. Der Koͤnig ist gestern nicht zur Stadt gekommen, sondern arbeitete in Saint⸗Cloud mit dem Minister des Innern.

er Fuͤrst von Talleyrand hat haufig Konferenzen mit dem Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, der zuweilen stunden⸗ lang in dessen Hotel zubringt.

Herr Thiers stattete gestern gleich nach seiner Ruͤckkehr dem Fuͤrsten Talleyrand einen Besuch ab, und begab sich von dort zum Koͤnige.

Der Marschall Gérard soll den von seinem Vorgaͤnger ent⸗ worfenen, spaͤterhin aber zuruͤckgelegten Plan zur Bildung einer Reserve der Armee wieder aufgenommen haben.

Der zum Brasilianischen Gesandten in Paris ernannte CLommandeur Montinho und der Spanische Botschafter in Wien, Graf von Campuzano, sind mit dem Dampsschiffe „Franz J.“ in Marseille angekommen; der Erstere begiebt sich nach Paris, der Andere nach Madrid.

Die heutigen ministeriellen Blaͤtter beschraͤnken sich aber— mals auf die Bemerkung, daß die Regierung keine neuere Nach— richten aus Spanien erhalten habe. Die Oppositions⸗-Blaͤtter schenken indessen dieser Erklaͤrung keinen Glauben. Die letzten von der Regierung publizirten Nachrichten aus Madrid reichen nur bis zum 18ten, waͤhrend sie jetzt ganz fuͤglich bis zum 2lsten gehen konnten. Heute fruͤh soll der Minister des Innern eine telegraphische Depesche aus Bayonne erhalten haben; zwar ver— lautet noch nichts uͤber den Inhalt derselben, doch befuͤrchtet man, daß er nichts weniger als befriedigend sey. Heute Vormittag um 11 Uhr ist aus dem Kriegs⸗Ministerium ein Stabs⸗9Offizier nach Bayonne abgefertigt worden.

Der Gazette de France zufolge, haͤtte die Karlistische Junta zu Elisondo folgende Erklarung erlassen: „Es ist die Absicht des Koͤnigs Karl V., die Cortes nach den alten Gesetzen des Landes zusammenzuberufen und alle Reformen anzunehmen, wodurch der Thron, die Verfassung und die Privilegien des Volkes befestigt werden koöͤnnen.“

Als Gegenstuͤck zu dem Siege Zumalacarreguy's uͤber den General Carondelet berichtet man aus Bayonne uͤber ein furcht⸗ bares Gefecht, das am 22sten bei Lequeytio zwischen den Ehristi⸗ nos und den Karlisten stattgefunden, und worin Letztere nicht

weniger als 2000 Todte und Verwundete gehabt haben sollen, waͤhrend 500 Mann sich ins Meer geworfen hatten, um dem Feinde zu entgehen. „Man sieht hieraus“, bemerkt die Ga— zette, „daß, wenn die Christinos einmal luͤgen, sie es nicht um eine Kleinigkeit thun.“ Zu Anfang der heutigen Boͤrse fand ein abermaliges Sin ken saͤmmtlicher Effekten statt; bald aber meldeten sich viele Kaͤu— fer, so daß die Fonds rasch stiegen und sich am Ende noch bes⸗ ser stellten, als an der gestrigen Boͤrse (s. unten die auswaäͤrti—⸗ gen Boöͤrsen). Ueber den Fall der Course an der gestrigen Boͤrse hatten sich eine Menge der widersprechendsten Geruͤchte verbrei⸗ tet, mit denen sich heute sämmtliche Journale beschäftigen. Zu— voͤrderst sagt das Journal des Débats: „Die Franzoͤsischen Fonds haben gestern einen ziemlich bedeutenden Fall erlitten. Es wurde behauptet, daß unguͤnstige Nachrichten aus Madrid daran Schuld seyen. Man sprach von einer aufruͤhrerischen Bewegung der revolutionnairen Partei in Madrid, und fuͤgte hinzu, daß bei Abgang des Couriers die Truppen der Koͤnigin den Kuͤrzern gezogen haͤtten. Wir haben Ursache zu glauben, daß kein Courier aus Madrid angekommen ist, und daß jene Nachrichten ungegruͤndet sind.“ Der Messager faßt die an der Boͤrse in Umlauf gewesenen Geruͤchte fol—⸗ gendermaßen zusammen: „Man sprach zuerst von einem Minister-Conseil, der gestern Nachmittag gehalten worden sey, und in welchem man die Intervention in Spanien grundsaäͤtzlich beschlossen, aber sich vorbehalten habe, den Zeitpunkt naͤher zu bestimmen, wo sie, als unumgaͤnglich noöͤthig, eintreten solle. Man fuͤgte hinzu, daß die Botschafter mehrerer fremden Maͤchte, die von jenem Beschlusse Nachricht erhalten, sogleich dringende Gegen-Vorstellungen gemacht hätten. Ferner sprach man davon, daß durch den Telegraphen die Nachricht von der gaͤnzlichen Umgestaltung des Englischen Ministeriums eingegan— gen sey. Wir wiederholen nur, was man an der Boͤrse sagte, ohne n verlangen, daß man unsern Nachrichten Glauben schenke; deshalb durfen wir auch nicht das Geruͤcht uͤbergehen, daß ein großes Bayonner Handlungshaus eine bedeutende Summe Spa⸗ nischer Renten habe verkaufen lassen, weil es von Madrid die Nachricht erhalten habe, daß die Regierung der Koͤnigin gestuͤrzt worden sey, und daß eine Intervention nothwendig werde, um sie in Madrid gegen die Exaltirten, und in den Baskischen Pro⸗ vinzen gegen die Karlisten zu schuͤtzen. Es gab auch einige vor— sichtigere Leute, die von einem neuen Kampfe zwischen zwei Fi—⸗ nanz / Maͤchten, und von großen , , in der Liqui⸗ dation sprachen.“ Die Gazette sagt: der Boͤrse als gewiß, daß das Haus Michel u. Comp. einen Courier erhalten habe, der die Nachricht von einem revolutionnairen Aufstande in Madrid uͤberbringe; und daß die Regierung die Ankunft eines andern Couriers mit eben so unguͤnstigen Nach— richten hintertrieben habe.“ Der National von 1834 äußert sich folgendermaßen: „Alles, was man an der Boͤrse uͤber eine bevorstehende Intervention verbreitet hat, ist ohne Grund; es ist dies nur ein Mittel, die wahren Neuigkeiten, die von ganz anderer Beschaffenheit sind, zu verbergen. Die Herren von Appony und Pozzo di Borgo haben nicht noöͤthig gehabt, irgend einen Schritt zu thun, weil sie besser als irgend Jemand wissen, daß von keiner Intervention die Rede ist, und weil sie in dieser Beziehung Zusicherungen haben, die man nicht brechen wird. Wenn gestern Nachrichten aus Spanien eingegangen sind, wie der Fall der Fonds es muthmaßen laͤßt, so konnen sie nur von Madrid kommen, und sie melden wahrscheinlich den Ausbruch jener Krisis, die wir seit langer Zeit vorausgesehen haben.“ Der Courrier frangais läßt sich etwa in fol— gender Weise vernehmen: „Die Boͤrse befand sich gestern wie⸗ der in einem jener Paroxismen, die sich seit . Zeit ziemlich haͤufig erneuern. Der Fall der Fonds wurde haͤuptsaͤch—⸗ lich durch das Geruͤcht veranlaßt, daß Frankreich auf Ansuchen der Regentin in Spanien interveniren wuͤrde; diese Nachricht wurde mit allen uͤblichen Zuthaten ausgeschmuͤckt, und mit sol— cher Zuversicht verbreitet, daß die Wirkung auf die Course nicht ausblieb, obgleich die Spekulanten, die sich die Muͤhe gaben, daruͤber nachzudenken, dem Geruͤchte keinen Glauben schenkten. Es ist in diesem Augenblick durchaus kein Anschein zu einer Intervention vorhanden. Die dem Quadrupel⸗Vertrage hinzu⸗ gefuͤgten Artikel haben keinesweges zum Zweck gehabt, eine Maß— regel dieser Art vorzubereiten oder zu ordnen, sie sind im Ge— gentheil in der bestimmten Voraussetzung abgefaßt, daß keine Intervention noͤthig seyn werde. Die Briefe aus Madrid spre— chen dagegen von der Gaͤhrung, welche in jener Stadt herrscht, von der Unzufriedenheit des Bolt und von beunruhigenden Symptomen in Bezug auf die oͤffentliche Ruhe; wenn eine re— volutionnaire Bewegung stattfaͤnde, so wurde allerdings eine Einmischung wahrscheinlicher seyn, als bei einem Vordrin— gen des Don Carlos; denn man kann sich fest darauf verlassen, daß, wenn die jetzige Regierung sich zu einer Intervention ent— schloͤsse, dies eher geschehen wurde, um die Revolution zu be— kaͤmpfen, als um Don Carlos zu verjagen. Die oͤffentliche Mei— nung wuͤrde jeder Intervention entgegen seyn, weil Jedermann uͤberzeugt ist, daß man nichts Gutes von derselben zu erwarten hat.“ Herr Carrel, einer der Herausgeber des National, ist gestern, wegen abermaliger Uebertretung des Verbots, uͤber die gerichtlichen Verhandlungen des Assisenhofes zu referiren, in contumaciam zu zweimonatlicher Haft und zu einer Geldbuße von 2000 Fr. verurtheilt worden.

Reli e n.

Bruͤssel, 30. August. Fuͤnf beim Generalstabe unserer Armee angestellte Franzoͤsische Offiziere, 1 Eskadrons-Chef, 1 Bataillons-Chef und 3 Capitains verlassen Bruͤssel und kehren nach Frankreich zuruͤck. Mehrere sind gestern abgereist.

Aus Mecheln schreibt man, daß die Arbeiten an dem Cen⸗— tral⸗Hause der katholischen Universitaͤt fast ganz beendigt sind. Dieses große in Beul gelegene und das Kollegium der Univer⸗ sitaͤt bildende Gebaͤude wird 50 bis 60 Einheimische aufnehmen

koͤnnen. Den Aeltern steht es frei, ihre Sohne in dem Kolle⸗

an erzählte an

ium oder bei den Bürgern in Kost und Wohnung zu geben

Der Rector magnificus der Universität ist der Abbe de Ram, ehemaliger Professor des kanonischen Rechts im großen Semi— nar von Mecheln. Der Abbé Hermans, ehemaliger Professor der Rhetorik im Kollegium von Thielt und Pfarrer zu Vracene, ist zum Praͤsidenten des Kollegiums der Universitaͤt ernannt. Unter den fuͤr die Fakultaͤt der Philosophie und Wissenschaften ernannten Professoren bemerkt man den Dr. Joh Moeller, zu Berlin, zum außerordentlichen Professor der Geschichte, und den Herrn K hch Amad. Arendt, Doktor der Philosophie zu Bonn, zum außerordentlichen Professor der ArchKologie, der Grie chischen und Roͤmischen Alterthuͤmer. Herr Arendt wird auch einen besonderen Kursus des Hebraͤischen und Arabischen geben.

Dänemark.

Kopenhagen, 30. August. Se. Majestäͤt haben unter dem 26sten d. den Kanzler im Herzogthum Holstein, Geheimen Konferenz⸗Rath, Freiherrn von Brockdorff, zum Praͤsidenten des Schleswig⸗Hoilstein⸗Lauenburgischen Ober⸗Appellations⸗Gerichts in Kiel, und den Kanzler im Herzogthum Schleswig, J. O. F. Spies, zum Praͤsidenten der Schleswig⸗Holsteinschen Regierung auf Gottorff ernannt.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich ist von dem hier garnisonirenden Jaͤger-Corps, dessen Commandeur er gewesen, nach dem Fuͤhnischen Infanterie⸗Regimente, das in Fridericia liegt, in gleicher Eigenschaft versetzt. Alles deutet darauf hin, daß dieser Ort fuͤr langere Zeit zu seinem Aufenthalte dienen duͤrfte. Sein bisheriger Adjutant, der Kammer-Junker Hol— stein, ist zu seinem Hof⸗Chef und dieser Tage zum Ritter vom Dannebrog ernannt worden.

Der Roͤnigl. Preußische Staats⸗Minister, Graf von Bern⸗ storf, und der Koͤniglich Preußische General⸗Intendant der Koͤ⸗ niglichen Schauspiele, Graf von Redern, sind nach Berlin zu— ruͤckgekehrt.

Mit dem Anfange des Oktobers wird der Professor der Staats Oekonomie an der hiesigen Universitaͤt, Or. David, eine Zeitung unter dem Namen: „das Vaterland“ herausgeben.

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Göttingen, 31. August. Heute starb der um die Astro⸗ nomie hoch verdiente ö Harding, namentlich bekannt durch seine Entdeckung der Juno.

Weimar, 3. September. Goͤthe's Geburtstag, der 28 August, ist auch diesmal von seinen hiesigen Freunden und Ver ehrern nicht vergessen worden. Ein Vent im Stadthause diente zum Mittel, mehrere derselben zu vereinigen und das Andenken an diesen Tag gemeinschaftlich zu ehren.

Aus dem Neustaͤdter Kreise wird geschrieben: „Das am 2Asten v. M. in Neustadt a. d. O. von dem dasigen Sing verein, unterstuͤtzt durch mehrere der bei dem Musikfest, in Jena beschäftigt gewesenen Sänger und Musiker, in dem eLokale der Erholungs⸗Gesellschaft gegebene Concert, in welchem das Re⸗ quiem von Mozart, der 1090te Psalm von Haͤndel, das Halle⸗ luja der Schoͤpfung von Kunze recht lobenswerth vorgetragen, ausgefuͤhrt wurde, beehrte auch Se. Durchl. der Fuͤrst Reuß von Schleitz mit seiner Gegenwart, der an dem darauf folgen— den Balle ebenfalls Antheil nahm. Se. Durchlaucht ist von dem ungluͤcklichen Zufalle des Armbruchs gaͤnzlich wiederherge— stellt. Auch in unserm gewerbfleißigen, meist von Tuchma—⸗ chern und Tuchbereitern bewohnten Kreise lassen sich in Bezug auf die Tuchfabrication die guten Folgen der Vereinigung zu einem Zoll⸗Verein sehr deutlich verspuͤren. Das dieses Ge⸗ werbe treibende und mit diesem Produkte handelnde Publikum erfreut sich der frequentesten Geschaͤfte.“

Leipzig, 3. Sept. Bekanntlich wurde am Schlusse der letzten Oster⸗Messe den hier versammelten Buchhaͤndlern ein seitdem in mehreren Zeitungen n,, „Entwurf zu einem Regulativ fuͤr den literarischen Rechts-⸗Zustand“, welchen zwei Frankfurter Buchhaͤndler bei der hohen Deutschen Bundes⸗Ver⸗ sammlung eingereicht hatten, zur Begutachtung vorgelegt. Da aber am Tage der Vorlage die meisten fremden Buchhaͤndler be⸗ reits von hier abgereist waren (es hatten sich uberhaupt nur etwa 200 hier befunden), so ließ der BoͤrsenVorstand mit Genehmi⸗ gung der K. Saäͤchsischen Regierung diesen Entwurf drucken und theilte ihn als Manuskript den saͤmmtlichen Deutschen Buchhaͤnd— lern mit, um deren Meinungen daruͤber zu vernehmen. Von den eingegangenen Stimmen ist bis jetzt im Publikum nichts bekannt geworden. Es versammelte sich aber hier ein Comité von Buch— haͤndlern, um solche zu pruͤfen und das geforderte Gutachten ab— zugeben. Dieses Comité bestand aus folgenden Mitgliedern“ Enslin aus Berlin, Vorsteher des Boͤrsen-Vereins, welcher den Vorsitz fuͤhrte, Frommann d. J. aus Jena und Schwetschke d. J. aus Halle, als Mitglieder des Vorstandes, Barth, Brock haus, F. Fleischer, W. Haͤrtel, Rost und Voß aus Leipzig, Dun— cker und Reimer aus Berlin, Perthes aus Hamburg, Vieweg d. J. aus Braunschweig, und Loͤflund aus Stuttgart. Drei an— dere aus Suͤd⸗-Deutschland eingeladene sollen nicht erschienen seyn. Die Sitzungen dieses Comité's begannen am 25. August, und es wurde die erste derselben, dem Vernehmen nach, durch den K. Saͤchs. Regierungs-Commissair, Hof- und Justizrath von Lan⸗ genn, eroͤffnet, und die letzte gestern Abend von demselben geschlos sen. Ueber den Gang der Berathungen ist nichts oͤffentlich be— kannt geworden. Es scheint jedoch, daß, wenn auch die Haupt— Arbeiten beseitigt wurden, das ganze Gutachten noch nicht zum Einreichen reif geworden sey, denn wie wir hoͤren, werden sich die erstgenannten drei Vorstandsglieder in einigen Wochen aber— mals hier einfinden, worauf dann wohl eine oͤffentliche Mitthei⸗ lung erfolgen durfte. Mit dem Bau des neuen Gebaͤudes zu einer Buchhaͤndler⸗Boͤrse in der Ritterstraße ist nun der Anfang gemacht, und es soll naͤchstens der Grundstein gelegt werden.

Darmstadt, 30. August. In der gestrigen Sitzung schritt die 2. Kammer zur Wahl eines landstaͤnd. Direktors der Staats⸗Schulden⸗Tilgungs-Kasse. Abg. v. Gagern erhielt 26,