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zien, nicht einmal die Hoffnung zu einer baldigen Realisirung derselben vorausging, ein allgemeiner Jubel ausbrach. Desto besser mässen wir dieses Geschenk, aus den Haͤnden unsers ver— ehrten Königs empfangen, zu wuͤrdigen wissen. Der Augenblick ist endlich gekommen, wo Tausende, vor drei Jahren ihren Fami— hen, ihren Berufsgeschaͤften entrissen, um gegen Verrath und Anfall das Vaterland zu vertheidigen, wieder heimgekehrt sind, um ven Neuem Ernaͤhrer ihrer Familien, und fleißige Buͤrger dem Staate zu werden. In der Geschichte Niederlands wird die heldenmuͤthige Tapferkeit, erprobt bei Loͤwen und Hasselt, und die männliche, auf den treuen Sinn des Koͤnigs vertrauende Ausdauer der Holländischen Schutterei eine goldene Blattseite einnehmen. Aber jetzt, da diese braven Schaaren dem Kriegs— leben wieder entnommen, und dem buͤrgerlichen anheimgegeben werden, stellen sich uns auch die Nachtheile klar vor Augen, welche diese dreijährige Entfremdung der erlernten Berufs-Ge— schaͤfte vielen der heimgekehrten Schutterei gebracht hat. Manche finden ihre Familien-Verhaͤltnisse zum Theil zertrümmert, und es wird ihnen jahrelange große h n ng kosten, um sie wieder zu regeln; andere entschlossen sich gar nicht zuruͤckzukeh— ren, um dem liebgewonnenen Waffenhandwerke treu zu bleiben, was jedoch nur so lange angehen kann, bis unsere aktlve Waffen— macht — im Frieren — bloß auf die Linie reduzirt wird; noch andere, die zurückgekehrt waren, sahen die Unmoͤglichkeit ein, sich im bürgerlaen Leben ferner zu ernaͤhren, und sie zeigten dieses ihren Oberen an. Dieser letztere Fall trat auch bei uns ein, und es wurden ungefähr 50 von der mobilen Schutterei in die Kasernen der Linien gebracht, um in Zukunst den Gar— nisondienst mit zu versehen. Uebrigens erblickt Niemand hier in der Heimsendung der mobilen Schutterei eine Garantie des Friedens, oder vielmehr einen Strahl der Hoffnung, daß die Diolomatte heimlich in der Holläͤndisch-Belgischen Angelegenheit einen Sieg errungen habe, und bald die ersehnte Uebereinkunft veroͤffentlichen werde. Nein! So wie vor 17 Jahren die Fremden aus der Linie entlassen wurden, um dem Kriegs— Budget eine Erleichterung ö verschaffen, und die An— spruͤche der Ausländer auf Avancement zum Nachtheile der Inländer mit einem Male zu beseitigen, so konnte es die Regierung nicht auf sich nehmen, beim Wiederzusam— mentritt der General⸗Staaten denselben, besonders der zweiten Kammer, entgegen zu treten, ohne dem Lande Erleichterung verschafft, und die von den ehrenwerthesten Landesvertretern verlangte Entlassung der Schutterei vollfuͤhrt zu haben. Wir gestehen es aufrichtig, die Abgaben waͤhrend der letzt verflosse— nen drei Jahre waren sehr hart, und viele der wohlhabenden Familien sind verarmt. — Man will die Ueberzeugung haben, daß mit dem Herzoge von Nassau wegen Luxemburg keine Ueber— einkunft zu Stande gekommen sey, man behauptet vielmehr, daß Se. Durchlaucht wahrend der Bibericher Unterhandlungen verschiedenemale geschwankt, und es so zu einer festen buͤndigen Absprache nicht habe kommen koͤnnen. Daraus laͤßt es sich er— klaren, daß der Koͤnig von Großbritanien bei der Prorogation des Parlaments ohne Umschweife erklaͤrt hat, daß noch keine Aussicht vorhanden sey zur Schlichtung der Hollaͤndisch-Belgischen Angelegenheit. — Wie es mit der Anlegung unserer Eisenbahn aus— sieht, wissen wir nicht; ob viel oder wenig schon unterzeichnet ist, wurde noch nicht veroͤffentlicht; aber es verbreitete sich, besonders in Amster dam, das Geruͤcht, es sey noch wenig unterzeichnet. Man hatte Anfangs geglaubt, wir wuͤrden uns beeilen, Belgien zu— vorzukommen, doch ist dieses nicht der Fall geworden. Belgien hat nicht lange gezaudert, sich eine direkte Verbindung mit Deutschland in der Anlegung einer Eisenbahn schaffen zu wol— len, die das Emporbluͤhen seines Handels begruͤnden soll. Bei uns steht die Polemik der Ausfuͤhrung noch zu sehr entgegen; bis zur Ungebuͤhr wurden wir mit Beleuchtungen uͤber Eisenbah— nen uͤberschuͤttet. Die oͤffentlichen Blaͤtter, besonders das Han— delsblad, oͤffnete sehr oft den Meinungs-Kaͤmpfern seine Spal— ten. Endlich hat es erklärt, keine Aufsaͤtze daruͤber mehr auf— nehmen, sondern sie nur auf Verlangen der Einsender, auf de— ren Kosten in besondern Beilagen, mittheilen zu wollen. Die Anlegung von Eisenbahnen und die Errichtung von Dampfwa— gen auf den gewohnlichen Kunst-Straßen ist uͤbrigens bei uns antinational. Die tausend kleinen Schiffs-Eigenthuͤmer, welche auf den vielen Kanaͤlen, die Holland durchschneiden, ihren Er— werb sinden, fuͤrchten die Konkurrenz der Dampfwagen und Eisenbahnen. Uebrigens sind wir der Ansicht, daß man auf unsern Kunststraßen die Dampfwagen zu schweren Frachtfuhren nicht wird brauchen koͤnnen; denn sind bei uns auch keine Berge zu uͤbersteigen, so ruhen unsre mit Backsteinen gepflasterten Landstraßen auf keinen hinlaͤnglich starken Fundamenten, um . Gewichte, ohne gaͤnzlich ruinirt zu werden, aushalten zu oͤnnen.
Belgien.
Bruͤssel, 4. Sept. Der Moniteur Belge meldet, daß Herr J. Lannoys in Antwerpen zum Handels-Agenten der Re— gierung mit dem Auftrage ernannt worden sey, sich nach Sin— capore zu begeben, um Über den Ostindischen Handel alle dieje— nigen Belehrungen und Einzelnheiten zu sammeln, die fuͤr den Belgischen Gewerbfleiß von Interesse kn koͤnnen.
Die Ernennung des Generals Goblet zum Kriegs⸗-Minister scheint nunmehr gewiß zu seyn. Oberst de Puydt wird an die Stelle des Generals Nypels zum Direktor der Personalia dieses Departements ernannt werden.
Polen.
Warschau, 5. Sept. Vorgestern feierte das Land die segensreiche Thronhesteigung des erhabenen Herrscher-Paares, Sr. Majestaͤt des Kaisers Nikolaus J. und Ihrer Majestaäͤt der Kaiserin Alexandra Feodorowna. Der frierliche Festgottesdienst sowohl in der hiesigen Kathedrale wie in allen andern Kirchen der Hauptstadt war von den Andaͤchtigen zahlreichst besucht. Das Tedeum ward unter dem Donner des Geschuͤtzes gesungen. Vor dem Hochamt empfingen die Herren Haupt-Direktoren der verschiedenen Regierungs⸗Abtheilungen die Gluͤckwünsche sammt— licher Beamten, so wie nach dem Gottesdienst Se. Excellenz der Herr General-⸗Adjutant, General⸗Lieutenant Nuͤdiger, Kom— mandirender des 2Tten Armec-Corps in Abwesenheit Sr. Durch— laucht des Fuͤrsten Statthalters, die Gratulationen aller hohen Militair- und Cwil⸗Personen entgegennahm. Abends war freies Theater und später die Stadt herrlich erleuchtet.
Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Adalbert von Preußen traf am gestrigen Tage hier ein. Heute fruͤh fand eine große Trup— pen⸗Musterung stattz um 11 Ühr Vormittags werden Sr. Koͤ—⸗ niglichen Hoheit die Behoͤrden des Königreichs in dem Palaste Belvedere vorgestellt werden.
Der General, Direktor, Vorsteher der Schatz-Kommission, Geheime Rath Fuhrmann, ist nach St. Petersburg abgereist; in seiner Abwesenheit vertritt ihn der Praäͤses der Bank, Staats
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Deutschlan d.
Dresden, 4. Sept. (Leipz. Ztg.) So eben komme ich von 3 zuruͤck, wo ich als theilnehmender Beobachter und als Abgeordneter des Vaterlandes einen der frohesten Tage verlebt habe. Wir kamen nach dem Hof-ꝛGottesdienste in der Frauenkirche um 12 Uhr in Pillnitz an, hatten die Ehre, die ganze Koͤnigliche Familie bald in unserer Mitte zu sehen, wur— den von jedem einzelnen Mitgliede dieses väterlichen Fuͤrstenhau— ses einzeln ungemein wohlwollend und freundlich begruͤßt und dann mit den anwesenden Herren Staats-Ministern, dem ge— sammten Hofstaate und den Mitgliedern beider Kammern in den Speise-Saal eingefuͤhrt, wo sich, nachdem die Koͤnigliche Familie Platz genommen hatte, jeder Einzelne sein Couvert waͤhlte. Tafel, Musik und Bedienung waren Koöͤniglich; die Unterhaltung, von etwa 150 Gaͤsten, frei, ungezwungen, von Heiterkeit und Ehrfurcht geleitet. Nachdem des Koͤnigs Maje—
stät auf das Wohl des Vaterlandes und der Staͤnde getrunken hatten, brachte der Praͤsident der ersten Kammer, Herr von Gersdorff, dem Könige, dem Prinzen⸗Regenten und dem ganzen Koͤnigs⸗Hause die Huldigung der Staͤnde dar, die sie, freudig sich erhebend, mit Ruͤhrung und Ehrfurcht bestaͤtigten. Die Ta— fel verlaͤngerte sich im Laufe allgemeiner und lebhafter Gespräche; am Schlüsse derselben wurde Kaffee im Versammlungs⸗-Saale gereicht, die holden Kinder des Prinzen Johann, an der Hand der Prinzessin Regentin eingefuhrt, reichten den Abgeordneten freundlich die Hand, die unterbrochene Unterhaltung wurde aber— mals aufgenommen, und die Staͤnde zogen sich, nachdem sie huldvoll entlassen worden, wie von einem väterlichen Familien— Mahle mit inniger Dankbarkeit und Ehrfurcht zuruͤck. An den Ufern der nahen Elbe standen nun mehrere Gondeln bereit, die Gaͤste, in deren Mitte nun des Prinzen Johann Koͤnigl. Hoheit eingetreten war, nach dem benachbarten Findlater zu fuͤhren, wo ihnen der Herr Praäͤsident der ersten Kammer, von Gersdorf, ein glaͤnzendes Souper und Feuerwerk bereitet hatte.
Jena, 4. Sept. Die Vorlesungen auf der Universitaͤt im nächsten Winterhalbjahre beginnen init dem 20sten Oktober. Die Gesammtzahl der Studirenden betrug im Sommerhalbjahre 441, naͤmlich 19.g Theologen, 130 Juristen, 683 Mediziner und 47, welche sich den phllosophischen Wissenschaften widmeten; darunter befanden sich 283 Inländer und 158 Auslaͤnder. Seit dem 2ten v. M. hat der Hofrath Goͤttling das Prorektorat aus den Haͤnden des Geheimen Hofrathes Dr. Succow, der es seit dem Februar d. J. bekleidete, mit einer lateinischen Rede übernommen, in welcher er die im Laufe der Zeiten geschichtlich hervorgegangenen Verfassungsweisen der Universitaͤten, besonders der proötestantischen, schilderte und fuͤr die Nothwendigkeit ihrer ferneren Fortdauer sich aussprach.
Kassel, 5. Sept. In der Sitzung der Stände vom 4. Sept. wurden die §§. 20 — 41 des Gesetz⸗Entwurfs uͤber das Volks⸗Schulwesen diskutirt und mit verschiedenen Modificationen und Zusaͤtzen angenommen. Den §. 33, wonach hinsichtlich der⸗ jenigen Landestheile, in welchen das Schulwesen nicht unter der unmittelbaren Aufsicht und Obsorge des Staats steht, diejenigen, die dieses Regierungs⸗Recht ausuͤben, verpflichtet seyn sollen, den duͤrftigen Gemeinen in so weit Zuschuͤsse zu leisten, daß die Leh— rer⸗Gehalte auf das Mintmum der betreffenden geringsten Ge⸗ halts ⸗Klasse gebracht werden koͤnnen, wollten die Herren Bähr und von Stark II. gestrichen haben. Dieses, so wie ein Amen— dement des Vice⸗Präsidenten, wonach die Standesherren die er— waͤhnten Zuschuͤsse nur in so weit leisten sollten, als sie uͤber⸗
haupt zur Dotirung der betreffenden Schulstellen rechtlich ver— pflichtet seyen, wurde verworfen und der §. in der Fassung der Proposition genehmigt. Die Vertreter der Standesherren er— klaͤrten gegen diesen 5. eine Standes-Stimme einlegen zu wol— len. Auch Herr Reutzel gab seinen Dissens zu Protokoll und Herr v. Schenk verwahrte sich gegen jede Anwendung der Be— stimmung dieses §. auf die ehemals reichsunmittelbare Ritter— schaft. Nach Annahme des 5. 41 bemerkte der Praͤsident, daß gestern eine Proposition der Staats⸗Regierung, die obwaltenden Differenzen uͤber den Militair⸗Etat betreffend, an ihn eingegan— gen sey, die er, dem neulich gefaßten Beschlusse gemäß, hrevi mann an den Budget-Ausschuß zur Begutachtung uͤberwiesen habe, welcher heute deshalb noch eine Sitzung zu halten wuͤnsche; da nun nach Abgang der Mitglieder dieses Ausschusses die ge— setzliche Zahl der Stände Mitglieder nicht mehr vorhanden seyn werde, so werde es zweckmaͤßig seyn, die oͤffeniliche Sitzung jetzt zu schließen. Dieses geschah üm halb 6 Uhr Abends, nachdem noch vorher die nächste oͤffentliche Sitzung auf Morgen Nach— mittag 3 Uhr anberaumt worden war, um in derselben entweder den Bericht des Budget-Ausschusses uͤber die erwaͤhnte Propo— sition der Staats-Regierung oder die ferneren §§. des Schul— Gesetzes zu diskutiren.
Munchen, 4. Sept. Ihre K. K. Hoh. die Erzherzogin Sophie von Oesterreich wird am 10. Sept. bei Ihrer Durch— lauchten Mutter, Ihrer Majestaͤt der verwittweten Koͤnigin, in Biederstein eintreffen und sich mit Aherhoͤchstderselben nach Te— gernsee begeben.
Der Bayerische Volksfreund erklaͤrt die Nachricht des Nürnberger Korrespondenten, „daß kuͤrzlich mehrere im Muͤnchener Neuthurm wegen Theilnahme an verbotenen Ver— bindungen inhaftirte Studenten zu mehrfaͤltigen Gefaͤngnißstra— sen verurtheilt worden seyen,“ für un wahr, und an der An— gabe von Einstellung einer in 4 — 500 Studenten bestehen sollenden „Obscuranten⸗Gesellschaft“ im Schlosse Neuberghausen, und deswegen stadtgerichtlich verfuͤgter Untersuchung, Ankauf von Waffen ꝛc.R, sey nur so viel Wahres, daß vor einigen Ta— gen einige Studenten zwar wegen unerlaubter Fechtereien ver— haftet wurden, aber wegen des geringfuͤgigen Belangs auch bald wieder entlassen werden durften. — In Bezug auf das Letztere meldet ein anderes Blatt: „Dieser Tage sollte ein Duell zwischen Studenten stattfinden; die Sache wurde aber verrathen und die Duellanten wahrend der Handlung uͤberrascht. Sie wurden sammt den beiden Sekundanten eingezogen.“
In Bayerischen Blättern liest man: „Ein in dem Schwäbischen Merkur befindlicher Artikel, d. d. Muͤnchen, den 31. Juli, worin unter Anderem gesagt wird, „„daß man in Grie— chenland im Allgemeinen mit der Disziplin der zu Muͤnchen ge— worbenen Freiwilligen sehr unzufrieden sey; daß diese groͤßten⸗ tentheils aus schlechten Subjekten, abgedankten Studenten, Schrei⸗ bern ꝛc., Polen, Deserteuren von der Fremden⸗-Legion aus Al— gier, und uͤberhaupt aus lauter gemischten Leuten beständen, die sich selbst gegenseitig befehdeten, und von denen schon viele mit den Palikaren gemeinsame Sache gemacht haͤtten, oder zu den Türken uͤbergelaufen wären““ — erhaͤlt durch ein aus Ingolstadt datirtes Schreiben folgende Berichtigung: Weiß auch in Bayern Jeder, was er von diesem Artikel zu
che Mitglieder unter den Freiwilligen in Griechenland zaäͤhl so macht er doch in Auslande einen uͤblen Eindruck, und gres
Darum wird nicht allein jener Korrespondent zur Rechenschr; gezogen werden, sondern aus Griechenland, zursckgekehn
widerlegen.
Gewissenhaftigkeit betrieben, und kein Individuum angenen men, das sich nicht durch gute Leumunds-Atteste als brauchs und sittlich ausweisen konnte. Die ersten Abtheilungen Freiwilligen worunter viele hoffnungsvolle Juͤnglinge waren, in den ersten Perioden der chenland zu gehen, so daß nicht selten die bravsten Militann Einstandsmaͤnner fuͤr sich im vaterlaͤndischen Heere stellten, in in die Schaaren der Griechischen Freiwilligen eintreten zu kin nen.
ßen einzutheilen. Die erste Klasse bestand aus Juͤnglingen yy Kenntnissen und Bildung, welche fuͤr Griechenland . mirt waren, und einen Stolz und Ehre darin suchten, dahr zu gehen und unter den Hellenischen Fahnen zu dienen. N zwelte Klasse waren nicht minder Juͤnglinge von Bildung, z aber mehr ein Hang zum Außerordentlichen antrieb, die En dition mitzumachen. Die dritte Klasse waren Menschen
ner, Viehzuͤchter und Landleute, welche in Griechenland ih Gewerbe voriheilhaft zu treiben hofften, oder Kolonisten werden gedachten, Menschen, die allesammt dem Gluͤcke nal gingen.
pen offenkundig ward, da erkaltete freilich der Feuer-Eifn,
Neugier antrieb, das so verrufene Land zu sehen.
ordentliche Leute.
sionsschein und ward der Polizei zum Transport in seine Hua die Kuͤste des Adriatischen Meeres statt.
Freiwilligen eingeschlichen haben koͤnnen. betrifft, so ist freilich nicht zu leugnen, daß Gebildete schwerec in den strengen militairischen Gehorsam, in du puͤnktlichen Dienst fuͤgen, und es mogen sich in Griechenlah wohl derartige subordsnatlonswidrige Auftritte ereignet haben. A lein eine Unwahrheit ist es, wenn man in der Mehrzahl die Gr chischen Freiwilligen beschuldigt, gemeinsame Sache mit den Palit ten zu machen, oder zu den Tuͤrken uͤberzulaufen. in Griechenland Palikaren? fragen wir den Muͤnchener Korte
—
dies auch einige wollten, fast nur auf wenigen Punkten in 8
Hirten halten im Innern des Landes Deserteure gleich an, wa
uͤberwaͤltigt und eingeliefert.“
Stuttgart, 3. Sept. garts ihre Freude uͤber die gluͤckliche Ruͤckkehr Sr. Majestaͤt des Koͤnigs durch einen glaͤnzenden Fackelzug an den Tag; tausend stimmiges Lebehoch erfuͤllte die Luft, und mit Begeisterung wutb das schoͤne Volkslied: „Heil unserm Koͤnig, Heil!“ von du versammelten Volksmenze gesungen. Die Deputation der Bur ger wurde von Sr. Masestaͤt huldreichst aufgenommen.
Darmstadt, 4. Sept. Der religioͤse Schwaͤrmer Peta Herrmann aus Offenbach ist nunmehr wirklich, unter der Be dingung und dem Versprechen, keine Predigten mehr halten z wollen, als genesen aus dem Hospitale von Hofheim entlassa worden.
Frankfurt a. M., 3. September. (Sch wäbischer Met
Deutschen Zoll- und Handels-Verein Ernst sey, darauf deutnh alle Merkmale hin, wenn schon seit einiger Zeit von der Sach nicht viel gesprochen wird. daß der Rahmhof, welcher staͤdtisches Eigenthum ist und mn
uͤberlassen worden war, nunmehr, wo diese ein eigenes Hotel fil
Militairs eingerichtet werden soll. Dagegen wird das sehr weitlaͤu tige Gebaͤude des ehemaligen Karmeliter⸗Klosters, worin sich die Mil tair⸗Kaserne bisher befand, zu einer großen Waaren⸗Niederlage eing⸗
punkt gekauften Spanischen Papiere fuͤr den bedungenen Pres
herabgesetzt worden. Allem Vermuthen nach duͤrfte sich aus dil fem Vorwande ein Rechtshandel entspinnen, dessen Ausgang doch kaum zweifelhaft seyn duͤrfte, zumal da der in Rede gestellt Gewaltstreich bis zu jener Zeit noch nicht wirklich aus ge fuͤhf ward, sondern nur in bedrohliche Aussicht gestellt ist.
— — Frankfurt a. M, 6. Sept. Mit Beginn des Monat September hatten wir wenig Aussicht zum Steigen der Fonds, in,
Spanische Effekten wurden von den kleineren Spekulanten ausge, am 1. Sept. Vormittags die 5proc. Metalliques auf 994, Aproc. au
26 gedrückt. Inzwischen anderte sich die Konjunktur schon am fel, genden Tage; man erhielt hoͤhere Course aus Paris, worauf den die so unwerth gewordenen Spanischen Fonds auch hier wieder ll⸗ 3h Procent besser gingen. Die Mittwochs⸗Boͤrse war die beleb⸗
statt; fowohl pr. Kaffa als auf Lieferung wurden steigende Prei bezahlt. Ole Baissiers mußten sich, selbst mit Nachtheil, zu decken
rath Lubowidzki.
halten hat, da so viele achtungswerthe Familien existiren, wel—
und 4 pCt. Auch die Spanischen Fonds zogen merklich an und
In drei Klassen von Menschen waren diese gewisserm
den Mittel- und andern Staͤnden, meistens Handwerker, Gän
Als spaͤter die ersten unserer Truppen aus Grech land zuruͤcktehrten, das Land selbst, das Klima und die Leben art nicht guͤnstig schilderten, und uͤber die erduldeten Beschmn den klagten, als endlich die große Sterblichkeit unter den Trin
doch fanden sich nun andere Arten von Rekruten, welche Noch n ; mer hatte indessen die Werbe-Kommission die Auswahl un ĩ , Bayern, und wenn sie Auslaͤnder nahm, so waren dies nm sitst schon beschäftig, . Wer sich uͤbrigens im Laufe seiner mi tairischen Ausbildung nicht also zeigte, erhielt seinen Din
math übergeben, und dies fand bei allen Abtheilungen bis n Hieraus erhellt . Genuͤge, daß sich keine liederlichen Subjekte in die Griechischn Was die Disziph !
Wo sin
vadien moglich, die an der Graͤnze liegen; denn die Bauern un
. .
sie eine Praͤmie bekommen, und fuͤnf Uhlanen, die einst von M gos mit Waffen und Wehr desertirten, konnten nicht einmal i ren Zweck erreichen, und wurden von den Arkadischen Hirten
Gestern legten die Buͤrger Stutz
dem von Paris entmuthigende Mittheilungen einliefen und die dor gg eren Papiere eine starke Tendenz zum Weichen zeigten. Unser
bise folgte diesem Anzeichen. Oesterreichische, Hollaͤndische und boten, obschon die reellen Besitzer zuruͤckhielten. Dadurch wurden
S9, Integrale auf 0e, 3proec. Spanische auf 293 und zproc. au
este; es fanden ansehnliche Umsaͤtze in allen couranten Papieren
man die Ehre vieler edlen Juͤnglinge und die ihrer Verwandten
Bayern halten es auch fuͤr Pflicht, obigen Artikel oͤffentlich . Die Werbungen fuͤr Griechenland wurden in Min
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: n, n chen von dem nunmehrigen General le Suire mtt der groͤßz⸗
bestanden fast einzig und allein aus, Bayen Es herrsch⸗ Werbung in den Bayerischen ln
den unter den jungen Leuten ein sormliches Fieber, nach Grin ö und Annahme des Protokolls der letzten Sitzung zeigt die zur
spondenten im Schwaͤbischen Merkur. Bekanntlich existirt hie ⸗ von nur noch der Name, seitdem sie zu Paaren getrieben wur den. Zu den Tuͤrken uͤberzugehen, ist den Freiwilligen, wem
kur. Daß es mit dem Anschlusse Frankfurts an den groß
So ist bereits beschlossen worden miethweise der Fuͤrstl. Thurn- und Taxisschen Post⸗Verwaltun⸗
den naͤmlichen Zweck erworben hat, zur Kasernirung des hiesigen Linit⸗
richtet werden, um diesenigen Kaufmannsguͤter aufzunehmen, die e wenn sie in den wirklichen Konsumo Handel treten, den tat maͤßigen Zoll zu bezahlen haben. — Bei der letzten Abrechnun, fuͤr August ist der hier bis jezt noch nie erlebte Fall eingetrete⸗; daß ein Papierhaͤndler die von ihm auf Lieferung fuͤr diesen Zei
anzunehmen unter dem Vorwande sich weigerte, es sei der! Werth durch einen Gewaltstreich der Regierung auf die Haͤlf⸗
fulhen, und die entffandene Konkurrenz hob die Eourse dei Metal. liques auf 99z und sor, die der Actien und Integrale auf 1195
den Don
zablte schon die proc. mit 36, die zproc. mit 2 pCt. An der Freitags⸗Boͤrse wurden für fremde Rechnung starké Posten die⸗ Papiere zum Verkauf gebracht, und da gleichzeitig auch von
in. eute, am Sonnabend, hatten wir bei lebhaftem umsatz . Euer. — In Preußischen, Bayerischen, Darmstaͤdtischen und andern dem Courswechsel wenig ausgefeßten Papieren wurde bie ganze Woche uͤber kaum in kleinen Posten etwas gethan. Das el de Geschaft zeigte einiges Leben; Amsterdam, Paris, London und Berlin waren gefragt, Das bgare Geld ist, ungeachtet unsere Messe angefangen hat, wie bisher in Heberfluß; Diskonto⸗Papier sst zu 3 pCt. willig zu placiren und Prolongationen wurden zu 31 bis A pCt. gemacht.
. sinkende Notirung kain, so trat neuerdings zin ftärker Rück 9
8 ani en.
Cortes-Verhandlungen. Sitzung der Prokura— Kammer vom 25. August. Nach der Verlesung
Entwerfung eines Straf⸗Gesetzbuches nieder; esetzte Kommission an, daß sie den Don V. Cand Manuel zum Praͤsidenten und J. M. Lopez zum Secretair gewahlt hat. Herr Lo— ze; bemerkt, daß die Kommission es fuͤr zweckmaͤßig erachtet habe, ihre Arbeiten mit der Kriminal-Instruction zu beginnen, und der Meinung sey, daß das Kriminal⸗Straf⸗-Gesetzbuch von der Kriminal-Instruction ganz getrennt, werden muͤsse. Er fuͤgte inzu, daß die in Bezug auf die Kriminal⸗-Instruction in Kraft seyenden Gesetze der Aufklaͤrung des Jahrhunderts nicht ange— messen. wären, und deshalb einer genauen und gruͤndlichen Pruͤ⸗ fung unterworfen werden muͤßten. Die Ansichten der Kommission sber den bei ihren Arbeiten einzuschlagenden Weg wurden von der Kammer gebilligt. — Hierauf wurde die nachfolgende Bitt⸗ schrift verlesen, welche, dem Reglement gemaͤß, von drei Kom missionen gepruͤft worden war: „Die Prokuradoren des Koͤnigrei⸗ ches verlangen, daß die „Abgabe des heiligen Jakob“ abgeschafft, und die Provinzen von dieser Last befreit werden. —
err Martinez de la Rosa aͤußerte sich folgendermaßen: „Ich verlange nur das Wort, um die Zufriedenheit auszudruͤk⸗ ken, welche das Ministerium daruͤber empfindet, daß diese Pe⸗ titinn einen Gegenstand anregt, mit dem sich das Ministerium Das Ministerium, welches sich, dem Wunsche und dem ausdruͤcklichen Befehle der Koͤnigin-Regentin gemaͤß, mit der Einfuͤhrung nuͤtzlicher Reformen, die zur Erleich⸗ erung des Volkes dienen sollen, beschaͤftigt, konnte die Auflage nicht vergessen, welche unter dem Namen „die Abgabe des heili⸗ gen Jakobs“ bekannt ist. Es ist dieselbe eine wahre Erpres— sung, die nicht allein durch die gesunde Vernunft und durch
die Philosophie, sondern auch durch richterliche Behoͤrden, durch die Kanzleien von Grenada und Valladolid, und durch andere obere Gerichtshoͤfe gemißbilligt wird. Außerdem
sind einige Provinzen derselben unterworfen, andere sind davon befreit. — Der Präsident entgegnete darauf: „Die Kammer freut sich ebenfalls, daß die erste Petition mit den Ansichten der Regierung uͤbereinstimmt; dem Artikel 133 des Reglements gemäß, setze ich die Diskusion der Bittschrift auf kuͤnftigen Don⸗ nerstag fest.“ — Hierauf wurde eine zweite Bittschrift verlesen, worin die Regierung ersucht wurde, ohne Verzug die zweckmaͤ— ßigsten Maßtegeln vorzuschlagen, um den Fortschritten der Cholera Einhalt zu thun, und ein Gesetz vorzulegen, welches bei künftigen Epidemieen zur Richtschnur dienen koͤnne. Herr Mar— tinez de la Rosa: „Bei der Wichtigkeit des Gegenstandes kann dem Ministerium diese Bittschrift nur willkommen seyn. Der Regierung sind aber in dieser Angelegenheit die Haͤnde gebunden; denn sie ist verpflichtet sich der Meinung der medizinischen Fa⸗ kultaͤt zu unterwerfen. Der schwierigste Punkt ist, zu wissen, ob die Krankheit ansteckend ist oder nicht. Hieruͤber sind die Mei— nungen sehr getheilt. Auch ist es nothwendig, die Vorurtheile der Einwohnerschaften zu achten. Die Regierung kann den Ein— wohnern eines Fleckens nicht befehlen, ihre Thore zu oͤffnen, wenn sie durch die Schließung derselben die Krankheit von sich abzuwehren glauben. Ich mache alle diese Bemerkungen, damit man sich von den Schwierigkeiten, mit denen die Regierung zu kämpfen hat, durchdringen moge.“ — Nachdem Herr Martinez de la Rosa noch einen Gesetz-Entwurf uͤber die Verantwortlichkeit der Richter vorgelegt hatte, wurde die Sitzung aufgehoben.
Madrid, 26. August. Durch ein Königliches Dekret vom; 3. August ist Don Mariano-Montalvo zum Geschaͤftsträger Spaniens bei dem Koͤnige Otto von Griechenland ernannt wor— den. Außerdem hat die verwittwete Königin befohlen, daß Griechische Schiffe in den Haͤfen Spaniens zugelassen, und die Griechischen Unterthanen wie die anderer befreundeter Na— tionen behandelt werden sollen.
Der General-Capitain von Alt-Castilien hat dem Kriegs⸗ Minister einen Bericht des Obersten Don Saturnino Albuin, Chef der Operations-Brigade, zugesandt, woraus hervorgeht, daß der Oberst Don Ignas de Hogos, Chef des Generalstabes, um 6 Uhr Abends das Städtchen Barbadillo del Pez, wo sich Blanco mit 70 Reitern und einigem Fußvolk befand, angriff. Der Feind floh sogleich nach allen Richtungen, und ließ einige Todte und Verwundete zuruͤck.
Der Madrider Observador faͤhrt fort, nicht allein den Finanz⸗Plan Toreno's, sondern auch die noch weit strengeren Vorschlaͤge der Finanz-Kommission aus allen Kraͤften zu unter— stuͤtzen. — Was, heißt es in seinem Blatte vom 24., antwortete die Franzoͤsische Regierung, als sich mehrere Buͤrger bei ihr beklagten, daß sie durch die Nicht⸗Anerkennung der Cortes Schuld zu Grunde gerichtet wuͤrden? Es sey ihre eigene Schuld; sie haͤtten das Schicksal ihres Schuldners vorhersehen muͤssen; es waͤre dies keine Kabinets-Angelegenheit; die Spanische Regierung naͤhme beim Abschließen ihrer Anleihen den Charakter eines Handlungs— hauses an, und Frankreich koͤnne sich mit solchen Angelegenheiten nicht befassen. Wohlan! Moͤge setzt die Franzoͤsische Regierung den Inhabern der Obligationen der Königl. Anleihen dieselbe Ant— wort ertheilen.“ — In seiner Nummer vom 26sten aäͤußert sich d as⸗ selbe Blatt in nachstehender Weise: „Diejenigen, welche unserm Fi⸗ nanz⸗Minister Unwissenheit und Unredlichkeit vorwerfen, gehen sogar so weit, zu behaupten, daß, wenn die Kammern seinen Vorschlag annaͤhmen, Frankreich Gewalt anwenden wuͤrde, um von der Spanischen Regierung Gerechtigkeit zu erlangen. Wenn die Thoren — wir wollen sie nicht anders bezeichnen, — die beauf— tragt sind, dergleichen abgeschmackte Geruͤchte zu verbreiten, auf⸗ gefordert wuͤrden, die Verträge anzufuͤhren, durch welche die beiden Regierungen uͤber diesen Gegenstand Verpflichtungen ein— gegangen sind, so wurden sie sich in großer Verlegenheit befin— den. Da es sich aber hier nur um Privat-Interessen handelt, so wollen wir diejenigen Grundsaͤtze auf dieselben anwenden, welche ihnen zum Leitfaden dienen muͤssen. Herr von Villẽle, dem Einflusse der Partei unterworfen, welche die Constitution umstuͤrzte, erlaubte durch eine Koͤnigl. Verordnung vom 12. Nov. 1823 die Negoziirung der Spanischen Anleihen; aber man liest in dieser Verordnung: „„In Betracht, daß die Erlaubniß, die
LV I.
zu notiren, von Seiten der Regierung weder eine Billigung der besagten Anleihen, noch die Verpflichtung in sich schließt, zu Gunsten derjenigen unserer Unterthanen zu interveniren, welche freiwillig ihre Kapitalien darin anlegen u. s. w.““ — Bevor noch Herr v. Villele diesen Grundsatz aufstellte, hatte Lord Castlereagh den Englischen Spekulanten, welche den Suͤd⸗Amerikanischen Staaten bedeutende Summen vorschossen, erklaͤrt, daß, welches auch das Schicksal dieser Speculationen seyn möchte, die Regierung sich auf keine Weise einmischen wuͤrde. Herr Dupin und 6 Odilon⸗Barrot sind bei anderen Gelegenheiten diesen Grundsätzen beigetreten. — Was bleibt also von so vielen abgeschmackten Raisonnements uͤbrig? Nichts, durchaus nichts, außer daß einige durch ihren Reichthum und durch ihre gesellschaftliche Stellung maͤchtige Maͤnner ihren Einfluß anwenden, um unsere Regierung zu zwingen, dem Lande ungeheure Lasten aufzulegen, damit ihnen die auf eine skandaldse Weise erworbenen . gesichert wuͤrden. Fuhren wir die Frage auf ihre wahre Bedeutung zuruͤck, so haben die Kammern in ihrer Weisheit und in ihrem Patriotismus zu pruͤfen, ob die gegenwartige Regierung gesetzliche Verpflichtungen habe; ob das oͤffentliche Interesse es etwa erheische, keiten genchmigt wuͤrden, und endlich, ob durch gaͤnzliche Ver werfung der in Rede stehenden Anleihen die Natisnal⸗Ehre auf irgend eine Weise gefährdet werden koͤnne?“ (Franzoͤsische Blatter glauben, versichern zu koͤnnen, daß die vorstehenden
flossen sind. (7)
der ersten gefaßten Beschluͤsse zu revidiren. In diesem Augen⸗ blick sind die Mitglieder noch in dem Hause des Herrn Aguirre Solarte versammelt. In der Morgen-Sitzung wurde einstimmig beschlossen, die ganze coͤnstitutionnelle oder Cortes⸗Schuld anzuer⸗ kennen, die ruͤckstaͤndigen Zinsen in Kapital zu verwandeln und die Dividenden von dem ersten Fonds, welcher der Regierung zu Gebote stehen wuͤrde, zu bezahlen. Es wurde auch beschlossen, aber mit der moͤglich kleinsten Majoritaͤt, namlich mit 5 gegen 4, keinen Theil der Aguado⸗-Anleihe anzuerkennen. Die beiden Berichterstatter, der Marquis von Montevirgen und Carrasco, hatten, wie ich Grund zu glauben habe, fuͤr die Verwerfung der neueren Schuid mit der Majoritaͤt von 5 gestimmt. Der Mi— nister hofft noch, den Ausschuß fuͤr seine Meinung zu gewinnen, indem er die Cortes⸗Scheine (mit Einschluß der Zins⸗Rückstaͤnde) auf die Haͤlfte oder ein Drittheil herabsetzt und die perpetuelle Rente zu der oͤhe erhebt, die ihr in dem ursprunglichen Entwurf angewiesen war. Dagegen schmeichelt sich die Minoritaͤt des Ausschusses noch mit der Hoffnung, die Masjoritaͤt zu werden, in welchem Falle die ganze, sowohl vor als nach 1823 kontrahirte Schuld, anerkannt werden wuͤrde. — In der Stadt war heut das Geruͤcht verbrei⸗ tet, daß Rodil in einem allgemeinen Kampfe geschlagen, sein Nachtrab in Stuͤcke gehauen und Don Carlos in vollem Marsche auf Burgos begriffen sey. Der 22ste wird als der Tag des Kampfes angegeben, aber ich glaube nicht, daß dies Geruͤcht ei⸗ nigen Grund hat.“
— Die Sentinelle des Pyrenses enthaͤlt nachfolgen— des Schreiben aus Irun vom 28sten d.: „Die von dem Ge— neral Rodil erlassene Verfuͤgung, daß die Verwandten der In— surgenten, welche die Waffen zu Gunsten des Don Carlos ergrif⸗ fen haben, aus den insurgirten Provinzen vertrieben werden sollen, ist in hiesiger Stadt mit der außersten Strenge in Aus— fuͤhrung gebracht worden. Gegen 50 Familien sind bereits, mit Pässen versehen, nach Vittorla abgegangen; aber es ist aller Grund, zu glauben, daß sie, in Hernant angekommen, eine schnelle Wendung links machen, und sich dem Stabe des Don Carlos anschließen werden. Die Junta von Navarra war ge— stern in Janis mit 5 bis 600 Frauen, die aus Elisondo und der Umgegend vertrieben oder gefluͤchtet waren.“
— Dasselbe Blatt enthaͤlt Folgendes: „Am 17ten d. M. kam ein mit einem regelmäßigen Pafse versehener Mann uͤber die Franzoͤsische Graͤnze nach Spanien, und brachte die Nacht in Ainhoa zu. Von da begab er sich nach Urdach, wo er bis zum folgenden Tage blieb, und sich fuͤr Dom Miguel, Koͤnig von Portugal, ausgab. Er ging sehr verschwenderisch mit dem Gelde um, und das geringste Zeichen von Achtung oder Auf— merksamkeit wurde von ihm mit einem Fuͤnffranken-Stuͤcke be— lohnt. Zunaͤchst begab er sich nun nach Elisondo, wo er von der Junta verhaftet wurde; aber die unbefangenen und passen— den Antworten, die er auf die ihm vorgelegten Fragen ertheilte, machten die Junta auch glauben, daß er wirklich Dom Miguel sey, und während der drei Tage, die er sich noch daselbst auf— hieit, wurde eine Ehrenwache vor seine Thuͤr gestellt, wo— bei er fortfuhr, alle ihm geleisteten Dienste mit dersel— ben Freigebigkeit zu belohnen. Zuletzt wurde er indeß in das Hauptquartier des Don Carlos gesandt, welches nur einige Stunden entfernt war. Hier waren die Vorsichtsmaßregeln und die Untersuchungen strenger. Die Leibwache des Don Carlos durchsuchte ihn sehr genaü, und fand bei ihm eine Menge ver— gifteter Droguen. 2. belohnte alle seine Freigebigkeiten, und besonders das dem Don Carlos zugedachte Geschenk dadurch, daß man ihn auf der Stelle erschoß.“
t.
Konstanttnopel, 15. August. (Allg. Ztg.) Die Nach⸗ richt, daß Ibrahim Pascha große Vortheile uͤber die Insurgen⸗ ten erfochten, hat sich nicht nur vollkommen bestaͤtigt, sondern aus Syrien werden auch noch andere bedeutendere Erfolge der Aegyptischen Waffen gemeldet, die der insurrectionnellen Bewe— gung in diesem Lande wohl bald ein Ende machen und die ge⸗ fahrvolle Lage Ibrahims ganzlich aͤndern duͤrften. Die Pforte beobachtet zwar nach wie vor das groͤßte Stillschweigen, allein sie weiß recht gut, wie sich die Verhaͤltnisse in Syrien gestaltet haben. Mehmed Ali, welcher in Person mit Truppen seinem Sohne zu Huͤlfe geeilt war, scheint hauptsaͤchlich zu der Nieder⸗ lage beigetragen zu haben, welche die Insurgenten in den letzten Tagen des vorigen Monats erlitten. Sie muß entscheidend ge— 3. seyn, da sie sich fast Alle der Großmuth des Siegers uͤber⸗ lassen, und bis auf einige e , die sich in das Hochgebirge des Libanon geworfen, die Waffen gestreckt haben.
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In einem von der Times mitgetheilten Privat-Schrei— ben aus Nauplia vom 6. August heißt es: Eine der politi⸗ schen Evolutionen, denen Griechenland seit 19 Jahren mehr als irgend ein anderes Land unterworfen gewesen, ist nun ausge— fuͤhrt. Am vorigen Donnerstag erhielten die fremden Gesand⸗ ten die Nachricht, daß, auf Befehl des Koͤnigs von Bayern, einige Veraͤnderungen in der Regentschaft vorgehen sollten. Am Abend war dies nur Wenigen bekannt. Am Nachmittag des folgenden Tages kam Herr von Kobell mit seinem Gefolge hier
offentlichen Effekten fremder Regierungen an der Pariser Boͤrse
an, und da es das Fest des heiligen Elias war, der von dem
daß so große Ungerechtig⸗
Betrachtungen aus der Feder des Grafen von Toreno selbst ge⸗
— Die Times giebt nachstehendes Privat-Schreiben aus Madrid vom 25. August um Mitternacht: „Der Finanz⸗Aus⸗ schuß hat heute zwei Sitzungen gehalten; de,. um die in
Volke sehr gefeiert wird, so draͤngte sich das Volk an das Thor, wo
die Neuigkeit frei besprochen wurde. Da die Veraͤnderung ihnen wahrscheinlich Gutes bringen wird, so waren die Wr gen, mit Aus⸗
nahme Einiger, die von der bisherigen Regentschaft abhängen, sehr hei
ter. Jede Partei sprach dann ihre Wuͤnsche aus und Geruͤchte aller Art, einige ohne allen Grund, verbreiteten sich. Am Sonn— abend Morgen versammelte sich die Regentschaft und nachdem der Staatsrath Maurer und seine beiden fruͤheren Kollegen den Befehl zu ihrer eigenen Abdankung unterzeichnet hatten, nahm Herr von Kobell dessen Platz ein. Staatsrath Abel, das frü—⸗ here uͤberzaͤhlige Mitglied der Regentschaft, wurde durch einen einfachen Brief aus Muͤnchen zuruͤckberufen, und durfte, wie man sagt, im Falle der Noth durch den General le Suire, den Kriegs-Minister, dessen fruͤheres Benehmen allgemein gelobt wird, ersetzt werden. Nur der General Heidegger, das dritte
Mitalied der Regentschaft, ist vorlaufig noch geblieben; Graf Armansperg ist hierdurch wieder uneingeschraͤnkt an die Spitze der Geschäfte gestellt. Einige Wenige, die, ohne Partei⸗Ruͤck— sichten, die Wohlfahrt Griechenlands zu befoͤrdern wuͤnschen, be⸗
dauern die Abreise des Staatsraths Maurer, dem die Anferti— gung des neuen Gesetzbuches uͤbertragen war, und der schon etwa zwei Drittheile davon bekannt gemacht hatte. Das Ganze soll der Beendigung nahe seyn, aber er ist so eifersuͤchtig aus die Einmischung seines Nachfolgers, daß er den uͤbrigen Theil sei— nes Manuscripts nicht eher mittheilen will, als bis der Koͤnig die Zuͤgel der Regierung selbst ergriffen hat.“
Syrien.
Deutsche Blatter melden aus Triest vom 27. August, Unsre Handelsbriefe aus Aegypten und Smyrna aͤußern sich sehr widersprechend uber die Vorfaͤlle in Syrien. Nach der ei⸗ nen Lesart wäre Ibrahim Pascha gezwungen gewesen, eine Ka— pitulation zu unterschreiben, wodurch er den Syriern zusichere, die Conscription abzuschaffen, die Abgaben nicht mehr nach der neu eingeführten Art einzuziehen, und den Handel 3 frei zu geben. Nach andern Angaben hatte Ibrahim die Insurgenten aufs Haupt geschlagen, und sie gezwungen, sich ihm auf Gnade und Ungnade zu unterwerfen. Die leztere Nachricht findet den meisten Glauben, weil man weiß, daß bis zum 3. Aug. nichts Entscheidendes von den Insurgenten unternommen worden in, was doch der Fall gewesen seyn mußte, wenn es mit der Kapi— tulation seine Richtigkeit hätte. Denn seit der Ankunft Meh— med Ali's mit einem starken Truppen-Corps konnte die Lage sei—
nes Sohnes unmoͤglich so kritisch seyn, um kapituliren zu muͤs⸗
sen. Die naͤchsten direkten Nachrichten werden uns in Stand setzen, aus so verschiedenen Angaben die Wahrheit herauszu⸗ finden.“
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Berlin, 9. Sept. Aus Koͤnigs berg meldet die dortige Zeitung unterm 5ten d. M. Folgendes; „Nachdem die Koͤnig⸗ lichen Prinzen und Prinzessinnen unsere Stadt im Laufe des vorgestrigen Vormittags verlassen hatten, bechrten Se. Majestäͤt der König noch die Schloßkirche und demnaͤchst die Domkirche, die der Koͤniglichen Gnade ihre Wiederherstellung und Erhal⸗ tung verdankt, mit einem Besuche. Allerhoͤchstdieselben geruhe⸗ ten, Sich bei dem Beschauen der Denkmale und Merkwürdig⸗ keiten dieser Kirche von den Geistlichen und dem ersten Vorste⸗ her geleiten zu lassen, und stiegen auch in die Fuͤrstengruft hinab, wo die Vorfahren des Preußischen Königshauses ruhen. Nach einer laͤngern und genauen Besichtigung der Denkwuͤrdigkeiten der Kirche sprachen Se. Majestaͤt ihr besonderes Wohlgefallen uͤber die neuerlichst der Wiederherstellung und Verschoͤnerung des Doms gewidmete Sorgfalt und uͤber die Geschenke aus, welche der Kirche, bei ihrer im letzten Jahre begangenen 500 jährigen Jubelfeier, namentlich von einer Anzahl von Jungfrauen der Gemeinde, in einem von ihnen n gearbeiteten werthvollen Umhang des Altars und in der sonstigen Ausschmuͤckung dessel⸗ ben gemacht worden waren. Mit der aus Hoͤchsteigener Bewe⸗ gung gegen den Superintendenten Dr. Gebser . gnadenvollen Zusicherung, auch fernerhin fuͤr die Kirche huld— reichst sorgen zu wollen, schieden Se. Masestaͤt aus dem Got— teshause, begleitet von den frommen Segenswuͤnschen aller An— wesenden. Von der Domkirche begaben sich Se. Majestaͤt nach dem nahegelegenen Saale des Kneiphoͤfischen Junkerhofes, in welchem Tags zuvor die Kaufmannschaft ihren Ball gegeben hatte. Noch waren die gestern erwaͤhnten Schilder und Weih⸗Geschenke in demselben aufgehaͤngt, und Se. Majestaͤt bezeugten dem Vor⸗ steher des Junkerhofes, Kaufmann Mutzenbecher, den Allerhoch⸗ sten Beifall uͤber die geschmackvolle Einrichtung sowohl ditses als des kleineren Saales. Abends fuhren Se. Koͤnigl. Majestaͤt noch einmal durch den Kneiphof, um im Vorbeifahren auch die neue Domkirch⸗Schule in Augenschein . nehmen, welche Aller⸗ hoͤchstdieselben der Gemeinde erbaut haben. — Gestern fruͤh um sz Uhr verließen Se. Majestaͤt der Koͤnig unsere Stadt, beglei— tet von den Segenswuͤnschen Ihrer getreuen Unterthanen. Am Tage vor Ihrer Abreise haben Allerhoͤchstdieselben noch mehrere Srdens-Verleihungen vorzunehmen, auch ein Kabinets-Schreiben an den Magistrat zu erlassen geruht, worin die Zusicherung ent— halten ist, daß das Brustbild Sr. Masjestat, in Oel gemalt und fuͤr den Raithhaus-Saal bestimmt, zum Beweise llerhoͤchster Zufriedenheit von Berlin aus an den Magistrat gesandt werden wuͤrde.“
— Man schreibt aus Ratibor unterm Aten d. M.: „Die Verwaltungs⸗-Mitglieder des Herzogthums Ratibor und der da— zu gehorenden Herxrschaften feierten gestern den 55sten Geburts— tag Sr. Herzoglichen Durchlaucht des regierenden Landgrafen zu HessenRokenburg, Herzogs zu Ratibor, Fuͤrsten zu Hansfeld Und Corvey ꝛc. Des Morgens um 9 Uhr war in der Pfarr— kirche der Schloß-Gemeinde feierliches Hochamt, des Abends ein von den Herzoglichen i r inne s digg len, gegebener Ball in der Stadt, den der Chef und die Mitglieder des Koͤ— niglichen Ober-Landesgerichts mit ihren Familien, die Militair, und Civil-Behoͤrden, ünd die angesehensten Einwohner der Stadt mit ihrer Gegenwart beehrten und auf welchem sich uͤberhaupt uͤber dreihundert Personen befanden. Der Saal war mit dem Bild— nisse des Landgrafen und Herzogs mit Blumen und Eichenlaub— Guirlanden und mit den verschiedenen Hessischen, Ratiborer und Corvey'schen Wappen geschmuͤckt. Der Geheime Rath von Bally brachte zuerst die Gesundheit Sr. Maj des Koͤnigs, als im Sinne Sr. Durchl. des Herzogs aus, welcher aus Vorliebe fuͤr die Preußischen Verwaltungs⸗Institutionen und aus persoön— licher Anhänglichkeit an des Koͤnigs erlauchten Person die bluͤ— hendsten ererbten Lander an den Ufern des Rheins und der We— ser gegen Besitzungen an den Graͤnzen Sarmatiens vertauscht hat. Der lauteste Jubel bethätigte die innere Stimmung und die Begeisterung der Versammlung bei diesem Toast, dem ein zweiter fuͤr den Landgrafen und Herzog Durchl. folgte.“