Der Minister des Innern hat den Befehl zur Ab— der koͤrperlichen Strafen in den Schulen und Gymna—
Koͤnigreichs erlasse Die Cortes waren am 28sten
der Diekussion uͤber das Geluͤbde des heiligen Jakob . 9g Zeitungen noch nicht beendigt
Zzgl. Spanien.
Schiff „Scorpion“, welches am 2. Sept. von Portu— lmouth angekommen ist, verließ Lissabon am 24. Au⸗ Dom Pedro und die übrige Koͤnigl. Familie hielten sich auf. Es bringt noch nicht die Nachricht von der Er—
g Dom Pedro's zum Regenten, die erst nach seiner Ab— t von Lissabon stattgefunden und den Behoͤrden in Porto zu
1 vor kheisr * ö ö ,. m tgetheilt worden is
Fal haben.
t, ven wo wir bis zum 27. August
. z. Portugal.) it einigen Tagen si
. * — 1155 7* 714 1
len, indeß ist heute ein Courier angekommen, der Li : 125. Augus ließ und die Nachricht bringt, daß
5 .
8 e Plan vorgelegt, welcher einstimmig an Aus Bruͤnn wird gemeldet, daß am 2. d. M. auch Se. men worden sey, wonach alle vor dem 23. Juli eingegan⸗ K. K. Hoheit der Erzherzog Ludwig zum Besuche bei Ihren Verbindlichkeit nach der alten Weise theils in baarem Masjestäͤten eingetroffen sey, Allerhoͤchstwelche Sich des besten
theils in Papieren gezahlt werden sollten. Dies hat in Wohlseyns erfreuen und sich täglich dem Volke zeigen. ugiesischen Fonds ein beträchtliches Steigen hervorge- . ; em sie sich von 74, wie sie gestern standen, auf 813 Schweiz. 82 oben haben. Die Ernennung des Dom Pedro zum Basel, 31. August. Es ist, wie es scheint, des Unfugs mit einer Majorttät von 90 gegen 5 wird gleichfalls auslaͤndischer Demagogen in der Schweiz noch nicht genug getrieben. t. In diesem Augenblicke sind es einige Deutsche, welche sich in Das Königliche Packetboot „Stanmer“, welches so eben unsinnigen revolutionnairen Bestrebungen besonders bemerklich
eward-Inseln angekommen ist, hat St. Thomas am lugust verlassen. Die Nachrichten, welche es uͤberbringt, d betruͤbend. ? 22. Juli von England in
8 F 4 9 Das Schissf kam .
am
Barbadoes an und fand auf den Inseln Grenada, Tabago, Tri— dad, Montserrat, St. Kütt's und Dominica, welche es be—
eührte, große Verwirrung und Unruhe in Folge der Sklaven— Emancipations⸗Maßregel, die am 1. August in Kraft trat. Die Städte auf Trinidad glichen belagerten Plätzen. Die Neger tamen am 1. August zu Hunderten in dieselben, indem sie sich mehreren Orten geweigert hatten, zu arbeiten; viele von ih— wurden verhaftet und ins Gefängniß geschickt, und man
agte, die Insel solle sogleich in den Belagerungs-Zustand er— kärt werden. Barbaboes ist gut mit Truppen versehen. Auf Dominica herrschte die groͤßte Bestürzung, da man fuͤrchtete, die Häuser der Weißen moͤchten während der Nacht angezuͤndet
rdin. Antigua war ruhig. Auf St. Kiti's (St. Christoph)
en die Neger, allem Anschein nach, in Aufstand. Sie wollten am August nicht arbeiten und etwa 40 wurden verhaftet, worun⸗
16 von einem einzigen Gute; sie wurden nach der starken Festung auf Brimstone Hill geschickt, um durch ein Kriegsgericht rurtheilt zu werden. Auf Montserrat, wo man auch wegen Neger sehr in Sorgen war, herrschte die rothe Ruhr, wel—
he tänlich viele Neger hinraffte. Auch Tabago und Grenada fanden sich in einem Zustande von Verwirrung und Unruhe. Toörtola war ruhig. Von Barbadoes sind Truppen nach St. Lucia und St. Kitt's gesandt worden. — In Havanna ist die
a wieder sehr heftig ausgebrochen.
go ö)olet
Schweden und Norwegen. Septbr.
Stockholm, 2. Das Uebungs-Geschwader ist am 21. v. M. von hier wieder abgegangen; es waren 4 Mann auf demselben krank.
Man las gestern im Dagligt Allehanda: „Capitain Eindebergs Schicksal soll jetzt enischteden seyn. Das Todesurtheil vom hoͤchsten Gericht ist aus Koͤntgl. Gnade auf dreijährige Ge— fangnißstrafe gemildert. Die Diskussion soll daruͤber vornehm— lich stattgefunden haben, inwiefern ein zum Tode Verurtheilter als außer dem Gesetze stehend angesehen und solchemnach auf Königl. Befehl des Landes verwiesen werden koͤnne. Diese An— sicht soll keine Unterstuͤtzung hei irgend einem Mitgliede des höchsten Gerichts oder des Koͤnigl. Conseils gefunden haben. Nach §. 25 der Regierungssorm kommt es jetzt auf Herrn L. an, ob er die Todesstrafe erleiden, oder die ihm angebotene ; Gnade annehmen will.“
Die Zeitschrift Nya Argus ist vom Hof-Kanzler, nach dem technischen Ausdräck „eingezogen“ worden, wird aber bald Zeitung unter anderem Titel ersetzt werden.
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D e mn.
* 5957 . ** 88 5 9 3 5 86 * e mn,
Kopenhagen, 6. Masestät haben den hishaber des Köntal Niederl. Linienschiffes „Zeeuw“, Marine— ten Ryk, und dessen Lieutenant, Baron W. de Consteant— Rebecque, zu Dannebrogs-Rittern vierter Klasse ernannt. Der diesseitige Gesandte am Koͤnigl. Preußischen Hofe, Graf v. Reventlow, ist nach Kiel abgereist. Der gelehrte Bischof von Seeland, P. E. Muͤller, ist mit
*
. ef
. Tode abgegangen.
; Die Kaiserl. Russ. Korvette „Amerika“ ist nordwärts abge⸗ segelt und die K. Brigs „St. Jan“, Capt. Lieut. Paludan, von St. Croix angekommen.
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; Hamburg, 3. Sept. Capitain P. Petersen, welcher ge— ö stern mit dem Schiffe „Fortuna“ von Pernambuco hier ange— ; kommen, sagt aus, daß er, as er sich Sonntag den 19ten v. ( M. im 29“ N. Br. und 347 W. L. von Greenwich befunden, Nachmittags um 3! Uhr im See ein Sch ooner⸗ Schiff mit ganz ö küinen Segeln gewahr geworden, welches gleich darauf alle moͤg⸗ ö iche Segel beigesetzt und so auf ihn zugesteuert sey, Die sos Schoonck-Schiff, von 40 bis 50 Lasten groß, habe sehr schnelle
Fahrt gehabt und sey dem Capitain P. mehr wie verdächtig ge— „fen. Beim Dunkelwerden habe Capitain P. darauf seinen Tours von NO. nach NW. verandert, und diesen die Nacht gehalten, wodurch er jenem Schiffe entgangen sey. zenn es nun keinen Zweifel unter worfen scheint, dat
nes Schiff ein Seeräuber gewesen, deim die Fortuna!“
glücklich entkommen, so sind doch nicht alle Schiffe so
aliücklich. Unter uns fremden Schiffen werden in
biesem Jahre der „Clarence“, Capitain J. E. Harding (von
St. Domingo nach Cowes, wegen Ordre, bestimmt, und am
ö Januar vom Cap Hayti gesegelt), und bie „Kleopatra“, Tapitaln J. Cassau (von Matahzas nach Hamburg bestimmt, und am 27. April abgesegelt), vermißt, von deren Schicksal man uch keine Spur hat. Beide Schiffe waren zu schön, als daß nan glauben konnte, daß sie durch See Un faͤlle so ganzlich ver— chter seyn sollten, und scheint die Befuͤrchtung, daß sie See— aubern Lur Beute geworden, nur zu sehr gegruͤndet zu seyn. Dies erinnert an die Seeräuber, die vor wenigen Jahren in Nord-Amerika hingerichtet wurden, und vorher bekannten,
Uher
10121 * mehreren
hier die Portugiesischen Fonds
1024
rath befuͤrchten muͤssen, und dann die Schiffe selbst nach Mehrere je⸗ ner, damals in den Amerikanischen Zeitungen namentlich aufge— / fuͤhrten Schiffe, waren auch hier bekannt gewesen, und wurden .
vorheriger Pluͤnderung in Brand gesteckt haͤtten.
fuͤr verschollen gehalten. Jenes Unwesen scheint jetzt in starkem Maße wieder uͤberhand zu nehmen, und ist es um so mehr zu hoffen, daß die zahlreiche und tapfere Englische Marine es sich Ernst wird senn lassen, jene Gewaͤsser von solchen Piraten zu saͤubern, da England direkt großen Nachtheil davon hat, denn außerdem, daß Englische Schiffe die Beute derselben werden, leiden die Englischen Assecuradeure noch auf andere Weise dabei, wie denn namentlich die „Kleopatra“ zum Theil in London ver—
sichert ist.
,,, Wien, 5. Sept.
hat am 1. d. M. seine Reise nach Paris fortgesetzt.
machen, indem sie sich alle Muͤhe geben, die Handwerksburschen ihrer Nation fuͤr ihre Plaͤne zu gewinnen. Bekanntlich wurde vor einiger Zeit in dem radikalen Kantone Bern das Beispiel einer politischen Vergesellschaftung Deutscher Arbeiter gegeben; dasselbe fand schnelle Nachahmung in Zuͤrich, wozu der bekannte lr. Fein das Meiste beitrug. Obgleich die Regierung genann— ten Kantons Schritte that, um das Uebel im Keime zu erstik— ken, namentlich dadurch, daß sie Fein des Landes verwies und andere dabei betheiligte Individuen unter genauere Aufsicht der Polizei stellte, so fand doch erst vor kurzem wieder eine zahlreiche von Fein geleitete Handwerksburschen-Versammlung statt, welcher das beruͤchtigte Hambacher Fest als Muster diente. Einheit Deutschlands, Fuͤrstenhaß und Freiheit waren die The— mate der gehaltenen Reden, Gegenstände der gesungenen Lieder. Wie sich erwarten ließ, wurde Fein sogleich an die Gränzen des Kantons gebracht.
Spanien.
Madrid, 22. August. (Morn. Her.) Was Ihnen auch für Berichte uber die Finanz-Kommission zukommen moͤgen, so koͤnnen Sie es doch fuͤr gewiß annehmen, daß bis jetzt kein Entschluß gefaßt worden ist, und daß wenigstens noch 10 Tage vergehen werden, bis der Bericht abgestattet werden kann. Eben so muͤssen Sie mit Vorsicht alle Berichte aufnehmen, die man von hier aus uͤber die Ansichten gewisser Personen und uͤber ihren Einfluß ertheilt; denn Thatsache ist es, daß die Kommis— sion bis jetzt nur mit Pruͤfung der ihr vorgelegten Dokumente beschaͤftigt gewesen und daß der Grundsatz nech gar nicht debat— tirt worden ist. Es wird bei den Verhandlungen der Kommis—⸗— sion folgender Weg eingeschlagen: Man nimmt jeden Punkt des Torenoschen Berichts einzeln vor und fordert den Minister auf, denselben zu erklaäͤren und auseinanderzusetzen, wie das De— fizit in jedem Departement entstanden sey, und ob demselben nicht durch eine bessere Verwaltung abgeholfen werden konne? Der Zweck, den die Kommission dabei im Auge hat, ist der, daß, wenn die Nothwendigkeit eingesehen wird, die Verpflich— tungen gegen die Gläubiger der Spanischen Regierung zu bre— chen, doch ein moͤglichst vortheilhafter Vergleich angeboten wer— den koͤnne. Wenn z. B. das Defizit statt 3 Mill. nur 14 ware, so sollen nicht die Hälfte, sondern zwei Drittheile der Zinsen be— zahlt werden. Sobald ber Betrag des Defizits feststeht, dann erst werden sich die Meinungen der Kommissionen kundgeben. — In dem Kabinette ist Spaltung. Toreno und Martinez haben oft Hader mit einander, und Moscoso steht mit allen schlecht, wegen seines hochmuͤthigen Wesens und seiner tyrannischen Ge— sinnungen. Ihm werden alle die ungerechten Verweisungs-Be— fehle zugeschrieben, welche gegen diejenigen Personen erlassen sind, die man angeklagt, aber nicht überfuͤhrt hat, in die Verschwoͤ— rung vom 24. Juli verwickelt gewesen zu seyn. Ich weiß aber nicht, warum das Gehaͤssige dieser Maßregel ihn allein treffen soll; denn Toreno und Martinez verdienen gleichen Tadel, daß sie alle ihre sruͤheren Freunde so gänzlich verlassen. Ich uͤber— setze Ihnen ein Schreiben, welches ein sunger Dichter, Hr. Es— pronseda, an seinen Freund, Herrn Martinez de la Rosa, ge— richtet hat: „„Eine Person, die Sie schätzen, hat Ihnen zu verschiedenen Malen geschrieben, und Sie geheten, sich fuͤr mich, der ich 13 Tage lang auf eine so ungerechte Weise gefangen ge— halten worden bin, zu interessiren. Da es aber bei Ihren uͤber— häusten Geschäften moglich ist, daß die Bemerkungen uͤber die gegen meine Person veruͤbten Gewaltthaͤtigkeiten Ihnen nicht zu— gekommen sind, so bin ich so frei Ihnen zu schreiben und meine Beschwerden zu wiederholen. Ich bin durch einen K. Befehl verhaf— tet, und, ohne daß irgend eine Anklage gegen mich vorgebracht werden konnte, durch einen andern Koͤnigl. Befehl verurtheilt worden, nach Badajoz abgefuͤhrt zu werden. Das Gesetz hat sich in Bezug auf mich als ein todter Buchstabe erwiesen. Ich bin so wert entfernt davon, mich in irzend eine Verschwoͤrung eingelas— sen zu hatzen, daß ich den gegen mich erhobenen Verdacht nur der Bosheit eines feigen und geheimen Feindes zuschreiben kann; und dies geschieht zu einer Zeit, wo Sie, wie Sie vor einigen Tagen in der Kammer versicherten, die alten Gesetze Spaniens wiederhergestellt, und die persoͤnliche Freiheit jedes Spaniers ge— sichert haben? Es scheint, daß jene Gesetze und jene Sicherheit eine Ausnahme erleiden sollen, und daß ich zum Opfer auserse— hen bin. Im vorigen Jahre wurde ich auf ähnliche Weise ver— bannt; aber damals war Herr Zea Bermudez Minister, der nach eigener Willkür, aber nicht nach den Gesetzen regierte. In der That, wenn ich bedenke, daß Sie, Martinez de la Rosa, Mini— ster sind, so erscheint mir das, was mir geschehen, wie ein Traum — mir, dem einzigen Sohn einer verwitiweten Mutter, die eben erst von der Cholera genesen ist, die keine andere Stuͤtze und keinen andern Trost hat, als den meine Anstrengungen ihr ge— währen, die mich kaum erst wieder in ihre Arme geschlossen hat, nachdem sie mich schon fuͤr verloren hielt. Wie wird es sie erschuͤttern, wenn ich zum zweitenmale von ihrer Seite gerissen, und nach einer Provinz verbannt werde, wo ich Niemanden kenne, und von Niemanden gekannt bin, und wo die erste Nachricht, die ich erhalte, vielleicht die ihres Todes ist! Mein Gewissen ist ruhig; denn ich bin mir keiner Schuld be— wußt. Ihnen liegt es ob, mich unverzuͤglich in Freiheit zu sez— zen, was Sie, wie ich hoffe, nicht unterlassen werden, wenn
Mustapha Reschid Bey, Gesandter der
rlie Ottowanischen Pforte bei Sr. Maj. dem Koͤnige der Franzosen,
zur Untersuchung der Geldumlaufs-Frage er 1
zum Trotze nach Badajoz gesandt wurde.
saͤtze inne wohnen? seyn, daß Ferd; ; setzigen Machkhhabern sagte: lares?“ (dieselben Hunde mit andere
LEus mismos perros con otros ed. n Halsbaͤndern.) nung geschieht) giebt ein Korrespondent der Times folgend
h . !. r . 2 ö ; . . Last, die auf dem Ackerbau Spaniens ruht. In dem Woͤrter,
5 Ein ge wisses che des heiligen zahlt wird, Abgabe hat
die ein oder zwei Paar Ochsen besitzen.““ von Castilien, Anfang des? Jahrhunderis gegen die Mariana, der Spanische Lwiut,
Don Ramire, Koͤnigs der heilige Jakob im J Mauren bei Ciavijo leistete. beschreibt in ; Schlacht mit einer Beredtsamkeit, die fuͤr seinen Aberglau entschaͤdiat. Er erzählt uns, der heilige Jake dem Könige Ramiro erschien, und ihm seinen Beistand in Felde und einen Sieg versprach; er fuͤgt hinzu, daß der Apw stel, zur Erfuͤllung seines Versprechens, auf einem weißen Ross erschien, und eine weiße Fahne mit einem rothen Kreuze in der Hand triig. Natuͤrlich machte der Heilige kurzen Prozeß mit den Unglaͤubigen. Sie wunden in die Flucht gejagt und 60, O dersel ben bliehen auf dem Schlachtfe' de. Die Sieger legten soaleich dat Geluͤbde ab, daß ganz Spanien, obgleich der großere Theil det Königreichs sich noch im Besitze der Mauren befand, fortan dem heiligen Jakob einen Tribut zahlen solle. — Die der Prokurg
ñ überreichte
tren 1961
daS daß
=
doren⸗Karnmer Abgabe ist von folzenden Mitgliedern unterzeichnet: de las Na vas, To cos Marin, Fermin Caballero, Jose Claros,
cia Atocha, Nateo Belmonte, Antsnio Gonzalez.
Aus Sevilla schreibt man vom 19ten d.: Zeit war hier ein dumpfes Gerücht im Umlauf, daß die Anhaͤn, ger des Karlismus insgeheim au einem Plane zur Herstellum desselben arbeiteten. Am 17ten begab sich der Civil-Gouverneut nach dem Palast des Erzbischoss, aus dem bald darauf ein Mann heraustrat, der ter dem Arme
trug.
und während sie mit einander sprachen, und man fand in dem Pakete scharfe Patronen. tersuchung erklärte der Träger des Pakeis, daß er es aus dem Hause des Almosenierers, Don Jese Martinez, geholt habe. Der Civil⸗Gouverneur begab sich sogleich dorthin, und entdeckte einen großen Vorraih von Pulver und Kugeln, und alle Materialien zur Anfertigung von Patronen. Der Almosenierer und sein Agent wurden nach dem Gefaͤngnisse, und die gefundenen Vor, räthe nach einem sichern Orte gebracht.“
— Der Courrier frangais enthaͤlt Folzendes: „Wir erhalten ein Schreiben aus Barcelona, welches interessante De— tails uͤber den Zustand dieser Stadt und Cataloniens im Allge— meinen giebt. Vis setzt hat man sich in Frankreich nur mit den niens und mit den militairischen Operationen Rodil's und Zu— malacarreguy's beschästigt; über den Zustand aber der einzelnen Provinzen, aus denen die Spanische Monarchie besteht, weiß man so aut wie nichts. Catalonien werd in zwei Meinungen getheilt: in die der Berge und in der Siaͤdte. ̃ Bergen lebt noch der alte Geist der Miquelets und der Guce— rilla's; die Moͤnche üben daselbst noch einen bedeutenden Einfluß auf jene klesnen Dorfschaften von Fischern an den Kuͤsten Catalonient aus. Mehr im Innern hat jeder Flecken seine Kirche, seinen Beichtstuhl, wo der Aberglaube das Knie beugt.
die
finden, vorausgesetzt, daß er verspricht, die Privilegien der
gestandnisse noch zu vergroͤßern. tritt der Geist der Frehers mit großer Energie hervor, der Patriotismus nimmt daselbst einen ausopfernden Charakter
der bie von der Koͤnigin derthin gesandten Behsrden in Erstau— nen setzte. Es giebt zwar in jenen Städten viele Kloͤster; aber der Patriotismus hat jenen Einfluß leicht abgeschüͤttelt. Dit Milizen haben die Polizei in den Staͤdten uͤhexngommen, und der ihnen vor einem Jahre gegeben wurde. ü
aber wahr, daß man sast in allen Wirths- und Kaffeehaͤusern die ins Spanische uͤbersetzte Marseillaise und Parifienne singt, — Als die verwittwete Königin die Regierung antrat, sprach sich Catalonien sehr enischieden fuͤr die junge Koͤnigin Isabelle und die Regentschast aus, '
zu einem liberalen Regierungs-System betrachtete.
neuen Regierung verdient
den alten Schlendrian befolzte, hat sich Eatalonten, voll von seinen Erinnerungen, stark Lurch seine unbezaäͤhmbare Bevokerung, seinen Gewerbsleiß und seine Reichthůümmner,
gewissermaßen, außerhalb der regelmäßigen Regierung zu Ma—
Genergl-Capitain von Catalonien, die Truppen
der Koͤnigin kommandirt, hat eine
t Art von besonderer Regierung eingesftzt, welche mit der Central Regierung in Madrid auf gleichem Fuß unterhandelt; er erhält Befehle, aber fuͤhrt sie nur dann aut, wenn sie mit seinen Ansichten von der Administration und mit den Ideen der Catalonter nicht im Widerspruch stehen. Die Catalénische Nationalität hat sich niemals so kräst g ausgespro— chen, und Llauder unterstuͤtzt diese Stimmung, um seine Macht nicht zu verlleren. Es ist z. B. gewiß, daß er von Madrid den Befehl erhalten hatte, einige Bataillone nach Ober- Aragonien zu detaschiren, um die Operationen Rodil's in Navarra zu un⸗ terstuͤtzen. stet.
Eingebungen, und seit er General-Tapitain ist, hat er
daß sie mehr als 39 Schiffe verschie dener Nationen ge⸗ gommwmen, von denen sie zuerst die Mannschaft ohne Gna— ge bis auf den letzten Mann ernioerdet, um keinen Ver⸗
auch nur, um Ihre Liebe zur Freiheit darzuthun, die Sie so
noch nicht einen Nealen nach Madrid gesandt.
Ueber die „Abgabe des heiligen Jakob“ (deren in der gestern mitgethei ten Sitzung der Prokuradoren⸗Kammer Erwaͤh
Aufklaͤrung: Die „Abgabe des heiligen Jakob“ ist eine schwer,
buche der Madrider Akademie wird sie folgendermaßen erklaͤrt. Maß oder Abgabe von Korn, welche der Kn, Jakob von denjenigen Ackerbautreibenden be Diese angeblich ihren Ursprung in der Dankbarkeit di für den Beistand, den ihm
seiner „Allzemeinen Geschichte Spaniens“ sen
mas Domingues, Andrez Bisedo, Miguel Chacon, Mar
ost erklart haben. (gez. Jose de Es pronseda.““ — „Le, der muß ich hinzusüzen, daß dieses jungen Mannes einfacher Brief auf den Minister, seinen vormaligen Freund, keinen Ein
.
druck machte, und daß er allem Rechte und aller Gerechtigkei Wann wird Englanz die Augen oͤffnen und einsehen, daß jeder Spanischen Regierung. sie moge sich karlistisch oder liberal nennen, tyrannische Grund. Und wann werden wir endlich uͤberzeugh nand Recht hatte, als er im Jahre 1823 von den
P
Bittschrift wegen Abschaffung jener
2 Miguel Calderon de la Barca, Miguel de Pedro, Joaquim, Maria Lopez, Gar.
In den
tuhl, 2 e Dort wird Don Carlos und die Sache, die er vertheidigt, immer Anhänger
Provinz wieder herzustellen, und wo moglich durch neue 2u⸗ * — 22 9. In den Städten dagegen
„Seit einigtt
ein Paket, in ein Schnupstuch eingewickelt, un⸗ — In einer kurzen Entsernung trat ein an⸗ derer Mann zu ihm, der augenscheinlich auf ihn gewartet hatte, wurden sie verhaftet, Bei der Un⸗
r. .
Ereignssen in Madrid, mu den finanziellen Verlegenheiten Span
an. Als es darauf ankam, Milizen zu bilden, zeigten Barcesn lona, Girong und Taragona plötzlich einen offentlichen Geiß,
jetzt gehorchen die Städte Cataloniens dem allgemeinen Impulse, Es ist auffallend,
die man als einen Uebergang : n. de, Durch den Glanz seiner Festlichkeiten, durch die Kundgebung einer lebhaften und leidenschaftlichen Meinung hatte Catalonien den Schutz der
z aber als es sah, daß die Regie run
drid kenstituirt, und es geht jetzt dasilbst ungefähr fol— Kndermaßen zu. Der General Liauder, der dafelbst, als
Diesem Besehle wurde indeß keine Folge gelei⸗ t. Was die Verwendung der Einnahmen Cataloniens be⸗ trifft, so befolgt Llauder in dieser Beziehung seine eigenen
Alle Reveauen
der Provinz ausgegeben, und bereiten Mittel zur Provinzial⸗Organisation vor. Llauder hat den Catalonischen Charakter sehr gut aufgefaßt; jene Voͤl⸗ kerschasten traͤumen von nichts, als von der Ruͤcklehr der alten Föderativ, Form, die aus der Spanischen Monarchie eine Ver⸗ bindung von 20 verschtedenen Voͤlkern machte, eie alle ihre be⸗ sondern Rechte und Gebräuche hatten. Und doch kann die constitutionnelle Partei nur durch Einigkeit auf Erselg rechnen; wenn sie ihre Mittel zerstreut, so jagt sie ihren Feinden den Sieg zu. Ohne Zweifel ist die Regierung der Koͤnigin nicht pie bestmöglichste; es bleiben noch viele Verbesserungen zu wuͤn—
werden in Vertheidigung und zur
schen; Eatalonien hat gerechte Beschwerden, und muß sie gel— tend machen; aber was würde es dabei gewinnen, wenn jede Provinz ein getrenntes und schwaches Ganzes wuͤrde? Die
Centralisation ist eine der Kraͤfte des neuern Systems. R ortugdal.
Lissabon, 19. Auzust. Courier.) Der Kaiser, dessen
Ge undheitszustand sehr schwankend zu soyn scheint, hat sich heut, gewollt,
in Begleitung der Kaiserin und der Königin, nach Laldas, etwa 69 Englische) Meilen noͤrdlich von Lissabon, ßegeben, um die war— men? Mineral- Baͤder zu gebrauchen. Nach dem die Regent⸗ schafts Frage festgestellt ist, wird zunaͤchst die Vermaͤhlung der Koͤnigin mit einem fremden Prinzen Sprache kom⸗ men. Es ist leicht begreislich, daß, Fo Spani⸗ sche 9 TRos & *y'slf. j l 3 4 5 2 81 einen sehr geringen Theil der Hulfs mittel, welche sie aus dem Verkaufe der Kirchenguͤter mit Zaversicht erwartet, realisiren tann. Kaͤufer sind so selten wie Kometen, und halten sich in⸗ nerhalb sehr enger Granzen. Diese Abneigung, auf ein Eigen— thum dieser Art Geld zu verwenden, entsteht nicht nur aus der Racksichtsnahme auf die Ungewißheit des Besitzes, sondern auch aus der Naur der Besitzung selbst, namentlich der Hebaͤude, Außer⸗ dem sind auch die Pächter der Kirchen Guͤter ihren geistlichen Her— ren so zugethan, daß die neuen Besitzer nur als unrechtmaß ige Eindringlinge betrachtet und daher in jedem Augenblicke nicht nur Beleidigungen, sondern selbst persoͤnlichen Gewaltthatigkeiten von dem halb wilden Velke dieses Landes ausgesetzt seyn wurden. Ein hoͤherer Offizier erzaͤhlte mir heute, daß die Träppen,; Ab. theilung, welche der Köoͤnigin⸗Regentin zur Untersiützung gesandt verden sollte, in einigen Tagen an die Granze abgehen werde.
zur
lange der
Sꝑte wird aus 60060 Mann bestehen und vom General Schwal⸗ In den Kammern ist bis jetzt nichts
bach kommandirt werden. . . von Wichtigkeit vorgenommen. Unter den Deputirten hat sich Streit über die Unregelmäßigkeiten bei den Wahlen in Porto eihoben. Diese Wahlen haben nämlich eine große anti-ministe— rielle Majoritat ergeben, und die Regierung sucht daher, durch ihre Anhaͤnger in der Kammer, dieselben zu vertreiben, damit eine andere Wahl stattfinde.“
Lissabon, 25. August. Heute geht des Geruͤcht, daß der Kriegs Minister seine Entlassung nehmen werde, und daß die
Aufhebung des Papiergeldes bs zum 1. Januar 1835 aufge⸗ schoben werden soll. — Der Gesunzheits-Zustand ven dissabon ist jetzt besser, als vor kurzem. Jede Syur der Cholera ist verschwunden und auch der Typhus hat sehr abgenommen. — In der Zusammensetzung der jetzigen Depulirten-Kammer sind demokratische Gesinnungen nicht so vorherrschend, wie man all⸗ gemein glaubte. Ein Beweis hiervon sindet sich in der, Aguia“, wo, in dem Bericht uber die Debatten, erwähnt wird, daß die Kammer selbst den Titel „souverainer Kongreß“, womit sie von der Municipalität der Stadt Gradil in einer Bittschrift angeredet wurde, verworfen habe, weil er diesem Theile der Legislatur nicht zukomme. In der Sitzung am 18ten beschaftigten sich beide Kammern mit der Vereidigung der Mitglieder, der Wahl ihrer Beamten, und der Bildung der Comité's. Der Herzog von Palmella prasi— dirte im Hause der Pairs. Der Graf Lumiares und der Mar— quis von Loulé sind zu seinen Secretairen ernannt., Das Haus der Pairs zahlt jetzt, da diejenigen, welche sich für Dom Miguel erklzrten, z an der Zahl, ausgeschlessen sind, nar 12 Mitalie— der, nämlich: , ceira, den Marquis von Loulé, den Marquis von Fronteira, den Marquis von Ponte de Lima, den Marquis von Valenga, den Marquis von Santa Jein, den Grafen von Cunha, den Grafen von Ficalho, den Grasen von Lumiares, den Grafen von Tapia und den Grafen von Villa Real. Ungleich dem Hause der Gemeinen in Großbritanien, werden hier in der Deputirten-Kammer Geistliche als Depuirte zugelassen, und die Kammer hat den gewesenen Bischof von Coin bra, Francisco de San Luiz, zu ihrem Präsidenten ernannt. Der Marquis von Saldanha hat seinen Sitz auf der aͤußersten Linken des Praͤsi⸗ denten eingenommen. Der Graf von Paraty hatte sich in der ersten Sitzung der Kammer beschwert, daß er nicht als Pair des Köntareichs aufgerufen sey, da er doch nicht zu denen gehoͤren koͤnne, die von der Kammer ausgeschlossen seyen. . Je⸗ dermann wisse, daß er die bestimmtesten Beweise seiner Erge⸗ benhe't fuͤr die Koͤnigin und die Charte gegeben und daß man ihn gezwungen habe, eine Schrist zu Gunsten Dom Mi⸗ guls zu unterzeichnen. Ein Comité, welches zur Untersuchung seiner Beschwerden ernannt murde, entschied einstimmig zu seinen Gunsten. Diese Meinung des Ausschusses wurde auch einstimmig an⸗ genommen, worauf der Graf von Paraty sogleich seinen Sitz einnahm.
Ein Vorschlag des Praͤsidenten, diese Entscheidung der Kammer, so
wie die Gruͤnde, welche sie dazu bewegen, der Regierung mit— zutheilen, wurde angenommen; eben so der Antrag des Grafen von Lumhbiares, daß die Diskassion uͤber die Antwort auf die Thron-Rede oͤffentlich seyn sollte“ . .
Es heißt, daß auch einige Portugsesische Schiffe ausgeruͤstet werden, um an den Spanischen Kuͤsten zu kreuzen.
. 11.
Konstantinopel, 19. August. C(Oest. Veob. ) letzten aus Aleppo eingegangenen Berichte vom 277. Juli
ö
be staͤ⸗
tigen dte Nachrichten, welche vor einigen Tagen aus Alexan⸗
drien hier eingelaufen waren. Ibrahim Pascha war, in der That am 1sten d. M. mit 3000 Mann nach Jaffa zuruͤckgekehrt, wo er mit seinem Vater Mehmed Ali eine Unterredung hatte, nach welcher er an der Spitze von 14,000 Mann Infanterie und 250 Mann Reiterei gegen die Rebellen von Maplus sich in, Marsch letzte. Obgedachten Berichten zufolge, war Mehmed Ali in Jaffa zu— ruͤckgeblieben, hingegen hatte sich der Drusenfuͤrst Emir Beschir, welcher zum Gouverneur von Syrien bis Latakid ernannt wor— den war, mit 10,000 Mann nach Samar ia in Bewegung ge⸗ setzt. Laut einein Schreiben Mehmed Alis, welches kurz vor Abzang dieser Berichte in Aleppo angelangt war, hatte Ibra⸗ him Pascha Naplus eingenommen; die Ruhe, und Ordnung war in Syrien hergestellt, und Mehmed Ali selbst schickte sich zur Ruͤckkehr nach Alcxandrien an. ö.
Der zum Statthalter von Nicomedien ernannte Muschir Fewsi Ahmed Pascha hat vor kurzem eine Reise dahin unter—
vom 22. bens von dort: — beginnt, daß es in den ersten Monaten deshalb mit nichts voran weil die dreiglicorige Regentschaft bei ihrer Ankunft
nungs Verschiedenheit. Kampf nicht entschieden ist, die hiesige Regierung nur . gar jetzt noch fort. der reinen Wahrheit um so mehr Glauben schenken, da man
eine solche Uneinigkeit,
den Herzog ven Paimella, den Herzog von Ter,
1025
nommen, um einige die Verwaltung dieser Provinz betreffende /
Einleitungen zu verfugen, und wird unverzuͤglich zuruͤckerwartet.
Der Beylckdschi der Pforte, Nuri Efendi, hat den Auftrag erhalten, mit dem Gesandten Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von Griechenland wegen des zwischen der Pforte und dem Griechi— schen Staate abzuschließenden Handels-Traktats in Unterhand— lungen zu treten.
Das Pestuͤbel macht leider unter den Türken bedeutende Fortschritte. Der im Laufe des letzten Winters hier angekom— nene ehemalige Admiral des Statthalters von Aegypten, Osman Pascha, ist vor einigen Tagen als ein Opfer oieser furchtharen Seuche gefallen.
n d.
Griechenla Allgemeine Zeitung enthält nachstehende aus Nauplig Juli“) eingesandte Berichtigungen eines fruͤhern Schrei— „Wenn jenes Schreihen mit der Behauptung
Die
schon mit sich selbst nicht an besten Vernehmen gestanden, und man sich nur mit Muͤhe uͤber die wichtigsten Maßregeln verei— nigen konnen, so ist diese Angabe grundfalsch. vielmehr alle wichtigen Fragen ganz einstimmig geloͤst, und es herrschte uͤber die großen Angelegenheiten fast gar keine Mei— Ja noch mehr, bei den wichtigsten Ge— schäften hat diese Harmonie nie aufgehört, und sie dauert so— Sie werden gewiß dieser Versicherung als
bei einiger Uebertegung nicht begreifen kann, wie es nur moöͤglich gewesen ware, mit der Reorganisation Griechenlands so weit zu kommen, als man bereits gekommen ist, wenn Anfangs gleich
die sich nach der Meinung jenes Kor— responbenten von Tag zu g gemehrt, in der Regentschaft geherrscht haͤtte. Wohl ist es wahr, ihre gegenwartige Dishar— monie, von der auch die Allg. Ze
X1æ9
Zeitung mehr als einmal ge— sprochen hat, ist sehr zu beklagen, doch vorzuͤglich deshalb, weil sie zeit- und kraftraubend ist, und denjenigen Griechen, die es mit sich selbst besser meinen, als mit ihrem Vaterlande, die gewohnt sind, jede Gelegenheit fär den eigenen Vortheil zu be— nutzen und deren giebt es leider viele — fuͤr ihre Plaͤne einen Anhaltspunkt giebt. Wenn Anfangs auch zuweilen kleine
Verstimmungen eintraten, so waren sie unbedeutend, wurden gleich wieder beigelegt und blieben ohne allen Einfluß. Denn
ich wiederhole es, eigentliche Meinungs⸗Verschiedenheit war nicht vorhanden, und am wenigsten konnte das Familienleben Rei— bungen hervorbringen, die auf den Gang der Geschaͤste nach— theilig eingewirkt hätten, da die Majorität der Regentschaft aus Männern besteht, die von der ernsten Wuͤrde ihres Tage— werks durchdrungen, und wegen ihres friedliebenden und versöhnlichen Charakters bekannt genug sind. Als aber jene schaͤndliche Verschwoͤrung entstand, deren ostensibler Zweck nicht allein es war, General Heideck
*.
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und Staatsrath Maurer aus der Regentschaft zu entfernen, sondern deren wirklicher Zweck war, die Regenischaft aufzuloͤsen, und somit den Londoner Staatsvertrag zu vernichten, und
zwar zu Gunsten des Grafen Armansperg, wie es jetzt durch bie Verhandlungen des Prozesses klar am Tage liegt, so war
man nicht allein nahe daran, von einer gewissen Seite den Gra—
fen der Mitwissenheit und Beguͤnstigung jener Bewegung zu beschuldigen, wie jener Korrespondent meint, sondern die Grie— chen reden laut davon und behaupten sogar, die Aussagen und die Papiere des Dr. Franz, ehemaligen Dolmetschers der Re— gentschaft, ließen wenig Zweifel daran übrig: Der Verlauf des Prozesses hat manche Aufklärung daruber gegeben. Wenn da— her jene M
welche sie spaäͤter genommen, so beurkundet dies am sten ihre Liebe zum Frieden und zur Einigkeit, indem sie die so schwere persoͤnliche Beleidigung, die so harte Kraͤnkung, die Verl'tzung ihrer Ehre, dem allgemeinen Besten gern opferten. Es soll zwar damals zu harten Explicationen gekommen seyn, doch scheint man in dem Grafen geehrt zu haben, und handelte mit Schonung, in dem Glau⸗ ben, die Sache lasse sich in Guͤte beilegen. Nicht durch jenen Mann, welcher das Vertrauen von beiden Theilen besaß, und gegenwärtig nicht mehr hier ist, wurde damals der Ausbruch abgewendet, wie ihr Korrespondent faͤlschlich alaubt, sondern dies muß lediglich und allein durch die feste Ueberzeugung der Majoritàͤt der Regenischast geschecden feyn, daß Griechenland die Ungerechtigkeit, welche g Person begangen wurde, nicht entgelten dürfe. S nech wahrscheinlich seine Verwaltung auch äußerlich unerschuͤttert erhalten, und so— mit bestrebten sie sich, jeden ffentlichen Schein eines Zwistes Leider waren sie in diesem großmuͤthigen, maͤnn— Was aber die Gesinnungen je—
gen ihre .,
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lte wollten damals
nmillig dazu beitrugen, seine Lage so glänzend als moͤzlich zu ma— chen. . n Ar⸗ heiten, den Früchten einer unausgesetzten Thätigkeit seiner Kolle— gen, sonsern auch dem Geld, welches sie ihm mit edler Selbstver⸗ seugnung zu einer glänzenden Repräsentation bewilligt hatten. Man schlage das hiesige Reaierungsblatt auf, und erkundige sich gewissenhaft um die Verfasser jener weitläͤuftigen legislati— ven und administrativen Arbeiten, und man wird erfahren, daß ich in meinen Angaben nicht zu weit gegangen bin. Alles die— ses ist in dem durchsichtigen Griechenland, wie sich jener Korre— spondent ganz treffend ausdrückt, ebenfalls kein Geheimniß mehr. Wie geht es zu, daß gerade das Finantisach, welches dem Gra— fen als spezielles Referat zugetheilt ist, am meisten, ja fast ganzlich unbearbeitet ist, während in den andern Fächern des Staatshaushaltes so Vieles geschah? Dieser Vorwurf ertoͤnte laͤngst saut in Griechenland, und hallte staͤrker noch in der
weiten Weit wieder; aber nicht den Grafen allein traf er, sondern die ganze Regentschaft; das Gelungene, das Voll— brachte aber, wenn es gerriesen ward, wenn hie und da
ein Verstaͤndiger, ein Sad kandiger den Fähigkeiten, der Thäͤ—
tigkeit und dem guten Willen der Regentschaft, inmitten eines Meeres von Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten,
Gerechtigkeit widerfahren ließ, so ärndtete auch er das Lob, ja sein Antheil war großer, als der seiner Kollegen, und zwar fuͤr
) Mithin vor dem Bekanntwerden der gestern mitgetheilten
Nachrichten von der Reorganisation der Regentschast.
Damals wurden
U
Bayern wie in ganz Deutschland
Manner nicht damals schön die Maßregeln ergriffen, mei⸗
das Regentschafts-Mitglied
Saamen, den er nicht gesaͤet hatte! Ist etwa jener Korrespon⸗
dent geneigt, diese Resignation, welche immer die Frucht der
höchsten Tugend und Weisheit seyn kann, ebenfalls zu jenen
gesellschaftlichen Aeußerlichkeiten zu zählen? Gewiß nicht, und
er wird sicherlich bei naͤherer Pruͤfung wohl selbst einge—
stehen, daß Maͤnner, welche in einem solchen Kampfe dis
Selbstgefuͤhls standhaft bleiben, der Vorwurf nicht treffen
kann, als ließen sie sich durch kleinliche Leidenschaften, an—
gefeuert von schwatzhaften Basen, von kindischen und laäͤppi—
schen Eifersuͤchteleien, zu ernsthaften Schritten bewegen und
fortreißen. Grundfalsch ist ubrigens, daß dem Grafen Arman— sperg die Verfügung Röer die Regentschafts,Kasse zugekommen. Diese Kasse stand, wie sich von selbst versteht, unter der Admi— nistration der ganzen Regentschaft, und nur zufällig bediente sich Graf Armansperg des Kassiers derselben als seines Privat— Secretairs. Daß der Graf durch die Repraͤsentation mit dem Diplomaten und auswärtigen Maͤchten in ein engeres Ver häͤlt⸗ niß kam, soll nach der Meinung jenes Korrespondenten eben— falls Veranlassung zu Eifersucht gegeben haben. Darauf ani— worte ich, daß es wohl von jedem der drei Regenten abhaͤnat, wie eng oder weit er das Verhältniß mit den Diplomaten zie— hen will; der Salon trägt wenig oder nichts dazu bei, alle Geschaͤfte werden in vertraulichen Zusammenkuͤnften abgemacht, und die Diplomaten sind gerade am wenigsten die Leute, welche sich irgendwo durch eine glänzende Abendgesellschaft blenden oder gaͤngeln lassen; hier war dies durchaus auch nicht der Fall. Was aber die auswärtigen Mächte betrifft, durfte wohl kein einzelnes Regentschafts-Mitalied eine andere Verbindung unterhalten, als die, welche das kollegialische Verhältniß des regentschaftlichen Staatskoͤrpers zuläßt. Hat daher Graf Armansperg mit frem— den Mächten, ohne Wissen und Willen seiner, kraft des Lon— doner Staats-Vertrags ihm vollig gleichstehenden, Kollegen ei— nen Briefwechsel gepflogen, wie jene Korrespondenz zuzugeste— hen scheint, so ist dies eine schwere Schuld, wogegen die Ma— soritaͤt nicht gleichguͤltig bleiben durste, wenn ste anders ihre Pflicht nicht vergessen wollte. Darauf mag sich auch jener Beschluß vom 2. Mai beziehen, durch welchen ihm sein offiziel— ler Verkehr mit den Agenten auswärtiger Mächte untersagt wurde. Denn als offiziell kann von der Regentschaft nur gelten, was von den drei Mitgliedern unterschrieben ist, Alles aber, was nur ein einzelnes unterzeichnet, muß als nicht offiziell betrachtet werden, denn so will es der Londoner Staats -Vertrag und nicht anders.“
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Berlin, 10. Sept. Die im verflossenen Jahre im Be— zirke der Koͤnigl. , zu Danzig bewirkten Baumoflan— zungen haben ein uͤberaus erfreuliches Resultat geliefert; es sind namlich in den 7 Landkreisen dieses Departements an Obst— bäumen 88‚ö3983 und an Weiden so wie an andern wilden Staͤm men 301,064, im Ganzen also 390,947 Bäume gepflanzt werden, wovon 110 473 auf die adeligen Guͤter und sonstigen Privat Pe— sitzungen, 249,574 aber auf die Königl. Domainen kommen. Durch Pfiepfen wurden 25,990 Staͤmme veredelt.
— In Juͤͤterbogk hatte sich, wie in fruͤheren Jahren, so auch in diesem am 6. Sept. in dem dortigen Ressourcen-Lokale eine Gesellschaft zur Ermnerung an die in ihren Felgen so wich— tig gewesene Schlacht bei Dennewitz gebildet. Mit Bege ste— rung wurde bei dieser Fesilichkeit zunaͤchst Sr. Majestaͤt des Koͤ— nigs und sodann der Gefallenen und noch lebenden Krieger aus sener Zeit gedacht. Der anwesende Landrath des Juͤterbogk— Luckenwaldischen Kresses erhielt bei diesem Anlasse von einem Ungenannten einen Beitrag von 5 Rihlr. zu der Kollekte suͤr die unlaͤngst abgebrannten Einwohner von Dennewitz.
— Die Schifffahrt auf dem Rheine, schreibt man aus Koln, ist in dem Zeitraum vom 16. Juli bis zum 15. August nicht lebhafter gewesen, als in dem Zeitraum vom 16. Jun bis zum 15. Jult. Angekommen sind: zu Berg 97, zu Thal 315
Schiffe; abgefahren zu Berg 60, zu Thal 315 Schiffe. Die Zufuhr aus Holland und Antwerpen betrug 44,338 Ctr. Vor—
beigefahren sind, von Holland kommend, zusammen 21 Sch ffe mit 63,164 Ctr. Aufwaͤrts wurden hier verladen: 28,574 Cir. Die Dampfschiffe suhren regelmäßig wie im vorigen Monate von Holland bis Leopoldshafen. Der Versuch, mit dem Dampsschiffe „die Stadt Frankfurt“ auf dem Illfluß hinauf bis an die Stab, Straßburg zu fahren, ist mißlungen; es fehlt an Tiefe und Bréste der Fahrbahn, und Sachkenner vermuthen, daß ungeachtet, der 30,6 0 Fr., welche die Franz. Regierung fuͤr die Schiff varma— chung der Ill verwendet und noch verwenden koͤnnte,, dieses Fluͤßchen fuͤr Dampffchiffe niemals fahrbar werden werd. Ein zweiter Versuch, den kleinen Rhein, einen Arm des großen Rhei— nes, hinauf zu fahren, ist dergestalt gelungen, daß die Damof— schiffe bis an die Citadelle von Straßburg, eine kleine halbe Stunde von Straßburg, und etwa gleich weit von der Stadt Straßbura, wie ven Kehl, fahren koͤnnen.
— In die Haͤfen des Regierungs-Bezirks Stralsund gin⸗ gen im Laufe des vorigen Monats 91 Schiffe ein und 9i ver— ließen dieselden. Es wurden unter andern nach dem Auslande verschifft: 3077 Wispel Weizen, 2314 Wispel Roggen, 1608 Wispel Gerste und 64633 Ctnr. Mehl.
Literarische Nachrichten.
Urkundenbuch zur Lebensgeschichte Friedrichs oes Großen, von J. D. E. Preuß. Fuͤnfter Theil. Berlin 1834, in
der Nauckschen Buchhandlung.
Nachdem der Verf. seine ruͤhmlichst bekannte Biographie Frie⸗ drichs des Großen in vier Baͤnden and eben so viel Bänden ur— kunden vollendet het, in ihm eine Menge Quellen nachträglich zu⸗ gestrbmt: er hat sich daher entschlossen, mit den Uetundenbuͤchern sortzufahren, so lange üch interessanter Stoff dazu darbietet, da er schon berechtigt ist, auf die Theilnahme des Publikums zuͤr seinen erhabenen Gegenstand und fuͤr sein Werk mit Sicherheit zu zähl 3
Man hat den Urkundensammlungen des Verf. vorgeworfen, daß
nicht al!e darin gufgenonentenen Schreiben des Koͤniss von eson? derer Wichtigkeit seyen. Wir mwolen dies nicht geradezu besreisen,
muͤssen aber vom historischen Gesichtspunkte aus behaun ten, daß gerade die Vollstaͤndikeit, der Zusammenhang, in denn der Verf ganze Reihen von Urkunden ohne Auslassung mitget. geist hat, fen nen Sammlungen einen vorzůgslichen Werth verleir c Mit en. Aus- wahl des sogenannt Interesanten ist es ein suyr mifi ches Ding; die Erfahrung hat gelrhrt, daßz Alles, was Ei sher in solcher Art als Denkmal dez großen Königs verein gelt utgethellt worden is, cer. zum Mißverstaͤndn ß gereicht hat. F. cht ant lber fenen Ei,
* ü z- Nicht aus herausgegrissenen Ein zelnheiten kann man die Den were und den Ebarakfer' eines solhen
Fuͤrsten beurthrilen, vielmehr laͤßt sich nur aus einer fortlausend
5 z D*. 395 6 ' 1 1 enden eb dernelben Fegenstzzco oder dieselß Perfön betreffender Kabi— net? Orzres ein sich⸗ cer Schluß, namentlich über die Perwaltüngs= art des Königs, zichen, wobei oft gerade die vermeintlich unwichti—
66 Stucke, z. . B. Kassen⸗Ordres, vlel Licht gewaͤhren. In gro⸗ em Maße ist dies der Fall bei den in den füheren Baͤnden mit