— 2
z (von weniger als 8 Faden id. S9 id. i. . . kö si, ,,, 1198 ⸗ ö w , . , . / ? ö n, , . * TiFcchgedecke und Tafel⸗Leinwand. Einfache üngebleichte ohne Unterschied der Fadenzahl J id. 2665 ib. id. e , , e nnn, d, id. Dammassene ohne Unterschied, ob roh oder ungebleicht ..... ih, M7 id. id.
ung ein- und ausgehender Cerealien, dessen schon, während seiner Diskussien in den Kammern, in unserm Artikel l vorläufige Erwah— nung geschah. Statt aller bisherigen tarifmäßigen Zoll Abgaben wer. den künftig bei diesem Artikel nur diejenigen angewendet, welche die nachstehende Tabelle besagt. Wo danach ein Verbot der Ein- oder Ausfuhr eintritt, werden die zur Zeit etwa in den Entrepots liegenden Cereallen gegen gehörige Sicherheit für seine Beobachtung entlassen. Eontraventionen werden nicht nur gegen die Eigenthümer, sondern auch — nach Wahl der Regierung — gegen die Besitzer verbotswidrig cir⸗ kulirender Cerealien verfolgt, und mit einer Geldbuße geahndet, welche dem doppelten Betrage ihres Werthes gleich kömmt, Als Preisregu⸗ lirende Märkte, deren Durchschnitts⸗Merkünialen wöchentlich publizrt werden sollen, sind die Städte Arlon, Antwerpen, Brügge, Brüssel, Gent, Hasselt, Lüttich, Lᷣwen, Namur, und Mons bejeichnet. Die
Anwendung eines höheren oder niederen Tarifsatzes, eines Ein- oder Ausgangsverbots wird jedesmal 7 Tage nach desfallstger Bekanntmachung der Regiernng über die ihr zum Grunde liegenden wenigstens Litägigen Dies Gesetz soll vor dem 30.
Resultate der Merkurialen geschehn. Juni 1837 einer Revision unterworfen werden.
Tarif-Tabelle zum vorstehenden Geser.
Gewicht . Abgaben Gegenstand. oder Eingang. beim Transit. Ge maß. Ausgang. Weizen, wenn das Hek⸗ .
toliter 2 Fr. oder dar⸗ die 1900 Kilogr.
n , . Netto frei verboten 1 Fr. 30 C. wenn 26 Fr. u. unter 2 — frei . wenn 18 Fr. u. unter 20 — 33 1864 wenn über 12 Fr. und
hte, ,, — 75 — ß 2 1250 wenn 12 Fr. u. darunter — vnn, 860 Roggen, wenn d. Hek—⸗
toliter 17 Fr. oder dar⸗
über gilt.. 3 — srei verboten 1. 30“ wenn 15 Fr. u. unter 17 — frei d, 690 über Ft. und unter 15 — K über 7 Fr. und unter 9 — A3 — , wenn 7 Fr. u. darunter — verboten K Ger ste (Spät u. Früh⸗) — 3 , . Malß (gekeimte Gerste) — , 25 — 350 et,, — 1 25 — 50 Bohnen und Wicken — 10 25 — 830 J — . 285 —⸗ 30 — JJ — . 25 — 50 — 6 *s?r un ;; crlran⸗
, die 100 Kilogt. 3 * 25 — 50 — Brod, Zwieback,
Pfefferkuchen,
Mehl u. Mühlen⸗
produkte aller Art,
Kleie, Bode nmehl von Karto (ein u.
anderer Extrakte, vegetabilischer Nahrungsstoffen. — 15 frei 19 — Faden⸗- u. gekörnte
Nudeln und Ma—
;,, — 22 frei 10 —⸗
1
Spelz oder Dünkel und Maugkorn werden wie Weijen behandelt.
Alles Mehl und Mühlenprodukt ist denselben Verboten unterwor⸗ fen, wie die Körner, aus denen es hervorging.
d . Korn in Aehren und Garben wird den Körnern gleich be— andelt.
Die Tara beim eingesackten Getraide wird auf 2 pCt. des Brutto⸗ Gewichts bestimmt.
Das zu den Entrepots eingegangene Getraide ist bei etwaniger
Wiederausfuhr frei von den Transit⸗Ahgaben, EEine sonderbare Lücke sindet sich in dieser, genau nach dem offi— ziellen Abdruck in Nr. 220 des M. B. wiedergegebenen Tabelle: nam⸗ lich die Abwesenheit aller und jeder Zollbestimmung beim Roggen für den Fall, daß sein Marktpreis gerade uf d er Hektoliter stäand e.)
Ueber die Art und Weise, wie die wöchentlichen Merkurialen der preisregulirenden Getraide⸗ Marktplätze im Ministerio des Junern zum sammengestellt, und die danach nöthigen Bekanntmachungen erlassen werden sollen, verfügt nachträglich eine Königl. Ordonnanz vom Tten August d. J. (M. B. Nr. 222.)
Unterm̃ 31. Jull d J. ward das neue, gleichfalls schon in ö . Art. XI. vorläufig erwähnte Gesetz über Verzollung auswärtiger Lein⸗ wand c. publizirt. Es werden dadurch die bestehenden Tarifösatze gegen die der nachstehenden Tabelle vertauscht. Die dadurch nöthig werdende Bestimmung des Feinheitsgrades gewisser Gewehe nach Fädenzahl wird vermöge eines, den Zollbehörden zu liefernden, Instruments bewerkstel⸗ ligt werden: alle sonstigen Verifikationen geschehen nach den bisherigen Reglements. Den zur Einfuhr verifizirten Geweben wird das Resultat nnentgeltlich anfgestempelt. Von transitirenden muß nicht nur das Brutto, sondern auch das Nettogewicht gehörig deklarirt werden, die Verpackung muß dauerhaft und plombirungssähig seyn, Verletzung der Piomben verwirkt Zahlung der doppelten Eingangsrechte für die be— ireffende Wagre, unbeschadet der unter gewissen Umständen nach dem , . Zoöllgesetz sonst noch eintretenden Geldstrafe oder Con—
Scatien.
. eh ür eine Abgaben beim
Quan⸗ Eing. Ausg. Transit. titat von
Gewebe von .
1 2 5 3 8 5 del 8 3. Flachs, Hanf oder Heede. gi nh eth h d Faden Kette im Raum von
von weniger als,. und einschließlich aller
Segeltücher ohne Rück- 3 Millimeter 100 Kil. 10Fr. frei 285 C.
sicht auf Fadenzahl
K io ö eee . JJ w 12— 16 , lt, , n, id. K , . 2233 . k 18— 20 J id. . id. 822 = 20 Fad. u. darüber id. 3800 id. id.
zahlt nach dem vor⸗
Gebleichte, halbge- stehenden Reglement bleichte u. getruckte giiderthalbfach die Teinwand für rohe Leinwand ausgeworsene Abgabe
Batiste, Tambriks, Zwilliche, Wachs- und Tapeten⸗-Leinwand ver— bleiben den bis jetzt bestandenen Tarifsätzen unterworfen.
Alle übrige vorstehend nicht benannte Gewebe von Flachs, Hanf oder Heede, rein oder vermischt, zahlen 10 pCt. ad valorem als Ein—
sollen darin von 3,561, 200,000 Reis auf 2, 150,000,000, die der Konigl.
1038
gangs⸗-Abgabe, sind frei beim Ausgange und entrichten 25 C. per 100 Kilogr. als Transit⸗-Gebühr.
Spanien.
Bedingungen, welche im Spanischen General-Konsulat zu Hamburg . auch in allen übrigen) zur Ensicht des Publikums offen iegen. Desgleichen ward für St. Jago de Cuba ein Entrepot bewil⸗ ligt, auf gleichem Fuße wie das von Haßang; es hat sber die Regli— sation dieser Bewilligung, wegen Mangel eines passenden Lokals, bis jetzt noch nicht stattfinden können.
Von den über die Reduction der Spanischen Staatsschuld bei den Cortes schwebenden, zum definitiv gesetzgebenden Resultat bis jetzt nicht gelangten Verhandlungen hat die St. Z. schon vielfach an andern Stellen ausführliche Rechenschast gegeben.
. Französische Blätter loben die Oekonomie und Ein⸗ fachheit des neuesten von der Regentschaft den versammelten Cortes Die Kosten des Kriegs-Ministeriums
Portugal. vorzulegenden Staats⸗Budgets.
DVofhaltung von 88h, 000,000 guf 160,000,006 Reis reduzirt, und die Einkünfte der eingezogenen geistlichen Güter auf eine sehr zweckmäßige Weife für das Interesse der Steuerpflichtigen in Rechnung gestellt worden seyn. .
Nr. 6572 der Hamburger Börsenhalle-Zeitung enthält aus Brüs. sel einen Artikel folgenden wesentlichen Inhalts. „Man ersahrt aus offiziellem Wege, daß das die Waaren-Einfuhr in Portugal betreffende Dekret vom 18. April d. J. schwerlich in Kraft treten werde; es dürfte daher nützlich seyn, die jetzt wirklich stattfindenden Einfuhr— Tarifs-Sätze nachbenannter Artikel aniugeben:
Schweinefleisch 40 pCt. Gegerbte Kalbfelle 160 R. Papier 30 pCt.
Bohnen 100 R.˖ y. Alg.
Schminkbohnen 200 R.
Erbsen 15 pCt. bei einer Taxation von 360 R. pr. Alg. Superfeine Tucher 3200 R.
feine . . Mittel , . Covad. geringe . 609
Thee behält den alten Satz, darf aber nur in Portugiesischen Schiffen eingeführt werden.
Der Ausfuhr-Zoll für Portugiesische Produkte wird durchaus auf 1é pCt. ad vaior. gesetzt; doch ist dies noch nicht auf allen Ausfuhr— Plätzen in Kraft.
Ueberhaupt ist aber alles Vorbesagte nur provisorisch, in Erwar— tung eines definitiven, mit Zustimmung der Cortes zu erlassenden Zoll— Gesetzes.“
Italien. Rom. Die schon in unserm Artikel 18 (St. Ztg. Nr. Jö) vörläufig erwähnte Römische Bank wird jetzt, dem Ver⸗ nehmen nach, zur Ausführung kommen, und vielleicht in diesem Au⸗ genblick schon ihre Geschäfte begonnen haben. Framösisehe Blätter be⸗ haupten, daß sie mit einem Kapital von 2 Millionen Fr. baar fundirt seyn und bis zum Werth von 38 Mill. Fr Noten in Eirculation setzen würde. Man glaubt, die Päpstliche Regierung dürfte sie vortheilhaft für ihre Kredit-Opergtionen benutzen, und eine kürzlich stattgesundene a , nr Römischer Staats-Papiere wird dieser Aussicht zuge—
hrieben.
Toskana. Die vom 1sten v. Mab sigttgefundene Erhebung des Hafens von Livorno zum vollstandigen Freihafen ist bereits in Nr. 223 der St. Z. unter der Rubrik Florenz angezeigt worden.
K.
Berliner Börse.
Den 13. September 18346.
Amtl. Fonds- und Geld- Cours. Zettel. ( ανλG«c..ꝗ Com.) e, e, ,, g, , , Gent,
St. Desinsd - Sch. 4 S5 J 99 IHGrasñzhz k'os,. do. A J — 1026 ler. Engl. Anl. 18 5 — Q — Esthr. HPfandbr. A 10 .
br. Engl. Anl. 22.3 — — Iälomm. do. 4 106 br. Engl. Obl. 30 A2 953 9ou Kur- u. Neum. do, 4 163 166 hgrüm. Seh. d. Seeh. — 573 57. Sehlesische do. A 10661 — Kurm. Ohl. m. I. C.. A 99 — Rktst C. d. RK. u. N. — ] 72 — Neum. Int. Seh. do. AI 98 1 — Z. Seh. d. R. u. — 72
Berl. Studt - Obl. A 998 9231 —
Kijnigsb. do. 8985 — 1Iloll., voll. Duk. — 17 — Hlhing. do. 1 983 — Neue do. — 18 18
Hans? do. in Tn. 37 — IFriedriensd'or.. — 133 13. Wertpr. Pfandbr. A — 1007 Hiscouro- 3 *
Hie soCuιs.
Moe. αil.
Wechsel- Cours.
1 Amsterdam ..... J. — 11a k ö. 2 Alt. — Q 140 — J 300 Mk. Kur, 82 J 1517 151 1 1LSt. 3 Mt. 6 251 6 21 . 300 khr. 2 Mt. . — . 1350 HI. 2 Mt. — 1104 ugs bar. 130 FI. 2 Mt. 103 — R,, 100 ThJ. 2 Mt. 99] 99 J 1060 ThJl. 8 Tage 162 10623 Frhr. n wn, 199 Hi . 103 — 1 100 kbl. 3 Woch. 3069 — , . Kurz — 1 — Auswärtige Börsen. Amaterdam, 8 Septenhber. Niederl. wirk!l. Schuld 5I! 533 d0o. 974. Ausg. Sehuld 196.
Kanz - ill. 217 A3 Amort. 897. 353 71 Kuns. (v. 13312 97 Preustr. Prüm i,. Saucune 1013. do. A5 Aut. 975 Geaterr. 97 13. 33 Span. 365. 33 25.
Hamburg, 11. September.
Oerterr. S8; Motall. 99z. A3 do. 89 Bank-Actian 1250. Russ. kngl. 191. Kuss tloll. 95! Allet, iu umb. Ceri ug Lireurr-. brüm. Scheine 1135 Holn. 1307 Dün. 713. Holl. S3 v5. 2133 80 Span. 33 2. ASF 23.
St. Petersburg, 5. September.
London 3 Mt. 1083. Hmamhurg 3 Mf 933 Amst. 3 Mt. 5a] Paris 3 Mt. 1131. Siber-Kubel 388. 3 in B. A. —.
Königliche Schauspiele.
Sonntag, 13. Sept. Im Opernhause; Robert der Teufel, Oper in 5 Abth, mit Ballets. Musik von J. Meyerheer. (Hr.
Puerto⸗Ri at ein Entrepot erhalten unter . ö ö , ,. 3 ges f. Rihlr. 10 Sgr. r.
Poͤck: Bertram, als letzte Gastrolle. Dlle. Lutzer: Isabelle, alt
Gastrolle.) ö Preise der Plaͤtze: Sin Platz in den Logen des ersten Ran—
In Eharlottenburg: Richard's Wanderleben, Lustspiel in Abth, von G. Kettel. Hierauf; Der Platzregen als Eheproku— rator, dramatisirte Anekdote in 2 Abih,, von E. Raupach.
Montag, 15. Sept. Im Schauspielhause: Don Catlos, Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller.
Dienstag, 16. Sept. Im Schauspielhause: Guten Morgen Vielltebchen! Lustspiel in 1 Akt, von A. vp, Thale. Hierauf: Von Sieben die Häßlichste, Lustspiel in 3 Abth. und einem Vor— spiele, von L. Angely.
— —
Koönigstädtisches Theater.
Sonntag, 14. von Saragossa, oder: Pachter Feldtuͤmmels Hochzeitstag, Lust— spiel in 4 Akten, von Kotzebue. Vorher; Der Dachdecker, ko—⸗ mische Gemaͤlde in 5 Rahmen, von L. Angely.
Montag, 15. Sept. 2 Akten. Musik von Bellägi. Urlaubsreise zurückgekehrt, als Alaide wieder auftreten)
Dienstag, 16. Sept. Posse in 5 Akten, von L. Angely.
Noth, Posse in 1 Akt, von Baͤuerle.
NM eue Rü chrint nn
—
Paris, 7. Sept.
Inhaber zu uͤberreichen. Der Koöͤnig ließ die Deputation s⸗ gleich vor und wurde von Herrn Cailleux in folgender Weist angeredet: „Sire, wir erscheinen im Namen aller Besitzer Spanischer Renten, die durch den verderblichen Plan des Gra⸗ fen von Toreno ins Elend gestuͤrzt worden sind, um Ew. Ma sestaͤt zu bitten, gegen eine unwuͤrdige Beraubung zu vertheidigen.
als die Privarleute das Recht, sich demselben zu entziehen. Schande und Ungluͤck dem, der es zu verlätzen wagt. Inmitten der Ruhe und des Friedens, ohne die Fosgen der fuͤrchterlichen Verzweiflung zu bedenken, in die man sie stüͤrzt, schlägt man ganz kalt⸗ blutig vor, rechtmäßigen Gläubigern das Ihrige zu entreißen, das sie mit einem um so größeren Vertrauen erworben haben, als es auf der Spanischen Ehre beruhte, die so alt ist wie die Welt; es ist dies eine Beirüzerei, die man nicht ungestraft im Ange— sicht des civilisirten Europa's ausüben sollte; und es wird da— durch das noch tuͤrzlich von Herrn Martinez de la Rosa erlas— sene Manifest Luͤgen gestraft. Sire, Ew. Masestät haben mit England, Spanien und Portugal einen Quadrupel-Vertrag ge— schlossen; dieses Buͤndniß hat nicht allein den Krieg oder die Vertheidigung eines oder des andern Staates zum Zweck, es stellt auch während des Friebens eine wahrhafte Solidarität zwischen den Boͤlkern fest. Kann Spanien bei diesem Zustand der Dinge aus eigener Machtvollkommenheit und ohne oie Zu⸗ stimmung sriner Verbuͤndeten gewaltthätige Maßregeln ergreifen, die in dim Handel und Gewerbfleiße Frankreichs eine allgemeine Um valzung hervorbringen wurden? Die Einmischung Ew. Maj. kann ums allein vor einem soichen Unheile schuͤtzen; wir erflehen dieselbe mit der ganzen Eueigie des Unglücks und mit dem vollen Vertrauen, welches Len Franzesen die hohen Tugenden und dit aufgeklärte Weisheit des Monarchen, der sie regiert, einflö ßen.“ — Die Antwort des Königs wird von den Blättern nicht mit— getheilt. alle Details in cieser Angelegenheit nachdruckt) bemerkt nut— „Der Konig, welcher die Kommissarten mit ungemeinem Wohlwel— len aufnahm, antwortete auf die Rede des Herrn Cailleux, er hoffe, daß der Plan des Herrn von Torend Modificationen erleiden
wuͤrde, daß sein Boischafter energ sche Reclamationen gemacht&
habe, und daß der Botschafter Englands in demselben Sinne gehandelt haben weide“ — Diese Audienz beim Koͤnige hat zu dem bedeutenden Steigen der Spanischen Papiere an gestriger Boͤrse Anlaß gegeben.
Die Regierung hat gestern keine Nachrichten von der Spa— nischen Gräͤnze erhalten. Aus St. Sebastian, 1. Sept., werden Aus uͤge einer Depesche m tzgetheilt, welche der Kommandant von Tolosa an den Gouverneur von St. Sebistian gerichtet hat,
Hiernach war Jaureguy am 27. August zu St Estevan. Rodil
hatte sich von Lecumberh nach Azcarate zu in Bewegung ges zt. Lorenzo sollte mit zwei Divisionen zu Ataun ankommen. Vier Va— taillone Navarreser, die mit Zamalicarreguy bei Segura stan— den, haben sich in zwei Co ps getrennt, wovon eins bei Zal— duendo kampirt, das andere nach Navarra marschirt ist. Tau— send Insurgenten waren am 1. Sept. uͤber die Bruͤcke von Aa— doain gekommen, alle in der größten Erschoͤpfung, viele darum— ter vervundet und erlahmt.
Das Spanische Biatt el Vapor vom 29. August giebt den Inhalt der am 15. August zu London unterzeichneten vier Zusatz Artikel zum Quadrupel⸗ Allianz ⸗Vertrag. Frankreich ver⸗ spricht Maßregeln, den Insurgenten die Zufuhr von Kriegs-Ve— darf abzuschneiden; England verbindet sich, Waffen und Mäni— tion zu liefern und noͤthigenfalls auch eine Foste zu stellen; Portugal will mitwirken.
Frankfurt a. M., 10 Septbr. 1009 140. 4proc. 90? 905 23poc. 533 1proc. 23 Br. Bank-Actien 1512 1510 Part. Obtig. 1681. 1389 Loose zu 140 Gulden 2063. Br. Preuß. Praͤm.⸗ Sch ö6r 564. do. 4proc. Anl. 933 Br. Holl. 5proc. Dbl. von 1832 g rr. v6 i Poln. Voose 65. 653. Hproc. Spnan. Rente 38. 371. Jpeoc. do. 26. 261.
Redüäeteunr Cott ed.
Gedruckt bei A. W. Hayn.
Sept. Zum erstenmale: Die Belagerung
Die Unvekannte, römantische Oper in Dile. Hähnel wird, ven ihrer
Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten, Hierauf: Der Freund in der
ꝛ ; t. Gestern Vermittags begab sich eine ron den Vesitzern Span scher Renten ernannte Kominission nach St. Cloud, uin dem Koͤnige die mehrer naͤhnte Bitischrist jener Fonds⸗
ihnen Beistand und Schutz zu leihen, und sie g Sire, es giebt ein Gesetz der Ehre und der Rechtschaffenheit, welches die ganze Gesellschaft beherrscht; die Staaten haben eben so wenig
Der Messager (dem das Journal des Débats
Oesterr. 5proc. Metall.
preußis
Allgemeine
tu f S⸗.
tit ung.
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Berlin, Montag
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D en 15 ten
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Amtliche Nachrichttn. e 498 *
Der Dr. Meven ist zum außerordentlichen Professor in der philosophischen Fakultat der hiesigen Universität ernannt. Der bisherige Land- und Stadtgerichts-Assessor Koch ist um Justiz⸗Kommissarius bei dem Land, und Stadtgerichte zu r na und zugleich zum Notar im Bezirke des Ober Landes⸗ gerichts zu Hamm bestellt worden. Dm Muͤhlenbauwerkmeister W. Bernhardt zu Halle a. d. Saale ist fuͤr den Zeitraum von Acht hintereinander fol⸗ genden Jahren, vem 1. September d. J. an gerechnet und den ganzen Umfang des Staats, ein Patent auf eine durch Zeichnung und Beschreibung nachgewie— sene Vorrichtung zum Enthuͤlsen von Huͤlsenfruͤchten, so weit dieselbe fuͤr neu und eigenthuͤmlich erachtet worden, ertheilt worden.
Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung
zu Magdeburg ist der Prediger Alexander Mein— hard in Groß-Chuͤden zu dec erledigten evangelischen ersten Pfarrstelle in Betzendorf berufen, ferner der Kandidat des Pre— diatamts, Ludwig Fleischer, zum evangelischen Prediger in Böhne, und der Kandidat Heinrich Schmidt zum evangeli— schen Prediger in Beendorf und Schwanefelo ernannt worden.
Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Staats, und Kriegs-Minister, General Lieutenant und Gene⸗ ral ⸗Adsutant, von Witzleben, von Treptow a4. d. R.
Se. Excellenz dar General der Kavallerie und kommandi— rende General des Vlllten Armee-Corps, von Borstell, von Staraardt.
Se. Excellenz der Koͤnigl. Wuͤrttembergische General, Lieu⸗ tenant und General-Inspecteur der Kavallerie, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf von Bismarck, von Stuttgart.
Der Pair von England, Koͤnigl. Großbritanische Geheime Rath, außerordentliche Gesandie und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf von Minto, von Dressen.
Zeitungs-Nachrichten. Re n g an d
Rußland.
— — St. Petersburg, 3. Sept. Das Koͤnigl. Preuß. Detaschement, aus 17 Offizieren und Z8 Unteroffizieren und Ge⸗ meinen bestehend, welches die ehrenvolle Bestimimung erhalten hat, bei der Enthuͤllung des unserm verewigten Kaiser Alexander errichteten Denkmals zugegen zu seyn, und zu dem Ende am 26. v. M. mit dem Dampfschiffe „Alexandra“ von Lubeck abgegan— gen war, ist, nach einer zwar im Ganzen aluͤcklichen, jedoch durch widrige Winde und eine unterweges am Dampfkessel nothwendig gewordene Reparatur verzoͤgerten Fahrt, am 3isten im besten Gesundheits-Zustande hier eingetroffen und mit der herzlichsten Gastfreundschast empfangen worden. Dem Offizier⸗Corps dieses Detaschements ist bereits die Ehre zu Theil geworden, JJ. KK. MM., so wie den uͤbrigen Mitzliedern der Kaiserl. Familie vor— gestellt zu werden.
— — St. Petersburg, 6. Sept. Se. Majestaͤt der Kaiser werden gleich nach dem Alexander-Newsky-Feste eine Reise durch mehrere Provinzen des innern Reichs unternehmen, auf welcher Sie auch das in den Weiß-Russischen Gouverne— ments und bei Wilna kantonnirende erste Armee-Corps insoizi—⸗ rin duͤrften. Ihre Majestat die Kaiserin werden um die selbe Zeit eine Reise nach Berlin zu einem mehrwoͤchenilichen Besuch dei Ihrem Erlauchten Vater antreten. — Zwei Gegenstände ziehen jetzt in umerer Kaiserstadt die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich und erfreuen sich zu allen Tagesstunden der zahlreichsten Frequenz des Publikums; die beregte Alexander-Saͤule und Bruͤlloff s — eines vaterländeschen Kuünstlers — meisterhaftes Tableau: „der letzte Tag in Pompeji.“ Erstere, auf dem Schloßplatze, praͤsen⸗ tirt sich nun seit dem Juni — bis auf ihre Basis — in ihrer ganzen kolossalen Große und prachtvollen Ausfuhrung unverhuͤllt den Blicken der sie ununterbrochen umgebenden Zuschauer Gruppen; letzteres befindet sich vorläufig in der Eremitage des Kaiserlichen Winter Palas, wo es in den letzten Wochen täglich für unser gebildetes Publikum ausgestellt war. — Das in der Umgebung der Residenz auf Actien begründete, im vergangenen Fruͤhjahre erst zur Vollendung gebrachte neue Etablissement kunstlicher Mi⸗ nerakwasser hat sich im Laufe dieses Sommers, unter der Be⸗ guͤnstigung einer anhaltend schoͤnen und milden Witterung, einer sehr zahlreichen und brillanten Frequenz des Publikums zu er— freuen gehabt; selbst Ihre Kaiserlichen e nat. wuͤrdigten das⸗ selbe ihrer wiederholten Besuche. Wahrend der in den Morgen⸗ stunden abgehaltenen Brunnen Kur spielte ununterbrochen die Mu⸗ sik des Garde Corps auf der an das Etablissement gränzenden Wiese. Erst seit vorgestern hat sich eine kuͤhlere Witterung bei uns einge⸗ stellt und einige momentane Regenschauer haben den ausgetreck⸗ neten Boden zu befeuchten begonnen; bis dahin hatte einen gan, zen Monat hindurch bei voͤllig heiterm und wolkenlosem Himmel eine unerträgliche Hitze — täglich zwischen 20 — 4 Grad Réöau⸗ mur im Schatten —, die sich selbst in den Nachtstunden nur wenig minderte, mit anhaltender Duͤrre geherrscht. Man hegt
in dieser Bezichung die groͤßten Besorgnisse fuͤr das zum Theil noch auf den F lzern stehende Sommer-Getraide und Gemuͤse.— Moskau ist zum zweitenmal von einer Feuersbrunst heimge— sucht worden, die aber zum Gluͤck nicht den Umfang der stuͤ⸗ Letztere entstand am 2östen vergangenen Mo—
hern gewann.
nats um 8 Uhr Morgens und erreichte schon um à Uhr dessel⸗ ben Nachmittags ihren gaͤnzlichen Stillstand, nachdem sie in ei— nem der belebteren und besfseren Stadtiheile, im Rogosch'schen, 150 Gebäude und eine Kirche in Trummer verwandelt hatte. Zur schnellen Ausbreitung des Feuers trug auch diesmal die vor— herrschende große Duͤrre das meiste bei. — Uebrigens haite sich auch die Wätterung dert drei Monate hindurch uͤberaus schon erhalten. Dir anmuthige Ort Neskutschnoje, Petrowsk mit sei⸗ nen erzöͤtzenden Schauspielen, Feuerwerken und aerostatischen Vorstellungen, die Rennbahn auf dem Petrowskifchen Felde, die wilde Thierhetze hinter der Barrüäre von Rogosch, die mit Musik begleiteten Promenaden im Garten des Kremml und auf dem Twerschen Bouleward, vor allen aber der durch die Menge sei—⸗ ner interessanten Gegenstaͤnde die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich ziehende, den Besuchen des Putl kums freigestellte Garten des Herrn von Ostaschewsty, der in seinem Raume einen Thier⸗ garten, eine Eremitage, einen Minerven Tempel, mehrere länd- liche Hutten, ein in allen seinen Theilen uͤbergus geschmack voll und mit reicher Pracht ausgesuͤhrtes Italiaͤnisches Haus, eine Menge merkwürdiger Statuen und andere anzishende Gegen⸗ stande birgt, waren die von den Bewohnern Moskau's während der schoͤnen Jahreszeit vorzugsweise besuchten Oerter, in welchen sie einen steten Wechsel der unterhaltendsten, der Jahreszeit ent— sprechenden Vergnuͤgungen fanden. — Aus Wilna schreibt man uns vom 16ten v. M.. „Im Laufe des Juli herrschte bei unse, rer Kaufmannschaft eine ungewohnliche Thaͤtigkeit. Ein großes Militair-Lager, das um diese Zeit vor der Stadt fuͤr mehrere Truppen -Eorps errichtet ward, noͤthigte die Kaufleute zur Anwendung besonderer Fuͤrsorge, um verschiedenartige Waaren?Vorräthe aus Riga und anderen Orten zu be⸗ ziehen. Kolonial Waaren wurden von ihnen fuͤr diesen Be⸗ huf in den ansehnlichsten Quantitäten verschrieben. Feine Tuche c, vornehmlich aber Kriegs-Material, fanden bei ihnen den er⸗ wünschtesten Abgang. Bei Ankunft der Truppen stiegen anfaͤng⸗ lich die Getraide-Preise, fielen aber bald wieder auf ihren fruͤ⸗ hern Preis.“ — us Ehina sind unserm Finanz- Minssterium kuͤrzlich von dem dies seitigen Graͤnz / Zoll⸗Aufseher, Golaͤchowsty, in Kjächta nachstehende interessante Objekte uͤbersandt worden, die von einem nicht geringen Grade der Industrie der Chinesen zeugen und von dem Dsargutschi (Graͤnz-Befehlshaber) aus Pering dem Letz:tern zugestellt waren: Zehn Cocons von Sei⸗ denwürmern, unter ihnen sieben weiße und drei gelbe, begleitet mit nachstehender Noiiz des Dsargutschi; „Man beschäͤftigt sich bei uns in Peking mit der Kultur der Seidenwuͤrmer nicht des Gewerbes wegen, sondern sie wird nur von wenigen vornehmen und reichen Ehinesen allein der Lust ad Neugier halber betrie⸗ ben. Das Klima und der Boden um Peking sind uͤbrigens dem Fortkommen der Maulbeerbaäͤume bei weitem nicht so auͤnstig, als die suͤdlichen Gouvernements des Chinesischen Kaiser⸗Staats, in welchen die Kultur besagter Baume, die Erhaltung und Pflege der Wuͤrmer, nicht die Halfte der Fuͤrsorge als in Peking er— fordert; auch sind die aufgetragenen Farben unweit lebhafter und glanzvoller, als die in Peting gewonnenen.“ Zwirn aus einer besondern Flachsart erzeugt, deren seidenartige Weichheit, Feine und Starke unsere Regierüng zu dem Wunsch bewogen hat, sie auch in unserm Klima heimisch zu machen. In dieser Beziehung sind Anordnungen getroffen worden, Samen von dieser Pflame zu erhalten. Sie findet sich in Nord⸗China, vornehmlich in den Gouvernements Tscht-li, Baodin und Schaän⸗kung, die netz foͤr⸗ mig gestaltete Rinde eines Baumes, der in China Zsun heißt; die' aus dieser Rinde verfertigten Stricke sind außerordentlich stark und von einer fast unzerstoͤrbaren Dauer Je langer sie im Wasser liegen, desto stärker werden sie, wobei fie keinesweges gleich unserm Tauwerk in Theer err ante u werden brauchen. Nach Kjächta kommen diese in China gefertigten Stricke mit um welche sie gebunden werden, in großer Menge. In China flicht man aus besagter Rinde eine Art Schuhe, mit denen man feuchte und sumpfige Oerter bequem passirt, auch nach Mustern brodirte Teppiche, welche in den Al⸗ leen der Gärten reicher und vornehmer Chinesen ausgebreitet werden, wenn sie bei Regenwetter spazieren gehen, endlich noch Fliegenwedel zur Verjagung der Insekten waͤhrend feuchten Wet⸗ ters. Diese Rinde gewahrt auch heilsame Dienste in der Me⸗ dicin. Die Chinesen pulverisiren sie zur Asche, schuͤtten sie so in eine bestimmte Quantitat Wassers und bedienen sich dieses Trauks mit wesentlichem Nutzen gegen Steinbeschwerden ꝛé. Fast alle Provinzen China's sind mit dieser nuͤtzlichen Baumgat⸗ tung bedeckt. Der Baum besitzt weder Fruͤchte noch Bluͤthen, sondern vermehrt sich nur durch Ableger und Propfreiser. — Auf demselben Wege erhalten wir einige interessante bis jetzt noch wenig gekannte Nolizen uͤber den Chinesischen Handels . Be⸗ trieb in den Russisch-Chinesischen Graͤnzorten Kjachta und Mai⸗ madschin. „Letzteres, — heißt es darin — dem Russischen Kjaͤch⸗ ta gerade gegenuͤberliegend, ist der Chinesische Haupt⸗Handelsort fuͤr Rußland und vom ersteren nur 236. Schritte entfernt. Zwi⸗ schen beiden Orten ist die Reichs -Granze zwischen Rußland und China gezogen. Zwar in einer Sandfsäche erbaut, ist Maimad⸗ schin doch ein sehr regelmäßiggs Städtchen, das gegen 170 Hau⸗ ser zahlt. Hier wie in Kjaächta widmet sich alles den Handels⸗ Operationen, die vorzuͤglich fuͤr das Asiatische Rußland wichtig und ausgedehnt sind. In dieser Ruͤcksicht sind auch fast alle
auser im Städtchen mit Buden und Magazinen angefuͤllt. Der Bev kerung desselben stehen mehrere Aelteste, — von den Chinesen Zehn- und Hundertmaäͤnner genannt,. die die Bevbl⸗ kerung allemal nach ihrer abgelaufenen Dienstfrist aus ihrer eige⸗ nen Wäte wählt, vor. An den Stadtthoren angeschlagene Re⸗ gierungs-Anzeigen bringen ihre Namen zur allgemeinen Kunde. Buf diese Weise wird Lie ganze buͤrgerliche Polizei⸗ Verwaltung in allen Städten und Dorfschaften China's gehandhabt. Stadt⸗ und Dorf-Gemeinden zerfallen dort in Vereine von hundert, diese wieder von zehn Koͤpfen, ersteren stehen die Hundert, letz, teren die Zehnmänner vor, welche beide die Bevoͤlkerung aus ihrer Milte erwählt. Die wenigsten den Graͤnzhandel uͤber
den Theeballen,
Kjaͤchta betreibenden Chinesen sind in Maimadschin persoͤnlich an⸗
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wesend. Sie halten fur diesen Behuf dort nach Maßgabe ihres Geschaͤfts- Umfanges einen, zwei, bisweilen auch drei Commis/ denen sie das zum Handels-UÜUmsatze erforderliche Kapital anver⸗ trauen; statt eines Fixums erhalten diese gewisse Procente vom ganzen Jahrgewinn, welche die Chinesen Handelstheile nen⸗ nen“ SBiefer' Umstand erhielt bis jetzt unsere dortigen Kauf⸗ leute in der irrigen Meinung, als ob die Chinesen ih— ren Handel in Compagnie betrieben, was aber keineswe⸗ ges der Fall ist. Die Chinesischen Kaufleute pflegen den jahrlichen Gewinn unter sich zu iheilen, der urspruͤnglich fuͤr den Handels-Betrieb begründete Fonds bleibt aber im⸗ mer unverletzt. Der Mehrtheil der den Kjäͤchtaschen Graͤnz⸗ Handel beirzibenden Chinesen kömmt aus dem Gouvernement Schan. Si. Dieser Handel wird nur in den drei Wintermong—⸗ ten: Dezember, Januar und Februar betrieben.“ — Nichts naͤ—¶ hert die Nationen wohl so sehr einander, als der Handel; nichts bewirkt schneller und zuverlässiger die Sitten⸗Milderung, selb st der raubfüchtigsten und wildesten Vöoͤlker, als Handels -Perbindun⸗ gen mit cn igen, sie zähmen ihre Wildheit und bereiten sie allmälig zur Kultur vor. Die in den Felskluͤften des Kaukasus ,. Tscherkessen und andere Bergvolker⸗ Stamme, so be— annt durch ihre steten raubsuͤchtigen Ueberfaͤlle, fangen allmalig an, in Handels⸗Verbindungen mit den ihnen benachbarten Rus⸗ sen zu treten. Zwar ist dieser Handel bis jetzt noch unwichtig, doch darf man in der Folge hoffen, daß er zu gegenseitigem Vortheile bei⸗ der Theile eine groͤßere Ausdehnung gewinnen und einen unbezweifelt wichtigen Einfluß auf die Sitten der Bergvsöͤlker haben wird. Im vergangenen Jahre betrug der Umsatz im gegenseitigen Han⸗ dels-Umtausch zwischen den Russen und Berqvolkern in der tem— porairen Quarantaine⸗Anstalt zu Anapa fast 14,000 Rub. Banco. Der von den ersten ,,. Artikel war Lastvieh, von den letztern dagegen Linnen- und Baumwollen⸗Zeuge, als: Nanking, Mitkal 1c. Jemehr die Russische Bevoͤlkerung in Anapa zuneh⸗ men wird, einen um so größern Umfang wird auch dieser Tausch⸗ Handel gewinnen.
Fe ank ee i ch.
Parts, 7. Sept. Der Koͤnig arbeitete gestern in Saint⸗ Clous mit dem Großsiegelbewahrer und begab sich darauf nach Versailles. .
Das heutige Bulletin uͤber den Gesundheits⸗Zustand des Marschalls Gerard lautet: „Der Marschal ist noch immer sehr seidend, die Nacht ist schlecht gewesen; die Schmerzen verdoppeln sich immer bei Nacht. Am Tage hat er mehr Ruhe.“
Die (gestern erwähnte) Bittschrift der hiesigen Inhaber Spanischer Renten an den Konig lautet folgendermaßen: „Sire, Zwanzigtausend Franzoͤsische Familien, die ihr Geld in Spani— schen Papieren angelegt haben und durch das Verderben, wel—⸗ ches ihnen droht, zur Verjweiflung gebracht worden sind, kom⸗ men mit Vertrauen, Ihnen ihre Lage auseinander zu setzen und ihre Wuͤnsche vorzutragen. Das Gesetz, welches fuͤr den Pri— vatmann gilt, muß auch fuͤr den Staat gelten; die Ehre ist Al— len Pflicht, eine Regierung hat so wenig das Recht, dawider zu handeln, als der unbedeutendste Privatmann; wie laßt es sich daher begreifen, daß in den ersten Tagen einer neuen Regierung, wahrend des Friedens, inmitten der ihr dargebotenen Reichthuͤ⸗ mer Europa's, ein Ministerium es wagen konnte, einen Banke⸗ rott vorzuschlagen? Gegen wen handelt es feindlich, gegen die Auslaͤnder, die es beraubt, oder gegen die Nation, die es ent⸗ ehren will? Wenn Spanien glaubt, daß es sich uͤber die ur— spruͤnglichen Agenten seiner finanziellen Operationen zu be⸗ klagen habe, so moge es dieselben direkt angreifen, die Tribunale werden uber sie richten; aber hat man das Recht, Andere zu betrugen, weil man selbst betrogen worden ist? Sire, als Sie den Quadrupel⸗Allianz⸗ Traktat zur offentlichen Kenntniß brachten, glaubten wir, darin die Bekraͤftigung unserer Rechte zu erblicken, wir mußten dies um so eher glauben, als es uns 'schien, daß Spanien fortan mit Zuversicht jene verfas⸗ sfungsmäßige Bahn betreten koͤnne, deren Macht in der Recht— lichkeit besteht. Wer hatte es auch voraussehen konnen, daß eine mit Frankreich verbuͤndete Regierung es sich gleichsam zur Aufgabe machen wuͤrde, Franzoͤsischen Unterthanen zu schaden? Sire, seyen Sie unser Schutz, unsere Zuflucht; Ihr Beistand allein kann uns vor einem fuͤrchterlichen Ungluͤck bewahren, wir erflehen ihn als eine Gnade, wir werden ihn als eine Wohlthat annehmen. Wir sind ꝛc. (Folgen 3050 Unterschriften.“
Auf außerordentlichem Wege sind hier Briefe und Zeitun⸗ gen aus Madrid bis zum 30. August eingegangen. In der Prokuradoren ⸗ Kammer hatte die revolutionnaire Partei immer noch ein entschiedenes Uebergewicht, und, dem Ministerium zum Trotze, gelang es ihr, sehr energische Motionen zu Gunsten der Preßfreiheit, der persoͤnlichen Freiheit, der Gleichheit vor dem Gesetze c. durchzusetzen. Die Finanz, Kommission hatte ihren Bericht noch nicht beendigt, indeß glaubte man, daß sie ihn in wenigen Tagen abstatten wurde.
Den neuesten Nachrichten aus Bayonne zufolge, dauern die Haussuchungen daselbst fort. Neuerdings sind die Weh⸗ nungen der Herren von Lalande und Saubot, von denen man vermuthete, daß sie mit dem Banquier Jauge in Korrespondenz gestanden, durchsucht worden.
Der Courrier fran ais will wissen, daß vorlaufig Herr von Bearn als Geschaäͤftsträger nach Neapel gehen wuͤrde, in— dem der Baron Billing als solcher abberufen worden sey und der General Sebastiani den Gesandtschaftsposten daselbst wahr—⸗ scheinlich gar nicht antreten werde.
In den westlichen Provinzen soll im nächsten Fruͤhjahr das Milüair bei dem Bau der neuen Heerstraßen beschäͤftigt wer— den. Der Temps lobt die Minister des Krieges und des In— nern, daß sie sich endlich zu dieser Maßregel entschlossen hatten.
Der Rath beim Königl. Gerichtshofe zu Amiens, Herr Dutrone, hat den Auftrag erhalten, sich nach Algier zu begeben, um den Zustand des dortigen oͤffentlichen Unterrichts zu unter— suchen und der Regierung Vorschläge zur Verbesserung desselben
zu machen.