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Ihre Majestaͤt die verwitwete Koͤnigin Karoline wird mit Ihrer Kaiserlichen Hoheit der Frau Erzherzogin Sophie von Desterreich am 16. Sept. von Biederstein nach Tegernsee abge⸗ hen, woselbst Se. K. K. H. der Erzherzog Franz Karl von Oe— sterreich am 20sten d., erwartet wird, um sich am 1. Oktober mit seiner Gemahlin nach Wien zuruͤckzubegeben. Hier sind neuerdings 26 junge Griechen angekommen, welche in hiesigen Instituten ihre Ausbildung erhalten sollen.
Frankfurt a. M., 9. Sept. (Schw. Merk.) Obgleich die Meßgeschaͤfte die kaufmännische Thaͤtigkeit auf htestgem Han— delsplatze vorzugsweise in Anspruch nehmen, so hoͤren die stets noch mehr fallenden Course der Spanischen Paplere doch nicht auf, einen der Haupt Gegenstaͤnde des Tagesgespraͤchs abzugeben. Es muͤssen außerordentlich viele Menschen hier bei dieser Ange— legenheit betheiligt seyn, und nicht bloß eine Menge Banquiers und Staats-Papierhaͤndler, sondern auch eine Unzahl groͤßerer und kleinerer Kapitalisten und Rentiers. Die Verluste, die hier bei der Speculation in Spanischen Fonds erlitten worden sind oder besorgt werden, werden in der That als ungemein bedeu— tend angegeben. Die meisten haben sich durch den Vorgang eines großen Banquierhauses zu dieser Speculation verleiten lassen, da man voraussetzte, jenes Haus muͤsse von der Lage der Dinge und den Ver— häͤltnissen in Spanien gehoͤrig unterrichtet seyn, um sich in so be— traͤchtliche Geschaͤfte in dieser Hinsicht einzulassen. Diesmal aber ist gedachtes Haus selbst getäuscht worden, und hat selbst Mil— lionen zu beklagen, die bei diesem Geschaͤfte verloren gehen. Man wußte, daß die Regierung der Koͤnigin Geld beduͤrfe und zu An— lethen ihre Zuflucht nehmen muͤsse, konnte daher nicht anders annehmen, als daß sie vor Allem darauf bedacht seyn durfte, ihren Kredit aufrecht zu erhalten. Wirklich stand der Graf To⸗ reno auch schon in Unterhandlung uber ein von der Spanischen Regierung aufzunehmendes großes Anlehen, und das angefuͤhrte
Haus war sogar auf dem Punkte, ein Anlehen von nicht weni— ger als 109 Millionen Piaster zu 80 pCt. mit demselben abzu— schließen. Aber diese ganze Verhandlung wegen Kontrahirung einer Anleihe scheint von Span. Seite gar nicht Ernst gewesen zu seyn, und diente nur dazu, ein ansehnliches Steigen der Span. Vales zu bewirken. Die Spanische Finanz-Verwaltung hat aber in Ge— meinschaft mit andern Banquier-Häusern diese guͤnstigen Ver— haäͤltnisse benutzt, um eine ungeheuere Quantität von Spanischen Effekten im Auslande zu hohen Coursen an den Mann zu bringen. Es wurde diese Speculation so geschickt von Madrid aus gelei— tet, daß man im Auslande keine Ahnung von dem wahren ande der Sache halte, so daß ein Menge großer und kleiner Banquier⸗Haäuser in England, Frankreich und Deutschland noch immer fortfuhren, Lieferungen von Spanischen Papieren zu einem hohen, kuͤnstlich gesteigerten Course zu versprechen, waͤh— rend man in Madrid im Geheimen mit einer Reduction der— selben umging. Man schätzt die Summe dieser im Auslande zirkulirenden und verkauften Papiere auf 7 — 800 Millionen, woraus man die Große er Summen abnehmen kann, welche bei dem plötzlichen Falle der Spanischen Effekten dort haben ver— loren gehen muͤssen.
Ungeachtet der gleichzeitigen Messe in Offenbach faͤngt die hiesige Herbstmesse seit einigen Tagen an, sehr lebhaft zu wer— den. Wie man hort, haben die Großhaͤndler in Englischen und Franzoͤsischen Waaren bereits gute Geschaͤfte gemacht. Der De— tailhandel wird ohnehin durch die ungemein große Anzahl von hier anwesenden und durchreisenden Fremden sehr belebt.
— — Frankfurt a. M., 13. Sept. Diese ganze Woche uͤber war das Geschaͤft in Staats-Papieren sehr lebhaft. Es wurden in Oesterreichischen, Hollaͤndischen und Syanischen Effekten ansehnliche Umsaͤtze gemacht, owohl gegen baar, als auf Lieferung. Guͤnstige Nachrichten und sieigende Notirungen, welche bis gegen Mitte der Koche von Amsterdam und Paris einliefen, veranlaßten bedeutende Baar-Ankause, besonders in den Metalliques, Actien und Integralen. Am 11 Sept. Vormittags zahlte man schon fuͤr proc. Metall. 80), für Actien 1511 — Integrale 0 ,. — Auch wurden 5 proc. Span. bis auf 38 getrieben An der Boͤrse aber fielen letztere wieder um 1 pCt. und darum gingen auch die uͤbrigen Papiere etwas flauer. Das Geschaͤft in den Spanischen Fonds war die ganze Woche uͤber sehr und am meisten in Bewegung; es wurden große Summen umge— setzt. Da inzwischen die aus Madrid erwarteten Berichte uͤber die deftnitiven Finanz⸗Maßregeln noch ausblieben, so gingen die pCt. wieder auf zöz t, die 3pCt., welche schon 263 erreicht hatten, auf 255. Die unverzinsliche Schuld war gesucht, namentlich die Eng⸗ lischer Emission, wozu mehrere Aufträge am Platze waren. Auch in Cortes⸗-Bons wurde Einiges zu z83 ü An gethan. Von den übrigen Stagts-Papieren waren Preußische Staats⸗Schuld⸗-Scheine und Darmstaͤdtische 89 Fl⸗Loose zu etwas anziehenden Preisen ge— sucht. Im Wechselhandel war ziemliches Leben zu gewahren. Am— sterbam, Berlin, Leipzig und Hamburg sind fortwährend gesucht; die andern Devisen eher ausgeboten; der Hiskonto neigt sich immer mehr zum Heruntergehen gutes Papier ist ju 23 2 3pCt. willig zu
ylaciren. Schweiz.
Basel, 9. Sept. Die Regierung ist durch ein Schreiben des Landrathes von Uri von dem Ungluͤcke in Kenntniß gesetzt worden, welches letztern Stand durch die bekannten Natur- Er— ereignisse heimgesucht hat. Derselbe wendet seine volle Aufmerk— samkeit und Thaͤtigkeit auf die Herstellung der Straße und Ein— dämmung der Reuß; noch sey eine amtliche Schaͤtzung des Scha— dens unmoͤglich; vielleicht befinde er sich spaͤter im bedauerlichen Falle, seine Miteidgenossen um thaͤtige Beihuͤlfe angehen zu muͤs⸗ sen. — Auch der Staats-Rath v. Tessin hat die traurigen Fol⸗ gen der Wasserfluthen näher berichtet, jedoch zugleich die Hoff— nung ausgedrückt, in einer geringen Zahl von Tagen den groͤß— ten Theil der Gotthardtsstraße fuͤr den Handel wieder herstellen zu konnen.
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Florenz, 65. Sept. hre Maj. die verwittwete Koͤnigin von Neapel, Mutter unserer Großherzogin, ist gestern von Lucca hier eingetroffen und heute in Gesellschaft der Großherzoglichen Familie nach der Koͤnigl. Villa del Poggio abgegangen.
Der Vesuv hat in den Tagen vom 27sten bis zum 29sten v. M. ducch seine zahlreichen Eruptionen den Einwohnern von Neapel wieder ein großartiges Schauspiel dargeboten.
Rom, 30. August. (Allgem. Zeitung.) In unsern Geld-Angelegenheiten scheint man noch immer nicht im Reinen zu seyn, da wiederum behauptet wird, die Negierung beabsichtige eine neue Anleche, um feuͤhere Schulden zu tilgen. Daß die Regierung keine Schuld unter solchen harten Bedingungen kon— trahiren wird, wie die vor drei Jahren, als sie in großer Verle⸗ n genheit war, ist gewiß, nachdem ihr in der letzten Zeit von meh— reren Seiten her die vortheilhaftesten Bedingungen angeboten worden sind. Da der Baron Rothschild aus Neapel nächsten Monat hier erwartet wird, so wollte man dessen Ankunft hier— mit in Verbindung bringen, was sich aber nur auf Vermuthung grandet, da, wenn eine Anleihe gemacht wird, diese eher mit Eiglschn Hänsern abgeschlossen werden duͤrfte. In Paris wur—
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rers und eines Bevollmaͤchtigten des Hauses Rothschild, wieder⸗ um 280,000 Fr. von der fruͤheren . . Man meldet uns zum Winter viele Fremde an, und unter diesen mehrere Große, so wie viele ausgezeichnete Privatleute aus allen Laͤndern. Die spekulativen Roͤmer sehen wieder froh einer reichen Geld⸗Aerndte entgegen; denn wenig thun und doch gut leben, ist ihre Haupt-Tendenz. Hierin ist der Neapolitaner anders, welcher bei seinem Dolce far niente sehr mäßig in sei⸗ nen Beduͤrfnissen ist.
Eine Verordnung, durch welche das Gewicht des Brodes, von der weniger guten Qualitaͤt, veraͤndert wird, und womit die Baͤcker großen Mißbrauch trieben, erzeugte unter der Klasse der ärmeren Einwohner großes Murren, weil das Brod kaum genießbar ist. Die Leute sind hier gewohnt, dergleichen Klagen unmittelbar vor den Papst zu bringen, indem sie, wenn er aus— faͤhrt, ihm ihre Unzufriedenheit zurufen. Man sagt, einer sey so dreist gewesen, ein solches Brod in den Wagen des Papstes zu werfen. Ohne die Wahrheit davon zu verbuͤrgen, ist dies fuͤr Jeden, welcher den Charakter der Roͤmer kennt, ganz wahr—
scheinlich. Indessen schritt man in der vorigen Woche zu der Verhaftung eines Menschen, welcher sich durch beleidigende Worte gegen den Papst vergangen hatte.
Am 27. August hatten wir hier, wie in ganz Ober⸗-Italien und in der Schweiz, eine Witterung, wie sich noch Niemand erlebt zu haben erinnert. Die Luft war wie mit einer Staub— wolke angefuͤllt, und das Thermometer stieg Nachmittag bei ei— nem starken Suͤdwinde auf 32 Grad Réaumur. Nach der Be— kanntmachung des Observatoriums zeigte das Thermometer um Mittag 29 Grad in einer Hoͤhe von 1060 Fuß. Es erkrankten viele Menschen, und mehrere starben plotzlich. Viele wollen diese Erscheinung mit einem surchtbaren Auͤsbruche des Vesuvs in Verbindung bringen, welcher an demselben Tage stattgesfunden haben soll.
— Ueber die neuesten Natur⸗Ereignisse in dem nördlichen Italien wird in Frankfurter Blattern Nachstehendes mitgetheilt: „Nach einem heißen Sommer richten die durch ge— schmolzene Gletscher angeschwollenen Waldbäche und Bergstrome gewohnlich viel Unheil an; allein diesmal schien vom Genuesi— schen bis zum Adriatischen Meerbusen, laͤngs der Apenninen und der Alpen, eine gänzliche Umwaͤlzung die Oberfläche der ansto— ßenden Gegenden durchaus umaͤndern zu wollen, und es durften bis jetzt wenige Beispiele von so ausgedehnten Verwuͤstungen zu gleicher Zeit bekannt seyn. Aus Piemont haben wir noch we— nig Berichte; allein die Sesia soll furchtbar gehaust haben, der Ticino floß oder stuͤrzte vielmehr bei Belcoͤlara uͤber die Bruͤcke weg, und die Allgewalt der Fluthen soll dies Roͤmer— werk in den Grundlagen erschuͤttert haben. Die eigentliche St. Gotthar'tsstraße hat weniger gelitten, desto mehr die Straße diesseits des kleinen ö mehrere Thaͤler sind fuͤrchterlich verwuͤstet, und das huͤbsche Dorf Roveredo oberhalb Bellenzʒ istirt kaum noch dem Namen ach. Die Hauptbrücke der Viaͤ Mala und ein guter Theil der Straße bis Andecho ist fuͤr lange Zeit ruinirt. Das alte Badhaus und andere Haͤuser in Ande cho fortgeschwemmt, ein großes Gebaͤuse in Spluͤgen von der Wuth des Stromes ganz weggerissen. Das Dorf Campo dolzino mit Felsen, Kies und Sand bedeckt, Isola unter Wasser; in Sonorio hat der aus seinem Bett getretene Fluß 26 der schoͤnsten Häuser mitgenommen und jetzt ist die Stadt noch durch einen eingefallenen Gleischer bedroht. Der Serio und andere Fluͤsse haben die Provinz Bergamo in Schrecken gesetzt und Padua bietet das Schauspiel einer zerstoͤrten Stadt dar. Ein 20 Minuten dauerndes Hagel— wetter hat alle Daͤcher und Thuͤren eingeschlagen und alle me— tallene Dachrinnen abgerissen. Die Hagelsteine von 1 Kilogr. waren ganz gewohnlich und man hat derin von 3 bis 4 Kologr. gefunden. Zugleich stieg ein fuͤrchterlicher Schwefeldampf aus der Erde empor, so daß die ungluͤcklichen Einwohner von allen Seiten bedroht waren. Die individuellen Ungluͤcksfäͤlle muͤssen unzaͤhlig seyn!“
Spanien.
Cortes-Verhandlungen. Sitzung der Prokura— doren-Kammer vom 29. Aug. Nach einigen vorbereitenden Geschaͤften von geringer Wichtigkeit wurde die folgende Bittschrift wegen Errichtung eines Dentmals zur Erinnerung an den 24. Juli, den Tag der Eroͤffnung der Cortes, vorgelesen? „Senora! Der 24. Juli wird in der Geschichte beruͤhmt seyn. Das An— denken an denselben ist in den Herzen der Spanier eingegraben, und sollte auch durch den Marmor verherrlicht werden, um kuͤnf— tigen Generationen seinen Ruhm vor Augen zu stellen. Marla Christine von Bourbon, Negentin des Thrones Ihrer Tochter Isa— belle . eroͤffnete das Heiligthum der Gest tze, welches Gewaltthãtig⸗ keit und Fanatismus geschlossen hatten, und inmitten der Proceres und Prokuradoren des Koͤnigreiches wurde ein National-Buͤnd— niß geschlossen, ein ewiges Bollwerk gegen Tyrannei und Un— wissenheit. Dieser Tag ist um so ruhmvoller, als die Koͤnigin— Regentin an demselben ihre von einer verwuͤstenden Seuche heim— gesuchte Hauptstadt, unter Todten und Sterbenden durchzög. Dieser wahrhaft Koͤnigliche Akt, im Verein mit jenem Natiö— nal-Ereignisse, welches ihrer Gnade zu danken ist, hat die unterzeichneten Prokuradoren veranlaßt, dem Praͤsidenten der Kammer, dem Reglement gemaͤß, eine Bittschrift zu überreichen, worin wir gegen die Regierung Ihrer Majestaͤt den Wunsch aussprechen, daß sie die Errichtung eines National-Denkmales veranlassen moge, welches dazu dienen soll, das Spanische Volk an den gluͤckversprechenden 24. Juli 1834 und an die Versamm— lung der Cortes im Angesicht der Gefahren und des Todes zu
erinnern. (gez) Diego Gonzalez Alon so. Pablo Santa Fe. Rufino Garcia Carrasco. Fran— cisco Crespode Tejada. Francisco Vil— lala. Mata Belmonte. Joaquim Ca— Ceres. Jose Somosa. Manuel Moreno Resejo. Vicente Cano Manuel. Anto— nio Marti. Cayetano Garcia de la ; M aza.“
Der Praͤsident bestimmte den kuͤnftigen Diensta Er
im g zur Eroͤr⸗ terung vorstehender Petition. An der Tagesordnung 3 dar⸗ auf die Diskussion des Antrages in Betreff eines allgemeinen Sanitaͤts, Gesetzes, welche zu einer langen, aber uninteressanten Debatte Anlaß gab.
— Sitzung vom 1. Sept. Bei der Berathung uͤ
den Antrag in Betreff der Erklarung der Rechte . . Herr True ba in folgender Weise vernehmen: „Ich unterstuüͤtze den Antrag, und ich glaube, daß kein Gegenstand wuͤrdiger ist, die Aufmerksamkeit der Kammer zu sesseln, weil es sich darum handeit, den Spaniern den Genuß oer gesellschaftlichen Rechte zu sichern. Allerdings sind die Umstaͤnde, in denen wir uns be— finden, hoͤchst kritisch, aber es giebt uͤberwiegendere Gruͤnde fuͤr
den am 18. Juli, in Gegenwart des Paͤpsilichen Geschaͤftsfuͤh—⸗
die guͤnstige Aufnahme des Antrages. Man wird ohne Zweifel
einwenden, daß wir in unseren parlamentarischen Arbeiten vr sichtig und langsam vorwaͤrts gehen muͤssen. a ist richtig, wenn man sie nur auf gesellschaftliche Reformen q) wendet, indem dieselben vorsichtig uͤberlegt und allmaͤlig eing. fuͤhrt seyn wollen; aber mit Grundsaͤtzen verhält es ch anden, Ein Grundsatz muß augenblicklich festgestellt und genehmigt wen den. Will man etwa behaupten, daß Spanien nicht im Stand
Die Bemerkun
kannten Padre Marcos, Erzbischofs von Lacedamon, von der neuen Pairs Ernennung, welche die Regierung beabsichtige, ausgeschlos⸗ . n wuͤrden, was auch Dom Pedro und seine Minister sehr veislich bewilligten, um bei einem so wichtigen Gegenstande eine Uneinigkeit zwischen den beiden Häusern zu vermeiden, und man wveiß auch sehr wohl, daß der Herzog von Braganza ohne von den Cortes zum Regenten erngnnt worden zu seyn, nicht einen
sey, politische Rechte zu besitzen und auszuuͤben? Ich erwieden,
darauf, daß in den civilisirtesten Laͤndern Europa's die Aufklarun
wenigem Unterschiede uͤberall gleich ist. Unsere Bauern sind wy
j als die des suͤdlichen Frankreichs.“ — Herr Bendicho: der vorliegenden Bittschrift angefuͤhrten Gesetze finden sich alle dings in unsern Gesetzbuͤchern; aber sie sind von einer Meng abgeschmackter und tyrannischer Gesetze umgeben.
kein Gesetz in Spanien ohne die Mitwirkung der Cortes aufge hoben werden.““ — Herr Santa Fé: „Es koͤmmt darahs an, zu wissen, ob die von den Bittstellern in Vorschlag gebrach ten Gesetze in das Koͤnigliche Statut als Grundgesetze eing.
ruͤckt werden sollen; ich bin nicht der Meinung. Ein Grundgi
lagen. Wenn man daher die in der Bittischrift enthaltenen Gy setze in das Koͤnigliche Statut aufnehmen wollte, so wuͤrde man den Zweck uͤberschreiten.“ Der Marquis von Falces: „It glaube, daß es unklug seyn wurde, in diesem Augenblick eine . klaͤrung der Menschenrechte zu erlassen; denn bet dem gegenwäe tigen Zustande der Nation kann die Kammer leicht gezwungen werden, Ausnahme-⸗-Gesetze zu votiren.“ — Herr Lopez: „I kann die Meinung des Herrn Santa Fs nicht theilen. It glaube, daß die Rechte der Voͤlker eben fo achtungswerth sin, als die der Regierungen; uͤbrigens hat auch Ihte Majestaͤt I. Koͤnigin in ihrer Ersffnungs-Rede die Kammern aufgeforden, das Koͤnigliche Statut zu vervollkommnen.“ (Den Schluß du Sitzung und das Resultat der Abstimmungen haben wir gestet unter den „Neuesten Nachrichten“ mitgetheilt.) .
— Sitzung vom 2. Sept. Heute begannen die Betz thungen uͤber die einzelnen Artikel der Bittschrlft in Betreff de Erklaͤrung der Rechte. Ueber den 2ten Artikel (die Preßfreihel betreffend) waren die Stimmen ganz gleich getheilt; 52 Stimn men dafuͤr, und 52 dagegen. Der Praͤsident, der als Mitglieh der Kammer fuͤr den Artikel gestimmt hatte, wollte es nicht auf sich nehmen, die Frage durch in abermaliges Votum, welcht ihm das Reglement in solchen Faͤllen gestattet, zu entscheiden. Die Diskusston uͤber mehrere andere Artikel wurde verschoben,
Kammer sich am andern Tage nicht versammeln sollte, um den Ministern Zeit zu lassen, sich nach der Kammer der Procertz zu begeben, wo der Gesetz⸗ Entwurf uͤber die Ausschließung det Don Carlos diskutirt werden soll. ö
enthäaͤlt eine Koͤnigl. Verordnung, worin gesagt wird, daß die
fantin Marie Louise Ferdinande zu beschuͤtzen. . Aus St Jean-⸗de-Luz schreibt man vom 5. Septem— ber: „Der Oberst Jaureguy hat gestern eine Truppen Bewe—
Vera begeben. unserer Stadt ankommen, ergehen sich in Lebspruͤche uͤber die Tapferkeit Jaureguy's und uͤber sein vortreffliches Betragen ge— gen Freund und Feind. Don Carlos ist in Biscaya. Vor— gestern Nachmittag ist er durch Acolitia gekommen. Mit seiner Gesundheit hat es sich noch nicht gebessert, was auch bei den ermüdenden Maͤrschen, die er unternimmt, kaum moglich ist. Mehrere junge Leute, welche die Reihen der Karlisten verlassen haben, sind in unserer Stabt angekommen; sie versichern, daß ihr Beispiel bald von mehreren ihrer Kameraden befolgt werden würde, indem ihre Lage im hoͤchsten Grade traurig sey. — Wir erfahren aus guter Quelle, daß man bei einem hiẽsigen Einwoh- ner 150 Sabel in Beschlag genommen hat, die fuͤr Don Car— los bestimmt waren.“
— Aus den Alduden wird unterm 2. Sept. gemeldet: „Auf
von Roncesvalles geschlossen, und alle Moͤnche sind nach Pampelona gebracht worden. Außerdem hat der General dem Kloster eine Contribution von 20,060 Paar Schuhen und 3009 Rationen Lebensmitteln auferlegt. Diejenigen, welche wissen, daß das Klo—
jene Forderung nicht uͤbertrieben finden. Die Truppen der Koͤ— nigin haben Burguette und Roncesvalles verlassen, aber sie hal—⸗ ten die Doͤrfer und Thaler von Areibar und Erro noch besetzt. — Don Carlos befindet sich seit vergangenem Sonnabend im Ba— stanthale. Nach schrift. Eine Abtheilung von etwa 50 Insur— genten hat die Mönche, welche Rodil nach Pampelona bringen lassen wollte, bei Zubiri⸗Mendi befreit, und mit sich in die Waͤl— der gefuͤhrt.“
— Das Mémorial Bordelais Schreiben aus Bilbao vom 7. Sept.! „Die Cholera greift in Alt⸗ Castilien auf eine furchtbare Weise um sich. In Valla— dolid sind schon 3000 Personen aus allen Staͤnden fortgerafft; aber zum Gluͤck verliert die Krankheit täglich mehr an Intensi⸗ taͤt. In Palencia sind von 50 Erkrankten 40 gestorben. Auch
Ausbruch der Krankheit außer Zweifel setzt.“ Dort ng g.
wurde am letzten Montag (25sten) in der Deputirten⸗ Kammer ,, und sast ein stinimnig entschieden, indem wur 5 Stimmen gegen 90 waren. Ein Deputirter wollte gar nicht stimmen und verließ das Haus. Es wurden viele lange Reden gehalten, die
gegen ihn von Manoel Passos, einem Deputirten von Porto. In der Pairs-Kammer wurde diese Angelegenheit am 2ssten verhandelt.
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die Frage mit 10 gegen 3
dification das Haus der Pairs passiren werde, und Einige mein— ten sogar, sie wuͤrde verworfen werden. Es heißt, daß vier Pairs von der Opposition erklart haben, sich bei dieser Gelegen— heit zuruͤckziehen zu wollen, wenn sie nicht die bestimmte Versi—
cherung erhielten, daß sechs Namen, worunter auch der des he—
und die wissenschaftliche Bildung nur in den hoͤheren Staͤnde um jede mogliche Verwerfung einer Maßregel durch die Pairs und nicht unter dem Volke angetroffen werden, welches sich ni
nigstens eben so aufgeklaͤrt, und haben mehr naturliche Ane den Fortgang jeder nuͤtzlichen Maßregel zu verhindern suchen. „Die i
O 8 J , ,, ö Ich wuͤnscht daß man der Bittschrift folgenden Satz hinzufuͤgte: „„Es kam
e kkis jetzt ohne Unterbrechung schnell zugenommen, so daß er schon woieder wie gewoͤhnlich umhergeht und
setz sichert die Existenz der Gesellschaft durch allgemeine Grum. aus erlassen hat, und der in allen fremden Zeitungen erschie nen
und vor Aufhebung der Sitzung wurde beschlossen, daß di
Madrid, 2. Sept. Die Hof-Selenng vom 30. . M.
Aufhebung des Sanitẽts-Kordons sich nicht auf die anderen Vorsichts-Maßregeln beziehen solle, welche angewendet worden wäre, um das kostbare Leben Ihrer Majestaäͤten und der In-!
gung vorgenommen, und sich um 3 Uhr Nachmittags nach Die Navarresen und Biscayer, die täglich in
Befehl des Generals Rodil ist das reiche und beruͤhmte Kloster
ster eine jaͤhrliche Einnahme von 4 — 500,000 Fr. hat, werden
enthaͤlt nachstehendes
in unserer Stadt sind heute einige Personen gestorben, was den
Lissab on, 31 August. (Times) Die Regentschafisfrage
voll von Lob und Bewunderung Dom Pedros warten und eine
verhand Zwei von dem Marquis von Louls und dem Gra ⸗ fen Taipa vorgeschlagene Amendements wurden verworfen und
r: Stimmen zu Gunsten Dom Pedro's entschieden. Man glaubte nicht, daß diese Maßregel ohne Mo
einzigen Namen zu der Pairs Liste n nn durfte. Man er⸗ wartet, daß die Hen dr e' nnn, ohne Verzug stattfinden werde,
zu verhindern, und das Land wird sehr erfreut daruͤber seyn, da Jedermann es üͤberdruͤssig ist, zu sehen, wie einige Wenige
Dom Pedro ist mit der ganzen Koͤniglichen Familie am Ssten aus den Baͤdern von Caldas zuruͤckgekehrt, deren Gebrauch sseinen Gesundheitszustand verschlimmert hat. Am Dienstag Abend war er in einem sehr gefahrlichen Zustande, aber am Mittwoch befand er sich bedeutend besser und die Besserung hat
am 28sten Abends sich von dem Palaste Queluz nach dem Palaste Ajuda begab. Er soll sehr entruͤstet daruͤber seyn, baß die Pairs das Amendement des Grafen Taipa in die Adresse aufgenommen haben.
In Folge des Protestes, welchen Dom Miguel von Genua
ist, wurde in den Kammern uͤber das gegen ihn zu beobachtende Berfahren verhandelt, und der Minister der auswärtigen Ange— legenheiten, Agostinho Joss Freire, erklaͤrte bestimmt, daß in Bezug auf die in der Convention von Evora Mente ihm bewih— ligte Pension noch keine Zahlung geleistet worden sey, und auch nicht geleistet werden solle. Der Baron Renduff machte darauf den Antrag, deß die Infantin Donna Januaria (eine Tochter Dom Pedro's, die sich in Brastlien befindet) zur nächsten Thron— erbin der Koͤnigin ernannt werden solle, und daß die Portugie— sische Regierung mit der Regierang in Rio Janeiro in Unter— hhandlurigen trete, damit Ihre Hoheit, gemaͤß den Gebraͤuchen und Sitten des Königreichs, in Portugal erzogen werde.
Der Spanische Gesandte am hiesigen Hofe, Herr Pexez de Castro, hat den Admiral Napier zu bewegen gesucht, als Admi— ral in Spanische Dienste zu treten, um das Kommando einer Fötte zu ubernehmen und an der Spanischen Kuͤste zu kreuzen bes sollen mehrere Schiffe in England und Pertugal gekauft
oder gemiethet werden, worunter auch die Dampfe oöte „Royal William“ und „Royal Tar“), was der genannte Offizier ablehnte; aber er empfahl den Capitain Henry von der Portugiesischen Marine, und man sagt, daß dieser Offizier und der Spanische Minister einig geworden sind. Es heißt auch, daß die noch in hiesigem Dienste stehenden fremden Truppen in Spanische Dienste . treten werden. Dem mag indessen seyn, wie ihm wolle, die Ge⸗ sinnung in Spanien ist jetzt so entschleden gegen fremde Unter— stuͤtzung, ausgenommen durch Geld, daß, wie man hier glaubt, Herr Perez de Castro und die Spanischen Minister finden wer— den, daß sie Anordnungen dieser Art weder mit Beistimmung . der Cortes, noch mit der des Spanischen Volkes durchfuͤhren koͤnr. en.
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Senbschreiben des Koͤnigs von Griechenland an den Sultan zu den Fuͤßen Sr. Hoheit niedergelegt.“
„Schon im vorigen Blatte (vom 29sten Rebi⸗Elewwel) ist in einem die Organisation der Landwehr betreffenden Ar— tikel bemerkt worden, daß der Seriasker, dessen Palast der Mit⸗ telpunkt dieses Institutes, in Erwaͤgung der vielen Geschaͤfte, welche die Anstellung eines besonderen Beamten nothwendig machen, deshalb eingekommen sey, daß gleich der bestehenden Kanzlei (Kitäbeh) fuͤr die aktiven Großherrlichen Truppen auch eine besondere Kanzlei fuͤr die Landwehr errichtet werde. Da nun der seit mehreren Jahren bei der Pforte des Seriaskers ange— stellte Chodscha des Diwan's und Ober⸗Inspektor (Basch Joklama⸗ dschih der Kavallerie, Reschdi⸗Efendi, in seinem Berufe große Einsicht und Geschicklichkeit gezeigt hat, und sonach zu dem neuen Amte tauglich befunden worden ist, so haben Seine Hoheit, nach Einregistrlrung des bewußten Amtes in die Liste der Kaiserlichen Aemtey, dem erwaͤhnten Reschdi⸗Efendi dasselbe zu uͤbertragen ge— ruht, worauf er am dritten dieses Monats an der hohen Pforte den Ehren-Kaftan empfing.“
„Die Bewohner der Insel Samos, deren vom Sultan eingesetzter Bei Esteftaki — vormals Kaimakam der Wallachei und Moldau — seinen Wekil (Stellvertreter) zur Verwaltung der Insel abgeschickt hatte, waren durch die betruger schen Vor⸗ spiegelungen ihres Logotheten, Metropoliten und Anderer — ob⸗ gleich bis dahin ein gehorsames und lopales Volk, — dazu ver— leitet worden, daß sié sich weigerten, den genannten Wekil anzu— nehmen; weswegen — da keine Ermahnung frücten wollte, — der Kapudan Hassan Bei, von dem Wekil Reitet, mit einem Theil der Großherrlichn Flotte dahin unter Segel ging. Den Instructionen des Sultans und seiner eign«, Klugheit und Er⸗ fahrung gemaͤß, fuͤhrte Hassan Bei den abtruͤnnigen Bewohnern die verzeihende Gnade des Großherrn und die preiswuͤrdigen, Gehorsam fordernden Staats-Einrichtungen Seiner Hoheit zu Gemuͤthe, worauf saͤmmtliche Naͤdelsfuͤhrer von ihrer Verblen⸗ dung zurückkamen. Nachdem nun die Anwendung gewaltsamer Mittel uͤberfluͤssig geworden und Samos durch Milde zum Ge— horsam gebracht war, trat der besagte Wekil sein Amt an. Die⸗ fer Erfolg ist durch eigenhändige Schreiben Hassan Bei's und des Muhtessib (Getraide⸗Praͤfekten) von Smyrna, Tahir Bei Efendi's, verkuͤndet worden.“
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Nauplia, 106. August. (Allg. Ztg.) Sie wissen bereits die totale Veraͤnderung der Mitglleder der Regentschaft. An die Stelle des Staatsraths Maurer ist Staatsrath Kobell ein— getreten. Des Geheimen Legationsraths Abel Nachfolger ist noch nicht angekommen. Man sagt, daß der Finanz-Direktor Greiner wieder hierher zuruͤckkomme und Herrn Abel ersetzen werde. General Heideck ist nicht abberufen, doch behauptet man mit Gewißheit, daß er seine Dimission Sr. Majestät dem Koͤ⸗ nige von Bayern eingereicht habe. Dies ist das große Thema, woranf jetzt alle Parteien, in- und auslaͤndische, ihre Variatio⸗ nen spielen, freudig oder klagend, je nachdem sie von Furcht oder Hoffnung beseeit sind. Schon 14 Tage, ehe das fuͤr Grie⸗ chenland so große Ereigniß eintrat, soll die nun triumphirende Partei ihren Steg gewußt haben. Die gefallene Partei erfuhr ihre Niederlage erst am 30. Juli durch eine Depesche, welche der
Lissabon, 3. Sept. Die Frage uͤber die Vermaͤhlung der Koͤnigin wurde am 1sten in der Deputirten⸗Kammer verhandelt, und das Haus entschied einstimmig zu Gunsten der Meinung des Ausschusses, namlich, daß die Koͤnigin mit einem fremden HBPrꝛrinzen vermählt werde, vorausgesetzt, daß es mit Zustimmung des Regenten, ihres Vaters, gesch'ihe. Darauf wurde beantragt, daß die Regierung den Prinzen nennen solle, der wahrscheinlich der Gemahl der Königin werden wuͤrde. Dies fand starken Wi— derspruch, und bei der Abstimmung ergaben sich 67 fuͤr die Mi— nister und 27 gegen sie.
Mit Dom Pedro's Gesundheit geht es immer besser, und er soll uͤber den jetzigen Gang der Angelegenheiten in den bei— den Kammern und über die fast voͤllige Gewißheit, daß alle Maßregeln, welche seine Minister vorzuschlagen beabsichtigen, durchgehen werden, sehr zufrieden seyn. Er ließ beiden Kam— mern anzeigen, wie sehr er bedaure, daß sein Gesundheitszustand ihn noͤthige, ste nach dem Palaste Ajuda einzuladen, um Zeuge seiner Eidesleistung zu seyn, statt daß er zu diesem Zwecke sich haͤtte zu den Cortes begeben sollen. Er wird von Einigen ge— tadelt, weil er den Marquis von Louls aus seinem Stabe ent— lassen hat, weil er zur Opposition uͤherging; aber Andere sagen ö Gegentheil und beschuldigen den Marquis großer Undank—
arkeit.“
Folgendes sind die Namen der von Dom Pedro am Abend des J. September ernannten 24 Pairs: Graf Porto Santo, Graf Penafiel, beides sehr geachtete Männer; Graf Antonio Sampago; Graf Manoel Sampago; Graf Farrobo, bekannt als Baron Quintilla; die Herren Batradas und Trigoza, Staats— raͤthe; Dom Felipe de Souza⸗Halstein, Mitglied des Ministe⸗ riums und Stiefbruder des Herzogs von Palmella; Jose Joa— quim Gerando Sampaio, ebenfalls Mitglied des Ministeriums; Alexander Thomas de Morges Sarmento, Portugiesischer Ge⸗ sandter in Madrid; Marschall Saldanha; Baron do Pico de Celeiro, Gouverneur von Porto; Viscomde de San Gil de Perre;
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Baron Sa do Bandeira; Thomas de Mello Breyner, Kammerherr;
Francisco Simoes Margiochi, Marine⸗Minister; de Maceda Pe⸗—
der Provinz Estremadura.
Guͤter vorschlagen. ,
Konstantinopel, 22. August. Das heutige Blatt des
Tekwimi Wekaji (vom 18. Rebi⸗Elachir) enthaͤlt die nach stehenden Artikel: . „Bei Gelegenheit der erlauchten Hochzeitsfeier der Sulta . nin Salihé waren von Seiten des Großherrn an die benach
barten befreundeten Hoͤfe Sendschreiben erlassen und durch di ven Hoͤfen abgeschickt worden. ches der Gesandte dieses Hofes persoͤnlich zu uͤberreichen di Ehre gehabt.“
„Der von Seiten des Griechischen Hofes an die Hoh Pforte abgeschickte permanente Gesandte hat nach erhaltene
Großherrlicher Erlaubniß sein Beglaubigungs-Schreiben persoͤn⸗
reira Catinho; Jose Francisco Braucamp; Polycarpo Jose Machado; Bartholomeo de Gamboae Liz; Roque Ribeiro d' Abranches Castello⸗ Branco; Joao da Cunha Soüza Major; Henrique da Silva da Fon⸗ seca; Antonio Lobo de Barbosa; Ferreira Teixeira Givas, Praͤfekt Die Minister hoffen, jetzt Alles in der Pairs-Kammer durchzusetzen, wozu sie vor dieser Ernennung wenig Aussicht hatten; anderseits glaubt man jedoch, daß gerade das Gegentheil stattfinden werde. Einige alte Pairs wollen eine Suspension des öffentlichen Verkaufs der National und Kirchen⸗
an der Hohen Pforte verweilenden Gesandten an ihre respekti⸗ Von Seiten des Kaiserl. Oester⸗ reichischen Hofes ist bereits ein Antwortschreiben angelangt, wel—
Franzoöͤsische Gesandte von seiner Regierung erhielt. Drei Tage darauf, am J. August, kamen Staattzrath Kobell und Geh. Rath Klenze hier an. Der Letztere harte die Mission von Sr. Maj. dem Könige von Bayern, die Abberufungsschreiben zu uͤberreichen. Herr von Gasser, der Bayerische Geschaͤftstraͤger am hiesigen Hofe, ist ebenfalls zuruͤckgerufen. Man kennt bis jetzt seinen Nachfolger nicht. Wie auch jeder, nach seiner Art zu sehen, uͤber den Streit der Regenten unter sich urtheilte, so erkannten doch Alle, von welcher Partei, von welcher Farbe sie auch seyn mochten, den großen Werth Maurers und Abels an, ihr Talent, ihre Kenntnisse, ihre unausgesetzte Thaͤtigkeit und erprobte Red— lichkeit, ihre einfache Lebensweise und natuͤrliche Zuvorkommen heit, vereinigt mit Staͤrke und Festigkeit des Charakters. Der Administration stehen große Veränderungen bevor. nicht zu weit gehen,
Maina ist es zwar ,, ruhig, allein die Regierung leiden an
überreichen. Es waren bei dieser feierlichen Audienz die Mit tig. Russische Gesandte, Hr. Katacast, einen Tag, ehe rath Kobell und Geh. Rath Klenze ankamen, von hier abgegan gen war, um seiner Gattin
sehr gut. ; hat nur einmal 27 Grad erreicht.
A cg pyopteen
Kahira, 12. Juli. . e leicht bereits die Rrise Mehmed Alus nach Acre. Er hat ver gangene Woche sich in Alexandrien eingeschifft. hier Ibrahim Pascha zu besuchen, hoͤrten, und zugleich vernahmen daß mehrere Regimenter von hier gegen sie sich sogleich unterwarfen, und Ibrahim Pascha um Gnade an flehten. Man wuͤnscht sich daher
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Möoͤgen sie damit die Ruhe des Landes nicht dadurch unterbrochen werde! Manche Entlassungen sind bereits genom⸗ men und andere gegeben worden. Noch laͤßt sich uͤber den kuͤnf— tigen Gang der neuen Regentschaft kein Urtheil fällen. Gluͤck— lich, wenn der Privathaß nicht auch Privat- Rache herbeizieht. Wenn die neue Regentschaft von einem versoͤhnlichen Geiste be— lebt wird, dann mag die kurze Zeit bis zur Großjaͤhrigkeit des Königs — nur noch zehn Monate — ruhig abfließen. — In der Truppen der rankheiten. — Gestern hatte der Franzoͤ⸗ ; . sische Gesandte die Ehre, Sr. Maj. dem Koͤnig Otto das Groß⸗ Daignez, Sire, leur accorder Vos bonnes gràces. kreuz der Ehren-Legion im Namen des Koͤnigs der Franzosen zu
glieder der Regentschaft und des diplomatischen Corps gegenwaͤr⸗
Einiges Aufsehen hat hier der Umstand gemacht, daß der . Hr. Staats Veuillez agréer l'assurance de mon attachement inalte
entgegenzureisen, obwohl derselbe, wie . man vernimmt, schon eine Depesche erhalten hatte, worin ihm de Votre Majesté Impériale le bien de vous die nahe bevorstehende Veranderung der Regentschaft kundgethan wurde. — Se. Maj. der Konig befindet sich vollkommen wohl, und der Gesundheits-Zustand im Allgemeinen ist diesen Sommer Wir haben hier sehr wenig Kranke, und die Hitze
(Allgem. Zeit.) Sie kennen viel—
Man hat zwar noch keine Nachricht uber seine Ankunft daselbst, weiß aber mit Bestimmtheit, daß, soald die Rebellen von seinem Entschlusse,
abmarschirt sind, sie
doppelt Gluͤck zu dieser Reise des . man n , n, 93 seine ö, . und gemäßigtern Ansichten über die Art und Weisc, jenzs and zu in wesenheit zu trbsten, bitte Ich Sie um die Erlaud regieren, zukunftigen Emporungen vorbeugen werden. Ibrahim Pa, Uher Mein i pmesen geit; ; 3. j .
ben Streif; gen der Mameluken in immerwaͤhrender Angst schwebten, sich viel leichter unter seinen Herrscherstab beugen, als die tapferen Bewohner des Libanon, Tabor und Hermon, die, stets von unmaͤchtigen, mit einer geringen Contribution sich be— nuͤgenden Pascha's regiert, ein schrankenloses unabhaͤngiges Le— en fuͤhrten. Nun ist aber zu erwarten, daß der staatstluge Mehmed Ali, das System seines noch oft jugendlich aufbrau— senden und zu sehr auf seine Klinge vertrauenden Thronerben mildernd, durch einige gerechte Konzessionen die Anhaͤnglichkeit der Syrier wieder gewinnen wird. In Aegypten herrscht fort⸗ waͤhrend die vollkommenste Ruhe, und immer neue Bildungs— Anstalten lassen eine baldige materielle und geistige Verbesserung diefes Landes hoffen. Außer den verschiedenen Schulen, von denen ich Ihnen in meinem Vorletzten schrieb, ist noch eine fuͤr Ingenieurs unter der Leitung des mit Erbauung der Nil⸗
Schfeusen beauftragten Herrn Linan organisirt worden. Der Franzose Soliman Bei ist zur Belohnung seiner im Syrischen Feldzuge geleisteten Dienste zum Pascha ernannt worden. Als
Zeichen des nunmehr auch fur das Wohl der Buͤrger besorgten Regenten muß ich Ihnen melden, daß er den Befehl ertheilte, im großen Militair-Spitale zu Kahira einige Saͤle fuͤr Kranke aus der Stadt einzuräumen, und allen Unbemittelten, die sic in ihrer Wohnung behandeln lassen wollen, unentgeltlich Arz neien zu liefern. Erwähntes Spital stand seit Beendigung des Krieges unter der Direction des Dr. von Welz, der zum großen Bedauern sowohl der hiesigen Behörden als aller Einwohner, die von ihm behandelt wurden, nach Deutschland zuruͤckgekehrt ist. Gläcklicherweise aber ist er durch seinen Landsmann, Pr— Pruner, der schon fruͤher einige Jahre als Professor der Anate⸗ mie und Physielogie an der medizinischen Schule zu Abusaber angestellt war, und vor einigen Monaten zur Freude Aller, die ihn kannten, von seiner nach Bayern unternommenen Reise
wieder hierher zuruͤckgekehrt ist, ersetzt worden. — Von dem Yemen verlautet sehr wenig, doch weiß man, daß die Aegypti⸗ schen Truppen bisher wenig Widerstand gefunden. Schwerer
möchte es ihnen werden, wenn sie, einmal von den Ufern des rothen Meeres sich entfernend, weiter oͤstlich ins Innere eindrin— gen wollten. — Die hiesige woͤchentlich erscheinende Arabi sch⸗ Tuͤrkische Zeitung ist zu einem bloßen Regierungs- Anzeige⸗-Blatt herabgesunten. Sie enthalt nichts als amtliche Berichte, und melder kein Wort weder uͤber Syrien noch uͤber Arabien, ja sie verschweigt sogar die Abwesenheit des Pascha ss.— Der Nil ist schon bedeutend gestiegen, und man freut sich der Aussicht einer reichen Aerndie fuͤr das kommende Jahr. Dagegen wird be⸗ fürchtet, daß der Nil durch eine fruͤhzeitige Hoͤhe der noch nicht reifen zweiten Sommer ⸗Aerndte schaden moͤge.
nen
Berlin, 16. September. Da das Schreiben, welches Se⸗ Majestaͤt der König, in Bezug auf die Absendung eines Trup— pen⸗Detaschements nach St. Petersburg, an des Kaisers von Rußland Majestät erlassen haben, aus fremden Blaͤttern in die Staats- Zeitung uͤbertragen worden war, diese Uebersetzung jedoch mit der urspruͤnglichen Abfassung in Franzoͤsischer Sprache nicht ganz uͤbereinstimmt, so geben wir nachträglich hier das Original: ⸗ ö
Monsieur mon Frèêre et Beau - Fils! Vous dire combien je m'intéresse à Pinauguration d'un monument qui dira aux siecles à venir la graudeur des eflorts faits pour renverser un despotisme insupportable, et le genie du souverain, qui par une immense im . assura à ces essorts la plus glorieuse Lictoire: C'est Vous ezprimer combien je regrelte que des circonstances insurmontables m'empécheni de répondre à Votre invitation, en me rendant à St. Pétersbourg. Mais je serai à la véritè à cette auguste cérémonie de toute ma pen— sée, et pour me consoler de mon absence, je Vous demand. la permission de réaliser un projet cher a mo Coeur et 49n Fidée m'a été susgérés par Votre Majests Impériale Fä- mme, qui a bien voulu exprimer un semblable
que jo Vous annonce pour cette journée solennelle
nsr
Majestéè. composs de 17 officiers et 358 z0ldats, choisis
je mets sous la conduite de mon fils le prines Guillaume
*
gconfondit avec set propres guerriers. ö Comp tant sur Votre agrément., Sire, je ferai partir ce detachemen sans attendre Votre réponse. Le lieutenant· colonel de Rauc rendra compte aà Votre Majesté de tous les détails qui re gardent kenvoi du dit détachement.
rable el de la haute considération avec laquelle je suis
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bean- pere
Teplita, bean- pere (signé) Frédéric Guillaume.)
ce 20. Juillet 1834.
„) Dieses Schreiben wurde in der Uebersetzung etwa folgender maßen lauten , ; „Mein Herr Bruder und Schwiegersohn!
sage, daß Ich den lebhaftesten Antheil an der Denkmals nehme, n Jahrzund J zum Umsturz eines unerträglichen Despotismus gemachten Anßren gungen und den hohen Geist des Herrschers, der durch en „mächtigen Impuls diesen Anstrengungen den glorreichsten Sie sicherte, verkuͤndigen wird; so drucke Ich Ihnen . 5 Mein inniges Bedauern aus, dernisse — nas St. Petersburg zu kommen Gleichwohl werde Ich aber im Geist ganz bei diefe? erbabenen Feier gegenwartig seyn, und um Mi—
Einweihung eine
niß, cinen Meinem Herzen theuren Plan auszufübren, wozu d
les militaires U. ont fait les mémorables campagnes, et que
ver les braves soldats russes, des suflrages enfin de celui qui leur fraya le chemin de la victoire et qui si souvent les
welches künftigen Jahrhunderten die Hröße der
Mich abhalten, Ibrer Einladung zu folgen und nach
voeu l'année dernière à mon sils le prince Albert. Souffrer doug- Sire. arrivèe
run? détachement de ma garde et du régiment de Votre Far:
Ce détachement V représentera mon arms e entiere, Fare en- . * * * * . . ‚ core des souvenirs d'une époque mémorable, de sa fraternite
*
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— Einem jeden der Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten des hier erwaͤhnten Detaschements ist vor der Abreise von Ber—
9 — 4 FE HSC Wenn Ich Ihnen
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e hnen hiermit u daß unuͤbersteigliche Hin⸗
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„ scha glaubte wahrscheinlich, in Syrien so wie in Aegypten ohne Idee von Eurer Kaiserl. Majestaͤt Selbst bei Mir angeregt worden
e
Er dachte nicht an die
rische Unterthanen zusichert, wahrend er in e rien alle militairischen Operationen so sehr erschwert.
alle Schonung der Einwohner mit bloßen Drohungen — denn an militairischer wirklicher Macht sehlce es seit der Expedition nach dem Yemen durchaus — frei herrschen und walten zu koͤnnen. Verschiedenheit des Bodens, der in dem e flachen Aegypten den Truppen immer den Sieg uͤber aufruͤhre⸗ in dem gebirgigen Sp— Eben so r wenig scheint er bedacht zu haben, daß die von den fruͤhesten Zeiten her an Unterdrückung und Sklaverer gewohnten Bar ern
sst, indem Sie im vergangenen Jahre einen ähnlichen Wunsch g
en Meinen Sohn den Prinzen Albrecht geäußert haben. El is, Cite, daß Ich Ihnen zu dem feierlichen Tage die Ankun cines Betaschements Meiner Garde und des Regiments Eurer Ma
Soldaten, gewählt aus der Zahl derjenigen Militairs, die den denk wuͤrdigen Feldzügen beigewohnt haben, besteht und unter den Be febl Meincs Sohnes des Prinzen Wilhelm gestellt it. Dieses De taschement wird bei der Feier Meine ganze Armer repraͤsentiren di
lich überreicht und bei dieser Gelegenheit auch ein verbindliche
s 1 der Nil⸗-Ufer, die zwischen den Inkursionen der Beduinen un
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dl auf ihre Waffen⸗Bruͤderschaft mit den tapfrrn Russischen Trupnen
*
Gestatten
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jestät in St. Petersburg anzeige, welches aus 17 Offizieren und 38
*
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noch immer stolz ist auf das Andenken an jene denkwuͤrdige Zeit,