1834 / 275 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

diern in Perth sen, in welcher dieselben mit gänzlicher ) hochverrätherischen Gesinnungen desavouiren, welche jener Brief

n zuschreibe, als saͤhen sie nämlich mit Freuden der nahe bevor—

de die Unabhaͤngigkeit und Befreiung dieser Provinz von machvollen Herrschaft des Mutterlandes seyn , versichern Ew. Majestaͤt,“ heißt es in der Adresse weiter, „daß, welche Verschiedenheiten auch in den Gesinnungen Ihrer Unterthanen in Ober- Kanada in Bezug auf politische Ange— egenhelten von lokalem oder provinziellem Interesse stattfinden mögen, weder jetzt, noch jemals die entfernteste Idee von Sei— ten irgend einer bedeutenden Anzahl von Kolonisten gehegt wor— die gluͤckliche Verbindung zwischen dieser Provinz und ttterlande zu stoͤren; im Gegentheil sind wir stolz auf en Rang, den wir als ein Theil des Staates einnehmen, der seit Jahrhunderten der buͤrgerlichen Freiheit des gesammten Menschengeschlechts zum Schutz gedient hat. Wir sind uͤber— ugt, daß die Bewohner von Ober-Kanada, sicher in dem Besitz

größtmögltchen buͤrgerlichen und religioͤsen Freiheit, noch

Geschlechter hindurch die unschätzbaren Segnungen der

X . 81

, . 1j

Sritischen Verfassung zu wuͤrdigen und zu genießen wissen und, bis jetzt, loyale und ergebene Unterthanen der Britischen

Drone bleiben werden.“

Der Dr. England, Bischof von Charleston, ist am Sonn— a9 von Bristol in seiner Vaterstadt Cork angekommen. Die 5e Chronicle berichtet, der ehrwuͤrdige Praͤlat erfreue sich der besten Gesundheit und werde sich in den naͤchsten Tagen ner Liverpool nach Charleston in Suͤd-Karolina begeben, be— von einigen Ursulinerinnen aus Blackrock, die in der

ibsichti gen. nannte Blatt hinzu, „wird Dr. England, wie wir hoͤren, nach Hayti gehen, um die ihm von dem heiligen Stuhl neuerdings

mit erweiterten Vollmachten uͤbertragenen Functionen eines Le-

gaten daselbst zu versehen.“ Seit kurzem befinden sich Kommissarien von Seiten des

icsigen Post-Amtes in Paris, um wegen der Versendung der

Zeitungen eine Uebereinkunft zu treffen. Das Porto fuͤr fremde Zeitungen, welches in England bezahlt werden muß und eine be— ondere Einnahme fuͤr die unteren Post-Beamten abgiebt, ist so hoch, daß unter anderem ein Franzoͤsisches Blatt, welches in als mit Einschluß des Franzoͤsischen Porto's nur 15 Fr. fur s Quartal (ungefähr 12 Shilling 6 Pence) kostet, hier vier— jahrlich mit 2 Pfund 9 Shill. 6 Pee, bezahlt werden muß. De Summen, welche den Beamten auf diese Weise zufließen, ollen sich jährlich auf mehrere Tausende belaufen.

Die schoön lange vorbereitete Expedition, welche vom Cap aus den mittleren Theil von Afrika zu durchforschen bestimmt ist, at im Juli ihren Zug angetreten. An der Spitze steht ein

Smsth, der den Plan mit der groͤßten Sorgfalt und mit Denußung der von den vielen fruͤheren Reisenden gemachten Er⸗ fahrungen entworfen hat.

J hoch

136 3 11.

,, .

Aus dem Haag, 28. Sept. Se. Koͤnigl. Hoheit der rinz Wilhelm Friedrich Heinrich ist von seiner See-Expedition zurückgekehrt und hat sich sogleich nach dem Loo begeben.

,

Altenburg, 30. September. Zur groͤßten Betruͤbniß des Herzosichen Hauses und saͤmmtlicher Unterthanen des Herzog— urs ist so etzen die traurige Nachricht eingegangen, daß gestern Abend 1 Uhr unser Landesherr, Se. Durchlaucht der Herzog Friedrich zu Sachsemn Altenburg, in Folge einer Lungenlaͤhmung uf dem Jagdschlosse zu Hummelshayn verschieden ist und so—

mit eine ä jährige gesegnere Regierung beschlossen hat.

werde.

Nahr von Charleston ein Kloster ihres Ordens zu gruͤnden be⸗ „Nach Organisirung dieses Instituts“, fuͤgt das ge,

Neumarkt wendet der Kanal sich in das Thal der Sulz, bis er bei Dietfurt die Altmuͤhl erreicht, und von dieser bis Kelheim

1116

in Gestalt einer Adresse an den Koͤnig er, kunstreich komponirtes, auf muͤhsamen Vorstudien begruͤnde⸗ Verachtung die tes Schlachtgemaͤlde

von dem

Lieutenant Schneider. Wir befinden uns da auf

das vom Nollendorfer Berge herbeigeeilt ist, bei Arbisau, wo jetzt das Preußische Monument steht, herab. Im Vorgrunde ruͤckt die Oesterreichische Division unter Colloredo in das Treffen. Russische Kavallerie stuͤrmt zur Seite herbei. Ein Preußischer Offizier uberbringt dem Koͤnige den ersten eroberten Franzoͤsischen Adler. Vor der Kapelle bei Kulm blitzt der Kanonendonner ei— ner Franzoͤsischen Batterie. Es ist ein kraͤftiges effektvolles Bild. Einige schon angekuͤndigte plastische Arbeiten aus Rietschels Schule sind erfreuliche Beweise von den Talenten der jungen

Kuͤnstler. In der Gewerbe-Ausstellung wurden besonders meh—

rere neue Grab⸗Monumente aus der Graͤflich Einsiedelschen und der Lattermannischen Eisen-Fabrik bemerkt. Bei letztern ist die neue Schmelzung durch Dampf⸗ und Luft-Apparate, wovon auch schon in Freiberg Proben gemacht worden sind, sehr interessant.

Kassel, 30. September. In der heutigen Sitzung der Stände-Versammlung wurde die Frage: ob heute uͤber das re— vidirte Rekrutirungs-Gesetz berathen werden solle? uͤber welche gestern Stimmengleichheit eingetreten war, bejaht. Bei der all—

gemeinen Diskussion uͤber das Gesetz stellte Hr. Eberhardt den Antrag: die von der Staats,Regierung proponirten Abaänderun— gen des bisherigen Rekrutirungs-Gesetzes abzulehnen. Nach ei— ner lebhaften Debatte trat uͤber diesen Antrag Stimmen-Gleich—

heit ein. Herr Geheime-⸗Rath Hassenpflug erklärte, daß nunmehr der Landtag heute nicht werde vertagt werden. Herr Hahn be— richtete noch uber den Bericht des letzten permanenten Ausschus— ses; der Druck des Berichts ward genehmigt, die Sitzung ge— schlossen und eine zweite Sitzung auf heute Nachmittag 2 Uhr anberaumt.

Munchen, 27. Sept. Vorgestern verstarb hier der be— kannte Histortker, Hofrath und Professor Konrad Mannert, im 78sten Lebensjahre.

Bis jetzt sind bereits 4248 Griechische Freiwillige von allen Waffen-Gattungen vollstaͤndig ausgeruͤstet und exerzirt nach Grie—⸗ chenland abgegangen.

Ueber die projektirte Kanal-Verbindung des Rheines mit der Donau liefert die von dem Koͤnigl. Bayerischen Ministerial— rathe Kleinschrod kuͤrzlich herausgegebene Schrift unter anderm solgende Angaben: Der neue Kanal zur Verbindung des Mains mit der Donau wird einschließlich einer schiffbar zu machenden Strecke der Altmuͤhl eine Lange von 23 Meilen erhalten. Seine Richtung ist vom Maine bei Bamberg im Thale der Regniz hinauf uͤber Forchheim und Erlangen, nach Fuͤrth und Nuͤrnberg. Von Nuͤrnberg nach Wendelstein in das Thal der Schwarzach, und dann dieses Thal hinauf bis Neumarkt, in dessen Fläche der hoͤchste zu uͤbersteigende Punkt 272 F. uͤber dem Spiegel der Donau und 630 F. uͤber dem Spiegel des Mains liegt. Von

an die Donau fortgefuͤhrt wird.

Darmstadt, 20. Sept. Bei der Abstimmung uͤber das Kriegs Budget stellte die Ate Kammer der Staats⸗Regierung unter Anderem folgende Desiderien: Auf alle uͤber die Reserve gemachte Bemerkungen die geeignete Ruͤcksicht zu nehmen und solche bei der hohen Bundes-Versammlung vorkommenden Falls zu ver— treten, auch offizielle Erkundigung daruͤber einzuziehen, ob in allen Deutschen Bundesstaaten in Bezug auf die Reserve prak— tisch dieselbe Auslegung gegeben werde und wie solche auf die gelindeste Weise fuͤr statthaft erachtet werden koͤnne; die Garde du Corps schon fuͤr die Bereithaltung im Frieden auf— zurechnen; bei der hohen Bundes-Versammlung wiederholt die

Hier ist folgendes Patent erschienen. ö . „Wir Joseph von Gottes Gnaden Herzog zu Sachsen, Julich Gepe ünd Berg, auch Engern und Westphalen, Landgraf in Thuüͤ⸗ ringen, Markgraf zu Meißen, gefuͤrsteter Graf zu Henneberg, Graf zu der Mark und Ravensberg, Herr zu Ravenstein ze, z. entbieten nänniglich Un(tern Gruß und Unsere Landesfuͤrstliche Gnade zuvor: ichbem urch Gottes heiligen Rathschluß und Willen der Durch⸗ sauchtigste Fürst und Herr, Herr Friederich, Herzog zu Sachsen ꝛc. souverainer Herzog von Sachsen-Altenburg, Unseres vielgeliebten Vaterz (ongden, von Seiner langer als funfzigjaͤhrigen wech— und öchsvollen Regenten-Laufbäyn abgerufen und Seinem Herzoglichen Hause und Lande, welchen Beiden Er als liebevoll ge inner Beater dorstand, zu allgemeiner Betruͤbniß durch den Tod ent⸗ ffn wärben, durch Hbchstdessen Ableben aber die Regierung des r athumes Sachsen- Altenburg in dessen gesammten Gebietstheilen mmi allem in der Staats Erbfolge forterbendben Haus Eigenthum ugch Rechte der Essigeburt auf uns uͤbergegangen ist; als erklaͤren rnit feierlich den Antritt dieser Uns von der gbttlichen Vor⸗ schung anvertrauten Regierung und sind entschlossen, solche als an es von Uns mit vollzogene Grund-Gesetz fuͤr das Herzogthum Al⸗ tenburg vom 29. April 1831 gebunden zu üben und zu handhaben, wie von Uns zur Vollzieyung des s 268 dieser Verfassungs Urkunde hienbel noch besonders erklart und versichert wird. Wir versehen unz demnach zu saͤmmtlichen Buͤrgern und Unterthanen in den Städten und guf dem Lande, zu allen Vasallen und Dienern und FTöcrhaupt allen Unsern Erblanden Angehdrigen, welches Standes, welcher Wuͤrde und welchen Wesens sie immer seyn mogen, daß sie Uns fuͤr ihren rechtmaͤßigen und einzigen Landesherren so willig als „siichtmäßlg erkennen, Uns unverbruͤchliche Treue und unweigerli⸗

Herrn

n' Gehorsam leisten und in allen Stuͤcken sich, wie es guten Unterthanen gegen ihre von Gott verorhnete Landes- Herrfchaft eignet, und gebuͤhret, gegen Uns bezeigen wer⸗ den, wogegen Wir ihnen sammt und sonders den gebührenden Schutz zu leisten, ihrer Aller Bestes auf alle Weise zu befordern,

nab nach dem glorreichen Beispiele Unserer erlauchten Ahnherren „auf Gerechtigkeit und Wohlwollen gestuͤtztes Regiment zu fuͤh— ren für Unsere theuerste Regentenpflicht erachten werden. Uebrigens aben sämmtliche Landes-Kollegten und Behoͤrden in Unserem Her— thume ihre Verrichtungen gebührend, nach den bestehenden Ge— tn und Einrichtungen, und nach ihren gegen Uns bereits er— euerten oder demnaͤchst zu erneuernden Amtspflichten ohne einige Unterbrechung und Abaͤnderung fernerhin fortzusetzen und hierin Unsern auf das Wohl Unserer geliebten ünterthanen gerichteten lan= bezväterlichen Absichten nach bestem Vermoͤgen aus allen Kraͤften zu entsprechen. Gegeben Altenburg, den 29. September 1884. (. 663 Joseph, Herzog zu Sachsen. E. v. Braun. Karl Christian v Wästemann. Hermann.“

Dresden, 27. Sept. (Leipziger Zeitung.) Die ank und Industrie-AeAusstellung auf der Bruͤhlschen Terrasse ird wohl am 7ten Okt. geschlossen werden. Man erwartet den Besuch des Königs dort am Michaelistage. Es sind auch nun in der Kunst-Ausstellung noch 95 Gegenstaͤnde zu den im ge— drückten Verzeichnisse aufgefuͤhrten hinzugekommen. Aber den n Verzeichnisse benannten so sehnlich erwarteten Kunst-Gegen— sänden von den Sächsischen Kuͤnstlern in Rom, die bereits vor Monaten von dort abgegangen sind, muͤssen auf dem Wege unerwartete Hindernisse begegnet seyn. Sie sind nicht angekom— men. Was den Zuschauer am meisten anzieht, ist ein sehr

einem uͤbermäßigen Preise beharren; den Kontrakt der Invaliden

Halten der Großh. Hessischen Zeitung aufzuheben und statt der—

validen-Anstalt bestehenden Kontrakt eintreten und dagegen von

dritte und letzte Feldman

pen, und wahrend der Rast Se. K. H. der Großherzog saͤmmt—

Gulden unter nachfolgenden Bedingungen zu negociiren: 5.1.

Vereinigung der beiden Hessischen Kontingente in eine Divi— sion zur Sprache zu bringen; die Montirungs-Tuͤcher nur in inlandischen Fabriken zu nehmen, wenn die Fabrikanten nicht auf

Anstalt mit dem Verleger ihrer literarischen Werke und alle des— fallsigen Verhaͤltnisse zu einer Vorlage fuͤr den nächsten Landtag zu pruͤfen; die Verpflichtung der Gemeinden und Kirchen zum

selben bloß ein allgemeines Intelligenzblatt offiziell zu redigiren; das Ministerium des Innern in den mit dem Verleger der In—

seinem Etat jährl. 14,845 Fl. als den bisherigen 6jährigen Durch— schnitts-Ertrag dieses literarischen Verkehrs an die Invaliden ⸗Kasse zahlen zu lassen; die Militair-Kirchen-⸗Gemeinde mit der Civil—, Gemeinde zu vereinigen und auf den Etat des Ministers des Innern zu uͤbertragen und endlich pruͤfen zu lassen, ob nicht . die Militaͤrschulen mit den Buͤrgerschulen zu vereinigen eyen. Zur Erleichterung der Truppen haben des Großherzogs K. H. das zweite Feldmansver, zu welchem die Disposition fuͤr gestern gegeben war, auszusetzen und das fuͤr morgen bestimmte 9 heute zu halten besohlen. Vor dem Anfange desselben hatten, wie jedes Jahr, Seine . der Prinz Emil saͤmmtliche Offiziere der Großherzoglichen Trup—

liche Stabs,Offiziere zum Fruͤhstuͤck zu laden geruht. Auch ver, willigten Se. K. H. wieder aus Ihrer Privat-Kasse fuͤr dieses Mandver saͤmmtlichen Offizieren Tagesdiaͤten und den Unterof— sizieren und Soldaten eine Tagesloͤhnung. Uebermorgen keh⸗ ren die auswärtigen Regimenter nach ihren Garnisonen zuruͤck ii die einberufenen Beurlaubten werden alsbald wieder ent, assen.

Frankfurt a. M., 29. Sept. Ihre Durchlaucht die ver— wittwete Frau Herzogin von Sachsen-Meiningen ist gestern un— ter dem Namen einer Gräfin von Rauenstein hier angekommen.

Folgendes ist im Drucke erschienen und bereits in Umlauf gesetzt:

„Se,. Kdͤnigl. Hoheit der Großherzog zu Hessen und bei Rhein ze ze. z haben zur Konsolidirung Hoöͤchstihrer Passiven in eine einzige Schuld die Unterzeichneten beauftragt, ein Anlehen von 2,375,060 Se. Koͤnigliche Hoheit stellen eine Haupt-Schuldverschreibung uͤber ge— dachte Summe von Fl. 2378,00 aus, und ermaͤchtigen darin Hoöͤchst= ihre Kabinets-Schulden-Tilgungs-Kassa-Direction, diesen Betrag in 95,000 Stuͤck Praͤmien-Scheine zu Fl. 25 von Nr. 1 bis Nr. 95,000 incl, auf den Grund dieser Hgupt⸗Verbrtefung zu vertheilen. 8. 2. Die Einlbösung der 95,009 Praͤmien-Scheine erfolgt durch Bezahlung der laut nachstehendem Plane während 4M jahrlichen Verloosungen hierauf fallenden Prämien, und zwar nach der Wahl der Inhaber bei der Großherzoglichen Kabinets-Schulden⸗ Tilgungs⸗-Kassa in Darmstadt, oder bei den Unterzeichneten ohne den geringsten Abzug in Conventions-Muͤnze 3 Monate nach jeder Verloosung. Fruͤ⸗— here Einlosung wird gegen Abzug von pCt. jahrlichen Disconto

geistreichen Bataillenmaler, einer Anhoͤhe bei Teplitz während der so viel entscheidenden Schlacht zenden Krisis in den Angelegenheiten Kanada's entgegen, de⸗

bei Kulm. Das Franzoͤsische Heer wird von allen Seiten uͤberfluͤgelt. Noch debouchirt ein Theil des Kleistschen Corps,

stellung der Anleihe generaliter Hoͤchstibr saͤmmtliches Immob. liar⸗ und Mobiliar-Vermoͤgen und uͤberweisen der Kabinetz— Schulden-Tllgungs-Kassa insbesondere als Spezial-Hypothek von Hoͤchstihrer Tit. II. Art. 7 der Verfassungs- Urkunde des Großher— zogthums auf die schuldenfreien, als , ., des Großherzog lichen Hänses anerkannten zwei Drittheile der Domainen radieirten Ci— vil-Liste, den Bezug einer jahrlichen Rente von 8,0900 Gulden! 24 Fl. Fuß in halbjaͤhrigen Raten zahlbar, auf so lange, als solche erforderlich seyn wird, um daraus die noͤthigen Zahlungsmittel an. zuschaffen, welche zum Vollzug der planmäßigen Zahlungen erfor⸗ dert werden. Sowohl der Haupt-Staats Kassier als die Kabinetz., Schulden⸗Tilgungs-Kassa⸗Direczion werden durch eidliche Re verse zu puͤnktlicher Erfuͤllung aller sie betreffender Stipulationen diesez Anlehens sich verpflichten. s. 4 Auch haben S. H. der Erbgro'. herzog und S. der Prinz Karl zu Hessen durch vesondere Urkun— den Höchstsich verbindlich gemacht, im Falle die Landes-Regierun auf sie uͤbergehen sollte, in die alsdann noch bestehenden aus diesen Anlehen herruͤhrenden Verbindlichkeiten einzutreten, und dieselhen nach Inhalt der Haupt-Verbriefung als Selbstschuldner zu erfuͤllen Frankfurt a. M. 1834 M. A- v. Rot hschild u. Sohne“ (Folgt hierauf der Plan dieses Anlehens.) ö Zuͤrich, September. Die Züricher Zeitung enn

hält folgende Anzeige: „Auf Veranlassung der Versuche, Deum, sche Handwerks-Gesellen gegen ihre Regierungen aufzureizen welche bei mehreren Zusammenkuͤnften in dem Kanton Bern sses einiger Zeit stattgefunden haben, werden alle als Handwerk Gesellen arbeitenden oder auf der Wanderschaft begriffenen Kaiserl. Koͤnigl. Oesterreichischen Unterthanen von dem Unter, zeichneten, erhaltener Weisung gemäß, hiermit aufgefordert, in, nerhalb 8 Tagen den genannten Kanton Bern zu verlassen, und der Eintritt in denselben wird bis auf Weiteres allen Oester— reichischen Handwerks-Gesellen, bei Vermeidung der gesetzlichen Strafen wegen des Ungehorsams gegen die Befehle der Landes, Behoͤrden, untersagt. Zuͤrich, den 27. September 1834. Der Kaiserl, Koͤnigl., Oesterreichische Gesandte in der Schweiz, Graf von Bombelles“

Genf, 25. Sept. Die gallikanische homoͤopathische Gesel schaft ist in Genf am 15. Sept. auf drei Tage zusammengette ten. 26 fremde Aerzte, von Turin, Lyon, Dijon, Besangon, Grenoble, Valence und Plombieres, aus dem Waadtlande, aut Freiburg und Savoyen, hatten sich mit denjenigen von Genf vereinigt. Das Lesen von Aufsaͤtzen und praktischen Bemerkun— gen, so wie die Untersuchung von geheilten Kranken (die vor, gestellt wurden), füllten die Sitzungen aus. Der Ueberfluß die— ser Materien war dergestalt groß, daß keine Zeit zu muͤndlichen Verhandlungen und Berathungen uͤber die Praxis uͤbrig blieb, Das naͤchste Jahr versammelt sich die Gesellschaft in Paris.

77

.

.

Ven edig— 23. Sept. Ihre Maj. die verwittwete Königin von Neapel ist hier aus Mailand angekommen, und denkt, hier einige Tage zu verweilen, um sich die Merkwuͤrdigkeiten der Stadt zu besichtigen.

Nachrichten aus Alexandrien (uͤber Smyrna vom 26. Aug.) zufolge, hat sich auch dort die Pest gezeigt, die zuerst am Borb eines Schiffes und bald darauf in mehreren Stadtvierteln aus— gebrochen ist. In Syrien ist die Ruhe zwar wieder hergestellt, doch glaubt man nicht, daß sie von langer Dauer seyn werde.

k

Corte s⸗Verhandlungen. Prokuradoren⸗ Kammer. Sitzung vom 18 September. Herr Polo y Monce, der zuerst das Wort nahm, hielt es für unmoͤglich, so abwei— chende Vorschläge, wie die des Ministeriums, der Majorität und der Minorität der Finanz- Kommission, mit einander zu kombi— niren, und gab mit Hinsicht auf die auswärtige Schuld dem Gesetz Entwurf der Regierung den Vorzug, bestand jedoch dar— auf, daß die Minister der Kammer detaillirte Angaben uͤber die Einkuͤnfte und Ausgaben vorlegen muͤßten. Herr Garcia Ca— rasco bekaͤmpfte die von den Gegnern der Vorschlaͤge, welche die Majorität der Kommission gemacht hatte, gebrauchten Argu⸗ mente, wovon das eine aus der Politik, das andere aus dem Kredit der Nation geschoͤpft war, und entgegnete auf die Be— hauptung, daß die jetzige Regierung nur eine Fortsetzung dir vorigen eilfjaͤhrigen Regierung sey, er begreife nicht, wie das setz ige System, welches mit der Verleihung von Buͤrgschaften fur die Freiheit begonnen haͤtte, mit einem auf Inquisition und Ker— ker gegruͤndeten System vermengt werden koͤnnte, und es sey eine Schmach fuͤr die Spanische Nation, zu sagen, daß das jetzige System, gleich dem fruͤheren, von hunderttausend fremden Ba— jöonnetten unterstuͤtzß werde. Herr Martinez de la Rosa machte nochmals auf die unzaͤhligen Schwierigkeiten aufmerksam, mit denen das Ministerium, als es seine Verwaltung begonnen, zu kämpfen gehabt, und setzte die traurige Lage auseinander, in der sich der Schatz damals befunden habe.

Am 26. Januar“, sagte er, „belief sich das Defizit bereits auf Es Millionen Fr. Die Regierung begann damit, die Finanz-Ver— waltung zu eentralisiren und Reductionen vorzunehmen, aber diese administrativen Maßregeln reichten nicht hin, die noöͤthigen Fonds herbeizuschaffen Das Ministerium mußte also zu dem Kredit seine Zuflucht nehmen Aber der Kredit ist keine Pflanze, die in einer Stunde aufschießt. Er bedarf langer Pflege und Wartung, um bluͤ— hend und produktiv zu werden. Mit Stolz und Vergnügen wuͤrde die Regierung, wenn es moͤglich gewesen waͤre, eine Anleihe im Schoß der Vation negociirt haben, welches uͤberdies noch den gro⸗ ßen Vortheil gehabt hatte, die kaufmaäͤnnische Klasse an das jehige System zu fesseln. In mehreren Theilen des Königreichs wurde der Versuch gemacht; aber nicht eine einzige Person meldete sich, und nachdem das Ministerium zwei Monate verloren hatte, mußte es sich am Ende doch wieder an einen auswaͤrtigen Geldmarkt wen— den Auch hier traf es auf unuͤberwindliche Schwierigkeiten. Es wuͤrde wohl Darleiher gefunden haben, haͤtte es die Garantirung der Anerkennung der Cortes-Anleihe auf sich nehmen koͤnnen. Die ser Verantwortlichkeit konnte es sich aber nicht unterziehen, und ich war der Erste, der dagegen protestirte. Aller dieser Verlegenheiten ungrachtet, hielt es die Regierung fuͤr unumgaͤnglich, eine Armee nach Portugal zu senden, und uͤbernahm es auf ihre Verantwort— lichkeit, eine Anleihe von 390 Mill, Fr. zu machen, wobei sie jedoch dem Regentschafts-Rath die Wahl der angebotenen Bedingungen uͤberließ. Die Regierung erkennt es aufrichtig an, daß ihr die edei⸗ müthigste Unterstützung von den Herren Rotbschild zu Paris und London zu Theil wurde, und daß sie es für vortheilhafter

hielt, die ihr gemachten Vorschlaͤge anzunehmen, als eine Anleihe zu kontrahiren. Diese Herren waren die Zuflucht,

die wir fanden, und deren wir uns bedienten, um bis zu Ihrer Zu sammenkunft die Beduͤrsnisse des Augenblicks zu decken. Die Ih nen jetzt vorliegenden Vorschlaͤge des Ministeriums sind auf eine Grundlage basirt, die ich mit Zuversicht behaupten werde, zumal da ein Theil der Kommission damit einverstanden ist. Unsere Geg— ner haben gegen uns dieselhen Argumente vorgebracht, deren sich die despotische Regierung bediente, als sie Alles, was waͤhrend der drei Jahre der constitutionnellen Regierung geschehen war, fuͤr null und nichtig erklaͤrte, denn sie wollen jetzt, daß Alles, was in den

vorbehalten. 3 3. Se. Koͤnigliche Hoheit verpfaͤnden zur Sicher-

letzten zehn Jahren geschehen ist, ebenfalls fuͤr unguͤltig erklart

den soll. So geht eine jede Partei, wenn sie Siegerin wird,

aus, die Besiegten zu unterdruͤcken. Wir sind aber meine Herren, weder Sieger noch Besiegte. Die jetzige weder aus der Regierung, die so eben aufgehoͤrt hat, Constitution des Jahres 1812 hervorgegangen; sondern

I

ttzt j ,

u 55 7 h ; ether Anderes, als eine Restaurirung der Gesetze der Monar—

hie Großes Murren) Und welchen. Grund koͤnnen wir unseren nuzwartigen Gläubigern für die Nichtbezahlung ihrer Forderungen angeben? Erklaͤren die Spanischen Gesetze, daß ied. Subsidie die g immung der Cortes haben müsse? „„Aber wo sind diese Ge⸗ stze / werden die auswaͤrtigen Glaͤubiger fragen, „denn wir zrauchen mit ihnen und allen in der inneren Verfaslung anderer änder vorgegangenen Veranderungen nicht bekannt zu seyn“. Hiese Gesetz⸗ finden sich in keinem geschrie benen Coder vor, und sie ind außer Gebrauch gekommen, weil drei Jahrhunderte lang nicht aanach verfahren worden ist? . Der Redner vertheidigte dann sammtliche Anleihen, die ( Huebhardsche mit eingeschlossen, und schloß mit folgenden Wor— en: „Frankreich hat zwar bloß sreundschaftliche Vorstellungen u Gunsten seiner Unterthanen an uns ergehen lassen, wie es die pflicht jeder Regierung ist, und England hat sich dem Wunsche frankreichs, daß alle Anleihen anerkannt werden möchten, ange— ghlossen; ein Krieg oder ein Bruch mit Frankreich ist also nicht . befürchten; aber es fragt sich nur, ob wir nicht einer edel⸗ naͤthigen Nation, die uns so viel Beweise von Freundschaft ge⸗ eben und daher nicht erwarten konnte, daß sie das erste Opfer een wurde, gerecht werden muͤssen.“ Nachdem sich hierauf noch err Florenz Estrada fuͤr die Anerkennung der in England bontrahirten Schuld, aber gegen die Franzoͤsische, als eine Folge nder Invasion von 1823, ausgesprochen und der Marquis von zalces die Ansichten der Masjoritaͤt der Kommission bekaͤmpft, sch jedoch vorbehalten hatte, nur in einen Theil der von der Regierung gemachten Vorschlaͤge zu willigen, wurde die Debatte pteder vertagt. Sitzung vom 19. Sept. Die Diskussion uͤber den To— htenoschen Gesetz- Entwurf wurde wieder aufgenommen, und Herr pala fra wies zunaͤchst den Ministern mehrere Irrthuͤmer in zer Angabe des Defizits nach, das sich, seiner Meinung nach, nicht so hoch stelle, als jene behauptet haͤtten; so fuͤhrte er unter Anderem an, daß der Kriegs-Minister den Bestand des Karabi⸗

1117

das allgemeine Beste der Nation und die Legitimität des Thrones auf— zuopfern. Die Prokuradoren des Reichs sind von dem Rechte uͤberzeugt, welches die Beamten aus der constitutionnellen Epoche veranlaßt, sich uͤber die Vergessenheit und Vernachlaͤssigung, zu der man sie ver⸗ dammt, zu beklagen; sie erbitten keine Belohnungen, die zwar sehr gerecht seyn wuͤrden; sie beschraͤnken sich einzig darauf, ihre Dienste in der Laufbahn, welche sie ausfuͤllten, zu leisten, oder daß man ih— nen die Klasse von Aemtern, Ehrenstellen und Aus eichnungen, welche sie von der Gnade des Köͤnigs erhielten, wieder einräume.

Die öffentliche Meinung sagt, daß die Beamten, welche sich nicht

durch Verbrechen oder Vernachlässigung ihrer Pflicht, des Ver⸗

trauens unwuͤcdig machten, welches man in sie setzte, auch nicht verdienen, der Aemter, welche sie bekleideten, entsetzt zu werden.

Die Regierungen, deren Wahlspruch Gerechtigkeit ist, setzen keinen Beamten ab ohne Urtheil und Recht, und die Staatsdiener aus je—

ner Epoche, weit entfernt, dem Vaterlande schlecht gedient zu haben, gewannen vielmehr Anspruͤche auf die oͤffentliche Achtung. Ein Akt der Billigkeit kann die Folgen, welche das gegen diese Beamten beob— achtete Verfahren veranlaßt hat, wieder gut machen: sie sind keines— wegs schlechteren Gehalts, als die, welche die Regierung als den uns begluͤckenden Institutionen abgeneigt bei Seite gesetzt hat, und des— halb muͤssen sie wenigstens in eine aͤhnliche Kategorie gestellt wer— den. Die Dienste der Einen waren der Sache der Freiheit gewid⸗ met, wahrend die meisten von denen, welche jetzt von ihren Aem— tern suspendirt sind, sich der Regierung Ew Majestaͤt feindlich ge⸗ zeigt haben; dessenungeachtet erfreuen sich diese des Ansehns und des Genusses ihrer Ehrenzeichen und Pensionen als Disponible s). während die Andern nichts erhalten und nichts genie

Wie groß wuͤrde der Unterschied zwischen den Diensten seyn, wenn man sie auf der Waage der Gerechtigkeit wagen wollte! Dessenungeachtet wuͤnschen die Prokuradoren nicht, Klassen aufzuopfern, oder Haß und Erbitterung zu erregen; im Ge⸗ gentheil, sie streben darnach, daß die Spanier, Soͤhne dessel⸗ ben Vaterlandes, sich uͤber eine freie Verschmelzung der Prinzipien verstaͤndigen, und die traurigen Interessen, welche uns getheilt hiel⸗ ten, fuͤr immer vergessen; deshalb bitten sie, daß man Gleichheit einfuͤhre, und den Beamten aus der constitutionnellen Epoche die Pensionen oder den Gehalt ihrer Klasse beilege, und daß die Re— gierung sich fuͤr diesen Akt der Gerechtigkeit erklaͤre, und dabei dem Beispiele anderer Nationen folge; auf diese Weise werden viele aus einer Lage, die an Elend und Verzweiflung graͤnzt, und andere aus einer traurigen und schmachvollen Stellung gezogen werden, und die wohlthaͤtige Hand Ew. Majestaäͤt segnen. Die oͤffentliche Convenienz ist bei dieser Maßregel

. 2124 CE sätlis“

ßen

Alle

nier⸗Lorps auf 11,282 Mann angegeben habe, während es doch nur 0ꝛ7 Mann zaͤhle; er rieth daher den Ministern sich in ihren Bureaus mit Personen zu versehen, auf deren Angaben sie sich besser verlassen koͤnnten. Da nun, meinte er, das Defi⸗ t um viele Millionen geringer sey, als es veranschlagt worden, p wurden die Minister noch die Mittel haben, die Beduͤrf⸗ nisse des Augenblicks zu decken, und sie sollten sich da— her mit der Kontrahirung einer Anleihe wenigstens Zeit lassen und nichts uͤbereilen. Der Redner gab dann seinerseits auch einige Wege an, auf denen die Regir⸗ rung zu Gelde kommen konnte; erstens, sagte er, solle sie die pensionen der in Ruhestand versetzten Beamten, die sehr un⸗ gleich vertheilt seyen, reduziren und den Grundsatz annehmen, öaß jeder Beamte, t die Haͤlfte des Ueberschusses dem Staat zum Opfer darbringen solle; dann solle die Paͤpstliche Bulle, welcher zufolge die Geist⸗ üchkeit jaͤhrlich 30 Millionen Subsidien zu zahlen habe, wahrend sie seit 1324 nur 10 Millionen jahrlich gezahlt, wieder in Kraft gesetzt werden. Der Graf von Toreno bekaͤmpfte die Ansich⸗ ien des vorigen Redners und bezeichnete dessen Vorschlaͤge als lußerst gehäffig. (Wir werden auf die Rede desselben noch ein, nal zurückkommen.) Nach ihm sprachen noch Herr Abargues fir den Vorschlag der Majoritaͤt der Kommission und Herr Donrecy fuͤr die Anerkennung der ganzen Schuld, worauf die Kammer sich vertagte.

Sitzung vom 20. September. In dieser Sitzung üeßen sich Herr Diaz Gonzales, ein Mitglied der Geistlich⸗ keit, zu Gunsten des Plans der Majorität und Herr Vegar, ein anderer Geistlicher, fuͤr den ministeriellen Plan vernehmen. Herr von Montewirgen richtete einige persoͤnliche Angriffe gegen den Grafen von Toreno, worauf dieser in einer langen Rede antwortete, in der er zugleich nochmals die Vorzuͤglichkeit des von der Regierung vorgeschlagenen Plans darzuthun suchte. Es wurde sodann beschlossen, die Debatte am folgenden Tage, obgleich es ein Sonntag sey, fortzusetzen, und man hoffte, sie auch an diesem Tage zu Ende zu bringen. .

Nachstehendes ist die kuͤrzlich erwähnte merkwürdige Peti— tion der Prokuradoren⸗Kammer wegen Wiedereinsetzung der un— ter den fruͤheren Cortes angestellt gewesenen Beamten in ihre Aemter: ö ö. .

„Die Prokuradoren des Reichs wenden sich an Ew. Maiestat nit folgender Petition, welche einen Alt der Gerechtigkeit und df⸗ fentlichen Konvenienz zum Gegenstande hat. Die dffentlichen Be⸗ amten aus der constitutionnellen Epoche von 1820 bis 1823 opsferten der Nation ihre Interessen, ihr Vermögen, ihre Familien, die Ruhe des Privatlebens, und selbst die Sicherheit ihrer Existenz Die Ge⸗ fahren, womit die Maͤnner bedroht waren, welche sich der Natio. nal-Sache aufrichtig hingaben, schwaͤchten nicht jene standhafte Treue, die eine Tochter der Ueberzeugung und Gerechtigkeit ist. Die Anstrengungen und Arbeiten der Einen fuͤr die ð entliche Sache, die Gefechte und Schrecken des Todes, welche die Andern erdulde⸗ ten, und die traurige Zukunft, mit der Alle bedroht waren, konnten e nicht verleiten von der übernommenen Pflicht, oder von dem heiligen vor den Altaͤren des Vaterlandes geleisteten Eide abzursei= chen. Die politischen Begebenheiten verwickelten sich zu einer dtestiimmten Zeit jener Epoche, und ein truͤbes Vorzeichen ver— lüͤndete sich durch Abtruͤnnigkeit jeder Klasse n un. vorzuͤglich durch die falschen Versprechuüngen eines fremden Prinzen, der zugleich die Hoffnung, die Freiheit und die National-Unabhaͤngis⸗ eit zerstorte Die Ehre, welche den Patriotismus reiner Männer in seiner Treue bestaͤrkte, erhielt sich, und sie sahen sich gendthigt, Gefaͤngnif, Folter und grausame Verfolgungen in der Mitte ihrer. Nation, oder die harte Verbannung zu erdulben, zu welcher der Hof die Tyrannei und die Rächfucht einer fanatischen und wilden Par⸗ tei sie verdammte. Ew. Mai., berufen zum Heile der Nation, de⸗ ren Schicksal zu lenken, bemitleideten das Unglück tugendhafter Spa⸗ nier, und wollten mit allem Zartgefuͤhle eines hochschlagenden Her⸗ ens die Thraͤnen unzaͤhliger Familien trocknen, und die Leiden der Patrioten, welche Muster an Buͤrger-Tugenden und Krlegsmuth varen, erleichtern. In Spanien gewannen Ew. Majestaͤt Untertha⸗ nen den Trost, welchen das Mitgefuͤhl ihrer Bruͤder ihnen in den Kerkern reichen konnte, und im Auslande, erhielten sie den Schutz aufgeklärter Regierungen und die allgemeine Achtung der Fremden. Ew. Majestaͤt konnten weder weniger aufgeklärter, noch den Ge⸗ fühlen der Gerechtigkeit und Großmuth weniger zuganglich seyn, als die Monarchen anderer Nationen, und deshalb öffneten Sie den Verfolgten und Geaͤchteten, welche nach Verkündigung der Am= nestie in den Schoß ihres Vaterlandes zurückkehrten, ein Thor. Die Nation nahm diefe großmuͤthige Entschließung, Ew. Maj mit Beifall auf; aber die Amnestie genügt den bffentlichen Wuͤnschen noch nicht, denn mag men sie als Verzeihung oder Vergessenheit betrachten die Beamten aus jener Epoche bleiben mit dem Schand⸗

fleck eines eingebildeten Verbrechens behaftet, der ihnen die Bahn dwoschneidet, auf welcher sie mit Ehre und Treue dienten Gerechtig⸗ keit und Politik schrieben ein anderes Verfahren gegen Maͤnner vor, velche, der offentlichen Achtung würdig, entschlossen sind, Alles fuͤr

der mehr als 15,900 Realen Gehalt beziehe,

nicht weniger interessirt, als die Gerechtigkeit; und Ew. Ma— jestaͤt können stets auf die Maͤnner rechnen, welche sich aus Grundsatz, oder aus Dankbarkeit, fuͤr den Thron Ew. erlauchten Tochter aufopfern werden. Die Sache der Nation ist gluͤcklicher Weise mit der des Thrones identisch, und diefe wird durch die Pa— trioten aufrecht erhalten, welche bei einem freien politischen Glau— bensbekenntniß eher zu sterben, als den Triumph der Usurpation zu dulden wissen werden. Die Vertheidigung der auf das Haupt Ew. erlauchten Tochter gesetzten Krone ist der Wahlspruch aller Spanier, die sich einer gerechten Sache hingegeben haben, und alle Anstren⸗ gungen der Unwissenheit, des Fanatismus oder der Treulosigkeit werden an dem treuen Schilde der erprobten Vorkaͤmpfer der Frei— heit abprallen. Unterdessen muͤssen diejenigen Beamten, welche fuͤr Undankbarkeit und Verrath Gehalt empfangen, um unser Land mit Blut zu beflecken und zu konspiriren, die offentlichen Stellen niederlegen, damit sie mit Mannern von Patriotismus und Faͤhigkeit besetzt werden; so wird der oͤffentliche Geist wieder belebt werden, die schwankenden Leute werden Athem schoͤpfen, die Kraft des Thrones wird unwider⸗ stehlich seyn, und das National-Vertrauen sich befestigen. Die Re⸗ gierung ist keinesweges ruͤcksichtlich der Verfügung uber diese Aem⸗ ter, Grade und Ehrenstellen beschraäͤnkt, denn sie bleibt Schiedsrich⸗ terin, und behaͤlt die Befugniß, diejenigen zu besetzen, welche sie fuͤr gut sindet; aber mittlerweile werden jene Beamten nicht mehr die Zuruͤcksetzung erleiden, welche ihre jetzige Lage so sehr verbittert, und man wird andern von einer aufgeklärten Politik zu vermeiden den Folgen vorbeugen; in Betracht dessen bitten die Prokuradoren des Reichs ehrfurchtsvoll, Ew. Maj. wollen geruhen, den Entwurf nachstehenden Dekrets zu genehmigen. Art. J. Alle Aemter, Grade, buͤrgerliche, militairische und kirchliche Ehrenstellen, die durch Koͤnigl Dekrete vom 1829 zum 30 1823 ertheilt sind, werden fur guͤltig erklaͤrt. Art. 2 Die oͤffentlichen Beamten aller Klassen, welche ein Koͤnigliches Patent haben, sollen diejenige An— ciennetät genießen, welche ihnen durch ihre Ernennung waͤhrend der constitutionnellen Epoche zukommt. Art. 3. Regierung wird, kraft ihrer Befugnisse, diese Beamten entweder fuͤr disponible e— oder fuͤr im aktiven Dienste angestellte erklaͤren, und vom Datum dieses Dekretes zu rechnen, soll ihnen der Gehalt ausgezahlt werden, welcher ihnen gemaͤß der Königlichen Verordnungen, die in Kraft sind, oder kuͤnftig für die benannten Klassen von Beamten gelten werden, zukommt. Madrid, 26. August 1831 (Unterz) Miguel Chacon. Andreas Gareiag Car⸗

* vun * * 834 * DM, ,. bis Sept

Dir ö

Salt es

* Mjsen gat 61 N Gen Visedo. Manuel de Pedro.

rasco Lopez del Banjo. Alcala Zamora. Angel Polo y Monge. Trueba

Cosio. Garcia de Atocha. Fernando de Butron. Mateo Belmonte. Alvarez Sotomayor. Antonio Mautilla Am 13ten d. M. wurde diese Petition zur Discussion ge—

stellt; sie hatte aber bei der letzten Redaction solche Aenderungen erlitten, daß die Kammer sich entschied, sie noch einmal an die Kommissionen zuruͤckzuschicken.

Franzoͤsische Blätter enthalten solgende Privat⸗-Mit—⸗ theilung aus Madrid vom 20. September: „Es wuͤrde schwie— rig seyn, vorherzusehen, was unserer wartet, aber das Eine ist leicht einzusehen, daß im Allgemeinen eine Revolution uns be— vorsteht. Wahrend auf der einen Seite die Opposition die Re— gierung zu uͤberwältigen droht, vermehren auf der anderen Seite Don Carlos und seine Partei ihre Anstrengungen, sie zu vernichten, und wenn auch die Fortschritte derselben nicht rasch sind, so ist doch wenigstens auch gewiß, daß die Truppen Ro— dil's nicht vorruͤcken. Diese peinliche Ungewißheit macht unsere Lage furchtbar. Die

Sitzungen der Prokuradoren⸗Kammer sind noch immer sehr stürmisch. Es scheint gewiß zu seyn, daß die Kam— mer den Vorschlag der Majorität der Fommission verwerfen wird; doch läßt sich durchaus nicht vorhersehen, was sie an dessen Stelle setzen will, es wurde indeßz nicht uͤberraschen, wenn der Plan der Minorität mit einigen geringen Aenderungen die Ober— hand gewinnen sollte. Morgen wird sich jedoch Alles auftlären, denn es ist wahrscheinlich, daß die Kammer an diesem Tage zur Abstimmung schreiten wird. Der Schatz ist leer und die Kam— mer scheint wenig geneigt, ihn zu fallen. So groß ist unser jetziger Geldmangel, daß es nicht uͤbertrieben ist, wenn man sagt, daß es absolut unmoͤglich wäre, die Dividenden der 3procentigen Rente, welche am 1. Oktober fällig sind, zu Paris zu zahlen, wozu etwa Millionen Fr. erforderlich seyn würden. Die Re— gierung klopft bei diesem furchtbaren Geld,Mangel an alle Thuͤ— ren, aber sie sind sämmtlich suͤr sie verschlossen. Hr. Ardoin ist der einzige Kapitalist, welcher dem Schatze helfen koͤnnte, da Hr. Rothschild der Regierung gewiß nichts leihen wird, bis ihm die zur Zahlung der Dividenden der perpetuellen Rente vorgeschos— senen Summen zuruͤckgezahlt worden sind. der nur zu gewissen Schicksals, welches die Inhaber der 35 Rente bedroht, wahrt die Speculationswuih fort, indem es nicht an Personen fehlt, welche die allgemeine Bestuͤrzung zu ihrem Vor— theil benutzen. Die Nation wird einst ihre Namen kennen ler— nen und sie werden einen traurigen Beweis von der oͤffentlichen Verderbtheit geben. Ein Soldat von der Stadt- Miliz, in voͤlliger Uniform, rief gestern in einem Wirthshause: „Es lebe

71

2

Ungeachtet des lei⸗

Karl V. worauf zwei seiner Kameraden uͤber ihn herstuͤrzten, ihn tuͤchtig durchpruͤgelten und ihm die Uniform vom Leibe rissen. Die— ser Vorfall zog eine große Volksmenge herbei, die durch eine Patrouille zerstreut wurde. Man erwartet hier zwei Personen von Be— deutung, die Herren Arguelles und Mauguin, deren Sendungen sehr verschiedener Art sind. (Nach Franzoͤsischen Blaͤttern wird Herr Mauguin wohl nicht nach Spanien gehen.) Es ist fast eine gaͤnzliche Stockung in unseren Fonds. Die Minister ver— sammeln sich jeden Abend nach den Sitzungen und die ministe— riellen Deputirten halten Zusammenkunfte. Die Finanz-Frage ist der Gegenstand aller dieser Versammlungen. Man hat be— merkt, daß die Gesandten Frankreichs und Englands seit einigen Tagen ihre gewoͤhnlichen Verbindungen mit der Regierung fast ganz abgebrochen haben.“

,,, Eine in der Times enthaltene Privat-Mittheilung aus Konstantinopel vom 27. August giebt folgenden Auszug aus einem Schreiben aus Tabriz vom 1. August: „Mohamed Mirsa, Sohn des verstorbenen Abbas Mirsa, wurde an dem Tage, wo er aus Chorasan in Teheran ankam, von dem alten Schah zum Thron-Erben ernannt. Es ist auffallend, daß von al— len Soͤhnen und Enkeln des Koͤnigs (die sich auf 500 —=900 be— laufen) Mohamed Mirsa der einzige von entschiedenem Charak— ter ist Er soll wahrheitliebend, rechtschaffen, aufrichtig und nicht bigott seyn Er verschließt sich nicht in seinem Harem, hat sogar nur drei Frauen und will auch diese Zahl noch verringern. Er scheint seine Sol— daten zu lieben, und bemuͤht zu seyn, das Landvolk vor Unterdrückung zu schuͤtzen. Sein Minister (von dessen Kraft und Klughett das Interesse des Prinzen voͤllig abzuhaͤngen scheint) ist ein ge⸗ schickter Mann und so gut, wie dies Land ihn nur haben kann; außer em ist aber Niemand um den Prinzen, auf den er sich verlassen konnte. Die Armee hat seit ungefaͤhr drei Jahren keinen Sold erhalten und der Schatz ist, wie ich glaube, leer. Alle seine Verwandte sind ihm entgegen und selbst seine Bruüͤ— der gehoren zu seinen thaͤtigsten Feinden. Zwei der letzteren hat er vor einigen Tagen als Gefangene nach Ardabil geschickt Der eine, Tehandschir Mirsa, pluͤnderte den Distrikt Beiazeid und der andere, Chosrew Mirsa, entfloh aus Chorasan.““?

ö

Berlin, 3. Okt. Ihre Majestaͤt die Kaiserin von Rußland ha⸗ ben Allergnädigst geruht, dem Hofrath Dr. Fr. Foͤrster fuͤr den Allerhoͤchstihnen gewidmeten, ersten Band der „Lebens- und Regie rungs Geschichte Friedrich Wilhelms J.“ einen Brill ant⸗Ring vol Zeichen des Allerhoͤchsten Wohlwollens zustellen zu lassen. .

Das te Kuͤrassier⸗ und das 10te Husaren-Regiment die an den bei Berlin stattgehabten Herbst-Mandͤvers Theil ge nommen hatten, sind am 1. d. M. auf der Ruͤckkehr nach ihrn n Standquartieren durch Mag deb urg gekommen, auch sind da⸗ selbst wieder das Garde⸗Landwehr-⸗Baͤtaillon, so wie das 36 und 27. Infanterie⸗Regiment eingeruͤckt. R Am 21. d. M. fruͤh um 8 Uhr brach in dem Dorfe Groß-Briesen bei Trebnitz im Reg. Bez. Breslau in einer Scheune Feuer aus, welches bei der herrschenden Duͤrre so rasch um sich griff, daß in kurzer Zeit das herrschaftliche Wohnhaus sammt allen Wirthschafts⸗Gebäͤuden in Flammen ssand nd mehreres Vieh, so wie die Futter- und Getraide-Bestande und àämmtliche Ackergeraͤthschaften vom Feuer verzehrt wurden. Das Traurigste bei diesem Brande ist, daß der Gutsbesitzer sclbst Hauptmann von Fehrentheil, durch den Einsturz eines Geh au⸗ des seinen Tod in den Flammen fand. ; In der Provinz Schlesien sind in den beiden Jah 1832 und 1833 der Zahl nach ziemlich gleiche, in ,, den Folgen aber sehr verschiedene Brandschäden vorgekornmen Im Jahre 1832 ereigneten sich 76, im Jahre i833 43 Brande. Im ersteren Jahre wurden dabei in den Städten 230 und auf dem Lande 2073, zusammen also 2103 Gebaͤude .. Art, worunter 1190 Ställe, Scheunen und Schuh pen zerstört Kirchen waren darunter nicht; von oͤffentlichen Gehaãͤuden n. nur ein einziges in den Städten und 18 auf dem Lande ab' Im Jahre 1833 dagegen , das Feuer in Städten 694 und auf dem Lande 1608s, uberhaupt also 2302 Gebäude wworun⸗ ter zwar 1219 Staͤlle, Scheunen und Schuppen, aber , 2 Kirchen in Städten und 3 Kirchen auf dem Lande, so wie 27 öffentliche Sebaude. Von den zerstoͤrten Gebäuden waren i Jahre is33 15s, im Jahre 1853 125! gröhren e ngo ßtn, na vinziellen Societäten versichert, welche im Jahre 1832 206, 283 Rthlr., im Jahre 1833 aber 362,576 Rthlr. Brand Bonificct . nen zahlen mußten. R

0

Ausstellung auf der Königl. Akademie der Kun ste

Sonntag den 28. Sept. wurde ein neues Zimmer viel des Schonen und Ueberraschenden bot sich darin dem Eingange gegenuber sah man ein großes Bild, Wand einnimmt, in der That von einer Größe, wie i bei uns , aͤhnliches gesehen hat, und dürfen wir melden, daß sein Kunstwerth mit der Große nicht aus? Verhältniß steht Es hat Herrn Professor , und stellt Christus vor Pilatus dar. Dieses Bild unterscheider gegenwartige Ausstellung von fruheren, und giebt (hr ine? Farbe Pilatus sitzt in einem Marmorsessel zu Gericht linken Seite des Bildes, nach der Mitte hin, dehnt sich in Erhdhung, mit Stufen nach dem Vorgrunde abfallend e fur die Parteien aus (was die Bibel das Hochpflaster y. Ghristus der Angeklagte, umgeben von seinen umher auf den Stufen das Volk; rechts einige Weide it Kinder links zwei Mohren; hier sitzt auch r,, . i n, n, im Bilde den Hohenpriester der Jüden, auf einem Tran ses ö gen, er zerreist seine Kleider: gegenuͤber, hinter dem X sse eg gh fa tus, erblickt man neben Dpferslammen einen Rbmischen . nen Lietoren und andere Repraͤsentanten der Römischen , ö e ela D ; 9 J 8 . V n fe im Mittelgrunde sind lebensgroß, im Vorgrunde sind ie Bei so vielen Figuren und so belebten, Theil gewalt; Stellungen ist doch durch eine geschickte Ar be bl e n erreicht, daß sich die Gruppen sondern und überschausich oa n es ist eine gewisse Symmetrie in der Anordnung, wesch; nm, n zen Ruhe giebt; zu beiden Seiten des Bildes erheben ich 36 ian. ben höher und nähern sich tem Vorgrunde; im er the 46 freier Raum, welcher das Auge einladet, auf der ,, 9 ö Mittelgrunde zu verweilen. Ünd offenbar ist , , n n , . dez, mit der nieisten Liebe und dem meistzn Gelingen gemalt? e. , der verschiedenen leibenschu sᷣ ich bewegten Juden Physiognomięeen, wesche den Heiland durch einander rufen. Mit dekiamatorischer re n nr, o Eine allein das ist nicht die Stimme des Herzens er sch n ein Pharisäer zu seyn. Andere sprechen aus tie ferm 4

gedffnet, und dar. Gleich as Rz

das die ganze an noch kaum zu großer Freude

oer die eine neue auf der geringer ein Podest lter nennt); hier Anklaͤgern, rings

ihnen scheint der heutige Glaube der Vater gefäaͤbrdet D*