iß durch Ordonnan vom T2sten v. M. auf zwei Englische Pfunde be, stimmt; die Legitimation für den innern Verkehr geschieht, mittelst Abnahme des ersten Umschlages, durch Belegung des zweiten mit einem Kreuzbande, Verklebung der Enden desselben mit einem Streifen hal⸗ birten Registerpapiers und Aufdrückung eines trockenen Zollstempels. — Eine Zoll⸗Verordnung vom 28sten v. M. bestimmt die Üͤmschrift dieses Stempels? „Cotons files étrangers, Ordonnance du 22. Aodt 1831. und die Stempelnngsgebühr vorläufig auf 10 C. für jedes Packet.
Durch Königl. Ordonnanz vom 19ten v. N. wird der unterm s. Juli d. J. auf 75 C. pr. Kilogramm bestimmte Einfuhrzoll der Ge⸗ würznägelein aus Franjösisch⸗Guyang auf 60 C. herabgesetzt. Ein Cir— kular Ter Zoll⸗Verwaltung vom 27sten v. M. bemerkt, daß die Sten— gel vieses Gewürzes fortfahren, jetzt wie früher nur J der den Näge— ein selbst auferlegten Abgabe ju entrichten. .
Die Zoll⸗Verwaltung hat ganz kürzlich entschieden, daß den frem⸗ den Steinkohlen ein Anspruch auf Quasi-Packhofsrechte (entrepot fie- tif) zuzugestehen sey; auch sollen sie den, in der mit Ordonnanz vom 9. Januar is18 publicirten Liste verzeichneten Ballastgütern (mar— chandises d'encombrement) beigezählt werden.
Nach dem Schifffahrts-Traktate mit England vom 26. Januar 1826 werden solche, als Europäisch angegebene Landbau⸗ und Gewerbs—⸗
rjeugnisse, welche man auch außerhalb Europa's erzielt, zum Ver— brauch in Frankreich nur auf ein formelles Certifikat ihres Europai⸗ schen Ursprungs zugelassen. Dieses Certifikat, dessen Schwierigkeit und
Kostbarkeit haufige Klagen des Handelsstandes veranlaßt, ist jetzt von
der Zoll-Direction nachgelassen worden für die Artikel: Schmirgel
in Stücken, Bittersalz, Zink, Glätte, Soda, Blei und
Pottasche⸗-Chromat; jedoch nur provisorisch, und jedenfalls unter
der Voraussetzung, daß durch die betreffenden Schiffspapiere nicht ir—
gend ein Zweifel über wirklich Europaischen Ursprung der Waare sich
begründet finde. . .
Die in unserm Artikel Nr. IX (St. Z. Nr. 4 d. J.) bereits als Projekt erwähnte Eröffnung der Quarantaine-Anstalt u Trompe⸗— loux auf der Gironde, auch für die direkt aus der Levante und von den Küsten der Berberei kommende Schifffahrt, ist jetzt durch Kö— nigl. Ordonnanz vom 11Iten d. M zur Ausführung gediehen.
Die zur Vorbereitung einer Regulirung der Handels-Verhältnisse zwischen Fragkreich und Belgien zu Paris niedergesetzte, aus Französt⸗ schen und Belgischen Mitgliedern gemischte Kommission hält tägliche Sitzungen, welchen die Minister des Handels und der äuswärtigen An— gelegenheiten häufig beiwohnen. Bis jetzt soll nur über den allgemei⸗ nen Charakter des zu befolgenden Systems diskutirt, und auch in die— ser Hinsicht ein genügendes Resultat noch nicht erzielt worden seyn. Es ist von einem förmlichen Zoll-Verein zwischen Frankreich und Bel— gien die Rede gewesen⸗ man glaubt jedoch, daß wesentliche Verschie⸗ denheijen des Franjösischen und Belgischen Finanzsystems einer solchen Maßregel unübersteigliche Schwierigkeiten entgegenstellen dürften, und folglich das Resultat der Deliberationen und Unterhandlungen auf ge— genseitige Trif⸗Modisication sich beschränken wird. Die Artikel, für welche Belgischer Seiz eine bedeutende Verminderung der Frauzösi= schen Einfuhrzölle in Anspruch genommen wird, sind; lebendiges Vieh, Wolle, Tuch, rohe Leinwand, Flachs, Gußeisen und Steinkohlen: man erbietet sich dagegen zu verhältnißmäß ger Herabsetzung der Belgischen Eingangsrechte auf Französische Weine und Branntweine.
Die bedeutendsten Organe der öffentlichen Meinung Frankreichs beschäftigen sich lebhafter als je mit Resormations-Projekten des gegen— wärtigen Handels- und Zollsystems, und es ist kaum zu beiweifeln, daß in der nächsten Kammer-Sesston Wesentliches in dieser Hinsicht geschehen wird. Die Tenden; der öffentlichen Meinung ist im Ganzen liberal, d. h. den Prohibitiv-Systemen ungünstig; doch fehlt es auch nicht an einjelnen Echo's sonderbarer Kasten- und Kotterie-Meinung, wie z. B. jene, von den Tagblattern veröffentliche, an die Kammern gerichtete Petition der Grundbesitzer des Arrondissements von Nimes, worin u. a. behauptet wird, daß durch Frankreichs gegenwärtiges Zoll⸗
Erzeugnisse vorh. Itnißmäßig!!
Rußland. Die Zoll-Aemter sind angewiesen, nach den Tarifs-A1r⸗ tikeln von Strehbändern und Strohgefllechten nur die Bänder und Geffechte zujulassen, welche bloß aus Stroh versertigt sind, und im Allgemeinen für elle Scrohfabrikate auf einem Aufzug von Seide oder irgend einem andern Gespinnst, insofern sie nicht ganz verboten sind, nach den Tariss-Artikeln von Strohhüten und Strohfabrikaten breiter als Bänder mit seidenem Ausßzug, zu 12 Rub. S. per Pfd. den Zoll zu erheben. .
Durch Allerhöchsten Uas vom 13. Juli d. J. ist der Finanz⸗Mini— ster authorisirt worden, auf Grundlage des Manifestes vom 9. Januar d J. (vergl. unsern Art. Vl in Nr. 65 der St. 3. d. J.) die 7te Se⸗ e Reiche⸗Schatz-Billets in Uniaus in setzen, mit dem Zinsenlauf
eich den übrigen vom 1. Februar d. J.
Ni. 65 der St. Petersburger Handels-Zeitung enthält ausführlich den Allerhochsten Ukas vom 14. Juni d. J., mit welchem für die Hal— tung der kaufmännischen Bücher in Rußland eine neue Gesetzgebung einzeführt wird. Die Verordnung besteht aus 25 5§§5., und es wird dadurch die Verpflichtung der Kaufleute zur Führung gewisser Bücher nach bestimmten Formen, in drei verschiedenen Abtheilungen, für den Großhandel, gemischten Handel und Kleinhandel, verschiedenartig normirt.
Unterm 4ten d. M. ward ein von Sr. Majestät bestätigter Schluß des Reichs-Raths publizirt, wonach künftig Ausländer, oder im Aus— lande sich aufhaltende Russische Unterthanen, ihre von dort aus an Russische Behörden zu richtende Bittschriften nicht mehr auf Russi— schen Stempelpapier geschrieben einzureichen brauchen. Besitzen solche Bittsteller bewegliches oder unbewegliches Eigenthum in Rußland, so sollen die gesetzlichen Stempelgebühren daraus entnommen werden, an—
ernfalls aber ihnen erlassen seyn.
Dänemark. Ganz neuen Verordnungen zufolge, werden zu Tön— ningen abermals die aus Gegenden, wo die Cholerg herrscht, kommen—⸗ den Schiffe unter Observations-Quarantaine gestellt, und, insofern sie sogenannte giftsaugende Steffe und Waaren geladen haben, an eine förmliche Reinigungs⸗-Quarantaine verwiesen.
Deutschland. Die Publication und Ausführung des zwischen Hanubver und Braunschweig geschlessenen Handels- und Foll-Vertta— Jes ist in der Braunschweigschen Stände-Versammlung auf Schwie— rigkeiten gestoßen, und mit derselben einstweilen vertagt worden. Zu— gleich ward am 12ten d. M, zu Braunschweig bekannt gemacht, daß der mit Hannover, wegen Anordnung eines gemeinschaftlichen Grenz⸗ Zolls vom fremden Getraide, unterm 11. Juni 1823 geschlossene Ver— trag, auf Hannoverscher Seits geschehene Kündigung, vom 1. Oktober d. J. ab außer Kraft tritt.
Niederlande. Die Königliche Regierung hat eine unterm z. Juni d. J. mit dem Russischen Kaiserreiche zur gegenseitigen Aufhebung der Abzugs⸗Steuer (jus detractus) abgeschlossene Uebereinkunft publi⸗— zirt; desgleichen eine zweite über denselben Gegenstand mit dem Kö— nigreich Pelen.
Belgien. Die Königliche Regierung hat den Zoll-Beamten Lannoy als ihren Handels-Agenten mit dem Auftrage nach Singa— pore gesendet, ihr über den Ostindischen Hande! alle den Belgischen Gewerbfleiß interessirenden Nachrichten zu verschaffen, auch ihn zu dem ö. kn geeigneten Instructionen der betreffenden Ministerien ver—
ehen lassen.
Die Belgische Heerstraßen-Polizei hat durch Königl. Verordnung vom Sten d. M. einige Modificationen erfahren, welche theilweise für den Frachthandel interessant seyn, und in Nr. 253 des Moniteur Belge nachgesehen werden können.
Spanien. Das gegen Einfuhr von Waffen und Kriegsbedürf— nissen in die rebellischen Nord⸗Provinzen erlassene Königl. wr . .
1122
I) Es ist gültig für den ganzen Küstenbereich vom Kap Fin: re bis zur Mündung der Bidassoa; .
2) es bezieht sich auf alle, völkerrechtlich, zur Kriegs-Contrebande gerechneten Gegenstände;
3) es verordnet Beschlagnahme und Confiscation jedes Fahrzeuges, welches, mit solchen Gegenständen beladen, innerhalb 6 Meilen sich der besagten Küste nähern und der Ausschiffungs-Absicht ver— dächtig seyn wird.
I) Die Königl. Land- und Seemacht soll die Ausführung eifrig zu handhaben angewiesen und in den Stand gesetzt werden.
5) Die fremden Mächte werden auf diplomatischem Wege von dem Verbote in Kenntniß gesetzt, damit ihre etwa auf Cöntraventio— nen zu betreffenden Unterthanen sich demnächst nicht mit der Unwissenheit legal entschuldigen können.
Portugal. Folgendes ist ein Auszug des am 12ten v. M. publi— zirten, mit dem Isten k. M. in Kraft tretenden Reglements über das Lissaboner Entrepot. Dasselbe wird den ankommenden Schiffs-Capi— tains gleich beim ersten Besuche der Sanitäts-Beamten mitgetheilt, und muß bei Vermeidung schwerer Strafe und Ungelegenheit genau von ihnen befolgt werden: . .
Es muß gleich bei Ankunft Angabe geschehen, wenn der Capitain etwa noch ungewiß ist, ob er in Lissabon löschen will oder nicht; des— gleichen über die etwa nach andern Häfen bestimmten Theile der La— dung. — Von dem Augenblick an, wo der Capitain seinen Lootsen nimmt, befindet er sich unter zollamtlicher Aufsicht; jede Widersetzlich— keit oder Ungebühr gegen die Beamten wird strenge geahndet. — Der Capitain muß zwei gleichlautende Manifeste haben. Diese erklären das Nöthige über Größe und Nationalität des Schiffes, so wie über den Abfahrts-Hafen. Sie enthalten die Namen der Ablader und Consig— natairs, güantität und Qualität der geladenen Güter, verjeichnet mit Specification der Marken und Nummern am Rande. Sie müssen un— terzeichnet seyn vom Capitain, legalisirt vom Portugiesischen Konsul, oder, in Ermangelung eines solchen, von der Orts-Behörde. Bei An— kunft des ersten Register-Qfsizianten an Bord, übergiebt ihm der Ca— pitain Eins seiner Manifeste mit den Conoissements und anderen Schiffs-Dokumenten, außerdem eine eidliche Declaration und Nominal—
der Lebensmittel und Schiffs⸗Objekte. Sind Waaren an Bord, welche, im Manifeste nicht verzeichnet, etwa später oder unterweges eingenom— men wurden, so wird darüber eine besondere Declaration abgegeben, mit Specification von Quantität, Qualität, Nummern, Marken aller Kolli, und Angabe aller davon etwa unterweges schon gelöschten und verkauften Gegenstände. Später werden bei der Douane keine nach— trägliche Deelarationen mehr angenommen. — Schiffe, die einmal den Hafen angelgufen, müssen, auch wenn sie nicht löschen, dennoch die Hafenkosten bejahlen.
Der neue Zoll-Tarif ist noch nicht definitiv publizirt. Sinstweilen jahlen Schweinfleisch, große Bohnen, weiße Bohnen, Erbsen, Papier und einige andere Artikel noch den alten Zoll; Leinen und Baum— wollenzeuche, Tücher, Butter, Rindfleisch 2c. 15 pCt. ad val. unter ihrer National-Flagge ankommend und selbige gehörig rechtfertigend; ban fi pCt. — Ob die Weizen-Einfuhr erlaubt seyn wird, ist noch
erwviß.
Mit dem 1. September sollte eigentlich das Papiergeld aufhören, und alle Zahlung in klingender Münze geleister werden. Es scheint jedoch, vorläufig die alte Zahlungsweise — halb Papier- halb Metall— geld — mit 10 pCt. Diskonto, wenn ganz in Metall geleistet, beibe⸗ halten zu seyn. K.
Eerliiner Börse. Den 4 Oktober 1834.
Amtl. Fonds- und Geld Cours Zettel, (Hreunsa. Cour.)
, D, me, ,,, I, ,,, ,n, cx J d . St. Zehuld. Sch. A 90 99 JQαtpr. Ffandbr. Y 10M — Er, Kusl. Ohl. 9 98. 5 tiomm. -o. 10; rim. eli. d. Sen ch. — 385 383 Kur- u. Neum. do M — 1063 Kurm. Ohl. m. I. C. 999 — Schlesische do. — 165 Neum. Int. Sch. do. A 983 — R kst C. d. K. u. . — 72 . kerl. Stadt. Ob. 99 — E. - Sch. q. EE. u. — 2 Köünigsb. do. 4 981 — — kElhintz. do. M 98 — Holl. vollw. Duk. — 17 — anz. do, in Th. — 377 Neue do. — 187 18 Westpr. hHfuandbr. A 101 100 riedriehsd'or .. — 13 13 Grosshz. Hos. do. A 16023 — Nisconto . ... ö . 3 .
Hꝑnrelso CM.
Wechsel- Cours.
. MM. ¶ n ανdsl.
1 1 1 2 i Amsterdum ...... w la II1A0 dito J .. ö — 1410 amn, . 300 Mk. Kur 1523 182 , o , ,. — 11514 a 6. J i 1181. 3 Mt. 6 24 . J 300 Er. 2 Mt. 803 bz ö 150 kl. 2 Mt. 10 . ,, 1850 HI. 2 Mt. 1031 = ö J JJ ,, . 9909 —
g k 100 Thl. 8s Tage 03
. k 100 PHI. 2 It? 113 . ketersburz. . ...... JJ ö . Kurz —1 3.
Liste der Schifsfsmannschast und Passagiere, eine Liste ihrer Bagage,
Hierauf: Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten, Posse in 5 . ten, von L. Angely.
Montag, 6. Okt. Der Hund des Aubri de Mont ⸗Didier! oder; Der Wald bei Bondy, historisch romantisches Drams n 3 Abth., von Castelli. (Hr. Brand: Macaire, als Gast.)
Dienstag, 7. Okt. Der Kreuzritter in Aegypten, große 9 roische Oper in 4 Aufzuͤgen, nach dem Jaliänischen. Musik bom Königl. Hof⸗Kapellmeister Meyerbeer. (Herr Marschall, von
Theater zu Lemberg: Adrian, als zweite Gastrolle.)
D
Paris, 28. Sept. Reschid Bey, hat am Donnerstag, in Begleitung seines Dolmen schers und des nach London bestimmten Gesandten, Namik Pn scha, zu St. Cloud beim Koͤnige gespeist. Unter den uͤprigen Gaͤsten bemerkte man mehrere Personen, die fruͤher in Konstan— tinopel gewesen sind, namlich den General Guilleminot, den B,. miral Hugon, Herrn von Langsdorf und Herrn von Laborde,
Das Journal des Dabats theilt uͤber das Person⸗ der gegenwärtig in Paris befindlichen Tuͤrkischen Gesandschas einige Details mit. Der Charakter aller Mitzlieder derselhen soll sehr sanft, edel und wuͤrdevoll seyn. Das ministerielle Jour— nal schließt diesen Artikel mit den Worten: „Die Reform hat begonnen; die Tuͤrken der neuen Gesandtschaft tragen unsere Uni— formen, essen nicht mehr mit den Fingern und trinken von un serem Weine!“
Aus Madeira wird vom 30. August geschrieben, daß der Prinz von Joinville dort angekommen war. Rach einem Auf enthalte von einigen Tagen daselbst, wollte der Prinz nach den Kanarischen Inseln, von da nach den Azoren und dann zuruͤc nach Frankreich segeln.
Herr Rivet, ehemaliger Praͤfekt des Gard-Departementg ist zum Kabinets-Direktor im Ministerium des Innern ernann worden.
Durch Koͤnigliche Verordnungen sind sieben Praͤfekturen ah ders besetzt worden.
Herr Guizot ist auf seiner Reise nach Lisieux, welches ihn zu seinem Deputirten ernannt hatte, mit Ehrenbezeugungen uber. schuͤttet worden. Bei dem ihm zu Ehren gegebenen Banken hielt er eine Rede, in welcher er das politische System der Re gierung gegen die Beschuldigungen der Gegner desselben ver— theidigte.
Ein vor kurzem in Havre erbautes Schiff hat aus Erkennt lichkeit fuͤr die wichtigen Verbesserungen, welche die nautisch⸗. Wissenschaft dem Herrn Arago verdankt, den Namen „Arago“ erhalten. . Nach dem Echo du Nord vom 27sten, ist in Vitry wund der Gemeinde Alache St. Vaast die Cholera ausgebrochen.
es geht das Geruͤcht, Dom Pedro habe schon sein Testa— ment gemacht. Er wuͤnscht, heißt es, daß seine sterbliche Huͤlle J seinem Aboptiv-Vaterlande, gebracht werden moͤchte.
Der Moniteur meldet: „Vom Kriegsschauplatze ist keine Nachricht, außer uͤber einige unbedeutende Maͤrsche und Contre— Maͤrsche, die ohne Resultat von den beiden Heeren unternom— men worden, hier eingegangen. Am Lssten ist der Praͤtendent durch das Thal Ulzama in das Borunda-Thal zuruͤckgekehrt. In Catalonien haben die Karlisten viele Intriguen angesponnen, de— ren Faͤden jedoch gluͤcklicher Weise sast alle von der Vehoͤrde auf gefunden worden sind. Eine Verschwoͤrung, welche die Insur— girung Lerida's zum Zweck hatte, ist entdeckt und der Haupt-Rä delsfuͤhrer erschossen worden. General Llauber hat eine glo ze Trup⸗ pen-Anzahl in die Gegend von Manreza abgeschickt. Er hat bei Gelegenheit der (schon erwähnten) Hinrichtung Romagosat welcher am 18ten in Igualada bei Barcelona erschossen morden
her, zu unterstuͤtzen und gegen die Plaͤne der blutduͤrstigen Par=
tei, welche Spanien verwuͤste, auf der Hut zu seyn. Diest ; Proclamation zufolge, waren der Ex-General Romagosa, bn Pfarrer und der Amtmann von Selma durch den Komm. anden ten des Platzes Igualada in dem Augenblicke festgenominen wor, den, wo sie sich der Bevoͤlkerung als eines Werkzeuges zur Aut fuͤhrung ihrer Plaͤne zu bedienen beabsichtigten. ö wie man glaubt, von Genua; 250 Unzen Gold, mehrere wich. tige Papiere und Proclamationen wurden bei ihm gefunden, in welchen er sich den Titel General-Lieutenant und Ober. Befehl haber Cataloniens ertheilte. Außer Romagosa wurden auch det Pfarrer und der Amtmann von Selma erschossen.“ . In einem von hiesigen Blättern mitgetheilten Scheer ben aus Madrid vom 2hsten d. heißzt es: „Der Krieg mit den
Karlisten hat schlechten Fortgang. Die Armee Rodil's ist demo—
ralisirt. Die Repressalien sind von beiden Seiten blutig. An,
Auswärtige Börsen.
. . ,,, 29 Septemher.
Niederl. wirkl. Schuld 31Ez. 53 do. 9815. Ausg. Schule = ; 1 . 76 T- 2* 1 Schuld . . Kanz- Bill. 229 MM 3 Amort. 30. 333 733 Russ. Is. ö. 883. Preuss. Prüm. Scheine 1053. do. AB Anl. 984 Span. 363 33 233. .
Antwerpen, 28. September.
Spaun. 53 375. 38 — Cortes Al Zins. —.
Königliche Schauspeele. Sonntag, 5. Okt. Im Opernhause: Die schoͤne Muͤllerin, Oper in? Abth. Musik von Paesiello. Hierauf: Der Polterabend, komisches Ballet in 1 Akt, von Hoguet. (Hr. Carelle, von der Ballet -Gesellschaft des Herrn Direktor Cassel, wird hierin Fol- gendes tanzen: 1) La holichinelle. 3) Stelzentanz.)
Im Schauspielhause: Die Bekenninisse, Lustspiel in 3 Abth., von Bauernfeld. Hierauf: Der Platzregen als Eheprokurator, dramatisirte Anekdote in 2 Abth., von E. Raupach. Montag, 6. Okt. Im Opernhause: Don Carlos, Trauer— spiel in 5 Abth., von Schiller. (Hr. Kruͤger wird in der Rolle des Marquis Posa wieder auftreten.)
Im Schauspielhause: 1 La première représenlation da: Salvoisy, on: L'amoureux de la keine, drame hislorique nouveau en 2 actes, par Scrihe. 2) La Sgaraliou, comédie en 3 acles.
Sonntag, 5. Okt. Zum erstenmale wiederholt: Der Wei⸗
21. August d. J. enthält folgende wesentliche Bestimmungen:
Köniastaädtisches Theater.
berhasser, Lustspiel in 1 Akt, nach dem Franz., von L. Angely.
fuͤsilirt.
laß gegebe in welcher die Prokuradoren Unter de ich 1 8
en n j üurabore 1 dem Anstr dir ⸗R im Div ĩ U strich, dir nopel war Mustapha Groß⸗ deferendar beim Divan; seine Func—⸗
großen Theils der Einwohner.
233. Bank⸗A »in 1532. 1530, Hart. Hölsg. 139. 139
Anl. 95 Br. Holl. 5prog. Obl. von 1832 97,
ßer dem Grafen Va Manuel, Granden von Spanten, der ge rade acht Tage, ehe er in die Haͤnde der Karlisten siel . Stellung mit 20 Mann gegen sir unter dem Rufe: „Eg lebe Christine!“ und selbst das Gewehr abfeuernd dertheidigt hatte haben sie auch den Brigadier Villacampo, Mitglied der Pr kuradoren- Kammer, einen sehr geachteten und liberalen Mann, Man glaudbt, dies hahe zu einer geheimen Sitzung An
Koͤnigin ihre Mitwirkung zu außerordentlichen Maßregeln anzu⸗
. ihren Unwillen auf eine freilich verdeckte Weise geaͤußert . hatten. ö
; Dieser Krieg, wenn er mit Gewalt geendigt werden soll, fordert nebst den Linien-Truppen, die setzt dort operiren 50, 600 Mann National-Garden und die Uehersiede lung einet
i Es ist fast vorauszusehen, daz man lieber zu einer fremden Intervention und Occupation als zu diesem Mittel seine Zuflucht nehmen, oder daß der Krie— ohn. ein berechenbares Ende fortdauern wird.“ .
. Oktober. Hesterr. sprec. Metall. 4proc. 99 g11z 21proc. 531. * .
Ded. g. 1* U ptoc. 531. Br. 1proc. 23. 8 ; n , Loose zu 100 Gulden 2073. Br. Preuß. Pram. Sch. 581. 573 do. Iproe OS61I5. Poln
Rente perp. 38. 383. proc.
Je t g mn 10017 100
75 58 Span.
Loose 67. 653. 5proc.
do. 263. 26.
Redaeteur Cottel.
1
w 7
Gedruckt hei A. W. Hayn.
Der Tuͤrkische Gesandte, Mustayh 6
welches enthalt: unter
iger tilt in Groͤningen dem Prediger und Rektor Augusst Rebetung verliehen worden.
ammandirende General des VilIlten Armee-Corps, von Bor— stell, und
Er. Kaiserl. Hoheit des Großfuͤrsten Thronfolgers, feierte zu⸗
nach der Krimm begeben.
, . . AWvinoff, Generalstabs-Chef der Flotte des Schwarzen Meeres, ist, eine Proclamation an die Bewohner Cataloniens erlassen, der sich am folgenden Tage auf einem Dampfboot nach Nikola—
um sie aufzufordern, die Wachsamteit der Behoͤrden, wie seit, eff begab.
sten Haäuser in Pera angesteckt waren. eichischen Hospitals und der Dollmetscher
* . Romagosa kan, . ö man sich um so weniger erklaren konnte, als
ren keine neuere Nachrichten im Publikum;
Gesellschaft zu Paris genehmigt worden.
strz bei Sr. Maj. dem Koͤnige der Franzosen.
ltischen als administrativen Angelegenheiten zu machen, welche in Lonseil des Großherrn zur Berathung kommen sollten. Er besitzt
.
Preußische Staats
Allgemeine
— — — —— ——
Amtliche Nachrichten.
i de 8 Tages. eute wird das 21 ste Gesetz-Sammlungs-⸗Stuͤck ausgegeben,
Nr. 1558. die Allerhöͤchste Kabinets-Ordre vom 22. September d. J., betreffend die Regulirung des Gerichtsstan— des des Militairs in Neu-Vorpommern und Ruͤgen; die ministerielle Bekanntmachung von demselben Tage, wegen der den Schiffen des Kirchenstaats in den diesseitigen Haͤfen zugestandenen Abgaben Gleich— stellung mit den inländischen Schiffen; und 1560. die Allerhoͤchste Kabinets-Ordre vom LQssten desselben Monats, betreffend die Abänderung der 55. 3 und 4 des Weinsteuer-Gesetzes vom 25. September 1820. Berlin, den 6. Oktober 1834. Debits-Comtoir der Gesetz-Sammlung.
1559.
Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung zu Magdeburg ist die erledigte evangelische zweite Pre—
Abgereist: Se. Excellenz der General der Kavallerie und
Der General- Major und Inspecteur der Zten Artillerie nspection, von Bardeleben⸗ nach Koblenz. Der General-Major und Commandeur der 6ten Landwehr⸗
Brigade, von Hedemann, nach Perleberg.
Zeitung s-RNachrichten. . 666
, .
Odessa, 16. Sept. Am 11ten d., als am Namenstage gleich das Gymnasium Richelieu hierselbst den Schluß feines akademischen Jahres.
e dr, „Warschau“ lichtete am 6ten Abends die An— er, um nach Sebastopol zu segeln; am Bord desselben befinden sich der Ceremonienmeister des Kaiserlichen Hofes, Graf Zawa⸗ dowski, und der General- Prokurator der heiligen Synode, Net— schajeff, die sich kurze Zeit hier aufgehalten hatten und sich jetzt
An Bord der Fregatte „Enos“, die am 6ten d. M. von Sebastopol hier vor Anker ging, befand sich der Contre⸗ Admiral
Aus Konstantinopel vom (sten d. schreibt man, daß daselbst taglich an 350 Personen an der Pest starben, und daß die mei⸗ Der Geistliche des Oester⸗ der Englischen Ge— sandtschaft, Herr Wood, waren ein Opfer der Krankheit gewor— den. Am östen v. M. hatte man in Konstantinopel ein leichtes Erd⸗ beben verspuͤrt. Das Brod war dort sehr knapp geworden, was
noch nicht einmal Aus Aegypten wa—
man bemerkte ei— nige Bewegung unter den Tuͤrkischen Truppen, und man ver si⸗ cherte, daß sich das Franzoͤsische und Englische Geschwader, aus 30 bis 35 Schiffen ene bei Navarin befaͤnden.
ö 6 6 ch
Paris, 28. Sept. Durch eine Koͤnigl. Verordnung vom 25. d sind die Statuten dreier neuen Assekuranz-Compagnieen, nämlich einer See,, einer Lebens- und einer Feuer⸗-Versicherungs—
fremdes Getraide aufgekauft worden war.
Das Journal des Debats giebt uͤber das Personal der in Paris angekommenen Tuͤrkischen Ambassade folgende Datails; „Mustapha Reschid-Bey, der Chef der Mission, hat den Titel eines außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Mini⸗ In Konstanti—
tionen bestanden darin, Berichte uͤber alle diejenigen, sowohl po—
den Ruf eines sehr gescheidten und unbestechlichen Mannes. Er kennt alle Orientalischen, aber keine der Europaͤischen Sprachen. Mustazha Reschid,Bey mag ungefaͤhr 38 Jahr alt seyn; er ist klein, aber hat schoͤne, außerordentlich sanfte Zuͤge; er gruͤßt haͤu⸗ sig und mit einer Art von Demuth. Er tragt die Civil Uniform seines Landes, die, bis auf die rothe Muͤtze, ein ganz Europaͤisches zlnsehen hat. Mustapha⸗Refchid Bey hat am Freitag in St. Cloud beim Koͤnige gespeist, der ihn mit einer gan besondern Auszeichnung empfangen hat. Der Gesandte war von seinem Dollmetscher und von Namik . dem Gesandten der Pforte in London, begleitet. Die— er Letztere spricht mit auffallender Leichtigkeit und mit vielem Geiste die Fransösische Sprache; er trägt die Tuͤrkische Generals Uniform, welche sich von der Civil ⸗Kleidung Mustapha's nur durch einen größern Reichthum der Stickerei, und durch zwei große goldene Epaulettes auszeichnet, die eher den Preußischen als den unsrigen nachgebildet scheinen. Namik⸗Pascha ist ziem— lich groß, feine Zuge sind edel, seine Haltung ist stolz, und kuͤn⸗ digt eine gewisse Zuversicht an, die seinem Kollegen fehlt. — Der Dollmetscher ist schen ein bejahrter Mann, mit weißem Barte, und einem ernsten, aber sanften Gesichte. Er ist ein Gelehrter, wenigstens in Konstantinopel; er ist Direktor des dorti—
Ber lin, Monta
g den 6ten Oktober
namentlich Franzoͤsich. Nach dem Diner beim Könige brachte
er mehr als eine Stunde damit zu, die Gemaͤlde und Merk—
wuͤrdigkeiten aller Art, welche die Saͤle Sr. Maj. schmuͤcken, zu
betrachten; die Porzellan-Malereien, die Bildhauer ⸗Arbeiten
in Alabaster, und besonders der prächtige Mosaik-Tisch, welcher
das Schild des Achilles vorstellt, zogen seine Aufmerksamkeit auf
sich, und er druͤckte seine Bewunderung mit einer Art poetischer
Begeisterung aus. Der Sohn des Dollmetschers war ebenfalls
eingeladen. Es ist ein merkwuͤrdig schoͤnes Kind von 11 Jah—
ren, und spricht das Franzoͤsische rein und ohne Accent. — Se.
Maj. hatten die Aufmerksamkeit gehabt, mehrere unserer Mit—
burger, die in Konstantinopel gewesen waren, mit zur Tafel zu
ziehen. Man bemerkte unter denselben den General Guillemi—
not, den Admiral Hugon, Herrn Jouannin, Dollmetscher des
Koͤnigs, Herrn von Langsdorff, Herrn von St Aulaire, Herrn
de la Laborde u. s. w. Alle diese Herren unterhielten sich entwe— der direkt oder durch Dollmetscher mit den Tuͤrkischen Gesand⸗ ten. — Die Regierung beschäftigt sich in diesem Augenblicke damit, ein Hotel fuͤr die Tuͤrkische Gesandschaft aufzusuchen; das ist nicht mehr als billig. Die Tuͤrkische Regierung sorgt ihrerseits ebenfalls fuͤr die Wohnung unserer Gesand— ten. Aber wir hoffen, daß unsere Minister das Gesetz der Reciprocitaͤt nicht strenge ausuͤben werden; denn sonst wuͤrde sich Mustapha⸗Reschid⸗Bey mit einem der elendesten Gasthoͤfe
der Hauptstadt behelfen muͤssen.“
Die (gestern unter den Neuesten Nachrichten erwahnte) Proxcla⸗ mation des Generals Llauder lautet etwa folgendermaßen: „Der Platz⸗Kommandant von Igualada benachrichtiget mich durch ein Schreiben vom gestrigen Datum, um halb 7 Uhr Abends, daß der ehemalige General Romagosa, der Pfarrer und der Amt— mann von Selma in dem Augenblick ergriffen worden sind, wo sie darauf rechneten, sich des Volkes dieses loyalen Fuͤrstenthums als eines Werkzeugs für die Ausfuhrung ihrer fluchwuͤrdigen Plane zu bedienen. Der erstere kommt, wie man glaubt, von Genua 'und hatte sich erst vor kurzem ausgeschifft; man hat bei ihm 250 Unzen Gold, und mehrere wichtige Papiere und Proelamationen in Beschlag genommen, worin er sich den Titel eines General- Lieutenants und Ober -Befehlsha— bers von Catalonien fuͤr den Praͤtendenten beilegt. Dieser Rebell wird heute die Strafe erleiden, die er nach den Gesetzen, die er uͤbertreten, verdient hat. Ich beeile mich, dieses Ereig— niß den getreuen Bewohnern des Fuͤrstenthums Catalonien an— zuzeigen, damit sie, wie fruͤher, die Wachsamkeit der Behoͤrden unterstuͤen, und gegen die Pläne der abschäulichen und blut— duͤrstigen Faction, die unser Vaterland verheert, auf ihrer Hut seyn können. Catalonier! Auf Euch, auf Eure Ergebenheit, auf Eure Treue rechne ich, um den Thron unserer rechtmäßigen Koͤnigin Donna Isabella II. zu vertheidigen.
Barcelona, den 18. Sept. 1334. gen) Eig u de v,
Ein anderer Tagesbefehl Llauder's zeigt an, daß die Auf— ruuͤhrer in der Umgegend von Tolosa mit Verlust bis zum Gipfel der Gebirge verfolgt worden seyen. Mariano Vidal, einer ihrer Chefs, ward ergriffen und erschossen. Auch zu Santa-Coloma hat man den Pedro Moros, Chef eines Insurgenten-Hau— fens, der sich zu Brunola, Bezirk Gerona, gebildet hatte, erschossen. — Der General-Capitain Llauder hat den Castiliani⸗ schen Adel, unter dem Namen eines Marquis de Vall de Ribas, zum Andenken eines durch ihn an disem Orte im J. 1813 uͤber die Franzoͤsischen Truppen erfochtenen Sieges erhalten.
In einem Schreiben aus Bayonne vom Zasten d. heißt es: „Als am 17ten die Karlisten vor der Passage erschienen, wollten sich 5 Christinos, die sich am fuͤdlichen Ufer befanden, an Bord der Englischen Kriegs-Brigg „le Ringdove“, Capitain Lapideze, fluͤchten; dieser weigerte sich aber, sie a , wenn sie nicht die Waffen streckten. Dies geschah. er naͤm⸗ liche Capitain hat dem Gouverneur von San Sebastian erklaͤrt, er habe von seiner Regierung den Befehl erhalten, den Spani⸗ schen Behoͤrden anzuzeigen, daß seine Anwesenheit an ihren Kuͤ⸗ sten nur den Zweck habe, die Englaͤnder und ihr Eigenthum zu schuͤtzen. Wir verbuͤrgen diese Thatsache. Das Kriegsschiff „Sappho“ hat ebenfalls Befehl erhalten, sich nicht in die Ange⸗ legenheiten der Koͤnigin und des Don Carlos zu mischen, son— dern bloß alle Schiffe, die an der Kuͤste erschienen, zu untersuchen, und nur die Waffen, die sich an Bord derselben befinden moͤch— ten, in Beschlag zu nehmen. Der „Ringdove“ ist am 18ten in Folge einer aus Lendon durch die Brigg „Colombine“ erhalte⸗ nen Depesche nach Santander abgesegelt, wo er bleiben wird, bis er weitere Befehle von seinem Admiral, der sich im Tajo befin⸗ det, erhaͤlt. Die Brigg „Lastor“, die man an der Kuͤste Bis— cahas erwartet, wird das Kommando der Englischen Schiffe in jenen Gewaäͤssern ubernehmen.“
Aus St. Sebastian schreibt man, daß ein Fregatten⸗Capi⸗ tain von dort nach Bordeaux abgereist sey, um bei dem fuͤr Rechnung der Spanischen Regierung daselbst stattfindenden Bau mehrerer Briggs die Aufsicht zu fuͤhren.
err von Chateaubriand hat ein Schreiben an den Cour— rier fran ais gerichtet, um demselben einige Aufschluͤsse uͤber die bevorstehende Aufsuͤhrung seiner Trasddie „Moses“ auf dem Theater von Versailles zu geben. Das Ganze lauft darauf hin— aus, daß Herr von Chateaubriand bescheidenerweise die Auffuͤh— rung seines Stuͤckes verweigert, daß der Direktor, Herr Car⸗ mouche aber erklart hat, sich daran nicht kehren zu wollen, in— dem das Stuͤck gedrückt sey, und daß nun Herr von Chateau⸗ briand dem Publikum anzeigt, daß er deshalb keinen Prozeß anfangen, sondern nur das Publikum uͤberzeugen wolle, daß er sich der Auffuͤhrung widersetzt habe und fuͤr den Erfolg nicht einstehen könne.
Heute ist in dem hiesigen Buchhandel eine Uebersetzung von Michael Beer's Tragoͤdie „Struensee“ erschienen.
Das Ballet der großen Oper beschaͤftigt unser Publikum jetzt fast eben so sehr, als die Spanischen Angelegenheiten. Auch dort hat man sich in zwei Parteien getheilt, deren eine „Fannp
Zeitung.
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Furore aufgenommen worden, so suchte man andererseits das erste Auftreten der Dlle. Taglioni nach ihrer Krankheit noch glänzender zu machen. Der Messager berichtet daruͤber woͤrt, lich folzendermaßen: „Bei dem Empfange der Dlle. Taglioni konnte man nicht mehr von Zuruf, von Beifall u. s. w, sprechen; es war ein Regen von Blumen, von Bouquets, welche von al⸗ len Seiten zu den Fuͤßen der Koͤnigin der Sylphiden und des Tanzes niederfielen. Die Damen in den Logen rissen sich alle Blumen ab, die sie an der Brust oder auf den Huͤten trugen, und ich sah den Augenblick kommen, wo einige von ihnen ihre Huͤte mit aufs Theater werfen wuͤrden, weil es ihnen nig gleich gelingen wollte, die Blumen herunterzureißen. Es war ein all⸗ gemeines Entzuͤcken und eine allgemeine Ruͤhrung, ich bin nicht sicher davor, daß nicht manches schoͤne Auge einige Thautropfen auf die Blumen hat fallen lassen.“
Großbritanien und Irland.
London, 30. September. Der Herzog von Sussex befin— det sich jetzt zum Besuch bei Herrn Wildman in der Grafschaft Northampton. Se. Königl. Hoheit erfreut sich der besten Ge— sundheit und klagt auch nicht mehr so sehr uͤber Schwache der Augen. Der Herzog von Gloucester ist in Hull zum Besuch bei Sir C. Constable.
Lord John Russell hat sich gestern nach Pansanger, dem Landsitz des Grafen Cowper, begeben.
Der Koͤniglich Niederlaͤndische Bevollmächtigte, Herr De— del, ist vor einigen Tagen nach dem Haag abgegangen, und sein Neffe, der Gesandte, wird in naͤchster Woche ebenfalls eine Reise antreten.
Dem Vernehmen nach, wird Graf Matuszewicz nächstens von hier nach St. Petersburg abreisen.
Der Hannoversche Gesandte, Baron Ompteda, ist gestern mit seiner Familie vom Kontinent in Dover angekommen.
Bei der gestern stattgehabten Lord⸗Mayor-Wahl fuͤr London wurde fast einstimmig Herr H. Winchester, ein Messerschmied, zum Lord⸗Mapor erwaͤhlt.
Am 26sten wurde eine geheime Versammlung der Direkto— ren der Ostindischen Compagnie gehalten, um die Wahl dis Nachfolgers von Lord Bentinck, der bekanntlich als General— Gouverneur von Indien resignirt hat, vorzunehmen. Es heißt, daß Sir C. Theophilus Metcalfe, jetzt Präͤsident von Agra, der fuͤr den Fall des Todes oder der Abwesenheit des General— Gouverneurs zu dessen Stellvertreter ernannt ist, provisorisch oder, wie Andere wollen, definitiv dazu berufen worden ist. Der Beschluß der Versammlung wird erst nach erfolgter Zustimmung von Seiten der Ostindischen Kontrolle zur offiziellen Kunde kommen.
Ein Besuch, den der Lord Kanzler auf seiner letzten Reise der Stadt Hull abstattete, hat den dortigen Zeitungen zu lebhaf— ten Diskussionen Anlaß gegeben. Se. Herrlichkeit kam, wie es scheint, ganz unerwartet in jener Stadt an, und da er durch ei— nen Zufall sich genoͤthigt sah, einige Stunden länger daselbst zu verweilen, als er beabsichtigt hatte, so ging er, Arm in Arm mit dem Redacteur eines der dort erscheinenden Blaͤtter, den er aus fruͤherer Zeit kannte, um die Merkwuͤrdigkeiten des Orts in Augenschein zu nehmen. Die anderen Zeitungs⸗Redacteure wa—⸗ ren sehr eifersuͤchtig auf diese einem ihrer Kollegen erwiesene Auszeichnung und richteten aus Rache die boshaftesten Ausfälle gegen den Lord-Kanzler und seinen Freund; Letzterer antwortete darauf wieder in seiner Zeitung mit einem heftigen Artikel, und so entspann sich ein Streit zwischen den Huller Blaͤttern, der noch fortdauert.
Gestern fruͤh wurde Sir Charles Pepys als „Master ok the rolls“ vereidigt.
Die Freunde des Grafen Grey in Neweastle und dessen Umgegend haben eine Subscription zur Errichtung einer Sta— tue des Grafen in dieser Grafschaft, wo er geboren ist, eroͤffnet, um seine großen Verdienste um den Staat zu verewigen.
In Glasgow haben sich wieder mehrere Cholera] alle gezeigt.
ö Aus Portugal sind sehr wichtige Nachrichten hier einge— gangen; schon am Sonnabend meldete die Times in einer zwei— ten Ausgabe ihres Blattes Folgendes, „Wir erhalten so eben Mittags) durch einen Courier aus Falmouth Nachrichten aus 8 ,. vom 21sten d. M. Man glaubte nicht, daß Dom Pedro den Tag uͤberleben werde. Die Cortes hatten, um alle Schwierigkeiten, welche der Tod des Kaisers verursachen könn— ten, aus dem Wege zu raͤumen, die junge Königin für ma— sorenn erklärt, worauf dieselbe dem Herzog von Palmella den Auftrag ertheilte, eine neue Verwaltung zu bilden und in derselben das Ministerium der ,. Angelegenheiten selbst zu uͤbernehmen. Herr Carvalho wird Finanz-Minister dleiben, Herr Freire aber, welcher jetzt Kriegs-Minister ist, das Marine— Ministerium uͤbernehmen. Wie es heißt, werden auch die Her— zoͤge von Terceira und Valenca, so wie der Graf von Villa Real, in das neue Kabinet eintreten. Man hat die neue Bildung des Ministeriums mit allgemeiner Zufriedenheit in Lissabon aufge— nommen. Dom Pedro zeigt den groͤßten Muth und vollkom— mene Ergebung und sieht seinem herannahenden Ende mit Ruhe entgegen. Er hat noch alle seine Geistesfaͤhigkeiten vollkommen und spricht sich viel uͤber die Staats- Ange— legenheiten aus. Er hat alle Obersten und einen Sol— daten von jedem der in Lissabon garnisonnirenden Regimenter zu sich kommen lassen und sie gebeten, allen ihren Kameraden den Dank zu aͤußern, den er fuͤr die von ihnen geleisteten Dienste fuͤhle; dann hat er ihnen ein ruͤhrendes Lebewohl gesagt, welches sie uͤbernommen haben, dem ganzen Heere zu uͤberbringen.“ Die gestrigen und heutigen Zeitungen brachten detaillirtere Nach richten uͤber diese wichtigen Begebenheiten, ohne jedoch dem Obt— gen etwas besonders Neues hinzuzufuͤgen. (Vergl. den Artikel Pertugal.) Gestern hatte sich zwar an der hiesigen Boöͤrse das Geruͤcht verbreitet, daß die Nachricht von dem Tode Dom Pe—
Eisler“, die andere „Marie Taglioni“ zum Feldgeschrei haben.
gen Gymnasiums; er spricht mehrere Europaͤische Sprachen, und
War die erstere jener beiden Taͤnzerinnen mit einem wahren
dro's , . sey, indeß fand sich, daß das einzige spaͤter noch von Lissabon angekommene Schiff, die „City of Edinburgh“,