1834 / 279 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

National / Kampfe genommen, nachdem er durch die Absendun seines erlauchten Sohnes den Grund unferer gr n nn gigkeit gelegt, und auf seiner dichterischen Lyra so rührend unser Ungluͤck besungen, am Ende einen so glaͤnzenden Gebrauch von seinen Rechten als Vater und Souverain macht, unsere tiefste Er kenntlichkeit fuͤr eine so segens volle Wohlthat und diesen neuen Beweis seiner Liebe fuͤr Hellas auszudrucken.“

gn lg nd.

Berlin, 6. Okt. Nachdem wir fruͤuͤher (in Nr. 2568 der Staats-Zeitung) das authentische Schreiben mitgetheilt, welches Se. Majestaͤt der Konig, in Bezug auf die Absendung eines Truppen-Detaschements nach St. Petersburg, an des Kaisers von Rußland Majestaäͤt erlassen haben, freut es uns, unseren Le— sern jetzt auch die Antwort des Russischen Monarchen mitthei— len zu konnen. Dieselbe lautet im Franzoͤsischen Original also:

é Jéprouve une vive satisfaction à annoneer à Votre Ma- jestéè que la solennité du 30. Aoüt, depuis si longtems l'ob-— jet constant de mes pensées, vient heureusement de s'accom— lir. Elle a été grande et belle, comme tout ce qui tient à a memoire de mon frère chéri, feu l'Empereur Alexandre. L9 monument, que la Russie reconnaissante 2 élevèés à Sa gloire, est digne 9. Son nom. La Providence Divine a daigné rendre ce jour l'un des plus heaux de ma vie. Les souvenirs, qu'il gravès dans mon coeur, me rappelleront toujours ce que je dois de reconnoissance à Votre Majestè, dont amitiè bienveillante a réalisé l'un de mes voeuæ les plus chers. Coustater à la face du monde la fraternité d'ar- mes qui unit inviolablement la Russie à la Prusse, environ— ner le monument consaeré à Empereur Alexandre de elite des braves, qui eurent le bonheur de comhattre avec Lui sous les mémes drapeaux, tel étoit selon ma conviction inw time, le pieux hommage, que je devois rendre au Monarque Chrétien, qui reéconnoissoit humblement dans la gloire de ses armes le bienfait d'une protection toute Divine. S'unissant à ma pensée, Votre Majesté a daignè faire repreésenter parmi nous karmée Präassienne par la présence de ces vétérans, dé— gorés des marques d'honneur, qui rappellent si glorieusement les campagnes mémorables des années 1813, 1814 et 1815. Et voulant, qu'en ce jour solennel, il ne me restät aucun voeun à sormer, Elle a consis à l'un de ses Angusles sils le commandeanent de ces braves, asin que chaque soldat russe erüt retrouver, comme moi, un fräre dans les guerriers, que votre Majesié a daigné honorer de son choix. Profondèment mu de ces tämoignages d'amitiè, je rem= plis un devoir qui m'est cher en Lui réitérant aujdurd'hui du fond de mon àme;, Pespression de tous les sentimens de reconnoissance et de tendrte affection, que je Lui ai voués pour la vie, et avec lesquels je suis de Votre Majestè le plus dévoué beau ; (sisgné) Nicolas. Tzarsköe Slo, le 5. Septembre 1834. A Sa Majesté le Roi de Prusse.“)

sils

Die im heute ausgegebenen 21sten Stuͤcke der Gesetz⸗ Gammlung enthaltene Allerhöoͤchste Kabinets-Ordre vom 28sten v. RR,. wegen Modisizirung des Weinsteuer-Gesetzes vom 25. Sept. 1829 lautet also:

„Auf den Bericht des Staats-Ministeriums vom 29sten v. M. setze Ich, um den Weinbauern die Abgabe der Weinsteuer zu erleich⸗ tern, unter Aufhebung der §8§8. 3 und A des Gesetzes vom 25. Sept. 18290 hierdurch Folgendes fest: ;

1) So lange Wein im Besitze dessen, der ihn gewonnen, und in der Gemeinde verbleibt, in deren Hebe⸗Register er eingetragen ist, soll die Versteuerung desselben kuͤnftig nicht gefordert wer⸗ den. Nur wenn der Weinbauer als Gast- und Schankwirth oder als Weinhändler gewerbesteuerpflichtig ist, liegt ihm ob, am 1. Mai nach der Lese von dem gewonnenen Wein so viel als bis dahin verkauft oder verbraucht ist, und am solgenden

1. November den ganzen Ueberrest zu versteuern.

2) Am J. Mai und 1. Nov. jeden Jahres tritt auch für alle uͤbrige Weinbauer die Verbindlichkeit zur Versteuerung desjenigen Weins ein, welchen sie bis zu jedem dieser Termine verzehrt oder aus der Gemeinde, in deren Steuer⸗Register derselbe ein⸗ getragen steht, weggebracht haben.

Wein, der von dem ersten Besitzer an einen andern uͤbergeht, muß von diesem sofort versteuert werden. Wer daher Wein von einem Weinbauer erwirbt, der sich nicht durch ein Zeugniß der

3)

In Deutscher Uebersetzung wurde dieses Schreiben folgender⸗ maßen lauten: ;

„Es gereicht Mir zu lebhafter n nn, Ew. Matestaͤt anzuzeigen, daß die Feierlichkeit vom 309. Aug. (11. Sept.), die so lange schon der bestaͤndige Gegenstand Meiner Gedanken war, nun— mehr glücklich von Statten gegangen ist. Sie war groß und schoͤn, gleich Allem, was sich an das Gedaͤchtniß Meines geliebten Bru⸗ ders, des verewigten Kaisers Alexander, knuͤpft.

Das Denkmal, welches das dankbare Rußland Seinem Ruhme errichtet hat, ist Seines Namens würdig. Die göttliche Vorsehung hat diesen Tag zu einem der schonsten Meines Lebens gemacht. Die Erinnerungen, die er in Mein Herz , r, werden Mir stets die Erkenntlichkeit zurückrufen, die Ich Ew. Majestaͤt, Deren wohl wollende Freundschaft einen Meiner theuersten Wuͤnsche erfuͤllt hat, schuldig bin. Im Angesichte der Welt die Waffen-Bruͤderschaft darzulegen, welche Rußland mit Preußen unguflöslich vereinigt; das dem Kaͤsser Alexander geweihte Denkmal mit der Elite der Tabfern zu umgeben, welche das Gluck hatten, mit Ihm unter denselben Fahnen zu kaͤmpfen dies war, Meiner innigen Ueberzeugung nach, die fromme Huldigung, die Ich dem chrifilichen Monarchen darbringen mußte, der demuthsvoll in dem Ruhme Seiner Waffen die Wohlthat eines nur von Gott gewaͤhrten Schutz eg erkannte Meinem Gedanken Sich anschließend, haben Ew. Majestaͤt geruht, das Preußtsche Heer unter uns vertreten zu lassen durch die Gegen⸗ wart jener mit Ehrenzeichen geschmuͤckten Veteranen, welche in so ruͤhmlicher Weise an die denkwuͤrdigen Feldzüge der Jahre 1813, 1814 und 1818 erinnern. Und indem Sie wollten, daß an diesem feierlichen Tage Mir durchaus kein Wunsch mehr übrig bleibe, ha⸗ ben Sie einem Jhrer erhabenen Sohne den Befehl dieser Tapfern anvertraut, auf daß jeder Russische Soldat, gleich Mir, in den Krie⸗ gern, bie Ew. Majestaͤt durch Ihre Wahl zu ehren geruhten, einen Bruder wiederzufinden .

Tief gerührt uͤber diese Beweise der Freundschaft, erfuͤlle Ich elne Mir theure Pflicht, indem Ich Ihnen heute aus dem Innern Meiner Seele den Ausdruck aller Gesinnungen der Dankbarke t und mnigen Liebe wiederhole, welche Ich Ihnen lebenslaͤnglich gewid⸗ met habe und mit denen Ich bin

n, Eurer Majestaͤt ö. askoe⸗Selo, ergebenster Schwiegersohn den 5. (17. Sept. 1833. ; 7 eie

ei. An Se. Majestat den König von Preußen.“ (gez) Nit oiaus

1130

Stener⸗Behörde daruber auswelset, daß er nur versteuerten Wein besitze, ist verpflichtet, bevor ihm der Wein übergeben und verabfolgt wird, die Steuer davon bei der betreffenden Steuer⸗ Behörde zu entrichten, und derselben den Anmelde- oder Steuer⸗ Zettel des Verkaͤufers zur Abschreibung des verkauften Weins vorzulegen. Wird der Wein verabfolgt, ehe dieses 6 ist, so verfallen Käufer und Verkaͤufer in die s. 90 der Steuer⸗ ordnung vom 8. Febr. 1815 angedrohte Ordnungsstrafe von] bis 10 Rthrn. und bleiben fuͤr die nachtraͤgliche Entrichtung

der Steuer solidarisch verhaftet. .

3) Die Berechnung der Steuer erfolgt, wie bisher; unter Ge⸗

, . eines bzugs von funfzehn Prozent des gewonnenen

ostes. . 8) Die un verteuert gebliebenen Wein-Vorraͤthe werden in die

Steuer⸗Register des folgenden Jahres uͤbertragen. Die Wein⸗

bauer haben diese Ile ger zugleich bei Anmeldung des Wein⸗ Gewinnes aus der Lese des laufenden Fahres, oder, wenn keine Wein-Aerndte stattfindet, in jedem Fahre bis zum 1 Nov an⸗ zuzeigen. ) Außer der im 5. 5 des Gesetzes vom 28 Sept. 1820 angeyrd⸗ neten Aufnahme des neu gewonnenen Weins, welche sich kuͤnf⸗ tig auch auf die anzumel denden ältern, unversteuert gebliebe⸗ nen Bestaͤnde erstreckt, und fur diese jedenfalls auch dann, wenn keine Wein⸗Aerndte erfolgt, stattfinden muß, soll zur Sicherung der Steuer auch im Mai jeden Jahres eine Revi⸗ sion der Weinbestaͤnde in allen Gemeinden, in welchen unver— steuerter Wein vorhanden ist, gehalten werden.

Diese Bestimmungen sind durch die Gesetz⸗ Sammlung bekannt zu machen und von dem Finanz-Minister, mit Ausdehnung auf die noch in der ersten Hand befindlichen Weinvorraͤthe aus fruheren Jahren, von welchen die Steuer einstweilen bloß gestundet worden, in Ausfuhrung zu bringen.

Berlin, den 28. September 1833.

, An das Staats⸗Ministerium.“

Am heutigen Tage ist der neu erwaͤhlte und Allerhöchst bestaͤtigte Ober⸗Bürgermeister von Berlin, Geheime Justiz- Rath Krausnick durch die zu diesem Geschaͤft ernannten Kommissarien der Königlichen Regierung zu Potsdam, den Geheimen-Ober— Regierungs-Rath und Vice⸗-Praͤsidenten Böttger und den Re— gierungs-Rath Häckel, in Gegenwart der Mitglieder des Ma— gistrats und einer Deputation der Stadtverordneten-Versamm⸗ lung, in sein Amt eingefuͤhrt worden.

Von den nach Nr. 99 d. St. 3. in Umlauf gewesenen 17, 242,347 Rthlr. Kassen⸗Anweisungen sind seit dem 3. April e. neuerdings 70 Stuͤck a 50 Rthlr., 893 Stuͤck a 5 Rthlr. und 134, 3g0 Stuck a 1 Rthlr. wegen Beschaͤdigung vernichtet und dagegen 142,350 Stuͤck a 1 Rihlr. neu ausgefertigt worden, so daß nunmehr die in Umlauf befindlichen Kassen-Anweisungen aus folgenden Stuͤcken bestehen:

7,310,597 Stuck a2 1 Rthlr. 7, 310,597 Rthlr.

,, 4,973, 050 ö

4, 958, 700 5

99, 174 * a 50 * ĩ = uberhaupt 8, 104, 331 Stuͤck uber 17, 242,347 Rthmr. , r

Man schreibt aus Elberfeld: Joh. Wilh. Schoͤler zu Drabenderhoͤhe, im Reg. Bez. Koln, feierte am 30. September sein 5ojaäͤhriges Amts, Jubilaͤum. Des Koͤnigs Majestaͤt haben demselben den Rothen Adler⸗Orden 4ter Klasse und eine lebenslaͤngliche Gehalts-Zulage von jahrlich 60 Rthirn. Allergnaͤdigst zu verleihen geruht, welche Geschenke dem Jubelgreise durch den Landrath von Arnshausen, und den Su— perintendenten der Kreis-⸗Synode, Pfarrer Nohl, auf eine an— gemessene Weise uͤbergeben wurden. Die dankbare Gemeinde ließ ihm durch den Kirchenvorstand einen silbernen Becher mit passenden Inschriften uͤberreichen.“

6)

ö

Meteorologische Beobachtung.

1832. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 5. Oktober. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. Luftdruck. . 3 40, 1 0 Par. 340, ö 340,2 ö. Quellwärme 9,“ 9 R. Luftwäaͤrme 6, 22 R. 14,2 5 R. S, Y R. ; ö Thaupuntt 5 0 R. 6, ). . 3. lußwärme 9,9 9 R. Dunstsaͤttg. 96 pCt. S3 pCt. Si pCt. Bodenwärme 10, 5 R. , , r, r,, Woltenzug (, Piederschlag 0.

REerliner Börse.

Den 6. Oktoher 1834.

Geld. Cours Zettel. (Prem /s. Cor)

Brie F,. e 2

Amtl. onde. und

ö 4

St. Schuld- Sch. A 997 99 1Ostpr. Pfundbr. A 1013

Pr. Engl. Obl. 30. 4 955 98 1. do. 106 räm. Sch. d. Sech. 585 585 Kur- n. Neum. do. A4 106 Kurm. Obl. m. l. C. A 99 8chlesische do., A 105 Neum. Int. Sch. do. A 98 Rkst C. d. K.-u. N. 72 kerl. Stact - Hb. 36 E. Sci. . jc. u . J Königsb. do. * 98 ͤ

Elbing. do. 1 985 1 011. vollw. Dub. 174 Dant. do. in Th. 371 Neue do. 18 18 Westpr. Pfandbr. A 1091 1003 RFriedriehsd'or .. 13 13 Grosshz. Pos. do. A 1023 Disconto ..... 3 4

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 1. Oktober. Niederl. wirkl. Schuld 82,7. 53 do. 9913. Kanz- Bill. 22. 483 Amort. 91. 333 73 989. Preuss. Prüm. Scheine 101. do. A5 Anl. 985. 33 29.

Ausg. Schuld 11. Russ. 98z. Oesterr. Span. 53 3.

Antwerpen, 30. Septemher. 33 2653. Corten AI Zinsl. 113. Wien, 1. Oktober.

A3 901. Bank- Actien 1257.

Span. 35 Mi. 5 3 Met. 993. Neue Anleihe v. 1834 350.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, J. Okt. Im Schauspielhause: Zum erstenmale: Der Hirsch, Schauspiel in 2 Abth., nach dem Duca di Sabionetta, von C. Blum. Hierauf: Die Erholungsreise, Posse in 1 Akt, von L. Angely. Und: Der Polterabend, komisches Ballet in 1 Akt, von Hoguet. (Die Herren Carelle und Eckner, von der Ballet Gesellschaft des Herrn Direktor Cassel, werden hierin tanzen.

Mittwoch, 8. Okt. let in ? Abth,, von Ph. Taglioni.

Im Schauspielhause: 1) La premiere représentation de;

Partie et revanche, vaudeville en 1 acte, par Serihe. Y Malvina, ou: un mariage d'inclination, drame vaudeville

; . 8 en 2 actes, par Scribe.

Kööntgst dei s ches d egnte rn,

Dienstag, . Okt. Der Barbier von Sevilla, komische Open in 2 Akten. Musik von Rossini. (Herr Marschall, vom Then

ter zu Lemberg: Graf Almaviva, als zweite Gastrolle.)

Mittwoch, 5. Okt. Der boͤse Geist Lumpacivagabundu oder: Das liederliche Kleeblatt, Zauberposse mit Gesang in 311

ten, von J.

. Nestroy.

N eneste NR äachtẽisẽ en

Paris, 30. Sept. Minister des Innern und reiste gegen Mittag mit der Kon lichen Familie von St. Cloud nach Fontainebleau ab.

Hr. Madier de Montjau ist in Joyeuse zum Deputirten

erwählt worden.

Die Korvette „l'Oise“ erwartet in Brest den Marquis von

St. Simon, um ihn nach Pondichery uͤberzufuͤhren, wo er seine Functionen als Gouverneur der Franzoͤsischen Besitzungen in Indien uͤbernehmen wird.

In mehreren Departements sind Anwerbungs⸗-Versuche sir Rechnung des Don Carlos unternommen, die Anwerber aber sp gleich verhaftet worden.

Der Moniteur meldet:

pelona verlassen. Er begiebt sich nach Estremadura. Sonst st

gen Tolosa gewendet, um einen Convoi zu eskortiten. Der Kar

ausgebrochen ist, und daß die Korvette „le Castor“ und eihe Englische Brigg sich auf der dortigen Station befinden.“

Der Messager behauptet, die Nachricht aus Madrid von 25. Sept. sey schon fruͤher, als sie an der Boͤrse angeschlagn Der Moniteur wider spricht dieser Bemerkung und zaͤhlt die Minuten auf, wie di einzelnen Zeichen des Telegraphen eingekommen seyen. Die Di.

worden, in Paris bekannt gewesen.

pesche kam 19 Minuten nach 2 Uhr ins Ministerium und war schon um halb 3 Uhr an der Boͤese.

Mehrere Briefe, welche der Courrier frangais au Spanien erhalten hat, zeigen eine fast vollstaͤndige Umwaͤlzung in den Insurrections⸗-Junten als gewiß an. „Die wenigen Hof nungen,“ so heißt es darin, „zu denen zuletzt alle Versuche be⸗

rechtigen, haben unter die Minister des Don Carlos Mißtraum gebracht. Ungeachtet seiner Anwesenheit nimmt man keine scho— nende Ruͤcksicht auf einander. Die Geistlichen billigen nichts mehr, weil Alles gegen ihren Rath geschehe; Herr von Ville— mur will seine Functionen nicht mehr beibehalten, und Zumala— carreguy beschwert sich daruͤber, daß er nicht unterstuͤtz werde, und daß die Generale in der Umgebung des Dot Carlos die Operationen leiten zu koͤnnen glauben. Kein Tag ven geht, wo nicht Befehle und Gegenbefehle den Insurgenten, di darunter zu leiden haben, diesen Zustand der Dinge enthuͤllen und wo nicht die Diskussionen in ärgerliche Zaͤnkereien ausarten. Die Communicationen des Don Carlos mit dem Auslande sind nicht geeignet, ihn fuͤr den Zwist, welcher seine Diener trenm, zu troͤsten. Er erhält nur Versprechungen. Das Geruͤcht von der Ernennung Minas hat sich schon in Navarra verbreitet; se wird als ein boͤses Vorzeichen fuͤr die Insurrection betrachtet.“

Im Indiegteur de Bordeaux liest man Aehnlichtt „In dem Karlistischen Lager“, sagt dieses Blatt, „herxrscht durchaus keine gute Harmonie. Guebelalde, hat sich geradezu geweigert, Carlos unterzeichneten Befehle zu gehorchen.

vor eine Militair-Kommission stellen.“

Die hier eingegangene Madrider Hof-Zeitung ven . Russen über sich genommen hatten, bei unsern ausländischen

23sten d. enthält folgendes Dekret, dessen Inhalt im Wesem

lichen bereits bekannt ist: „Ihre Majestaͤt die Koͤnigin⸗Regentun unterhalten und zwischen ihnen und dem Wirthe und der Wir—

hat beschlossen, daß die das Heer im Norden Spanjsens bilden,

den Truppen unter dem Kommando des General-Lieutenann l netsche vard unter Begleitung kriegerische Musik, ganzen Tafel spielte, mit lautem Hurrah auf das Wohl Sr.

Marquis von Rodil sich theilen und zwei unabhängige Armee Corps bilden sollen, welche abgesondert, das eine fuͤr das Koͤniz⸗

reich Navarra, und das andere fuͤr die drei Baskischen Pr e der Preußischen Nation ausgebracht. Mit bruͤderlicher Eintracht

vinzen bestimmt sind, ohne damit dem etwaigen Beistande vnap

zugreifen, den sie sich gegenseitig auf wirksame Weise werden lei können. In Folge dieses Koͤnigl. Beschlusses hat Ihre Maj das Kim mando uͤber das erste dieser Corps dem General Lieutenant Dan Fran

zisco Espoz y Mina und das uͤber das zweite interimistisch dem Go neral⸗Major Don J. v. Osma anvertraut.

Vice⸗Koͤnigs bei.

ermuͤdlichen Eiser voͤllig zufrieden ist.“

Heute schloß proc. Rente 105. 20. Z3proe. P

291

5proc. Cortes⸗Obligat. 421.

Emprunt Guebhard 39.

Frankfurt a. M., 3. Oktober. Oesterr. proc. Metal. 10015 100. 4proc. 92 917. 2Iproc. 539 Br. 1proc. 263! 233 Bank⸗Actien 1532. 1530 Part. Oblig. 1393. 1393 Loose zu

106 Gulden 2073. Br. Preuß. Praͤm. Sch. 589. 573. do. 40ros. hause des Herrn Schukoff in Katharinenhoff Cam Ausfluß der

Anl. 947. Br. Holl. 5proc. Obl., von 1832 973. 97. Loose 677 666. 5proc. Span. Rente perp. 391. 393. do. 263. 25.

Poln. gprot.

Redaeteur Cottel.

6

Gedruckt bei A. W. Hayn

Im Opernhause: Mirandolina, kust⸗ spiel in 3 Abth., von C. Blum. Hierauf: Die Sylphide, Bal

Gestern arbeitete der König mit den

geruht.

ö . der Niederlande und

hier eingetroffen.

; zum Prediger in Wusterwitz ernannt worden. keine wichtige Nachricht vom Kriegs-Schauplatze eingetrofen. Die Junta ist immer noch in Lecaroz. Jaureguy hat sich ,. k

sul von Santander schreibt unterm 23sten, daß die Cholera den Radziwill, von Posen.

preußischen Armee, mit ihrer Gegenwart beehrten.

; Russisches Salz und Brod Einer der Chefs, Namns einem von Doe e Zumalacarreg) ) hat ihm den Degen abnehmen lassen und wird ihn, wie es heiß,

hn Der Gegeral⸗Me jor Graf Armildez de Toledo behält die Functionen eines G neral-Kommandanten von Navarra mit den Befugnissen eint Die General- Capitainschaft von Estrem dura wird neuerdings dem Marquis von Rodil anvertraut, n Ihre Maj. mit der Loyalitaͤt seiner Dienste und mit seinem in

7. 4 5proc. Neap. 9g4. 50. 5proc. Span. perp. 413. Zproc. do. NM. Ausg. Span. Schuld 119. 5pro.

,.

Allgemeine

Berlin, Mitt woch den Sten Shnt ober

e,,

Amtliche Nachrichten.

Kronit des Tages. Se Majestaäͤt der König haben dem Oberst-Lieutenant von

Sali sch, Abtheilungs-Commandeur in der tzten Gendarmerie—

Brigade, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse zu verleihen Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin d Hoͤchstihre Tochter, Ihre oͤnigl. Hoheit die Prinzessin Louise, sind aus dem Haag

Im Bezirke der Königl. Regierung . zu Köslin ist der Kandidat des Predigtamts, Knack,

Angekommen: Se. Durchlaucht der Fuͤrst Wilhelm

Abgereist: Se. Excellenz der Koͤnigl. Schwedisch-Norwe—

gische Staats-Minister von Loͤwenskisld, nach Stockholm.

Der General-Major und Commandeur der Aten Kavallerie Brigade, Freiherr von Krafft II, nach Koͤnigsberg in Pr.

Zeitungs- Nachrichten. ö

M ü ß lh d.

St. Petersburg, 27. Sept. Die Nordische Biene enthäͤlt nachstehenden Auszug aus einem Privat-Schreiben aus

St. Petersburg: „Sie wuͤnschen, daß ich Ihnen Alles aus St.

Petersburg melden soll, was einem vaterlaͤndischen Herzen Freude machen kann. In diesem Augenblick weiß ich Ihnen nichts An—⸗

genehmeres mitzutheilen, als die Schilderung eines Mittags— nmahles, von dem ich so eben zuruͤckkehre, eines Mahles, das

unsere theuren Gaͤste, die Herren Stabs- und Ober-⸗Offiziere der Vielleicht werden Sie glauben, daß dieses Mahl von der gesammten hie⸗ sigen Kaufmannschaft gegeben ward? Nein, der Gastgeber war nur ein einzelnes Mitglied derselben, der bekannte hiesige Ta— backs⸗Fabrikant Herr Wassily Schukoff. Die Preußischen Her⸗ ren Offiziere, die sich von allem Bemerkenswerthen in St. Pe—

tersburg unterrichteten, hatten nicht umhin gekonnt, Schukoff s vortreffliche Fabrik zu besuchen.

Sie hatten dazu den 31. Au— gust (12. Sept.) gewaͤhlt, und am 8. (20. Sept.) fanden sie sich, auf eine an sie ergangene Einladung, abermals ein, „um einzunehmen.“ Man mußte Zeuge seyn des allgemeinen Frohsinns, der an diesem eben so heiteren als glaͤnzenden Festmahle herrschte. Die Hei— terkeit war keine erzwungene; die Zahl der Anwesenden be— lief sich auf ungefaͤhr 70 Personen, unter welchen sich viele Russische Ofsiziere und Civil-Beamte, so wie mehrere hiesige Deutsche Kaufleute befanden, die es als Gaͤste eines National—

Freunden die Honneurs zu machen, sich mit ihnen Deutsch zu

thin des Hauses als Dollmetscher zu dienen. Der erste Toast die während der

Majestaͤt des Koͤnigs von Preußen, der Preußischen Armee und

stießen Russen und Preußen ihre gefuͤllten Pokale an. Der zweite Toast galt unserm Kaiser, dem Kaiserlichen Hause und der Russischen Nation; ihn brachte der Senior der anwesenden Preußischen Herren Offiziere, der Oberst-Lieutenant von Voß, aus. Er hielt eine kurze Rede in Deutscher Sprache, die von den anwesenden Gaͤsten dem Hausherrn sogleich uͤbersetzt ward. Der Repraäͤsentant seiner Nation schilderte in wenigen herzlichen Worten die Freundschaft, die unser Vaterland mit Preußen ver— bindet. Lange dauerte das einstimmige Hurrah, als nach Be— endigung dieser Rede auf das Wohl der theuren Gaͤste getrun— ken ward. Sie beantworteten ihn mit einem Toast auf das Wohl des wuͤrdigen Hausherrn. Jetzt ward die rauschende Instrumental⸗Musik durch das ausgezeichnete, aus Herrn Schu— loffs Fabrikleuten gebildete Saͤnger-Chor ersetzt. Nach mehre— ren andern Toasten brachte Herr Schukoff zum Schluß einen auf das Wohl aller Tabacksraucher aus. Ein lautes, lustiges, von Gelaͤchter und Scherzen unterbrochenes Bravo erschallte,

und nach einem reichen Dessert und aromatischen Kaffee wur—

den Pfeifen und Zigarren angezuͤndet; die Herren Gaͤste, als gute Kenner, fanden das Schukoffsche Fabrikat, was es auch in der That ist, ganz vortrefflich. Das Fest fand auf dem Land—

Newa) statt. Um frische Luft zu schoͤpgfen, ward ein Spazier— gang in die zum Landhause gehörigen Garten gemacht, wo das

Musik-Corps' des Moskowischen Regiments unter Anderem auch

mehrere Russische National-⸗Gesaͤnge vortrug, die den Preu—

Fischen Herren Offizieren sehr zu gefallen schienen, so wie sie berhaupt guͤtig genug waren, ihre dankbare Zufriedenheit mit

der ganzen Aufnahme unter den schmeichelhaftesten Aeußerungen

zu erkennen zu geben.“

w olen.

Warschau, 3. Okt. Der General⸗Adjutant Sr. Maj. des

. aisers Graf Vincenz Krasinski, ist von hier nach Opinogora abgereist, und der Staatsrath Morawski, Praäͤsident des land⸗

schaftlichen Kredit-Vereins, ist aus den Baͤdern nach Warschau

ö zuruͤckgekehrt.

ron ,

Paris, 30. Sept. Der Moniteur hat sich (wie bereits gestern unter den „Neuesten Nachrichten“ erwähnt worden) ver— anlaßt gefunden, die Beschuldigung des Messager, daß der In— halt der telegraphischen Depesche aus Bayonnt vom 2yhsten be— reits fruͤher an der Boͤrse bekannt gewesen sey, als die Regie— rung die Depesche habe anschlagen lassen, zuruͤckzuweisen. Das amtliche Blatt sagt in dieser Beziehung: „Auf den Telegra— phen⸗Stationen wird die Stunde der Ankunft der Depeschen je⸗ desmal genau verzeichnet, und wenn man sie an die verschiedenen Ministerien weiter befoͤrdert, so laßt man sich die Absendung durch eine genaue Angabe der Stunden und Minuten quittiren. Nachstehendes sind die Notizen in Bezug auf die gestrige De— pesche: Das letzte Signal wurde um 1 Uhr 23 Minuten gege⸗ ben; die Depesche kam im Ministerium des Innern um 2 Uhr 10 Minuten an. Diese Thatsache kann durch eine dem Bureau des Telegraphen zugegangene Quittung bewiesen werden. Der Minister, ohne einen Augenblick zu verlieren, befahl, daß die Depesche an die Boͤrse angeheftet wuͤrde. Sie wurde sogleich dahin befoͤrdert, und war um z auf 3 Uhr angeschlagen. Es ist daher kein Augenblick verloren worden; und wenn die Nachricht was nicht glaublich ist schon fruͤher bekannt war, so war sie es sicherlich nicht durch eine Mittheilung der Regierung.“ Der Messager antwortet hierauf Folgendes: „Ob die Thatsache

von der fruͤheren Mittheilung der telegraphischen Nachricht an

einige Spekulanten glaublich sey oder nicht, daran ist uns nichts gelegen; aber sie existirt, und man konnte eine vollstaͤndige Ueber— zeugung davon erlangen, wenn man eine Untersuchung an der Boͤrse anstellen wollte. Die unabhaͤngigen Journale stimmen saͤmmtlich hierin uͤberein Die Quotidienne sagt: „„Bei Eroͤffnung der Boͤrse hanen die Eingeweihten, welche den In— halt der telegraphischen Depesche kannten, hinlänglich Zeit, davon Nutzen zu ziehen. Die Guebhardsche Anleihe war schon gestie⸗ gen, bevor noch durch die Depesche die offizielle Anzeige von der Anerkennung dieser Anleihe bekannt geworden war.““ Der National: „„Wir wollen nicht wiederholen, was man ein— stimmig an der Boͤrse sagte, als die Depesche angeschlagen wurde. Jeder hat seine politische Meinung bei Seite gesetzt, und sich in dem ersten Augenblicke der Entruͤstung, wo Niemand Herr uͤber sich ist, mit der groͤßten Freimuͤthigkeit ausge sprochen.““ Der Temps. „„Wenn man an dem Mißbrauch zwei— feln sollte, der mit der telegraphischen Depesche getrieben worden ist, so bemerken wir, daß eine Stunde vor Bekanntmachung derselben mehrere Personen, die gewoͤhn⸗ lich ihre Erkundigungen hoͤheren Ortes einziehen, zu Anfang der Boͤrse genau die Stimmen -Zahl angaben, mit— telst welcher der erste Artikel des Entwurfs der Spanischen Re— gierung angenommen worden war. Die Bekanntmachung um 3 Uhr ist also fuͤr das Publikum eine ganz vergebliche Formali— taͤt gewesen, die wir bei ihrem richtigen Namen zu nennen An— stand nehmen. Die durch dieses Verfahren der Verwaltung verursachte Aufregung uͤberstieg Alles, was man bisher bei ähn— lichen Gelegenheiten gesehen hat.““

Ein anderes hiesiges Blatt aͤußert sich uͤber denselben Gegenstand folgendermaßen: „Das Ministerium waͤre zu loben, daß es sich bei einer so wichtigen Angelegenheit zu rechtfertigen ge— sucht, wenn es, wie es behauptet, schlagende Beweise gegeben haͤtte. Alle Thatsachen aber, die man anfuͤhrt, um darzuthun, daß die Depesche ohne Zeitverlust an die Boͤrse gesandt, und daß vorher Niemand in das Geheimniß derselben eingeweiht worden sey, haben sich unter den Mitgliedern der Verwaltung selbst zu⸗— getragen, und man ist nicht im Stande sich von der Wahrheit zu uͤberzeugen. Unbegreiflich bleibt es deshalb immer, daß die Guebhard'sche Anleihe schon vor der offiziellen Bekanntmachung der Depesche um Sieben Prozent gestiegen war. Uebrigens brauchte man auch nur gestern von 2 3 Uhr an der Boͤrse gewesen zu seyn, um von allen Seiten dieselbe Nachricht fuͤr gewiß erzaͤhlen zu hoͤren, welche erst eine halbe Stunde darauf offiziell bekannt ge— macht wurde. Der Moniteur hatte indessen dem Publikum noch einen anderen Aufschluß zu geben. Der (1ste Paragraph des Toreno'schen Planes ist am 25sten angenommen worden. Ein außerordentlicher Courier von Madrid nach Baponne braucht nur 2 bis 2 Tage; er mußte also am 27sten Abends oder in der Nacht in Bayonne angekommen seyn, und man konnte die telegraphische Depesche statt am 29sten, schon am 28sten in Pa— ris haben. Der Moniteur hat sich wohl gehuͤtet, uͤber diesen Punkt einige Aufklärung zu geben.“

Die Gazette de France sagt in Bezug auf die Ernen⸗ nung des Generals Mina zum OberBefehlshaber in Navarra: „Diese Ernennung ist eine wichtige Thatsache, indem sie beweist, daß die Spanische Regierung sich nur durch die Berufung ei— nes entschiedenen Revolutionnairs gegen die Rechte des Don Carlos zu vertheidigen vermag. Durch ein solches Mittel aber wird sie sich gewiß nicht befestigen; was sie dabei auf der einen Seite gewinnt, verliert sie auf der andern, denn ihren Anhaͤngern kann es nicht gleichguͤltig seyn, die Macht in die Hände von Männern uͤber⸗ gehen zu sehen, von denen sich voraussehen laßt, daß sie das ihnen geschenkte Vertrauen bald dazu benutzen werden, um der Regie— rung Gesetze vorzuschreiben. Hat die Revolution erst festen Fuß gefaßt, so wird sie der Usurpation bald den Garaus machen. Zunächst fragt es sich jetzt, ob Ming gluͤcklicher als Rodil seyn wird? Ohne Zweifel kennt er das Land und die Art, wie die Navarresen und Biscayer den Krieg zu fuͤhren pflegen; aber er weiß auch, daß ein Erfolg unmoͤglich ist, wenn man nicht die Einwohner auf seiner Seite hat. Mina kennt den Zumalacar— reguy ünd weiß, daß er es nicht bloß mit einem Guerilla⸗-Fuͤh⸗ rer zu thun hat; schon vor den letzten Ereignissen galt 3. fuͤr einen ausgezeichneten Offizier; das Regiment, das er unter Ferdinand VII. anfuͤhrte, bekannt als das schoͤnste und geuͤb— teste von allen, war zur Zeit der Vermaͤhlung des ver— storbenen Koͤnigs aus der entferntesten Provinz absichtlich nach Madrid beordert werden, um der Koͤnigin vorgefuͤhrt zu werden. Wir werden also jetzt im noͤrdlichen Spanien awei

Maͤnner gegenuͤberstehen sehen, die sich gegenseitig kennen und achten: Mina, der Guerilla-Chef, wird nach langer Ruhe und mit schwankender Gesundheit regulaire Truppen kommandiren, und Zumalacarreguy, fruͤher der Oberst des schoͤnsten Spanischen Regiments, ein unerschrockener, unermuͤdlicher Mann, der sich bisher gegen q Generale zu behaupten gewußt, wird ihm als Guerilla⸗Ehef gegenuber stehen. Der Vortheil scheint uns auf der Seite dieses Letztern zu seyn, und Mina selbst, dem die Täuschungen und die Thatkraft der Jugend fremd geworden sind, fuͤhlt dies so gut wie wir; er hat aber bei dieser Gelegen— heit seiner Partei, die ihn als den letzten Wall gegen eine Restau⸗ ration betrachtet und zugleich auf den moralischen Einfluß seines Rufes rechnet, ein Opfer bringen muͤssen.“

Aus Bayonne meldet man vom 26sten d.. „Unter den Papieren des Obersten Romagosa hat man ein von Don Car— los unterzeichnetes Patent gefunden, wodurch er zum General— Capitain von Catalonien ernannt wurde. Die Karlisten, welche Elisondo blokiren, sind während der Nacht in die Stadt einge— drungen, und haben den Apotheker mit sammt seiner Apotheke fortgeschleppt. Zumalacarreguy war in den letzten Tagen in dem Ulzama ⸗Thale mit dem groͤßern Theile seiner Truppen, und eine Kolonne der Truppen der Koͤnigin stand bei Engui.“

Die Gleichguͤltigkeit der Wähler gegen ihre Wahlrechte hat sich kuͤrzlich wieder in Nantes recht deutlich erwiesen. Die Kom⸗ munal⸗Waͤhler des 5ten Bezirks dieser Stadt waren zusammen— berufen, um ein neues Mitglied des General-Conseils zu waͤh⸗ len. Von I75 eingeschriebenen Waͤhlern fanden sich jedoch nur 110 ein, so daß die erste Abstimmung fuͤr null und nichtig er— klaͤrt werden mußte. An der zweiten Abstimmung, bei welcher 3 , Majoritaͤt hinreicht, nahmen gar nur 66 Waͤhler

eil.

Vorgestern Abend veranlaßten die in Sainte-Pelagie be— findlichen politischen Gefangenen bei Gelegenheit der Wiederein⸗ sperrung mehrerer Personen, die auf einige Zeit aus dem Ge— faͤngnisse entfernt worden waren, einen ziemlich heftigen Tumult. Die Nacht ging zwar ruhig voruͤber; gestern fruͤh aber nahm die Meuterei einen ernsthafteren Charakter an. Die Gefange— nen versuchten mehrmals, die Thuͤren zu erbrechen, vernichteten einen Theil des Mobiliars, steckten ihre Matratzen in Brand und droheten, die Gefangenwärter zu ermorden. Es mußte zuletzt die bewaffnete Macht requirirt werden, der es auch bald gelang, die Ruhe wieder herzustellen. Gegen die Raͤdelsfuͤhrer ist eine gerichtliche Untersuchung eingeleitet worden.

Paris, 1. Okt. Heute Nachmittag um 33 Uhr hat die Regierung nachstehende telegraphische Depesche an die Boͤrse anschlagen lassen:

„Telegraphische Depesche aus Bayonne vom 1. Okt. Madrid, den 27. Sept. um 5 Uhr. Der Franzoͤsische Botschafter am Spanischen Hofe an den Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten:

Ungeachtet der Annahme des 1. Artikels des Ent— wurfs des Finanz-Ministers, hat die Kammer in ih— rer gestrigen Sitzung das Guebhardsche Anlehen mit starker Stimmen-Mehrheit verworfen.

Der Schluß dieser Depesche ist noch zu erwarten.“

In Folge dieser Mittheilung ist auch die 5proc. Spanische Nente, die auf dem heutigen Cours-Zettel bereits mit 42 notirt war (s. auswaͤrtige Boͤrsen), nach dem Schlusse der Boͤrse wie— der auf 40! pCt. zuruͤckgegangen. Das Guebhardsche Anlehen war bereits um 22 Uhr um 7 pCt. gefallen, und am Schlusse der Boͤrse ging es bis auf 24 pCt. zuruͤck; es ist also um 15 pCt. niedriger als Tags zuvor, wo es noch 39 stand, notirt worden.

Die ministeriellen Blätter enthalten außerdem folgende telegraphische Depesche aus Bayonne vom 29sten um 8! Uhr Abends: 7) „Gestern sind die Truppen der Koͤnigin in Al— mandaz eingeruͤckt. Elisondo muß gegenwartig entsetzt seyn. Die Junta kehrt nach Etchalar zuruͤck. Don Carlos befand sich am 2sten in Engui. Espartero ist mit den Biscayern am 15ten und 16ten bei Munguia zusammengetroffen; er hat ihnen Leute getoͤdtet und den Pfarrer Garay, welcher die Belagerung von Bilbao kommandirte, gefangen genommen. Am ligten hat Castor ohne Erfolg Villarcayo angegriffen, und dasselbe in Brand ge— steckt. Iriarte hat ihn am 20sten angegriffen, ihm 26 Mann getoͤdtet, und ihm alle Beute von Villarcapo wieder abgenom— men, wobei sich die saͤmmtlichen Papiere der Junta von Casti— lien befanden.“

Der Direktor der Telegraphen-Linien, Herr Alphons Foy, hat heute ein Schreiben in die hiesigen Blaͤtter einruͤcken lassen, worin er, wie gestern der Moniteur, versichert, daß von dem

nhalte der telegtaphischen Depesche uͤber die Anerkennung der panischen Schuld Niemand vor der Bekanntmachung derselben an der Boͤrse benachrichtigt worden sey.

Mehrere hiesige Blätter enthalten heute eine Privat— Korrespondenz aus 56 vom 2ästen v. M, worin gemeldet wird, daß, Nachrichten aus Lissabon zufolge, Dom Pedro da— selbst am 21. September mit Tode abgegangen sey. (Der in England angekommene „Nautilus“ hatte Lissabon am 2lsten Morgens verlassen, zu welcher Zeit Dom Pedro noch lebte; ist die obige Nachricht gegruͤndet, so muͤßte der Tod gegen Abend erfolgt seyn.) .

Das Ministerium hat in fast allen Provinzial-Blaͤttern der in Paris verbreitet gewesenen Nachricht von einer fruͤhern Zu— sammenberufung der Kammern widersprechen lassen.

Das Geruͤcht verbreitet sich, daß die Herren von Broglie und Portalis dem Beispiele des Herrn Mols folgen und den 266 als Vice⸗-Praͤsident der Pairs, Kammer nicht annehmen wuͤrden.

Eine Menge Legitimisten haben sich vargenommen, morgen nach Versailles zu fahren, um der ersten Vorstellung der Cha— teaubriandschen Tragödie „Moses“ beizuwohnen.

Das Journal des Débats enthält ein ausfuͤhrliches

Schreiben des ersten Secretairs der F J r, e g , gn. 52 Marand Ce- ; wirs der Franzoͤsischen Ge sandtschaft