1834 / 279 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

sante Weise die ihm in Gesellschaft des Herrn von Ger

ie ih old ge⸗ lungene Besteigung des hoͤchsten Gipfels ö. Berges ö detl Bbeschreibt. Die Höhe des genannten Berges betraͤgt 16 bis 18,900 Engl. Fuß uber der Meeres-Oberfläche, und war erst weimal: in den Jahren 1825 und 1830, von einigen Englaͤndern estiegen worden.

Großbritanien und Irland.

London, 1. Oktober. Gestern Nachmittag wurde in der Wohnung des Lord Melbourne ein Kabinetsrath gehalten, der uͤber zwa Stunden dauerte. .

Der Marquis von Douro, Herr Canning und der Nord Amrtkanische Gesandte am Russischen Hofe, Herr William Wil kins, schifften sich gestern nach Hamburg ein.

Der Baron Rothschild ist vorgestern von Paris wieder hier eingetroffen. ;

Die Sheriffs von London gaben gestern ihr Inaugurations— Diner; die versammelte Gesellschaft bestand aus mehr als 300 Personen, unter denen sich der Lord Kanzler, Lord Denman, Lord Auckland und Herr Rice befanden. Der Lord, Kanzler übernahm es, fuͤr den zu Ehren der Minister ausgebrachten Toast zu danken, und hob in feiner Rede wieder die Rothwen digkeit hervor, daß man auf der Bahn der Reform mit Vor— sicht und Besonnenheit vorwärts schreiten und die achte Frei heit weder dem einen noch dem anderen Goͤtzen zum Opfer brin— gen muase ; ö

Im Hampshire Telegraph liest man: „Bekanntli tar die Haupt Ursache des 666 ö , Donna . Aisca der Ech nr Über das Ungluͤck ihrer Anhaͤnger. Als Don Carlos on Londen nach Spanien abreiste, kehrte seine treffliche Gemahlin nach Portsmouth zuruck, bloß in der Absicht, denen, die sich der Sache ihres Gatten geweiht hatten, jeden moglichen Deistand zu gewähren. Die Ruͤckkehr einer großen Anzahl von Offizieren und Mannschaften von Hamburg, wo man ihnen die Landung verweigert hatte, vermehrte ihre Aufregung, und sie wurde fortwährend ermahnt, sich von Scenen zu entfernen, denen sie noch nicht abhelfen konnte; ihre beständige Ant— . aber war; „„Wenn ich den Maͤnnern, die sich fuͤr Tarlos aufgeopsert haben, auch weiter nichts geben kann, so habe ich doch wenigstens freundliche Worte, und ich werde diejenigen, die uns in unserem Ungluͤck solche Ergebenheit bewiesen haben, niemals verlassen.“ Der Tod war die traurige Folge dieser lebhaften Empfindung. Am Tage nach ihrer Beer— digung begab sich die Prinzessin von Beira mit dem Infanten Ton Spanien nach London, und das Erste, was sie nach ihrer Ankunft that, war, daß sie ihre Juwelen verkaufte und den Er, trag davon nach Portsmuth beförderte, wo diese Unterstuͤtzung in voriger Woche sehr erwunscht kam.“

.

Hannover, 4. Okt. Durch ein Gesetz vom 29. v. M. isi das Militair⸗-Aushebungs-Gesetz vom 14. Juli 1826 in ver— schiedenen Bestimmungen abgeändert und erganzt worden. Die Er ychrankung der Stellvertretungen auf gewisse Distrikte ist aufgehoben; die Verbindlichkeit zum Ersatze einzelner schon ein— gestellt gewesenen Mannschaften ist den Lob sungs⸗Bezirken abge⸗ nommen und auf den ganzen Bataillons Distrikt uͤbertragen; Seefahrer sollen schon wegen jaͤhriger Seefahrt in die erste Reserve gesetzt werden, wenn sie einen Lehr-Kursus in einer öͤf— fentlichen Naoigations⸗Schule gemacht und die Pruͤfung gut be— standen haben; Lootsen und , soll dabei die Zeit an⸗ gerechnet werden, welche sie in gehoͤrig unter oͤffentlicher Autori— hid organisirten Lootsen⸗Gesellschaften als Lehr- Lootsen gedient aben.

Heffentlichen Blättern zufolge, soll sich in Bremen seit einigen Tagen die Asiatische Cholera gezeigt haben, und zwar soll sie nach Ankunft eines Schwedischen Siffes dort ausge— brochen seyn. (

Kassel, 3. Okt. In der Sitzung der Staͤnde vom 2. Okt. berichtete Herr v. Bodenhausen uͤber das gestern von uns mitge— theilte hoͤchste Restript, betreffend das revidirte Rekrutirungs— Sesetz. Der Ausschuß trug darauf an, auf den fruͤher gefaßten Beschluß, Ablehnung der Proposition, zu beharren. Der Praͤ— sident aber schlug vor, die Revision der Artikel zu bewirken, daß das Rekrutirungs-Gesetz vom 10. Juli 1832 zum Grunde gelegt und die einzelnen §§. desselben der Reihe nach revidirt wuͤrden, wobei dann die Propositionen der Staats-Regierung beruͤcksichtigt und zugleich von der Staͤnde⸗Versammlung oder deren einzelnen Mitgliedern Verbesserungs-Vorschlaͤge gemacht werden könnten. Dieser Antrag wurde mit 24 Stimmen ge— nehmigt und dann die §5. 1 11 des Rekrutirungs⸗Gesetzes vom 10. Juli 1832 revidirt und mit verschiedenen Modificationen an— genommen. Zu 5. 6, Militairpflichtigkeits-Alter betreffend, wurde nach einer lebhaften Debatte mit 22 gegen 21 Stimmen be— schlossen, daß die Militairpflichtigkeit kuͤnftig mit dem ersten Januar des Jahres, welches auf das zuruͤckgelegte 20ste Lebens— jahr des Militairpflichtigen folgt, beginnen solle. Die Herren Schwarzenberg, Hahn, Wolf u. A. gaben ihren Dissens zu Protokoll. Die Sitzung wurde um 8 Uhr Abends geschlossen.

Kassel, 4. Okt. (Kassel'sche Ztg.) Wir waren gestern Zeugen eines Ereignisses, in dessen gluͤcklichem Ausgange wir Gottes schuͤtzende Vaterhand mit freudiger Bewegung zu vereh— ren, zugleich aber auch einen Beweis von Charakterstaͤrke unseres geliebten Fuͤrsten zu erkennen hatten. Vor dem Beginnen des heutigen Mandbvers, wo die Truppen auf dem kleinen Forste bei Rassel aufgestellt waren, sahen wir Se. Hoheit den Kurprinzen und Mitregenten der Kavallerie zueilen. Ungluͤcklicher Weise brach hier das Pferd, welches in fliegendem Galopp die Ebene durchschnitt, mit einem Vorderbeine in emes der Loͤcher, die durch eingeschlagene Pfähle vom letzten. Viehmarkte her Aͤbrig geblieben sind, warf, indem es sich uͤberschlug, Seine Hoheit zur Erde und brachte Hoͤchstdemselben im Wieder aufspringen einen Hufschlag bei, der eine nicht unbedeutende Verletzung uber dem linken Auge bewirkte; zugleich hatte die linke Hand eine Quetschung erlitten. Se. Hoheit nahm sich indessen kaum die Zeit, einen ersten oberflaͤchlichen Verband anlegen zu lassen, setzte sich alsbald wieder auf das unversehrt gebliebene Pferd und wohnte, dieses mit der rechten Hand fuͤh—⸗ rend, dem Mandͤver bis zu Ende bei. Wie Se. Hoheit wieder erschlen, druͤckte ein lautes Hurrah der Truppen ihren Jubel dar äber aus, den theuern Fuͤrsten seinen treuen Hessen erhalten zu sehen. Die ruhige Haltung Sr. Hoheit bei diesem Vorfalle, der leicht ein sehr trauriges Ende haͤtte nehmen koͤnnen, erregte allgemeine Bewunderung. .

In der Sitzung der Stände vom 3. Okt. wurden die 58. 12 32 des Rekrutirungs⸗Gesetzes vom 10. Juli 1832 revidirt und damit die Reoision des Gesetzes beendigt. Zur Revision des revidirten Gesehes wurde eine Sitzung auf heute Rachmit⸗

1132 geschlossen.

bis das revidirte Rekrutirungs-Gesetz zur Publication reif sey.

Jahren 1834, 1835 und 1836. Leipzig, 5. Okt.

entführte. felde von Leipzig.

ter haben sich gegen 6 Uhr, bei Moͤlbis, einem Brand von Lin— dauschen Rittergute, das uber Wachau und Gruhna hinaus à Stunden von Leipzig suͤdoͤstlich liegt, gluͤcklich zur Erde nie— dergelassen.

München, 2. Okt. Die Herren Staatsrath von Mauter und Geheime Legations-Rath von Abel sind am 30. Sept. aus Griechenland hier eingetroffen.

Der Stadt Speyer ist die Errichtung eines Freihafens von der höchsten Staats-Behoͤrde gestattet worden; jedoch muß die Stadt die Kosten tragen. Königl. Rescript (vom 15. Sept.) bemerkt, man muͤsse die Stadt auftaerksam machen, daß vielleicht in den ersten Jahren der Er— folg des Freihafens den Erwartungen nicht entsprechen werde, da der Handelszug und die Lokal⸗Verhaͤltnisse nicht guͤnstig scheinen.

2

ist gestern Nachmittags mit Ihrer Koͤniglichen Hoheit der Frau Erbgroßhergogin von Hessen nach Wurzburg abgereist. nach Ihrer Abreise traf hier die so schmerzliche Nachricht von dem am 29sten v. M. erfolgten traurigen Hinscheiden Ihres Durchlauchtigsten Herrn Vaters, des Herzegs Friedrich von Sachsen-Altenburg, hier ein. Wie es heißt, wuͤrde Ihre Ma— jestst, unsere Koͤnigin, heute Abend wieder hier eintreffen und nunmehr noch laͤngere Zeit hier verweilen.

Darm stadt, 39. Sept. Heute begann in unserer zweiten Kammer der Stande die Berathung uͤber folgende Abtheilungen

genheiten, Ministerium des Innern und der Justiz, und Mi— nisterium der Finanzen. Sie wird morgen und die naͤchstfol— genden Tage foörtdauern. Das Budget des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten, welches heute vorkam, macht be— reits bedeutende Schwierigkeiten. Der Ausschuß der zweiten

lichen 76,5stz Fl. auf jahrlich s6,lg Fl. zu vermindern. Staats-Ministerium behauptete dagegen in einem fruͤheren Schrei— ben und nun wiederholt durch den Regierungs-Commissair bei der Berathung, daß eine solche Verminderung des Verlangten ganz unthunlich sey; daß inan bisher gethan habe, was sich habe thun lassen, und was mit dem Interesse des Staates in Vereinbarung zu bringen gewesen sey. Dabei Regierungs-Commissair, daß die Staats-Regierung sich zwar ver— anlaßt sehen wuͤrde, noch einige Anstellungen zu machen, daß aber dessenungeachtet im Ganzen nicht mehr auf diesen Ausgabe— Posten werde verwendet werden, als jetzt.

sairs der Berichterstatter, Abgeordnete E. E. Hoffmann, dem In gleichem Sinne sprachen noch die Abgeordneten Kertell, Em— Weiland, Goldmann, v. Guͤnderode, Graf Lehrbach u. A. theils

in diesem Zweig seit Einfuhrung der Verfassung habe eintreten lassen, theils zum Vertrauen gegen die Staats-Regierung aufge— fordert, theils ein Unterliegen in Rechtswege in Aussicht gezeigt, wenn die mit Anstellungs⸗Dekreten Versehenen darauf klagten. Die hierauf berathene Unter-Abtheilung: „Gerichtshoͤfe“, ergab zwar auch wieder manche Meinungs-Verschiedenheit, doch weni— ger zwischen Abgeordneten und Regierungs-Commissairen, als zwischen Ersteren unter sich, indem der Abgeordnete Glaubrech einen Antrag auf Gleichstellung der Mitglieder der Rhein⸗-Hessi— schen Gerichtshoͤfe und Richter mit den diesseits Hessischen in

antrug, nicht darauf einzugehen, sondern nur allenfalls hinsicht⸗

mum von 1400 Fl. jährlicher Besoldung wollte.

Frankfurt a. M, Okt. Die Liquidation fuͤr Ende September lieferte befriedigende Resultate. Man glaubte anfangs, sie werde nicht guͤnstig ausfallen, weil bei dem seitherigen Steigen

seyn wurden. Inzwischen verschwanden alle Hindernisse, als gerade am Abrechnungs-Tage höhere Notirung aus Paris einging. Es war die ganze Boͤrse (des 30. Sept) über viele Kauflust zu bemer— ken, vornehmlich fuͤr Hollaͤndiscke Fonds. Die Ausgleichungen ge⸗ schahen ohne Schwierigkeit. Selbst nach der Kuͤndigungsstunde fanden sich noch Kapitalisten, welche courante Papiere zu pCt. pr. Jahr auf einen Monat in Prolongation nahmen. Die Spekulan— ten aufs Steigen konnten mit dem Monat September zufrieden seyn. Saͤmmtliche Effekten waren vom 1sten zum z30sten merklich besser gegangen. Spanische 3proc um 61 pCt., zproc. um 3 pCt., zproc. Metalligues um 13 pCt., Aproc. um 23 pCt., Bank -Actien um 44 Fl.; die Integrale gingen von 493 auf 51, und proc. Hollaͤndische von 9a auf 96z. Preußische Praäͤmienscheine erfuhren einen Aufschwung von 13 Rihlr., Polnische Loose von 2 Rthlr. Der neue Monat ließ sich gut an fuͤr das Geschaͤft mit Staats— Effekten. Oesterceichische, Höllaͤndische und Spanische Papiere fan= den Kaͤufer. Es wurden namhafte Umsaͤtze, sowohl gegen baar als auf Lieferung, gemacht Am 2. Oktober hielt das Gesüch an; man zahlte fuäͤr Metalliques, Integrale und zproc. Hollaͤndische Obliga—⸗ tionen bessere Preise und die 5proc. Spanischen gingen um 14 pCt. in die Hohe; die zproc. Rente erreichte 0, die zproc. 265. Dies war vorerst der Haltpunkt, von wo es wieder ruͤckwäͤrts ging, so daß wir heute 39 und 25 notiren, wozu die unerwartete Nachricht von

Actien hielten sich fest, ohne gerade besser zu gehen. Im Praͤmten⸗ Geschäͤft wurde Einiges gemacht. Man zahlte 11 2 1 pCt. über den stehenden Cours, um 4proc. Metalliques und 21proc. Integrale Ende Dezember dazu beziehen zu konnen. Das neue Darnistaͤdtsche Lotterie Anlehen findet taglich viele Kauflustige: zwei Drittheile der Loose sollen bereits abgesetzt seyn. Im Wechsel-Handel ist es still; nur fuͤr Berlin und Hamburg k. S. war etwas Frage. Paris

tag 3 Uhr anberaumt und die gestrige e itzung um 9 Uhr Abends

und Amsterdam sind in allen Sichten vorraͤthig, und es jeigen sich

Im Laufe der Diskussion erklaͤrte Herr Geh. Rath Hassenpflug, daß der Landtag nicht eher konne vertagt werden,

Die GesetzSammlung enthaͤlt nunmehr das Finanz Gesetz vom 25. Sept. 1834, fuͤr die zweite Finanz-Periode von den

Heute Nachmittag 12 Minuten nach 4 Uhr bestieg Herr G. Reichard aus Dresden mit seiner 17jaͤh— rigen Tochter die zierliche Gondel, welche der große, nicht ganz gefuͤllte Ball, langsam in die Hohe schwebend, bei dem heiter, sten Himmel und dem stillsten Wetter, unter dem Freuderuf einer überaus zahlreichen Versammlung, allmaͤlig unsern Blicken . Der Ball nahm die Richtung nach Wachau oder Mark-Kleeberg hin, und schwebte laͤngere Zeit uͤber dem Schlacht— Das Ende dieser schoͤnen, so gut vorbereite—⸗ ten Luftfahrt hat unserer Hoffnung entsprochen. Vater und Toch⸗

Zugleich wird in dem desfallsigen

Aschaffenburg, 3. Oktober. Ihre Majestaͤt die Koͤnigin

Kurz

des Ausgaben-Budgets: Ministerium der auswaͤrtigen Angele⸗

Kammer hatte darauf angetragen, die Kosten der auswärtigen Verhältnisse, des Postwesens und des Staats-Archivs von jähr- Das

bemerkte der

en wer : Besonders lebhaft bestritt diese und ähnliche Aeußerungen des Regierungs Commise

sich die Abgeordneten von Gagern und Glaubrech anschlossen. merling, Reh, Tromler; dagegen wurde von den Abg. Hardy,

anerkannt, daß die Staats-Regierung bedeutende Ersparnisse

ihren Besoldungs⸗Verhaͤltnissen gestellt hatte, der Ausschuß aber

lich der Rhein⸗-Hessischen Kollegial⸗Richter ein Besoldungs-Mini⸗

zu erwarten stand, daß viele effektive Stucke zur Ablieferung bereit

der Annullirung des Guebhardschen Anlehens beigetragen hat; mehrere Auftrage zum Losschlagen, welche von auswärts ge- kommen waren, wirkten mit dahin, daß die Spanischen Fonds ge⸗ druͤckt wurden. Preußische Papiere und Polnische Loose fanden dagegen anhaltend Nehmer zu steigenden Preisen; Metalligues und

wenige Nehmer Fuͤr Diskonto-Papier ist zu 23 stets Geld al Platz Nachschrift. Bei dem Handlungshause der Herr don Rothschild soll heute durch einen Courier die offizielle Nac richt von dem Tode Dom Pedro«'s eingegangen seyn.

8

Wien, 2s. Sept. Die Weinlese ist als beendigt zu h. trachten. In Oesterreich hat sie ihres Gleichen nie gehabt; bl

zusammen 7 8000 Eimer äͤrndteten, haben in die sem Jahn j8, 000 gewonnen. Dabei ist der Wein von solcher Guͤte, di schon jetzt 10 Fl. Conv. M. fuͤr den Eimer (0 Oestr. Ma geboten wurden, und sicher gewinnt die Speculatlon nach ein gen Jahren 100 pCt. bei diesem Einkauf.

8 i

Neapel, 26. Seyt. Allg. Ztg.) Wenn es die Absth

der Franzoͤsischen Journale Temps, Courrier fran gais, Gaye de France u. Berichte Jus Neapel den Konig bereuen zu lassen, daß er seinn Untertanen ben Genuß einer gemäßigten, der Zeit und den un staͤnden augemessenen Freiheit gestatten wollte, so haben sie di

sen Zweck zum Theil wenigstens erreicht. Der junge Fuͤrst sejn endlich nur zu gut ein, daß sein redliches Bestreben, das Won seines Volks zu befoͤrdern, in den Augen der Revolutionnain zum Verbrechen wird, weil er den festen Vorsatz, nur langsan und sicher in der Bahn der Verbesserungen fortzuschreiten, nich

gegen das von ihnen gepredigte System der Willkuͤr und G waltthaͤtigkeit umzutauschen gesonnen ist. Die immer heftig;

werdenden Angriffe der Organe der öffentlichen Meinung Frankreich haben den Koͤnig auch in Betracht der auswaäͤrtinn Verhaͤltnisse enttaͤuscht; der Einfluß des Kabinets der Tul

und Neapel, welche einen Augenblick unterbrochen schienen, sin

keine Mißhelligkeit

zwischen den beiden befreundeten Staaten! denken ist. Das Kabinet von Wien verdankt

dieses Resuln

digkeit, sich an seinen natuͤrlichen Alliirten anzuschließen, zu uͤn zeugen wußte. Wie es nun aber bei einer solchen Umwaͤlzun

in der Politik zu geschehen pflegt, ist auch hier in den wn

sichts⸗ Maßregeln gegen die Bewegungs⸗-Partei eine starke Ren tion eingetreten. des Grafen de Camaldoli, eines der allgemeinen Achtung gen ßenden Mannes, arretirt und in Gewahrsam gebracht, weil n

sich einige unvorsichtige Aeußerungen hatte zu Schulden komm

lassen. Die Censur hat mehrere Opern, wie Wilhelm Tel Parisina, Beatrice Tenda, Maria Stuart, in denen man die Religion und den Staat gefaͤhrliche Dinge finden wollt verboten. Die Einfuͤhrung von Franzoͤsischen Buͤchern un Journalen ist aufs neue erschwert. Man schmeichelt sich zwa allgemein, diese ungewoͤhnliche Strenge werde bald wieder auf höͤten und Alles in das alte Gleis zuruͤckkommen. Eine unbo streitbare Thatsache bleibt es aber, daß der Koͤnig vor kurzen bei einer Familientafel erklaͤrt hat: „er werde nie einen 9 breit von seinen Koͤniglichen Präͤrogaliven weichen, und sie, wi er sie von seinen Vorfahren erhalten habe, selbst mit Aufopf rung des Lebens, zu bewahren wissen.“ Der Infant Don Sebastian von Spanien, der sich bekanntli— mit einer Schwester des Koͤnigs vermaͤhlt hat, hält sich seit einign Wochen hier auf, lebt aber sehr still und eingezogen. Die Aut sichten fuͤr diesen Winter sind nicht so glaͤnzend wie fuͤr den ver gangenen, und bis jetzt nennt man von ausgezeichneten Frem den, die in Neapel erwartet werden, nur den Feld-Marschil Fuͤrsten Wittgenstein mit seiner Familie. Die Prinzessin von Daͤnemark, der Marquis von Anglesea kehren nach Roöm zuruͤch General Toledo mit seiner Familie verläßt Neapel gänzlich, un nach Spanien zuruͤck zu reisen; Baron Rothschild wird, wil verlautet, den Winter in Deutschland zubringen u. s. w. Dich Sage geht, Dom Miguel habe die Absicht, für einige Zeit nas dieser Hauptstadt zu kommen, und die Quartiere fuͤr ihn seyn schon bein Paäͤpstlichen Nuntius vorbereitet. . Die Eruptionen des Vesuvps haben aufgehoͤrt, aber man befuͤrchtet fuͤr den nächsten Monat neue Ausbruͤche. . Nach drei Monaten einer fortdauernden fast unerträglich itze die bei Tage nie unter 2 Grad Réaumur fiel, ja sih

gewoͤhnlich zwischen 25 und 23 Grad erhielt faͤngt die Tim ö

peratur an, etwas weniger druͤckend zu werden. . Waͤhrend man in Frankreich die 25 von den Vereinigte Staaten als Entschaͤdigung geforderten Millionen sich zu zahln weigert, hat man hier schon mit der Ruͤckerstattung des Kapitas von 2 Millionen Dukaten (ungefaͤhr 8 Mill. Fr.) den Anfan

gemacht, und vor wenigen Tagen 320,000 Dukaten dem Amer

kanischen Geschaäftstraͤger in baarem Gelde remittirt, was m wohl als die siegreichste Antwort der hiesigen Finanz⸗Verwaltun auf die ungerechten Ausfälle der Franzoͤsischen Publizisten trachten kann. (

8 9 nien

Cortes⸗Verhandlun gen. Prokuradoren⸗Kammet Sitzung vom 21. September. Señior de Moral sprach fuͤr die Anerkennung aller Anleihen, mit Ausnahme di Guebhardschen, und schloß mit der Erklärung, daß er diese A erkennung fuͤr politisch, angemessen und gerecht halte, namentlic?⸗ da der Verlust nicht die urspruͤnglichen Spekulanten, sondern di jetzigen Inhaber treffen und diese also unschuldig leiden wuͤrden⸗ Senor Alcaraz Zamora hielt eine lange Rede gegen die An. erkennung der Anleihen und druͤckte den Wunsch aus, daß man zu andern Mitteln, als zu der Kontrahirung einer neuen Anleih seine Zuflucht nehmen mochte. Er erinnerte die Versammlun daran, daß Napoleon mitten in der groͤßten Verlegenhei doch niemals zu Anleihen seine Zuflucht genommen, son dern dieses Auskunftsmittel als verderblich fuͤr Frankreich betrachtet habe. Dann sprach er von den Intriguen, die jetzt in Madrid im Werke waͤren, um die Cortes

guͤnstiget fuͤr das Ausland zu stimmen; er fuͤhrte einen Fall an, wo einem seiner Kollegen die lockendsten Anerbietungen gemacht worden waren, und pries dessen Rechtlichkeit und lÜinbestechlich keit. Senor Lopez del Bano erklaͤrte sich fuͤr die Anerken nung aller Anleihen. „Man behauptet“, fagte er unter And rem, „das Staats Oberhaupt sey bei Abschließung derselben nich

Herr seiner Handlungen gewesen, aber wir duͤrfen nicht verge

sen, daß das, was die eine Partei fuͤr einen Zustand der Frei, heit haͤlt, von der anderen fuͤr einen Zustand der furchtbarsten Knechtschaft gehalten werden kann.“ Schließlich bemerkte er, man solle das Beispiel des benachbarten Koͤnigreichs Portugal befolgen, welches ohne große Opfer die Mittel gefunden habe, eine glorreiche Revolution zu Stande zu bringen. Die Debatte wurde hieraut

vertagt, Und der Secketair Herr Tru eba verlas noch ein offi— Alteste

de P

theilung zu machen,

drei Gegenden ober Rieden im Gebirge, die in guten Jaht st

Millionen Realen, ja noch mehr zu bewilligen, damit nur die— w. war, durch ihre giftigen, verlaͤumderisch; s

kontrahirt, sondern die 300 Mill. Realen seyen auch zum

rieen ist tief gesunken, und die Verbindungen zwischen Oesterreit

aufs neue so eng geknuͤpft, daß vor der Hand wenigstens seyen hierbei zwei Punkte vorzugsweise zu betrachten, die Ge—

vorzuͤglich auch den Bemühungen feines umsichtigen Repraͤsemn ten am hiesigen Hofe, des Grafen von Lebzeltern, der, die Il ßen seiner Gegner tlug benuͤtzend, den Konig von der Nothwa

So hat man den jungen Ricciardi, Sonn

zielles Schreiben des Conseils-Praͤsidenten, worin dieser der Kammer anzeigt, daß, da die Infantin Donna Luisa Charlotta, Schwester der Königin und Gemahlin Don Francisco aula's, sich im neunten Monat ihrer Schwangerschaft be— finde, Ihre Majestaäͤt beschlossen habe, den Cortes davon Mit—

damit eine Deputation ernannt werden 'znne, um bei der Entbindung gegenwartig zu seyn. Der Praͤ— jdent fuͤgte hinzu, daß er den General Butron und den Geist— lichen Don Jose Rosendo de la Vegay Rio mit dieser Mission beauftragt habe.

Sitzung vom 22. Sept. Der erste Redner, der heute das Wort nahm, war Senor Ochoa, welcher bemerkte, daß er sich zwar im Allgemeinen den Anleihen widersetze, aber der jetzt von dem Ministerium geforderten seine Zustimmung gebe, weil sie zur Beendigung des Buͤrgerkrieges verwendet werden solle.

Er sey daher bereit, nicht nur 200 Millionen, sondern selbst 400

. Ueber den Isten Artikel des Berichts der Kommission, die Anerkennung der Cortes Anleihe betreffend, sagte er, daß es nichts Gerechteres gebe, denn die Anleihe sey nicht nur durch eine legitime Regierung

em ungluͤcklichen Kampfe ein Ende gemacht werde.

Besten der Spanischen Nation verwendet worden. Der 3Zte Ar— nel scheine der Apfel der Zwietracht fuͤr die Minister und die Kammer geworden zu seyn, nach seiner Meinung sey nichts gerechter und ehren werther fuͤr die Spanische Nation, und die Reden der Mini⸗ ster hätten ihn nur noch in seiner Meinung bestaͤrkt. Man sage, der Kredit des Landes sey in Gesahr; er glaube jedoch, daß derjenige, welcher das bezahle, was er schuldig sey, und nicht mehr, den besten Kredit habe, doch wolle er durchaus nicht, daß die Spanische Nation irgend Jemand unrecht thue. Das Geld, das in den Spanischen Schatz geflossen sey, muͤsse zuruͤckgezahlt werden. Die Guebhard Anleihe, glaube er, duͤrfe wegen ihres Ursprungs und in Ruͤcksicht auf den offentlichen Nutzen von der Kammer nicht anerkannt werden. Seßor Butron sagte, es

rechtigkeit der Sache und die National-Ehre. Die Gerechtigkeit verlange, das zu bezahlen, was man schuldig sey, und die Ehre der Nation erfordere, daß man keinen Vorwand gebrauche, um die Vollziehung eines gesetzlich eingegangenen Vertrages zu ver meiden. Hiernach koͤnne er weder der Anerkennung der Hälfte, noch der Verwerfung der ganzen Schuld seine Zustimmung geben. Der Marquis von Montevirgen faßte als Berichterstatter die Debatten zusammen und antwortete denen, die den Bericht der Kommission angegriffen hatten. Als er die Tribune verließ, verlangte der Graf von Toreno das Wort, worauf der Graf de las Navas die Verlesung des 76sten Artikels des Regle— ments verlangte. Dies veranlaßte eine Diskussion der Frage, ob ein Deputirter berechtigt sey, zu sprechen, nachdem der Be— richterstatter schon eine Uebersicht der Debatten gegeben habe. Der Graf von Toren sagte, er habe nur einige Irrthuͤmer des Marquis de Montevirgen berichtigen wollen, verzichte aber sehr gern auf das Recht zu sprechen. Die Debatte waͤhrte dessenungeachtet noch fort, ohne zu einem Resultate zu fuͤhren, bis der Praͤsident die Kammer fragte, ob die Sitzung als be— endigt angesehen werden solle, worauf beschlossen wurde, daß obige Frage nicht zu stellen sey. Der Secretair Trueba las dann den 92sten Artikel des Neglements, daß nach dem Schlusse der allgemeinen Debatte uͤber einen Gesetz Entwurf die Kammer entscheiden solle, ob die Artikel einzeln in Erwägung zu ziehen seyen. Nach einer heftigen und langen Discussion wurde um 5 Uhr, also 2 Stunden spaͤter, als gewohnlich die Sitzungen aufgehoben merden, die Vertagung beschlossen.

Aus einem Bericht des Eco del Comercio ergiebt sich, daß am 19. Sept. in der Prokuradoren⸗Kammer mehrere Peti— tionen uͤberreicht wurden, worin die Koͤnigin ersucht wird, fol— gende Gesetz⸗Entwuͤrfe vorbereiten zu lassen: 1) Daß kein Aus— länder zu gewissen Aemtern, wie das eines QOber-Befehlshabers der Armee, eines Gesandten, eines Staats-Secretairs und an- derer, zugelassen werden, und daß die Zulassung eines solchen zu niedrigeren Aemtern nur unter gewissen Bedingungen stattfinden solle; ) daß die heilige und alte Bruͤderschaft von Ciudad Real und die Bruͤderschaften von Talavera und Toledo nebst ihren beson⸗ deren Tribun alen und den zu ihrem Unterhalt erhobenen Con— tributionen abgeschafft werden sollen; und 3) daß vom 1. Januar 1835 an die Contribution von 1 Million Realen, welche Ara— gonien jährlich fuͤr den Kanal dieser Provinz zu entrichten hat, als eine ungerechte und partielle Last, aufhören solle. Diese Bittschriften wurden zum Druck veroronet.

Ein Schreiben aus Bayonne vom 26. September meldet Nachstehendes: „Heute Nachmittag kam ein Courier aus Ma— drid hier an, worauf sich der Spanische Konsul sogleich nach Cambo zu Mina, dem neuen Ober-Befehlshaber, begab. Gene— ral Carondelet, welcher sich bei Viana und bet einer früheren Gelegenheit uͤberfallen ließ, und deshalb degradirt wurde, ist vor ein Kriegs-Gericht gestellt worden und hat sich erschossen. Zu Pampelona finden taglich Verhaftungen statt. Ein Soldat der Königin wollte in das Haus eines Einwohners dieser Stadt dringen, und erschoß denselben, als ihm der Eintritt versagt wurde, ohne Weiteres. Er ist von einem Kriegs-Gerichte zum Tode verurtheilt und bereits hingerichtet worden.“

Die Sentinelle des Pprenées vom 27. theilt Nach— stehendes mit aus einem Briefe aus den Alduden vom 23. „In Burguetta, zwei Meilen von hier, ist eine Krankheit von verdächtiger Art ausgebrochen. Am 19. und 20. starben acht Personen plotzlich. Der General Cordova traf gestern mit 000 Mann im Thale von Erro ein. Er fuͤhrte als Gefange—⸗ nen den alten Priester und saͤmmtliche Landeigenthuͤmer des klei⸗ nen Dorfes Ortasun, im Thale Esterbar, Meile von Engui, mit sich. Die Insurgenten, welche in Burguetta, im Thale von Erro und Estribar waren, haben sich in der Richtung von Bastan und Salazar zuruͤckgezogen. Don Carlos, Zumalacarreguy und Eraso halten mit vier Bataillonen Bastan besetzt. Sagastibelza haͤlt das Kloster Misericordia mit zwei dieser Bataillone eng blokirt und hat die Muͤhlensteine in der Muͤhle zu Elisondo, wo Zugarramudi das fuͤr seine Garnison erforderliche Getreide mahlen laßt, zertruͤmmert.“

Madrid, 24. Sept. (Franzoͤsische Blaͤtter) „Die Sol—⸗

daten von der Stadt⸗Miliz, welche in den Aufstand vom 17ten Juli verwickelt waren, sind frei gelassen worden. Man wollte anfangs ihre Namen von der Liste des Corps streichen, doch wurde dies unterlassen, weil man fuͤrchtete, daß es Unzufrieden⸗ heit erregen wurde, Gestern bot die Stadt ein Schauspiel dar, wie es seit 1820 nicht gesehen wurde. Man wird sich erinnern, daß damals, bei der Errichtung der National- Garde, Compag—⸗ nieen von Freiwilligen gebildet wurden, von denen der aͤlteste nicht uͤber zwoͤlf Jahre alt war. Zu Barcelona ist eine Com— vagnie dieser jungen Truppen voͤllig organisirt, thut Dienste in

len ausruͤcken konnte.

1133

Miliz solche Unterstuͤtzung, daß diese zur Verfolgung der Rebel Gestern zog ein Trupp dieser jungen Sol— daten unter Trommelschlag und mit fliegenden Fahnen in ver— trefflicher Ordnung durch mehrere Straßen von Madrid. Das Volk haͤlt dies fuͤr ein Vorzeichen des Unterganges der Freiheit, weil dasselbe auch im Jahre 1820 geschah.“

R n 8 81. Lissabon, 21. Sept. Die Regierungs-⸗Zeitung ent— haͤlt uͤber die (bereits erwahnten) letzten Handlungen Dem Pe— dro's den nachstehenden Bericht: „Am 19ten Abends um 8 Uhr befahl Se. Masestat der Kaifer, nachdem er seinen Adjutanten und mehrere Mitglieder seiner Familie umarrst hatte, einen Sol daten vom ersten Regiment der leichten Truppen vor sein Bett zu fuͤhren, um demselben einen Beweis der Erinnerung zu ge— ben, welche er den Tapferen schenke, die ihm in dem glorreichen Kampfe der Freiheit gegen die Ufurpation so sehr unterstuͤtz haͤtten. Der Oberst Pimentel, Adjutant des Kaisers und Com⸗ mandeur des genannten Regiments, stellte darauf den Soldaten der ersten Compagnie, Manoel Pereira, der mit der Medaille

des Thurm- und Schwerdt-Ordens geschmuͤckt war, vor. Se. Majestaͤt umarmte ihn und sagte: „Bringe Deinen ö. wel⸗

diese Umarmung, als ein Zeichen der gerechten Erinnerung, wel che ich ihnen in diesem Augenblick widme, und der Achtung, die ich immer vor ihren ausgezeichneten Diensten gehabt habe.“

Der hrave Soldat, welcher so oft dem Tode unerschrocken ge— genuͤber gestanden, war so ergriffen, daß er, mit Thraͤnen in den Augen, sich kaum zu entfernen vermochte. Se. Majestaͤt der Kaiser befahl darauf, den Obersten und einen Soldaten ei— nes jeden Corps der ersten Linie zu demselben Zwecke zu ihm zu senden.“ Die Regierungs-Zeitung vom 18. Sept. enthalt zwei Bekanntmachungen, worin die jetzt beginnende Zinsen-Zahlung fuͤr die patriotische Anleihe von Porto vom 17. November 1832, und die Zahlung des Kapitals der ersten Serie der Anleihe vom g. August 1833, so wie der Zinsen des zweiten Semesters dieser Anleihe angezeigt wird.

In ihrem gestrigen Blatte theilt die Regierungs⸗Zei⸗ tung auch die Antwort mit, welche Dom Pedro der Pairs— Deputation ertheilte, die damit beauftragt war, die Koͤnigl. Sanc⸗ tion zu dem Gesetz in Betreff der Vermaͤhlung der Koͤnigin ein— zuholen. „Ich empfange“ sagte der Regent, „mit großer Ge— nugthuung diefen neuen Beweis von dem unbegraͤnzten Ver— trauen, welches die allgemeinen und außerordentlichen Cortes der Portugiesischen Nation in mich setzen, indem sie darein willigen, daß die Königin, meine Tochter, sich mit einem fremden Fuͤrsten meiner Schule, ohne von der Zustimmung der Cortes abhangig zu seyn, vermahlen duͤrfe. Ich schmeichle mir, den Kammern versichern zu koͤnnen, daß ich hoffentlich zum Gemahl fuͤr die Koͤnigin einen Fuͤrsten von meinen Grundsaͤtzen, tugendhaft, ge— bildet und unabhaͤngig von schaͤdlichem Einfluß, erhalten werde, der meine Tochter gluͤcklich machen und, mit ihr vereint, dazu beitragen wird, die Wohlfahrt der Portugiesischen Nation zu begruͤnden, und der im Stande seyn wird, mit seinem Schwerdt und seiner Tapferkeit, die der ihrer Vorfahren gleichkommt, die Unabhaͤngigkeit der Nation, den Thron der Koͤnigin und die con— stitutionnelle Charte der Monarchie zu vertheidigen.“ Folgendes ist der (gestern erwähnte) von dem Finanz ⸗Mi⸗ nister den Cortes vorgelegte Gesetz-Entwurf in Betreff des Ver— kaufs der National⸗Guͤter; . Art. I Von diesem Augenblick an wird alles Grund⸗-Eigen⸗ thum, von welcher Art es auch sey, nebst den Privilegien, welche mit der heiligen Patriarchal-Kirche von Lissabon, der Basilica der heiligen Maria Mayor, der aufgehobenen Casa de 1 Infantado, den aufgehobenen Corporationen der wirklichen religidsen Orden, den Kron Laͤndereien und allen jetzt in das Eigenthum der Krone ein⸗ verleibten oder künftig noch kraft einer Verordnung ober Verfugung eines Gerichtshofes einzuverleibenden Gütern verknüpft sind, fur verkäuflich erklaͤrt. Von dieser Bestimmung sind jedoch diejenigen Gebäude ausgenommen, welchen die Regierung irgend einen dffent= lichen Zweck zuweist, die Gebäude zur Aufbewahrung von Alter⸗ thümern oder Kunstwerken, so wie diejenigen, die als voll⸗ endete Kunst⸗ Denkmale oder als Monumente bedeutender Epochen in der Geschichte der Nation zu ehren sind. Ue⸗ ber diese wird ein mit allen erforderlichen Details versehe⸗ ner Bericht publizirt werden. Art. 2. Der, Verkauf solcher Güter soll entweder bei Hofe unter Aufsicht des Schatz amtes oder in den Provinzen, wo sie gelegen sind, je nachdem es der bffentli= chen Schatz kammer am zweckmaͤßigsten scheint, statt fin den. Es sol⸗ len dabel die bei dem Verkauf von Natlonal-Güͤtern uͤblichen For⸗ men und Feierlichkeiten mit den in den folgenden Artikeln ange⸗ deuteten Modisteatlonen beobachtet werden. Art 3. Der Kaufpreis des in Folge dieses Dekrets zu verkaufenden Eigenthums kann in Obligationen der Staatsschulk, welche von der Junta fuͤr den df fentlichen Kredit verzinst wird, und in Obligationen der seit dem Jahre 1825 von der Regierung kontrahirten ein heimischen und, aus⸗ waͤrtigen Anleihen gezahlt werden; diese Anweisungen und Obliga⸗ tionen sollen zu dem Nominal-Werth angenommen werden, den sie auf dem Geldmarkt haben. Die im Namen der Regierung des Usurpators ausgegebenen Anweisungen und Obligatio nen sind in diefes Gefetz nicht' eingeschlossen und sollen nicht anerkannt werden. Art. 4. Auch sollen als Zahlung fuͤr solches Eigenthum angenom⸗ men werden. 1) Die als Entschaͤdigung fuͤr die in den Schatz ge⸗ flossenen Renten von sequestrirten oder konfiscirten Haͤusern und Guͤtern ausgegebenen Anweisungen; 2) Die Anweisungen auf Ent⸗ schaͤdigung far die aus der durch Dekret vom 5 Nov. 1830 abge— schafften Fischerei⸗Rechte im Konigreich entsprungenen Verluste; z) Vie Anweisungen für die Commandeure der durch, Dekret vom 36. Juli 1832 regulirten militairischen Orden, nach Abzug des Werths defsen, was in Gemäßheit des 10. Artikels ehen zenes De⸗ krets in Besitz der Kommandadores geblieben ist; A) die Anweisun⸗ gen auf Hehalte und Loͤßhnungen, Anspruͤche, Bewilligungen und Pensionen von Individsien, weiche der Königin und der (onstitution. siellen Regierung treu geblieben sind; 5) die Anwelsungen auf Schenkungen, welche mit , , der Cortes fuͤr ausgezeichnete eben dieser Sache geleistete Dienste bewilligt worden, oder noch bewilligt werden, 6) Papiergeld, nach den im 4 Art des Gesetzes vom 23. Juli d J.

7 * =)

enthaltenen Bestinmungen. Art. 5. Um den gewerbtreibenden Klaf= . ersonen von Cech rantten Mitteln die , der im National-Guͤter zu erleichtern, sollen die

1sten Artikel erwähnten Zahlungen fuͤr solches Eigent trage des fuͤnften Theils des

hum auch in bagrem Gelde zum Be⸗ Werthes der , ga et. en und die uͤbrigen vier Fuͤnftheile in 18 gleichen Raten im Per ben von 16 e ngchgezahlt werden koͤnnen. Art, 6. Sobald der Verkauf in Gemaͤßheit des vorstehenden Artikels stattgefunden

ie Käufer Schuld-Verschreibungen oder Anweisungen i b , , ö Rate ier ihnen, und dar⸗

der jedesmal zu zahlenden , . Tage des . an bis zu dem Termin, wo die Verschreibung faͤllig wird, jaͤhrlich 2 pCt. Zinsen zahlen. Art. 7

ohne Schmaͤlerung seines Werthes

ses Gesetz gleicht ganz benen in Frankreich so sebr konsolid nung der Dinge unmdglich

gußert sich folgendermaßen uͤber Dom Pedro: ein Mann von sehr reizbarem Temperamente, . im höchsten Grade eigensinnig, was wohl mehr dem Mangel ei— ner guten Erziehung, Als wir in Porto eingeschlossen waren, . einer Batterie oder Verschanzung in der groͤßten Wut niedergehen, und die Kanonen selbst auf den Feind ri

„welche bie polltischen Veränderungen irt und eine Wiederkehr der alten Ord⸗

gemacht hatten) issab rrespondent des Morning Herald n n n „Dom Pedro ift

voll Muth, aber

Der

als einem boͤsen Herzen zuzuschreiben ist

sah ich ihn mehrmals in Wuth auf⸗ und chten, und oft wurde er, haͤtten ihn seine Freunde nicht davon abgehalten

ungeachtet der festen Stellung der Miguelisten sogleich einen An

griff auf dieselben gemacht haben, ohne die Gefahr zu beruͤcksich⸗ ligen, welche eine fo unbesonnene Maßregel fuͤr die Armee un

die Einwohner haben konnte. In ruhigen Augenblicken lacht

er dann uͤber einen folchen Don Quixotes Streich und sagte zu seinem Gefolge: „Ich mußte wohl den Kopf verloren haben, um dies zu wollen.“ Als man ihm meldete, daß der Oberst Cotter von der Irlaͤndischen Brigade bei dem großen Angriff im Juli durch fine Kanonenkugel getoͤdtet worden sey, sagte er mit der größten Ruhe: „Teufel! er war ein braver Mann und guter oldat ich bedauere ihn sehr, aber morgen wird vielleicht an wir die Reihe seyn, und ich wuͤnsche auch auf dem Felde der hre zn sterben.“ Bei allen seinen Fehlern ist sein Verlust vinter den gegenwartigen Umstaͤnden fuͤr Portugal und Spanien Lehr zu beklagen.“

9 et.

Konstantinopel, 11. Sept. In der Stadt ist Alles ruhig. Die Pest läßt nach. Die Ueberschiffung ven Truppen nach Asien aber dauert fort, was vielen Fraͤnkischen Diplomaten mißfaͤllt, aber nicht gehindert werden kann. Taͤglich werden mehrere Schiffe mit allem moͤglichen Kriegsmaterial beladen,; und nach Scutari gesteuert. eulich segelten zwei Fregatten nach den Dardanellen. Sie sollen auf eine . au⸗ ßerhalb des Kanals sich gehalten, und dadurch viel Aufsehen be den Englischen Wachschiffen erregt haben. Es hat aber wohl nicht viel zu bedeuten, sondern darf nur als ein Uebungs⸗Ma növer angesehen werden. Ein Englischer Schooner ist vor einigen Tagen in das schwarze Meer abgegangen, aber bereits wieder zuruͤckgekommen. Aus Syrien erfaͤhrt man fast nichts; doch scheint es daselbst noch nicht ganz ruhig zu seyn. Die Botschafter aller großen Höfe leben jetzt scheinbar auf dem freundschaftlichsten Fuß, als ob keinerlei Art Mißhelligkeit mehr unter ihnen herrschte. Die Organisation der neuen Milizen geht mit Schnelligkeit vorwaͤrts; man sieht auf allen Platzen der Hauptstadt diese Truppen sich ͤben. Fast lauter fremde Mili⸗ raäirs dienen dabei als Instruktoren. Der Sultan komme haͤusig zu solchen Uebungen, und bezeugt seine große Freude, wenn sie mit einiger Praͤcssion vor sich gehen.

Fnlan d.

Oktober. In Erfurt wurde am 1. Oktober das nicht loß eine allgemeine Theilnahme in sondern zu dessen Feier sich auch diele hatten. An diesem Tage

Berlin, 7. ein Fest begangen, der Stadt selbst an n n,

ersonen von außerhalb eingefunden ö. nämlich 50 Jahre verflossen, daß der ruͤhmlichst bekannte Hofrath und Professor Dr. Tromms dorf seine Laufbahn als Apotheker begonnen hatte. Die naͤchsten Freunde desselben, un⸗ ter denen sich auch alle Apotheker in Erfurt befanden, traten deshalb schon vor laͤnger als einem Jahre zu einem Comitẽè zusammen, um die Feier dieses Tages wuͤrdig vorzubereiten Zunächst wurde nach der Angabe des Herrn Hofrath Böttger in Dresden eine Medaille auf den Jubilar geschlagen und ein Lateinisches Gedicht zur Erklarung derselben ausgearbeitet. Herr Professor Bernhardi schrieb im Namen des Comité eine bora nische Abhandlung und Herr Regierungsrath Dr. Fischer, der Vorsitzer im Comité, ließ einen Praͤsentirteller mit ei nem ssehr sinnigen Gemälde die Wohnung des Jubi— lars und die seines ersten Lehrherrn zugleich vorstellend in Meißen anfertigen. Nachdem nun am Tage der Feier das Chor der Seminaristen durch religiösen Morgengesang den Au, fang des festlichen Tages verkuͤndet hatte, uͤberreichte das Comitè die vorerwähnten Geschenke und zugleich eine Urkunde, durch welche, unter dem Namen Trommsdorfsches Stipendiun, die Gehlen-⸗Bucholzische Stiftung zur Unterstuͤtzung alter und be⸗ dürftiger Apotheker⸗Gehuͤlfen, aus den eingegangenen Beilräͤgen um mehr als ein Taufend und einige Hundert Thaler Kapital vermehrt wurde. Hr. Hofrath Brandes in Salzʒuffe ln hatte, als Ober⸗Director des Apotheker⸗Vereins fuͤr Nord⸗Deutsch⸗ land, im Namen desselben, einen schoͤn gearbeiteten, silbernen Becher eingesandt. Nachdem die Königl. Regierung, das Koͤ— nigl. Landgericht, der Magistrat, die Stadtverordneten u. A. durch Deputationen ihre Gluͤckwuͤnsche ausgesprochen, uͤbergab Hert Regierungsrath Werneburg an der Spitze einer Deputation des Gewerbe ⸗Vereins, das lebensgroße Bildniß des Jubilars, welches ohne dessen Wissen der Verein hatte anfertigen lassen. Bald darauf versammelten sich im Saale des Gymnasiums die Herren Apotheker (welche zum Theil aus bedeutender Entfernung einge— troffen waren), um einige Vortraͤge anzuhoͤren, unter denen be— sonders die meisterhaft stizzirte Lebensbeschreibung des Gefeierten allgemeines Interesse erregte. Am Schlusse der Sitzung wurde der Sohn des Jubilars . Mitgliede des Apotheker ⸗Vereins feierlich aufgenommen. er Koͤnigl. Akademie gemeinnuͤtziger Wissenschaften, deren Direktor Herr Professor Trommsdorf seit geraumer Zeit ist, blieb keine Zeit mehr uͤbrig, um an diesem Tage eine besondere Sitzung zu halten; sie mußte sich deshalb damit begnuͤgen, durch eine Deputation ihre Theilnahme an der seltenen Feier auszusprechen. Um 2 Uhr war eine zahlreiche Ge sellschaft zu einem Festmahle vereinigt.

An 2ten d. M. Abends kurz vor 7 Uhr bemerkte man

u Koln am nordoͤstlichen Himmel in der Nahe des Sternes Algenib im Perseus eine praͤchtige Feuerkugel von blendend wei— ßem Lichte, an Glanz und Größe den jetzt spät Abenos am oͤstli— chen Himmel schimmernden Planeten Jupiter uͤbertreffend. Mit ziemlicher Geschwindigkeit bewegte sich diese Kugel nach nöͤtoln cher Richtung fast mit dem Horizonte parallel und verschwand plötzlich nach ungefaͤhr zwei Sekunden in der Naͤhe des Ster— nes in der Giraffe, nachdem sie kurz zuvor in zwei Hälften sich zertheilt hatte.

n

Hrund-⸗Eigenthum, welches a , * ö viel Parzellen, als irgend moglich, getheilt

. rt 8. Eine jede dieser Parzellen, in die dergleichen . in Gemäßheit des vorigen Artikels getheilt wer⸗ den mochte, soll abgesondert zum Verkauf gebracht werden.!=— Die übrigen 8 Artikel enthalten verschiedene . zur Bequemlichkeit und Sicherheit der Kaͤufer und zum Vortheil des

verschiedenen Theilen der Stadt und gewahrt der regulairen

Staats. (Der Korrespondent des Morning Herald meint, die⸗

Ausstellung auf der Königl. Akademie der Tuͤnste.

Wir kommen hier auf zwei Gemaͤlde, die wir nur flüchten be— rühren wollen, weil sic uns Durchgangspunkte scheinen zu den soä⸗ teren weit gelungeneren Werken, von denen wir bereits gesprochen haben. Dies ist die Aussetzung Mosis von Herrn Prof. Begas Rr zo und Pausias und Glycere von Herrn Prof. v. Kld—