1834 / 285 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

heit einer subjektiven Empfindung zu sammeln sucht. Dies ist denn eben die gegenwartige Erscheinung, aber wie ist sie eingetreten? Nicht ohne Zusammenbang mit dem allgemeinen Aufschwung es Deutschen Geistes ging die Histortenmalerei bei den aͤlteren Deutschen und Italiänischen Meistern in die Schule, um hier eine

harfere Formgebung und naive Charakteristik zu lernen; sie hatte diel Conventionnelles zu vergessen, und mußte sich erst von neuem in unbefangenes Auge fuͤr die Natur erwerben. Diese durchgrei—

nde Renderung der Ansicht und Praxis betraf gleichzeitig oder we⸗ Ig spaͤter auch die Landschaft, und zwar ging man auch hier an in liebevolles und unermuͤdliches Studium des Details; man fing wieder an, genau zu zeichnen, woruͤber man freilich im ersten Eifer die Gesanmnitwirkung oft verlor, Lichtwirkungen aber fast absichtlich fallen Ließ, weil diese es eben waren, welche zur Oberflaͤchlich keit nd Formlosigkeit abgelenkt hatten. Daneben nun erhob sich, gleich⸗

2 efe des Deutschen Gemuͤths eine andere Richtung, welche jener rchaus entgegengesetzt war, und sie ergaͤnzte. Sie kurz zu benen⸗

t nicht leicht, Schiller aber, wenn er dies erlebt hätte, würde tet sich eine Stadt aus, mit ihren damp lichen Feuern; zugleich aber glaubt ma erkennen. In der ganzen Natur i e und mit wahrem Herbstschauer scheint ein frischer ken von dem leuchtenden Abendhimmel fortzu⸗ other Saum sich nur noch schmal uͤber den be⸗ Im Vorgrunde nichts als ein kleiner Blaͤttern, in dem einzelne erdorrten Gestraͤuch

ohne Zweifel jene erstere die naive, diese letztere aber die sentimen⸗ talt genannt haben, und wir machen uns fuͤr diese vollkom— men deutlich, wenn wir hier nur den Namen Friedrich nen⸗ ö beliebten Bilder gesehen: er liebt neblige Wintermorgen mit einem schenzug, verfallene Ruinen im Schnee, oder auch mit uͤberwu—⸗ ernder Vegetation, und sicher mit einem einsamen, nachdenklich vertieften Wanderer, oder eine verlassene Gegend mit einem Kreuze, oder die Einöde der arktischen Zone mit Truͤmmern eines Schiffs⸗ wracks zwischen Eisschollen. Als Gemeinsames hierin laͤßt sich C Absicht, auf die Empfindung zu wirken, gar nicht mehr ver⸗ n, und zwar sind es meist elegische Empfindungen, die er laͤgt. Allein diese so bestimmte Richtung ließ sich dennoch zu iner Vollkommenheit erheben, und Friedrich selbst wurde von sei— ner Vorliee für das Oede zu immer größerer Kargheit des Pin⸗ sels verleitet: er stellte Alles verschleiernde Nebel dar, und vollends in den Stück, womit er zu gegenwaͤrtiger Ausstellung beisteuerte Nr. 2A „hat er uns nur noch wenige Pinselstriche gegoͤnnt Auf diesem Wege freillch-war nicht viel Inhalt und nachhaltiges Interesse zu erwer— ben nnd leider ware so diese Nichtung ausgestorben, ehe sie sich noch

pbYllendet hätte. Zum Gluck fanden sich jüngere Krafte, auf welche

Fe unbewißt überging, und welche gerade das besaßen, was Fiie⸗ = [1

Landschaft, urspruͤnglicher aber Landschaftsmaler, darf gewiß unter Fem hier aufgestellten Gesichtspunkt betrachtet werden: er ist nur ein energischerer Friedrich; er hat fortgefuͤhrt, was dieser begann; ir hat Zgeleistet, was dieser erstrebte. Dies ergiebt sich leicht aus

Das erste, womit er auftrat, damals noch nicht der Schadowschen

Floßerhof inz Gedaͤchtniß rufen; den geschlossenen Hof mit den eingeschneiten Tannen, mit dem erstarrten Wasserstrahl am Brunnen, mit den nachdenklich sitzenden Stein-⸗Figuren am Eingange, welche der Schnee eingedeckt hat, endlich mit dem Leichenzuge der Ronnen in dem Kloßergange und hinten mit dem aufgestellten Ka—

tafalk. Friedrich hatte ganz so gedacht und empfunden haben koͤn⸗

nen, aber schwerlich ware ihm eine so ergreifende Naturwahrheit ge⸗ lungen, welche nun erst die Sympathie dieser Natur mit dem Vor— gange darin fr das Gemuͤth recht bedeutungsvoll macht.

Hier schließen sich denn unmittelbar Lessings jetz ge Werke an, und zwar zunaͤchst eine gan; verwandte Winterlandschaßtt (Nr. M753), die in gewissem Sinne als die Fortbildung jener fruͤberen zu betrachten ist; dach eine Schnee-Landschaft, auch ein Wintermorgen, auch beschneite Tannen, auch Bilder des Todes, aber doch wie anders! Dort hat⸗ fen wir einen geschlossenen Klosterhof, bier befinden wir uns im Freien auf einen Feiedhofe, vor einer Kapelle, in welcher das bren— ende Licht die vorgehende Feuͤhmesse erkennen laͤßt. Kraͤftige Tan⸗ nen und Kiefern stehen vor dem alten, einfach aber stark gemauerten Gotteshause, seitwärts oͤffnet sich ein kleiner Blick ins Freie, Feld 1nd Hügel liegen zerschneit und noch in blauer Dämmerung, waͤh⸗ rend hinter schweren grauen Nebeln sich die Morgenrdthe durch- kaͤmpf Aber vor uns trifft schon ein leichter lieblicher Morgen—

ahl den Schnee, und blauer färben sich die Schatten. Ein Kar— elitermonch hat hier ein frisches Grab gegraben, die gefrorene Erde zt geschuͤttet, er ist mit seiner Arbeit fertig, und, gestuͤtzt auf den Spaten, hängt er seinen wehmuͤthigen Betrachtungen nach, mit einem so bestimmten Ausdruck, daß wir ihm die Worte unterlegen konnten: „So legen wir Dich Bruder unter die Erde, und so wer— den wir alle nach einander Dir folgen.“ Dagegen aber welche ische hier in der Beleuchtung, und, im Gegensatz der Hinfaͤllig—

keit des Menschen, welche uͤppige Naturkraft dieser immergruͤnen Bäume! Wie staͤmmig stehen diese Tannen da, wie gedrungen sind

die Zweige der Kiefer, Und wie uͤppig der dichte Nadelwuchs, der auf dem Dache eingeschneit ist. Es ist hier allerdings auch ein senti⸗ mentales Element, allein dabei eine so kraͤftige und frische Natur, daß wir uns in einer ganz andern Sphaͤre zu befinden scheinen, und vandtschaft mit Friedrich ganz vergessen koͤnnten.

ene zweite Landschaft deßselben Meisters (Nr. 2) steht, ob= wohl dem unmittelbaren Anblick nach durchaus verschieden, doch der Empfindungsweise nach auf gleicher Reihe und hat sehr viel A hnliches. Wir haben wieder Morgendämmerung, aber es ist Som⸗ mer, und vor uns liegt eine Gebirgsgegend; man schaut einen mit einzelnen Buchen bewachsenen Bergruͤcken hinauf auf eine Hohe, auf dern sich ein altes Schloß mit spltzen Thurmdaͤchern in die Mor⸗ genlujt erhebt; seitwaͤrts sieht man zwischen den Bergen eine Schlucht

welcher die Dämmerung noch verweilt; aber hinten dͤff⸗ Aussicht auf die schon beleuchtet achtwolken fliehen sei essing diese

entlang, in net sich die schlaͤngelten Fluß; die N Hauch des Morgens. Und wie belebt ? dem ein Knabe mit der noch b verdeckten Monstranz daher, oder aus dem Schloß zu kommen. Delung so eben ertheilt und betet nur no Ein Lichtstrahl trifft

te Ebene mit einem ge— twaͤrts vor dem frischen Landschaft? Ein Priester, nden Laterne solgt, schreitet mit der er scheint zu einem Kranken zu gehen, Er hat dort vielleicht die letzte ch fuͤr die Seele des Hin⸗ sein kahles Haupt und heiter und hoffnungsvoll an. Landschaft; sie ist bis auf die und durch mit Empfindung Empfindung, was sie aber auch thun wurde, vielleicht nur weniger deutlich, wenn man Staffage ganz wegließe. Das dritte Werk (Nr. A7 4)

uͤberschlummernden. es bricht ja dahinten der Morgen so Enn großer Zauber liegt uber dieser blühenden Stauden am Fußwege sie spricht wieder zur

gemalt und noch eben so

stellt uns einen Herbstabend dar, auch hier fehlt in dem Ganzen das Melancholische nicht Man steht auf einem Huͤgel, uͤber den die Fahrstraße fuͤhrt ein breites Thal, das hinten von Hoͤhen umschlossen ist;, fenden Essen und mit 1 Feuersbrunst zu

Alls aus dem Schoßé der ernster gestimmten Zeit, und ganz dus der und blickt in inmitten hrei⸗

n eine beginnende s dabei so frostig und unheim⸗

nicht das eine oder andere seiner noch unlaͤngst so ei schweren Regenwol wehen, dessen truͤbr schatteten Bergen lagert. Zaum mit herbstlich gefarbten ngekauert sitzen, rechts an der Straße im v erte aus rohem Stein gehauene Grabkreuze. Dennoch Landschaft macht, von diesen zt gleichsam in dieser Luft, lerischen Empfindung des Gan⸗ Wort zu leihen, aber sie ist darum die Wirkung wie nach Herd und Heimath, wie die stumme Gegenwart ei⸗ diesen Lessingischen Landschaften

einige verwitt : mge scheint der starke Eindruck, den die Dingen noch unabhaͤngig; er lie er liegt wieder in der ec Es ist schwer, ihr ein nicht weniger bestimmt da, und theils sehnsuͤchtig,

theils auch troͤstlich und mitfuͤhlend Es scheint in allen s . Wonne in Wehmuth, wie Ossian die

as groͤte Werk des Kuͤnstlers (Nr. ebirge von Quader⸗Sandstein erhebt es sich wie eine maͤchtige Festung. Walten; wir sehen, wie durch Ab⸗ jene Felsthürme so senkrecht her⸗ Fuß sich in schraͤger Boschung chutt gehäuft hat, schon mit spaͤrlicher lich erscheinen diese Kolossalbguten d wie gern kehrt das Geuuͤth von hier in das klein; as hinter dem Hügel dicht am Fuß indstiller Teich: nichts vom sondemrn nur die Pfeiler jener Felsmauern. ihre Schatten schwaͤrzen die an rigen Sandstein-Bildungen. Windbewegung zu seyn, welche den ch den Bauer

wie die ei—

ner Musik:

nes Freundes. etwas zu liegen von jener Liebe nennt. Zuletzt kommen wir auf d wir werden hier in ein G

fuͤhrt, und vor uns erheb sehen hier die Natur in ihrem bröͤckelung und Verwitterung sich ausgestellt haben, wahrend um der herabgefallene Sand und Sch Vegetation bewachsen. Wie unwirth der Natur, un enggebaute Geb der Felsen sich eingenistet hat . Himmel spiegelt sich darin, so Regenwolken umziehen den Himmel, sich schon cinfoͤrmigen und trau in der hoͤhern Luft scheint eine Regen nicht fallen laͤßt auf seinem Klepper reiten, dem baufaͤlligen ist diese Staffage, wel hier vorhandene Gemuͤt den Bedeutsamkeit, zu un in dem Schacht der Natur, Fleiß bis auf alles Kleinste! ger al; geistlos, allein man heit des Vortrags wuͤnschen, Muhsamkeit verschwände, wel Im Allgemeinen aber lege Wicht gkeit fuͤr den Entwi wie der Küns wird, sich je mehr und mehr von x fernt, ohne doch bei seinen Compositionen eine gemuͤthr sung zu verlieren.

Gebirgs-Doͤrfchen ein, das Vorn ein w

t; ganz gemaͤchlich sehen wir noc ö und zwei Maͤdchen ruhen ihre Last auf Wie einfach und anspruchslos n, u jetzigen Obligationen gegen neue einzutauschen, die ruck staͤndigen 2. 106 21 3 D . 2 ( Zinsen der Eortes-Bons aber zu kapitalisiren, das Kapital in 6 Berien zu theilen, und jedes Jahr eine Serie durch das Lon

Brücken⸗Gelaͤnder. welche aber gar nicht minder beitraͤgt, das auch hsleben, wenn auch mit keiner fingerzeigen—⸗ terstuͤtzen. Aber durchweg welches Graben und welcher liebevolle, unermuͤdliche Diese Ausführlichkeit ist nichts weni⸗ sollte doch schon mehr Freiheit und Keck— wenigstens soviel, daß das Gefuͤhl der ches sich hier allerdings schon meldet. r besonders auf diese Landschaft eine ckelungsgang, weil sie nämlich zu zeigen n dem die Natur immer uͤberwiegender jJsner speziellen Empfindsamkeit ent⸗ eiche Auffas⸗ Gr.

Meteorologische Beoblachtung. Nachmitt. Nach einmaliger

Morgens Beobachtung.

11. Oktober

Quellwärme 9, s 9 R. Flußwärme 11,2 9 R. Bodenwärme 11, * 9 R. 1lutdünst. 0, 12 Rh. Hoꝛiederschlog 0.

gnftdruck. 37, a. ver. 37, . Par. B88, Var. Luftwaͤͤrme Thyaupunkt

Sunstsaͤttg

Wind . Wolkenzug

halbheiter halbheiter.

Auswärtige Börsen.

Ameterdam, 7 Oktober. 53 do. 997.

333 74 Russ. 983. Span. 53 A8.

Niederl. wirkl. Schuld 32. Ausg. Schuld 173. 8 Amort. 914.

Kanz - kill. 23. A hreuss. Prüm.-Sche'its 1066. do. Az Anl. 98.

Antwerpen, 6 Oktober. Gusbhard 29.

Landou. 7. Oktober. Cons. 33 pr. compt. 903. Bel 53 98. Port. S2. Mex. AI.

Span. 53 83. Lins. 114. Cortes 53

33 383 32.

1014. Cortes. S833. Bran. 77.

Engl. Kuss. 1052. Columb. 38. Griech. 35.

55 Met. 99. Bank- Actien Reue Anleihe v.

Königliche Schauspiele.

Montag, 13. Ott. Im Schauspielhause: Die Schul,

Trauerspiel in 4 Abth., von A, Muͤllner. .

In Potsdam: Luͤge und Wahrheit, Original⸗Lustspiel in Abth. Hierauf: Le mari de la veuve, comèédie nouvelle en ae, par Mad. Gay. .

Diehstag, 14. Okt. Im Schauspielhause: Die beiden Brit— ten, Lustspiel in 5 Abth., von C. Blum. Hierauf; Die Lotterie listen, Lustspiel in 2 Abth., von Klaͤhr.

Mittwoch, 15. Okt. Im Opernhause: Zur Feier des Hoͤh— sten Geburtsfestes Sr. Koͤnigl. Hoh. des Kronprinzen: Reb gedichtet von A. Muͤller, gesprochen von Hrn. Grua. Hierauf Zum erstenmale: Drakaͤna, die Schlangen-Köonigin, Zauber ⸗-Opet mit Tanz in 3 Abth., von Meynert, Musik von Wolfram.

Im Schauspielhause: I) kabelais, ou: Le hon curè, van.

devisse en 1 acte. 2) Le Manteau, ou: Le réve du Mari, edc. médie en 1 acte et en vers, par Andrieux. 3) La premièn représentasion de: Le code ei l'amour, vaudeville en 1 ach par M)l. Merle et Simonin.

Köͤniastädtisches Theater.

Montag, 13. Okt. Des Adlers Horst, romantisch-komisch

Oper in 3 Akten, von K. von Holtei. Musik von Franz Glöjse. Dienstag, 14. Okt. Zum letztenmale: Der Hund des Auht de Mont-Didier, oder Der Wald bei Bondy, historisch-roman—

tisches Drama in 3 Abth, von Castelli. (Hr. Brand: Manie,

als Gast.)

w

NR ehe n

Paris, 6. Okt. Gestern Mittag um 1 Uhr 43 Minuten ist durch den Telegraphen die nachstehende Depesche aus Bu

vonne vom 5ten d. M. Morgens 6 Uhr hier eingegangen:) „Madrid, den 30. Septembet, Der Franzoͤsische Botschafter am Spanischen Hofe n den Minister der auswärtigen Angelegenheiten. Die Prokuradoren-Kammer hat in ihrer heutigen Sitzun,

gegen das Gutachten ihrer Kommission, die Theilung der Schu in eine aktive und eine passive, in dem Verhältnisse von zun

Drittheilen fuͤr die aktive und von einem Drittheile fuͤr di passive Schuld genehmigt.“

Auf dem Wege der Post hat man hier Nachrichten au Madrid vom 29sten, an welchem Taze in der Prokuradoren Kammer der Finanz-Bericht abgestattet wurde. Die Maj ori der Kommission bestand diesmal aus 7, die Minoritaͤt aber mi

aus 2 Mitgliedern, naͤmlich den Herren Florez Estrada und Man tevirgen. Gleichwohl wurde der Antrag dieser Letzteren anzp

nommen. Der Vorschlag der Masorität lautete im Wesentlichn

dahin, die gesammte auswaͤrtige Schuld anzuerkennen, und di

zu ziehen.

Die gleichfalls mit dem Bayonner Telegraphen aus Mu

drid vom 30. Sept. eingegangene Nachricht von dem Tode Don Pedro's war an der heutigen Boͤrse angeschlagen.

Der neue Gouverneur von Algier, Graf Drouet d'Erlon ist am 26. Sepz. mit dem Civil-Intendanten und seinem ganz uͤbrigen Gefolge dort angekommen. Viele der Einwohner e pfingen ihn am Landungs Platze und begleiteten ihn im Triumph bis zu seiner Wohnung.

Herr Carrel ist gestern Morgen gefaͤnglich eingezogen wer

den, um seine Strafe abjusitzen. Sie Gazette meldet uͤß

gens, daß das gestrige Blatt des „National“ wegen des dan

enthaltenen Schreibens des Herrn Earrel an den Polizei-Pwl

fekten in Beschlag genommen worden sey.

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 105. 65. n Cour. 105 85. Zoroc. pr. Compt. 738 ün cour. 78 ii 5proc. Reap. pr. compt. 95. 25. sin. Cour. 95. 50. 5proc. Spe Rente 467 Zoroc. do. 29. Cortes 46. Ausg Span. Schi

122. Guebhard 23.

) Man vergleiche hiermit unsere gestrige Mitthrilung aus Irm furt, die in sosern einer Berichtigung bedarf, als jene Derrt nicht am 6ten, fondern bereits am 5ten Mittags in Paris e ngen

fen war.

do. 283. 283.

Redacteur Cottel.

ö

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Allgemeiner A 8 3 e anntma ch un g en. ertheilt, sondern auch nach gerichtlicher Erlegung des

; . ; Rausschillings die Loͤschung der sammtlichen eingetra⸗ Snbhaßations -Patent. genen wie auch der leer ausgehenden Forderungen und Da Stuhmschen landraͤtylichen Kreise belegene jwar der letztern, ohne daß es der Probuetion der In⸗ eoltze Gut Kontken No. 31. Litt. A. und B., ist jut strumente bedarf, werde verfuͤgt werden. Subhas ation gestellt, and der HSietungs⸗Termin ist auf Marienwerder, den 6. Mai 18534. den 3. December d * Königl. Preuß. Ober⸗-Landesgericht.

. . 4321 ran aiige Je izt iu del

den demnach Kaufliebhaber aufgefordert, in

Termine, Vormittags um 10 Uhr, vor dem . n . Deyn in Ober-Landesgerichts⸗-Assessor Siete Der gerichtliche Theilungs⸗Receß uͤber den Nach—= seln st, enfweder in Person, oder durch legitimirte laß des George Ernst von Koethen vom 20. Juni nal ien zu erscheigen und ihre Gebote zu ver- 1763 nebst beigefügter landschaftlicher Recognition missarien Preuße und baren. vom 31. Januar 1768, aus welchen auf dem im werden, anzumelden u , Lare, nach welcher der Werth von Kontken Arnswaldeschen Kreise belegenen Nittergute Crampe dieselben Lit. A. S133 Thlr. 21 sar. und von Kontken Litt. B. sub Kub'r,. Ii. Nr. 1 des Hypothekenbuchs ein Lehn fragl 1a, 631 Thlr. 23 sar. S pf betragt, und der neueste Hy⸗stamm von 1136 Thlr. 35 Pf. für die Gebruͤder Bal-⸗ 1136 Thlr. 5 Pf. ,,,, Sein sind jederzeit in der hiesigen Regis sthasar Joachim und George Bogislav von Koetben dern ihne atar einzusenen. Besondere Kaufbedingungen sind eingetragen steht, ist verloren gegangen. bis jetzt nicht aufagestellt. e Antrag der Lehnsfolger, namlich der Sohne des desselben 1dalbert v. Nostiz Jackowzki oder dessen Ernst George von Koethen der Erbnehmer oder diejenigen, weiche 1) Ernst Friedrich Wilhelm sonst in Rechte getreten sind, werden hiermit iud' 2) George Carl Friedrich Ludwig ken obtßen Termine vargeladen um ihre Gerechtsame 35 Friedeich Heinrich Eduard Bogislaus be Ter berorstehenden Veraͤutzerung wahrzunehmen, A) Franz Gotthilf Theodor Heinrich und d encalls sie n gemärtigen haben, daß bei ihrem 3) Friedrich Alexander Franz J

n He

äushleiben dem Meistbietenden nicht nur der Zuschlag dedich

.

für di

Gehruͤdern von Koethen werden d

reußischen S

aher alle diejenigen, und dessen am 13. October 1831 hier verstorbe welche als Eigenthuͤmer, Cessionarten, Pfand⸗ oder Wittwe Wilhelmine Charlotte, gebornen Höber 1 prüche an das vorbeschrie⸗ unter die Erben vertheilt werden soll, so wird

nzeiger

sonstige Briefs⸗Inhaber Ans bene Dokument oder das 136 Thlr. 5 Pf. zu haben verme gefordert, diese A und spaͤtestens in dem vor dem D darius v. d. Heyden, auf

IJgn uar— Vormittags 10 Uhr, auf dem hiesi gerichte ansteh durch zulaͤssige Bev

ben mit ihren etwanigen iche Dokument und das L

n damit au Auf den auferlegt,

Frankfurt 4. O., den 12 Königl. Preuß. Ober⸗

Bekanntmachung. Da der Nachlaß des am 4.

ultus Kreuzwen⸗ . *.. verstorbenen Erbpaäͤchters Friedrich

tagten.

2 *

.

nspruͤche innerhalb dreier Monate mit ihren Forderungen binnen drei Monaten bei . eputirten Referen⸗ melden, nach erfolgter Theilung des Nachlasses 1

an jeden einzelnen Erben fuͤr seinen Antheil

1835, halten konnen. . gen Ober Landes. Neuwedell, den 26. Septbr. 183 enden Termin entweder persoͤnlich oder , ollmaͤchtigte, wozu die Justizkom ⸗·c— ᷣ—

Martins in Vorschlag gebracht! , . . nd nachzuweisen, widrigenfalls Vorle su ngen für Handwer ker. Ansprüchen an, das Im beverstehenden Winterhalbjahre werden di ehnssiamm - Kapital der und veranlaßt, faßliche Vortrage fuͤr Handwerl⸗

nicht nur präcludirt werden, son und zwar übets Geometrie von dem Herrn Ol,

ch ein ewiges Stillschweigen tor Rldden und äber Phyfik und Ehem ier das Dokument amortisirt und mit Loͤschung zem Herrn Hr. Köhler im Hen erb? Echulhanj im Hypothekenbuch verfahren werden wird. zftede? Wallstraße Fr. 12, gehalten werden. hin Scythe. 1864, werker, welche geneigt ind, daran Theil zu nehmen Landesgericht. sißnnen' das Raͤhere' daselbst bei dem Schuldic!

Trossin erfahren, und wollen sich in der ersic

Haͤlfte dieses Monats melden.

Jult 18353 hierselbst Curatorium der Web'r Broughamschen Stephan Sperling Schule.

Frankfurt a. M., 9 Oktober. Oesterr. proc. Merl 100 1003. proc. 917 913. 2Iproc. 53 Br. 1pre Br Bank Actien 1531. 1529. Part. Oblig. 149. 1393 Loosen 10 Gulden 208. Br. Preuß. Präm. Sch 583. 58. do. on Anl. 945. Br. Holl. 5proc. Ob! von 1832 97) 4. 97 r. Pol Loose 67. 663. 5proc. Span. Rente perp. 463. 46. pt

dit Lehnstamm⸗-Kapital der hierdurch den unbekannten Glaͤubigern mit dem 3. inen, hierdurch auf- merken bekannt gemacht, daß sie, wenn sie sich nn

Prenßisch

A II 9g nein

A mtli che Nachrichten.

Kröni t des Tage

Des Koͤnigs Majestaͤt haben gerußt, den Banquier Gil— quin zu Trier als Praͤsidenten des dortigen Handelsgerichts zu hestaͤtigen.

Dem Vermessungs-Revisor Nernst zu Stralsund ist unter dem 12. Oktober 1831 ein vom Tage der Ausfertigung Acht hin— ter einander folgende Jahre und fuͤr den ganzen Umfang des Preußischen Staats guͤltiges Patent

auf ein der Harfe ähnliches Saiten-Instrument in der

durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiesenen Zu—

sammensetzung, so weit solche fuͤr neu und eigenthuͤm—

lich erachtet ist, ertheilt worden.

Im Bezirke der Köoͤnigl. Regierung

zu Königsberg ist der Predigtamts-Kandidat Leopold Muͤller zum zweiten Prediger der evangelischen Kirche zu Bar— tenstein ernannt worden;

u Köslin ist der Kandidat Heidemann als Prediger zu zrest angestellt worden.

Angekommen: Der Koͤnigl. Griechische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Koͤnigl. Bayerischen Hofe, Fuͤrst Maurokordato, von Munchen.

Se. Erlaucht der Graf Ludwig zu Erbach-Schoͤnberg, von Stolberg.

ö ? K

Zeitungs-⸗Nachrichten. A un d ln n

Frankreich.

Paris, 6. Okt. Nachrichten aus Fontainebleau zu— folge, machten der Konig und die Koͤnigl. Familie vorgestern Mittag eine Spazierfahrt durch den dortigen Wald. Lord und Laͤoy Granville befanden sich im Wagen des Koͤnigs.

Man spricht heute einmal wieder von einer Ministerial⸗-Ver⸗ aͤnderung. Der Baron Mounier, heißt es, wuͤrde Minister des Innern werden; Herr Cousin Mnister des offentlichen Unter— richts; Herr von Broglie wuͤrde wieder die auswaͤrtigen Ange— legenheiten, und Herr von Rigny wieder das See-Ministerium uͤbernehmen Diese Veraͤnderung, fuͤgt man hinzu, wuͤrde gleich nach der Ruͤckkehr des Königs von Fontamnebleau stattfinden.

Man vetsichert, daß das diplomatische Corps sich viel mit der Vermählung Donna Maria's beschaͤftige und daß diese An— gelegenheit im Schlosse zu Fontainebleau häufig besprochen wor— den sey. Der Botschafter einer fremden Macht soll keinen An— stand genommen haben, den Namen Dom Miguel's auszuspre— chen, indem dieser alle Interessen veremiae und das Wohl Por— tugals auf einer unerschuͤtterl ichen Grundlage sichere. Mehrere Couriere sind von Fontainebleau nach Lissabon abgegangen. llebereinstimmend sazt man, England, Frankreich und mehrere an— dere Maͤchte suchten den Herzog von Leuchtenberg zu beseitigen, da er weder Europa noch Portugal irgend eine Familten-Buͤrg— schaft bringe

In Bezug auf die in neuester Zeit eingegangenen Nachrich— ten aus Madrid, und die Wirkung, die sie an der Pariser Boͤrse hervorgebracht h ben, liest man in einem hiesigen Blatte Fol— gendes: „Die 5proc. Span sche Rente stand hier am 2. Okt. az, am 3. Okt. 43, und am 4. Okt. 56z. Die Zproc. Rente: am 2. Okt. 273, am 3. Okt. 32, und am 4. Ott. 366 6 Ct. (ohne den Coupon). Die erstere ist also in zwei Tagen um beinahe 15 pCt., die letztere um mehr als 8 pCt. hinausgegangen. Ohne zweifel ist an iesem ploͤtzlichen Steigen der Spanischen Fonds der Umstand Schuld gewesen, daz man auf Peivat-Wegen aus Paris erfahren, die Finanz-Kommiesion werde, und zwar dies— mal mit großer Majorität, auf die Verzinsung der ganzen auswärtigen Schuld (mit Ausnahme der Guebhardschen An— leihe) antragen. Bevor indessen unsere Spekulanten auf den Grund dieser Nachricht die Fonds so ungeheuer in die Hoͤhe trieben, hätten sie erwägen soilen, was Herr von Toreno in der Sitzung der Prokuradoren vom 26. September ausdruͤcklich erklart hatte, daß naͤmlich, nachdem das Guebhardsche Anlehen verworfen worden, er bei seinem urspruͤnglichen Plane, die Schald zur einen Halfte in eine aktive und zur andern in eine passive zu verwandeln, nicht mehr stehen bleiben koͤnne, da es sonst mit der Kontrahtrung der neuen Anseihe schlecht aussehen wurde, daß er sich vielmehr der Minorität der Fi—

nanz⸗-Kommisston nähern muͤsse, und von dieser er—

warte, daß sie auch ihm Zugeständnisse machen werde. Daß aus dieser Erklärung nicht die Absicht der Regierung her—

vorleuchtete, die gesammte auswärtige Schuld als eine ver— zinsliche anzuerkennen, springt in die Augen, und es ließ sich demnach wohl erwarten, daß, wenn gleich die Majoritaäͤt der Fi— nanz⸗Kommission aus Motiven, die wir hier uneroͤrtert lassen wollen, auf eine integrale Verzinsung antragen möchte, die Masoritaͤt der ganzen Kammer, bei ihrer bekannten Denkungs— weise, und nach der oberwaäͤhnten Aeußerung des Ministers, schwerlich auf einen solchen Antrag eingehen, und sonach noch mehr bewilligen wuͤrde, als die Regierung selbst zu verlangen schien. Jene Erklaͤrung des Herrn von Toreno scheint indessen hier ganz unbe— achtet geblieben zu seyn, und so ist denn die gestrige Nachricht, daß die Prokuradoren⸗Kammer nur 3 der Schuld verzinsen, das andere ) aber aussetzen wolle, unseren Böoͤrsen⸗Maͤnnern so un— erwartet gekommen, daß die Fonds gleich wieder um resp. 10 u. pCt. gewichen, und hierdurch neuerdings bedeutende Verluste herbeigeführt worden sind. Wir halten dieses Beispiel von dem unsinnigen und verderblichen Treiben an hiesiger Boöͤrse fuͤr ganz

, n

dazu geeignet, dem vernuͤnftigeren Theile des Publikums uͤber die damit geknuͤpften Gefahren die Augen zu oͤffnen.“ Der National sagt in Bezug auf, die letzte von Madrid eingegangene telegraphische Depesche: „Die Masorität der Fi— nanz-Kommission hatte vorgeschlagen, die Zinsen aller anerkann— ten auswärtigen Anleihen ganz zu bezahlen. Die durch die Kammer bewerkstelligte Reduction andert die ganze Oekonomie der Finanz- Plaͤne, die auf der gaͤnzlichen Zahlung der Zinsen be— ruhten. In der Sitzung am 27. Sept. hatten die Argumente der Herren Toreno, Garcia Carasco und Crespo de Tejada, welche fuͤr die gaͤnzliche Zahlung stimmten, bloß die Nothwen— digkeit, eine neue Anleihe auszugeben, zur Basis, so daß Spa— nien, hätte es nicht noͤthig gehabt, Geld zu leihen, nichts oder fast gar nichts bezahlt haben wuͤrde. Dies verspricht fuͤr die Zukunft. Man versichert, die Englischen Banquiers hätten sich gegen die Regierung erboten, die Anleihe von 400 Mill. Realen zum Preise von 70 Fr. fuͤr 5pCt. zu nehmen. Nimmt man an, daß dies der neue Cours der 5pCt. seyn werde, so wuͤrde die passive Schuld ungefahr 8 bis 9pCt. gleich stehen. Dann wuͤr, den die zwei Drittel in aktiwer Schuld 463 repraͤsentiren und das Drittel in passiver Schuld 3 Fe. gleich kommen. Die Cor— tes⸗Obligationen und die Perpet. SoCt. gelten mithin 492 (wenn man von dem Cours von 70 Fr. fuͤr die neue Anleihe ausgeht). Nach der naͤmlichen Basis steht die 3procent. Rente 3 Fuͤnfteln dieser Summe, das heißt 293 gleich.“

Es scheint jetzt gewiß, daß das Syndikat der Wechsel-Maͤkler Maßregeln ergreifen werde, um dem rasenden Spiel in Spani— schen Papieren Schranken zu setzen. Man glaubt, daß den ver— eidigten Maklern die Zeitkäufe in Spanischen Fonds unter— sagt werden wuͤrden. Schon jetzt weigern sich viele dieser Mäk— ler, Spanische Papiere anders als gegen baares Geld zu kaufen oder zu verkaufen. ̃

Im Indicateur Bordelais liest man: „Rodil hat am 2ßsten das Kommando der Armee abgegeben, welche provisorisch unter den Befehlen des General Manso gestellt worden ist. In Vittoria und San Sebastian haben sich einige Cholera-⸗Faͤlle ge⸗ zeigt. Die Sanitaͤts⸗Kommission von Irun läßt an der Muͤn— dung der Bidassoa ein bewasfnetes Fahrzeug kreuzen, um alle von Bilbao und San Sebastian kommende Schiffe zur Abhal— tung einer Quarantaine nach Bayonne zu weisen.“

Aus San Sebastian schreibt man vom 30. Sept.: „Wir sind Zeugen einer Strenge gegen die Franciskaner-Moͤnche ge— wesen, die einen allgemeinen Tumult hatte veranlassen koͤnnen. Diese Moͤnche waren vielleicht di einzigen, die keinen Theil an den politischen Angelegenheiten nahmen, was ihnen die Achtung aller Einwohner erwarb. Aber ungluͤcklicherweise zwang Gene— ral Rodil sie, bei einer seiner Brand- und Versetzungs-Maßre— geln, 18 Moͤnche aus dem Kloster von Tolosa aufzunehmen, die er, als verdaͤchtig des Einverständnisses mit den Karlisten, aus ihrem Kloster vertrieben hatte. Sobald dieselben dort ankamen, wollten die uͤbrigen mit ihnen nichts gemein haben und beschraͤnk— ten sich immer mehr auf die Ausuͤbung ihrer Pflichten. In— deß setzten sich in einer Nacht die Neuangekommenen in den Kopf, daß man sie ermorden wolle, und sie entwischten, um sich den Karlisten wieder anzuschließen. Die alten Moͤnche statteten von dieser Flucht Bericht ab und setzten ruhig die Ausuͤbung ihrer frommen Pslichten fort, sich sehr gluͤcklich schaͤtzend, von ihren Gaͤsten befreit zu seyn. Aber vorgestern theilte man ihnen einen Befehl des Gouverneurs des Platzes mit, sich bereit zu halten, an Bord eines Spanischen Schiffes nach Cadix abzurei—⸗ sen. Die unglaͤcklichen Greise erinnerten sich gleich des im Jahre 1323 durch den General Alex. O'Donnel an andern Priestern veruͤbten schrecklichen Attentats, die man unter dem Vorwande, nach einem andern Orte gebracht zu werden, auf eine unbarm⸗ herzige Weise ertränkte. Sie erklarten daher ihren unerschuͤtter⸗ lichen Entschluß, keinen Fuß auf ein Spanisches Schiff zu seze— zen, jedoch seyen sie enischlossen, den, obgleich unverdienten Be⸗ fehlen der Regierung zu gehorchen, vorauszesetzt, daß man sie auf ein Englisches Schiff bringe, was auch gestern unter vieler Vorsicht statthatte, denn ein großer Theil der Einwohner und vorzuͤglich Frauen äußerten laut und drohend ihren Unwillen über diese Maßregel.“

In der Sentinelle de la Meuse liest man; „Das Zeughaus von Metz ist eines der geräumigsten und schoͤnsten, die Frankreich besitzt; nichts uͤbertrifft seinen großen Saal, worin Waffen, Flinten, Sabel, Pistolen fuͤr 150,000 Mann Kavalle⸗ rie und Infanterie in einer bewunderungswerthen Ordnung auf— gestellt sind. Man bemerkt in diesem Saale ein Stuͤck, das man die Amusette des Marschalls von Sachsen nennt, eine Art Wallflinte von einer großen Schußweite (sie soll eine halb— pfuͤndige Kugel uͤber 4009 Schritte treiben), auf einer Laffette liegend. In den weiten Hofen zaͤhlt man die Bomben, Hau— bitz, und Kanonenkugeln zu Hunderttausenden, und Kanonen, Häubitzen und Materiallen sind in ungeheurer Anzahl vor— handen.“

Aus Algier meldet man vom 26. September: „General Drouet, unser neuer Gouverneur, ist heute in Begleitung des Civil-Intendanten und aller andern mit ihm abgereisten Perso— nen hler angekommen. Ein großer Theil der Einwohner hatte sich nach dem Hafen begeben, empfing die Ankoͤmmlinge mit Musit, und bezleitete sie zum Hotel des Gouverneurs. Alle Läden blieben geschlossen, und jeder Einwohner feierte diesen Tag . einen Festtag, der ihm eine gluͤcklichere Zukunft hof—

en laßt.“ ĩ Der Bon Sens erzaͤhlt Folgendes: „Die zu ihrer Zeit beruͤhmte Schauspielerin Mlle. Bourgoin hinterließ nach ihrem Tode ihrem naturlichen Sohne ein Vermoͤgen von einer Million Fr. Dieser Sohn, welcher ihren Namen fuͤhrte, leitete eine Zeitlang ein Korrespondenz- Bureau, welches unter der Firma „Bresson und Bourgoin“ die Provinzen und das Ausland mit Zeitungs-Notizen versorgte. Er gab dieses Geschaͤft auf, nach dem er durch den Tod seiner Mutter in eine bessere Lage ver— setzt worden war; diese verspricht aber jetzt noch weit glaͤnzen⸗

der zu werden, und zwar durch folgenden Umstand. er

1831.

taats-Zeitung.

Graf von Toreno, auf einem mitgebrachten

jetzige Spanische Finanz⸗Minister, während seiner Verbannung in Frankreich aus Spanien Geldmittel nicht lange ausreichten; er sah sich daher genöthigt, zu fremden Boͤrsen seine Zuflucht zu nehmen. legenheit wandte er sich an Mlle. Bourgoin, die er genau kannte, und diese schoß ihm mit groͤßter Uneigennuͤtziakeit 100,000 Fr. vor. Herr von Toreno hat jetzt alle seine Guͤter in Spanien wieder erhalten, so daß er sich gegenwaͤrtig im Besitze eines Ver— moͤgens von 7 bis 8 Millionen Fr. befindet. len Gluͤckswechsels hat er den Dienst nicht vergessen, den ihm Mlle. Bourgoin einst geleistet, und er will ihr jetzt seine Dank— barkeit dadurch zu erkennen geben, daß er ihren Sohn zum Uni— versal⸗Erben einsetzt?“

Dlle. Therese Elsler hat nun auch auf dem hiesigen Opern— Theater, und zwar in einem Pas de Deux mit ihrer Schwester, debuͤtirt, und ist mit großem Beifall aufgenommen worden Die Kritiker gestehen ihr sogar noch eine großere Korrektheit im Tanze zu, als ihrer Schwester Fanny, wogegen sie wiederholt erklären, daß Fanny Elsler, hinsichtlich der Zierlichkeit und Feinheit ihrer Pas, gegenwartig unbedingt als die erste Taͤnzerin betrachtet werden muͤsse.

Großbritanien und Irland.

Der Spanische Geschaͤfisträger, Ritter Jabat, hat der hiesigen Regierung angezeigt, daß die Nocsd— Spanischen Kuͤsten in Blokadestand erklart worden seyen, wesche Anzeige auch bereits unterm 3Zten d. in der Hof-Zeitung er— schienen ist.

Bei der Ankunft des Tuͤrkischen Gesandten, Namik Pascha, in Dover stieß das Franzoͤsische Dampfschiff, welches ihn von Frankreich uͤberschiffte, weil es gerade Ebbe war und der Capi— tain einen falschen Cours steuerte, auf den Grund. Schiff erst bei der nächsten Fluth Hoffnung hatte, loszukommen, der Gesandte aber seine Ankunft in London so wenig ais mög— lich zu verzoͤgern wuͤnschte, so stieg er in eins der Boͤte, w vom Strande abgestoßen waren, um dem Fahrzeuge Beistand zu Seine Begleiter und sein Wagen wurden auf gleiche Weise gluͤcklich ans Land gebracht. der Landung mit 15 Kanonenschuͤssen begruͤßt und reiste sogleich nach London ab. .

Der Hampshire Telegraph meldet aus Portsmout daß der „Malabar“ von 74 Kanonen, Capitain Sir W. Montague, der im Begriff stand, nach Lissabon abzugehen, und Vorräthe nach jener Station bereits eingene umen hatte, . lich und unerwartet den Befehl erhalten habe, zu dem Geschwaͤ⸗ der im Mittellaͤndischen Meere zu stoßen, wohin das Linienschiff „Revenge“, ebenfalls von der Station im Tajo, beordert wor— den ist. Der „Malabar“ ist bereits am 1sten d. M. unter Se gel gegangen.

Der Examiner enthält Nachstehendes uͤber das in Lon— don seit einigen Jahren bestehende Polizei-Institut: r fuͤrchtete fruͤher, daß die Polizei der Englischen Freiheit gefaͤhr— lich werden koͤnne, und bedachte nicht, daß eine stehende Armee gehalten wird, und daß drei Regimenter derselben mehr als hin— reichend sind, um die schlechten Absichten sammtlicher Constabler Man hat den Aufstand zu Colbath Fields zum Beweise der großeren Grausamkeit der Polizei an— gefuhrt, allein man vergleiche damit das blutige Schauspiel der YJeomanry am 19. August 1819 zu Manchester, so wie den Auf— stand zu Chatham, wo die Acteurs nicht Leute in blauen Roͤk— ken mit Staͤben, sondern in rothen Rocken, mit Bajonetten be— Wir fuͤrchten weder von blauen, noch von rothen Roͤcken, weder von Stoͤcken, noch Bajonetten etwas suͤr Alle diese Werkzeuge sind vom Gelde abhängzig, und da dies bei uns unter der oͤffentlichen Kontrolle steht, so Ein Wort des Unterhauses, nämlich die Verweigerung der Geld-Bewilligung, vernichtet die Armen, und von dem Arm der exekutiven Gewalt ist wenig zu fuͤrchten, da seine Muskeln ihre Nahrung aus den Depositarten der Volks— Wir wollen nicht das Gute, welches uns ein Institut zu jeder Stunde bieten kann, einer unbestimmten und nicht wahrscheinlichen Gefahr aufopfern. durch die lange Dauer einer schlechten Verwaltung gewöhnt, die Regierung als einen Feind zu betrachten, der bestandig be= reit sey, Ungluͤck anzurichten, und dem man keine scharfe Waffen anvertrauen duͤrfe, liegt es nur an uns, wenn wir nicht dauernde und vernünftige Die Freiheit, fuͤr die wir gekaͤmpst haben und noch kaͤmpfen, ist nicht eine Freiheit der Wildniß und der Wuͤste, sondern die Freiheit, welche in der Sicherheit der Pr— son und des Eigenthums besteht. gab es nur eine Freiheit fuͤr Diebe; am hellen Tage und muten in der Hauptstadt wurden Raͤubereien verübt, und in der Nacht die Reisenden mit Knitteln zu Boden geschlagen und, während sie ohne Besinnung waren, ausgepluͤndert. chen begangen, so war nirgends ein Constabler aufzutreiben, und wurde endlich einer gefunden, so hatten die Verbrecher sich laͤngst Jetzt findet man uͤberall Polizei, aber ung uͤck, licherweise ist das, was sie kenntlich macht, die beruͤchtigte Uni— form. Ein verstaͤndiges Volk sollte sich doch uͤber dergleichen Vorurtheile hinwegsetzen.“ .

O'Connell hat abermals einen Brief uͤber die Verhaͤltnisse Irlands erlassen und spricht in diesem von den Zehnten. Auch hier wieder kann er nicht umhin, ehe er zu den Vorschlaͤgen übergeht, die er zu machen beabsichtigt, sich weitlaͤuftig über die grausamen und harten Gesetze auszulassen, durch die man bieher die Ruhe Irlands zu erzwingen versucht habe. Er stellt dieser Art der Beruhigung eine zweite entgegen, welche darin bestehe, daß man Gerechtigkeit uͤbe; und wolle man diesen Weg einschlagen, so sey das Erste, was man zu thun habe, daß man die Zehnten gänzlich aufhebe. Während nun die übrigen Blaͤtter, je nach ihren besondern An— sichten uͤber die in Rede stehende Angelegenheit, sich mehr oder weniger ausfuhrlich uͤber die weitläuftigen Vorschlaͤge des Heren

In dieser Ver—

Trotz dieses schnel—

London, 7. Okt.

Namik Pascha wurde bei

in London zu vereiteln.

waffnet, waren. die Freiheit.

hegen wir keine Furcht.

gewalt schoͤpfen. Das Volk hat sich

allein bei Regierung

Fortschritte machen.

Vor Errichtung der Polzei

Wurde ein Verbre

davon gemacht.