Vereinigte Staaten vom La Plata.
Buenos-Ayres, 13. Juli. Der Brigade-General Juan Manuel ze Rosas ist von dem Repraͤsentanten Hause zum Gou— verneur und General“ Capltain der Provinz Buenos⸗Ayres er⸗ nannt worden. Er schlug diese Wahl zweimal aus; aber die Re— präsentanten bestanden darauf, daß er das Amt annehmen muͤsse, indem er der a . Mann sey, der den gegenwaͤrtigen Umstaͤn⸗ den gewachsen waͤre.
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Literarische Nachrichten.
Leben des Generals Freiherrn von Seydlitz. Von K. A. Varnhagen von Ense. Berlin, bei Dun— cker und Humblot, 1833. 240 S. 8. Mit Seydlitz s Bildnisse;
und
Erinnerungen aus dem Leben des Königl. Preußi— schen General-Lieutenants Freiherrn von Gun ther; verfaßt von H. von Boyen, Köoͤnigl. Preußischem Kriegs-Minister außer Dienst. Berlin, bei Duncker und Humblot, 1834. 78 S. 8.
Die Buchhandlung Duncker und Humblot bietet dem pa— triotischen Publikum die Biographieen von zwei Preußischen Kavallerie⸗Generalen dar. Seyhdlitz, von dem Volke als Liebling oft genannt, und wegen seiner, mit taktischer Gewandtheit aus— gefuhrten, staunenswerthen Reiterthaten von seinem eine Statue verherrlicht, war in den fruͤheren Nachrichten von seinem Leben fast nur ins Schoͤne gemalt; hier wird er von al— len Seiten der Natur gemaͤß geschildert, von einem Meister, dessen Kunst auf treuer Forschung ruht.
Güuünther's Name ist, in Folge wichtigerer Welt⸗Begebenhei⸗ ten, fast unbeachtet geblieben, da seine Tugenden weniger die Frucht epochemachender Thaten sind; der edle Mann, der seinem Werthe das verdiente Opfer bringt, mußte den fast Vergessenen ganz neu zu Tage bringen und ihm den historischen Platz er⸗ werben, der ihm gebuͤhrt.
Seydlitz, von altadeligem Geschlecht und schon durch seinen Stand zu Ritterdienst und Krieg geboren, fand, ehe er noch selber wählen konnte, die Bahn zu Sieg und Ruhm fur sich eroͤffnet; Guͤnther, eines Predigers Sohn, der Wissenschaft und Kirche wieder zugewendet, wird durch freie Wahl, aus Enthu— siasmus fuͤr den großen Köoͤnig, in den siebenjaͤhrigen Krieg ge⸗ zogen. Beide sind derselben Waffe angehoͤrig, die bei dem Einen in großen Schlachten die Entscheidung giebt, bei dem Andern im kleinen Kriege glaͤnzt.
Seydlitz, ganz Soldat, laßt uns mit Behaglichkeit die drei Schlesischen Kriege wiederholen und das Treiben in der Gar— nison beachten, indem sein Biograph in das anziehende Einzelne dieses, auch in der Haäͤuslichkeit ganz originalen Mannes dringt und, als eigentlicher Forscher, mit gerechter Wage, ohne allen personlichen Bezug, aus den Archiv-Akten und aus andern un— mittelbaren Quellen, oder aus seltenen, schon entlegenen Huͤlfs— mitteln, auch aus der Sage beibringt, was den Charakter seines Helden in dem klarsten Bilde darzustellen faͤhig ist.
Guͤnther wird uns von dem tiefbewegten Dankgefuͤhl des Juͤngers und des Freundes als Votivtafel aufgestellt. Hier spricht das Herz des Augenzeugen und des Zeitgenossen uͤber einen Krieger, der noch Friedrichs Tage sah, dessen eigener Schauplatz aber die dritte Theilung Polens wurde. Was wir von ihm lesen, wird einst selber Quelle zur Geschichte seiner Tage werden. Guͤnther konnte zwar nicht als epochemachender General, wie Seydlitz, angestaunt und verherrlicht werden; aber liebenswuͤrdig wird er stets als Mensch erscheinen, weise ent— schlossen an der Spitze seiner Truppen, wo es die Entscheidung gilt, rastlos in der Uebung seines Regiments, — unerreicht viel—
Koͤnige durch
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leicht in seiner edlen Sorge, das ihm anvertraute Neu-Ostpreu= ßen durch Gerechtigkeit und Wohlthun fuͤr die neue Herrschaft zu gewinnen.
So spendet uns die Muse der Geschichte die Lebensbilder von zwei, ihrem Wesen nach eben so verschiedenen, als trefflichen kriegerischen Charakteren, deren Namen uͤberall, auch zu Preu⸗ ßens Ruhm und Ehre, die verdiente Anerkennung finden wer— den. Und indem wir uns dieser dankenswerthen Bereicherung unserer vaterlaͤndischen Geschichte freuen, koͤnnen wir nur wuͤn— schen, daß neben der immer fleißigeren Erforschung der Negen— ten und der Landesgeschichte, auch die Darstellung der, durch ausgezeichnete Krieges! und Friedens-Tugenden hervorragenden Diener unserer Koͤnige immer haufiger werden moͤge. Pr.
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Meteorologische Beobachtung.
1834. Morgens Nachmitt. Abends ] Nach einmaliger 13 2Qktober 6 Uhr. 2 Uhr. 10 uhr. Beobachtung. ,,. ; 338, 38 Par. 338, o7* Par. 337, 0 Par. Quell warme 9, * 9 R. Luftwaͤrme 7,s 9 R. 12,82 R. 8, , . . Thaupunkt 5, o R. 5, o R. 5, z oJ. Flußwärme 10, R. Dunstsaͤttg. S5 pCt. 56 vCt 82 pCt. Bodenwarme 106,8 9 R. . . ö. . . Ausdünst. 0, 0 6 6 Rh. Wolkenzug — W. — Niederschlag 0.
REerliner Börse. Den 14. OktoMer 1834.
Amtl. Fonds- und Geld-Cours- Zettel. (Prergs. Co.)
If. rr e/ eld. I, Bree Geld. St. Schuld · Sch. A I 997 990 IOstpr. Pfandbr. A 1014 — Pr. Eugl. Obl. 30 M 955 95 Bomm. do. A 106 — Prüm. Sch. d. Seeh. — 593 585 Kur- u. Neum. do. — slI06) Kurm. Obl. m. l. C. 999 — Schlesische do. A — 1053] Neum. Int. Sch. do. A 98 — Rkst C. d. K. u. N. — 72 — Berl. Stadt- Obl. 4 9993 — Z. Sch. d. K. u.. — 72 —
Königsb. do. 981 — —
Elbing. do. M 98 — Ioll. vollw. Du. — 174 — Danz. do. in Th. — 377 — Neuss do. — 18 18 Westpr. fandbr. A 101 — kriedrielisd'or. — 135 131 Grosshz. Pos. do. 4 — 1021 IDisconto .. .
. eee er rem rm n ) 3
Wechsel- Cours. .
Hnmies. & αld.
ö 1 ,,, 250 F. IKuræ. 1A1 — I 250 kJ. 2 Mt. 1 m 300 Mk. Kurz — 152 ö z00 zik. 2 Mt. — 6181;
Jill 121D86. 3 Mt. 6 24 6 21
1 300 Er. 2 Mt. oz S0 n, . , 150 Rl. 2 Mt. 10807 — Augsburg.... 150 EHI. 2 Mt. 10634 — J 100 Thl. 2 Mt. 997 — Leipai . . ,, 100 Th. 8 Tage 103 — Frankfurt a. M. W.. ...... 100 FI. 2 Alt. 1063 — Fetersburg-.... .. 100 Rbhl. 3 Woch. — 1 30) Warschau... ...... ⸗ 600 Fl Kurz — Q —
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 9. Oktober. Niederl. wirkl. Schuld 52. 53 do. 9915. Ausg. Schuld 11. kKanz-Bill. 2319. M3 Amort. 9iz. 8348 7 Russ. o8z. Oesterr. Dot. Preuss. Früm.- Scheine 1063. do. A3 Anl. 985. Span. 53 A33.
33 21.
Antwerpen, S. Oktober. z; — Guebhärd 253. Zinsl. 12. Frankfurt a. M., 11. Oktober. ö Oesterr. S3 Metall. 100. 1005. A3 vl. iF, 213 dd. M 18 23. 836. Bank- Actien 18331. 1525. Fart. Oblig. 110. In Lose! Zu Gulden 208. Br. Preuss. Präm- Sch. SS. 581. dos Anl. 9uz. Br. Iloll. 33 Oblig. v. 1832 73. 973. PFoln. Looss 67. 33 Span. Rente Mr. Mi. 38 do. perp. 283. 28. Paris. 8. Oktober. zz Rente pr. eompt. 108 753. fin cour. 105. 85. 33 pr. con] 8 n dgonr,. 8 . 3 Nena. pr compt. 95. S5. fin con 95. 98. 33 Span. Rente A2. 33 do. 283. Cortes 22. Ausg. Syn Schuld 103. Guebhard — 24
Span. 53 A6. Cortes 6
Königliche Schauspiele.
Mittwoch, 15. Okt. Im Opernhause: Zur Feier des Hi sten Geburtsfestes Sr, Koͤnigl. Hoh. des Kronprinzen. Ra gedichtet von A. Muͤller, gesprochen von Hrn. Grua. Hieran Zum erstenmale: Drakaͤna, die Schlangen⸗Koͤnigin, Zauber M mit Tanz in 3 Abth., von Meynert. Musik von Wolfram,.
Im Schauspielhause: 1) Rabelais, ou: Le bon curé, ] devisse en 1 acie. 2) Le Manteau, ou: Le réve du Mari, médie en 1 acte el en vers, par Andrieus. 3) La premin représentation de: Le code ei l'amour, vaudeville en 1 ach bar M). Merle el Simonin. ;
Donnerstag, 15. Okt. Im Schauspielhause: Zum ersg male: Die Braut aus der Residenz, Lustspiel in 2 Abth. Hi auf: Der Nasenstuͤber, Possenspiel in 3 Abth, von E. Raupꝛg
1.
Konig städtisches Theater.
Mittwoch, 15. Okt. Zur Feier des Hoͤchsten Geburtsfis Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen: Zum erstenmale; große Kurfuͤrst vor Rathenau, historisch⸗vaterlaͤndisches Scha spiel in 5 Akten, von Rambach. (Neu fuͤr die Buͤhne eingerichtt
Donnerstag, 16. Okt. Der Freund in der Noth, Posse 1é Aufzug, von Bäuerle. Hierauf: Der Dachdecker, komih Gemälde in 5 Rahmen, frei nach dem Franz, von L. Angehs
Freitag, 17. Okt. Auf Begehren; Der Kreuzritter Aegypten, große heroische Oper in 4 Akten. Musik von
Meyerbeer. (Herr Marschall, vom Theater zu Lemberg: Adr als vierte Gastrolle.)
Markt⸗Preise vom Getraide.
Berlin, den 13. Oktober 18535.
Zu Lande: Weizen 2 Nthlr. 13 Sgr, auch 2 Rthlr. 6 Eh
z Pf, (schlechte Sorte) 1Rthlr. 15 Sgr; Roggen 1 Rthlr. 12 S4
3 — ——
m 1.
nnen noch 50 Pfd. Sachen
Allgemeint
Preußische Staats- Zeit
2 —
Amtliche Nachrichten. F böoöntt des Tages.
8
38 nh ln u n g.
Im Einverstaͤndniß mit dem Koͤnigl. Hannoverschen Gene— Post Direktorium und der Fuͤrstl. Lippeschen Regierung sind Oktober d. J. an folgende Posten ins Leben getreten:
J Eine wöchentlich zweimalige dreispännige Per—
hnen⸗Post zwischen Paderborn und Hannover, wel—
gleichzeitig zur Befoͤrderung von Paͤckereien dient, und den beg uͤber Detmold, Blomberg, Pyrmont, Hameln und Springe
nt.
m ieselbe wird abgefertigt: A. Aus Paderborn:
Montag und Donnerstag Abends, nach dem Durchgange der
Schnell-⸗Post von Koͤln nach Berlin, um
Dienstag und Freitag Nachmittags in Hannover einzutreffen. B. Aus Hannover:
Dienstag und Sonnabend um 10 Uhr Abends, um
Rittwoch und Sonntag um 5 — 5 Uhr Nachmittags in Pa—
derborn einzutreffen und daselbst an die Abends nach Koͤln
abgehende Schnell⸗Post sich anzuschließen. .
Zu dieser Post wird ein bequemer sechssitziger Wagen ge—
aucht werden.
Von Paderborn bis Hameln, und umgekehrt von Pyrmont s Paderborn, betragt das Personengeld pro Meile 9 Sgr., gegen von Hameln bis Hannover und von Hannover bis hrmont 7 gGr. pro Meile, wobei die freie Mitnahme von 30 fund Effekten pro Person gestattet ist. Außer diesen 30 Pfd.
pro Person, gegen Entrichtung r Ueberfrachts⸗Gebuͤhr, mitgenommen werden. i Eine woͤchentlich zweimalige zweispännige
auch 1 Rthlr. 10 Sgr.; große Gerste 1 Rtplr. ? Sgr. 6 Pf, a KEch nell⸗Peo st zwischen Herford und Hohnsen auf dem
1 Rthlr.
6 Pf.; Hafer 25 Sgr, auch 20 Sgr.; Erbsen 2 Rthlr, 26 E
auch 2 Rthlr; Linsen 3 Rthlr. 2 Sgr. C Pf, auch 2 Rthlr. 22 E Zu Wasser: Weizen 1 Rthlr. 2 Sgr, auch 1 Rthlr. 176
1 Sgr. 3 Pf.; kleine Gerste 1 Rthlr. Sgr, auch 27 6 hege
über Salzuͤffeln, Lemgo, Barntrup Pyrmont) und Ha—
eln, welche sowohl in Herford als in Hohnsen mit dem Koͤln⸗
jnden-Berliner Schnell-Post-Course in genauem Zusammen⸗
6 Pf; Roggen 1 Rthlr. 1 Sgr 3 Pf, auch 1 Rthlr. 8 Sgr. ) ge st
klelne Gerst? 1 Rthlr.; Hafer 22 Sgr. 6 Pf.; Erbsen (schlechte Sohn
2 Rthlr. Sonnabend, den 11. Oktober 1834. Das Schock Stroh 6 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf, auch 5 Rth 15 Sgr.; der Centner Heu 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf, auch 15 Sgr.
Redacteur Cottel.
—
Gedruckt bei A. W. Hayn
ö.
ö . 3. ö 3 g ö — — Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußischen Staaten. Bekanntmachungen. i d e, Oil, en r, n,.
Oeffentliche Vorladung.
Die Ehefrau Matthias Joseph Keir, Anna geborene Prigge dahier, hat angezeigt, daß dieser ihr Ehemann sie im Jahre 1806 böͤslich verlassen, und von seinem Leben ünd Aufenthalts-Orie bis dahin keine Nach richt gegeben habe, und daher auf oͤffentliche. Vorla⸗ . und Ehescheidung angetragen. Es wird daher der besagte Matthias Joseph Keir hierdurch vorgeladen, binnen 3 Monaten, laͤngstens aber in dem auf Samstag den 20. December d. J., Vormittags 10 Uhr ange— etzten Termine an hiesiger Gerichtsstelle zu erscheinen, äber den Grund seiner Abwesenheit sich auszuweisen, und mit seiner Ehefrau sich wieder zu vereinigen, als sonst auf weiteres Anrufen die Ehescheidung mit . rechtlichen Folgen gegen ihn erkannt werden wird.
Burgsleinfurt, den 23. August 1834. Koͤnigl. Preuß. Land- und Stadtgericht. Melsbach.
zu haben:
gr. Svo.
l i n i.
Auf den Antrag seines Curators ist die Ed ictal⸗Ci⸗ tation des Handlungsdieners George Christian Friedrich Schmidt, eines Sohnes des Schneidermeisters Schmidt zu Neuholland, gebsren am 12 Juni 4188, verfügt worden. Demgemaͤß werden der Handlungs⸗-Diener Schmidt und seine etwanige unbekannte Erben hier⸗ durch öffentlich vorgeladen, sich innerhalb neun Monate und spaͤtestens in dem auf
den 30. März 1835, Morgens 11 Uhr,
auf hiesigem Justiz⸗Amte angesetzten Termin zu mel⸗ den, weltre Anweisung, ausbleibenden Falls aber ju gewaärtigen, daß der Provocat fur todt erklart, und sein Vermögen seinen legitimirten Erben zugesprochen werden wird.
Liebenwalde, am 25. Mai 1334.
Königl. Preuß. Ju stiz-Am t.
So eben ist
Syo.
Zur Richtigstellung der Verlassenschaft der, ohne Leibes- Erben zu Dummerstorff verstorbenen, Ehe⸗ frau des ehemaligen Kochs . Dorothea geborenen Pernosky, werden alle diejenigen, welche aus Erb— secht, ober sonst irgend einem erdenklichen Grunde, rechtsbegruͤndete Anspruͤche machen zu koͤnnen glau⸗ ben, biedurch geladen, in dem auf
, vor dem, unterzeichneten Patrimonial-⸗ Gerichte zu Postock in der Wohnung des Justitigrit, Hofraths Taddel, Morgens 1! uhr, angesetzten Termine zu
gr. Al0.
sondern auch rechtsgenuͤglich zu exweisen, unter dem einmal fur allemal angedroheten Nachtheile, daß sie von dem gedachten Nachlaß fuͤr immer werden praͤ— ᷣ ö . werden.
Rostock im Dummerstorffer Patrimonial-Gerichte den 3. October 1834. ö .
Literarische Anzeigen.
Bei Georg Kübler, Buchhaͤndler in Gottingen ist erschienen und in Berlin bei Ferd. Dum mler
Kraus, L A, das! ordnen, mit vielen Beispielen und beilaͤufiger Reeeptkritik. feln, vergleichende Üebersichten der Europäischen und American,. Medieinal- Gewichte und der fäͤr die , Waͤrmegrade darstellend.
Tafeln zu dem obigen Werke werden a ö
trennt zu 10 sgr. abgegeben. .
Enslinschen Buchhandlung (Ferd. ll Breitestraße Nr. 23 3 . 3. kö Der Mensch in Bezug auf sein Geschlecht. Bon J Mh, B 9 u en,. Dritte verbesserte Auflage. Leipzig, 18315. Geh.
Bei Kar! Baͤdeker in Koblenz ist erschienen und bei E. S. Mittler in Berlin ö fg Posen, Bromberg, Gnesen und Culm zu haben:
Die Felsen-Sprengungen im Rhein bei
zur Erweiterung des Thalwegs im Binger-Loch,
von F. van den Bergh Koͤnigl. Preuß. Wasserbaumeisler 10 Bogen Teyt und 10 Steindrucktafeln. Preis: 1 Thlr. 15 sgr.
Bei Georg Franz in Manchen ist erschienen und in Berlin in der Stuhr'schen Buchha n Schloßplatz Nr. 2, zu haben: ,,
1834 vollendet wurden 12 sgr.
nigs. Svo. .
das kunstgemaͤße Heilmittel ⸗Ver⸗klaͤren.
Mit 4 großen lithograph. Ta⸗
1 Thlr. 20 sgr. „Die 4 lithogr. Königstraße Nr. 37, vorraͤthig:
genheiten.
erschienen und in Berlin in der
5ᷣte Auflage. gr. 80.
17 Bog. 26 sgr.
Stechbahn Nr. 3),
Bingen, technisch heschrieben
holen kann.
B. Von P daber.
der Intervention.
ken unter den Arkaden des Hofgartens tn Munchen, welche auf Befehl Sr. Maj. des Koͤnigs Ludwig von Bayern von K. Rott⸗ mann im Jahre 1830 begonnen und im Jahre Von G. II.
1 Freskögem aͤlde, die, unter den Arkaden des Koͤngl, Hofgartens zu Munchen. historischen Fresken, 1I. die landschaftlichen Fres— ken. Mit dem Portrait Sr. Majestaͤt des Koͤ—⸗ ö. eleg. cartonnirt 1 Thlr. 106 sgr. Jedem Beschauer dieser schoͤnen Bilder werden Werkchen um so willkommener seyn, da sie ge⸗ schichtlich, statistisch und topographisch dieselben er⸗
In der Verlagshandlung von Carl Heymann in Glogau ist so eben erschienen und in allen guten Buchhandlungen Deutschlands, in Berlin bei E. H. Schroder (vormals Lu deritz' sche Buchhandlung),
Das Preußische Verfahren
in Prozeß- und sonstigen Rechts j'ngele⸗
Ein brauchbarer Leitfaden fuͤr alle Staats-Einwohner. . geheftet: 20 sgr
Seit einigen Monaten sind im Preuß Gerichts-Ver⸗ fahren eine Menge der wesentlichsten Veranderungen eingefuͤhrt worden. Der Mandats- und summgrische Prözeß ist ins Leben getreten, uͤber das Rechtsmittel der Appellation und Revision, uͤber daz Exekutions- und Subhastations-Verfahren, so wie uͤber den Kaufgel⸗ der Liquidations⸗-Prozeß sind zum Theil abaͤndernde, zum Theil ganz neue Vorschriften ergangen. hat daͤher einie neue vollstan dige Umgrbeltung dieser, einen Theil des Haussekretairs bildenden Schrift statt finden muͤssen, und es umfaßt dieselbe nicht nur ilsmmtliche neue üͤber das Prozeß⸗Verfah⸗— ren ergangene Verordnungen, sondern auch das Wesentlich ste der noch gültig gebliebe⸗ nen Titel der Gerichts-Ordnung, so daß man aus dieser Schrift eine vollstäaͤndige Ansicht des Pfrrozeß- und sonstigen gericht⸗ lichen Verfahrens gewinnen, und sich in eignen Angelegenheiten uͤberall Raths er⸗
Inhalt: A. Vom Institute der Schiedémaͤnner. rozessen vor Gericht und dem Verfahren 1) Gewöhnlicher Prozeß. 2) Denunciation, Adeitation und Nomination. 4) Von der Refonvention oder
'
ö
Wiederklage. 3) Von der Litis-Reassumtion und 6) Von den in einem Prozesse vorkg menden Eiden. 7) Von Kosten und Strafen. 8) P der Exekution. 9) Von dem Verfahren bei tergerichten. 19) Vom Mandats⸗-Prozesse. 119 M summarischen Prozesse. 12) Vom Bagatell⸗Proßt 13) Vom Wech fel⸗Prozesse. 11) Von Arresten. 15) Merkantil⸗Meß⸗ und Handlungssachen. 16) M Verfahren in possessorio summarissimo und in En lien⸗Sachen. 17) Von Diffamations- und Pra kations-Prozessen. 18) Von Aufnehmung des weises zum ewigen Gedaͤchtniß. (in perpetuam- memoriam). 197) Von Injurien-Sachen. 20) j siskalischen Untersuchungen. 21) Vom Verfah gegen ausgetretene Cantonisten. 22) Vom Ver ren gegen Verschollene. 23) Vom. Verfahren der Erklaͤrung eines Menschen fuͤr einen Bloͤdsin gen oder Verschwender. 21) Von vormundschas chen Prozessen. 23) Vom Verfahren in Sponsa und Ehe- Sachen. 26) Von Grenz⸗ und Bau⸗c chen. 27) Vom Verfahren bei Auseinandersetz der Gemeinheiten. 28) Von Pacht- und Mitt Sachen. 257 Von Rechnungs-Sachen. 30) Erbfonderungen und Auseinandersetzungen. 31) 2 Verfahren in Moratorien-Sachen. 327 Von der h terabtretung (cessio honorum). 33) Von der handlung der Glaͤubiger, und der Rechtswohlts der Kompetenz. 31 Von Konkursen. 387 Subhastations- und Kaufgelder-Liquidations⸗ zesse. G. Vom Verfahren bei Handlungen der se willigen Gerichtsbarkeit 1) Vom Verfahren Errichtung von Testamenten 2) Von Siegelum und Inventuren in Sterbefaͤllen.
broch.
Syo.
Enthaͤlt: J. die
z 3) Vom Verl ren Lei der Aufnahme gerichtlicher Taxen. D. Hypothekenwesen. E. Vom Depositalwesen. F. M Kriminal-Verfahren. G Vom Stempelwesen. Als vorzuͤglich brauchbar kann noch empfoh werden: ; Wörterbuch der Akten und Geschaͤft sprache, oder Erklaͤrung der im amtlichen kehr vorkommenden fremden Ausdrucke.
Es h
D
Zeitz, b. Im m. Webel, 1834. Ueber die! weckung und Belebung des Sinnes fuͤr Vaterlan Liebe, insbesondre in dem aufwachsenden Geschle und mit Hinsicht auf die gegenwaͤrtige Zeit. Wort fuͤr Alle, die durch Einsicht und Beruf. Forderung dieser hochwichtigen Angelegenheit bein
Von, der Citi gen können und sollen. Von J. Re bz. ⸗
3) Von
an den naͤmlichen Tagen Vormittags in
hebrauch kommen.
ont 8 gGr., wobei
es Seehandlungs-Instituts,
geheftet: 10 sgr. (ach KWaldburg-Truchseß, nach Turin.
nge steht. Es geht dieselbe daher ab: us Herford:
Montag und Donnerstag 1 Uhr fruͤh, nach Ankunft der
Schnell-⸗Post aus Koͤln, um Hohnsen einzutreffen und daselbst den Anschluß an die Schnell⸗-Post nach Ber⸗ lin zu erreichen.
B. Aus Hohnsen:
Montag und Donnerstag um 11 Uhr Vormittags, nach An⸗
kunft der Schnell⸗Post aus Berlin, um
lan den nämlichen Tagen Abends in Herford einzutreffen und
daselbst den Anschluß an die Schnell-Post nach Koͤln zu gewinnen. Bei dieser Post wird ein bequemer viersitziger Wagen in
Das Personengeld beträgt von Herford bis Hameln und n Pyrmont bis Herford pro Person und Meile 16 Sgr., und n Hameln bis Hohnsen, desgleichen von Hohnsen bis Pyr⸗ ein Freigewicht von 30 Pfund pro Person rstattet ist. Die Mitnahme eines Uebergewichts bis zur Hoͤhe
m 50 Pfund ist auch bei dieser Post zulaͤssig.
II. Eine woͤchentlich viermalige zweispännige
schnell-Post zwischen Detmold und Lemgo, welche it den, Lemgo passirenden Schnell-Posten nach und von Her⸗
tod und Hohnsen in genauer Verbindung steht. Zu dem Ende wird dieselbe abgefertigt: A. Aus Detmold: . Montag und Donnerstag um 1 Uhr fruͤh, zum Anschlusse an die Schnell-Post nach Hohnsen, und ; ( an den nämlichen Tagen um 5 Uhr Abends, zum Anschlusse an die Schnell⸗Post nach Herford. B. Aus Lemgo: Montag und Donnerstag um 3 — 3 Uhr Morgens, nach Ankunft der Schnell-Post aus Herford, und an den naͤmlichen Tagen Abends, nach Ankunft der Schnell
Post aus Hohnsen.
Der bei dieser Post in Gebrauch kom]mende Wagen enthalt Sitzplaͤtze, und das Personengeld ist vorläufig auf 190 Sgr. Person und Tour festgestellt worden, wobei die freie Mit— hme von 30 Pfund Gepäck pro Person gestattet ist.
Bel allen diesen Schnell⸗Posten werden Bei⸗Chaisen gestellt, daß die Personen stets auf ein Fortkommen rechnen konnen. Frankfurt 4. M., den 11. Oktober 183.
Der General-Postmeister, von Nagler. Angekommen: Der Wirkliche Geheime Ober⸗Finanz⸗Rath, raͤsident der Haupt⸗Verwaltung der Staats-Schulden und Chef Rother, von Stettin.
Der diesseitige außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte inister an dem Königl. Hannoverschen, Kurfuͤrstl. Hessischen d mehreren andern Höfen, Oberst Freiherr von Canitz und allwitz, von Braunschweig.
Abgereist: Se. Erlaucht der Graf August zu Stol—
erg-Roßla, nach Roßla.
Der General-Major, außerordentliche Gesandte und bevoll— tigte Minister am Koͤnigl. Sardinischen Hofe, Graf zu
Zeitungs⸗Nachrichten. A n S1 a n d.
Ruß lan d.
Moskau, 29. Sept. Se. Majestaͤt der Kaiser besuchten sorgestern das Petropawlowskische und Golitzinsche Hospital,
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lng.
Berlin, Donner st ag den 16ten ktober
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wo Sie uͤber die vorgefundene gute Ordnung Ihr Allerhoͤchstes Wohlwollen zu erkennen gaben. Hierauf besichtigten Se. Maj. das Schloß Alexandrotost und das Apraxinsche Haus, das zum Alexander-Institut bestimmt ist. Abends brach in dem Hause einer Kaufmannsfrau in Folge von Unvorsichtigkeit Feuer aus, das ein Nebengebaͤude in Asche legte Der Kaiser war von Anfang an zugegen, und gab dem General ⸗Polizeimeister fuͤr seinen Eifer die Allerhoͤchste Zufriedenheit zu erkennen. Die Ge— meinen des Feuer⸗Kommandos erhielten Belohnungen. Der dunkle Abend und das ungestuͤme Wetter hatte das Volk nicht abgehal⸗ ten, sich in Masse hinzudraͤngen, um den geliebten Monarchen zu sehen. Beim Nachhausefahren ward der Kaiser unter fort— währendem Hurrahrufen vom Volke bis zum Schlosse begleitet. Gestern, als am Sonntag, hoͤrten Se. Majestaͤt die Messe in der Schloß⸗-Kapelle, besuchten darauf Vormittags das Wittwenhaus und Abends das Russische Theater. Heute um 11 Uhr Vor— mittags verließ der Kaiser die hiesige Hauptstadt, um sich nach Kaluga zu begeben. ;
St. Petersburg, 8. Okt. Se. Majestaͤt der Kaiser ha— ben am 11ten v. M. dem General der Infanterie, General⸗ Adjutanten Grafen Woronzoff, den Andreas-Orden in Brillanten verliehen.
Der Staatsrath Schuckoffsky ist durch einen in Moskau erlassenen Kaiserl. Ukas vom Asten v. M. zum Geheimen Nath befoͤrdert worden und hat die Bestimmung erhalten, sich kuͤnftig hin um die Person des General-Feldmarschalls, Fuͤrsten von Warschau, zu befinden.
ö Der Kaiserl. Oesterreichische Botschafter am hiesigen Hofe, Graf von Fiquelmont, ist aus Moskau zuruͤckgekehrt.
. Am (1sten d. M, hielt das Conseil der Kredit⸗Anstalten des Reiches seine jährliche Sitzung, welche der Finanz⸗Minister, Graf v. Cancrin, mit einem Vortrage eröffnete, worin er aͤuber die vorjaͤhrige Wirksamkeit der ihm untergesrdneten Kredit⸗-A1nstalten Bericht erstattete. Nachdem der Minister zunaͤchst die außeror— dentlichen Ausgaben erwaͤhnt hatte, welche durch die vorjaͤhrige Mißaͤrndte herbeigefuͤhrt worden, sagte er:
„Die absolute und dringende Nothwendigkeit erforderte die Er⸗ öffnung hinreichender Hülfsquellen, um den Reichsschatz in den Stand zu setzen, die Nothleidenden zu unterstuͤtzen und zugleich auch den gewohnlichen Beduͤrfnissen des Reichs zu genuͤgen. Zu diesem Ende wurde außer der Verwendung anderer betraͤchtlicher Ressour⸗ cen zur Creirung von vier neuen Serien von Reichsschatz-Billets, naͤmlich der LVten, Vten, Vlten und Vllten, jede zu 10 Millionen Rubel Bank⸗A ssignationen, geschritten, welche in Gemaͤßheit Aller⸗ höchst daruͤber erfolgter Ukasen in Umlauf gesetzt worden, um so⸗ wohl die vorerwaͤhnten Ausgaben bestreiten, als auch die Reserven des Reichsschatzes in klingender Muͤnze unberührt lassen zu koͤnnen. — Ungeachtet jedoch der in diesem ganz außerordentlichen Jahre obgewalteten schweren Umstaäͤnde, erfüllte und erfuͤllt immerfort der Reichsschatz mit der größten Genauigkeit alle ihm obliegende Verpfsichtungen in Hinsicht sowohl der außerordentlichen Huͤlfslei⸗ stungen an die durch Mißwachs heimgesuchten Gouvernements, als auch des vermehrten Jahrbedarfs des Reichs und insbesondere in Hinsicht des Kreditwesens. Zu diesen Verpflichtungen gehoͤrt in die⸗ sem Jahre die Verbrennung von 10 Millionen Rubel Reichsschatz⸗ Billcks der ersten Verausgabung, nach Anleitung der daruͤber er⸗ gangenen Verordnung. — Das Finanz⸗Ministerium bemuͤhte sich zwar, solche bis zum Betrag der ganzen Summe anzuhaͤufen, konnte aber bis jetzt, aller Bemuhungen ungeachtet, nicht mehr als fuͤr 3 Millionen Rubel an sich bringen, weil diese Billets dem Publi⸗ kum zu bequem sind, um in hinlaͤnglicher Anzahl in die Reichs⸗ Kassen zuruͤck zu fließen. Diese fuͤnf Millionen werden in Ihrer Gegenwart, meine Herren, dent ÄAllerhöchsten Utas vom 17. August diefes Jahres zufolge, dͤffentlich dem Feuer uͤbergeben; in Be⸗ treff der ubrigen fuͤnf Millionen aber die fernern Verfuͤgun⸗ gen getroffen werden. — Im versiossenen Jahre wurde die Heraus⸗ gabe neuer Coupons des zweiten zprocentigen Anlehens nothwendig. Bei Erdffnung dieses Anlehens, im Jahre 1822, durch das Ban⸗ guierhaus N. M. Rothschilb in London, wurden, wie bekannt, mit jedem Certifikate 20 Coupons zum Empfang immerwaͤhrender Ren—⸗ ten abgelassen. Bei Herannaͤherung des 12jaͤhrigen Termins der⸗ selben wurde demnach in Folge Allerhoͤchstgenehmigten Gutachtens des Reichs -Raths vom 115 Juli d. J. publizirt, daß die Ausgabe neuer Coupons auf Vorzeigung der Original-Certifikate in der Schulden-Tilgungs-Kommission, waͤhrend eines Zeitraums von 18 Monaten, vom Oktober 1823 an, stattfinden sollte. In der Folge verwendeten sich einige der angesehensten Londoner und AÄmsterdamer Kapitalisten, als Theilhaber an diesem Darlehen, um die Beguͤnstigung, in London und Amsterdam selbst, neue
Coupons, ohne Vorzeigung der Oxlginal-Certifikate, bei, der Kommission in St. Petersburg erhalten zu konnen. Obschon
dieses Verlangen sich auf keine besondere Berechtigung gruͤn—⸗ dete, so wurde doch fuͤr angemessen erachtet, ihnen zu willfghren, und zwar aus zwei aͤusschließlichen Beweggruͤnden: a) Weil das sproc' Anlehn in London abgeschlossen worden und die Bezahlung der Procente in London und St. Petersburg geschehen kann, und b) weil alle unsere nachfolgenden Anleihen in Holland bewerkstelligt worden, und die Börse in Amsterdam gewissermaßen der Central— punkt für unsere Fonds ist. Daher denn nach Allerhdchstem Beschluß vom 36. Maͤrz d. J. bewilligt worden, bei den Konsulaten in Lon⸗ don und Amsterdam die Original⸗-Certifikate produeiren und nach der hieruͤber bestehenden besonderen Verordnung die Zins-Coupons aus denselben empfangen zu können.“
Der Minister wandte sich hierauf zu der Uebersicht der Rechnungen. Nach diesen war der Stand des Reichs-Schulden— buches am 1. Januar 1833 folgender:
J. Termin ⸗Schulden. a) Die auswärtigen Holländischen:
Erste. Sö, 600, 000 Gulden, wovon auf Rußlands Antheil l 12, 600,000 Gulden. 32 .. 30,972, 0090 . S2, 572, 000 Gulden. bh) Innere:
In Silber . . . . 1,974,677 Rub. S. In Assignationen 108,14 1718 * 50 Kop. II. Renten⸗Schulden. 6 pCt. in Gold.... 14,220 Rub.
in Silber. 6,921,452 — 931 Koy.
1834.
men, , , mn, ,
— — — — — —
in Assignationen 230,267, 871 Rub.
5 pCt. in Silber... 197,391, Sö00 —
Alle diese Termin- und Rentenschulden betragen bis zum 1. Januar 1833:
In Assignationen .. 933,871,673 Rub. 73 Kop. Der Betrag der durch die Kommission bis 1833 eingelö! ten Renten⸗-Schulden ist: 66 n , S, 700 Rub. in Silber 2, 974, 700 — in Assignationen 61,714,230 — 5pCt. in Silber 15,ů7 14, 160
Zur Tilgung der Schulden hat die Kommission im Jahr— 1833 erhalten:
In Assignationen 60,694,370 Rub. 65 Kop. In Silber 1,075,000 Rub. S.
Der Minister schloß seinen Vortrag mit nachstehenden Wor— ten: „Sie werden sich nun, m. H, aus den Abrechnungen selbs im Einzelnen von der Richtigkeit derselben überzeugen. Es bleib! uns demnach nur uͤbrig, hinzuzufuͤgen, daß der im verflossenen Jahre in einem bedeutenden Theil des Reichs stattgehabte Miß⸗ wachs, wovon seine Jahrbuͤcher kaum ein Beispiel ausweisen, durch die umsichtige Fuͤrsorge und Mildthaͤtigkeit unseres erha⸗ benen Monarchen in der Hauptsache in seinen Folgen gehoben worden, auf unsere Fonds, auf die Course und uͤberhaupt auf unsern Kredit eben keinen merklichen Einfluß gehabt, ja selbst an vielen Orten die National⸗-Thätigkeit angefeuert und den Umsatz der Kapitalien befoͤrdert hat.“ ;
Am 2ten d. M. fand in Gegenwart des Kurators des St. Petersburgischen Lehr⸗Bezirks, Wirklichen Staatsraihs Fuͤrsten Dondukow-Korßakow, des Metropoliten Seraphim, des Generel! Adjutanten Grafen v. Toll, und vieler andern Standes⸗Perso⸗ nen die feierliche Jahres- Versammlung der hiesigen Universtiär statt, bei welcher Gelegenheit den Studenten, welche ihren Lehr— Kursus beendigt hatten, die Diplome als Kandidaten und gra— duirte Studenten ertheilt wurden. — Nachdem der Secretair des Universitaͤts-Conseils, Professor Butyrskij, einen kurzen Ve— richt uͤber die Universitaͤt und deren Lehr-Bezirk, in den Jahren 1833 und 1834 vorgetragen hatte, verlas der, durch seine histo— rischen Arbeiten ruͤhmlichst bekannte außerordentliche Professor der Geschichte, Hr. Ustrjaͤlow, eine von ihm verfaßte Abhand⸗ lung: Ueber den gegenwärtigen Standpunkt der hist o⸗ rischen Kritik in Rußland. — Nach diesem trug der orden liche Professor der Philosophie, Fischer, eine in Franzoöͤsischer Sprache abgefaßte Abhandlung: Sur la marclie de la civilisa fon en Russie et sur la part. que doikt V. pendre la Ehiloss phie vor, worauf die Namen der neugewaͤhlten Ehren⸗-Mitglie— der proklamirt, und die Liste der nach vollendetem Schul⸗Kursus von der Universitaͤt als Kandidaten oder als graduirte Studen— ten zu entlassenden Zöglinge verlesen wurde.
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War schau, 10. Okt. Vorgestern wurde uͤber die sowohl hier in Garnison stehenden als uͤber die aus verschiedenen Ge— genden des Koͤnigreichs Polen zusammengezogenen Truppen aller Waffen-Gattungen auf dem Saͤchsischen Platz hierselbst groß Parade abgehalten. Der Feld-Marschall Fuͤrst von Warschas ritt, umgeben von einem glaͤnzenden Stabe, an der Front aller dieser Regimenter voruͤber, die sodann zweimal an ihm vorbei— defilirten. Jede Abtheilung begruͤßte den Feldherrn mit einem freudigen Hurrah. Außer der irregulgiren Kavallerie, den Gen darmen und dem Stabe waren 28 Bataillone Infanterie, 32 Schwadronen Kavallerie, und Artillerie zu Fuß und zu Pferde mit 80 Geschuͤtzen bei der Parade zugegen. Die Haltung der Soldaten und die Ordnung, welche in ihren Reihen herrschte, ließen nichts zu wuͤnschen uͤbrig.
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Paris, 8. Okt. Saͤmmtliche Minister, mit Ausnahme des Marschalls Gérard, der noch bei dem Koͤnige in Fontaine— bleau ist, und des Grafen von Rigny, der taglich aus Belgien zuruͤck erwartet wird, befinden sich fetzt wieder in der Hauptstadt
„Uns liegt“, sagt der Constitutionnel, „eine Bittschrift an den Koͤnig vor, die durch die Annullirung des Guebhardschen Anlehns hervorgerufen worden ist; sie enthaͤlt eine nachdruͤckliche Protestation gegen eine Maßregel, wodurch in Frankreich wohl an 10,000 Familien ruinirt werden. Die Bittsteller haben ein Recht auf den Schutz unserer Regierung und verlangen dem— nach, daß man neue und dringende Vorstellungen in Spanien mache, und diesem Lande, falls es bei dem beabsichtigten Ban— kerotte beharren sollte, den Schutz Frankreichs entziehe. Die Bittschrift zahlt bereits eine große Menge von Unterschriften.“
Nachrichten von der Spanischen Graͤnze zufolge, hat sich die Eholera in Santander, Castro, Portugalete, Bermeo, Le— queytio und Palencia gezeigt. Dagegen soll es mit dem Aus bruche der Seuche in San Sebastian noch nicht ganz gewiß seyn; drei Faͤlle, die sich daselbst ereignet haben, haͤlt man für die Grippe.
Der National schließt einen laͤngern Artikel uͤber die vielbesprochene Amnestie mit folgenden Worten: „Die Regie, rung darf sich nicht täuschen; eine Amnestie wuͤrde zu nichts fuͤhren. Wir wissen auch, daß sich die einsichtsvollen Mitglieder der Verwaltung keiner solchen Taͤuschung hingeben, und in die⸗ ser ganzen Angelegenheit verbirgt sich unter dem Scheine der Gnade ein jämmerliches Spiel des Ehrgeizes. Die Frage, auf ihre wahre Bedeutung , stellt sich folgendermaßen:
err Decazes will Präͤsident des Conseils werden, und der Pro— eß wurde dies unmoglich machen: erster Grund zur Amnestie. * Pairie ist eine alte, abgenutzte Koͤrperschaft, der sehr wenig daran gelegen ist, sich noch gehässiger zu machen: zweiter Grund zur Amnestie. Der Prozeß bietet unuͤbersteigliche materielle Schwierigkeiten dar; 295 Angeklagte werden nicht so leicht ge⸗ richtet, wie man sich auch dabei benehmen moͤge. Dann waͤre der Ver auch ein sonderbares Zusammentreffen der Truͤmmen der Vergangenheit mit den juͤngeren Generationen, deren An—
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