1834 / 287 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

srengungen die Demokratie zum Ziel haben, ein seltsamer, neuer Kampf, der die Aufmerksamkeit Frankreichs erregen muͤßte, und wo die Angeklagten so viel Biographieen und Erinnerungen aufwerken, so viel Beschuldigungen erneuern und so viel Staub aufwühlen konnten, daß der Dunstkreis des Hofes mephitisch fuͤr die Richter werden moͤchte: dritter Grund fuͤr die Am— ob das Land

energischen Partei,

Großbritanien und Irland.

Der Koͤnig kam vorgestern nach dem St. James-Palast, wo um 2 Uhr Cour war, bei welcher der Tuͤrkische Gesandte, Sir G. Shee, der Oberst-Lieutenant T. S. Sorell und der Tuͤrkische Gesandtschafts-Secretair zugegen wa— ren. Namik Pascha hatte eine Privat / Audienz beim Koͤnige, um Sr. Majestaͤt seine Beglaubigungs⸗Schreiben zu uͤberreichen. Sir G. Shee wurde Sr. Majestaͤt in seiner Eigenschaft als neuernannter außerordentlicher Gesandter am Berliner Hofe von Lord Palmerston vorgestellt, eben so der Oberst-Lieutenant So— rell, der zum General-Konsul fuͤr die Oesterreichischen Staaten in Italien ernannt ist, und sich beim Koͤnige vor seiner Abreise Darauf ertheilte der König noch meh— reren Ministern Audienz und kehrte dann nach Windsor zuruͤck.

Aus Lissabon hat man keine neueren Berichte. sige Hof-Zeitung zeigt an, daß der Hof wegen des Ablebens des Herzogs von Braganza auf 3 Tage Trauer anlegen werde.

ord Palmerston begab sich gestern zu einem Besuch bei Sr. Masjestät nach Windsor; am Mittwoch hatte derselbe ein großes Diner gegeben, zu welchem die Lords Melbourne, Althorp und Auckland, Herr Spring Rice, Sir George Shee und der Russische Geschaͤftsträger eingeladen waren. hat sich gestern Abend nach Cowper, begeben.

Der Marquis von Landsdown wird, wie der Globe mel— det, ungefaͤhr sechs Wochen auf dem Kontinent verweilen, und von Paris aus auch Deutschland besuchen.

Dem Grafen Durham ist von der Stadt Dunder in Schott— land das Buͤrgerrecht uͤberreicht und ein glänzendes Diner ge— In der Anrede, welche der Profoß bei dieser Gelegenheit an ihn richtete, hob derselbe die Vortheile hervor, welche Schottland durch die Reform-Bill gewonnen habe, und dankte dem Lord fuͤr den Eifer, womit er sich der Durchfuͤhrunz dieser großen Maßregel angenommen.

Die letzten Nachrichten aus Indien stellen die Krankheit des Lord W. Bentinck als äußerst gefaͤhrlich dar.

Der Admiral George Dundas, einer der Lords der Admi— ralitaͤt und Bruder des Lord Dundas, ist am 6ten d. in York— shire plotzlich gestorben.

Man glaubt, daß Dr. Allen, einer der Praͤbendarien von Westminster, den erledigten Bischofsstuhl von Winchester erhal—

London, 10. Okt.

seine ganze Theilnahme einer tapferen, i nungen zu der edelsten und wuͤrdigsten Regierungsform fuͤh— ren, zuwenden wuͤrde? vierter Grund zur Amnestie. persoͤnlichen Fragen zu erwägen. E Gérard die Amnestie will, so will Herr Persil dieselbe

Die Amnestie toͤdtet Herrn Persil, sie toͤdtet alle Werk— enge der Gewalt. Dennoch haͤlt man das System fuͤr gut, und Und doch scheinen auch ihrerseits die Man verlangt also die

nach Mailand beurlaubte. will es nicht ändern. Gründe fuͤr die Amnestie vortrefflich. Umnestie, weil man nicht anders kann; aber die Amnestie unter der Bedingung, daß zugleich Maͤnner belohnt und ans Ruder deren Namen allein eine Antwort auf jedes Die Amnestie mit Herrn von Decazes, das ist der Beschluß, der alle Schwierigkeiten besei⸗ Das ist die Aufloͤsung aller der wohlwollenden und mitleidsvollen Schritte, welche man den Herren Decazes und Es war nothwendig, dies zu sagen, damit das Ministerium wisse, daß die amnestirten Republikaner sich nicht über seine Absichten täuschen, und damit es selbst nicht uͤber die Gesinnungen derselben in Zweifel bleiben moͤge.“

Das Journal des Déhats belobte vor einigen Tagen den König deshalb, daß er im Walde von Fontainebleau mehrere alte ehrwuͤrdige Eichen nicht faͤllen lasse, weil sie, ihrer Schoͤn⸗ heit wegen, von jeher den Landschaftsmalern zum Studium ge— „Man hat berechnet“, fuͤgte das gedachte Blatt hinzu, „daß diese Baͤume, von denen einige 4 Jahrhunderte zählen, und einer sogar bis zu Chlodowigs Zeiten hinaufreichen soll, dem Könige mehr als 2 Mill. Fr. einbringen wuͤrden; Se. Maj. haben sich aber stets geweigert, sie schlagen zu lassen, da— nit sie noch ferner der Kunst zum Vorbilde dienen moͤgen.“ Gestern las man nun in Fontainebleau an allen Straßen-Ecken „Die Domainen-Verwaltung wird am Iten d. M. Mittags im Ballhaus-Saale zu Fontainebleau alle Hoͤlzer, die von ganz oder halb abgestorbenen Bäumen, oder von WVindbruͤchen herruͤhren, oͤffentlich meistbietend verkaufen lassen.“

Der Courrier frangais meint ironisch, das Journal des Dobats sey mit seinem Lobe gerade zur rechten Zeit gekommen.

In dem zu Toulon erscheinenden Journal politique est man: „Wir freuen uns, diejenigen unserer Leser beruhigen u konnen, denen ein Artikel in der „Augsburger Allgemeinen Zeitung“ Besorgnisse uͤber den Gesundheits-Zustand unsers Mit— Fargers, des Herrn von Montbel, eingefloͤßt haben mochte. Wir „issen jetzt bestimmt, daß seine Familie eigenhaͤndige Briefe von ihm erhalten hat, deren Datum weit neuer ist, als die Mit— thelung in der Deutschen Zeitung uͤber einen ihn betroffenen, infall. Es ist wahr, daß er in Wien schwer krank lag, und das er im Fieber einige Momente der Geistes-Abwesenheit ge— haßt hat; aber als der Artikel in der Allgemeinen Zeitung er⸗ schien, war er schon. wieder vollkommen hergestellt.“

Der Chef der Aegyptischen Gesandtschaft in Paris hat in ette de France folgendes Schreiben einruͤcken lassen: rem Blatte vom 2ten d. M. befindet sich ein Schreiben aus Alexandrien, welches nicht ohne Antwort zu lassen mir ge⸗ Ich werde nicht die Zuͤge der Unwis— senheit herausheben, von denen jenes Schreiben wimmelt, wie 3. B. die Ebbe und Fluth, welche auf der Rhede von Alexan— Drien stattfinden soll, die Zahl der Einwohner von Aegypten und die schlechte Kultur dieses Landes; noch werde ich mich auf so öchst lächerliche Dinge, wie die Erzählungen von Frauen ein— lassen, welche in einem, ernsten Gegenstaͤnden gewidmeten Jour— nal gar keinen Platz finden sollten. Fabein von dem angeblichen unwuͤrdigen Despotismus, von den Bastonaden, von den Soldaten, die nichts zu essen haben, nicht . m suchen; das Alles lohnt nicht der Muͤhe, widerlegt Der Kredit, den der Vice⸗Koͤnig von Aegypten ge— neßt, haͤngt nicht von abgeschmackten Luͤgen uͤber die angebliche Verpfaͤndung seines Eigenthumes ab; und sein Ansehen kann durch jaͤmméerliche Grobheiten nicht geschmaͤlert werden; deshalb

auf alle Franzo— mit so vieler Hoͤflichkeit von Halb wilden aufgenommen und mit so großer Freigebigkeit von jenem Geizigen behandelt worden sind. Es war bisher Niemanden eingefallen, Se. Hoheit jener Laster zu beschuldigen. Aber der Koörrespondent beschraͤnkt sich hierauf nicht; seiner Erzählung nach, haͤtte der Vice⸗Koͤnig seinen Schwiegersohn (der vergangenen Jahre in seinem Dette gestorben ist) erdros— seln lassen, und seinem Divan die Frage vorgelegt, ob er nicht auch feinen Sohn der niemals einen Augenblick mit ihm im Streit gelegen hat erwuͤrgen lassen solle. Obgleich die Abgeschmacktheit dieser Verleumdungen die Schwaͤrze derselben mildern duͤrfte, so scheint es doch nicht passend zu seyn, daß man Re verbreiten laßt, ohne sie fuͤr schimpflich zu erklaren. Verfasser des mehrerwahnten Schreibens nennt sich: Offizier im Dienste Mehmed Alis; in diesem Falle wuͤrde er, wie man ertrauen des Vice-Koͤnigs auf eine seltsame Weise Er fuͤgt hinzu, daß es in Aegypten von Ränke— machern und entlassenen Sträflingen wimmele, welche daselbst machen suchten. Ich werde ihm nicht nachahmen, daß er dieser Klasse angehoͤre; aber zur Ehre der yptischen Diensten behaupte ich,

Die hie⸗

berufen werden, System der Schwaͤche ist.

tigen soll. Lord Melbourne

Paëquier zuschreibt. Pansanger, dem Landsitz des Grafen

̃ geben worden. dient hatten.

folzende Ankuͤndigung:

Heute Morgen hielten die Interessenten der Bank von Eng— land eine Zusammenkunft, um an die Stelle des fallit geworde— nen Herrn Richard Mee Raikes einen neuen Direktor zu waͤh— Herr Pattison erklärte bei dieser Gelegenheit, auf die Stel— lung der Bank wirke dieser Vorfall auf keine Weise ein, noch seyen die Interessen der Eigenthuͤmer dadurch kompromittirt, da der fallit gewordene Direktor sich keiner der Privilegien bedient habe, welche seine Stellung ihm zugesichert haben moͤchte; daß er vor seiner Resignation als Direktor fallirt habe, sey unwahr.

Gestern fand der erste oͤffentliche Verkauf des ersten, seit Aufhebung des Monopols der Ostindischen Compagnie aus Sin— gapore eingefuͤhrten Thees und somit die eigentliche Eroͤffnung des freien Theehandels statt.

Ein hier umlaufendes Geruͤcht, daß eine Bank in Glasgow fallirt habe, hat sich als ungegruͤndet erwiesen, denn man erfuhr noch an der heutigen Boͤrse, daß eine große Rimesse von dersel— ben in London eingegangen sey, so daß ihr hiesiger Agent alle

Verbindlichkeiten erfüllen konnte.

Herr O Connell hat uͤber den Gegenstand des Zehnten ein zweites Schreiben an Herrn W. S. Crawford gerichtet. spricht sich darin unter Anderm uͤber das Verfahren derjenigen Gutsbesitzer, welche die Entrichtung des Zehnten auf sich ge— nommen haben, in folgender Weise aus: „Was die Gutsherren anbetrifft, so will ich ihre Handlungsweise fuͤr ganz wohlwollend und preiswuͤrdig halten, wenn es ihre Absicht ist, den Zehnten fuͤr ihre Paͤchter zu bezahlen, ohne fuͤr das dergestalt gezahlte Geld an diese Pächter Anspruͤche machen zu wollen. Plan ist, da die Gutsherren Protestanten sind, ganz gerecht, und kann sogar fuͤr großmuͤthig erklaͤrt werden, aber ach, ich fuͤrchte, daß nur Wenige so großmuͤthig seyn moͤchten. Ich sehe in der Reihe dieser Guts— ihn Groß— es sich um einen Pfennig handelt. wiederhole also meine Besorgniß, daß diese Gutsherren nur dar— auf abzielen, sich ihrer Macht als Gutsbesitzer vereint mit ge— setzlichen Huͤlfsmitteln zu bedienen, um die Pächter wider deren zu noͤthigen, zur Erhaltung einer ihnen fremden und nichtsthuenden Kirche beizusteuern. sehe ich keinen Grund fuͤr den Globe und andere ministerielle Zeitungen, solche Lobeserhebungen daruͤber anzustimmen, daß zwanzig oder dreißig Irlaͤndische Gutsbesitzer sich entschlossen ha— ben, noch die Lorbeern eines Zehntenverwalter-Feldzugs dem ubrigen Ruhm, den sie durch den elenden Zustand ihrer Paͤch— Im Gegentheil, es ist fuͤr den Frieden und der Sicherheit des Landes von unguͤnstiger Vorbe— deutung, und ich kann dies neue System nicht ohne die groͤßten Meine erste Absicht war, die Schwierig— keiten aufzuzeigen, welche dem Gutsherrn entgegenstehen, wenn er seine Paͤchter zur Ruͤckzahlung der Zehnten⸗Vergleichs⸗Summe wird Sobald ein Pacht-Kontrakt besteht, wird es fast unmoglich seyn; aber ich will hier nicht in naͤhere Details Ich moͤchte nicht gern, sey es mittelbar oder unmit— zu der Erbitterung beitragen, die darüber zwischen dem Gutsherrn und Paͤchter entstehen wird. wie sich die von den Weißfuͤßlern und anderen solchen Ungeheu— ern begangenen schauderhaften und abscheulichen Verbrechen noch Dieser Verruchtheit, glaube ich, kann nichts gleichkommen, als die Dummheit, daß man den Zehnten mit dem Grundzins vermischen und die Entrichtung des letzteren der gro— ßen Mehrheit des Volks eben so verhaßt machen will, wie die Bezahlung des ersteren.“

In Irland ist jetzt der Tag festgesetzt, an welchem O' Con⸗ nell auch dies Jahr wieder den Lohn fuͤr seine in den letzten Wochen wirklich außerordentliche Thaͤtigkeit im Agitiren einkas⸗— Die Zeitungen enthalten die Anzeige, wonach am Sonntag den 26. Oktober, „dem Tage des O'Connell-Tributes, die patriotischen Einwohner jedes Kirchspieles im Koͤnigreiche“ aufgefordert werden, die noͤthigen Anordnungen zu treffen, „um einen ehrenvollen Beweis von Irlands Dankbarkeit abzulegen, einen Beweis, wuͤrdig des Landes und des Mannes.“ Ein Dubliner Korrespondent des Courier glaubt zwar, daß die noͤ— thigen Beitrage auch diesmal eingehen werden, behauptet aber, O Connell habe die Gunst der kleineren Landbesitzer verloren, und seine letzten Vorschlaͤge in Bezug auf die Zehnten fanden allgemeine Mißbilligung bei allen Klassen, wahrend Cobbett, der etzt bekanntlich gleichfalls in Irland herumzieht, die Gemuͤther gegen die neue

wissermaßen Pflicht ist.

Auch werde ich die andern

zu widerleger zu werden.

den Marquis von Domnsphire

begnuͤgen, muths' halber in Verdacht

zu berufen,

Wenn dem so ist, dann

ter eingeaͤrnotet, hinzuzufuͤgen.

Besorgnisse betrachten. sieht, dem V entsprechen. , noͤthigen wollen. ihr Gluͤck zu ,, Offiziere in Aeg Franzoͤsischen e daß er an zu ihnen gehort. Paris, 4. Okt. 1834. (gez) Mehmed Emin Efendi.“

Briefe aus Oran schildern den stets wachsenden Einfluß Abdel Caber's als sehr bedenklich fuͤr die Zukunft unserer dor— Dieser Haͤuptling ist einer der maͤchtigsten hemaligen Regentschaft Algier; seine iser von Marokko, dessen Landes— t ihm den Schutz dieses Sou— aher unguͤnstig, so fin⸗

Ich sehe schon vorher,

vermehren werden.

tigen Besitzungen. Sheiks westlich von der e Unterwuͤrfigkeit gegen den Ka teile an die seinigen graͤnzen, ha verains erworben. Ist das Gluͤck ihm 8 er er in Marokko immer einen sichern Zufluchtsort; im entge— n Falle aber fallen die von ihm eroberten Provinzen

zengesetzte v zen f, Oberherrlichkeit des Kaisers.

unter die scheint es jedenfalls sehr gewagt, nenden Manne, wie Abdel Cader, den hat, die er bei der naͤchsten Gelegenheit eben so gut gegen Frankreich wende Seit einiger

Unter diesen Umstaäͤnden daß man einem so unterneh⸗— Waffen in die Haͤnde gege—

siren soll.

Zeit zirkuliren in der Hauptstadt Einfranken— Stucke mit dem Bildnisse des Herzogs von Bordeaux. Besangon ist am 1sten d. M. die Frau eines ehemali—

gen Rilitairs von Bierlingen entbunden worden. Am vierten

age nach der Geburt waren diese Kinder, lauter Knaben, noch am Leben.

merziellen Unterhandlungen; „Aus wichtigen Erwägungen kann Belgien in Betreff zweier Hauptpunkte den Wuͤnschen der Fran⸗ sösischen Regierung nicht entsprechen: man verlangt z. B, von ns, daß wir den Nachdruͤcken, die hier den Flor unseres Buch— andels ausmachen, ein Ziel setzen; man verlangt ebenfalls, daß wir alle in Frankreich gesponnene und gewebte Baumwolle in Belgien einlassen. Unsere Kommission ist nicht ermaͤchtigt, in beiden Punkten nachzugeben. Unsere Buchhandlungen haben, wie man uns wenigstens versichert, erschreckt darüber, ihre kom— merzielle Existenz in Frage gestellt zu sehen, gesucht, das Mini— . sterium zum Preußischen Mauth⸗System hinzuneigen.“ An unserer Boͤrse mußte bei der Liquidation vom sten d. M. ein starker Kapitalist eine Differenz von 200,000 Frs. fuͤr nen einzigen Kauf von 1990 Stück Perpetuellen zahlen. Fer— ner sah ein wohlhabender Gutsbesitzer sich in der schmerzlichen Nothwendigkeit, den groͤßten Theil seiner Guͤter zu verkaufen, um verschiedene Differenzen, die sich zusammen auf 220, 900 Frs. stzelaufen, zu zahlen; mit thränenden Augen unterzeichnete er beim Notar den Verkaufs-Vertrag.

Schweden und Norwegen.

Nachstehendes ist, Schwedischen Blättern zufolge, die m Stadthaus Gefaͤngniß zu Stockholm am 10. September ge— schriebene Antwort des Capitain Lindeberg auf die ihm von der Kanzlei des Köoͤnigl. Ober, Statthalter-Amts angezeigte Milderung des her ihn verhaͤngten Todes Urtheils in Festungsstrafe: Heute hahe ich den Ausspruch Sr. Koͤnigl. Majestaͤt vom 14. August erhalten, wodurch ich zum Tode verurtheilt bin; durch Koͤnigl. Gnade ist er jedoch in dreijährige Gefaͤngnißstrafe verwandelt hörden. Mehr als einmal habe ich bereirs erklaͤrt, daß ich Ge⸗ techtigkeit und keine Gnade verlange. Ich weiß nicht, was fuͤr Begriffe diejenigen von dem Worte eines Mannes haben, die sauben, daß er damit spielen koͤnne, es gelte auch, was es wolle. Einmal hat mir der Herr des Lebens mein Leben geschenkt, und hm allein wuͤnsche ich dereinst Rechenschaft von der Anwen⸗ dung dieses Geschenkes abzulegen; dies wurde ich aber nicht koͤn⸗ nen, wenn ich dasselbe zum zweitenmale von einem mir ahnlichen irdischen Staube annehmen wollte; ja, waͤre dieser Sterbliche selbst ein König, so wuͤrde ich dennoch bei Annahme desselben meine Ehre opfern. Mein Koͤrper ist in den Haͤnden der Ge⸗ walt, und mit ihm kann geschehen, was man will, da ich selbst keine materielle Kraft besitze. Wenn ich aber sreiwillig die Bedingung einer einzigen Stunde Gefaͤngniß- oder eines Schillings Geldstrafe annehmen wollte, dann erst wuͤrde ich mich eines Verbrechens ia, , ,. n, ö. . Zeit den vertraulichen und wichtigen Posten eines Raths im] Wahrheit verleugnete un er schaͤndlichen Luͤge beistimmte, partement des Staats⸗Secretairs fuͤr Irland , in N den König geschmaͤht 9 haben, dessen Person ich nicht einmal

cher Stellung er sich das vollkommene Vertrauen der senl genannt, und mir also dem Schein nach ein . aufge⸗ , ö. Beg 6 wird, an welchem ich mich vollig unschuldig fuͤhle. Es

Am ten d. hat das Musikfest zu Birmingham begom fragt sich also nur, wann ich sterben soll? Wegen verschie, am ersten Tage wurden e . r , ,,. 1 dener okonomischen Angelegenheiten wuͤnsche ich, daß . Piecen von Mozart und Haydn, einige Stücke dus Neuton] etwa 2 Monate gezoͤgert werde, z. B. bis zu meinem Geburts⸗ „Berg Sinai“ und der zweite Theil von Spohr's „juͤngs tage, am 8. Noveinber. Sollte dies aber n ,. , Gericht“ aufgeführt. Das Konzert des zweiten Tages fing! gesetzliches Recht uͤberschreiten, so daß die Annahme dieses or⸗ Beethoven's Pastoral, Symphonie an; darauf spielte Mosch] schlages irgend eine Gunstb e zeugung waͤre⸗ so stehe ö. ö. seine Phantasse „Erinnerungen an Irland“ und Mori eine Aus davon ab, und habe die Chre, zu erklären, daß ich zu dere Phantasie seiner Composition. Dann folgten eine Fuge, jum Tode vorbereitet bin, wenn es gefordert wird; a nl f. Neukomm auf der Orgel gespielt, und mehrere Gefangstuͤ dies auch am morgenden Tage seyn. Ich bitte , sobald Der dritte Tag wurde mit der Auffuͤhrung von Reukom] als moͤglich zu erfahren, wann mein Haupt fallen so das, Oratorium „David“ ausgefuͤllt. wenn es durch das Beil fallt, ich weiß es, dem Vaterlande

Am letzten Dienstag gerieth eines der Dubliner Dam! nuͤtzlicher wird, als wenn es auf meinen Schultern sitzen bleibt. Packetböte in Brand und' wurde fast ganz zerstoͤrt, che n Ich wuͤnsch, von dem hierauf zu fassenden Beschluß eine Ab— dem Feuer Einhalt thun konnte. schrift zu erhalten.

Sehr guͤnstig lauten die Rachrichten aus den Westin é Am. iJten hat sich, zufolge eines vom Ober Stgtthalter⸗ schen Kokonieen vom Ende August, wo Alles wieder ] Amte erhaltenen Befehls, ein Prediger zum Capitain . Ordnung zuruͤckgekehrt zu seyn schien. Die Unruhen in begeben, um ihn zum Tode vorzubereiten, und soll . Haupt⸗ Christoph sind vollkommen unterdruͤckt; die Unzufriedenh manns Gesuch, daß mit diesem tragischen Schauspie ö.. zu sei⸗ welche sich in Trinidad gezeigt hatte, war beseitigt, Und die en nem Geburtstage gezögert werde, bewilligt seyn. ö. e, darf cipirten Neger zeigten größere Lust zur Arbeit, als je zut indessen noch hinzu uͤgen (heißt es in hiesigen . . In Antigua hatten die Neger im Anfang August einige A daß die wirkliche Vollstreckung des Urtheils, aus Ber . lang wegen der Emancipation gefeiert, waren aber dann zur zung mehrerer Umstaäͤnde, wohl in keinem Falle stattfinden wird.

beit zuruͤckgekehrt; Einige von ihnen hatten Erhohung des! Danemark.

beitslohnes verlangt, sich aber darauf, als man ihnen dies ; . . weigerte, damit begnuͤgt, auf anderen . Arbeit Kopenhagen, 6. Okt. Die Collegial-Zeitun . nehinen. In Granada, St, Vincent und Dominica waren stlgende statistische Angaben mit sin Bezug . h nhl . Anzeichen einer augenblicklichen Insubordingtion wieder vori Ehen, der Geburten und Stertefalle in Daͤnemaͤrk w 261 ö gegangen; in Barbadoes, Tabago und St. Lucia war A Jahres 1833. Es wurden 10,799 Ehen geschlossen. , 33 ruhig geblieben. derfelben uͤberstieg daher die während der Jahre 183, 1831, Aus der Cap stadt schreibt man unterm 23. Juli: 18309, 1829 und 1828 um respektive 18, 839, **, 26 und Gouverneur von St. Helena hat so eben eine Proclamation 1661. Die Anzahl der Geborenen belief sich auf 41,919, wor— sassen, wodurch er einen Zoll von 10 Pence per? Gallone (i Inter 21,7 Knaben und 20. Mähen; r. 6 6 Maßes) vom 1. September an auf alle dort eingefuͤhrte ( unehelich 1923 Knaben und 1693 Madchen, todige ö. 2 Weine legt, anstatt daß der Zoll jetzt 20 Sh. fuͤr die Pipe! naben und 754 Madchen. Die Anzahl der . . trug; hierzu kommen noch eine Menge laͤstiger Vorschriften, Pi6l; von diesen waren 10 . n , n. und 44 a. nur darauf berechnet find, unser? Ẃeine gänzlich auszuschli hen Geschlechts. Seit 186 hat die Bey en, er, oder den Handel in die Hande irgend eines beguͤnstigten M nen Zuwachs von 24,307 Personen erhalten. . ah er viduums zu spielen. Ein Zoll von 4 Pence faͤr die Gallon Gestorbenen hat die der Geborenen im olan, 39 sters . auf alle Amerikanische, Catalonische und Teneriffa⸗Weine fess im 204 uͤberstiegen; es wurden nämlich geboren lh, und . setzt. Also wird der Zoll vom Cap-⸗Wein an 5 Pfund fuͤr ben 2523. Von den im verflossenen Jahre Gestorbenen . Pipe betragen, wahrend jene fremde Weine nur 2 Pfund di Personen, naͤmlich 1 Mann und 5 Frauenzimmer ein 9. zu entrichten haben werden.“ von 100 Jahren und daruͤber erreicht; 3008 starben in dem ü Der Globe findet es fuͤr nöͤthig, den immer noch umu . ,, zwischen 80 und 90, und 156 enden Geruͤchten, als handelten die Minister im Einverstaͤnd! zwischen 90 un Jahren. ö. ö. Herrn O'Connell, auf das bestimmteste zu , Am 4. d. M. ist die Stadt Wenersborg in Schweden, mit alleiniger Ausnahme des Schlosses, der Kirche, des Kaplanhauses

Eine Verbuͤndung mit Herrn O'Lonnell“, sagt dieses Blu : . 1 . 6 *. J J *. . 20 2 ware eben so thoͤricht, als chimaͤrisch, denn die bloße Art u und des Gefaäͤngnisses, so wie einiger andern unbedeutenden Haͤu⸗ Weise, vermoͤge welcher jener Herr seinen Einfluß auf die Men set, ganz und gar abgebrannt. t

Oe ster rei ch.

,, ,

, , , ,, ,,, ; Se. Durchlaucht der Haus- Hof- und

die Luft geprengt werden koͤnnte. Die Min ister herr sich 6 e. von . hat J uͤber

in einem Sinne mit Herrn O Connell verschworen, in der das in Triest errichtete „HOesterreichtsche Lloyd angenommen.

sicht namlich, Irlands Zustand zu verbessern, insofern der Letzt Der leitende Ausschuß der Gesellschaft der Musikfreunde

dabei keine individuelle oder ehrgeizige Zwecke vor Augen halt, des Oesterreichischen Kaiserstaates hat eine Bekanntmachung er— lassen in Bezug auf ein im naͤchsten Monate hier zu veranstal⸗

Nachrichten aus Lima vom 28. Mai zufolge, ging General Gamarra mit dem Plane um, die drei nördlichen R tendes großes Musikfest, wie es seit 18 Jahren in Wien nicht stattgefünden. Es heißt darin:

partements von Peru zu einer abgesonderten Republik, un Cuzco als deren Hauptstadt zu erklaͤren; um dies zu verhindern „Seit den, allen Verebrern der Tonkunst unvergeßlichen Jah= ren issz, 1813, 1815 und isi6, wo, durch die Allerhöͤchste Gnade

war der Präsident Orbegoso mit einem Corps zu Lande abma . n

schirt, und General Miller hatte sich mit einer ' anderen Abth; Sr. Majestaͤt, in dem herrlichen Gebäude der K. K Nithahn, durch

lung auf einer Brigg eingeschifft, um in Chala zu landen un 9 e uf, . . ö

von da aus, waͤhrend er unterweges noch e fanden, wie sie bis dahin, außer London, nie geh 2 149 h i. ) Mannschaften an welche die in Britan ens Hauvytstadt gefeierten an Zahl der Aus⸗

e equi ire 1 n . ) ben wollte, gegen Arequipa zu operiren. benden noch uͤbertrafen, und worin Handels Riesengeist in seinen Mie e,,

unsterblichen Werken: „Alexander-Fest“, der „Messigs“ und Sam- son“, so wie des Abbé Maximilian Stadler mit Haydn und Mozart Aus dem Haag, 13. Okt. Am Montag den 2hsten? , ! in cer, Yratorium „Die Befreiung von Je werden die Sitzungen der Generalstaaten wieder ihren Anfam nehmen. . .

rusalem“, ehrenvolle Anerkennung fanden, haben viele Staͤdte Ile rfh lin deb und der Schweiz jenem großartigen Vorbilde nach-

Bruͤssel, 9. Oktober. Im Mercure liest man uͤber o zu Paris mit den Belgischen Kommissaren angeknuͤpften kom

(von O' Connell werigstens nicht bekämpfte) Armen⸗Bill aufn Dazu kommt noch ein besonderer Vorfall, durch welchen 9 nell mit einem Irlaͤndischen Blatte, dem Observer, in) gen Streit gerathen ist. Die Sache wird so erzaͤhlt: O Con wollte bei der Parlamentswahl in Clare einen Verwan Maurice O'Connell, gewaͤhlt sehen und wuͤnschte deswegen,) Mitbewerber, O' Gorman Mahon, aus dem Wege zu rau um dies zu bewerkstelligen, soll er Letztern als Weißfuͤßler du eirt haben, um ihn arretiren zu lassen. Der Anschlag seyn entdeckt worden.

Der Globe meldet: „Wir haben heute Nachricht Capitain Back aus Montreal vom 6. September erhi Herr Duncan Finlayson, ein Mitglied der Hudsonsbai“) pagnie, kam am 6. September zu Lachine in einem aus Ba rinde verfertigten Kanoe an. Er verließ Fort Vancouver Columbia -Flusse auf der Nordwestkuͤste Amerika's am 20. ging zu Lande nach der Faktorei York, von wo er am 243 abreiste. Außer den gewohnlichen Depeschen hat er Brief Capitain Back fuͤr das Kolonial-⸗Amt mitgebracht. Die 8 sind von Fort Reliance, am 9st Ende des großen Sklaven und reichen bis zum 4. Mai. Der Capitain war im Ba abzureisen, um die weiteren Zwecke der Expedition zu verf⸗ Die Nachricht von der gluͤcklichen Ruͤckkehr des Capitain und seiner Partei erhielt er am 25. April. 1

Dem Vernehmen nach, sind die richterlichen Ernennun welche durch den Tod des Irlandischen Richters, Herrn I noͤthig geworden, bereits getroffen. Herr Crampton, der ral⸗Anwalt, soll an die Stelle des Verstorbenen treten, dure geant O'Loghlen anstatt des Letzteren General-Anwalt nan und Herr Greene den erledigten Sergeanten-Posten erhah Der neuernannte General-Anwalt, Herr O'Loghlen, ist ein tholik. Der Globe sagt von ihm: „Er ist einer der un zeichnetsten Irlaͤndischen Rechts-Gelehrten, hat eine sehr q dehnte Praxis und besitzt als Privatmann die trefflichsten E schaften. Er hat niemals an politischen Umtrieben Theil gin men, hegt aber die liberalsten Gesinnungen. Mit Freuden hen wir aus den Irlaͤndischen Zeitungen, daß seine Ernennung! meinen Beifall findet; sie werd uͤbrigens in der Geschicht! Irlaͤndischen Barre Epoche machen, denn Sergeant O Lon ist der erste Katholik, der zu dem Range eines richterlichen gebers der Krone befoͤrdert worden; hoffentlich werden wit als Repraͤsentanten der Grafschaft Clare, in der er geboren im Parlament sehen.“ Ueber Herrn Greene aͤußert sich dassch Blatt folgendermaßen: „Der neue Sergeant ist ein Mn von hohem Ansehen und großer Geschaͤftsthaͤtigkeit; er hat i

geahmt' unde nach dem vollen Maß ihrer Kräfte, große Musikfeste zegeben, bel welchen Saͤnger und Instrumentalisten einen Verein von z09 bis So0 Perfonen bildeten. Nach einer Pause von achtzehn

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Jahren duͤrfte es der Residenzstadt der Oesterreichischen Monarchie, worin die Tonkunst von jeher einen ihrer schoͤnsten Wohnsitze auf⸗ geschlagen hatte, wohlanstaͤndig seyn, ihre, an Fuͤlle und Aus— dehnung aller anderen Städte Europa's uͤberragenden musika— lischen Mittel in voller Kraft wieder einmal zu entwickeln, und so die im Auslande immer mehr uͤberhand nehmende Mei⸗ nung, als habe sie sich in der Musik von dem Gediegenen und Klafsischen zum Frivolen und Vergaͤnglichen gewendet, durch die That siegreich zu widerlegen. Die Gefellschaft der Musikfreunde des Oesterreichischen Kaiserstaates hat daher beschlossen, ein großes Musikfest, den oben erwaͤhnten aͤhnlich, zu veranstalten, und Se. Majestät haben, auf allerunterthaͤnigste Bitte, die K. K. Reitbahn abermals hierzu allergnaͤdigst zu bewilligen geruht. Das Fest selbst ist zur Feier des Namensfestes Allerhoͤchstihrer Majestät unserer al— lergnaͤdigsten Kaiserin gewidmet, und hierzu der 6. November d. J., zur Wiederholung aber der gte desselben Monats bestimmt. Der Gegenstand der Äuffuͤhrung wird das hier noch nie gehdrte Orato⸗ rlum „Belsazer“ von G. F. Haͤndel seyn, durch Herrn von Mosel in der Weise wie „Samson“, „Jephta“ und „Salomon“ bearbei⸗ tet, deren Genuß in ihrer jetzigen, unserer Zeit näher gebrachten Gestalt man demselben zu verdanken hat. Da es nicht nur wuͤn⸗ schenswerth, sondern fuͤr die Ehre Wiens unumgaͤnglich erforderlich ist, dieses an tiefem Gefuͤhl und grandiosen Effekten so reiche Werk durch eine möglichst große Zahl von Mitwirkenden auszufuͤhren, werden hiermit saͤmmtliche hier anwesende Kuͤnstler und Kunst⸗ freunde, sowohl Damen als Herren, dazu eingeladen und ersucht, ihre schriftlichen Erklaͤrungen, unter Beisetzung ihres Namens, Cha— rakters und Wohnorts und Bezeichnung des gewaͤhlten Instrumen⸗ tal- oder Gesangpartes, abzugeben ꝛc“

Innsbruck, 6. Okt. Se. Majestaͤt der Kaiser haben die Dank-Adresse der Tyroler Staͤnde fuͤr das dem Lande geschenkte Marmorbild des Andreas von Hofer, mit besonderem Wohlge— fallen aufgenommen, und zu erkennen gegeben, „daß es Hoͤchst— demselben ein Beduͤrfniß war, das Land mit einem Denkmale zu beschenken, in welchem sich zugleich die bewahrte Liebe und Treue der Tyroler versinnlicht.“

Spanien.

In einem von der Times mitgetheilten Schreiben aus Madrid vom 30. September heißt es in Bezug auf die (schon erwahnte) Verwerfung des von der Miner ! vorgeschlagenen dritten Artikels unter anderem: „Das Resultat der Abstimmung erregte großes Erstaunen in der Kammer. Es ist indeß gewiß, daß mehrere Mitglieder darauf vorbereitet waren. In der That hatte der Graf de las Navas, den man als den Fuͤhrer der ul— tra⸗liberalen Partei betrachten kann, einen voͤllig ausgearbeiteten Antrag bei sich, zur Substituirung fuͤr das abgesonderte Votum von Florez Estrada und Monte Virgen. Die Mitglieder der Kommission, welche die urspruͤngliche Minoritaͤt bildeten, sind geneigt, ihre gegenwartige Niederlage theilweise dem Umstande zuzuschreiben, daß der Finanz⸗Minister so plotzlich seinen urspruͤng⸗ lichen Artikel aufgegeben habe, um die in ihrem abgesonderten Berichte empfohlene ausgedehntere Maßregel der Gerechtigkeit anzunehmen; mehr jedoch noch dem Umstande, daß sie durch ein Mitglied der urspruͤnglichen Majoritaͤt, das zu ihrem großen Nachtheil auf ihre Seite getreten, behindert worden seyen. vier Mitglieder der fruͤheren Minoritaͤt sind ihren Grundsaͤtzen treu geblieben, und jetzt, da sie eine Niederlage erlitten haben, nenne ich ihre Namen, um sie dadurch zu ehren, wie sie es ver⸗ dienen; es sind: Aguirre Solarte, Fontagud Gargollo, Crespo de Tejada und der Marquis von Someruelos. Dasselbe ist auf der anderen Seite mit Alvaro Florez Estrada und dem Marquis von Monte Virgen der Fall. Zwei Mitglieder, Torrens y Mi— ralda und der Graf von Huts, sind der Fahne der alten Masjoritaͤt untreu geworden, und Don Rufino Garcia Carasco hat nicht nur seine Freunde verlassen, sondern ist auf die feindliche Seite übergetreten.“

Der Morning Herald enthalt eine Nachricht aus Bayonne vom 2. Oktober, wonach Don Carlos am 4. Nov., als seinem Geburtstage, folgendes Amnestie⸗Dekret bekannt ma—⸗ chen wuͤrde: „Begierig, den heutigen Tag durch eine großmuͤ— thige Handlung zu verewigen und allen Spaniern ein Mittel der Versoͤhnung und des Friedens zu verschaffen, habe ich be— schlossen, nachstehendes Dekret zu erlassen: Artikel. 1. Ich verleihe eine allgemeine Amnestie fuͤr alle politische Handlungen und Meinungen bis auf den heutigen Tag, und kein Spanier soll fur solche Handlungen und Meinungen oder fuͤr irgend ein Verbrechen dieser Art, das vor dem genannten Tage begangen worden, verfolgt werden, dies ist mein Koͤniglicher Wille. Art. 2. Die einzigen Personen, auf welche sich die Amnestie nicht er— streckt, sind die Minister, welche bei dem Tode meines erhabe— nen Bruders (dem Gott gnaͤdig seyn moͤge) einen schaͤndlichen Ge— brauch von ihrer Gewalt machten, indem sie an der Usurpation meines Koͤnigl. und legitimen Rechts Theil nahmen und dieselbe sanctionirten. Art. 3. Die Mitglieder der falschen Cortes, welche meine Aus— schließung oder die meiner erhabenen Familie von dem Spani— schen Thron beschlossen haben oder noch beschließen werden, sol— len auf ewig aus diesem Reiche verbannt seyn und ihre Besiz— zungen, Titel und Einkuͤnfte auf ihre unmittelbaren Nachfolger übergehen. Das zeitliche Eigenthum der Geistlichen, welche sich derselben Verbrechen schuldig gemacht haben, soll sequestrirt wer— den, und sie sind mit ihrer Person und ihrem Vermoͤgen fuͤr den Nach— theil, welchen ihr Betragen der Kirche, dem Staate oder Privat⸗Perso⸗ nen zugefuͤgt hat, verantwortlich. Art. 4. Kraft Meines Koͤniglichen Wunsches sollen die Militair-und Civil-Beamten jedes Ranges, welche sich, von dem heutigen Tage ab innerhalb zwei Monate, Meiner Koͤniglichen Autorität unterwerfen, oder auf eine oder die andere Weise, je nach ihrer Stellung, ihre Anhaͤnglichkeit an meine unveräußerlichen Rechte zeigen, ihren Rang und Stand, welchen sie jetzt innehaben, beibehalten und uͤberdies fuͤr die Dienste, welche sie geleistet haben moͤgen, belohnt werden.

Am 4. November. o el Rey.“

Die Artikel dieses Dekrets wurden in einer Versammlung der Juntas von Navarra und Biscaya diskutirt, und von Zumala— carreguy, der zu diesem Zwecke von Don Carlos eingeladen war, gebilligt. Das Dokument ist auch von dem Kriegs-Min ter, Grafen von Villemur, unterzeichnet. Der Gedanke der Amne— stie wurde zuerst von dem Herzog von Wellington und der Tory— Partei in England, dem Bischof von Leon und der Prinzessin von Beira, welche deshalb an Don Carlos schrieb, mitgetheilt.

Englische Blätter melden Folgendes aus Bayonne vom 4. Okt.: „Gestern kam der Englische Artillerie Oberst Wylde von Paris hier an. Er hat von der Englischen Regierung den— selben Auftrag, wie vor kurzem der Oberst Caradoc, namlich den Spanischen Ober-Befehlshaber zu begleiten und seiner Regie— rung uͤber die Bewegungen der Armee und den Fortgang des Krieges zu berichten. Der Oberst Wylde ist derjenige Offizier, unter dessen Schutz sich Don Carlos in Portugal stellte und der ihn gluͤcklich an Bord eines Englischen Kriegs-Schiffes brachte, wofuͤr ihm der Prinz ein sehr schoͤnes Pferd schenkte. Der Oberst ist schon in Cambo bei Mina gewesen, den er im Bett

und anscheinend schwach und leidend antraf, der jedoch die Hoff—

Die

nung aussprach, in kurzem das ihm anvertraute Kommando uͤberneh⸗ men zu koͤnnen. Sollte dies bald geschehen, so wird der Oberst Wylde ihn begleiten, im entgegengesetzten Falle sich jedoch in das Haupt— quartier Rodil's, den er aus Portugal kennt, begeben. Er hat einen sehr jungen Artillerie⸗Offizier, als Secretair, hei sich, und Beide wollen keine Uniform, sondern ganz einfache Kleider tra— gen und sich auf das bloße Beobachten beschraͤnken. Vor ei— nigen Tagen erhielt die Sesßora Zumalacarreguy Befehl, sich unverzuͤglich nach Blois, in das Innere Frankreichs, zu begeben; da indeß waͤhrend einiger Tage fuͤr sie und ihre Kinder kein Platz in den Diligencen war, so ist sie erst gestern Morgen ab⸗— gereist.“

,

Wenige Tage vor dem Tode Dom Pedro's (am 20. Sep— tember) hat die junge Koͤnigin ihrem Vater noch das Großkreuz des Thurm- und Schwerdt-Ordens verliehen. Das Schreiben, womit sie diesen Orden begleitete, lautete folgendermaßen: „Groß— maͤchtigster Fuͤrst und Herr, Dom Pedro d Alcantara, Herzog von Braganza, mein sehr geliebter, geachteter und geschaͤtzter Vater! Ich, Donna Maria, durch die Gnade Gottes Königin von Por— tugal, Algarbien und seiner Gebiete, gruͤße Ew. Kaiserl. Majestät als Einen, den ich uͤber Alles liebe und ehre. Da ich Ew. Kaiserl. Majestaͤt einen offentlichen Beweis zu geben wuͤnsche von der innigen Liebe, Achtung und Dankbarkeit, die ich, sowohl als eine geliebte Tochter als auch als Koͤnigin von Portägal, fuͤr die erhabene Person Ew. Kaiserlichen Majestaäͤt fühle, Dessen ausgezeichneter Tapferkeit und glaͤnzendem Helden— muth ich die Wiederherstellung meines usurpirten Thrones verdanke, und der, um ein so glorreiches Unternehmen aus— fuͤhren und der Portugiesischen Nation ihre Institutionen und Freiheiten wiedergeben zu koͤnnen, nicht anstand, sein Leben aus— zusetzen und seine theure Gesundheit in Gefahr zu bringen und da ich daher gern mich dieser doppelten Schuld der Dank— barkeit gegen Ew. Kaiserl. Majestaäͤt entledigen mochte: so biete ich Ihnen die Decoration des Großkreuzes des alten und sehr edlen Thurm- und Schwerdt-Ordens der Tapferkeit, der Loyali— taͤt und des Verdienstes dar, und bitte Ew. Kaiserl. Masestaͤt, dies als ein Opfer meiner kindlichen Liebe anzunehmen. Sroß— maͤchtigster Fuͤrst und Herr, Dom Pedro d' Alcantara, Herzog von Braganza, mein sehr geliebter, geachteter und geschaͤtzter Vater, moͤge der Allmaͤchtige die Person Ew. Kaiserl. Majestaͤt unter seine heilige Obhut nehmen. Gegeben im Palaste von Queluz, am 20. September 1834 von Ew. Kaiserl. Majestaͤt aufrichtig ergebenen und dankbaren Tochter.

(Unterz. Die Koͤnigin.“

8 n gn d.

Berlin, 15. Okt. Man schreibt aus Koblenz unterm

10ten d. M.: „In unserer ganzen Umgegend ist man mit der Weinlese beschaͤftigt. Die reichliche Menge und die Lieblichkeit des gewonnenen Getraͤnkes ruͤhmen, hieße nur, das schon vielfach und allerwärts Ausgesprochene wiederholen. An der Mosel wird die Lese erst in der Mitte d. M. beginnen; bei einem gewoͤhn⸗ lichen Herbste darf man den Ertrag an Moselwein, von der Ko— blenzer bis zur Konzer Bruͤcke, auf 106,00 Fuder annehmen. Setzen wir das Fuder durchschnittlich auf 100 Rthlr., so giebt dies einen Werth von 10 Mill. Rthlr.; hiernach kann man die außerordentliche Vermehrung am Kapital des Staats-Vermoͤgens berechnen, welche in einem guten Weinjahre am Rhein und des— sen Nebenfluͤssen (hauptsaͤchlich Neckar, Main, Nahe, Mosel, Ahr sind zu nennen) erwaͤchst. Freilich wird ein gutes Jahr mit fuͤnf mittelmäßigen oder gar Mißjahren erkauft; und gar oft schon ist alle saure Arbeit des armen Winzers umsonst ge— wesen. Seit dem Jahre 1800 war die Mosel nicht so niedrig als in diesem Jahre. An der Eisbreche zu Trier ist ein Stein zum Vorschein gekommen, der die Aufschriften 1749 und 18900 traͤgt, also in 34 Jahren nicht uͤber's Wasser hervorragte. Trotz dem geht die Schifffahrt ihren geregelten Gang, sowohl auf der Mosel wie auf dem Rhein. Nur konnen die Schiffe kaum halbe Ladung einnehmen. Auf dem Ober⸗-Rhein ist die Dampfscheff— fahrt eingestellt. Zwischen Koͤln und Mainz gehen sie ganz re— gelmäßig; indessen muß zwischen Caub und Mainz der Dienst durch ein flacher gehendes Dampfschiff verrichtet werden. Der Andrang von Reisenden, sowohl auf dem Rhein, als der Mo— sel, ist noch immer sehr groß.“ In den 3 Haͤfen des Regierungs-Bezirks Köslin lang— ten im verflossenen Monat 37 Schiffe und 40 Boͤte on; 35 Schiffe und 32 Boͤte verließen dieselben. Auf der Rhede bei Leba ging ein Schiff vor Anker. Aus dem Hafen zu Rugen— waldermüuͤnde wurden 290 Klafter Brennholz und 150 Ctr. Leinwand nach Kopenhagen, fuͤr 4000 Rthlr. Spiritus nach St. Petersburg und fuͤr 10,00 Rihlr. eichenes Krummholz nach Bordeaux exportirt. Die daselbst eingegangenen 13 Schiffe wa— ren saͤmmtlich geballastet und es beschraͤnkte sich die Einfuhr nur auf geringe Quantitaͤten verschiedenartiger Waaren und einhei— mischer Erzeugnisse mittelst der Bootsfahrt. Zu Stolpmuüͤnde wurden nach dem Auslande 2051 Scheffel Hafer und 19 Klaf⸗ ter Brennholz verschifft; die Einfuhr vom Auslande war unbe— deutend. In Kolbergermuͤnde betrug der Werth der vom Auslande eingegangenen und dahin versandten Waaren resp. 20,215 und 785ß Rthlr. und es bestanden beziehungsweise die bedeutendsten Artikel in Stangen-Eisen und Steinkohlen und in 6329 Scheffel Roggen. Der Verkehr mit dem Inlande faßte einen Werth von 53,0665 Rthlrn.

Uum⸗

Ne nr s log.

Das seinem Ende zueilende Jahr 1832, schon bei seinem Beginn als ein fuͤr Berlin verhaͤngnißvolles bezeichnet durch den Hingang Schleiermachers, hoͤrt nicht auf, schmerzliche Opfer zu fordern. Das neueste it Wilhelm Neumann.

Friedrich Wilhelm Neumann, geboren zu Berlin am s. Januar 1781, wasgder Sohn unbemittelter Aelrern, die er fruͤh ver— lor. Eine wohlhshende Kaufmanns-Familie nahm ihn aus Mitleid auf, wofuͤr er denn bis zum reifern Juͤnglings-Alter, theils durch Unterstuͤtzung des Prinzipals in Handelsgeschaͤften, theils darch Mit— wirkung bei der Erzie! der Kinder, sich nuͤtzlich zu erwetsen suchte, seine Mußestun t Studien, insonderheit philologischen,

ausfůllend . Im Jahre 1802 trat Angust Wilhelm Schlegel in Berlin vf—

die Voörle⸗

,, auf, indem er vor einem gewahlten Publikum welche

ungen uͤber Literatur, Kunst und Geist des Zeitalters spaͤfer in seines Bruders Friedrich Zeitschrift „Europ ßeren Kreise zuganglich gemacht wurden. Hatten zue und die Horen, demnaͤchst das Athenaͤum, die Tieck— chen Musen-Almanache, der Schlegelsche Shakespeare, die Proben ei—

ner wuͤrdigeren Behandlung des Dante von dem naͤmlichen Uebersetzer, und dergleichen mehr, eine Richtung der Gemuü—

ther auf das Hoͤchste in der Poesie vorbereitet und alle tieferen Gej—

ster dem neuen Lichte zugewandt, so gab die naͤhere Entwickelung