1834 / 288 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

and Begruͤndung der in dem Athenaͤum nur fragmentarisch ausge— sprochenen Ansichten in den erwahnten Schlegelschen Vorlesungen jenen einen festen Boden. Es bildete sich eine Partei fuͤr die ange—⸗ regten Ideen, die man, nach heutigem Sprach-Gebrauch, die der Bewegung, so wie diejenigen, welche sich dazu halten, die Maͤnner des Fortschritis nennen wuͤrde. Damals wbezeichnete man die letzteren mit dem Namen „die neue Schule.“ Daß diese hauptsächlich aus jungen Mannern bestand, lag in der Natur der Sache. Auch unser Neumann gehbrte der neuen Schule an, und versuchte sich, von dem allgemeinen Enthusiasmns ergriffen, mit Gluͤck in mannigfaltigen, poetischen und prosagischen Arbeiten. So z. B faͤllt seine Uebersetzung von „Macchiavell's Florentinischen Ge⸗ schichten“ welche erst i809 in zwei Baͤnden erschien, und durch ei⸗ nen eigenthuͤmlichen Unfall, den Bankerott des Verlegers, aus dem Buchhandel verschwand, aber in einem prachtvollen Wiener Nach

druck noch fortlebt, in diese Zeit.

Erst einige Jahre spaͤter, 1865, trat Neumann aus seinen bis— herigen Verhältnissen und ging nach Halle, um sich, ohne ein be⸗ stimmtes Lebensziel, eine akademische Bildung in der ublichen Form zu verschaffen. J

Das unglückliche Jahr 1806 zerstoͤrte seinen Plan. Er wandte sich nach Berlin zurück und ergab sich hier, wie n Hamburg, wo er sich eine Zeitlang aufhielt, den verschiedenartigsten Beschaͤftigun⸗ gen, um sein Leben zu fristen. Bald finden wir ihn als Erzieher in einer sehr vornehmen, der höͤchsten Achtung genicßenden Familie, wozu ihn sein feines Benehmen vollstaͤndig befähigte, bald als Ueber— setzer, als Redacteur von Zeitblättern, zu Anfange des Jahres 1213 aber als Gehuülfe in der Buchhandlung, die sein Freund Hitz ig damals hier fuͤhrte. Als der allgemeine Aufruf, fuͤr die große Sache des Vaterlandes zu wirken, erschien, erkannte der bisher durch kein festes Band an das bürgerliche Leben Geknuͤpfte, jene Ansprache als auch an sich gerichtet, und, durch Koͤrper-Beschaffenheit verhindert, sich dem aktiven Militair⸗-Dienste zu widmen, schloß er, der Mann der ausgesuchtesten Bildung, sich in der untergeordneten Eigenschaft eines Egpedienten beim Feld⸗Kriegs⸗Kommissariat dem Heere an. Bald lernte man ihn aber auch in dem neuen ihm bisher durchaus fremd sewesenen Wirkungskretfe schaͤten und beförderte ihn zum Vice—⸗ Kriegs-Kommissarins, welchem naͤchst er im Jahre 1821 provisorisch und mittelst Bestallung vom 3. April 1822 definitiv zum Intendan⸗ tur ⸗Rath bei der Intendantur des dritten Armee —⸗-Corpz, die in Berlin ihren Sitz hat, ernannt wurde., Hier stand er, bis zu seinem Ende, der Abtheilung fuͤr das Kassen⸗- und Rechnungs⸗ wesen vor. Neben seinen vielen Dienst-Geschaͤften mußte Neu= mann, der sich im J. 1816 mit einer Tochter des zu seiner Zeit nicht unruͤhmlich bekannten Dichters Johann Jakob Mnioch verheirathet und eine zahlreiche Familie zu ernaͤhren hatte, aber noch Zeit genug

zu. gewinnen, um durch schriftstellerische Arbeiten seine zur Fuͤhrung eines nicht zureichende Einnah—

. Hausstandes me vermehren. Dieser Nothwendigkeit verdanken zwei geach— tete kritische Institute; die „Jahrbuͤcher fuͤr wissenschaftliche Kritik“ und die „Blatter fur literarische Unterhaltung“, eine Fuͤlle der schaͤtzbarsten Beitrage gus Neumanns Feder; aber auch die traurige Folge blieb nicht aus, daß er, durch die unerhoͤrte An—⸗ strengung, besonders durch Nachtwachen, seinen ohnehin nur schwa— chen Körper zerstbrte und dadurch seinen beklagenswerthen fruͤhzeitigen Tod herbeifuͤhrte. Dieser ereilte ihn am 9. Oktober fruͤh um 9O Uhr zu Brandenburg, wo er, ruͤckkehrend von einer Dienstreise nach Mag— deburg, schon krank angekommen, von wohlwollenden Freunden, die ihn, den von den Seinigen Entfernten, auch die Augen zugedruͤckt haben, liebevoll in ihr Haus aufgenommen ward.

Was Neumann als Geschaftsmann war, ist schon oben ange— deutet; als Mensch gehörte er zu den wohlthuendsten Erscheinungen. Wenig mittheilend in großeren Kreisen, aber geistreich, voll heitern, nie verletzenden Witzes, in Muster von Bescheidenheit und, bei al⸗ ler Schaͤrfe des Urtheils Vermdͤgens, von ruͤhrender Milde, wenn es auf ein Urtheil über Persönlichkeiten ankam, gab er, unter ver= trauten Freunden, das Bild eines wahrhaft liebenswürdigen Man⸗ nes, so wie unter seinen fuͤnf Kindern das des zärtlichsten Vaters. Den Stempel seines Charakters tragen auch die literarischen Haupt⸗ Arbetten seiner letzten Jahre, seine Kritiken, über welche ein ausge⸗ zeichneter Schriftsteller, selbst ein Meister in der Kritik (Varnhagen von Ense), sein Jugendfreund, noch vor kurzem sich treffend dahin ausgesprochen hat: „Neumanns Scharfsinn und Takt in Erfas⸗ sung des Individuellen sind fuͤr den Werth seiner kritischen Leistun⸗ gen, die uͤberall verdiente Anerkennung gefunden haben, immer mehr und mehr bedeutend geworden. Durch Besonnenheit, verstandige Sinsicht, klare, gebildete Sprache, treffendes Urtheil und schickliche Freimuthigkeit reihen sich seine Recensionen den besten Kritiken un, serer Literatur an. Man fuͤhlt es gleich beim Lesen derselben, daß ihm bei Beurtheilung des Einzelnen stets die Beziehung auf ein größeres Ganzes des litcrarischen Bildungs⸗-Zustandes gegenwaͤrtig ist und daß auch wieder dieses letztere ihm mit einem höheren gei⸗ stigen Gesammtleben zusammenhaͤngt.“

1166 deteorologische Beobachtung.

Niederl. wirk! Schuld 52. Kanz-Bill. 23. MS 3 Amort. 91. 99. Hreuss. Präm.- Scheine 1053. 33 283.

Span. 53 M 33 —. Belg. 28. Gesterr. 102.

Conn. Holl. 23 523. 53 983. Fort. Columh. 314. Mex. Al. Griech.

53 Met. 90, I von. 1832 350

Donnerstag, 16. Okt.

in 3 Abth., von Meynert. Hoguet.

2 actes.

Mansfeldt.

1 Aufzug, von Baͤuerle. Freitag, 17. Okt.

als vierte Gastrolle.)

Paris, 9. Okt.

Cloud eingetroffen.

festigen. Cordova hat sich uͤber

wandt.

Neumanns mannigfaltige Schriften finden sich in Hitzigs ge— lehrtem Berlin verzeichnet. 3 sich 9 . 9

S2.

35.

1834. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger

14. Oktober! 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. . j ö. . .

Luftdruck. 337, Par. 337, 8 Par. 3536,71 Par. Quellwärme 9, s 2 R. Luftwaͤrne 5,8 R. 11,7 R. 11,“ 0 R.. Thaupunkt A, 3 o R. tz,“ R. 8, 8 o R. Flußwärme 10,5 9 R. Dunstsaͤttg. 89 pCt. A9 pCt. 81 vCt. Bodenwarme 10, 8 9 R. Wetter heiter. heiter. heiter. . , . SW. SW. SW Ausdünst. 0, 67 Rh. Wolkenzug! SW. Hꝛiederschleg 0.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 109. Oktober. 58 do. 994. e z n.

do. A3 Anl. 983.

Ausg. Schuld —. Russ. 985. Oesterr. Span. 5.3 A5.

Antwerpen, 9. Oktoher. Guehhard 25. Zinsl. 12. Neap. 883.

London. 10. Oktober. 3 pr. compt. 90z. Belg. 10914. Cortes. 574. Engl. Russ. 1065.

Cortes 14

33 30 249. Bras. 763.

Wiesn, 10 Oktober. Bank-Actien 1250]. Nens Anleihe v.

Königliche Schauspiele.

Im Schauspielhause: male: Die Braut aus der Residenz, Lustspiel in 2 Abth. Hier⸗ auf: Der Nasenstuͤber, Possenspiel in 3 Abth., von E. Raupach.

Freitag, 17. Okt. Im Opernhause: Zum erstenmale wieder holt: Drakäna, die Schlangen Koͤnigin, Zauber-Oper mit Tanz Musik von Wolfram. Ballet von

Zum ersten

Im Schauspielhause: La seconde représentation de: Sal-

1 51 2 voisy, ou: Iamæur de ia reine, drama nouveau en 2 actes, par Serihe. 2) Les srères jumeaux, vaudeville éomique en

Sonnabend, 18. Okt. Im Schauspielhause: Zum . male: Karl Ii. historisches Schauspiel in 5 zich .

——

Königstädtisches Theater.

Donnerstag, 16. Okt. Der Freund in der Noth, Posse in Hierauf: Auf Begehren: Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten, Posse in 5 Akten, von L. Angely. t. Auf Begehren. Der Kreuzritter in Aegypten, große heroische Oper in 4 Akten. Meyerbeer. (Herr Marschall, vom Theater zu Lemberg: Adrian,

Musik von J.

Neueste Nachrichten.

. Der Koͤnig und die gesammte Koͤnigl. Familie sind gestern Abend um 19 Uhr aus Fontainebleau, das sie um q Uhr Nachmittags verlassen hatten, wieder in Saint—

Der Moniteur enthalt folgende Mittheilungen aus dem nördlichen Spanien: „Der General Armildez hat das interimi— stische Kommando uͤber die Truppen in Navarra, und der Ge— neral Caratala, Gouverneur von Taragona, soll die Truppen in den Baskischen Provinzen befehligen.

Espeleta laͤßt Isaba be—

an-Estevan nach Leysa hinge—

Sagastibelja befindet sich noch immer in Aranaz.“ Das Journal du Commerce macht hierzu folgende Be— merkungen: „Wie geht es zu, daß der General Caratala, Gou—

verneur von Tarragona (also in Catalonien), das Kommando; den Baskischen Provinzen uͤbernimmt, waͤhrend ganz neuer ein Dekret der Koͤnigin solches dem General Osma übertrage hatte? Man sagt uns ferner, daß der General Espeleta, 6. neral-Capitain von Aragonien, Isaba befestigen lasse. Soli in dieser Provinz ebenfalls VorsichtsMaßregeln gegen das Un sichgreifen der Insurrection nothwendig seyn? Dieses Alles hö, tet Stoff zu allerhand Betrachtungen dar.“ ĩ Aus Bayonne schreibt man unterm 5ten d. M.: „De Gefecht, das am 28. Sept. bei Salinas de Oro stattgesunm . hat, dauerte von Uhr Morgens bis 3 Uhr Nachmittags. D , Corps des Brigadiers Oraa ünd ein Theil der Truppen des renzo waren es, die den Zumalacarreguy, welcher 4 Bataillen und seine ganze Kavallerie beisammen hatte, angriffen. D Gefecht war sehr blutig, und obgleich es uns noch an den nöͤhs ren Details daruber fehlt, so wissen wir doch schon, daß i Christinos 200 Todte und Verwundete auf dem Schlachises gelassen haben. Den Verlust der Karlisten schlaßt man auf u Doppelte an.“ . Am 3ten d. stieß der General Jaureguy, wie der Inn cateur de Bordeaux vom 6ten d. berichtet, in der Umgegnn von Veuzeyn (?) auf die Insurgenten. Nach einem klein

Gebirgen gegen Lazana zuruck, wo sie in einer sehr starken . sition vier Bataillone aufstellten. Jaureguy hielt es nicht si angemessen, sie hier anzugreifen, und begab sich, ohne weh beunruhigt zu werden, nach Villafranca. Der Verlust in Insurgenten ist unbekannt. ist noch in Canh

. Mina Seine Gemahlin, die in dem Dorfe Ydocin, vier Meln von Pampelona wohnte, hat sich unter einer starken Eskorte nch dieser Stadt begeben. Die Ernennung Minas zum Befehltsa ber der Armee von Navarra hat in Saragossa den lebhaftesn Enthusiasmus erregt. Die Stadt-Miliz ergriff freiwillig R Waffen und durchzog die Stadt, unter dem Rufe: „Es lch die Koöͤnigin! Es lebe Mina!“

Der Vapor von Barcelona vom 30. Sept. zeigt die Ni derlage und Zerstreuung mehrerer Kar listen⸗Lorps in der Gegen von Tolosa und in den Thaͤlern der Catalonischen Pyrenäen m ( Die Staͤdte, und selbst viele Dorfer sollen Freiwillige bewafm haben, um die Linien-Truppen bei der Verfolgung der Insun genten zu unterstuͤtzen. Der General-Capitain Llauder durchzis in diesem Augenblicke die noͤrdlichen Distrikte der Provinz, m er die Milizen organisirt und besichtigt.

. Die von einem Herrn Cailleux fuͤr die Inhaber der Sn nischen Fonds abgefaßte Protestation und die Bitischrift zu Gin sten des Guebhardischen Anlehens erhalten auf der Boͤrse sot wahrend zahlreiche Unterschriften. (

Ein Privat-Schreiben aus Madrid vom 530sten verschn daß die Proceres-Kammer entschlossen zu seyn scheine, das Vr 1 tum der zweiten Kammer sowohl in Bezug auf die Annullirum . des Guebhardschen Anlehns als auf die Reduction der uͤbrigen auswaͤrtigen Schuld, zu verwerfen.

Herr Arago ist von seiner Reise nach England hierher zu ruͤckgekehrt.

Das von dem Assisenhofe zu Lyon gegen den Herausgebet des „Précurseur“, Hrn. Roussilla, ergangene Erkenntniß, daß denselben wegen eines auf die April-Unruhen bezuͤglichen Artie kels zu Zmonatlicher Haft und einer Geldbuße von 4000 Fr, condemnirt, ist gestern von dem Cassationshofe bestätigt worden

Heute schloß 5proc. Rente pr. Compt. 105. 90. fin cour. 106. —. 3proc. pr. compt. 78 30. fin cour. 78. 46 proc. Neap. pr. compt. g6. 5. i. cour. 965. 25. 5proc. Span. Rente 447 12. Guebhard 25. ö

Frankfurt a. M, 12. Oktober.

Oesterr. proc. Metall 90 r. aäproc. 91lJ. Bank-⸗Actien 1531. Holl. 5proc,. Oblig. ; g

1 97515. Span. 5proc. 463. 3proc. 2833. G.

1

Redacteur Cotteæl.

Gedruckt bei A W

Hayn.

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Allg

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung.

Alle und jede, welche an den geringfuͤgigen, etwa 25 Thlr. bis 30 Thlr. betragenden e sn; des am 31. Oktober v. J. verstorbenen Friedrich Wilhelm v. Bergelasen Anspruͤche irgend einer Art zu machen haben moͤgten und solche auf Grund eines Erbrechts, im Verfolg eines Schuld⸗-Verhaͤltnisses, oder aus welchem Grunde es sonst sein mag, geltend zu machen gemeint sein sollten, werden hierdurch geladen, solche ihre Anspruͤche in Termino peremtorio den 18. Ok⸗ tober d. J, Morgens 10 uhr, beim Königl. Hof⸗ gericht hierselbst gehörig anzumelden und zu beglau⸗ digen, im widrigen ihnen durch die am 18. Novbr. d. J zu erlassende Praeclusiv⸗Sentenz ein Stillschwei⸗ gen werde auferlegt und mit dem Nachlasse den Ge⸗ setzen gemaͤß des weitern verfahren werden wird.

Datüm Greifswald, den 27. September 1834.

Königl. Preuß. Hofgericht von P-o⸗ mern

und Rügen. 8. Ziemssen.

emein

Mit Beziehung grunde haben, Morgens 10 Uhr,

dieses Jahres zu

werden.

6

Alle diejenigen, welche an den Nachlaß des ver⸗ storbenen Gutsbesitzers Hans August Gottfried von Quistorp, inbesondere an die dazu gehörenden Gier Frenzow und Zarrentin, an die, auf denselben De⸗ sindlichen Inventarien, Saaten und Acerarbeiten,

so wie auch an die zu den Guͤtern gehörigen, an der Peene belegenen Wiesen, Anspruͤche .

354 M

daben oder machen zu können der sind, werden hierdurch geladen, solche in einem der fol⸗ genden Termine, als am 27. October, am 14. und

er d. J., Mergens 19 uhr, vor dem richte speciell anzumelden und zu be⸗ Strafe der Praͤclusion, welche am 16. „Morgens 10 Uhr, erkannt werden

Greifswald, den 2. October 1833.

Preuß. , . von Pommern nnd Rügen.

3iem ssen.

Vs um Königl.

dnigl.

er A

tungen in extensg eingeruͤckten Proclamata werden alle und jede, welche an dem Paͤchter Carl Gustav Kahlow zu Zubzow auf Rügen, und dessen Vermoͤ⸗ gen, uͤber welches Concursus formalis eröffnet worden, Anspruͤche und Forderungen aus irgend einem Rechts⸗ hierdurch aufgefordert, solche am 209. October oder 14. oder 28. November d. J.,

beglaubigen und auch deduciren, widrigenfalls sie damit nicht weiter wer⸗ den gehort, vielmehr durch den am 12. Dezember

vom Concurse werden ausgeschlossen und abgewiesen

Hatum, Greifswald. den 1. Dctober 1833. Königl. Preuß. Hofgericht von PPaeaog(m mern

Subhastations⸗Patent.

Auf den Antrag der Benefieial⸗Erben des verstorbe⸗ nen Gutsbesitzers Eduard von Kapff, ist das Nachlaß gehörige, zu Halbeswig im Kreise Bürgermeisterei Eversberg, belegene Gut, bestehend aus Wohn⸗ und Wirthschafts⸗Gebaͤuden nebst Gaͤrten, Torgen Ackerland, 322 Morgen Holjbestand, Antheil an dem 214 Morgen großen Gämeinde⸗Holze, und 727 Morgen Wiesen, nach Abzug der Lasten taxirt u 14891 Thlr: 47 sgr. 7 pf., zur Subhastation gejo⸗ n, ö. . , ff, , ,, .

; cem ber c., Vormitta Ort und Stelle zu ,, ,. jahlungsfauͤhige Kauflustige unter dem Bemerzen ein⸗ geladen werden, daß das Gut vorerst in zwei Theilen und demnaͤchst im Ganzen zum Verkauf ausgesetzt werden soll. Die Taxe und Verkaufsbedingungen lie, gen in unserer Registratur zur Einsicht offen. Schließ⸗ lich werden alle etwaige unbekannte Real- Praͤtenden⸗ ten aufgefordert, ihre Anspruͤche an das vorbemerkte Gut laͤngstens in dem anstehenden Termine bei Ver⸗ meidung der Praͤelusion anzumelden. Meschebe, den 7. Juni 1834.

J

nzeiger fuͤr .

auf die den Stralsundischen Ze“

hierselbst gehorig anzumelden, zu de prioritate solcherhalb zu

publicirenden Praͤclusiv⸗Abschied,

und Rügen. Ziemssen.

u dessen ee

albeswig anberaumt, zu welchem

—— *

vreuß. Ju st iz / Amt.

die Preu

. .

Der Besitzer des Fideicommiß Ritterguts Trebbichau bei Aken, Herr Hauptmann Carl Ftiedrich Robert bon Erlach, beabsichtigt unter Zustimmung seines Bru— ders, als naͤchsten Fideicommiß-⸗Nachfolgers und seines Vaters, und nach ausgewirkter hoͤchst landes“ und lehnsherrlicher Genehmigung, das Fideicommiß - Grund— stuͤck in eine jaͤhrliche Fideicommiß⸗-Rente bestehend in der Benutzung von einem Fideieommiß-Capitale von 10, 000 Thlr. und dem Erttage daraus durch Verzin⸗ sung mit 4 pt, zu verwandeln, weil die Revenuen nach Abzug der Zinsen fuͤr die hypothekarischen Capi— talien, der Baukosten und sonstigen nothwendigen Aus⸗ , bi , Ueberschuß zu seiner Sustentation liefern, und ferner dazu wahrscheinli gar Nichts abwerfen werden. . Zu diesem Behufe hat derselbe mit dem Herrn Ge— heimen Finanzrath von Albert einen Kauf- und Ue⸗ berlassungs⸗Contraet abgeschlossen, wodurch namentlich das bemerkte Fideieommiß⸗ Capital als Hypothek von dem Kaͤufer übernommen wird. Nach den Bestimmungen des Fideieommiß-⸗Stifters gelangen dessen Verwandte weiblichen Geschlechts nach der Naͤhe des Grades auf Absterben des Manns⸗— Stammes des jetzigen Besitzers resp. dessen Bruders, zur Succession, weßhalb deren Einwilligung in die er⸗ waͤhnte Veraͤnderung erforderlich ist.

Es werden daher die saͤmmtlichen Verwandten weih— lichen Geschlechts dez Fideicommiß⸗Pegruͤnders Herrn Obrist⸗Lieutenants Victor Johann Ludwig von Erlach hiermit geladen, in einem der

w //

d 8. eh tbr, in beck. den 4. Novbr. und . B. 3

anstehenden Termine, von welchen letzterer peremto⸗ sisch ist, auf Herzogl. Regierung allhier in Person oder

ifch

ͤ gehörig legitimirte Bevollmaͤchtigte zu erscheinen, ihre detfallsige Erklaͤrung zu Protocoll zu geben, oder zu gewaͤrtigen, daß sie mittelst eines den 30. ejusdem zu publieirenden Bescheides, zu dessen Anhoͤrüng sie zugleich mit geladen werden, an ihren etwaigen Ein—⸗ wendungen werden praͤeludirt, mit denselben nicht weiter gehort, sondern ihnen ein ewiges Stillschwei⸗ gen auferlegt und angenommen werden wird, daß sse

2

mit der oberwaͤhnten Verwandlung des Fideico mmi gutes in ein Fideicommiß⸗Capital zufrieden sind. Urkundlich unter vorgedrucktem Regierungs⸗-Siegt und gewohnlicher Unterschrift. ;

Coöthen, am 15. Juli 1834.

Herzog! Anhaltl. zut Landes-Regierunng Verordnete Präsident und Räthe

(C. 8.) von Renthe.

Dampfe Pacer fahr zwischen Lubeck und St Petersburg!

Die Abfahrt der beiden privilegirten schoͤnen um großen Dampfschiffe, von Luͤbeck nach I e bh. ist für das Jahr 1834 auf solgende Tage festgesetzt:

ler g nod pya, Capitain J. C. Diets. Donnerstag ben 16. Oktober. k Capitain N. W. Stahl. Donnerstag den 23 Oktober.

Abfahrt von Trabemünde um 2 Uhr Mittags.

Die Preise der Passage sind die naͤmlichen wie in vorigen Jahre. Anmeldungen geschehen im Com tosr der Da mpfschiffahrtsz⸗Gefellschast

Bekanntmachung.

Ein 3 Meilen von Braunschweig in der frucht= harsten und reizendsten Gegend des he n am Elme belegenes Rittergut, welches ein Areal von 200 Morgen begreift und schön bebauet ist, soll aus der Hand verkauft werden. Bedingungen und An⸗ schlag theilt auf portofreie Briefe gegen Vergäütung der Covialien mit der Advokat Braunschweig.

w 0

Scharmuͤtzel zogen sich diese, ein Treffen vermeidend, nach i i

hat, Erasmus Kegel, zum Pfarrer in Hausssmmern er—

Echöͤnberg, nach Magdeburg.

Fustande des Unterrichtes in Frankreich ergeben.

Mitgliede der Akademie der Wissenschaften ernannt worden war, ber sich bis jetzt noch nicht foͤrmlich hatte aufnehmen lassen, hat etzt der Akademie schriftlich angezeigt,

Iharte, heilt hat, ihr auch das Recht,

Zproc. do. 287. Cortes 41. Ausg. Span. Schuh Ferter sich fur

shun duͤrfe. Aber es ist um so mehr zu wuͤnschen, daß man sich nicht bei einer bloßen Sache der Form aufhalte,

sschwebenden Prozesses abwarten wollte, vielleicht noch mehrere Monate im Gefaͤngnisse schmachten nale sagen heute Morgen, daß man im Minister⸗-Rathe uͤber die Umnestie⸗Angelegenheit noch nicht abgestimmt habe. Sie haben uin gewisser Beziehung Recht; aber die Frage ist von den Mit⸗ gliedern des Kabinettes so oft eroͤrtert worden, daß man sie dem Grundsatze nach als entschieden betrachten kann. Es kömmt nur noch darauf an, uber die Art der Begnadigung und uͤber die

worunter die Herren Molé, Siméon und von Broglie, mitunterzeich⸗ net worden ist. Man rechnet mit Bestimmtheit darauf, daß die so allgemeine Kundgebung der oͤffentlichen Meinung, verbunden mit den Rathschlaͤgen der vorzuͤglichsten Mitglieder des Ministeriums und der Kammern, lich machen werden.“

angeordnete Maßregel hat die Folge gehabt, daß das Spiel an der Borse ganzlich gelahmt worden ist; denn die von ihnen auf⸗ gestellten Bedingungen Spanischen Papieren vollkommen gleich. Auch ist heute an der Börse statt der fruͤheren so lebhaften Aufregung die tiefste Stille eingetreten. man sich auch nicht ten, und die Börse befindet sich jetzt wieder auf einem Wege, den sie nie haͤtte verlassen sollen.

hat bedeutende Summen in Papieren auf Paris, durch seinen persoͤnlichen Kredit und griffe verschafft hatte, mitgenommen.

teff des Fi nes gesprochen wird, lautet also: angenheim M ö Finanz Pla gesproch s

doren zu verwerfen.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Amtliche Nachrichten.

roni t des Tages.

Se. Majestaͤt der König haben dem Schulzen Senff zu hrussowborreck, Rent⸗Amts Friedrichsfelde in Ostpreußen; dem er und Schullehrer Puͤschel zu Tetzleben, Regierungs— Stettin, und dem Fourage-Diener Mahler beim hie— das Allgemeine Ehrenzeichen zu er—

hezir 9 Marstall⸗Magazin, hellen geruht.

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung zu Erfurt ist der bisherige evangelische Pfarrer zu Soll—

annt worden.

Abgereist: Se. Erlaucht der Graf Ludwig zu Erbach⸗

Zeitung s⸗Nachrichten. 4

Frankreich.

Paris, 9. Oktober. Herr Gutzot beschaͤstigt sich jetzt it der Ernennung von Inspektoren fuͤr den Elementar-Un— trricht. Diese Inspektoren sollen am 1. Jan. 1835 ihr Amt ntrtten. Jedes Departement wird in der Folge einen Inspek⸗ or haben, der alle Elementar-Schulen seines Departements aährlich wenigstens einmal besuchen, und einen umständlichen Be⸗ icht über dieselben abstatten soll. Aus allen diesen Berichten klammen wird sich dann eine vollstaͤndige Statistik von dem

Herr Thiers, der schon vor laͤnger als einem Jahre zum

daß er bereit sey, in den rten Tagen des Noveinber als neües Mitglied vor ihr zu er—

einen.

( In einem hiesigen Blatte liest man „Verleiht die die der Koͤniglichen Gewalt das Begnadigungs-Recht er—

Amnestieen zu erlassen? Das ist

le Frage, welche von mehreren Journalen eroͤrtert wird,

nd die, wie man sagt, jetzt Gegenstand der Berathungen des

onseils ist. Sie scheint den Augenblick zu verzoͤgern, wo die

alle politische Gefangene öoͤffnen werden. denn jene Frage in einem fuͤr die Gefangenen unguͤn⸗ igen Sinne entschieden wurde, so muͤßte man das Ur⸗

heil des Pairs -Hofes uͤber die bei den April - Unru— en betheiligten Personen abwarten, um dann diejenigen ö begnadigen, welche etwa verurtheilt wuͤrden. Wir wollen uns n keine Polemik uͤber die Frage einlassen, ob der Koͤnig die Ge⸗ angenen in Freiheit setzen koͤnne, bevor sie vor ihren Richtern eschienen sind, oder ob er solches erst nach erlassenem Urtheil

als die Hefangenen, wenn man den Ausgang des vor dem Pairs-Hofe

muͤßten. Einige Jour—

Zeit, wann sie in Anwendung kommen soll, zu entscheiden. Die Herren Decazes und Pasquier haben sehr darauf gedrungen, daß man, entweder durch eine unverzuͤgliche Amnestie oder durch ein den Kammern vorzulegendes Amnestie-⸗Gesetz, der Pairs⸗Kam⸗ mer den Prozeß erspare. Sie haben gemeinschaftlich eine sehr ausfuͤhrliche Denkschrift entworfen, welche von mehreren Pairs,

den Prozeß vor dem Pairs-Hofe unmoͤg—

Der Temps sagt: „Die von den hiesigen Wechsel-⸗Maͤllern

kommen einem Verbote der Zeitkaͤufe in

Da das Spiel fast unmoͤglich geworden ist, so hat die Muͤhe gegeben, Nachrichten zu verbrei—

Ein Wechsel⸗Agent von la Rochelle ist verschwunden und die er sich

durch betruͤgerische Kunst⸗ Der Verlust ist indeß we⸗ niger groß, als er hätte feyn können. Der Faͤlscher hatte sich jut Umwechselung dieser Papiere an zwei ehrenwerthe Banquiers ewendet, welche, indem sie einigen Verdacht in Hinsicht der chtheit derselben schöpften, Maßregeln ergriffen, wonach die Kommittenten jenes unredlichen Agenten eine hoͤchst bedeutende Summe retten duͤrften. Das (gestern erwahnte) Privat⸗Schreiben aus Madrid vom I30sten, worin uͤber die Ansichten der Proceres⸗ Kammer in . „Die

roceres⸗ Kammer scheint entschlossen, das Votum der Prokura⸗

lin, rt gg eh len Gon en

sollen geaͤußert haben, eine bloße Reduction von einem Drittheile

lohne nicht der Muͤhe, vor ganz Europa als Bankerottirer zu

erscheinen. Andererseits mißbilligt man auch die Annullirung der

Guebhardschen Anleihe, indem man anfuͤhrt, daß Ferdinand

VII. dieselbe durch das Dekret anerkannt habe, in welchem er

alle Handlungen der Regentschaft von 1833 guthieß. Endlich

behauptet noch die Finanz-Kommission der Proceres, unter deren

Mitglieder sich die Herren von Parsent, von Ofalia und Parga

besinden, daß die ausgesetzte Schuld von 1831 eben so behandelt

werden muͤsse, wie die ruͤckstaͤndigen Zinsen der Cortes-Bons.

Außerdem will Herr von Ofalia, daß die abzuschlteßende Anleihe,

wie in Frankreich, dem Meistbietenden zugeschlagen werde, und

daß eine voͤllig freie Konkurrenz dabei eintrete.“

Bekanntlich wurde das Opernhaus, vor welchem der Herzog

von Berry von Louvel ermordet ward, niedergerissen, und es hatte sich ein Verein gebildet, der Beiträge sammelte, um an derselben Stelle eine Kapelle zur Suͤhnung des Verbrechens zu erbauen. Der Bau dieser Kapelle war zwar begonnen, aber beim Ausbruch der Juli Revolution noch nicht beendigt. Da nun seit länger als 4 Jahren keine Anstalten gemacht worden sind, den Bau fortzusetzen und das an der Baustelle liegende Material die Passage beengt und erschwert, so wollte Hr. Thiers vor einiger Zeit dieses Material fortschaffen, und den ganzen Platz saͤubern lassen. Dem widersetzte sich aber der Praͤsident der Kommission, Graf Chabrol de Volvic, und gewann in erster Instanz seinen Prozeß gegen den Minister des Innern. Ge⸗ stern wurde diese Angelegenheit in zweiter Instanz vor dem Koͤ— nigl. Gerichtshofe verhandelt, wo Hr Chaix⸗d Est⸗Ange fuͤr den Minister, und Hr. Berryer fuͤr den Grafen Chabrol das Wort fuͤhrte. Das Urtheil wurde auf den folgenden Tag verschoben. Ein gewisser Buchoz-Hilton, der kuͤrzlich von dem hiesigen Assisenhofe wegen beleidigender Anspielungen auf die Person des Koͤnigs freigesprochen worden war, erschien gestern vor dem Zucht⸗ Polizei⸗Gerichte unter der Beschuldigung der Fabrication verbo⸗ tener Waffen. Der Mann nennt sich selbst die morsche Birne, sein Schild heißt zur morschen Birne, und eben diesen Bei⸗ namen giebt er allen feinen Fabrikaten. Vor Gericht war er geladen worden, weil er Stöcke mit angeblich bleiernen Knoͤpfen in der Form einer Birne verfertigt hatte. Zwar erklaͤrte er, daß die Birne nicht von Zink, sondern als eine echt morsche Birne von Pechharz sey, daß er seine Stoͤcke auch nicht verkaufe, sondern sie bloß zur Ausschmuͤckung seines Zimmers verfertige, weil er die morschen Birnen so sehr liebe. Dies half ihm aber nichts; er wurde zu 6monatlicher Haft verurtheilt, weil er Stöcke mit einer Birne fabrizirt hat, die der Prokurator als eine verbotene Waffe betrachtet.

Die Fregatte „lArtemise“ ist am 7. Okt. von Toulon nach der Levante abgesegelt.

Großbritanien und Irland.

London, 10. Okt. Die Hof-Trauer fuͤr den . von Braganza ist nicht (wie gestern gemeldet worden) auf drei, son⸗ dern auf zehn Tage, naͤmlich von gestern, Donnerstag, den gten, bis Sonntag uͤber acht Tage angelegt worden. Nachdem dem Grafen von Durham (wie gestern erwaͤhnt) in der Schottischen Stadt Dundee auf einem eigens dazu er— bauten Geruͤst vor einer ungeheuren Menschenmenge das Buͤr— gerrecht der Stadt uͤbergeben worden war, uͤberreichte ihm ein Baillie (dasselbe, was in England der Alderman ist), Namens Ehristie, der sich als Praͤsidenten der politischen Union von Dun⸗ dee bezeichnete, folgende Adresse, mit deren Inhalt, wie derselbe sagte, unter hundert Einwohnern Dundee's neunzig einverstan⸗

den seyen: .

„Mylord! Die politische Unson von Dundee und uͤberhaupt die Handwerker dieser Stadt freuen sich uͤber diese Gelegenheit, Ew. Herrlich keit ihren Dank bezeigen zu koͤnnen fuͤr das schöͤne, consequente und rast⸗ lose Streben Ew. Herrlichkeit nach einer guten und wohlfeilen Ver⸗ waltung. Heutzutage, wo gewisse Leute, welche dadurch, daß sie vorgaben, die Rechtẽ des Volkes zu vertheidigen, zu Ansehen und Macht gelangt sind, die Grundsaͤtze und Meinungen, zu denen sie sich früher bekannten, vergessen zu haben scheinen, freuen wir uns, zu sehen, daß Ew. Herrlichkeit durch Redlichkeit und Freimuͤthigkeit Ihren hohen Charakter in allen den verschiedenen Stellungen, in welche Geburt und Gluck sie versetzten, rein erhalten haben; jg, als Mitglied des Hauses der Gemeinen und als Pair finden wir in Ihnen noch immer denselben siandhaften, kraͤftigen und unbhesiegba⸗ Ten Vertheidiger der Rechte und des Wohls der Menschheit Fur Ihren Beistand bei der Vorbereitung der Reforin⸗Bill, fuͤr Ihre kraͤftige Ver⸗ theidigung der Grundsaͤtze dieser Bill im Hause der Gemeinen ist ihnen der neue Wahlköͤrper feinen besten Dank schuldig; und obgleich die Be= stimmungen der Akte der Art sind, daß nur sehr Wenige von den arbeitenden Klassen stimmberechtigt erscheinen, so muͤssen doch auch diese, bekannt mit den Interessen, der Macht und den Vorurtheilen, welche Sie zu bekaͤmpfen hatten, obgleich sie gegenwartig noch aus⸗ geschlossen sind, Ihnen fuͤr das Geschenk danken und dasselbe schätzen, als den ersten Schritt zur Erreichung der Rechte, die je⸗ dem Briten so theuer sind, und deren uns eine raͤnkesüͤchtige Ari. stokraͤtie fo lange beraubt hatte. Auf dem Wege der Reform ist noch Vieles zu thun übrig; die Reform-Bill selost muß noch ver⸗ beffert werden. Die Ströme der Kenntnisse sind noch auf schmaͤh⸗ liche Weife gehemmt. Wir sind noch gedruͤckt von allerlei Mono⸗ polen; das Monopol der Korngesetze insbesondere lastet noch hart auf den Rechten des Gewerbfleißes; die wohlthaͤtige Verbreitung der Gaben einer gütigen Vorsehung wird dadurch behindert, Die Municipalitaͤts Gesetze sind gleichfalls ganz besonders druckend; denn durch sie ist den arbeitenden Klassen fast jeder Weg abgeschnit— ten, in der Welt höher zu steigen. Unserz Besteuerung ist enorm und zum großen Theil uͤnnbthig. Sie lastet ungleich auf den ver= schiedenen Klassen der Gesellschaft, indem sie unverhaͤltnißmaͤßig we⸗ niger den reichen Mann drückt, als die aͤrmeren und mittleren Klas⸗ sen. Das bestehende Recht ist zum großen Theil eine Satire auf die Gerechtigkeit. Unsere Kirchen sind Rester von Sinekuren, und ihre Diener Helfershelfer jeder Macht, mag sie gut oder schlecht seyn. In der That, alle unsere Institutionen wimmeln noch von Mißbraͤu⸗ chen und Bestechung. Mböge Ew. Herrlichkeit sich lange der Ge⸗ sundheit und der Kraft erfreüen, um zur Wegräͤumung solcher Miß⸗

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Im Auftrag der politischen Union und anderer Einwohner von Dun⸗— dee. (Unterg) Christte.“ ; Lord Durham antwortete hierauf im Wesentlichen gendes: „Ich habe meine Gesinnungen niemals verheimlicht und werde es nie, mag ich vor Radikalen oder vor Tories reden. Ich muß gestehen, daß, wenn ich alles das glauben sollte, was in der Adresse der politischen Union gesagt wird, ich an dem Gluͤck meines Vater⸗ landes verzweifeln mußte aber ich glaube nicht, daß sich Alles so verhaͤlt, wie es in jener Adresse dargestellt wird. Vieles, ich weiß es, bleibt noch zu thun uͤbrig, und mit Ihrer Huͤlfe wird es gethan werden; aber ich glaube nicht, daß in unseren Institutionen Alles so schlecht und so verrottet ist, als die unton es schildert Meine . ist nicht, zu zerstoͤren und wieder aufzubauen, sondern um⸗ jubilden und zu verbessern. Vieles ist in unseren Institutio nen, das gut und schatzenswerth waͤre, wenn es puͤnktlich ausgeführt wurde; aber Vieles, was gut ist in unserenInstitutionen, ist durch schlechtes Tory⸗ Regiment zum Schlechten verkehrt worden. Ich behaupte aber, daß in unferer Regierungsform, mit König, Lords und Gemeinen, ein höherer Grad von Freiheit zu finden ist, als je in irgend einem Lande der Welt eristirt hat, und zwar so viele Freiheit, als irgend ein Volk unter der Sonne genießen kann und soll. Ich frage Euch, arbeitende Klassen, die Ihr die Sehnen und Nerven des Staates seyd, was wurde die Folge eines Systems der Zerstdrung und der Unordnung seyn? Ich wüßte keine Klasse, die mehr darunter leiden wurde, als bie arbeitende. Alles, was darauf abzielt, die Gesetze zu entkraͤften, welche die Anwendung des Kapitals und der Arbeit reguliren, muß nothwendigerweise auch das Gedeihen des Handels und des Acker⸗ baues im Lande vernichten. Wollen Sie meinen Rath hoͤren, so hüten Sie sich, daß Sie nicht zerstͤren, wo Sie bessern wollen. Man erlaube mir uͤbrigens, zu erklaren, daß ich ein Vertheidiger der entschiedensten und schleunigsten Abstellung aller Mißbraͤuche bin, und daß, wo irgend ein Fehler auftaucht, er sofort und ohne Verzug verbessert werden muß. Als ich in Ihre Stadt einzog, war daz Erste, was mir in die Augen fiel, ihre nenen Docks; aber ich möchte mich nicht damit begnügen, immer nur das treffl= che Gemäuer und die Kunst des Baumeisters zu bewundern ich wuͤnschte auch die Wogen des Meeres darin fluthen, die Schiffe der Welt darin prangen zu sehen und so den Bewpeis des wachsenden Wohlstandes Ihrer Stadt zu finden. So mit der Reform -⸗-Bill Richt genug, daß das Volk die Macht hat, seine Repraͤsentanten frei zu ö es muß auch die Früchte davon sehen. Die Repraͤsenta⸗ zion des Volkes ist noch nicht vollkommen; sie ist nur besser als ie zuvor, und das Volk wird zusehen, ob das neue Gebäude seinem Zwecke entspricht. Man sagt uns, es sey Gefahr dabei, zu schnell dorzuschreiten und ohne die gehörige Ueberlegung zu handeln. Ich gebe u, daß jede Maßregel gehdrig erwogen werden muß, da Ueberlegung al⸗ lain Nutzen schaffen kann, aber ich fehe nicht ein, warum man so viel Zeit verlieren soll, ebe man zu überlegen anfängt. Ist Einer von Perth hier, so ist er ohne Zweifel mit dem Dampfboot den Tay. heruntergekommen; was hatte der aber gesagt, wenn mitten auf dem Flufe der Steuermann plotzlich gerufen haͤtte, „Halt! nicht weiter!“ er waͤre wahrscheinlich gaͤr nicht nach Dundee gekom⸗ men. Er haͤtte allerdings mitten in einem schbnen und romanti⸗ schen Strome gelegen, dles wuͤrde ihn aber, nicht dafuͤr entschaͤdi⸗ gen, daß ihn seine Reise nicht zum Ziel gefuͤhrt. . sage sch, der Mann am Steuer des Stagtes sollte nicht still stehen in seinem auf, sondern sein Schiff schnell und sicher in den Hafen ähren“ .

Lauter Beifall folgte der Rede des Grafen. Er sprach noch insbesondere seine Freude daruͤber aus, daß ihm ein so ehren— voller Empfang gerade von den arbeitenden Klassen geworden; „denn“, sagte er, „bin ich gleich der Privilegirten Einer, so zähle ich doch alle meine Privilegien fuͤr nichts, so lange ich mich nicht zugleich auch des Beifalls aller Klassen der Gesellschaft freuen' kann.“ Ein besonders glaͤnzender Empfang wird dem Grafen noch von der Stadt Glasgow bereitet, wo ihm von den arbeitenden Klassen und den Radikal⸗Reformern in einem eigens dazu erbauten Hause, nach dem Muster des Grey⸗-Festes in Edin⸗ burg, am 29sten d. M. ein oͤffentliches Festmahl gegeben wer— den soll.

Der Madrider Korrespondent der Times berechnet, daß die Summe, welche Spanien jahrlich auf Rechnung seiner Schul— den zu bezahlen gehabt haben wuͤrde, wenn die Prokuradoren—⸗ Kaminer den Vorschlag, den am 30. Sept. die Majoritaͤt der Finanz⸗Kommission machte, namlich die ganze Schuld, mit Aus⸗ nahme der Guebhardschen Anleihe, als aktive anzuerkennen, ge⸗ nehmigt hatte, 74 Millionen Realen betragen haben wuͤrde, waͤhrend sie jetzt, nach der Annahme des Vorschlages der Mino— rität 252,700,000 Realen betragen werde; die jährliche Erspar⸗ niß, die durch die Entscheidung der Prokuradoren⸗Kammer be⸗ wirkt worden, reduzire sich also auf die verhaͤltnißmäßig unbedeutende Summe von 21, 300, 000 Realen. Die Times selbst sagt: „Man glaubt allgemein, daß die Spanischen Mini⸗ ster sich nicht Muͤhe genug gegeben haben, um die Prokurado—⸗ ren, Kammer zu vermögen, in dem Geiste des Beschlusses, ver— mittelst dessen sie den ersten Artikel des ministeriellen Finanz⸗ Entwurfs angenommen hatte, weiter zu verfahren. Zwar er⸗ wartet man, daß noch viel Vorschlaͤge und Gegen„Vorschlaͤge in den Cortes vorgebracht werden duͤrften, aber wahrscheinlich wer— den sich die mit dem besten Grunde gehegten Erwartungen da— durch eben so getaͤuscht finden, wie durch alle bisherige Abstim⸗ mungen.“

Die Morning⸗Po st . folgenden Vorfall; „Mon⸗ tag Morgen gab es in Northampton einen hoͤchst lächerlichen Auftritt. Die Konservatiwwen widersetzten sich dem Stimmrecht Lord Althorp's bei der Parlaments, Wahl und setzten es durch, daß sein Name von der Liste der Waͤhler gestrichen wurde— Seine . war dort so aufgefuͤhrt: „„Viscount Alt— horp; Wohnort: Althorp; Rechtstitel: bezahlt uͤber 50 Pfund sährlicher Grund-Rente.““ Es wurde hieran zweierlei ausge— stellt: I) daß der Wohnort des Lords nicht zu Althorp sey, da er selbst auf den Steuer- Listen Brampton als seinen Wohnort angiebt, und 2) daß die Bezeichnung des Namens unrichtig sey. In der Reform -⸗Bill, die also der Minister wahrscheinlich nie

elesen haben muß, steht ausdruͤcklich, ein Jeder, der auf ein Stimm⸗ ö Ansptuch mache, solle bei Vor und Zunamen aufgefuͤhrt wer⸗ den; nun hatte aber Se. Herrlichkeit keinen Taufnamen angegeben, und der Titel Althorp ist bloß Courtoisie. Sein wahrer Name,

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brauche und Bestechungen und zur Verhreitung von Frieden und

Mehrere Mitglieder der ersten Kammer

Glück unter dem Menschengeschlecht behuͤlflich seyn zu konnen.

den der edle Lord vergessen zu haben scheint, ist John Charles