1834 / 288 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Spencer. Sein Verwalter glaubte, als man um die Wahl Be— fwaniß stritt, es handele sich um die von dem Lerd entrichteten Steuern, und bemuͤhte sich deswegen, aus dem Steuer-Register darzuthun, daß sein Herr wirklich so und so viel bezahle, uͤber— sah aber in der Hitze, daß auf diesem Register immer nur von Lord Spencer die Rede war. Unter allgemeinem Gelächter wurde Lord Althorp's Stimmrecht, kraft der Reform-Bill, verworfen; ennoch prahlt der edle Lord mit dieser Reform-Bill als mit dem Neisterstuͤck seines politischen Lebens.“

Viel Aufsehen macht hier jetzt der (gestern erwähnte) erst oͤffentliche Verkauf von Thee, der seit Aufhebung des Monopols aus Singapore in England eingefuͤhrt worden. Der Saal, wo

Auction gehalten wurde, war gedrängt voll von Leuten, we— gen des ollgemeinen Interesse, welches die Sache erregte. Die— s stieg aber noch mehr, als ein Herr Thompson die Tribune beßieg, um eine Partie angeblichen Bohea⸗-Thee auszubieten, der gleichfalls mit der „Columbia“ aus Singapore gekommen war. Einer aus der Versammlung erhob sich und verlangte von dem ausbietenden Makler die Beantwortung zweier Fragen: ein Nal, ob er den Thee fuͤr Bohea-Thee oder fuͤr irgend eine an— dere Sorte halte, und sodann, ob die Waare als Bo— hen-Thee die Zoll-Aemter passirt sey. Er seines Theils

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ter dem

über die Waare zu sagen, er koͤnne aber erkiaͤren, daß sie als Bohea-⸗Thee von dem durch die Regierung eingesetzten Inspektor „ort, hort!) und, wenn er nicht sehr irre, auch von den Koͤnig— lichen Zoll⸗Kommissarien approbirt worden sey (pfui! Schande! ); als Makler aber habe er allerdings seine Meinung, und diese gehe dahin, daß durch den Verkauf einer solchen Waare der Han— del sehr kompromittirt wuͤrde, denn er muͤsse offen gestehen, daß er, trotz aller Bemuͤhungen, in der Waare, die er ausbiete, nicht eine Spur von Thee habe entdecken koͤnnen. Es kam hierauf zu ferneren lebhaften Verhandlungen, in denen noch mehrere erprobte Theekenner sich in derselben Art vernehmen ließen, von denen einige es als die Hauptsache hervorho— ben, daß die offentlichen Zoll-Behoͤrden eine so offenbar ver— falschte Waare als echte hatten approbiren koͤnnen; es sey das ganze Land hierbei interessirt und der Handel koͤnne sehr darun— ter leiden. Die fragliche Waare wurde natuͤrlich nicht zum Ver— kauf gebracht. Die ministeriellen Blaͤtter nehmen die Regle— rngs⸗-Behöoͤrden in Schutz und behaupten, jene Waare sey aller— dings Bohea-Thee, wenn gleich von geringerer Qualität, gewe— n; die Zollbeamten konnten uͤbrigens, wenn es auch keiner wäre, nicht dafür verantwortlich gemacht werden, da ihnen nur pöliege, dafuͤr zu sorgen, daß eine eingefuͤhrte Waagre nicht zur Beeintraͤchtigung des Zolles unter ihrem wahren Werthe ange— eben werde, während es sie nichts angehe, wenn eine Waare „eine bessere Quantitat ausgegeben werde, als sie wirk— lich sey. Vor einigen Tagen hat ein gewisser George Pilkington, fruͤ— her Artillerie-Capiain, vor einem sehr zahlreichen Auditorium eine Vorlesung „uͤber die Ungesetzlichkeit des Krieges“ gehalten. Er schilderte die Schrecken einer Schlacht und sprach vorzuͤglich gäagen die Werbungen, die oͤffentlichen Bestrafungen und fuͤgte hinzu, daß er in wenigen Monaten durch seine Vorlesungen mehrere Offiziere veranlaßt habe, ihren Dienst zu verlassen. Die Compagnie der von Manchester nach Liverpool führen—

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ihn in seiner Antwort auf, sich ohne alle Besorgniß zu zeigen und der Regierung mit Rath und Erfahrung beizustehen. Eine Abtheilung von Santang's Milchen war bei Guadalaxara ge— schlagen worden; allein, nachdem Queretaro und San Luis ge—⸗ fallen, stellte General Cortazar die Autorität der Regierung auch in Guadalaxara wieder her. Auch der fruchtbare Distrikt Co— lima hat sich fuͤr Santana erklärt, und der Chef der dortigen Insurgenten, General Mejia, ist mit einer kleinen Anzahl von Freiwilligen nach der Terra Caliente entflohen; man glaubte aber, daß er auf die Nachricht von dem Falle Puebla's seinen hoffnungslosen Widerstand aufgeben werde. Da nun auch Du— rango und Campeche sich unterworfen haben, so ist jetzt die Au— toritaͤt Santana's fast im ganzen Umfange der Mexikanischen Staaten anerkannt. Die Aussichten fuͤr den Handel waren siehr guͤnstig, und es herrschte große Thaͤtigkeit zu Vera-Cruz und Tampico. Ueber drittehalb Millionen Dollars wurden an erste— rem Orte erwartet. Berichte aus Para und Maranhao lauten sehr betru— bend uͤber den Zustand dieser Brasiltanischen Provinzen; aller Handel stockte, eine Menge falsches Fapier war in Umlauf, da die Regierung das baare Geld eingezogen; die Lebensmittel wa— ren sehr theuer, ein Huhn wurde zu 2100 Reis verkaaft; sogar die Kokos-Aerndte war schlecht ausgefallen.

London, 10. Okt. Man ist sehr begierig auf Nach— richten von Jamaika, indem beim Abgange des zuletzt von dort angekommenen Schiffes (ich glaube, am 9. August) die Neger auf mehreren Guͤtern so sehr im Aufstande begriffen waren, daß man Truppen gegen sie schicken und mehrere der gefangenen Raͤ— delsfuͤhrer durch Peitschenhiebe bestrafen mußte, ohne daß es je— doch hierdurch gelungen wäre, uberall die Widerspaͤnstigen zum Gehorsam zuruͤckzubringen. Der Grund der Widersetzlichkeit soll karin liegen, daß die Neger sich einbilden, der vorige Gou— verneur habe sie gaͤnzlich frei gemacht, der jetzige aber wolle sie zwingen, vier und einen halben Tag in der Woche, wie vorher, ohne Lohn zu arbeiten. Es ist traurig, daß solche ungluͤckliche und unwissende Menschen nicht leicht durch Gruͤnde zu uͤberzeu— gen sind, und nur durch Strafen zur Vernunst gebracht werden

koͤnnen. Man erinnere sich nur, wie oft Geruͤchte, daß das Britische Parlament sie frei gemacht, wenn nur ein 2 1 1 j

Vorschlag zur Verbesserung ihrer Lage gemacht worden

war, diese Ungluͤcklichen fruͤher zum Aufruhr getrieben; und wie war es zu erwarten, daß ein so entschötedener Wechsel, wie der jetzige, in gaͤnzlicher Stille vorübergehen sollte? In wtlchem geistigen Zustande koͤnnen wohl bie Sklaven da seyn, wo noch vor zwei Jahren die Herren in der Versammlung der Gemeinde die Bibel fur ein den Sklaven gefährliches Buch erklärten, christliche Bethäuser niederrissen, und die Missionarien wie wilde Thiere fortsagten und einen derselben unter falscher Beschuldi— gung im Gefaͤngniß verschmachten lietßen? Aer wir wollen hof— fen, Gott werde, um des guten Willens des Mutterlandes willen, das große Unternehmen dennoch segnen. Die Nachrichten von den kleineren Kolonieen sind alle erfreulich: auf St. Christoph wurde der Aufstand bald beigelegt; in andern Kolonieen fuͤgten sich die Neger ohne Widerspruch in ihre neue Lage, und auf Antigua, wo die Pflanzer von selbst der Lehr-Periode entsagt, aingen sie, nachdem sie sich einige Tage ihrer Freude uͤberlassen, bereitwillig als Tagelöhner an die Arbeit. Da man indessen in keiner von den Kolonieen sich schmeichelt, daß die Neger sich lange freiwillig der schweren Arbeit in den Zuckerpflanzungen unterziehen wer—

den Eisenbahn hat ihre fuͤnfte halbjaͤhrliche Sitzung gehalten ind ihren Bericht daruͤber publizirt. Es geht daraus hervor,

sich im Vergleich zu den entsprechenden 6 Monaten des vo— igen Jahres die Masse der auf jener Bahn befoͤrderten Waa— ren um 7727 Tonnen und die Zahl der Passaziere um 29,255 DHersonen, der halbjährliche reine Gewinn also um 34,691 Pfd. vermehrt hat. Die Compagnie vertheilt daher von der Ein— nahme des letzten halben Jahres eine Dividende von 4 Psfd 16 Shill. füuͤr 1090 Pfd. Actien und laͤßt noch einen Reserve— Fonds von mehr als 4000 Pfd. fuͤr unvorhergesehene Faͤlle zuruͤck. Ein Irländisches Blatt meldet Nachstehendes uͤber die Abreise des Bischofs von Charleston, Dr. England, nach Hayti: „Am vorigen Donnerstag traf der Bischof von Charle— Fon, in Begleitung von vier Nonnen des Ursulinerinnen⸗-Klosters bei Cork, die in Amerika ein Kloster ihres Ordens gruͤnden wollen, hier wieder ein. Am Morgen nach seiner Ankunft er— hielt er von dem Lord-Lieutenant und der Marquisin von Wel—

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lesley eine Einladung auf den Sonnabend zu einem Di— ner in der Wohnung des Vice-Koͤnigs. Der katholische

Erzbischof und mehrere andere ausgezeichnete Personen nah— in Theil an diesem Diner. Am Sonntag hatte der schosf noch eine lange Unterredung mit dem Lord-Lieutenant

und der Marquisin von Wellesley, und um 5 Uhr segelte er mit

den vier ebenerwähnten Nonnen von Kingstown nach Liverpool ah, von wo sie nach Philadelphia abreisen wollen. Unter den wonnen befindet sich auch eine ehemalige Protestantin. Hr.

England wird, sobald er diese Damen nach Charleston begleitet

hat, unverzüglich als Legat des Papstes nach Hayti abgehen.

Der ältere Capitain Roß ist nach Dumfries abgegangen, um

Verwandte zu besuchen. Sein Neffe, der vor kurzem die

Mordischen Höse besuchte, befindet sich in Douglas bei seinem

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Druder.

Das Dampfschiff „Thetis“ gerieth am 6ten d. zu Liverpo in Brand und wurde ein Raub der Flammen; die Mannschafr ward jedoch gerettet. .

Vor kurzem wurde der Capitain William Stockoe, im Dienst ber Ostindischen Compagnie, vom Schuld-Gerichtshof zu funf— zehn Monat Gefängniß verurtheilt, weil er, bei der Verheira— thang mit einer jungen Dame, die er spaͤter verließ, um eine andere zu heirathen, sein Vermoͤgen zu 4000 Pfd. angeseben. Er hatte seiner Frau ein Jahrgeld versprochen, das er aber nie— mals zahlte.

Der Medical Gazette zufolge, starben hier in den Mo— naten Juli, August und Septeinber 1832 an der Cholera 2399, n entsprechenden Quartal des vorigen Jahres 1233 und im entsprechenden Zeitraum dieses Jahres 488 Personen.

Nach Berichten aus Tripolis vom 15. September ist der Rurgerkrieg daselbst fast beendigt, nachdem er drei Jahre ge— näurt hat; fast alle Stämme haben sich dem Pascha Als unter— orsen, und es wurde ein Tuͤrkischer Abgesandter mit einem irman zu Gunsten dieses Pascha's erwartet.

Hier eingegangene Berichte aus Mexiko vom 3. Auaust sprechen noch immer von dem erwahnten Plane Santana's, sich entweder als Kaiser, oder im Namen eines Spanischen Prinzen als Vice-König an die Spitze des Staats zu stellen. Hr. * nan, Siaats Secretair unter Bustamente, auf dessen Person e ansehalicher Preis gesetzt war, hat aus seinem Versteck eine üstellung an Santana gerichtet, worin er vor die ordentlichen

fein?

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den, so sieht man sich nach Maschinen um, welche das schwerste dieser Arbeit den Menschenhaͤnden ersparen sollen. In den suͤd— lichen Staaten der Amerikanischen Union, so wie auf Cuba u. s. w. sieht man natuͤrlich die Emaneipation mit großem Verdruß, weswegen alle Nachrichten von dorther uͤber die Folgen derselben mit großer Behutsan keit aufgenommen werden muͤssen. Man versichert, der Befehlshaber eines Englischen Kriegsschiffes, wel— ches seit kurzem drei Spanische Sklavenschiffe an der Kuͤste von Cuba erbrutete, habe sich durch seine Wachsamkeit bei den dorti— gen Pflanzern so verhaßt gemacht, daß sie einen Preis auf sei—⸗ nen Kopf gesetzt! Selbst auch manche unserer Oppositions— Blatter sind begierig, ungegruͤndete uͤble Nachrichten uͤber die— sen Punkt aufzunehmen, weil sie dadurch ihre Oppssition gegen die Maßregel zu beschoͤnigen vermeinen. Aber soltte der men— schenfreundliche Versuch auch noch so unglücklich aus allen, so ist es nicht denen zur Last zu legen, welche ein anerkanntes Verbrechen gut machen wollten, sondern denen, welche sich so lange diesem un— erläßlichen Schritte widersetzt, und in den 40 Jahren, seitdem die erwachte Menschlichkeit der Nation darauf hingedrängt, so wenig gethan, um die Neger durch eine passende Erziehung dar— auf vorzubereiten. Geht es ja doch in Irland nicht besser. Dort halten die Ultra-Tories sortwährend Versammlungen (ob— gleich weder in Qualitaͤt noch in Quantitaͤt so imponirend, als sie hatten erwarten lassen) und beschuldigen die Regierung bei je— der Gelegenheit, sich mit O'Connell zum Umsturz der protestan— tischen Kirche verschworen zu haben. Dieser fährt inzwisch⸗n fort, durch seine oͤffentlichen Briefe die kaiholischen Bauern auf— zuregen, indem er auf die gänzliche Abschaffung des Zehn— ten besteht, und ihnen an die Hand gieht, durch welche Chitanen sie sich dieser noch immer gesetztichen Steuer zu entziehen haͤt= ten, während er zugleich bestndig auf die Kufsoͤsung der Union, als das allgemeine Heilmittel fuͤr ale Wunden der Nation, hin— weist. Da dies käarz vor dem ersten November geschieht, wo der sozenannte Zins shelich fur ihn erhoben wird, so beschuldigt man ihn mit vieler Wahrscheinlichkeit, daß er dieses nur thue, um sich nothwendig zu zeigen und seine Einnahme zu vermeh⸗ ren. Auch hat beremts sein Ministerialisnus aufzehört, da er das Ministerium nicht verworfen genug gefunden, seinen Bei— stand durch eine deinuthige Unterwerfung zu erkaufen. Dir se scheint er wirklich so sche erwartet zu haben, daß er sich heraus— nahm, in seinen oͤffentlechen Eröefen vorzuschreiben, auf welche Weise die durch den Tod eines Richters erledigten Aemter be— setzt werden sollten. Natuͤrlich waren seine Kandidaten alle O CLonnelliten und Repealer; aber die Regierung wählte lieber Maͤnner, die sich als Freunde der offentlichen Ordnung erwiesen, obgleich einer davon, der zum General-Advokaten ernannt wor— den, ein Katholik ist, der erste dieses Glaubens, der seit der Emancipation zu einer so hohen Stelle befördert worden. Dies wird alle mäßigen Katholiken überzeugen, daß es der Regierung ernst da— mit ist, allen Parteien Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. O Connell aber muß es besonders verdrießen, daß, trotz seines erklärten Hasses, Herr Crampton General⸗Prokurator bleibt. Was dem Fremden unter uns hoͤchst auffallend seyn muß, ist, wie oft, trotz aller Achtung vor dem Gesetze im Allgemeinen, von einzelnen Gesetzen mit Verachtung gesprochen und denselben wi— derstrebt wird. So z. B. zeigt sich jetzt der Widerstand gegen die Kirchensteuer, welche in mehreren Gemeinden verweigert wird, obgleich Niemand das Recht dazu hat. Demnaͤchst findet das neue Armen-Gesetz viele Anfechtungen. Nicht nur sprechen

von, sendern die Vorsteher des hiesigen Kirchspiels Maryleß

haben sich sogar geweigert, den Kommissarien die Fragen beantworten, welche von denselben an alle Gemeinden gesch worden, obgleich diese Kommissarten (nicht wie z. B. die Untersuchung der Sekten in Irland und der Stadit. Cn rationen in England, welche bloß von der Regierung ern worden) durch eine Parlaments Akte konstituirt sind. Aber n gleichen Anomalien gehören einmal mit zu dem Treiben der

mäßigten Demokratie, wie sie in unserm Lande sich findet de, sind allerdings höchst unbequem und helfen oft das Gute vel gern, aber sie bringen uns keinen wesentlichen Nachtheil i da man nicht aleich mit Gewalt darein schlaäat, so giebt ss am Ende von selbst. So hat nun auch die Corporations—gn misston wieder ihre Arbeiten in London angefangen und aufs n Widerstand gefunden. Im Ganzen aber wird dieser Wan stand wenig fruchten; die Kemmission wird am Ende doch . nug Sachkenntniß zusammenbringen, um Regierung und y lament in den Stand zu setzen, eine zeitgemäße Umgestallu dieser Institute zu bewirken, wodurch der Einfluß derselben, n es bereits in Schottland der Fall ist, von particulairen Inter auf die Seite des allgemeinen Interesses geneigt werden wu

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Bruüͤssel, 11. Okt. In einem Sumpfe von Peruwe l. man kuͤrzlich eine Silbermine entdeckt; jetzt versichert man . ii man eine neue Mine dieses Metalls in der Gegend von Toln nay aufgefunden habe. Diese laßt schon schoͤne Resultate hej aussehen, denn in einer Tiefe von 39 Fuß hat man eine lim pakte Ader von 11 Zoll Dicke erkannt, deren Erz 39 pCt. in nes Silber giebt. Die Aebeiten werden mit Thaͤtigkeit fatty setzt; man hofft, die Regierung werde sich die Aus forderung d ser Mine vorbehalten, nachdem sie jedech die Eigenthuͤmer i Bodens entschädiget, und denjenigen, der die Mine entdech belohnt hat. Die Eigenthümer sind, wie man sagt, zwei is Nonnen, die zu Tournay leben. !

Wir erhalten noch folgenden naheren Bericht uͤber den h reits erwaͤhnten Versuch mit den aus England gekommenen i den Dampfwagen fuͤr Chausseen: „Am 4. Okt. fand zwischy Antwerpen und Bruͤssel ein Versuch mit Dampfwagen statt, h aber nicht guͤnstig ausfiel. Es hatte sich eine große Anzahl Na gieriger zu Laeken und auf der Straße von Vilvorde eingefü den; doch wurden sie saͤmmtlich in ihren Erwartungen getaͤush denn man erfuhr bald, daß mehrere Unfälle den Wagen begz net seyen und sie in ihrer Fahrt aufgehalten hätten. Der Vn gen der Herren Huens und Comp. gerieth schon zu Contich in und bis nach Mecheln kam; hier mußte jedoch wieder angehuj ten werden, um eine Radbüchse zu repariren; zu Eppeghem Un Vilvorde ging es nicht besser; an dem letztgenannten Orte spranm die Roͤhre des Dampf-Appargts; Hr. Lauwers von Mecheln erschreckt durch das Getoͤse des entbundenen Dampfes, soran aus dem der Waschine angehängten Kabrtolet auf die gepflastet Straße, und siel sich das Scheukelbein aus. Um 7 Uhr Abenn kam dieser Dampfwagen zu Brüssel an. Man hat beobachtt, daß er da, wo er am schnellsten ging, doch weniger rasch als ein gewoͤhnlicher mit Pferden bespannter Postwagen vorwaͤrts kam. Um 9 Uhr traf ein zweiter Dampfwagen zu Bruͤssel ein; er kan ebenfalls von Antwerpen. Beide Wagen sind von schwache Bauart. Daß die Roͤhre an dem ersten gesprungen, war nich zu verwundern, da sie sehr duͤnn ausgefallen. Der eine diesn Dampfwagen mußte uͤbrigens auf der letzten Station duch Pferde fortgebraͤcht werden.“

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 16. Okt. Die amtliche Zeitung enthil die an den Reichstag gelangte Koͤnigl. Propositton in Bezug auf eine Abänderung des Titels im Schwedischen Gesetzbuche, wel cher uͤber Verbrechen und Strafen handelt. Es betrifft die Aenderung denjentgen Paragraphen, wonach jede muͤndliche ode schriftliche Aeutzzerung gegen den Konig, die Koͤnigin und dia Thronfolger mit dem Tode bestraft werden soll, welche Todez strafe der Konig zwar in eine andere Strafe mildern, aber nich ganz und gar erlassen kann. Dee neue Proposition, wonach di angeführten Vergehungen mit zwei bis zehnjähriger Gefaͤngniß ober Festungsstrafe geahndet werden sollen, hat wohl zunaͤch den Zweck, ähnlichen Fällen, wie dem mit Capitain Lindeberg, fla die Zukunst vorzubeugen.

Von gestern zu heute ist hier nur noch Einer an der Cho . ö an jedem der beiden vorhergehenden Tage stan 3

Stockholm, 10. Okt. In der Nacht vom Sonn abend auf den Sonntag ist die Stadt Wenersborg in Wesp Gothland durch eine furchtbare Feuersbrunst in einen Aschen haufen verwandelt worden. ur die Kirche, das Hotel des Gouverneurs und zehn bis zwoͤlf kleine Hauser am Ende der Stadt blieben verschent. Beem Empfang dieser traurigen Nach richt befahl der Konig, um den odringendsten Beduͤrfnissen der um gluͤcklichen Einwohner abzuhelfen, daß eine Summe von 50 (h! Rihlrn. und alle Vorraäͤthe, die sich in den Koͤniglichen Maga nen befinden, zur Depositzon des Gouverneurs der Provinz ga

stellt werden sollten. Zugleich erhielten sämmtliche Regt ments Command ure der benachbarten Provinzen Befehl, Zelte, Bettan, Matratzen, Kochgeschirre und andere noh wendige inge, die sich in ihren Magazinen befinden, sosort nech Wen rsdorg. zu senden. Auf diese Weise ist fuͤr die ersten Beduͤrfnisse der Abgebrannten gesorgt

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Auserhem hat der König dem Gouverneur der Provinz nöch aufgetragen, einen Bericht uber den Verläst der Bewohner dit ser unglücklichen Stadt einzusenden. Der Graf von Gyldemn, stelpe, Absutant des Königs, ist, zwei Stunden nach dem Ein— treffen dieser Nachricht, abgereist, um sich an Ort und Stell zu begeben. Der Konig hat den Reiche tag von diesem bekla— gen werthen Sreignisse in Kenniniß setzen und ihm anzeigen sas sen, datkz den selben ein Bericht uͤber die von den Einwohnern erlittenen Verluste, nebst den zu ihrer Unterstuͤtzung anzu wen denden NMätteln, werde vorgelegt werden. Es ist bemerkent—⸗ werth, daß Schweden, welches man gewoͤhnlich als eins der aͤrmsten Lander Europa's betrachtet, in seinem Schatze, dem so— genannten „Staats-Comtoir“, am Ende des Jahres die Mittel zur Deckung der Ausgaben der vier ersten Monate des kommen— den Jagres besitzt, während England, Frankreich und mehrere andere Laͤnder Lenoͤthigt sind, vom Monat Dezember an auf die Einkünfte des Januar und Februar Vorschuͤsse zu erheben.

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Warschau, 12. Okt. Am Donnerstag fuͤhrten die hier versammelten Truppen in der Umgegend von Powonsk von 8 Uhr Morgens bis 5 Uhr Nachmittags vor dein Feldmarschall

Der Praͤsident fordert

Tribunale gestellt zu werden verlangt.

Frindensrichter von ihrem richterlichen Sitze mit Verachtung da—

Fuͤrsten von Warschau und dessen Stabe verschiedene Mansver

Stocken, es wurde zwar nachgeholsen, so daß er wieder in Gan

Waͤhrend einer Pause gab der General der Kavallerie, Heneral⸗ Adjutant Rüdiger, dem Fuͤrsten Statthalter, den Gene⸗ ralen und vielen Offizieren in einem schoͤnen Zelt ein glänzendes uhstuͤck. Auch vorgestern fand wieder ein Manoͤver statt.

Früh. Birkliche Geheune Rath und bevollmächtigte Minister Maßjestaͤt des Kaisers beim Oesterreichischen Hofe, von Ta—

ist vorgestern Abend hier eingetroffen. hiesigen Zeitungen theilen folgendes Schreiben s Praͤlaten Pra⸗mowsti, Bischofs von Plozk, mit, welches derselbe unterm 12. August d, J. an den General⸗ Direktor der Riegierungs/ Kommission des Innern, der geistlichen und unter chts⸗ Angelegenheiten gerichtet hat: „Hoch wohlgebeorner Herr! Ich muß Ew. Hochwohlgeboren meine unbegränzte Dankbarkeit iar zu erkennen geben, daß Sie mir den rechten Weg, meine were Vergehung wieder gut zu machen, den ich drei Jahre hindurch vergebens suchte, zu zeigen geruht haben. Von Anbe⸗ nn des verbrecherischen Aufstandes gegen die geheiligte Person 6e. Maje staͤt des Kaisers, der in die Fußtapfen seines Vor⸗ ingers glorreichen Andenkens trat und nicht aufhörte, unsere Nationen mit seiner - Huld zu begluͤcken, war eben so sehr mein em Monarchen ergebenes Herz als. mein Geist, der die furcht⸗ haren Folgen vorhersah, von tiefem Schmerz durchdrungen. Eingenommen aber von der beständigen Furcht vor einem schmachvollen Tode, war ich gezwungen, so ost an mich persoͤn⸗ ich Aufforderungen ergingen, gegen mein Gefuuͤhl dem Drang ber Revolution nachzugeben, um nicht einem so schrecklichen Schick sal anheimzufallen. Ich handelte wider meinen Willen mo muß also bekennen, daß ich gefehlt habe, indem ich der Etimme meines Gewissens nicht folgte, was ich unaufhoͤrlich be⸗ lage. Wenn mein Verfahren Jemanden zu böoͤsem Beispiel die⸗ fen konnte, so moͤchte ich dies gern darch diesen meinen Wi⸗ derruf, den ich Ew. Hochwohlgeboren zur oͤffentlichen Kenntniß ü bringen erseiche, wieder gut machen. Ich werde mich gluͤck⸗ ich schaͤtzen, wenn dieses mein Bekenntniß in Anderen die dem Ihtone schuldige Treue anfacht und befestigt. Ich habe die

Ehre u. s. w.

us.

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In Bahyerischen Blättern liest man: „Se. Durchl. der Herzog August von Leuchtenberg traf am 10. Okt. Nachts lunvermuthet von Eichstädt in Muͤnchen ein, und reiste sogleich nach Tegernsee zu seiner erlauchten Mutter ab. Man glaubt, daß, falls die Verbindung mit ver Koͤnigin Donna Maria nicht zu'Stande kommen sollte, J. Maj, die Herzogin von Vraganza, Pünwwe Dom Pedro's, sich nach Muͤnchen begeben werde.“

Munchen, 7. Okt. (Allg. 3tg.) Das Publikum ist in den letzten Zeiten oͤfters durch Maueranschlaͤge verbrecherischen . 'setzt worden. Ir letzten Zeit hatte ei⸗ Inhalts in Unruhe gesetzt worden. In der le Zeit he

ser der Agenten der Polizei selbst, wie man sagt, den Argwohn eines aufmerksamen Commissairs erregt, weil hauptsaͤchlich von ihm die Entdeckung jener Anschlaͤge und die damit verbundenen Rachrichten kamen, und ein anderer hatte den Auftrag, jeden Schritt und jedes Wort des verdaͤchtigen Individuums zu be⸗ wachen. So gelang es, ihn in verwichener Nacht zu ergleifen, als er eben einen neuen Anschlag seiner eigenen Fabrik an die Mauer heftete, und ihn zur Haft zu bringen, Wie man vernimmt, sol er auch uͤber seinen fruͤhern straͤflichen Betrug Gestaͤndnisse

aben. .

uin eg haben Briefe aus Nauplia bis zum 5. Sept., uͤber Patras sogar bis zum 13. Sept. Alle stimmen uͤberein in der Rachricht, daß die Ruhe in Griechenland auf allen. Punkten wieder hergestellt ist. Die Regentschaft, d. h. Graf v. Armansperg und Staatsrath v. Kobell, waren zu Schifft nach Athen abgegangen.

H .

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gen Hofe nicht der Art, daß die Bestaͤtigung des Papstes so bald erfolgen duͤrfte.

neun Bischoͤfe ereirt wurden. Graf Curoli als Bischof fuͤr Rieti, bekannt durch die letzten Ereignisse in Lissabon, wo er als Paͤpstlicher Geschaͤftstraͤger von Dom Pedro auf eine Art behandelt wurde, welches man hier für ganz voͤlkerrechtswidrig haͤlt. Pfarrer Johann Wilhelm Bausch als Bischof ernannt.

menstage, Geld an die Armen vertheilen lassen, aber keine Gluͤck— wuͤnsche angenommen, und zum Handkusse wurden nur die Per— sonen seiner nächsten Umgebung gelassen.

ben, worin er das Verfahren der Italiaäͤnischen Regierungen und die Umtriebe der Liberalen genau schildern will.

Paͤpstlichen und den Schweizer-Truppen aufzehoͤrt haben, schei— nen sie sich nach den Marken fortzupflanzen. ber fiel ein blutiger Austeitt zwischen den Paͤpstlichen leichten Truppen des Obristen Zamboni und den Artilleristen zu Mace— rata vor; die letztern unterlagen wegen ihrer geringen Anzahl. Die Ursache des Streits ist unbekannt; es soll mehrere Todte und viele Verwundete gegeben haben.

welche zu Lande aus Frankreich kommen, oder mit solchen in Be— ruͤhrung waren, eine Quarantaine von 8 Tagen, welche sie in Rom halten durfen. men; man will wissen, er habe eine diplomatische Mission nach Neapel.

wandten zum Rathgeber oder Beschüßer. Man glaubt nun, da

den; wo nicht, wuͤrde er ein mächtiges Haupt der Opposition

Den J. Sept. haben Se. Maj. der Koͤnig Otto, begleitet von den HH. Ministern lande angetreten. ende 1. Geh. Rath v. Klenze das zum neuen Bau der Hauptstadt Nothwendige nach einem definitiv angenommenen Plane sofort geordnet und der Bau dann ohne weitere Hem— mung beginnen wurde. Der Unstand, daß sewohl Se. Maj. der König, als auch die Regentschaft und ein Theil des Mini⸗ steriums sich von der Hauptstadt entfernen, beweist wohl am heutlichsten, daß für die oͤffentliche Ruhe nichts weiter zu fuͤrch⸗ ten und die unversöhnliche Kolokotronisch⸗Capodistrianische Partei auf das Haupt geschlagen ist, um sich nie mehr zu erholen. Sicherm Vernehmen nach wird Konig Otte nicht sob ald nach KRauplia zuruͤckkehren, sondern die mildern Monate des Winters benutzen, das Festland von Griechenland zu bereisen wie er im vergangenen Jahre den Peloponnes bereint hat. Man meldet, daß er auf dieser Reise von vier Griechischen, im Freiheits- Kriege ausgezeichneten Waffen-Haͤuptlingen aus Rumelien begleitet seyn wird.

Leipzig, 13. stein zu der neuen Antrag der hohen

Okt. Am 26. Oktober wird hier der Grund— Buchhaͤndler-Boͤrse gelegt werden. Auf Deutschen Bundes⸗Versammlung ist hier das Einbringen und der Debit saͤmmtlicher in den Officinen des G. L. Schuler und der Wittwe Silbermann in Straßburg ge— druckten Schriften, so wie der in Paris erscheinenden Zeitschrift: „der Geächtete“, herausgegeben von Venedey, bei 20 Rthlr. Strafe vervoten worden. , Wien, 10. Okt. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kai— serin sind heute gegen Mittag von Brunn im erwuͤnschtesten Wohlseyn hier eingetroffen und in der Hofburg abgestiegen. ; Am 7ten d. M., als am Tage, an welchem Se. Durchl. der Fuͤrst Metternich vor 25 Jahren die Leitung der auswaͤrli⸗ gen Angelegenheiten uͤbernahm, statteten sammeliche Beamten der geheimen Haus. Hof und Staats- Kangle!, so wie die hier an⸗ wesenden Mitglieder diesseitiger Gesandtschaften im Auslande, dem Fuͤrsten ihre Gluͤckwuͤnsche ab. . . Am 4ten d. M. sind in der Stadt Oedenburg (Ungarn) 16 Haͤaser durch eine Feuersbrunst in Asche gelegt worden. Mehlere Menschen haben in den Flammen das Leben verloren und drei Greise wurden durch das Feuer so erschreckt, daß sie vom Schlage geruͤhrt worden und gestorben sind. Auch zu Karlsburg (Siebenbuͤrgen) sind am 14ten v. M. in der Gegend des großen Marktplatzes 27 Haͤuser abgebrannt.

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U Rom, 2. Okt. (Allg. Ztg.) Die Koͤnigin-Regentin von Spanien hat durch ihren hiesigen Geschaͤftstraͤger der Paͤpstlichen egierung einen Praͤlaten praäͤsentiren lassen, um als Richter in

die sacra rota, an die Stelle des zum Bischof ernannten Mon— signore Rivadaneira, einzutreten. Spanien ist, wie bekannt, eine von den privilegirten Nationen, welche in Folge der Ein— verleibung des Königreichs Navarra das Recht genießt, sogar zwei Mitglieder in diesen Gerichtshof vorzuschlagen. Dermalen sind aber die Verhaͤltnisse der Spanischen Regierung zum hiesi—

8 ö 2 Irin 2. Ri ö n z 4 . ) 27 2 . ö 5. 297 ö . Koleiti und Lesuire, eben dahin die Reise zu Höflichkeit beztizung für? fein Lieblörgs-Bataillon, die nicht

Man hoffte, daß in Folge der Zusammenkunft

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soll heute Abend in der Kirche S. Vicente de Fora (jenseits

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Vorgestern hielt der Papst ein geheimes Konsistorium, worin Unter diesen befindet sich der

Fuͤr Limburg ist der dortige

Dom Miguel hat am 29. September, als an seinem Na—⸗

Der Fuͤrst Canosa steht im Begriff, ein Buch herauszuge—

Waͤhrend jetzt in der Romagna die Raufhaͤndel zwischen den

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Am 27. Septem—

In Neapel verlangt man nun auch von den Reisenden,

Hr. Barthe ist aus Paris hier angekom—

P ort 32a Lissabon, 28. Sept. (Morn. Herald.) Dom Pedro

des Kastells S. Jorge) beerdigt und sein Herz nach Porto ge— sandt werden. Es ist eine dreimonatliche tiefe Trauer und eine dreimonatliche Halbtrauer anbefohlen worden. Die Herzogin von Braganza liegt krank danieder; bis zu der Ankunft ihres Bruders hat weder sie noch die Königin einen mannlichen Ver—

der Herzog von Palmella Premier-Minister sey, wuͤrden die uͤbrigen Europaͤsschen Maͤchte Donna Maria anerkennen; auch heißt es, daß der Herzog von Terceira, als neuer Kriegs⸗-Mini— ster, alle fremde Truppen im Dilenst behalten wurde. Man be— dauert, daß Saldanha nicht ins Ministerium getreten ist, glaubt aber, er werde zum Ober⸗-Befehlshaber der Armee ernannt wer—

seyn. Ein neues großes Britisches Dampfschiff von 1000 Tonnen und 12 Kanonen, angeblich fuͤr den Pascha von Aegyp— ten gebaut, bewaffnet und ausgeruͤstet und nach Alexandrien he— stimmt, ist am 277. September in den Tajo eingelaufen; man argwohnt jedoch, daß es eines der Schiffe des Karlistischen Ge⸗ schwaders sey, das, an der Nordkuͤste Spaniens zu agiren be—

stirꝛmt, hier nur eingelaufen wäre, um eine Anzaht verabschte⸗

deter Britischer Offiziere und Soldaten, die, wie man meint, von geheimen Agenten fuͤr den Dienst des Don Carlos ange— worben worden wären, aufzunehmen. Admiral Sir W. Gage und Admiral Napier sind mit diesen Vermuthungen bekannt ge— macht worden, damit sie entweder das Schiff aufbringen oder wenigstens dessen feindselige Absicht gegen die Quadrupel⸗Allianz vereiteln moͤchren.

Der Courier theilt nachstehendes Schreiben aus Lissa— bon vom 26. September mit: „Die letzte Handlung Dom

sprachen dem Könige mit großem Enthusiasmus ihren Beistand. Sofort wurde der Aufruf zum Palikarenzuge an glle Straßen— Eccen angeschlagen, und mehrere Capitaine zum Werben aufs Lan) geschickt; im Zeughause ward Tag und Nacht an der Bew waffnung der Palikaren gearbeitet. Ihre einzige Auszeichnung besteht in einer weißen Krone auf den rothen Mutzen; sie ha— ben Pistolen, Gtwehre und Dolche; beim Anwerben bekommnen sie ein Paar Schuhe; ihre Löhnung ist eine Drachme (25 Kr.) des Tags. Sonntag den 17. Aug. erhielten sie auf einem freien Platze vor dem Thore ihre Fahne, die, weiß und blau, mit ei⸗ nem Kreuze versehen ist. Sie schwuren auf dieselbe den Eid der Treue in Gegenwart des Kriegs-Ministers. Abends halb 7 Uhr versammelten sie sich wieder vor dem Thore, und zogen um

. Uhr unter dem Kommando eines Bruders von Griva durch

die Stadt, um sich nach dem Einschiffungs-Orte zu begeben, von wo sie auf kleinen Schnellseglern nach Messenien zur Vereini— gung mit General Schmalz eilten. Die Palikaren, die, auf den

Wink Griva's wie aus der Erde gekrochen, in einem Tage 509

an der Zahl sich einfanden, und sich jeden Tag vermehrten, sol— gen ihrer Fahne wie ein Bienenschwarm; ihr Anführer Griva ist reich in Gold, Silber und Scharlach gekleidet, ein merkwür— diger Anblick. Sonntag den 24. August hieß es: Triumph! Triumph! Vormittags 10 Uhr ruͤckte ein Zug von Palikaren und Gendarmen, in ihrer Mitte 27 Gefangene, nebst drei eroberten Fahnen und vielen auf Pferde gepackten Waffen in die Stadt. Alles, selbst die Griechen, freuten sich herzlich uͤber den Sieg. So ist die Ruhe in den Provinzen wieder ganz hergestellt. Man erwartet naͤchstens das Militair hier zuruͤck. Unter den verhaf— teten Personen, von denen bei 36 theils auf Itschkale, theils im Hafen-Ort Burdzi sitzen, befindet sich auch Nikitas, der unter dem Namen „Tuͤrkenfresser“ bekannt ist. Am 18. August lief eine Fregatte der Amerikanischen Freistaaten ein, die ungefaͤhr 500 Mann an Bord hatte. Am Alsten besuchte sie der König und lud deren Offiziere Abends zur Koͤnigl. Tafel. Am 19ten kamen 50 Mann Soldaten von Triest an und am 29sten das Franzoͤsische Linienschiff, die „Stadt Marseille“. Griechenland hatte daher Schutz genug, bei dringenden Verhaͤltnissen mit Kraft einzuschreiten. Der 25. August ward hier eben so herz— lich als in Muͤnchen gefeiert. Am Vorabende des hohen Ge— burts- und Namensfestes des Koͤnigs von Bayern gab Graf Armansperg einen großen Ball. Der Konig wohnte ihm bei und wurde mit solchem Jubel empfangen, daß die Straßen davon widerhallten. Am 25. August selbst blie— ben die Laden geschlossen. Morgens halb9 Uhr begab sich der Koͤnig mit dem großen Cortege in die mit Blu— men und vielen Lichtern . Griechische Hauptkirche, wo der

Bischof einen Gottesdienst fuͤr das Wohl des Koͤnigs von Bayern

hielt, und als der Geistliche wie uͤblich am Schlusse des Gebers in Griechtscher Sprache: „Es lebe der König!“ rief, erdonnerte die Kirche vom einstimmenden Volke. Nachmittags war große Tafel bei Sr. Majestaͤt dem Koͤnige; Abends die Stadt erleuch— tet; auf der Hauptwache Musik. Der Koͤnig, nur von seinen Ordonnanz⸗-Offizieren begleitet, durchschritt zu Fuß die volksbe— lebten Straßen, die Illumination zu betrachten. Er wurde uͤber—⸗ all mit großem Enthusiasmus begruͤßt, und mußte, nachdem er heimgekehrt, sich auf dem Altan dem vivatrufenden und freude— trunkenen Volke noch einmal zeigen. Allgemeines Mitleid er— regte an diesem Tage der Tod eines Griechischen Junkers, der unvorsichtiger Weise vor die Muͤndung einer alten Kanone ge— treten war, und durch ihre Entladung uͤber den Palamides hin— unter geschleudert wurde. Er hinterließ eine unge Frau und 1 Kind. Er wurde am 26. mit Musik und großem Gefolge von Offizieren zur Erde bestattet.“

Pedro's war bezeichnender fuͤr den Soldaten, als irgend eine, von der ich jemals gehort oder gelesen habe. Es war eine

schmeichelhafter und ruͤhrender seyn konnte. Als er fuͤhlte, daß ein letzter Augenblick herannahe, verlangte er, daß man ihm die Uniform des 5ten Jaͤger-Regüments anziehe. Nachdem dies geschehen, sank er langsam zuruͤck und verschied bald darauf.

Fruͤher schon hatte er seine Gemahlin und Tochter noch zum 9

letzten Male gesehen und umarmt, und der Letzteren mehrere

wichtige Lehren in Bezug auf die Leitung der Staats-Angele—⸗ genheiten gegeben. Die Regterung wendet Alles an, um den Ueber— rest der freinden Truppen in ihrem Dienst zu behalten. Etwa 120 Fran⸗ zosen haben dies Anerbieten angenommen, die Engländer wollen jedoch

zuhalten. r eh . in der Stadt ermordet worden, außer der Stadt sind es die Miguelisten, welche morden. Ist der Ruf „hurror: (Esel) ein— mal gegen einen Mann erhoben, so ist es um ihn geschehen, und

Weise, daß keine Spur von menschlichen Zuͤgen mehr uͤbrig bleibt.

wachen ssollen, sind ge voͤhnlich die Anfuͤhrer bei diesen gräßlichen Auftritten. Die hiesigen Löberalen scheinen jetzt sehr unruhig. Sie haben das verloren, was der groͤßeren Menge ihrer Geg— ner das Gleichgewicht hielt, nämlich den Vortheil, daß an ihrer

Energie einfloͤßte, dessen großmäͤthiges Benehmen ihm die Herzen sei— ner Soldaten und selbst die Achtung seiner Feinde gewann, und dessen unbestreitbare Ueberlegenheit, indem sie das Geschrei und den Hader derjenigen, welche mit ihm nach gleicher Macht strebten, Unterdruͤckte, die verschiedenen Parteien, worin seine Anhaͤnger getheilt waren, zu einem Ganzen vereinigte. Er wer uͤberdies der Sohn ihres guten alten Koͤnigs, Johann Vl, ein Umstand, der Viele, die den Streit um die Krone als einen bleßen Fa— milienzwist betrachteten, veranlaßte, sich ihm anzuschliepen, die indeß gewiß nicht einen fremden Fuͤrsen unter stuͤtzen wuͤrden, um ihlen einheimischen Prinzen an der Ruͤcktehr in seine Hei— math zu verhindern.“ J In einem Schreiben aus Nauplia vom 6. September (in

bekannten Ereignisse in Griechenland: dieses Aufstandes berichten. den, Audienz beim Koͤnige.

vertheidigen. irregulairen Truppen (Palikaren),

Diese beiden tapsern und angesehenen Maͤnner ver

zu ziehen.

nicht bleiben, und man schiebt daher die Auszahlung ihres Soldes von einem Tage zum anderen auf, als das einzige Mittel, sie zuruͤck⸗ In diesen Tagen sind wieder mehrere Miguelisten

man zerfetzt ihm nach dem Tode das Gesicht auf eine solche

Diejenigen, welche fuͤr die Bewahrung des oͤffentlichen Friedens

Spitze ein Mann stand, dessen kuͤhner Geist ihrer Partei Leben und

Muͤßchener Blättern) finden sch folgende Details uber die schon „Ueberzeugt, daß Sie die letzten Vorgänge in Arkadien und Messenien aus den Zei⸗ tungen entnominen, will ich Ihnen nur noch Einiges uͤber die Palikaren und ihre energische Theilnahme an der Dampfung ̃ Sobald man Kunde von dem Auf— stande eingezogen, hatten Griva und Zavellas, die fruͤher des Hochverraths angeklagt, vom Tribunale aber freigesprochen wor— Derselbe unterrichtete sie von den ausgebrochenen Unruhen in seinem Lande, und forderte sie auf, da sie ihn zu ihrem Koͤnig erwählt, seine Rechte jetzt auch zu Zu diesem Zwecke machte er sie zu Obristen von die sie sobald als moͤglich werben sollten, um mit denselben gegen ihre meineidigen Bruͤder

Jnlgand.

Berlin, 16. Okt. Gestern fand hierselbst die Ziehung der 112 Serien von den Seehandlungs-Praͤmien-Scheinen statt. Es wurden folgende Nummern gezogen:; 3. 4. 19. 37 47. 95. g6. 120. 123. 159. 193. 199. 231. 241. 253. 282. 311. 325 351. 330. 398. 399. 400. 425. 435. 463. 465. 483. 526. 583. 6a dh h, f, 0 779. iz. 1030. 10338. 1047. 1051. 1086. 1110. 1158. 1205. 1207. 1242. 1275. 1309, 1317. 1324. 1329. 1349. 1390. 1391. 1392. 1403. 1444. 1461. 1471. 1490. 1504. 1534. 1583. 1631. 1649. 16385. 1692. 1710. 1739. 1772. 1776. 1779. 1807. 1820. 1821. 1836. 1878. 1903. 1984. 1996. 2029. 2070. 2154. 2211. 2215. 2218. 2221. 2232. 2238.

613. 627. 656. 664. 686. 821. 858. 885. 899. 950. 9gö51.

2239. 2292. 2306. 2328. 2330. 2347. 2387. 2391. 2405. 2432 und 2511. Die ausgelooste Prämie von 55 Rthlrn. fuͤr jeben Schein wird Z Monate nach der Ziehung, also am 16. Januar 1835, und an den folgenden Tagen, hier in Berlin durch die Königl. Haupt— Seehandlungs⸗Kasse gegen Ruͤckgabe des Original-⸗Prämten-Schei— nes an jeden Inhaber, dessen Legitimation einer weiteren Pruͤ— fung nicht unterworfen wird, in Preuß. Cour. gezahlt. Am 2ten d. M. wurde der von der israelitischen Ge— meinde zu Bromberg neu erbaute Tempel zum Gottesdienste eingeweiht. Die Beamten der verschiedenen Dikasterien und der städtischen Behorden, die Kaufmannschaft und mehrere andere Buͤrger und Einwohner wurden zu dieser Feier durch Deputa— tionen der israelitischen Gemeinde abgeholt und nach dem neuen Tempel gefuͤhrt, an dessen Thuͤr dem Herrn Regierungs Vce— Praͤfidenten von Kozierowski, welcher den Herrn Regzi⸗runas— Praͤstdenten Wißmann in dessen Abwesenheit vertrat, der Schlüs— sel zum Eingang uͤberreicht wurde. Nach einer Anrede an die Versammlung in Bezug auf oie Feier des Tages, oͤffnete Heer von

Kozierowski die Thuͤr, und die ganze Versammlung teal darauf

in den schoͤn verzierten Tempel. Dee goitesdienstliche Feler be—

gann mit Absingung mehrerer Lieder, worauf der Religionslehrer Pleßner aus Berlin die Stufen des Altars betrat und mat vöe— ler Beredtsamkeit den Zweck der Feier entwickelte, zugle ch aber auch daran erinnerte, wie hoch auch die Bro uberger israelitische Gemeinde zum Dank gegen Se. Maj. den Konig fuͤr die Seg— nungen verpflichtet sey, welche die Allerhöoͤchste Verorenung vom 1. Juni v. J. uͤber die Israeliten des Großherzogthums Posen verdreitet habe. Der Redner schloß seinen Vortrag mit einem Gebete fuͤr den Koͤnig und das ganze Koͤnigl. Haus. wurden die Gesetzrollen in den Tempel gebracht und nach einem Gesange der Gottesdienst geschlossen, worauf der Herr Vice— Praͤsident von Kozierowski noch eine zweite Rede an die Ver— sammlung hielt. Der Tempel ist ein in geschmackvollem Styl erbautes und im Innern durch kuͤnstliche Bildhauer-Arbeiten und Vergoldung reich verziertes Gebaͤude, dessen Herstellung al— lein auf Kosten der Glieder der dortigen sehr kleinen juͤdischen Gemeinde erfolgt ist.

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Hierauf

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