1834 / 292 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

NMusikalisch-deklamatorische Abend / Unterhaltung, veranstaltet von W. Auguste Crelinger, im Verein mit ihren Töchtern, Bertha und Klara Stich.

Wenn in irgend einem Kunstgebiet, vornehmlich auf vaterlaͤn— dischem Grund und Boden, neüe Bluͤthen und mit ihnen neue Hoffnungen fuͤr die Kunst aufgehen, so ztemt es auch diesem Blatte, davon zu zeugen. Die Gelegenheit dazu bietet sich durch die oben erwähnte Abend-unterhaltung dar, die so uͤberaus gluͤcklich fuͤr die beiden jungen Töchter einer vielgeschaͤtzten kunstreichen Mutter aus— gefallen ist. Der Glanz, der gestern den herrlichen in allen seinen Plaͤtzen angesüͤllten Konzert⸗Saal des Schauspielhauses umgab, in⸗ dem Se. Maj. der Koͤnig, Ihre Maj. die Kaiserin von Rutland und alle Prinzen und Prinzessinnen des Koͤnigl Hauses die Unterhaltung mit Ihrer Gegenwart beeorten, ist zwar von der Art, daß er auf— muntern und beleben, aber junge zarte Gemuͤther, deren Talente sich um erstenmale oͤffentlich ausstellen, nur allzu schuͤchtern ma— chen kann. Es entging auch dem Beobachter diese Schuͤchtern⸗ heit keinesweges; aber die aufmunternde, belebende Macht einer so glaͤnzenden Versammlung wirkte doch staͤrker und, was wohl der Beachtung werth ist, in dem Maße, als die Naturelle der heiden Kunstjuͤngerinnen sich zu unterscheiden schienen. Die juͤngere lebhaftere wurde selbst neben einer solchen Kunstmeisterschaft, wie die der Olle, Haͤhnel, bald dreist und der Gesangsgabe, die ihr die Na— tur verliehen, maͤchtig; mit den Worten der Schillerchen Glocke, die wir heute wieder horten, glauben wir es treffend zu bezeichnen, wie die Stimme der Dlle. Klara Stich sich neben der grandiosen der Dlle. Hähnel ausnahm: .

Wo Starkes sich und Mildes paaren, Da giebt es einen guten Klang. Die eben erwahnte Glocke von Schiller ist zwar so allbekannt, daß ohne Zweifel Niemand gekommen ist, sie erst kennen zu lernen; aber das edbig Schöne veraltet nie, und wohl uns, wenn wir gegenwaͤrtig ese Wahrheit recht zu Herzen nehmen und sie zum Mäßstab fuͤh das viele Neuer, was der Tag bringt, waͤhlen wollten. Was die bei— den jungen Maͤdchen heute in dem Vortrag dieses gehaltvollen Ge— dichts, das fuͤr die Deelamation zwar, insofern es reich an den schön⸗ sten, ja vrachtpollen Worten ist, als hoͤchst guͤnst ig, zugleich aber auch als eden so schwierig erscheint, indem der Ausdruck so mannig⸗ faltig und so rasch abwechselnd ist, geleistet haben, darf fuͤr jetzt nur nach der Beschaffenheit ihrer Naturgaben und deren erster Leitung und Pflege gewuͤrdigt werden, aber wenn nicht alle Zeichen teuͤgen, schien die ganze zahlreiche Versammlung durch diese Talentprobe v' llig befriedigt zu seyn und in der angenehmsten Stimmung das Haus zu verlassen. Sie hatte aber auch Ursache dazu, denn nicht bloß schore Bluͤthen der Kunst, sondern auch reife Fruͤchte waren ihr gebracht: der herr— liche Gesang der Dlle. Haͤhnel, der tief ergreifende, erschuͤtternde Vortag eines Gedichts durch Mad. Crelinger, die schoͤne Instrumen— tal-Musik der Herren Zimmermann und Taubert, und Beethoven's treffliche Ouverture zum Fidelio. .

*

ö Könäg!liche Schau spiele. Nontag, 20. Okt. Im Opernhause: Warum? Lustspiel in 1 Akt, nach dem Franz., von L. Angely. Hierauf: Die Syl— phide, Ballet in 2 Abth.

1182

Im Schauspielhause: 1) Le budget d'un jeune ménage, vaudeville en 1 acte, par Scribè. 2) Velva, piece en 2 par- . . ö

u dieser Franz. Vorstellung werden Schauspielhaus-Bil—

lets mit Mittwoch ö . .

Dienstag, 21. Okt. Im Opernhause: Iphigenia in Tauris, große Hper in Abth., mit Tanz. Musit von Gluck. (Mad. Louise Fincke, vom Großherzoglichen Hof-Theater zu Strelitz: Iphigenia, als Gastrolle. Hr. Bader: Orest.) Hierauf: Di— vertissement aus Aline, von Hoguet. (Die Herren Eckner und Carelle, von der Ballet-Gesellschaft des Herrn Direktors Cassel, werden hierin tanzen.)

Im Schauspielhause: 1) L'onele rival, vaudeville en 1 acte. 2) La gageure, comédie en 1 acte. 3) L'art de payer ses dettes, vaudeville eu 1 acte. .

König städtisches Theater.

Montag, 20. Okt. Der boͤse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt, Zauberposse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von Adolph Muͤller.

Dienstag, 21. Okt. Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten, Posse in 5 Akten, von L. Angely. Vorher: Das Raͤthsel, Lust— spiel in 1 Akt, von Contessa.

Meteorologische Beobachtung.

1834. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 18. Oktober 6 Uhr. nr, w nn, Beobachtung. Luftdruck. . 326, 02 Par. 327, * Par. 328,5 1 Par. Quellwärme 9, 29 R. Luftwaͤrme d, 2 NM. 8, 90 R. , Thaupunkt! 3,0 J. 2,0 5. 2,1 6 J. Blufwarme ,s? R. Dunstsattg S2 pCt. 39 pCt. 76 pCt. Bodenwärme 9, 8 9 R. Wetter halbheiter. halbheiter. halbbheiter. Ausdi . Wind.. Wötzß. Kötz. Kötz. Uucdänst, O. G.

W. Niederschlag , o 71 Rh.

Rolkenzug

2 .

Neueste Nachrichten.

Paris, 13. Okt. Der Koͤnig ist gestern nicht zur Stadt gekommen. Gegen Mittag begab der See- Minister sich nach St. Cloud, um mit Sr. Maj. zu arbeiten. Die Abreise der Koͤnigin steht auf mergen an; die Equipagen Ihrer Maj. sind bereits dorthin abgegangen. Es heißt, daß auch der Herzog von Orleans sich nach Bruͤssel begeben werde.

Der Schwedische Gesandte in Paris, Graf v. Löoͤwenhjelm, ist gestern hierselbst eingetroffen.

Der Freiherr von Vincent, ehemaliger Oesterreichischer Bot— schafter am Franzoͤsischen Hofe, ist kuͤrzlich in Nanch mit Tode abgegangen.

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Bekanntmachungen.

Bekanntm ach ung, wegen Verpachtung der Domaine . Uszpiaunen. Die im Pillkallenschen Kreise, des Regierungs—

niß wegen Unvermoͤgens des Paͤchters zur Erfuͤllung hat wieder aufgehoben werden muͤssen. Die zu verpachtenden Gegenstaͤnde bestehen: 1) in dem Vorwerke Uszpiaunen, mit den dazu ge⸗ hoͤrigen Wohn- und Wirthschafts-Gebaͤuden, und mit einem Flaͤchenmaaß von 168A Mor—

jahrliche Wiesen, 215 Morg. 51 Ruth. Feld⸗ wiesen, 223 Morg. 2 Ruth. Huͤtung, 8 Morg.

Graͤben, Wege und Unland, zusammen 1895 Morg. 177 Ruth Preuß.

hoͤrigen Wohn- und Wirthschafts-Gehaͤuden,

Obst⸗ und Gekoͤchgarten und 17 Morg. 87 Ruth. Hof- und Baustellen ꝛc., zusammen 437 Morg. 103 Ruth. Preuß.

Der zu bieser Verpachtung anberaumte Lizitations— Termin, steht auf den vierzehnten November dieses Jahres, Nachmittags um 3 Uhr, in

dem Konfecenzhause der unterzeichneten Regierungs-

gehbrige Sicherheit nachweisen koͤnnen, dazu hiedurch 7 pf. eingeladen.

seit 1. Juni d. J. siattgefundenen Administration gegen Ueberlassung der diesraͤhrigen Erndte, und der gel anzuzeigen. in der Administration angeschafften Inventarienstuͤcke,

Thaleen in Pfandbriefen oder Staatsschuldscheinen bestellen.

ö J .

as, im Großherzogthum Pose essen K

gen 195 Ruthen Acker, 270 Morg. 103 Ruth. schen Kreise . zur . n n , ,

, . ö. delle Gut Siekowo,

. a dazu gehoͤrigen iemin ö

181 Ruth. Obst- und Gekoͤchgarten, und 34M slich an den J . e.

Morg. 1658 Ruth. Hof- und Baustellen, Teiche, ist hierzu ein peremtorischer Bietungs-TVermin auf . 39 , . .

. ; m Herrn Landgerichts-Rath ;

2) in dem Vorwerk Lobinnen, mit den dazu ge⸗ dowikt, , . Uhr k

un s : Besitzfaͤhigsn Kaͤufern wird die ser Termin mit der

und mit einem Flaͤchenmaaß von z2h Morg. Nachricht bekannt gemacht, daß in demselben die Reali—

135 Ruth Acker, 3 Morg. 127 Ruth. jaͤhr⸗taͤten dem Meistbietenden werden zugeschlagen werden,

liche Wiesen, 4 Morg. 81 Ruth. Feldwiesen, und auf die etwa nachher einkommenden Gebote nicht

3 Morg 110 Ruth. Huͤtung, 6 Morg. M Ruth weiter geachtet werden soll, insofern nicht gesetz liche

Hindernisse eine Ausnahme zulassen. . Die gerichtliche Taxe der subhastirten Guter vom

ü K Uebrigens sieht waͤhrend der Subhastation und bis Der Paͤchter muß die Kosten und Vorschuͤsse der 4 Wochen vor dem Termine . frei, un die etwa bei Aufnahme der Taxe vorgefallenen Mäaͤn—⸗

ö t Die Taxe und der neueste Hypotheken⸗-Schein, so übernehmen, auch eine Kaution von Ein Tausend wie die Kauf⸗Bedingungen, , ) V zeit in unserer Registratur eingesehen werden. Fraustadt, den 1. Mai 18534.

. * r* 2 .

* d F 1 * einer Anzeiger für die Preußischen Interessenten vor, diese ihre Anspruͤche bis zu dem zur Eroͤrterung derselben auf den 16. Januar 18335, Vormittags 10uhr, hier an der Gerichtsstelle angesetzten T ,,, m , . Pih iejenigen, welche dies unterlassen, werde i zeigen. Bezirks Gumbinnen belegene Königl. Domaine Usz-sallen ihren Anspruͤchen an die . ren, m t n, pigunen soll anderweit auf 12 Jahre vom 1. Juni verschreibung praͤcludirt, es wird ihnen dieserhalb 1333 ab, bis dahin 1846 verpachtet werden, da das ein ewiges Stillschweigen auferlegt und dies Docu— fuͤr diesen Zeitraum errichtet gewesene Pachtverhaͤlt⸗ ment amortisirt werden.

Coerlin, am 13. Septbr. 183. 3

Fraustadt, den 26. Mai 1834. reuß. Stadtgericht.

,,

rung gediehen.

und Borek mit cireg 4000 Thlr. und bei Sarzkowb nit eirea 500 Thlr. nicht in Abzug gebracht. Uebrigens steht waͤhrend der Subhastation und bis ermine oder 4 Wochen vor dem Termin einem Jeden frei, uns die sen und Culm) zu erhalten:

etwa bei Aufnahme der Taxe voßgefäillenen Maͤngel

Die Taxe und der neueste Hypotheken-Schein, so * . wie die Kaufbedingungen koͤnnen zu jeder schicklichen, uhrhun dert, Zeit in unserer Renistratur eingesehen werden.

Königl. Preuß. Landgericht.

Literarische Anzeigen. hy ueber die Fortsetzung eines ausgezeichne⸗ropa seit dem Ausbruche der Franzbͤsischen Staatz— ten Prachtwerkes unter dem Titel: ö fuͤr allgemeine Weltkunde, oder Abbildungen merkwuͤrdiger Gegenden, Staͤdte, Hafen, Pallaͤsse, bffentlicher Gebäude, Denk- nnd Grabmaͤler, Schloͤser, Ruinen, Kirchen, Brücken und anderer Merkwürdigkeiten der Natur und Kunst. Nebst einer ausfuͤhrlichen Beschreibung lung des Unterzeichneten erschienen und daselbst, s derselben und mit Nachrichten von den neuesten Ent‘ wie auch in allen uͤbrigen Buchhandlungen zu haben, deckungen ausgezeichneter Reisenden: Darstellungen der Lebensweise und Gebraͤuche verschiedener Volker, und Forschungen uͤber die wunderbarsten Schdpfun⸗ gen der Thier⸗ und Pflanzenwelt. Mit den feinsten Stahlstichen. Dieses , . 6 zur vierten Liefe— Ert elne n Ge Tn. 6 j Güter edieh Man wird den Herausgebern die Erscheinen sich der Einfuͤhrung in mehreren größe . . , sᷣ ian, Ferechtgkeit wieder atzen lasen,. Faß die in der er. . Seh shshstelten an. zrfcenen cane 9 das , Haute, wälche be Siefontd auf as hingt, lin. Ankündigung gegebene Verheißung „dasselbe zu niß mehridhriger 31 a bei n ui 4694 Thlr. 15 sgr. 4 pf. . veranschlaat worden sin r von Sie Abtheilung an, und werden Pachtbewerber, welche die 38,484 Thlr. 9 sgr. 2 pf. und . gr nin .

einer Fundgkube des Anschauens- und Wissenzwer⸗- und unterscheißet sich von ahnlichen Werken dadurch, . im . Gebiete . und Völker- daß es nicht fuͤr gelehrte Schules, sondern für din kunde zu gestalten“ treu erfuͤllt wurde. . tar⸗ im r n g [. , . zu einer E weite— ö. ,, gelehrt wird, geschrieben i rung seiner Tendenz geleitet worden, indem wir zu Es eo ha

den obenbenannten Gegenstaͤnden in den rfid gus der Grammatik aufgenommen, mit zahlreich gen auch Scenen aus dem Leben fremder Völker bei. Beispielen versehen und die Regeln größtentheils lügen,. Ferner soll die Statistik und Liferatur der . zus behalten den Versen dargestellt. , ,

h = ich ö i

. und ,, selbse w ö. den Zweck haben, die irn gn, , leg ig ruͤcr sichtigt werden. Was die durch die Üngüist der der Frammgtischen Formen zu fuͤhren und den l= Zeiten untergegangenen geographischen Ephemeriden teinischen Sprachunterricht uͤberhaupt zu einem Bil⸗

billigung daruͤber zu erkennen giebt, daß sie, im Widerss mit dem ersten Artikel des Gesetzes vom 18. Germinal it res X., das encyklische Schreiben des Papstes, wodurch J

„Es ist wahr“, heißt es in dem Circular, „daß die hiesi

Schrift des Herrn La Mennais: „Worte eines Glaͤubigen“ ta [ demnirt wird, ohne die vorherige Erlaubniß der Ren rung den Pfarrern ihrer resp. Discesen mitgetheilt hr. Auch der Moniteur erhaͤlt bei dieser Gelegenheit einen Verwe¶

gen Ze

Alden ine

taats-Zeitung.

tungen, ja sogar auch der Moniteur in seinem nicht amtlich Theile, jenes Schreiben des Papstes gleichfalls publizirt hab! diese in jeder Beziehung tadelnswuͤrdige Indiscretion ermäͤchtz jedoch die Geistlichkeit nicht, dasselbe seinerseits amtlich beta zu machen. Die Regierung ist hierdurch eines Rechtes beta worden, auf welches sie nicht verzichten konnte, ohne die , . Staats ⸗Rechts zu e, . t

as Geruͤcht von der Ankunft des Dom Miguel in ( ; nien fand auch heute noch bei Eroͤffnung der Börse Cid 6 chM 6 NM achri ch ten. weshalb die Spanischen Fonds ziemlich ausgeboten waren; .

gen den Schluß der Boͤrse aber betrachtete man dasselbe nur nu . Kroni t de 8 Ta 9e 8.

als eine Mystifizirung. Das Journal des Déba . . j = gnuͤgt sich, ö. Nachricht . der Ankunft des Denn Se. Nasesta ö. Ee . 3. ö ö. guel in Spanien Folgendes zu bemerken? „Wir glauben, Hann zu n, n,, de gor gierung. Wezrrt , n de bis jetzt nichts dazu berechtigi, der Authenticitaͤt dieser Nacht den dierter ö . Glauben zu schenken.“ 1 In der hiesigen Invaliden-Kirche fand heute Morgen feierlicher Trauer-Gottesdienst zu Ehren Boyeldieu's statt. Leiche wurde demnaͤchst nach dem Kirchhofe des Pater dachtjs gebracht. . Der Herausgeber des kleinen legitimistischen Journals, 1 ; Mode, Herr Ludwig Martin, ist gestern von dem hiesigen Uss senhofe des Angriffs auf die Rechte des Königs und der VBih digung seiner Person fuͤr schuldig befunden, und demgemäß . sechsmonatlicher Haft und einer Geldbuße von 3009 Fr. veim! theilt worden. . ö ; Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 105. 80. al cour. 1095. 90. Zproc. pr. compt. 831 15. 11 cour. 21 n —ᷣ proc. Neap. pr. Compt. 95. 70. fin. Cour. 9g5. 80. proc. Syn (.

Rente 41. Zproc. do. 273. Cortes 433. Ausg Span. ; ö 123. Guebhard 27. ö g Span. Schi

auy ——

Ihre Koͤnigl. Hoheiten der Erb-⸗Großherzaog und die

trbf'Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin sind

sch Ludwigslust abgereist. Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung

u Köslin ist der Kandidat des Predigtamts, Quandt,

Um Prediger in Treten ernannt worden.

Frankfurt a. M., 1tz Oktober. Oesterr. Hproc. Men 1001 1093. 4proc. gl. 9I ,, 2Iproc. 53] Br. 1proc. 23 Br. Bank Aet en 1526. Iz Part. Oblig. 1393. 1393 kLoose 100 Gulden 208. Br. Preuß. Praͤm. Sch. —. do. pr] Anl. gäg Br. Holl. proc. 9bl. von 1852 9). 973. Pohl Loose tF7. Br. 5proc. Span. Rente 45. 155 proc, do. pen 97 2. ..

3eitungs-⸗Rachrichten. .

ö . Paris, 13. Okt.) Der Konig ist gestern nicht zur Stadt sekommen. Gegen Möettag begab der See-Minister sich nach ,, 536. C it Sr. Maj. zu arbeiten. Die Abreise der Redacteur G6, ,, 4 . Cloud um mit 1. 3 D ö 2 9 Tönigin steht auf morgen an; die Equipagen Ihrer Maj. sind hereitz dorthin abgegangen. Es heißt, daß auch der Herzog von Drleans sich nach Bruͤssel begeben werde. Der Schwedische Gesandte in Paris, Graf v. Loöwenhjelm, h gestern hierselbst eingetroffen. ö Der Freiherr von Vincent, ehemaliger Oesterreichischer Bot— tafter am Franzoͤsischen Hofe, ist kuͤrzlich in Nancy mit Tode bgegangen. geg stehendes ist das Rundschreiben des Herrn Persil an se Erzbischöfe und Bischoͤfe: „Gnaͤdiger Herr! Sie haben glaubt, den Herren Pfarrern ihrer Diszese auf dem Wege s Drucks das encyklische Schreiben des Papstes mittheilen zu sissen, das sich auf die Schrift des Herrn von La Mennais, ktitelt: „Worte eines Glaͤubigen“, bezieht. Was auch der weck dieses Schreibens Sr. Heiligkeit gewesen und wie tadelns— buͤrdig auch das dadurch kondemnirte Buch seyn mag, so muß sie Regierung es nichtsdestoweniger bedauern, gnaͤdiger Herr, Ihr Eifer bei diesem Anlaß weiter gegangen ist, als die gesetzichen Vorschriften. Der erste Artikel des Gesetzes vom 18. Berminal des Jahres X besagt ,, . . . ; ein Breve, Reskript, Dekret, Mandat, Bestallungs-Brief, so ö . zu Verona. ('r bie uͤberhaupt keine Ausfertigung des Römischen Hofes, selbst . gel hn September . 12Thlr. 15 so penn sie bloße Privaten betrifft, angenommen, publicirt, gedruckt . der sonst in Ausfuͤhrung gebracht werden darf, wenn die F A. Brockhaus. Regierung nicht zuvor ihre Erlaubniß dazu ertheilt hat. Diese Borschrift ist nicht neu: es ist die der alten Reichs-Parlamente. Die einfachen Verdammungen von Druck-Schriften sind nie hier— on ausgenommen worden. Allerdings haben die Zeitungen, ja paar der Moniteur in seinem nicht amtlichen Theile, jenes en— hllische Schreiben gleichfalls publizirt; diese in jeder Beziehung sadelns vuͤrdige Indiseretion konnte jedoch die Franzoͤsische Geist— lichkeit nicht ermächtigen, ihm eine amtliche Publizität zu geben. dies hieß, die Regierung eines Rechtes berauben, auf das sie cht verzichten koͤnnte, ohne die Haupt-Grundsaͤtze unseres Dtaats Rechts zu kompromittiren. Gern erkenne ich an, daß le Lehre, welcher der heilige Vater durch jenen Akt huldigt, chte als Lobenswerthes und die oͤffentliche Ordnung Foͤrderndes Inthaͤlt: ich wurde aber meine Pflichten zu verletzen glauben, benn ich Sie nicht ersuchte, sich hinfuͤhro streng an das Gesetz u haiten, von dem Sie sich, ich weiß es, nur in den besten l Absichten entfernt haben. Empfangen Sie ze. das nur fuͤr Anfaͤnger Nothwendiz (gez.) Persil.“ Der Moniteur Algérien enthalt die beiden nachstehen— hen Proclamationen des Grafen Drouet d Erlon; . I. „Offiziere und Soldaten! Se. Majestaͤt Ludwig Philipp haben geruht, mich an Eure Epitze zu stellen. Bei der Annahme dieses wichtigen Postens kbe ich nur die Hingebung zu Rathe gezogen, welche jeder Franzose seinem Vaterlande schuldig ist. Ich bin uͤberzeugt, daß

*.

**

Gedruckt bei A. W Hayn

,

Staaten. In meinem Verlage sind erschienen und durch ale

Buchhandlungen des In- und Auslandes (dur E. S. Mittler in Berlin, Posen, . 3

Raumer (Friedrich von),

Geschichte Europas seit dem Ende des funfzehnten

In sechs Baͤnden. Erster dis vier—

ter Band. Gr. svo. Sub seriptions-Preis fuͤr

die Ausgabe auf gutem weißen Druckvapier 12 Thlr. auf extrafeinem Velinpapier 24 Thlr.

. Keyserlingk (Herrmann von), Kritisch-geschichtliche Uebersicht der Ereig nisse in Eu—

Plaͤtze . ; . So eben ist in der Buch⸗ und Musikalien⸗-Hand⸗

Hoffmann, F., Lateinische Sprach lebt— für Buürgerschulen und den Slemen tar Unterricht überhaupt, mit beig efügtu nebungsaufgaben. Erster Kurfus, ent haltend die Formenlehre. Swro.

1 Vorstehendes Schulbuch, 3 6

daß gleich nach inen

rfahrungen in der Schusprartz

Wir sind Elementar- unterricht in solchen Volksschulen, m

Jedem Ab⸗ eine Anzahl Aufgaben zu

Die uͤbrigen Pachtbedingungen koͤn in der hie— 5 ni i 965 f ĩ fuͤr di isti hes ,,, w ö lange. Zeitz fuͤr, das geographisch gelehrt. Publikum . fuͤr die geistigen Krafte der lernenden hr von denselben Gesinnungen beseelt seyd. Unter den Befeh— sieht es jedem Pachthewerber frei, die Vorwerke ꝛc. y waren, soll unser Magazin fuͤr die deutsche gebildete Jugend zu machen? Un meines Vorgaͤngers, dessen glanzende Eigenschaften und Vei—

zu besuchen Der Zuschlag der Pacht kann nach Umstaͤnden so— fort, und die Uebergabe unverzuͤglich darauf erfolgen. Gumbinnen, den 29 September 1834. hi . Abtheilung füuͤr die Verwaltung der direk⸗ ten Stenern, Domainen und Forsten.

Termin auf / ⸗z .

P Wir laden ullle, welche als Eigenthuͤmer, Cessio⸗ faire, Pfand- und sonstige Briefs-Inhaber

Zwei Hundert Thaler, welche auf das im Hypo—

; Mai 1823 eingetragen ist,

. ,, . ö Das im Großherzogthum Pesen und dessen Kosten⸗ D es r

schen Kreise belegene, zur Vic or Graf . J schen Konkars-Masse gehörige odelige Gut Kluczewo, soll nebst den dazu gehörigen Hüͤtern Saczkowe uni Boörek öffentlich an den Meistbierenden verkauft wer— den, und es ist hierzu ein peremtorischer Bietungs—

d J 26. e. , , Grafen von Posa⸗ ski, Morgens um 19 ĩ t an ö.. . , Mai 1823 B r . Kaͤufern . ö von der verwittweten Braueigen Kliper, Caro Nachricht bekannt gemacht, daß in demselben die Guͤ— line, gebornen Witt, und dem Vormunde ihrer ter dem w rc ., 9 . Kinder, Schuhmacher Johann Bogislaw Ziebell, und auf die etwa nachher einkommenden Gebote nichi Tert für den Unterofficier Fiedler zu Rügenwalde weiter geachtet werden soll, insofern nicht gesetzlich ausgestellte Schuldverschreihung über 260 Thlr., Hindernisse eine Ausnahme zulassen. Il J Nach ber gerichtlich ange fertigten und geprn iheken buche vom Jahre 1778 Fol. 65 verzeich⸗ vom 23. und . 2. . ., . nete Wrdgland Ne. zin. Ju Goerlin in Ki Bereß auf sts Thir. sar. 8 pf. und Saezkomö brica III. Nr. 2. aus der Verfügung vom 28. auf 10, 250 Thlr. 24 sar. 3 pf. gemüuͤrdigt worden. Hier⸗ von sind aber die in Folge der Regulirung der baͤuer⸗

und kostet nur 185 sgr. ö .

dieser Termin mit der

und seine Bai.

cell en.

Anspruͤche zu haben glauben, auf den Antrag der lichen Verhaͤltnisse nothwendigen Bauten bei Kluezewe ] Buchhandlung, Schloßplatz Nr. 2.

ö Welt uͤberhaupt werden; und da nach dem beruͤhm—⸗ . z ten Ausspruche unseres Jean Pauls „Reisen Le⸗ stalten, die sich beiportofreier Ein sendung ben is“, so möge das Bilder-⸗Magazin lebendige des. Betrages

Das Bilder⸗Magazin erscheint in hohem Quart⸗ Format in monatlichen Heften, jedes besteht aus drei Stahl- oder Kupferplatten mit 5 9 Ansichten und 3 Bogen Tert auf Velinpapier in Umschlag geheftet

Inhalt des eben erschienenen zten und 4ten Heftes.

An sichten Oportos und Villanovg. Bordeaux nen und in Berli ö z Edin burgb. Einfahrt, in den Hafen von Nr. 300 ö. gf fl e n ,, Nonembrasi. Mistra. . Bon Lista naͤch t Nio Bellini. j 06 n , Janeiro. Der Voöͤgelteich am Rio de St. Fran⸗ cesco. Elephanten in 3 Bildern. Navarin

Die neuesten Stimmen uͤber das spanische Land und Volk. Nachrichten von geographi— schen Gesellschaften John James u

Das Anzascg-Thal in Piemont. Nekrolog be⸗ rüͤhmter Reisenden. Reise durch die Pampas nach Potosi. Text zu den Bildern. Mis⸗

In Berlin subseribirt man in der Stuhrschen

Lehrern oder Verstehern pon Schul-An enste ich zu schätzen weiß, habt Ihr Beweise von Tapferkeit äbgelegt; fahret fort, unter diesen Himmelsstrichen das Beispiel hes Muthes und der Civilisation zu geben. Ihr seyd Alle be— jufen, unserer National-Geschichte einen neuen Ruhm hinzuzu— igen. Welch eine edle Aufgabe suͤr Franzoͤsische Soldaten! Um bieselbe zu erfuͤllen, und um den Wuͤnschen des Mutterlandes zu untsprechen, ist die strengste Mannszucht, diese militairische Tugend, ihwendig; Ihr werdet sie zu beobachten wissen. Mein hoͤch— fes Gluͤck wird es seyn, Euch meine Zufriedenheit bezeigen und dure Anspruͤche auf verdiente Belohnungen geltend inachen zu nnen. Als alter Soldat werde ich mir Euer Vertrauen zu werben wissen. Ihr werdet mich immer mitten unter Euch, ure Anstrengungen theilen, uͤber Euer Wohlergehen wachen, ür Eure Bedürfnisse sorgen, das Gerechte befehlen und das Un Ferechte verbieten sehen. Betrachtet mich als Euren Vater; es spird dies mein schoͤnster Titel seyn! Offiziere und Soldaten! kasset unser Losungswort immer Ehre und Vaterland seyn!

*

. direkt an mich wenden, er— lasse ich 24 Exemplare zu 5 st er nem Freieremplar. k

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Arien für Pianoforte, 37 42 Heft A 6 sgr. für Guitarre, 31 32 Heft à 5 ser. Und in Kurzem erscheinen ö . Bellini, Straniera, arr. F. d. Pfte allein à 114 Thlr Donizelti, Anna Bolena, f. d. Pfte, allein bir.

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apuleti, arraug.

ubon.

) Einige der in diesem Artikel enthaltenen Tages-Neuigkeiten

*

ahben unsern hiesigen Lesern noch gestern in der Nachschrist mit— hetheilt werden konnen

. .

——

Det en ag dn len Gt o ker

K // /// //

Ich zweifle nicht daran, daß Ihr stets bereit seyn werdet, meine unablaͤssigen Anstrengungen zur Erfüllung der mir anvertrauten hohen und wichtigen Mission zu erfuͤllen. In diesen Gegenden, wie uͤberall, werdet Ihr dem Franzoͤsichen Namen Achtung zu verschaffen, und Liebe fur unsern Koͤnig und fuͤr unsere Gesetze zu erwecken wissen. Suchen wir die Achtung und Zuneigung der uns umgebenden Staͤmme zu gewinnen. Lasset uns mit der Aufklärung das Beispiel der Mäßigung und der Gerechtigkeit geben. Moͤge fuͤr die Voͤlkerschaften dieser Gegenden eine neue Epoche beginnen; moͤgen sie Alle Franzosen werden! Wir wollen uns bemuͤhen, die harten Folgen einer Eroberung durch die Wohlthaten der Civilisation, durch die Aufrechthaltung der guten Ordnung und durch das Gedeihen des Landes vergessen zu ma—

chen. Offiziere und Soldaten! beehrt mich mit Eurem Ver—

trauen, und rechnet auf die ganze Sorgfalt Eures Generals.

Im Hauptquartier, den 28. Sept. 1831.

Der General Lieutenant, Pair von Frankreich, Ge— neral-⸗Gouverneur der Franzosischen Besitzungen im Norden Afrika's,

(gez) D. Graf von Erlon.“

II. Im Namen des gnaͤdigen und barmherzigen Gottes! Gepriesen sey Gott der Herr des Weltalls, der uns am juͤngsten Tage richten wird; wir hoffen auf seine Guͤte und wir verlassen uns auf seine Starke. Er ist es, der die Guten belohnt und die Boͤsen straft, denn Er kennt die geheimsten Gedanken und nichts ist Ihm verborgen. Am Ende der Jahrhunderte wird Er die Todten erwecken, denn Er ist allmaͤchtig und allein maͤch— tig. Lob und Preis sey Ihm! Der Kalife des Koͤnigs der Franzosen, des Schuͤtzlings Gottes, Se. Excellenz der General— Gouverneur der Franzoͤsischen Besitzungen im Norden Afrika's, der General-Lieutenant Graf von Erlon, Pair von Frankreich, an alle großen und kleinen Araber: Der Koͤnig der Franzo— sen, Euer Herr und der meinige, hat mir die Regierung Eurer fruchtbaren Provinzen anvertraut. Der maͤchtige Monarch, dessen Stärke unuͤberwinblich ist, dessen Truppen so zahlreich sind, als die Sandkoͤrner der Wuͤste Sarah, und dessen Schiffe die Tiefe aller Meere durchschneiden, will nur durch Wohlthaten uͤber Euch herrschen. Alle jetzigen Einwohner der Regentschaft von Algier sind seine Kinder, ohne Unterschied des Stammes und der Religion. Sehet deshalb auch in mir den Chef, den er dem neuen Volke giebt, das, unter dem Schutze Frankreichs, mit schnellem Schritte zum Ruhm und zur Wohlfahrt schreiten wird! Jeder Unter— schied des Ursprungs hoͤre auf, jeder Haß verschwinde. In einer Hand werde ich die fuͤr Alle gleiche Waagschale der Ge— rechtigkeit, in der andern das Schwert halten, das bestimmt ist, den Unterdruͤcker zu strafen und den Unterdruͤckten zu vertheidi— gen. Seyd gehorsam den Gesetzen; beschaͤftigt Euch mit nuͤtzli⸗ chen Arbeiten, die Ueberfluß und Gluͤck unter Euch bringen muͤs— sen. Ergreift die Waffen nur dann, wenn Eure Ruhe durch die Staͤmme bedroht werden sollte, die noch verblendet genug sind, der Ordnung die Anarchie und der Arbeit den Raub vor— zuziehen. Alsdann werdet Ihr mich in Eurer Mitte sehen, stets bereit, Euch zu verthesdigen. Ich werfe einen Schleier der Nachsicht uͤber alle alten Vergehen; aber in Zukunft erwarte ich von Euch Vertrauen und Unterwerfung als Preis des Wohl— wollens und des Schutzes, die ich Euch anbiete. Gehorsam und friedliebend, werdet Ihr in mir mehr einen Freund als einen Chef, als Rebellen und Ruhestoͤrer aber einen unbeugsamen Chef finden. Von der einen Seite sind mit dem Gehorsam Ueberfluß, Ruhe und Gluͤck, von der andern Seite mit der Empoͤrung Ver— derben und Tod gepaart. Eure Wahl kann nicht zweifelhaft seyn; bedenkt, daß ich allen meinen Versprechungen treu seyn werde, und daß Ihr durch mich nach Euren Werken behandelt werden sollt. In meiner langen militairischen Laufbahn bin ich stets sanft fuͤr die Guten und schrecklich fuͤr die Boͤsen gewesen. Verlieret vorzuͤglich nicht aus dem Auge, daß die Franzesen nie den Afri— kanischen Boden verlassen werden, und daß alle Voͤlker der Erde wissen, daß es besser ist, sie zu Freunden, als zu Feinden zu ha— ben. Ich erwarte, daß alle Europäer, welche zu Euch reisen, bei Euren Stammen gute Aufnahme und Schutz finden werden; von meiner Seite werde ich mit einer steten Sorgfalt daruͤber wachen, daß keine Ungerechtigkeit in Eurer Hinsicht begangen werde. Wendet Euch an mich in allen Euren Angelegenheiten; meine Thuͤre wird stets dem Armen und Unterdruͤckten offen ste— hen; mein Herz wird keine geiechte Klage zuruͤckweisen; ich habe keinen anderen Ehrgeiz, als Euch Alle gluͤcklich zu machen und Euch in einem brüͤderlichen Frieden mit den Franzosen leben zu sehen, die von Eurem Boden Eure Feinde und Eure Unterdruͤk— ker vertrieben haben. Im Hauptquartier zu Algier, 28. Sept. 1834. (gez) D. Graf von Grlon.

Im Indicateur de Bordeaux heißt es: „Man spricht von einem bei Estella gelieferten Treffen, worin Lorenzo eine Niederlage erlitten haben soll. Zumalgcarregun soll einige Ge— sangene gemacht haben. Es verbreitet sich das Geruͤcht von ei— nigen Unruhen zu Madrid, und den Beweis davon glaubt man in dem vorgeblichen Marsche Rodil's und Oraa's auf jene Haupt⸗ stadt zu finden. Zumalgcarreguy, Herr seiner Bewegungen, soll mit 3 Bataillonen und seiner Kavallerie auf Tudela und Sara— gossa marschiren. Alles dies bedarf der Bestätigung. In der Umgegend ven Bayonne hat man eine bedeutende Quantitaͤt Pulver und Patronen weggenommen“

In einem Schreiben, das der General Mina an einen sei— ner Freunde in Bordeaux gerichtet hat, meldet er, daß er am gten d. M. abzureisen gedenke, um das Kommando der Armee in Navarra zu ubernehmen. Das Handlungshaus Daguerre und Sohn in Bordeaux hat den Befehl erhalten, dem General Mina die zum Unterhalt der Truppen noͤthigen Gelder auszuzahlen.

An der heutigen Boͤrse ist die Anleihe Dom Miguel's von 23 auf 27 gestiegen, indem doch viele Personen dem Geruͤchte von dem Anlangen Dom Miguel's in Spanien Glauben schenk— ten. Man wollte wissen, daß er von Bayonne nach St. Pée, als Konskribirter verkleidet, gelangt sey, und sich besonders da— durch ganz unkenntlich gemacht habe, daß er sich den Backen— und Schnurrbart hatte abscheeren lassen

Das Journal des Débats begnuͤgt sich, auf die Nach⸗ richt von der Ankunft des Dom Miguel in Spanien Folgendes zu bemerken: „Wir sind der Meinung, daß bis jetzt nichts dazu berechtigt, der Authenticität dieser Nachricht Glauben zu schenken.“

Aus Toulon meldet man vom Sten d.: „Die Depeschen, welche die vor einigen Tagen aus den Haͤfen Griechenlands an— gekommene Brigg „le Grenadier“ uͤberbracht hat, sind von der groͤßten Wichtigkeit. In Folge der Ankunft dieses Schiffes ist wie bereits erwähnt) der Befehl gegeben worden, die Fregatte „Artemisia“ in aller Eile absegeln zu lassen. Es scheint, daß die obenerwähnte Brigg umstaͤndliche Nachricht uͤber neue Ver— suche zur Empoͤrung in Griechenland gebracht hat.“ Einem anderen Schreiben aus Toulon von demselben Tage zufolge, waͤre die „Artemisia“ nicht nach Griechenland, wie man aus obiger Meldung annehmen koͤnnte, sondern nach Aegypten be— stimmt. „Das Evolutions-Geschwader“, heißt es in diesem Schreiben, „ist gestern bei den Hyerischen Inseln vor Anker ge⸗ gangen, und es sind demselben heute durch die „Lamproie“ De—⸗ peschen uͤberbracht worden. Die gestern Morgen von der Rhede

von Toulon abgesegelte Fregatte „Artemisia“ hat Befehl, nach—⸗

dem sie ihre Depeschen an den Capitain Lalande abgegeben, nach Alexandrien zu fegeln, wo man die Anwesenheit eines Schiffes ersten Ranges fuͤr noͤthig erachtet.“

In der hiesigen Invaliden-Kirche fand heute Morgen ein feierlicher Trauer ⸗Gottesdienst zu Ehren Boyeldieu's statt. Die Leiche wurde demnaͤchst nach dem Kirchhofe des Pater Lachaise gebracht. .

Der Herausgeber des kleinen legitimistischen Journals, la Mode, Herr Ludwig Martin, ist gestern von dem hiesigen Assi⸗ senhofe des Angriffs auf die Rechte des Koͤnigs und der Belei⸗ digung seiner Person fuͤr schuldig befunden, Und demgemäß zu sechsmonatlicher Haft und einer Geldbuße von 36000 Fr. verur⸗ theilt worden.

Aus Draguignan schreibt man: „Die National-Garde von Draguignan ist aufgeloͤst; man schreitet zur Entwaffnung. In Graffe hat die National⸗Garde das naͤmliche Schicksal er⸗ fahren. Eine Abtheilung Konskribirte des 10ten leichten Regi⸗ ments ist nach dieser letzteren Stadt geschickt worden, um mit den Gewehren der National⸗Garde bewaffnet zu werden. Diese Nachricht hat einen schmerzlichen Eindruck gemacht.“

Der Streit zwischen den Allöopathen und Homdopathen faͤngt nun auch an, in Frankreich sehr lebhaft zu werden, und die medizinische Literatur bereichert sich auch dort durch viele Werke fuͤr und gegen das neue System. Die neuesten Schriften uͤber diesen Gegenstand sind von dem Dr. Achill Hoffmann für, und von dem Br. Sylvain Aymard in Grenoble gegen die Ho— moͤopathie. Letzterer spricht, wie hiesige Blaͤtter meinen, in einem so heftigen und beleidigenden Tone gegen die Aerzte, wel⸗ che die neue Heilart ausuͤben, daß dadurch der unbefangenere Theil des Publikums nur um so aufmerksamer auf das neue System gemacht werde und ein guͤnst iges Vorurtheil fuͤr das⸗ selbe zu hegen beginne. So viel scheint gewiß, daß sich die in Paris befindlichen homdͤopathischen Aerzte bereits einer sehr gro⸗ ßen Praxis erfreuen. Man spricht sogar davon, daß der be— rühmte Dr. Broussais seinem Blutentziehungs⸗Systeme untreu, und ein Anhänger der Homoͤopathie geworden sey.

Man hat die Bemerkung gemacht, daß seit beinahe zwei Monaten kein Tag vergangen ist, wo die Journale nicht meh— rere Selbstmorde angezeigt haͤtten.

Großbritanien und Irland.

London, 14. Okt. Der Lord-Kanzler ist nach Brigthon und Lord William Russell, diesseitiger Gesandter am Königlich Wuͤrttembergischen Hofe, nach Stuttgart abgereist.

Gestern sind mit dem Dampsschiffe „Rohal Tar“ Nachrich— ten aus Lissabon vom 5ten d. M. und zugleich der Unter— Staats-Seeretair im Portugiesischen Ministerium des Auswaͤr—⸗ tigen, Herr Bayard, mit Depeschen fuͤr die Regierung angekom— men. Dieser Beamte ist als Abgeordneter der Königin beauf— tragt, dem Herzoge von Leuchtenberg das Schwert, welches Dom Pedro ihm vermacht hat, und mit diesem Geschenke zu— gleich die Einladung zu uͤberbeingen, der Herzog moͤge baldmoög⸗ lichst nach Lissabon kommen. Auch soll Herr Bayard schon alle auf die Abschlteßung der Ehe zwischen der Koͤnigin von Portu⸗ gal mit dem Herzoge von Leuchtenberg bezuͤglichen Papiere bei sich fuͤhren, so daß die Vollziehung derselben nicht mehr entfernt seyn kann. Baron Mortier, der Franzossische Gesandte am Por— tugiesischen Hose, soll Lissabon verlassen haben, um nicht bei der Vermählung und den darauf bezuͤglichen Unterhandlungen gegen— waͤrtig zu seyn. =

Die Morning Chroniele aͤußert sich folgendermaßen über das Benehmen des Spanischen Ministeriums: „Mitten unter der Darlegung von Thorheit, Arglist und Schlechtigkeit, spricht die Spanische Regierung ruhig und zuversichtlich von ei— ner neuen Anleihe von à Mill. Pfd., und macht John Bull das schmeichelhafte Kompliment, daß es ihn als den gluͤcklichen Darleiher vor Allen auszeichnet. Aber durch die Vorgänge der letzten drei Monate ist der Spanische Kredit noch tiefer gesun— ken, als er es durch das Verfahren Ferdinands schon war. Alle Nationen haben einmal Minister gehabt, die das wahre Gluͤck des Volkes ihrem wilden 9 und ihrem unersaͤttlichen Durste nach Macht aufopferten; wir haben sowohl hier, als anderswo solche Minister gesehen, welche die Geheimnisse ihres Amtes zur Befriedigung ihres Geizes mißbrauchten; aber es war Spanien ausbehalten, der Welt das gluͤcklicherweise einzige Schauspiel ei⸗ nes Ministeriums zu geben, das die theuersten Interessen des Landes und, so weit es ihm moͤglich war, die Sache der ver— nunftigen Freiheit im Allgemeinen aufopfert, indem es die Mit—⸗ tel und Wege offen darlegte, wodurch die Unwissenden und Un— vorsichtigen aller Orten, wo Geld zu erhalten war, am besten gepluͤndert werden koͤnnten. Unter anderen Umstanden möoͤch⸗ ten die Erklaͤrungen uͤber den furchtbaren Zustand der Insurree— tion, die setzt zum erstenmale in der Kammer gehört wurden,

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