1834 / 297 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Vesen General bei Todesstrafe untersagt war, etwas in jene Stadt zu bringen. Der Maulthiertreiber sollte bei Salvatierra n Alava nach einer Frist von einer Stunde erschossen werden, As sein Tochtermann in dieser Stadt ankam; dieser erhielt die Begnadigung seines Schwiegervaters, aber nur unter der Bedin— gung, daß er 1500 Paar Militair⸗Beinkleider liefere. Der Re⸗ gidor und die 5 Diputados (Maire und Munizipalraͤthe), so wie der Pfarrer und die 3 Vikare von Irurita wurden durch den General Cordova aus dem einzigen Grunde verhaftet, weil ein Insurgent in einem benachbarten Gehoͤlz einen Flintenschuß Vgefeuert hatte, als Cordova's Kolonne durch jenes Dorf zog. Die 19 Gefangenen wurden erst dann in Freiheit gesetzt, als die Einwohner, saͤmmtlich Constitutionnelle, eine Geldbuße von 7500 Fe. erlegt hatten. Die Nacht nach ihrer Freilassung begaßen sich 30 Insurgenten auf Befehl Sagastibelza in das Presby— terium, um die 3 Vikare, die des Constitutionalismus beschul— digt waren, zu verhaften; aber diese, die einen Wink von den Absichten des Qbersten erhalten hatten, ergriffen bei Zeiten die Flucht. Dein Thale von Basaberu ist ebenfalls durch die Chri⸗ Tabs eine Steuer von 150,000 Fr. aufgelegt worden, man weiß nicht, aus welchem Grunde.“

In einem Schreiben aus Besangon vom gten d. heißt es: „Der Tarif der auf dem Rhone- und Rhein-Kanal vorlaäu— n eingeführten Zoͤlle giebt zu Beschwerden des Handelsstandes Anlaß. Diese Zoͤlle sind so groß, daß, wenn sie nicht stark ver— mindert werden, man die Hoffnung aufgehen muß, die Schiff— fahrt auf dem Kanal eine bedeutende Thaͤtigkeit gewinnen zu fe— hen; oder man muͤtzte vielmehr dann erwarten, daß dieser Weg ganz wieder verlassen wuͤrde, da der Handel sich noch nicht an ihn gewoͤhnt hat, und man ihn zuerst erstarken lassen sollte, ehe man ihn mit laͤstigen Zoͤllen beschwert. Hinsichtlich des gegen— wärtig bestehenden Tarifs, welcher derselbe ist, der der Koͤnigl. Verordnung vom 19 April 1826 angehaͤngt worden, haben die Han— dels-Lammern von Besangon, Muͤhlhausen und Straßburg schon Heschluͤsse gefaßt, um die Verminderung desselben zu erlan— gen. Diese Beschluͤsse sind dem Ministerium uͤbersender worden, nebst den Entwuͤrfen eines verminderten Tarifes; sie sind aber bis jetzt ohne Erfolg geblieben. Wir erfahren mit Ver— anuͤgen, daß die Handels,Kammer von Besangon, welche die staͤrksten Verminderungen begehrt hat, im gegenwartigen Augen— blick ihre Gesuche erneuert. Aus einigen Beispielen wird man sich einen Begriff machen koͤnnen, wie ungeheuer die Zoͤlle Üͤber— haupt sind. Ein Schiff von 100 Tonnen Wein bezahlt bis Stroßburg 1090 Fr.; 1060 Tonnen Weingeist und Branntwein rzahlen 1500 Fr.; 70,000 Kilogramme Waaren 980 Fr. Will nan durchaus den gegenwartigen Zustand der Dinge beibehalten, beeilt man sich nicht, die Beschiffung des Kanals weniger laͤstig zu machen, so ist zu befuͤrchten, daß Belgien und Holland Frank— reich einen großen Theil seines Transithandels nach Deutschland und der Schweiz entziehen werden. Schon ist die Dampfschiff⸗ sahrt auf dem Rhein bis nach Straßburg im Gang; sie wird sich gewiß auch bald bis nach Basel ausdehnen. Alles macht es da— her der Regierung zur Pflicht, den Interessen, die durch den etzt bestehenden verderblichen Tarif gefährdet werden, schnelle Befriedigung zu gewähren. Nur unter dieser Bedingung wird der Ost-Kanal die Wichtigkeit erlangen, die er haben soll, und einer unserrr besten Absatzwege werden, sowohl fuͤr die Austau— ichung der inlaͤndischen Produkte, als auch fuͤr deren Verkauf im Auslande.“

Großbritanten und Irland.

London, 138. Okt. Der Kabinetsrath, welcher gestern Nach— mittag in dem Buͤreau des Lord Melbourne im Schatzamte ge— halten wurde, dauerte mehrere Stunden, und es waren saͤmmt— liche in der Stadt anwesende Minister dabei zugegen. Der Ober Befehlshaber der Armee stattete darauf dem Premier-Mi— nister einen Besuch ab. Heute fruͤh hatte der Kommissar der Forsten und Waldungen, Sir Benjamin Stephenson, mit eini— gen Kabinets-Ministern Unterredungen.

; Der Portugiesische Gesandte und der Franzssische Geschaͤfts— träger besuchten gestern den Staats- Secretair fuͤr die aus waͤrti— gen Angelegenheiten. ö . ;

Die heutige Times enthaͤlt noch Folgendes uͤber die Zer— stoͤrung der beiden Parlamentshaäͤuser: „Gestern mit dem ersten Grauen des Tages zeigte sich von neuem die allgemeine Besorg— niß um das Schicksal der brennenden Gebaͤude auf dem Schloß— hofe (Palace yard); noch einmal versammelte sich ein Haufen von Zuschauern um die rauchenden Truͤmmer, aber nicht in sol— cher Masse, wie am vorhergehenden Abend. Um 5 Uhr Mor— gens wurden die Truppen und die Polizei, welche vom Anfang Ter Feuersbrunst an auf den Beinen gewesen waren, abgeloͤst, ind die Feuermaͤnner, die waͤhrend der ganzen Nacht unermud— lect Zearbeitet hatten, konnten, da das Feuer allmaͤlig abnahm, von sthrer schweren, erschoͤpfenden Arbeit ausruhen. Mit dem Vorrücken des Tages wurden die Verheerungen, welche die „Flammen angerichtet hatten, immer sichtbarer; so schreck— sich sie aber auch waren, so zeigten sie sich doch ge— ringer, als das Geruͤcht mit seinen hundert Zungen sie ange— aeben hatte. Uebrigens boten die Truͤmmer keinen besonders in— zeressanten und pittoresken Anblick dar. Die Zerstoͤrung war zu allgemein, und man sah daher nichts von jenen malerischen Zusammenstellungen zertruͤmmerter Dächer und Mauern, die uns zuweilen durch ihre furchtbare Schoͤnheit sogar mit dem verwuͤstenden Elemente aussöhnen. Als es auf den Straßen werder lebendig wurbe, war das Feuer schon ganz geloͤscht, und obgleich mehrere Stunden lang noch immer Ströme von Was—

auf die dampfende Asche gespritzt wurden, so geschah es doch mehr aus Vorsicht, als gerade aus Nothwendigkeit. Um dan aästigen Andrang der Menge zu verhindern, waren die Zugaͤnge zu dem neuen Schloßhofe von allen Seiten fortwaͤhrend mit arken Militair- und Polizei-Posten besetzt, und noch vor Mit— ag wurden Barrieren errichtet, die Niemand uͤberschreiten durfte, der nicht bei der Bewachung der zerstoͤrten Gebaͤude beschaftigt war. Dies war um so noͤthiger, weil hin und wieder sich noch An Stuͤck von den Truͤmmern losloͤste und herabstuͤrzte, so daß icht haͤtte Ungluͤck entstehen koͤnnen, wenn man das Volk zu nahe herangelassen hätte. Sir John Hobhouse, der es als Ober— Tommissair der Forsten und Waldungen fuͤr seine Pflicht hielt, die verschiedenen Arbeiten zur Hemmung des weiteren Umsich⸗ areifens der Flammen und zur Erhaltung der öffentlichen Sicher Hes zu leiten, befand sich den groͤßten Theil des Tages bei den rümmern und ertheilte den Feuermaͤnnern und Arbeitern die noͤthigen Befehle zur Rettung aller der verschiedenen Gegen— Fände, die den Morgen uͤber bunt durch einander auf dem St. Margarethen⸗Kirchhof und in dem Garten des Sprechers gufgehäust wurden. An diesen beiden Orten hielt eine Truppen⸗ Attheilung mehrere Stunden lang Wache, bis saͤmmtliche Sa⸗ chen in sichere Verwahrung gebracht waren. Es wird unsern Lesern Freude machen, zu hoͤren, daß die Gemaͤlde- und Buͤcher—

sammlung des Sprechers, der um 12 Uhr von Brighton in der

quer über die Straße errichten zu lassen, die eine der Statue

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Stadt anlangte, wenig Schaden gelitten haben, und daß die Ju— welen und die Garderobe seiner Gemahlin gerettet sind. Der groͤßte Theil seines Silbergeschirrs soll bei seinen Banquiers ge⸗ wesen seyn, aber auch dassenige, welches sich beim Ausbruch des Feuers in seiner Wohnung befand, ist den Flammen entrissen worden. Auch die Bibliotheken der beiden Parlamentshaäͤuser sollen nur sehr unbedeutenden Verlust erlitten haben.“ Die Times kommt nun auf die Entstehung des Feuers zu sprechen; sie wiederholt bei dieser Gelegenheit die verschie⸗ denen (bereits erwahnten) Geruͤchte, und schenkt dem Be— richte des Albion, daß es durch die Verbrennung un— nuͤtzer Papiere entstanden sey, den meisten Glauben. „Schon zwei oder drei Tage vorher“, fahrt das genannte Blatt fort, „soll Mistreß Wright, die Haushaͤlterin des Oberhauses, sich uber die ungewohnliche Hitze gewundert haben, die in diesem ganzen Gebaͤude herrschte, und die ihr von einem Rauchgeruch begleitet zu seyn schien. Wenn dies wahr ist, so mag das Feuer schon eine Zeit lang in den ausgetrockneten Balken des Gebaͤu— des geglommen haben, und daraus ließe es sich dann erklaͤren, wie es kam, daß die Flammen gleichzeitig an verschiedenen Or— ten ausbrachen und mit solcher Schnelligkeit um sich griffen. Herr Cottle, der das Feuer zuerst entdeckte, fand die Flammen mit furchtbarer Heftigkeit in der Nähe des Throns im Oderhause hervorschlagen; aus den Angaben dieses Herrn in den Abend-Blaͤttern ist es aber klar, daß es wo anders ausgebrochen seyn und sich schon lange vorher nach verschiedenen Richtungen hin ausgebreitet haben muß, ehe ihn der erstickende Rauch noͤthigte, das Ausschuß⸗-FZim— mer, in dem er mit Schreiben beschaͤftigt war, zu verlassen. Bei den duͤrftigen Nachrichten, welche uns vorliegen, koͤnnen wir nichts Sicheres uͤber den Ursprung dieser traurigen Katastrophe sagen, aber wahrscheinlich wird man nicht lange daruͤber im Dunkeln bleiben, da der ganze Verlauf der Feuersbrunst aufs genaueste untersucht werden soll. Eine andere Frage, die man am gestrigen Tage auch mehrmals aufwerfen hörte, war die, wo die beiden Haäͤuser, bis ein neues Gebaͤude fuͤr sie errichtet wäre, ihre Sitzungen halten wuͤrden. Einige meinten, daß die Westminster-Halle, die dem Oberhause schon in einigen Fällen als Versammlungs-Ort gedient, einstweilen fuͤr die Lords eingerichtet werden koͤnnte; Andere, daß es nicht schwer seyn wurde, in einem der offentlichen Gebäude, welche dem Londoner Magistrate gehoͤren, einen Ort aufzufinden, wo die Legislatur ihre Berathungen halten koͤnnte, da ja das Konvents-Parlament in Guildhall gehalten worden und das Unterhaus sich während des Buͤrgerkrieges, der so unrichtig die große Rebellion genannt mird, haufig in der City versammelte; noch Andere, daß der alte St. James-Palast, wenn er auch nicht viel Zimmer ent— halte, in denen ein Englaͤnder von Rang gemächlich leben könnte, doch genug große Saͤle in sich fasse, in denen beide Parlaments Korper Platz haͤtten; wieder Anbere, daß der neue Palast Buckingham-House mit all seinen Nebengebäuden und Beamten— Wohnungen sich vor allen andern zur Versammlung des Parla— ments eignen wuͤrde; dieser letzte Vorschlag aber wurde gleich verworfen, weil es ein zu großes Opfer von Sr. Masestät for— dern hieße, die Abtretung dieses Palastes zum allgemeinen Be— sten zu verlangen. Die solches äußerten, kannten aber die Hin⸗ gebung Sr. Majestaäͤt fuͤr das Wohl seiner Unterthanen nur wenig, denn kaum waren ihre Worte verhallt, als man erfuhr, daß der Koͤnig eben jenen Palast zur Verfügung der Nation gestellt habe, damit das Staatswohl nicht gefährdet wer⸗ den solle. Die Aufmerksamkeit der stets wechselnden Zuschauer⸗ Menge, die sich den ganzen Tag uͤber in der Naͤhe des Schloß⸗ hofes umhertrieb, war jeboch nicht bestaͤndig auf fo hohe Staats⸗ Angelegenheiten gerichtet, wie die eben erwähnten. Sie wurde zwei bis drei Mal wahrend des Tages auf die Spritzen gelenkt, die von neuem in Bewegung gesetzt wurden, so of irgendwo ein dicker Rauch befuͤrchten ließ, daß die glimmende Asche noch einmal in Flammen aufschlagen inöchte. Zweimal war, wie wir hoͤren, diese Besorgniß auch wirklich gegründet; einmal gegen Mit⸗ tag, und das andere Mal gegen 6 Uhr Abends, wo die Feuer— maͤnner, die sich in die benachbarten Wirthshäuser zuruͤckgezo⸗ gen hatten, um einige Erfrischungen zu sich zu nehmen, vom Es— sen weggerufen wurden, um Flammen zu ichn die ein paar Minuten lang an der norswestlichen Ecke des Oberhauses wie⸗ der aufloderten. Um g Uhr, wo wir den Schauplatz der Ver— wuͤstung nochmals besuchten, schien keine Gefahr mehr zu befürch⸗ ten. Mehrere Spritzen waren schon fort, fuͤr alle Faͤlle jedoch blieb ein Wachtposten bei den noch auf dem Platz befindlichen Spritzen aufgestellt, damit nicht etwa in der Nacht noch ein Ungluͤck geschähe. Um diese Zeit waren nicht mehr viel Menschen dort, und die Behörden benutzten dies, um noch zwei Barrieren

Cannings gegenuͤber, und die andere am Ende der Abingdon⸗ Straße. Es braucht wohl kaum bemerkt zu werden, daß gestern nicht so viel Zuschauer auf dem Platz waren, als am Abend vor— her. Was aber an Quantitat fehlte, wurde durch die Qualitat der Besuchenden aufgewogen. Es hieß auch, daß einige Mit— glieder der Köoniglichen Familie die Ruinen in Augenschein ge⸗ nommen hatten, daruber aber koͤnnen wir nichts Bestimmtes sa— gen. Lord Melbourne, Lord Althorp, Lord Holland, der Mar— Juis von Worcester, der Graf von Munster und mehrere an— dere Personen von Stande waren an Ort und Stelle; auch die Herzogin von St. Albans. Das Benehmen des Volks, hoch und niedrig, war eben so anstaͤndig und ruhig, wie waͤhrend des Feuers. Es zeigte sich nirgends Freude über das schreckliche Schauspiel, das sich den Augen darbot, sondern gerade das Gegen— theil. Die Menge scherzte mitunter auf ihre Weise uͤber die Vor— kommenheiten des Augenblicks, denn sie konnte nicht, wie eine alte Niobe von unserer Bekanntschaft, Zeit und Raum negiren, und in der suͤßen Einbildung in Thränen zerschmelzen, daß Chatham in einem Oberhause gesprochen und gestorben, welches erst ein Vierteljahrhundert nach seinem Tode erbaut wurde. Wahrlich, es ist unseren ärmeren Landsleuten nicht zu verargen, wenn sie einen Witz uͤber die Armen-Bill machten; und man braucht ihnen das nicht zu streng nach dem Buchstaben auszu—⸗ legen. Was ist es denn nun weiter, wenn sie sagten; „„Da giebt's ein Freudenfeuer über die Armen, Bill““, wenn man nur weiß, daß keiner von denen, die dies sag⸗ ten, an der Anzuͤndung dieses Freudenfeuers Schuld war? Wenn unsere Ausdrucke so buchstaͤblich genommen werden sollen, was soll man dann zu der Aeußerung des Lord Althorp selbst sagen? Dieser zeichnete sich naͤmlich am Abend der Feuers— brunst durch seine Bemuhungen um die Loͤschung derselben aus, ließ sich aber in einem Augenblick des Eifers, nur auf die Er. haltung der Westminster-Halle bedacht, zu folgendem Ausruf hin⸗ reißen: „„Der T— hole das Unterhaus, mag es verbrennen, aber rettet, o rettet die Halle!“ Diese Aeußerung war sehr naturlich und sogar lobenswerth, aber gewisse Verfechter der Privilegien des Unterhauses werden vielleicht eine unverzeihliche Verletzung derselben darin sehen, fuͤr die nichts Vergebung ge—

Getraide⸗Durchschnittspreise in vergangener ol in 5 Minuten zuruͤck; an dem als Graͤnze des Versuchs bezeich-

Woͤchentl. Sechswoͤchentl. oll. Orte angekommen, bemerkte man, daß sie so schnell ange— Weizen 41 Sh. 10 P. 43 Sh P. 43 86g helm . als vielleicht eine Diligence. Ein Preußischer Gerste. 29 6 8 29 9 15 Ingenieur, so wie eine große Anzahl anderer Personen, wohnten 22 1 4 diesem Versuche bei. Nogn 31 6 * ö 12 ig. 9 36 * ti 153341 Dänemark J 4140 5 9 Kopenhagen, 18. Okt. Durch ein Kanzlei-Plakat vom . 35. September haben Se. Majestaͤt die Resolution vom 25. April z eder land e. . 621, Betreffs der Gerechtsame hier anwesender fremder Kon—

Aus dem Haag, 20 Ott. Heute haben Se. Maj suln, dahin abgeändert, daß Koͤnigl. Unterthanen, welche in den der Konig die ordentliche Session der General“ Staaten dur] Königl. Staaten als fremde Konsuln oder Konsular⸗Agenten er— stehende Rede vom Thron eroͤffnet: ö. nannt und anerkannt wurden, dadurch von welcher Klasse sie

„Edelmoͤgende Herren! auch seyn mogen keinesweges Lossprechung weder von den

„Cs i. Mir üm so angenchmer, Ew. Edelmbgenden bei 66 persßnlichen Dienstleistungen, noch von andern buͤrgerlichen Lasten nung dieser Session mittheilen zu können, Faß unfere Beziehnn erwerben, welche ihnen als Buͤrgern und Einwohnern der Stadt zu üuswärtigen Maͤchten zufriedenstellend sind, und daß Ich ; obliegen. In Hinsicht auf die Koͤnigl. Unterthanen, welche in vtelen fortwährend die Beweise aufrichtiger Freundschaft emmnn* ssingöͤr fuͤr die Folge als fremde Konsuln oder Konsular⸗Agen⸗ als Ich noch immer in der gerechten Erwartung eines endlichen n * u hetr . 8 soll rangaments der durch den Belgifchen Aufstand so un verve tin als ernannt und anerkannt zu betrachten seyn werden, sol kraͤnkten Rechte und Interessen Niederlands Mich getgduscht es ein faͤr allemal bei der Allerhöͤchsten Resolution vom n . Die unvorhergefchenen in dem Fortgange der ünterhan lun] 1821 sein Verbleiben haben; und endlich sollen diejenigen Exem⸗ eingetretenen Hindernisse, deren Besettigung, trotz der bereit n tienen von persoͤnlichen Dienstleistungen und Abgaben, die in wandten Muͤhe, nicht in Meiner Macht ffand, haben Mich . obengedachter Allerhöoͤchster Resolution den Unterthanen bewilligt Maßregeln bedacht seyn lassen, um den aus diesem Zust any ) ö werden, welche als fremde Konsuln in Daͤnische Staaten geschickt Dinge fur Meine geliebten ünterthanen hervorgehenden Beschn wurden, nicht nur den eigenen Personen solcher Konsuln, son— den so viel als moglich ghzuhelfen.“ dern auch deren Familien-Gliedern zu gute kommen.

ö

Den Schuttereien ist zu diesem Ende ein ausgedehnter verliehen worden. Die Waffenlust, die Mannszucht, der Muthn die Ausdauer, in denen sie wahrend ihrer Dienstzeit mit den nn 2 ö lairen Truppen und mit der Landes-Miltz stets gewetteifert ht Hamburg, 22. Okt. Der hierselbst beglaubigte Geschaͤfts⸗ ferner die Hesinnungen, die sie, unter dem einstinimigen Zujgig, trͤger Sr. Kaiserl. Brasilianischen Majestät, Ritter Antonio de Nenézes Vasconcellos de Drummond, ist zu einer andern Be— simmung abgerufen, dagegen der Professor der Rechte zu Per— nambuco, Herr Marcus Antonio d'Aranjo, in derselben diplo—

der Einwohner, bei der Ruͤckkehr in ihre Heimath und zu ihren ten Beschaͤftigungen an den Tag gelegt, sind uns Buͤrgschast die Begeisterung, mit der sie bel dem ersten Aufrufe sich aufs zu Streite ruͤstén würden, um dahin zu eilen, wo die Bcht tung der Ehre, die Sicherheit und die Unabhaͤngigkeit des Vn landes ihre Gegenwart erheischen mochte“ .

„IInzwischen ist durch diese Beurlaubung, an der jetzt auch Freiwilligen bei der Marine Theil nehmen, in den außerordentli Ausgaben zur Vertheidigung des Landes eine Verminderung eh treten, welche zu der Hoffnung berechtigt, daß die fuͤr Beduͤr gleicher Art im folgenden Jahre nothwendigen Kosten keine E hung der Steuern erforderlich machen werden.“

„Die inlaͤndische Verwaltung hat in allen Theilen ihren ret

maͤßtgen Fyrtgang; die Regierung wird in der Leitung derselben! eine 19benswerthe Weise von den provinziellen und Lokal Behm unte rstuͤtzt. „Auf den oͤffentlichen Unterricht wird fortwaͤhrend diejen Sorgfalt verwandt, welche die Wichtigkeit der Sache erheischt n die Üinstaͤnde als angemessen bezeichnen. Die Lust an der Auguͤht der Wissenschaften und schbnen Kuünste laͤßt nicht nach.“

„Wie sehr auch die Deiche und See-Daͤmme durch die Stur und hohen Wasserfluthen des vorigen Winters gelitten haben mn gen, koͤnnen wir uns doch freuen? daß wir vor den gefuͤrchtch großen Deichbruͤchen und Ueberschwemmungen bewahrt gekss ben sind.“

„Die Nahrungszweige im Innern des Landes bieten ein woll thuendes Schauspiel dar. Waͤhrend Handel und Schifffahrt st fortdguernd von den Erschuͤtterungen erholen, welche ste bei in eben so wie in anderen Landern, in Folge politischer und anden Ereignisse erlitten haben, ist es zugleich“ erfreulich wahrzunehmen daß auch die so wichtigen Fischereien sich im Allgemeinen aufrtch erhalten. In anderen Zwelgen der National-Industrie laͤßt sich g bestaͤndiger Fortschritt bemerken; verschiedene on Attersher in R land, betriebene Handwerke beleben sich von Reuem“ und bn,

lianischen General-Konsulats ermaͤchtigt worden. Die hiesige Neue Zeitung theilt nachstehendes Aktenstuͤck it der Bemerkung mit, daß auch die Braunschweigische Regie— rung Herrn Vignoles und seine Gehuͤlfen beauftragt hat, die Wegstrecke zwischen Celle und Braunschweig zu untersuchen, und daß am heutigen Tage in dieser Angelegenheit eine Versammlung min ersterem Orte gehalten werden wird: r In England hat sich eine Gesellschaft gebildet, welche die Ab⸗ sicht hat, eine Eisenbahn von hier nach den Hansestaͤdten Hamburg und Bremen anzulegen, wenn der desfalls naͤher zu bearbeitende Plan ergiebt, daß diese Eisenbahn⸗Anlage auf eine zweckmaͤßige und vortheilhafte Weise zur Ausfuhrung gebracht werden, und wenn die Gesellschaft sich uber die Bedingungen der Anlage mit dem hiesigen ;Gouvernement vereinigen kann. Die Gesellschaft hat einen der deruͤhmteren Ingenieure in England, Mr. Vignoles, angenommen, un durch denselben die zweckmaͤßigsten Linien zu der Eisenbahn-An— lage untersuchen zu lassen und den zu befolgenden Plan festzustellen, auch die Kosten-Anschlaͤge zu entwerfen und die sonstigen nothwen⸗ digen Vorarbeiten vorzunehmen. Dieser hat gegenwartig zwei sei⸗ ner Gehuͤlfen, Mr. Henry und Ottley, abgesandt, um vorlaufig das erforderliche Nivellement auf der beabsichtigten Eisenbahn-Linie zwi⸗ schen Hannover und der Elbe, so wie die sonst nöthigen Vorarbei⸗ ten zu besorgen Da Wir zu der Aufnahme des Nivellements, so wie zu den sonstigen Vorarbeiten, schon früher Unsere Autorisation ertheilt haben, so beauftragen Wir die Koͤnigliche Land-Drostei, den Obrigkeiten auf dem Wege von Harburg üuͤber Luͤneburg und Celle bis hierher die Anweisung zu geben, daß sie den gedachten Personen bei der Ausführung der beabsichtigten Arbeiten nicht nur kelne Hin⸗ ten sich aus.“ dernisse in den Weg legen, , , , noöͤthigenfalls alle diejenige „Der niedrige Stand der Getraide Preise hat auch auf den v alse, a ö . . . n,, terlaͤndischen Landbau Einfluß und derselbe theilt das Loos, das di i. . 6, . . ; Hannover, 18. Jun ö. ä. ö sen Zweig des Natlonal-Wohlstandes auch anderwaärts trifft. Di ite inistertum der Finanzen und des Handels. jenigen Vorkehrungen, welche geeignet seyn möchten, um in uch ö anderen Interessen dem Landmann und dem 6 esitzer eine Unterstuͤtzung zu verschaßen und ihre Aussichten zu pn Di ine Zeitu enthalt chendes Privat— bessern, sind der Gegenstand Meiner , Erwaͤgungen, 1 zer ctng enthalt nächstehe P

„Die Einrichtungen, welche Ich in den Ostindischen Besttzn i ei Dom Mi gen des Staats habe einfuͤhren lassen, liefern befriedigende Resulten Rom, 11. Ott, Heute Vormittag reiste Dom Miguel

. e . 25st . 75 h . ö . f . ü 9. Mor O ĩ ; ie Sin in , m, Te nn n,, , , e gien ir Verpflichtungen zu entledigen und es ist mit Zuversicht zu erwarten agen, sic . . . ,, ( . 64 daß , beharren koͤnnen. Die Vermehrung der don dena zu verbinden. Ich mochte . so wenig fuͤr l Authen⸗ gen Päoduction verbreitet ihren wohlthaͤtigen Einfluß über tjzität dieser Angabe, als fuͤr ein anderes Geruͤcht buͤrgen: Dom Schifffahrt. und den Handels⸗Verkehr mit dem Mutterlande, . Riguel sey nach Genua gegangen, um von dort aus einen Ver— andere rseite uch die, etre zungen, durch eigene Produkte, den ] uch, sich in Portugal der Herrschaft wieder zu bemaͤchtigen, zu 1 n nn,, Indien nachzukommen, dadurch c ragen. Die letzten Depeschen aus Lissabon sollen neben der h Die ur n Theile der Insel S a „Nachricht von Dom Pedro's Tode dem Dom Miguel die Ein— dene Jrutestb ung ben gener nee n glfi e g , ladung seiner Anhänger zur Ruͤcktehr gebracht haben.“ zesorgniß mehr zurfeck . brain Schr nh y, . S j. der Koni Bayern besucht, nachdem er die Besorgniß mehr zurück. Auf allen übrigen Oflindischen Bésihmn „Se. Maj, der Köoͤnig von Bayern , , J ndischen nteéels der Fall.“ ang . ) eze ich Rur . ö vr st e, Es, gereicht Mir zum Vergnügen, Ew. Edelmbgenden ?] Gang nach seiner Ankunft war zu Thorwaldsen und Cornelius. e , . ben zu können, daß die Einkünfte des Reichs] Seid. Meister haben große Arbeiten fuͤr den Monarchen auszu— , ö , , entsprechen. Der vffentliche Kredit, ihren, uͤber welche er auch seine hoͤchste Zufriedenheit ausdruͤckte. 6 69 , . ünserer Berbindlichkeiten (. Die Gegenwart des Königs tragt bedeutend dazu bei, daß die— mehr . ederlandische Treue, befestigt sich mehr n f Jahr der Oktober besonders lebhaft wird. Viele Fremde be— ö . = . 9 , e . 9 * ö 7 2 6am . . zr 4 die 5 de * 5 „Die Budget-Gesetze fuͤr das naͤchste Jahr, die Ihnen alsbi snden sich schon hier n Nömern 6 ö . vorgelegt werden sollen, werden Ew Edelmoͤgenden wahrnehm⸗ Monats zu n n . von i schoͤnsten Wetter beguͤns igt lassen, daß Ich, trotz der Schwierigkeit z zhren werden. Wenn auch Mancher sich in seinen Erwartungen ge— e . n, ,,,, näuscht sieht und statt der alten Volksbelustigungen, wie sie vor⸗ mals gebräuchlich waren, und wie sie von verschiedenen Schrist— ellern anmuthig beschrieben sind, gegenwartig Vieles in moderne

umgeben, die Erfuͤllung Ihres und Meines Wunsches, die Staat Formen gedraͤngt trifft, findet man in Rom doch noch Manches, vas rein national ist, und was man in anderen großen Staͤdten

Ausgaben den Einnahmen gleich zu machen, noch mit einigen kt. vergebens suchen moͤchte.“

leichterungen fuͤr die Steuerpflichtigen habe vereinigen konnen“ , Die in Ihrer vorigen Session unerledigt gebliebenen Grest Entwürfe zur Revision einiger Titel des Handels⸗Koder werden R= nen in der gegenwartigen mit denjenigen Verbesserungen, welche in „Der Fuͤrst Borghese, dessen schoͤne Villa schon seit Jahren der Sammelplatz der Roͤmer ist, hat dieses Jahr mit fuͤrstlicher Großmuth fuͤr das oͤffentliche Vergnuͤzen des Volkes gesorgt. Durch Ankauf mehrerer nahgelegener Landhaäuser, unter diesen

einer genguen Erwägung der fruheren Berathschlagungen hervorg— der bekannten Villa, welche Raphael bewohnte, hat er seine Be— stzungen bedeutend vergrößert und sie dem Publikum geoͤffnet.

gangen sind, wieder vorgelegt werden? Außerdem soll der groͤhz⸗

Theil des den Seehandel betreffenden Rechts Ihnen ebenfalls vie

gelegt werden, und Ich hege sogar die Hoffnung, daß auch dle r

ö k der richterlichen Gewalt und die Fuß

IMsiege betref Hesetzes iefer Sesst 36 , ,

6 . . tzes in dieser Session wird zu Stande

„Ich halte Mich versichert elmoͤgende Herren, das Ehtt ö F . i ,

, , , e n MNusik, und Sanger Corps werden zur , . Voltes

Geseh gebung linsehend, gern, mitwirken werde mit welt, tin aufgestellt, und naäͤchstens soll zweimal woͤchentlich Pferderennen

mit S fer die letzte Hand zu legen.⸗⸗ ö seyn und Preise ausgetheilt werden. Viele Tausende von Men⸗ schen wogen taͤglich zwischen meilenlangen Wagenreihen in dieser Vills umher. Auch‘ sieht man hier noch die Taͤnze des Volts, welches sich wenig um die vornehme Welt kümmert, und sein Tamburello zum Tanz und Gesang schlaͤgt. Ferner ist der Fuͤrst noch in den Besitz vieler antiken Statuen gekommen, welche im Sabiner⸗-Gebirge gefunden wurden. Unter diesen be— findet sich ein Faun und die Musen von vortrefflicher Arbeit; sie

n

„Indem wir dergestalt mitten in der Unruhe, die i dere Landern herrscht, unter Anrufung des gertil n bs, girz sn s, Und Hintracht in der Regulirung der inneren Interessen und in der Befestigung der Niederlaͤndischen Institutionen' nach den Beduͤrfns sen und dem Geist unseres Landé fortschreiten, werden wir auch hierdurch zeigen, daß wir die wahren Sachfuͤhrer des getreuen Vol—⸗ kes sind, welches, gelassen bei unverschüldetem Leiden nde ern boös jener Sucht nach Neuerungen, lediglich in der Standhaftigkeit, Ein⸗ tracht und Anhaͤnglichkeit an Gefch und Ordnung die echten Kenn ö g zeichen der Vatcrlen kz lee, werden, wo fruͤher die beruͤhmte Sammlung stand, welche, von staapoleon gekauft, gegenwartig die schoͤnste Zierde des Museums

Belgien. don Pacis bildet. Die Regierung, welche bei jedem Fund das

Bruͤssel, 19. Ott. Gestern hat man mit der turzlich aus Recht des Vorkaufs hat, wollte diese Antiken aus mehreren England angekommenen LocomotiveMaschine in der Naͤhe von Gründen nicht an sich bringe; von England ,, BVilborde auf ein mn hci cod elt, De Richtung uch Mech n Gebot angekommen; es wurde aber durch den Prinzen Borghese ganz, vollendeten Eisenbäahn einen Verfuch an gestellt. Die Mao lberboten, und so die Sammlung fuͤr den Römischen Staat ge—

winnen konne, als Zuruͤckziehung aus dem Ministerium.“

Gleich der Regierung sorgt der Fuͤrst fuͤr die arbeitenden

schine legte, wie man sagt, eine Strecke von? ungefahr Mel rettet.

mmatischen Eigenschaft beglaubigt, auch zur Fuͤhrung des Brasi⸗ matis 9 z 9

nen.

sollen fuͤr die Zukunft in dieser Villa, in dem Lokale aufgestellt

1204 Klassen, denn durch die neuen Anlagen, welche sowohl die Stadt als der Prinz machen lassen, sind Tausende von Haͤnden beschaͤf⸗ tigt, und wer Rom in den letzten zehn Jahren nicht gesehen hat, wird Vieles so veraͤndert finden, daß er es schwer wieder erken- nen moͤchte.“ Spanien.

Der Morning Herald enthaͤlt folgendes Schreiben aus Navarra vom 19. Oktober: „Die vorige Woche war reich an Nachrichten aller Art, an uͤbertriebenen, absurden und unwahr— scheinlichen; als: die Ankunft Dom Miguel's, das Erschießen der Karlistischen Junta, verzweifelte Gefeckte, Wegnahme von Waffen u. s. w. Ich habe mich uͤber die Gränze begehen und mich uͤberzeugt, daß den Berichten der Spanischen unt Franzoͤ⸗ sischen Behoͤrden wenig oder gar kein Glaube beizumessen ist. Die Ankunft Dom Miguel's in Navarra wurde von Bayonne mit dem Telegraphen nach Paris berichtet, und an demselben Tage kam von dort der Befehl zuruck, einen Courier mit dieser Nachricht nach Madrid abzusenden. Niemand konnte an Neuig— keiten, die eine solchen Stempel der Echtheit trugen, zweifeln, und doch habe ich auf eine hoͤchst glaubhafte Weise erfahren, daß die Person, welche man fuͤr Dom Miguel gehalten hat, ein Deutscher Baron ist, der Depeschen fuͤr Don Carlos überbringt! Ich weiß bestimmt, daß Don Carlos dem Dom Miguel nicht sehr gewogen ist. Er kann die Be— handlung, welche er in Portugal erfuhr, nicht vergessen, und hegt kein Verlangen, die enge Verbindung zu erneuern; er weiß sehr wohl, daß Dom Miguel, in vpolitischer Hinsicht, seiner Sache schaden wurde. Portugiesen und Spanier sind niemals Freunde gewesen, es hesteht ein alter National-Haß, und viele Karlisten sind der Meinung, daß die füdlichen Provinzen sich am Anfang des Jahres würden erhoben haben, waͤre nicht der Krie— ges⸗Schauplatz in ihrer unmittelbaren Nahe gewesen. Ueberdies kann Dom Miguel auch nicht die Absicht haben, sich in diesem Augenblick mit Don Corlos zu verbinden. Die Karlistischen An— gelegenheiten sind noch nicht so weit gediehen, um Hoffnungen fuͤr einen Miguelistischen Einfall in Portugal ten. Madrid muß genommen, die hpuͤdlichen Provinzen unter— worfen und die Regierung befestigt seyn, ehe die Karlisten an einen Plan zur Wiedereinsetzung Dom Miguel's denken koͤn— Ich glaube, daß Don Carlos nicht im Entferntesten eine Expedition der Art beabsichtigt; ich kann in der That fast mit Bestimmtheit versichern, daß er an Dom Miguel geschrieben, er moͤge in keinem Falle auf seinen Beistand rechnen, und selbst, wenn er so gluͤcklich seyn solle, den Thron zu besteigen, duͤrfe er nicht in direkte Opposition gegen Frankreich und England treten. Sie koͤnnen daher bestimmt glauben, daß Dom Miguel nicht in Na— varra ist. Was das Erschießen mehrerer Mitglieder der Junta betrifft, so glaube ich, daß auch diese Nachricht falsch ist. Ich habe so eben einen Brief von einem Mitgliede der Junta, vom 8. Oktober, gesehen, und es ist darin durchaus von keinem Mißverhältniß mit Zumalacarreguy die Rede. Ich sah gestern in der Naͤhe von Elisondo mehrere Maulthiertreiber, die durch das Bastan-Thal gekommen waren, und mehrere Land— leute mit Depeschen von Pampelona und Estella, und von Kei— nem konnte ich etwas in Betreff der Junta erfahren. Auch sprach ich heute Morgen einen Mann, der gestern Abend mit Jaureguy nach Irun kam; er wußte eben so wenig, wie die übrigen, welche ich befragte. Die Nachricht, daß die Junta und Zumalacarreguy uͤbel gegen einander gesinnt seyen, wuͤrde mich indeß nicht uͤberraschen. Der zunehmende Einfluß des Ober Ge—

nerals ist schon lange ein Gegenstand ernster Berathung in der Junta gewesen, und der geistliche Theil derselben betrachtet seine

Fortschritte mit eifersuͤchtigen Blicke. Sie wissen, daß er kein

Freund ihrer willkürlichen Anspruͤche ist, und obgleich ein treuer

und aufrichtiger Diener seines Herrn, ist er doch ein großer Feind der Priester⸗-Herrschaft. Don Carlos verdankt diesem tapfe— ren und unternehmenden General seine vortheilhaste Stellung in den noͤrdlichen Provinzen und das Volk betet ihn an. Auf sei— nen Befehl werden die Dorfer verlassen und seine Reihen ge— fuͤllt. Don Carlos setzt großen Werth auf ihn, und vertraut sich seiner Klugheit und Loyalitaͤt mit Sicherheit an. Ein so ausgezeichneter Mann, der von seinem Fuͤrsten geliebt, von dem Volke verehrt wird, mußte naturlich den Neid Vieler er— regen, und es ist daher allerdings wahrscheinlich, daß man ihn zu stuͤrzen sucht. Die verschiedenen, vor kurzem in Navarra, Guipuzcoa, Biscaya und an der Graͤnze von Alt-Castilien gelie— ferten Gefechte sind, nach den Berichten der Generale der Koͤ— nigin, saͤmmtlich zu ihren Gunsten ausgefallen. Ich glaube je— doch, daß es sich anders verhält. Lorenzo wurde bei Ytella uͤber— fallen, Jaureguy gezwungen, sich aus Villafran ca zurückzuziehen und Rodil war eine Zeit lang in Pampelona eingeschlossen. Ich habe die offi⸗ ziellen Berichte an Den Carlos vom 2tz. Sept. bis zum 7. Okt. gesehen, und sie lauten allerdings anders, als die von der Par— tei der Koͤnigin. Dir Verwirrung, welche in der Armee der Köoͤnigin wegen Mangel eines Oßer-Befehlshabers herrscht, hat den Karlisten das Rekrutiren sehr erleichtert und verschafft ihnen viele Ueberlaͤufer, namentlich Offiziere. In den letzten Tagen haben die Karlisten zwei Bataillone nach Alt-Castilien gesandt, um Merino zu unterstuͤtzen, der schnelle Fortschritte macht. Er war in Biscaya eingedrungen und hat den Espartero gezwungen,

darzubie⸗

jahre des Gehoͤrs ganzlich beraubt war. Dieser Mangel aber war ihm nicht bloß bei seinen Amtsgeschäͤften, sondern auch in der Unterhaltung nur wenig hinderlich, weil er die Reden An— derer, besonders bekannter Personen, gleichsam am Munde ab— sah, und weil er sich durch Huͤlfe einer Schreibtafel mit ziem— licher Leichtigkeit, oft nur durch ein einziges Wort oder durch

einen Fingerzeig, orientiren konnte. Wer den heiteren, freundlichen Mann in seiner lebhaften Unterhaltung mit

Anderen sah, hatte Muͤhe, zu glauben, daß er durchaus keinen Laut vernehme. Das bei Personen dieser Art so gewoͤhnliche argwoͤhnische Mißtrauen war ihm voͤllig fremd, und dies war ein Beweis seines reinen, unbefangenen, nur wohlwollenden Ge— müthes und Charakters. Wer ihn kannte, mußte ihn wegen der reinen Sittlichkeit und Religiositaͤt, welche er nie zur Schau trug, und wegen der echten Humanitaͤt, wovon sein ganzes We— sen erfuͤllt war, achten und lieben. Die Natur hatte ihm eine kräftige Constitution und einen maͤnnlich-schoͤnen Korper verlie— hen, so daß man mit Recht von ihm sagen konnte, daß in einem gesunden und schönen Korper eine reine und schoͤne Seele wohnte. Er ertrug die unbeschreiblichen koͤrperlichen Schmerzen, denen er zuletzt erlag, mit großer Standhaftigkeit und Ergebung in den göttlichen Rathschluß und behielt das Bewußtseyn und den Ge— brauch seiner Geisteskraͤfte durch alle Stadien seiner langwieri— gen Krankheit. Sein Andenken wird Tausenden, die ihm ihre Bildung verdanken und mit großer Liebe und Treue an dem trefflichen Lehrer hingen, und allen seinen Freunden in der Naͤhe und Ferne unvergeßlich seyn.“

Man schreibt aus Hilchenbach im Siegener Kreise des Reg. Bez. Arnsberg: „Am 16ten d. M Nachmittags wurde zum Andenken an die im vergangenen Jahre an diesem Tage zuerst erfolgte Befahrung der neuen Wittgensteiner Straße durch Se. Königl. Hoheit den Kronprinzen, bei der von Höchstdemsel— ben in der Naͤhe der Schloß,Ruine Ginsberg gepflanzten Eiche, welche, ungeachtet der vorgeruͤckten Jahreszeit, noch im schoͤnsten Gruͤn prangt, eine Feier bei Musik und Gesang abgehalten, der sich ein in Luͤtzel veranstaltetes Festmahl und ein Ball anschlos— sen. Der Ober⸗-Foͤrster Ritgen hatte hierzu die Wegebau⸗Beam— ten und die vornehmsten Einwohner der Stadt Hilchenbach und der Orte Luͤtzel und Erndtebruͤck eingeladen. Bei der Tafel gab die zahlreiche Versammlung ihre patriotischen Gesinnungen durch ein stuͤrmisches Lebehoch auf das Wohl des allverehrten Landes— vaters und des erhabenen Thron Erben zu erkennen. In dieser nun freundlicher gewordenen, auch histoörisch merkwuͤrdigen Ge—

gend, wird jetzt der Wanderer nicht mehr durch Erinnerung an

die Vehmszeiten, Hexen-Prozesse und schauerlichen Hohlsträßen in den dunkeln und weiten Königl. Forsten geschreckt, und man kann auf der schoͤnen, und fuͤr den Verkehr wichtigen neuen Straße das hohe Luͤtzel⸗Gebirge um den Schloßberg herum ganz gemächlich und sicher passiren.“

Aus Gumbinnen wird neuerdings uͤber ein großes Brand-⸗Ungluͤck berichtet. Von der Stadt Goldapp ist, ebenfalls in der Nacht vom 15. auf den 16. (wie in Wehlau), mehr als die Haͤlfte abgebrannt, und nur der schlechtere Theil der Stadt ist stehen geblieben. Gegen 17 Uhr Nachts brach das Feuer in einer mehr als 300 Schritte von dem Orte entfernten Scheune aus, und verbreitete sich bei einem starken Suͤdwinde so schnell, daß, bevor noch die Einwohner erwachten, nicht nur die saͤmmtli— chen uͤbrigen vor dem Thor gelegenen Scheunen, sondern auch schon in allen Theilen der Stadt selbst einzelne Häuser in Flammen standen. Das brennende Getraide wurde in großen Feuerklum— pen umher getrieben, und zuͤndete zugleich an so vielen Orten, daß es uͤberall brannte und daß an ein Loͤschen gar nicht zu den ken war. Eben so wenig war das Retten der Effekten moͤglich,

und von den vielen Familien, die ihr Obdach verloren, haben

mehrere nicht einmal die nothwendigen Kleidungsstuͤcke, wenige

einen Courier um Verstärkung abzusenden; auch der Gouverneur

von Burgos hat einen Courier nach Madrid gesandt mit der Nachricht, daß die National-Garde sich weigere, Alt-Castilien 3 verlassen.“

6 51 8 m D

Berlin, 25. Okt. Am 20sten d. Morgens gegen 6 Uhr ver— starb zu Bonn nach mehrmonatlichen Leiden der erste Professor in der juristischen Fakultat der dortigen Universitaͤt, Geheime Justiz— Rath Dr. Mackeldey, im 49ten Lebensjahre. „Dieser Verlust“, schreibt man von dort, „ist für seine unversorgte Familie, deren Stuͤtze und Stolz er war, für die Universität, zu deren ersten Zierden er seit ihrer Stiftunz gehoͤrte, und fuͤr seine zahlreichen Freunde, die in ihm den aufrichtigen, treuen Deutschen Bieder— mann schaͤtzten und liebten, unersetzlich. Sein Lehrbuch des hu

tigen Roͤmischen Rechts, welches seinen gelehrten Ruf fuͤr immer begruͤndete, wurde niht nur binnen 20 Jahren (von 1814 bis 1833) zehnmal aufgelegt (was fast ohne Beispiel ist), sondern auch in die Franzoͤsische, Spanische und Russische Sprache uͤber— setzt eine Auszeichnung, welche vielleicht noch keinem Werke eines Deutschen Rechtsgelehrten zu Theil geworden ist. Sein Haupt⸗Verdienst aber erwarb er sich als akademischer Lehrer durch seine gehaltreichen, lichtvollen Vorträge, worin er die schwere Kunst, das Theoretische mit dem Praktischen zu vereinigen, mei— sterlich ausuͤbte. Der Beifall, welchen seine faͤmmtlichen Vorle— sungen uͤber Institutionen, Pandekten, Lehnrecht und Civil⸗Pro— zeß fanden, war außerordentlich und blieb sich immer gleich, was um so merkwuͤrdiger ist, als er schon seit seinem 24sten Lebens—

aber mehr als diese gerettet. Die entferntesten Gebaͤude, deren Be— wohner sich fuͤr ganz sicher hielten, weshalb sogar einige den Flammen entrissene Sachen dorthin geschafft worden waren, wurden durch das Flugfeuer plotzlich entzuͤndet, und das durch die Hitze dieses Sommers ganz ausgedorrte Holzwerk brannte mit so unglaub— licher Schnelligkeit, daß binnen wenigen Stunden in der west— lichen Stadthaͤlfte 106 Vordergebäude, ungefaͤhr viermal so viel Hintergebaäͤude, 30 Scheunen und einige Roßmuͤhlen in Asche lagen. Unter den abgebrannten Gebaͤuden befinden sich das Rathhaus, das Landraths⸗Amt, das Gerichtshaus, das Kreis— Kassen-Gebaͤude, die Apotheke u. s. w.ä Die Kirche, die schon zu brennen anfing, ist wie durch ein Wunder erhalten worden. Die landräthliche Registratur, so wie die Registraturen des Ma— gistrats und des Stadtgerichts, sammt den Hypotheken-Buͤchern sind ein Raub der Flammen geworden. Die Landgerichts-Akten wurden theilweise dadurch gerettet, daß der Verweser dieses Gerichts die Gefangenen, die er, um sie nicht verbrennen zu lassen, ihrer Haft entlassen mußte, zur Huͤlfe aufbot. Nachdem auf diese Weise die Akten groͤßtentheils in Sicherheit gebracht

worden, glaubte er in seiner eigenen Wohnung von sei— nem Eigenthum nichts mehr vorzufinden; in der That war das von ihm bewohnte Haus mnitlerweile nieder—

gebrannt, allein einige der Gefangenen hatten sich, bevor sie von der ihnen gewordenen Freiheit Gebrauch gemacht, bei ihm eingefunden und einen Theil seiner Effekten gerettet. Eben so ist es dem Kreis-Kassen⸗Rendanten gelungen, seine Kassenbuͤcher vor den Flammen zu bewahren. Der Feuerstrom, der sich uͤber den in einem gleichseitigen Vierecke von 250 Schritten erbauten Markt ergoß, trennte die Ostseite der Stadt von der Westseite, so daß dieser letztern durchaus keine Huͤlfe gebracht werden konnte. Gluͤcklicherweise sind keine Menschen beim Brande ums Leben gekommen; einige Kinder, die anfangs vermißt wurden, haben sich wiedergefunden. Der angerichtete Schade aber ist unuͤber— sehbar, uns das Elend der abgebrannten 291 Familien graͤn⸗ zenlos. Zur Linderung der augenblicklichen Noth hat sich an Ort und le sofort ein Verein gebildet, an deren Spitze der Buͤr— germeister Behrendt steht.

Meteorologische Beobachtung.

1834. Morgens Nachmitt. Abends J Nach einmaliger 24. Oktoher 6 Uhr. 2 khr. 16 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck. 324, 75 Par. 326, 8 2 Par. 3238, 63 Par. Quellwärme 9, o 90 R.

Luftwaͤrme 1,“ 0 *. d, 1 9 R. , . Tdauvnnkt Na R. Se Ft. Xe Hz. Butzwärme d,3 R. Dunstsaͤttg. S7 pCt. S3 pCt. S6 pCt. Bodenwärme 7,2 9 R. Wetter .. Reg. n Schnee halbheiter. regnig. „6 . 3 a * Ausdünst. 0, o Kind., Rig. K. ö Wolkenzug W. Hiederschlag 0, os Rh.

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