sich entschieden geweigert, zu der Errichtung von Elementarschu—
len beizusteuern.
Herr Enginhac, Neffe des Herrn Boyer, Praͤsidenten der Republik Haytt, ist zu Havre nach kurzem Krankenlager gestor— Seine Leiche ward gleich einbalsamirt, und soll durch das erste nach St. Domingo abgehende Schiff in sein Vaterland gebracht Herr Enginhac war von seiner Regierung mit einer
ben.
werden. Mission in Betreff der Haytischen Anleihe beauftragt.
Aus Dieppe meldet man vom 19ten d. M.: „Vor einigen
Tagen ist aus dem hiesigen Hafen eine Barke mit einer Ladung Austern nach Amsterdam und Hamburg abgegangen. Die Eng— länder haben bisher jenen beiden Staͤdten Austern, aber zu ho— hen Preisen geliefert. Es ist moͤglich, daß unsere Barke eine gute Speculation macht. Die Austern muͤssen fett und frisch ankommen, denn der untere Raum des Fahrzeuges ist so einge— richtet, daß bestaͤndig frisches Wasser zufließt. Moͤgen die Hol— laͤnder und die Deutschen unseren Austern Geschmack abgewin— nen; wir haben genug, um jede Nachfrage zu befriedigen.“ Im Ami de la Religion liest man: „Ein Missionair berichtet, daß es jetzt in den Vereinigten Staaten 320 Missio— naire und 99 Kirchen giebt, wovon die meisten allerdings nur in und von Holz sind. Die katholische Einwohnerschaft ver— hrt sich mit jedem Tage; das Concilium von 1829 schaäͤtzte die⸗ lbe auf 500,000 Seelen, jetzt zählt sie ungefaͤhr 1 Mill. See— Die Vorurtheile verschwinden. Man hat 7 Diszesan-Se— minarten gebildet; das älteste ist zu Baltimore unter der Leitung der Bruͤder vom heiligen Suspiz. Emmitzbourg und Bardstown. Das Missouri hat ebenfalls sein Seminar unter der Leitung der St Lazarus-Bruͤder. Zu CEin— cinnati, Charlestown und Mobile befinden sich ebenfalls Semi—
narien. Allein die Vocationen sind selten in den Vereinigten Staaten. Es giebt dort 12 katholische Kollegien fuͤr die Erzie—
hung der Jugend, die durch die Jesuiten, Dominikaner, Sul— pizisten, Lazaristen und durch Weltpriester geleitet werden. Non— nen- Kloͤster sind ebenfalls an verschiedenen Orten errichtet, naͤm— lich: das der Ursulinerinnen zu Neu⸗-Orleans und bei Boston, der Damen von der Heimsuchung zu Georges-⸗Town, zu Mobile und Kaskakias; der Damen vom h. Herzen zu Saint Louis, Saint Florissant und Saint Charles im Missouri, zu Saint Michel und in den Opelousas, in Louisiana. In Kentucki und im Mis— souri giebt es mehrere Haͤuser der Schwestern des heiligen Kreu— zes. Baltimore hat ein Karmeliterinnen-Kloster. Kentucki und der Ohio besstzen Nonnen des Dominikaner-Ordens. Endlich findet man fast in allen Städten barmherzige Schwestern und hre Zahl belaͤuft sich auf 247. Alle diese Nonnen leisten durch ihren Eifer und ihre Hingebung große Dienste; vorzuͤglich waͤh— rend der Cholera verdienten sie Bewunderung. Der Missionair, Herr Odin, hat seine Wirksamkeit besonders uber die Dioͤzese „on Saint Louis ausgedehnt, wo er residirte. Seit 12 Jahren, ant er, sind große Veraͤnderungen in diesem Theile bewirkt wor den; wir sehen dort ein Seminar, 2 Kollegien, 1 Spital und 9 Kloͤster oder Pensionate. Alle diese Anstalten bluͤhen. Als Herr Odin in den Barren ankam, gab es dort nur 45 katholi— sche Familien; jetzt zaͤhlt man deren ungefaͤhr 4090 in diesem Kanton.“
¶ Sof
Großbritanien und Jrland.
London, 22. Okt. Die Mitglieder des Geheimen Raths versammelten sich vorgestern und gestern Nachmittags wieder, um die Nachforschungen nach der Veranlassung des letzten Bran⸗ des von neuem aufzunehmen. Es wurden mehrere Zeugen ver— hört, unter Anderen Herr Snell, der sich an dem Tage, wo das Feuer ausbrach, um 5 Uhr Nachmittags im Oberhause befunden und eine auffallende Hitze und Rauchgeruch bemerkt hatte; dann
Hernach kommen jene von
. .
—
.
Herr Croß, der die Papiere und Kerbhoͤlzer der Schatzkammer in den Heiz⸗Zimmern des Oberhauses verbrannte; ferner Herr Hall, des uber die am ersten Untersuchungs-Tage von Herrn, Toper gethane Aussage, daß schon in der Nacht vom Donner⸗
stag, also während des Brandes, die Nachricht von der Abbren— nung des
staͤbt entfernten Ort in Umlauf gewesen sey, näher vernom— 4 C fertigten, spaͤter aber wieder verworfenen Dampf-A pparat zur Heizung des Unterhauses vorlegte. Diese Verhoͤre dauerten von bis 4 Uhr. Nach aufgehobener Sitzung begaben sich heute der Lord-Kanzler, Lord Melbourne und der Graf von Mulgrave nach der Brandstelle, um die Truͤmmer der Parlaments haͤuser und einige der geretteten Gemaͤcher in Augenschein zu nehmen. morgen soll die Ceremonie der weiteren Parlaments-Prorogirung En einem der noch stehenden Ausschuß-Saͤle stattfinden.
Der Columbische General Montelli hatte gestern Geschaͤfte im auswärtigen Amte.
Der Tuͤrkische Gesandte, Namik Pascha, hat die Absicht zu erkennen gegeben, daß er mit seinem Gefolge dem großen Mor— gen-Konzert beiwohnen wolle, welches morgen in Mansion House stattfinden soll.
In der Times liest man:
nen Burde; und Herr Halls, der Ihren Herrlichkeiten eine Ab⸗ hanblung über einen vor 16 Jahren vorgeschlagenen und ange⸗
J
Oberhauses in einem 100 Engl. Meilen von der Haupt,
„Die Umgegend der Wesimin—
ster-Halle bot am Sonntag einen hoͤchst belebten Anblick dar,
indem Tausende und abermal Tausende aus allen Volks-Klassen den ganzen Tag über herbeistroͤmten, um etwas von den durch das Feuer angerichteten Verwuͤstungen zu sehen. ersten Hälfte des Vormittags wurde es dem Publikum nicht ge— stattet, die am noͤrdlichen Ende der Westminster-Halle in der Nähe des Schloßhofes errichteten Schranken zu uͤberschreiten; die Massen haͤuften sich aber so sehr, daß die Polizei es fuͤr noͤ— thig erachtete, eine andere Anordnung zu tressen; und so wurde es der Menge erlaubt, an einer Oeffnung, die man in den Bar— rizren machte, hineinzugehen und durch eine andere, auf der ent— gegengesetzten Seite, zurückzukehren; das Gehen und Kommen dauerte nun den ganzen Tag; die Hinzugelassenen durften sich
innerhalb der Barrieren nicht aufhalten, sondern bloß bis an das Ende der Abingdon-Straße gehen, von wo sie sogleich wieder umkehren mußten. Mit dieser
Anordnung, so wie mit dem ausgezeichneten Benehmen der Po— lizei, waren alle zufrieden, und es kam nicht die geringste Ruhe— rung vor. Die Spritzen waren nicht mehr in Bewegung, obgleich aus verschiedenen Theilen der Gebäude noch immer dicker Qualm aufstieg, namentlich aus den Zimmern, die den Parlaments-Mitgliebern in Zwischenstunden zum Aufenthalt dienten; eine Masse Holz, die dort aufzehaͤuft lag, rauchte noch, und aus den hier und da stehen gebliebenen Fensterrahmen schlug manchmal sogar eine kleine Flamme hervor; indeß war davon nicht die geringste Gefahr mehr zu befuͤrchten. Das Dach der Westminster-Halle ist aufs sorgfaͤltigste untersucht worden, und es hat sich gefunden, daß dieses herrliche Denkmal alter Baukunst ganz unversehrt geblieben ist; nur das große Fenster am suͤd— ichen Ende der . ist ziemlich zertruͤmmert; das scheint aber auch der einzige Schaden zu seyn, den das Gebaͤude durch die Feuersbrunst gelitten hat. Mehrere Mauern der abgebrannten
Waͤhrend der
fuͤr spricht, daß das Feuer durch die Ueberheizung der Ofen—
genswerth der Verlust der Papiere und handschriftlichen Doku— mente des Unterhauses auch ist, so wind das Publikum doch mit
bekanntlich bereits am erste
scheinlich, daß das Anerbieten des Koͤnigs, der bekanntlich seinen
ö
Haͤuser stuͤrzten noch am Sonntag fruͤh mit furchtbarem Ge— krach zusammen, doch geschah kein Unfall dadurch. Merkwuͤrdig ist es, daß die Kapelle Heinrichs VllI., dieses schoͤne Gebaͤude, obgleich ganz dicht an dem voͤllig zerstoͤrten Eingange in das Un— terhaus gelegen, nicht die mindeste Beschaͤdigung erlitten hat. Nicht eine einzige Fensterscheibe darin ist zerbrochen. Howard's und Bellamy's Kaffeehaͤuser sind ganz zerstoͤrt, und der Verlust der Eigenthuͤmer wurde sehr groß seyn, waͤren sie nicht beide ver— sichert gewesen. Mehrere von den Boten und anderen Beam— ten des Oberhauses, die in diesem Gebäude wohnten, wa— ren nicht so gluͤcklich, weil sie ihr Eigenthum nicht versi— chert hatten; sie haben, mit Ausnahme des Herrn Moyes, ihre ganzen Möbel und Kostbarkeiten verloren. Es ist vielleicht nicht allgemein bekannt, daß die Regierung niemals ein oͤffentliches Gebäude versichert. Ein Gluͤck ist es noch, daß das Feuer so fruͤh am Abend ausbrach, denn sonst waren gewiß viel Men— schen dadurch ums Leben gekommen. Die St. Margarethen— Kirche ist dermaßen mit Parlaments-Urkunden und Gerichts— Akten gefuͤllt, daß am Sonntage kein Gottesdienst darin gehal— ten werden konnte.“
Der Ohbserver bemerkt: „Wenn gleich die Zeugen-Verhoͤre uber den Brand der Parlaments-Haͤuser bei geschlossenen Thuͤ— ren vorgenommen werden, so ist doch ein Schnellschreiber dabei zugegen, und es werden wahrscheinlich nach Beendigung der Untersuchungen die sämmtlichen Aussagen bekannt gemacht wer— den. Wir koͤnnen vielleicht hinzufuͤgen, daß, obgleich man zu diesem feierlichen Verfahren geschritten ist, doch das Meiste da—
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Roͤhren im Oberhause verursacht worden ist, als dort die alten Kerbhoͤlzer, die in der Schatzkammer zur Rechnungsfuͤhrung ge— braucht worden waren, von den mit der Vernichtung derselben beauftragten Arbeitern verbrannt wurden.“
Der Globe sagt: „Von welchem Umfange und wie bekla—
Vergnuͤgen aus der amtlichen Erklärung mehrerer hohen Beam— ten vernehmen, daß der oͤffentliche Dienst dadurch keinen uner— setzlichen Schaden erleiden wird. Die Bibliothek kann ersetzt werden; die Buͤcher waren zahlreich und kostbar, bestanden aber aus solchen, die nicht sehr selten sind, obgleich es viel Zeit ge— kostet hat, sie zu sammeln. Der Geld-Verlust fuͤr die Nation laßt sich noch nicht genau uͤberschlagen; man schätzt ihn allein an Gebäuden auf mehr als 200,000 Pfd.“ Eben so hoch hatte ihn Tage nach dem Brand die Mor— ning Post veranschlagt.
Außer den Gehaͤuden, we die Times schon als zum einst— weiligen Gebrauch für das Parlament geeignet bezeichnet hat, nämlich der W
.
9e
Westminster⸗-Halle, der Guildhall in der City, dem St. James-Palast und den Palast Buckingham⸗House, werden von anderen Blattern noch Marlborough⸗House und die White— hall-Kapelle anempfohlen. Der Globe hält es jedoch fuͤr wahr—
neuen Yalast Buckingham-⸗House zu diesem Zweck hergeben will, angenommen werden wuͤrde. Auch meint dieses Blatt, daß nach alten Präcedenz-Beispielen die von der Hof-Zeitung angezeigte Prorogirung des Parlaments bis zum 25. Nov. in der West— minsterhalle stattfinden duͤrfte.
Die Times macht darauf aufmerksam, daß Herr James Wortley in dem Franzoͤsischen Blatt „Charivari“ ein von dem Constitutionnel verbreitetes Gerücht, Lord Wharneliffe's aͤltester Sohn, „einer der reichsten Erben der Englischen Pairie“, sey
eine eheliche Verbindung mit der Enkelin des General Dessalines, und Tochter eines Indischen Sepoy-Obersten, von dem sie ein ungeheures Vermoͤgen geerbt, eingegangen,
fuͤr eine laͤcherliche Unwahrheit erkläre. „Lord Wharncliffe“, so sage Hr. Wortley in dieser Widerlegung, „ist weit davon entfernt, einer der reichsten Englischen Pairs zu seyn, wenn er auch ein beträchtliches Vermögen besitzt. Sein aͤltester Sohn, mein Bru— der, ist mit Lord Harrowby's Tochter verheirathet, von der er mehrere Kinder hat. Die Kirche von Marylebone, in welcher der Constitutionnel ihn trauen laßt, ist nicht die Kirche, zu wel— cher er gehört; der Vater der „reizenden Miß Anna Dessalines“ konnte niemals Oberst der Sepoys seyn, da die Compagnie ein so wichtiges Kommando keinem Neger anvertrauen wird; und wenn man endlich die Kirchen-Register untersuchen und die Mil— lionen der Miß Dessalines zählen wollte, so wurde man noch mehr Irrthuͤmer entdecken; doch ich habe genug gesagt, um zu zeigen, daß der Constitutionnel entweder von einem Spaßvozel angefuͤhrt worden, oder daß er selbst seine Leser hat anfuͤhren wollen.“
Im Boͤrsen-Bericht der Times heißt es: „Die letzten aus Madrid hier eingegangenen Nachrichten haben die Spanische Fi— nanz-⸗Frage wieder um eine wichtige Station weiter gebracht, in— dem sie den wesentlichen Inhalt des Berichts der Kommission der Proceres-Kammer uͤber die auswaͤrtige Schuld enthalten. Die Debatten daruber sind noch unbekannt; man glaubt aber, daß sie so wenig mit dem Bericht üͤbereinstimmen werden, wie in der Prokuradoren⸗ Kammer. Man war hier sehr bestuͤrzt dar— uͤber, daß der besagte Bericht der Englischen Schuld keine be— sondere Erwähnung thut, da man auf das Ehrgefuͤhl dieser Ver— sammlung seine ganze Hoffnung gesetzt und von ihr erwartet hatte, sie werde diese Schuld auf einen besseren oder wenigstens aufgleichen Fuß mit den anderen Theilen der auswärtigen Schuld stellen. Einige gingen so weit, daß sie behaupteten, der wirkliche Be— richt enthalte gewiß irgend eine darauf bezuͤgliche Klausel, und diese sey nur, entweder absichtlich oder durch Zufall, aus der te— legraphischen Depesche weggelassen werden. Die von der Kom— mission der Spanischen Proceres kundgegebene Absicht, die Guebhardsche Anleihe, ungeachtet ihres schmählichen Ursprunas, vor der gaͤnzlichen Verwerfung zu retten, da sie einmal zehn Jahre lang anerkannte Gultigkeit gehabt hat und es also un— moͤglich gewesen ist, sie von der uͤbritgen auswärtigen Schuld zu trennen, wird hier als sehr ehrenvoll suͤr diese Kommission be—
trachtet. Indeß ist der Hauppunkt immer noch nicht er— reicht, und nach der Ansicht der bestunterrichteten Boͤrsen— männer duͤrfte die Anleihe, von der doch, wie zuge—
geben wird, Alles abhaͤngt, nicht zu Stande kemmen, wenn die beiden Kammern den Englischen Gläubigern nicht bessere Be— dingungen zugestehen. Die unmittelbare Folge der erwähnten Nachricht war ein Fallen der Course, bloß deshalb, weil die Be— staͤtigung irgend eines Theils der Guebhardschen Anleihe eine neue Last fuͤr Spanien seyn wuͤrde. Die Cortes-Scheine stan— den gestern fruͤh 54, fielen aber später auf 51 und schlossen 524. Die Portugiesischen Obligationen hielten sich fest. In Columbischen Obligationen wurden zu etwas niedrigeren Preisen einige Kaͤufe abgeschlossen. Die andern Fonds waren wenig beachtet.“
Den letzten Nachrichten aus Ostindien zufolge, war Lord Bentinck von seiner Krankheit wieder ganz genesen und wieder
Privat- Briefe aus Barbadoes sprechen von ernstli Unruhen in Demerara, so wie auf Trinidad und allen . dortigen Inseln, und melden, daß am 14ten August die S . zen auf der westlichen Kuͤste von Demerara fast in offener poͤrung waren, so daß der Statthalter mit einer Compagni in 60 Grenadieren habe gegen sie marschiren muͤssen. 3m
Den Nord-Amerikanischen Zeitungen vom 24. 6 tember zufolge, soll die Bank der Vereinigten Staaten Wü seyn, in der naͤchsten Session des Kongbe E ij ihres Freibriefes zu verlanzen. .
,,
Aus dem Haag, 24. Okt. In der gestrigen Sitzung y zweiten Kammer der Generalstaaten uͤbergab der Finan . J ster die Gesetz, Entwuͤrfe in Bezug auf das Budget von 9 und hielt dabei einen ausfuͤhrlichen Vortrag, worin er im 6 sentlichen folgendermaßen sich aͤußerte: „Der Zeitpunkt ist; der da, an welchem, den Institutionen des Grundg'setzes zu sol das Budget zum Vortrage gebracht werden soll. Der politz⸗ Zustand der Dinge hat sich zwar noch wenig verandert; za doch die Regierung sich uͤberzeugt hat, daß, trotz aller ihter ) muͤhungen, den Verwickelungen, in welchen sich das Land . det, ein Ende zu machen, dieses noch nicht zu erreichen 3 hat sie um so mehr das Beduͤrfniß empfunden, die inneren s gelegenheiten dergestalt zu ordnen, daß das gꝛiederlan dische d immer mehr Vertrauen zu seiner Regierung fasse und die gierung dadurch in den Stand gesetzt werde, die Ehre und Wuͤrde des Landes zu behaupten. Zur Sache uͤbergehend, gn ich, drei allgemeine Bemerkungen voranschicken zu muͤssen. NM erste betrifft die durch frühere Gesetze bestimmte theilweise Ein loͤung der proc. Effekten. Die Regierung hat geglabh diese Einloͤsung noch nicht vorschlagen zu duͤrfen, da ö Schuld-Vernichtung auf der einen eine! Schuld-Verma rung auf der andern Seite würde zur Folge haben muͤssen, n halb jene Einloͤsung noch einer spatern Zeit vorbehalten blelh⸗ kann — Die zweite Bemerkung betrifft das Syndikat, das m der Bezahlung der zu Ende Dez. d. J. faͤllig werdenden 5ylh, gen Rente beauftragt wird. Die Verpflichtung Belgiens, di Schuld einmal uͤbernehmen zu muͤssen, leidet bei der Regierin keinen Zweifel; aber die Weigerung, ihr unserersets jetzt na zukommen, wuͤrde mit dem Interesse und dem festen Kredite Nich lands in Widerspruch seyn. Es bleibt daher rathsam, das En dikat nach wie vor damit zu belasten. — Die dritte Bemerli betrifft die angekuͤndigte Verminderung der Ausgaben, wettk, ungeachtet der seit dem Jahre 1839 vermehrten Schulden und 3 Mill. Gulden betraͤgt.“«
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Zinsen Verpflichtung, doch 4) Der Minister ging nun zu den Ausgaben der einzelnen Depn tements über. Fuͤr das der inneren Angelegenheiten werhn 170,006 Gulden weniger gefordert. Das der Marine erlenh eine Verminderung von 1,750,060 Gulden, und Finanzen eine von Einer Million. Fuͤr den Krieg s die Summe von 11 Millionen ausgeworfen, waͤhrend sie in vorigen Jahre 12,190,900 Gulden betrug. — Hinsichtlich de Einnahmen erklaͤrte der Minister, daß auf die Personal Stenn nur 25 Zusatz-Cents (statt im vorigen Jahre 30) gefordert we den sollen; dasselbe wird mit der Patent-Steuer, der Accise Umb den Registrations-Gebuͤhren der Fall seyn. Die Einkuͤnfte de Ostindischen Kolonieen wurden mit einer Million mehr in Am schlag gebracht, als im vorigen Jahre. Am Schlusse seinä Vortrages sagte der Minister: „Welches ist nun das Result« aller dieser Erwägungen? Fein anderes, als daß bei allen Um trieben und Umwälzungen, bei allem Unrecht, das uns geschchmz ist, unser Ansehen und unsere Wuͤrde unangetastet geblieben ssnd
Wohl des Vaterlandes, denn welches bessere Ziel kann sich mand wohl vorsetzen, als das Gluͤck des Landes und des Vy
zu uͤberliefern wuͤnschen? So wollen uns denn mit den Koͤnige und mit der Nation daruber freuen, daß wir mitt unter Len Umwaͤlzungen anderer Lander nicht allein aufrecht gͤ blieben sind, sondern auch an den Bestandtheilen eines frein und unabhaͤngigen Volkes nichts verloren haben.“
wir
8
. Bruͤssel, Okt. Die Königin der Franzosen wird ch Sonntage den 26sten d. M. nach Paris zuruͤckkehren.
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— .
Antwerpen, 23. Okt. In hiesigen Blättern li man: „Man berichtet uns, daß die Hollaͤnder sich fortwaͤhrm der Ausfuͤhrung der Werke widersetzen, die einen Durchbrth des Schelde-Deiches bei dem Fort Liefkenshoek verhuͤten sole. Dieses Ereigniß, dem man mit jedem Augenblick entgegenshhtn muß, kann die schrecklichsten Ungluͤcksfälle erzeugen und bedroht die Polders von Callao, Beveren und Doel mit einer Ucher schwemmung. Die an unsern Deichen durch die letzten Stuͤrm⸗ verursachten Beschädigungen sind ausgebessert. ben, daß die jetzigen Stuͤrme kein neues Ungluͤck herbeifuͤhttt werden.
,
Kiel, 22. Okt. Der hiesige Korrespond ent enthaͤlt m Bezug auf die Wahlen in den beiden Herzogthüͤmern Schles wig und Holstein die nachstehendin Betrachtungen: „Was den politischen Charakter betrifft, den unsere beiden Stände⸗-Versamm lungen zeigen möchten, so ist es unmoglich, daruber zum Vorch eine bestimmte Meinung zu haben. Daß die Wahlen im A gemeinen in liberalem Sinne ausgefallen sind, wollen wir gem glauben, in sefern unter den sich darbietenden Kandidaten oͤfte⸗ diejenigen, welche fuͤr freisinniger gelten, gemählt sind, als um gekehrt; aber wie intensiv die liberale Ansicht und zu welch n Beschränkungen derselben aus Ruüͤcksichten der Politik die ein— zelnen Abgeordneten sich verstehen werden, daruber läßt sich mit Wahrscheinlichkeit nichts bestimmen. Nur so viel durfte sich mi ziemlicher Gewißheit behaupten lassen, daß beide Von— sammlungen nach ihrer Zusammensetzung keinesweges der Bo fuͤrchtung Raum geben, sie mochten in das liberale Extrem ver, fallen. Dies wird fuͤr Schleswig schon daraus einleuchten, daß Prinz Friedrich von Augustenburg und Graf Moltke zu den li beralsten Mitgliedern gerechnet werden; denn sind beide Genann— ten auch liberal, so ist doch vorauszusehen, daß respektive ihr Stand und ihre Stellung, wenn sie auch eine von der Regie— rungs Ansicht divergirende Richtung verfolgen sollten, ihnen en— gere Schranken fuͤr die Bewegung anweisen werde, als sie die Opposition in andern constitutionnellen Staaten in neuerer Zeit beobachten zu muͤssen geglaubt hat. Andere liberale Maͤnner aber, wie Hr. Lorenzen in Hadersleben, Wehtje in Obdruvp u. l., wir⸗ den zu vereinzelt dastehen, wenn sie sich nicht den Genannten in allen Hauptsachen anschließen wollten. — In Holstein dagegen be ruht die Hoffnung der Liberalen vorzüglich auf mehreren allt
. —
so thätig in seinen Verwaltungs -Geschaͤften, wie fruͤher.
gezeichneten Advokaten, wie r. Balemann, Lock und v. Pam
das M
Lassen Sie uns denn auch an nichts Anderes denken, als an dei
kes, dessen Namen und Ruhm wir den kuͤnftigen Geschlechtenn
Alles lant qu]
vielleicht auch auf Herrn Lorenzen von Neustadt und in chtigen Beziehung gewiß auch auf den adligen Mit⸗ liedern. Denn wenn auch unter den gewahlten Landleuten und . äbrigen Abgeordneten tuͤchtige und entschiedene Maͤnner sind, so durften ihnen doch die Eigenschaften abgehen, welche zur An⸗ regung und Durchfuͤhrung wichtiger allgemeiner Fragen unerlaͤß— lich sind. Jene Erstgenannten aber werden leicht dahin kommen koͤn—⸗ nen, daß sie, wenn das Beisammenseyn nicht erhebend auf Alle pirtt, e in uͤberstimmendes Handeln unter sich und in Ein— kong mit der Mehrzahl der Versammlung nur dadurch zu er— „ngen streben, daß sie ihre individuellen Wuͤnsche soweit herab⸗ immen, daß an keine entschiedenen, von den Ansichten der Re— nierung wesentlich abweichenden Schritte der Staͤnde mehr zu zenken ist. Ueberdies wird — wenigstens in der Holsteinischen Perfam mlung — seicht eine Divergenz stattfinden koͤnnen, wenn e ver wickelte Zollfrage den Stoff zu der ersten wichtigen Dis⸗ unssiön hergiebt. Es möchte deshalb passend seyn, vor dem Ein⸗ gehen in die Einzelnheiten dieser Frage, allgemeinere Gegen⸗ f bei welchem alle Staͤnde gleichmaͤßig interessirt sind, und auch in Daäͤnemark zur Frage kommen werden, zur In dieser Hinsicht ist es von der groͤßten und roͤßerer als Viele glauben mogen, wer den Praͤsi⸗ zenten Stuhl einnehmen wird. Es kommt wesentlich auf die Praͤsidial⸗Leitung an, deren Schwierigkeit besonders bei den Hol— ein sschen Verhaͤltnissen nicht hoch genug anzuschlagen ist, ob die Staͤnde⸗Versammlung neben der erforderlichen Beweglichkeit die nothwendige Konsistenz behalten wird, um sich in allen Lebens— ragen in ihren Ansichten zu konsolidiren, wenn auch bei Er⸗ rrrungen, die Modificationen vestragen (wohin wir auch die Erledigung der Zoll-Frage rechnen), keine Uebereinstimmung, wie se wunschens werth ist, sollte zu erlangen seyn.“
( Altona, 25. Okt. Die hiesigen Adreß-Comtoir-Nach— richten enthalten folgende Bekanntmachung: „ Zufelge eines von der Koͤnigl. Schleswig- Holstein-Lauenburgischen Kanzlei zu Kopenhagen unterm 18ten d. anhero erlassenen Schreibens ha⸗ hen die saͤmmtlichen Regierungen der Deutschen Bundesstaaten, Un Betracht der auf den neu errichteten Universitäten zu Zuͤrich und Bern vorherrschenden revolutionnairen Richtung, sich dahin vereinigt, keinem ihrer Unterthanen, der Anspruch auf den Ein— nrit in den Staatsbienst macht, den Besuch der gedachten bei— den Universitaͤten zu gestatten. Vorstehendes wird hierdurch fuͤr Ale, die es angeht, zur oͤssentlichen Kunde gebracht. Altena, im Ober-Praͤsidium, den 23. Oktober 1834.
Graf C. v. Bluͤcher-Altona.“
Hamburg, 26. Okt. Von Seiten der Kommerz⸗Depu—⸗ rten ist eine Aufforderung an den Handelsstand erlassen wor— », freiwillige Beiträge fuͤr die Dauer von zehn Jahren zum Neubau einer Boͤrse zu zeichnen. Das Verlangen nach emer pochen hat sich namlich allgemein kundgethan; der Senat scheint seyoch nur dann seine Zustimmung geben zu wollen, wenn eine Einnahme nachgewiesen ist, die nicht allein hinreicht, um waͤh— rend zehn Jahren das zum Neubau zu erhebende Kapital zu verzinsen, sondern noch einen namhaften Ueberschuß liefert, um meinen verhaͤltnißmäßigen Abtrag dieses Kapitals zu bewirken.
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Wien, 22. Okt. Se. K. K. Majestaͤt haben dem Groß— herzogl. Toskanaschen Geheimen Staatsrathe und Direktor des Staats-Sekretariats, Fuͤrsten Don Neri Corsini, den Orden der eisernen Krone erster Klasse verliehen.
Der Koͤnigl. Preußische Ober-Jaͤgermeister, Fuͤrst von Ca— rolath, ist nebst Familie von hier nach Carolath zuruͤckgekehrt.
Am 15ten d. M. wurde in Laibach der Postulaten-Landtag der Provinz Illyrien eroͤffnet.
In dem im Kreise Laibach gelegenen Marktflecken Watsch sind am Sten d. M. 31 Wohnhaͤuser mit ihren Nebengebaͤuden
gen, ö Einer wi
die
siaͤnde, die, wie man U. Diskussi on zu bringen. s Wichtigkeit,
verloren, theils schwere Verletzungen erlitten. . Die von Herrn Saphir zum Besten der Abgebrannten in Wienerisch Neustadt veranstaltete musikalisch⸗deklamatorische Unter—⸗ haltung hat einen reinen Ertrag von 1010 Fl. 31 Kr. C. M. und 5 Dukaten geliefert.
,, .
Das (gestern erwahnte) in der Times enthaltene Schrei—
ben aus Lissabon vom 11. Oktober enthaͤlt noch Folgendes: „Es ist in der Deputirten-Kammer darauf angetragen, die Stellen der Präfekten und Unter⸗Praͤfekten im ganzen Koͤnigreiche abzuschaffen. Der Antrag wird in einigen Tagen zur Bera— thung kommen. — Herr Lionel Travers, eines der thaͤtigsten Mitglieder der Opposition, legte eine Bittschrift vor von 75 sehr achtbaren Kaufieuten in Lissabon, Inhabern von Scheinen der Grid publica, einer oͤffentlichen Schuld, von der keine Zinsen wahlt werden und die bis jetzt von der Regierung sehr vernach— lüssgt worden ist, und ersuchte die Kammer, Mittel zur Liqui— dirnng dieser Schuld anzugeben. Auf die Frage dieses Depu— irren, ob die Regierung diesen Gegenstand schen in Betrachtung gtzagen habe, ertheilte der Finanz-Minister eine bejahende Ant— wort, wobei die Sache ihr Bewenden hatte. Wenn man dem allgemeinen Geruͤcht trauen darf, so ist die Negierung dem Mi— nwnaister für seine bestimmte Antwort sehr vielen Dank schuldig, da se im Gegentheil einen sehr heftigen Angriff von der Oppo— stion wuͤrde erfahren haben, weil sie der auswaͤrtigen Schuld eine so große Sorgfalt widme, die innere dagegen aufs Aeußerste vernachlässige; und da der Mominal-Werth dieser Schuld nur 400,000 Pfd. betrage, so haͤtte man lieber 35 pCt. bewilligen und dadurch die Schuld auf 140,000 Pfd. reduciren sollen. Die Deputirten haben auch den Vorschlag einer Kommission in Be— treff der Academicos angenommen. Dieses Corps hildete sich aus patriotischen Studenten, die zuerst nach England aus— wanderten, dann nach Terceira, später nach Porto gin— gen und zuletzt in den Linien vor Santarem erschienen. Sie erhalten jetzt Unterstuͤtzung zur Fortsetzung ihrer Studien, und denjenigen, welche im Auslande studirt haben, wird diese Zeit angerechnet. — Als gestern ein neues Journal, der Im— par cial, in der Kammer zirkulirte, fsagte Herr Lionel Tava— res, daß er hoffe, dies Blatt erscheine nicht auf Kosten der Re— Lierung, da er vermuthe, daß eine gewisse Person (Rodrigo da Fonseca Magalhaes) der Redacteur sey; auch sollten dergleichen Blatter uͤberhaupt nicht unter die Deputirten vertheilt werden, da sie sich darin oft groͤblich wuͤrden beleidigt finden, wenn es auch in diesem Falle nicht geschehen sey. Herr Silva Car— valho versicherte, daß die Regierung nichts damit zu schaffen habe, und Herr Rodrigo da Fonseca Magalhaes erklaͤrte, daß er weder der Herausgeber dieses Blattes sey, noch fuͤr dasselbe schreibe, und fuͤgte hinzu, dat er sich sehr uͤber die Strenge ei— niger Deputirten in dieser Beziehung wundern muͤsse, da sie vor einigen Wochen die ersten gewesen, welche die Publication der schmaͤhsuͤchtigen, wenn gleich unzusammenhaͤngenden Schrift
abgebrannt. Mehrere Menschen haben dabei theils das Leben
1221
des Grafen Taipa befoͤrderten. — Herr Joaquim Antonio Magalhaes schlug vor, der Herzogin von Braganza und ihrer Tochter der Infantin Donna Maria Amelia eine Summe von 30 Contos de reis zu bewilligen und nahm seinen fruͤheren An— trag in Betreff Ihrer Königlichen Hoheit zuruͤck.“
In der Pairs Kammer trug Herr Brauncamp auf die Annahme eines Gesetzes, die Registrirung der Hypotheken be— treffend, an, zu welchem Zweck in den Hauptstädten der Pro— vinzen eigene Comtoirs eroͤffnet werden sollten, worin alle Hy— potheken, um guͤltig zu seyn, nach zwei oder drei Tagen einge— tragen werden muͤßten. Dies wird eine große Wohlthat fuͤr das Land seyn und das Volk in den Stand setzen, auf seine Häuser, Grundstuͤcke u. s. w., zu etwa 5 pCt. jährlich, Geld zu borgen, waͤhrend es jetzt kaum fuͤr 290 — 25 pCt. etwas erhalten kann. — Der Graf von Taipa machte einige heftige und per— soͤnliche Bemerkungen gegen die Minister und gegen Herrn Souza Holstein, Stiefbruder des Herzogs von Palmella, Hinsicht auf das Auspraäͤgen der Crusados in der Londoner Muͤnze. Aus der von dem Finanz-Minister bei dieser Gelegenheit ge— gebenen Auskunft erhellt, daß die Regierung durchaus keinen
zunehmen, wenn sie zuvor in der Lissaboner Muͤnze untersucht
Lissabon gesandt. — Ueber denselben Gegenstand sprach Herr Ro— drigo da Fonseca Magalhaes am 9. in der Deputirten⸗ Kammer und tadelte die Deputirten, daß sie sich so wenig beeil— ten, diesen Gegenstand wieder vor die Kammer zu bringen, wor— auf die betreffende Kommission anzeigte, daß sie den Bericht hier— uber in einigen Tagen vorlegen werde. — In der Pairs-Kam— mer wurde der Entwurf zu einem Gesetze uͤber die Verleihung von Patenten fur nuͤtzliche Erfindungen und ein anderer von dem Grafen von Lumiares vorgelegt, um die Haͤuser eines jeden
welche der Verein seit einem Jahre gemacht hat. in Mitglieder ist auf beinahe vierhundert gestiegen; im Verlauf der⸗
Tadel trifft, denn sie hatte erklärt, jene Crüsabos nur dann an⸗
worden seyen, und zu diesem Zwecke wurden sie von London nach gige Gesellschaften,
Lage des Staates und uͤber die Fuͤhrung der Geschaͤfte sich zu verschaffen.
F n l gh b.
Berlin, 29. Okt. Der Eifel-Verein hielt am 2ↄ0sten d. M. zu Daun im Reg. Bez. Trier seine 5te General⸗Versamm⸗ lung unter dem Vorsttze des Dr. Kaufmann, Professors der Staatswissenschaften zu Bonn. Wiewohl anhaltendes Sturm— Wetter und die vorgeruͤckte Jahreszeit nachtheilig eingewirkt und viele entfernt wohnende Mitglieder von der Theilnahme abgehal⸗ ten hatten, so war die Gesellschaft dennoch zahlreich. Derlelben wohnten die Landraͤthe Avenarius und Gatterinann, als Direk— toren der Kreis-Vereine von Daun und Adenau, bei. In sei— ner Eroͤffnungs-Rede erwaͤhnte der Vorsitzende der Fortschritte, Die Zahl der
selben Zeit hat sich die sechste Lokal⸗Abtheilung des Eifel Vereins,
der Kreis-Verein von Bitburg, gebildet, welcher unter der Lei⸗ tung des Landraths Hesse seine Wirksamkeit mit er freuli⸗
chem Erfolge, besonders in Bezug auf Veredlung der Schaf⸗ zucht, begonnen hat. Zwei andere vom Eifel-Verein unabhän— der Niederrheinische landwirthschaftliche Verein, so wie der landwirthschaftliche und industrielle ober⸗ bergische Verein, waren ebenfalls seit einem Jahre ins Leben getreten, und der Vorsitzende machte darauf au fmerksam, wie nuͤtzlich es sey, daß die gemeinnuͤtzigen Gesellschaften sich gegen⸗ seitig ihre Erfahrungen mittheilten und durch wechselseitige Be⸗ nutzung ihrer Leistungen die gluͤcklichen Folgen ihrer Wirksam⸗ keit um so mehr sicherten. Hierauf wurde der Entwurf zu den seuen Statuten, welcher von einer in der letzten General-Ver— sammlung hierzu ernannten Kommission verfaßt worden war,
Portugiesen gegen das nächtliche gewaltsame Eindringen der Be— hoͤrden, unter welchem Vorwande es auch sey, zu schuͤtzen.
Englische Blatter enthalten den vom Herzog von Pal— mella den Cortes vorgelegten Gesetz-Entwurf uͤber die Verant— wortlichkeit der Minister, dessen Hauptartikel folgendermaßen lautet: „Die Minister und Staats-Secretaire sind nach dem Gesetze verantwortlch: 1) Fur alle Beschluͤsse der vollziehenden oder regulativen Gewalt, die von ihnen unterzeichnet sind. 2) Fuͤr alle Beschluͤsse, die sie im Consetl, worin dieselben zur Berathung gezogen, durch ihre Stimmen untersuͤtzt haben. 3) Fuͤr alle Beschluͤsse, denen sie im Conseil auch nicht beigestimmt haben, sobald sie nicht resigniren, wenn Entscheidungen uber wichtige Gegenstaͤnde mit einer Majoritaͤt angenommen werden.“
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niß herrscht und daß sie sich bestreben, die von Dom Pedro be— gonnene Reform fortzufuͤhren. Die Koͤnigin hat an Hrn. Men— dizabel, bei seinem Abgange aus Portugal, einen Brief geschrie— ben, worin sie ihm fuͤr die großen Dienste, welche er sowohl ihrem verstorbenen Vater, als der Portugiesischen Nation gelei— stet hat, dankt, und ihn auffordert, auch ferner, als Finanz⸗Agent der Portugiesischen Nation in England, ihr und ihrer Regierung mit demselben Eifer zu dienen.
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Nauplia, 14. Sept. (Allg. Ztg.) Die Untersuchungen gegen die in der neuesten Verschwöͤrung Begriffenen werden fort— während betrieben, wiewohl nicht mit der Energie, welche die Lage
1833 und im Mai 1832 in Nauplia,
und Konventikeln, welche damals die Brandfackeln ruͤsteten.
kommen. angelegt. Man hatte gelernt. in die Ebene von Argos ruͤcken, und dann sollten ihre Anhaͤnger in Nauplia selbst mit Mord und Brand den Tag beginnen. Die
derselben sollten dem Schwerte geopfert werden. Dies sind die Depositionen von Razis, dem fruͤhern Redactent des Chro— nos, welcher seit diesem Geständniß aus Furcht vor den Dro—
such gemacht hat, sich zu ermorden. dem man sie gegen ihre alten Feinde, die Moreoten, losgelas— sen, mit ihnen verfahren, läßt sich denken. Es war ein Kampf der hoͤchsten Erbitterung mit allen Gräueln des rohen Sieges. eigener Hand sechzehn Feinde „abgeschlachtet“ zu haben, und die Mainotten unter Schmalz sind nicht mit den leeren Saͤcken zuruͤckgegangen, mit welchen sie gekommen waren. Nun sind Moreoten und Rumelioten mehr als je hinter einander, und ihr blutiger Haß ist nicht geeignet, die Schwierigkeit der Lage zu vermindern. Der Zug nach Athen bringt nun auch die Pha— narioten und Chioten auf die Bühne, zwei Minoritaͤten, welche dort ihren Hauptsitz haben, und von den uͤbrigen Griechen als Fremde und Raͤnkesuͤchtige gehaßt werden.
10. Oktober enthält
CM * Briefe
Ein Schreiben aus Ankona vom Folgendes: „Wir haben mit dem letzten Dampfschiffe
, und Zeitungen aus Griechenland bekommen, welche his in die Mitte des Septembers reichen. Sie bringen wenig Erheb—
liches, was nicht schon auf andern Wegen bekannt geworden, wie z. B. das Ereigniß uͤber den letzten Buͤrgerkrieg. Ich ziehe Ihnen Einiges aus, was als Nachricht noch Interesse gewähren kann, oder die Stimmung und Gesinnung andeutet, welche jetzt sich der Gemuͤther bemächtigt. Nr. 55. des Erlssers am Schluß der Schilderung eines abenolichen Spazeerganges vor den Thoren von Nauplia: t
mich aus meinen ahnungsvollen Traäͤnmen uͤber meines schoͤnen Vaterlandes. Es war der Koͤnig mit seinem Gefolge, der nach Argos zuruͤckging Meine Gedanken nahmen eine andere Richtung. Ich gedachte an seine vortrefflichen Ab—
guten Charakters. Ich sagte mir, daß so viele schoͤne Eigen— schaften noch uͤber alle die Schwierigkeiten siegen wuͤrden, wel— chen die Haͤupter der Nationen uͤberall begegnen. Durch ihn, uͤber ihm glaubte ich noch an die Zukunft, und sofort wurden meine Träume wieder beruhigende Hesnung!“ — In demselben
wiederholen wir, daß Se. Königl. Majestät sich im besten Wohl— seyn befinden. Dreimal die Woche kommt der Koͤnig nach Nauplia und kehrt des Abends nach Arges zuruͤck. Das Volk zeigt jedesmal bei Ankunft und Abgang seines jungen Monar— chen den groͤßten Enthusiasmus. Er selbst setzt seine Studien mit der groͤßten Beharrlichkeit fort, ohne daß er darum unter—
ließe, regelmaͤßig in das Einzelne gehende Nachrichten uͤber die
Man sagt, daß unter den Ministern das beste Einverstaͤnd⸗
fordert. Man ist durch sie schon zu wichtigen Resultaten ge— kommen. Es war ein foͤrmlich organisirter Buͤrgerkrieg,
und das Centrum der Bewegung war jetzt wie im Juli in denselben Haͤusern Von hier aus wurde Alles geleitet, und hier, so wie auf einem; fremden Schiffe in unserm Hafen, haben die Neffen des Pla. putas vor ihrer Abreise nach Arkadien ihre Insteuctienen be. Die Sache war diesmal umfassender und systematischer Die Insurgenten sollten in Masse
Regentschaft, alle Fremden und die hauptsächlichsten Organe ) . e , . . * hungen und der Rache seiner Mitschuldigen zweimal den Ver—
Wie die Rumelioten, nach⸗
eines leidenschaftlichen Buͤrgerkriegs Grivas ruͤhmt sich, mit
„Der Hufschlag einiger Rosse weckte die Zukunft
sichten, an seine zahlreichen Kenntnisse, an die Energie seines —
Blatte unter den verschiedenen Nachrichten: „Mit Vergnuͤgen
der Versammlung vorgelegt, berathen und mit mehreren Modi— ficationen genehmigt. In Folge dieser Genehmigung schritt man
nach den neuen Statuten zur Wahl der Central: Beamten fuͤr die Dauer von drei Jahren. Zum dirigirenden Vorsitzer wurde einstimmig der bisherige Dirigent des Eifel-Vereins, Professor Kaufmann, wiedergewählt. Nach diesen Verhandlungen fand die Relation der angestellten Versuche statt, so wie noch verschiedene andere Gegenstaͤnde zur Sprache gebracht wurden. Zum Ter— min fuͤr die nächste General-Versammlung ward der zweite Dienstag im Monat September des kuͤnftigen Jahres, und zum Versammlungsorte die Kreisstadt Schleiden im Regierungs-Be— zirk Achen bestimmt.
— Am 18ten d. M. fand zu Duͤren im Regierungs-Be— zirk Achen die Einweihung des dortigen neuen Schul⸗Gebaͤudes der evangelischen Gemeinde statt, welcher Feier der auf einer Reise begriffene Regierungs-Praͤsident Graf von Arnim bei sei—
ner dortigen Anwesenheit beiwohnte. Der Superintendent,
Pfarrer Koͤnigsfeld, weihte durch eine wuͤrdige Rede das Haus ein, das von der kleinen Gemeinde aus eigenen Mitteln in ganz kurzer Frist aufgefuͤhrt worden ist. — In Duͤsseldorf wurde am 23sten d. M. die Reihe der von dem dertigen Verein fuͤr Tonkunst angekündigten Mu— sik-Auffüihrungen unter der Direction des Herrn Felix Mendels— sohn Bartholdy eroͤffnet. Am L2ssten sollte die Eroͤffnung der neuen städtischen Buͤhne stattfinden, zu welcher folgende Stuͤcke gewaͤhlt waren: Jubel-Ouverture von Karl Maria von Weber; 1
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Churfüuͤrst Johann Wilhelm im Theater (ein Vorspiel); Fest— Musik von Beethoven, und Prinz Friedrich von Homburg, Schauspiel in 5 Akten von Heinrich von Kleist.
— Die unlängst abgehaltene diesjährige General-Revision des Land⸗-Armenhauses zu Benninghausen im Reg. Bezirk Arnsberg hat uͤber den Zustand dieser Anstalt im verflossenen Jahre ein befriedigendes Ergebniß geliefert. Die wirth schaft— fiche Verwaltung anlangend, belief sich die General-Einnahme auf 18,8ig Rthlr. Die Ausgabe, mit Hinzurechnung eines Vorschusses von 6442 Rthlr. aus dem Jahre 1832, betrug 21402 Rthir., so daß die Anstalt nur noch mit 2583 Rthlr. im Vor— schusse ist. Das Kapital-Vermoͤgen hat sich dagegen um 9g00 Rthlr. vermehrt und betrug am Schlusse des vorigen Jahres 62,233 Rthlr. Ueber die polizeilichen Ergebnisse ist Folgen⸗ des zu melden: Am 31. Dez. 1832 befanden sich in der Anstalt 125 Individuen. Im Jahre 1833 traten hinzu: 154, so daß in Summa 279 Personen in der Anstalt waren. Hiervon wurden nach abgelaufener Strafzeit des Landes verwiesen 14, in ihre Heimath entlassen 120, als Dienstboten und Lehrlinge unterge— bracht 8, anderen Anstalten uͤberwiesen 1, es starben 3 und 7 entwichen, in Summa 153, so daß am 31. Dez. v. J. noch 126 in der Anstalt verblieben.
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Ausstellung auf der Koͤnigl. Akademie der Kuͤn te.“)
unter den Bildern der letzten Sendung muͤssen als die, welche vornehmlich die fruher bemerkte Luͤcke ausfuͤllen, die Gemaͤlde von Stilke und Kohler genannt werden; wir wollen heute eine Be— schreibung davon versuchen. ö . Hermann Stilke aus Berlin, fruher in der Schule von Cornelius in Muͤnchen gebildet, hat sich seit den letzteren Jahren dem Duͤsseldorfer Malerkreise angeschlossen, und von daher schon die vorigen Ausstellungen mit trefflichen Bildern und Skizzen ausgestattet. Sein zur jetzigen schon fruher eingetroffene? klei⸗ nes Gemaͤlde, Kreuzfahrer auf der Morgennacht vor Jerusalem (Nr. 766), ließ einen bedeutenden Fortschritt erkennen, aber durch ein spaͤter nachfolgendes großes Bild sehen wir ihn sich in den Rang unserer ersten Kuͤnstler erbeben. Dies Bild von beinahe lebensgroßen Figuren stellt Pilger in der Wuͤste dar (Nr. 768) Die Wuͤste, man muß zunaͤchst an die Afrikanische denken, liegt mit allen Schrecknissen in schauerlicher Wahrheit vor uns. Wir hatten das Gluͤck, von dem Bilde die Versicherung eines Reisenden zu ver— nehmen, der die Nord-Afrikanische Wuͤste aus eigener Anschauung kennt, und dieser war von der Darstellung der Natur und ihrer Phaͤnomene so befriedigt, daß er meinte, der Kuͤnstler moͤchte sich der Skizze eines Augenzeugen bedient haben. Was wir hier sehen, ist nicht die fruher gelaͤufige Vorstellung, als sey die Wuͤste eine ununterbrochene Ebene und ein eigentliches S
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e Sandmeer, sondern wir befinden uns auf einem nackten felsigen Boden, auf dem der heiße Sand, ein Spiel der Winde, umhergetrieben, und bald hier, bald dort weit ausgebreitet oder zu Huͤgeln angehäuft wird. In einer breiten Woge treibt der Wind den Sand vor sich her, und gegen die Wol— ken an, wo er in duͤstern Schichten den bleichen Himmel verdun— kelt; an einer andern Stelle, wo die Winde sich brechen und gegen Felsen anprallen, beginnt der Wirbelwind, Typho, zu rasen, dagegen im Vorgrunde sehen wir den Sand, wie der Wind ihn geworfen und wieder aufgerafft hat, die Form von Wellen annehmen: alles
) In dem gestrigen Artikel uͤber die Kunst-Ausstellung bittet man Seite 1218, Sp. 1, 3. 2 v u. vor „unuͤberwindlich“ das Wort „nicht“ zu streichen; Sp. 2, 3. A0 u 30 v. o. statt „Fingerzeigs“ „Fingerzeigens“; ebenda 3 86 v. o. statt „vorhalten?“ „vor⸗ gelten“ und Z. 7 v. u. statt „wird“ „worden“ zu lesen.