ohne Zweifel ein großes Gewicht hat, dessen
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Allgemeine
Pttiisqe Staats eit ung.
Berlin, Sonnabend den 1stn November
1834.
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Landgerichts-Rath Dauven zu Achen den Rothen Adler-Orden dritter Klasse zu verleihen geruht.
Des Königs Majestaͤt haben den Intendantur-Rath Mes⸗— serschmidt zum Geheimen Kriegsrath im Kriegs ⸗Ministerium u ernennen und das Patent fuͤr denselben Allerhoͤchstselbst zu vollziehen geruht. .
Des Königs Majestaͤt haben den Land- und Stadtrichter Eschmann zu Schöneck in Westpreußen zugleich zum Kreis Justigrath fuͤr den Berenter Kreis zu ernennen geruht.
E Königliche Majestaͤt haben geruht, den Friedensrichter Peter Joseph Wuͤlfing zu Treis, Landgerichts-Bezitks Koblenz, zum Justiz-Rath zu ernennen.
Bekanntmachung.
Der Schluß der diesjährigen Dampfschifffahrt zwischen Greifswald und Istadt tritt mit dem 13. November d. J. ein, an welchem Tage das letzte Dampfschiff von Greifswald nach Ystadt abgefertigt werden wird.
Hiervon wird das Publikum in Kenntniß gesetzt.
Frankfurt a. M., den 21. Oktober 1834.
Der General⸗Postmeister, von Nagler.
Zeitungs⸗Nachrichten. n 4 n
8 n ven h
Parls, 24. Okt. Das Journal des Débats theilt nach
der „Madrider Hof⸗Zeitung“ vom 16. und 17. einige im Allge— meinen schon bekannte Details uͤber die letzten militairischen Be— wegungen Zumalacarreguy's mit, und knuͤpft daran folgende Be⸗ merkungen? „Aus dem Ganzen dieser Bewegungen ist abzu— nehmen, daß Zumalacarreguy eine Vereinigung mit Merino ver⸗ suchen wollte, um die Insurrection auf beiden Ufern des Ebro festen Fuß fassen zu laffen, und so jede Verbindung der Armee der Königin mit Castilien abzuschneiden. Die Maͤrsche der Di⸗ vistonen dieser Armee gehen alle darauf aus, jenes Resultat zu verhindern, und es scheint, daß dies gelungen ist, da Zumala— carreguy am 13ten wieder uͤber den Ebro zuruͤckgegangen war. Aber eben so scheint es wahr, oder wenigstens sehr wahrscheinlich, daß er am 1ßten einen Theil der Truppen des General Lorenzo bei Abarzuza dicht bei Estella uͤberfallen hat, und zwar in Folge eines jener sorcirten Maͤrsche, die ihm eigen sind, und in dem— selben Augenblicke, wo man ihn noch am Ebro glauben konnte. Es scheint auch, daß er zwischen dem Sten und 10ten einen Hand— streich auf Calahorra in Aragonien, einer sehr reichen Stadt, ausgefuͤhrt, und daselbst eine große Menge von Requisitionen ausgeschrieben hatte. Man sieht aus den oben mitgetheilten Auszuͤgen der offiziellen Berichte, daß die Armee der Koͤnigin anfängt, sich zu reorganisiren und sich wieder in Bewegung zu setzen; aber man kann die gänzliche , . und die Art von Ent muthigung, in der sie von dem Augenblicke an, wo man die Ab— berufung Rodil's erfuhr, verharrt war, nur bedauern. Diese Zeit hat Zumalacarreguy nicht ungenuͤtzt verstreichen lassen. Er ließ in Ober⸗-Navarra so viel Truppen zuruͤck, als noͤthig waren, um die Höhen besetzt, und Elisondo blokirt zu halten, und durch, og mit dem uͤbrigen Theile seiner Streitkräfte ungehindert das fag ir! Land an beiden Ufern des Ebro zwischen Calahorra und Haro, wobei er Contributionen erhob, Mannschaften rekru— tirte, Lebensmittel, Pferde, Maulesel und alle Arten von Vor— raͤthen zusammen brachte und die Aufruͤhrer ermunterte. Waͤh— rend der Anwesenheit des wachsamen und unermuͤdlichen Rodil hatte sich Zumalacarreguy niemals uͤber Estellg und den Ames, cuas hinaus gewagt; niemals hatte er eine Stadt von einiger Bedeutung besetzen oder brandschatzen koͤnnen. Wir haben uns die ploͤtzliche Abberusung des Generals Rodil niemals erklaͤren konnen. Wenn man, was wir nicht wissen, dringende Beweg— gruͤnde gehabt hat, seine Stelle so ploͤtzlich anders zu besetzen, so scheint man auf jenen unseligen Krieg sehr wenig Wichtigkeit elegt zu haben, indem man einen General zum Ober-Befehls— . ernannte, der durch Krankheit . ist, dessen Name nwesenheit aber un⸗ ter den gegenwartigen, so kritischen Umstaͤnden zu lange auf sich warten läßt.“
Bordeauxer Briefe schildern den Zustand Spaniens in sehr duͤsteren Farben. In einem Privat-Schreiben vom läten heißt es, daß die letzten Posten aus Alavg und Biscaya in Ma— drid ausgeblieben sehen; man glaubte, Merino habe sie aufge— fangen. Ein Madrider Blatt berichtet, daß dieser Parteigänger sich taglich verstaͤrke. Briefe aus Boa und Aranda am Duero sagen, daß die Dinge dort eine immer schlechtere Wendung naͤh—⸗ men, und daß, wenn Merino sich einst in diesen Gegenden zei— gen sollte, es ihm ein Leichtes seyn wuͤrde, die jungen Landleute fur sich zu gewinnen; schon zähle sein Corps 1500 Mann, die er taglich in den Waffen üben lasse. Die erwahnte Zeitung fuͤgt hinzu, daß sie alle ihre Kolumnen fuͤllen wuͤrde, wenn sie die verschiedenen Nachrichten aufnehmen wollte, die ihr von hun— dert Seiten zugingen und im Wesentlichen mit jenen Klagen Übere nstimmten; ein solcher Zustand der Dinge sey das sichere Zeichen einer bevorstehenden Aufloͤsung und neuer Stuͤrme fuͤr das Land ꝛc. Als ein Geruͤcht gilt, daß der General Morillo gefährlich krank darniederliege, daß Merino von einigen aufruͤh⸗ rerischen Gemeinden der Provinz Alt⸗Castilien zum General⸗Ca— pitain ausgerufen worhen sey, und daß Don Carlos die Cortes auf den J. Januar 1. J. in Burgos zusammenberufen habe. In Vittoria sind kuͤrzlich einige Verstaͤrkungen unter den Be—
fehlen des Generals O Doile angekommen, indessen sind sie nur unbedeutend.
Waͤhrend die hiesigen ministeriellen Zeitungen erst gestern eine Niederlage des Generals Lorenzo durch Zumalacarreguy er— waͤhnen, publizirte der in Lyon erscheinende Reparateur schon am 20sten d. eine ihm von seinem Korrespondenten aus Paris unterm 17ten d. zugesandte telegraphische Depesche, die folgen⸗ dermaßen lautete: „Perpignan, 12. Oktober. , . hat den General Lorenzo in der Umgegend von Tudela vollstän— dig geschlagen, und sich dieses Platzes, wo sich eine Gewehr— Fabrik befindet, bemaͤchtigt. Die Haͤlfte der Soldaten des Ge— nerals Lorenzo ist zu Don Carlos übergegangen. Der Sieger ist im vollen Murk auf Saragossa.“
Der Messager enthielt vor einigen Tagen ein Schreiben aus Madrid, worin, als Auszug aus dem Berichte des Spani— schen Botschafters am Londoner Hofe, gemeldet wurde, daß der Eifer, den das Englische Kabinet beim Abschluß der Quadrupel— Allianz an den Tag gelegt, sehr nachgelassen habe, und daß es sich ue wenig darum kuͤmmere, ob die Karlistischen Ausschiffun⸗ gen verhindert wuͤrden oder nicht. Jenem Berichte gemaͤß, sollte der Spanische Botschafter sogar die Furcht ausgedruͤckt haben, daß, wenn an die Stelle des jetzigen Kabinettes ein gemäßigtes Tory⸗Ministerium traͤte, man es den Karlisten gestatten wuͤrde, Mannschaften in England anzuwerben. — Der Spanische Bot—⸗ schafter am Londoner Hofe, der sich in diesem Augenblicke in Paris befindet, hat in Bezug auf diese Mittheilung das nach— stehende Schreiben in den „Tonstitutionnel“ einruͤcken lassen: „Der Messager vom 22. Okt. erwaͤhnt in einem Schreiben aus Madrid meiner amtlichen Korrespondenz mit der Spanischen Regierung. Die Wahrheit und die Ehre zwingen mich, auf das Bestimmteste zu erklaͤren, daß Alles, was in diesem Schreiben in Bezug auf meine Korrespondenz erwaͤhnt wird, durchaus falsch und ungegruͤndet ist.
(gez) Der Marquis von Miraflores.“
Der Messgger bemerkt hierzu: „Herr von Miraflores haͤtte uns seine Reclamation direkt zusenden koͤnnen; wir wuͤrden uns becilt haben, dieselbe aufzunehmen; aber noch lieber hätten wir die Versicherung aufgenommen, daß die Englische Regierung aufrichtig und freundschaftlich dazu mitwirke, die von Frankreich in Folge der Quadrupel-Allianz ergriffenen Maßregeln in Aus⸗ fuͤhrung zu bringen.“
Der Spanische General-Lieutenant Don Gonzalez Moreno, 55 Jahr alt, erschien gestern vor dem hiesigen Zuchtpolizei⸗Ge⸗ richte unter der Anklage, daß ei mit einem falschen Passe ge⸗ reist sey. Da er kein Franzoͤsisch versteht, so erfolgte das Ver⸗ hoͤr durch die Vermittelung eines Dollmetschers. Er erklaͤrte, daß, als er sich in Metz zum Praͤfekten begeben habe, um sich an die Stelle seines alten Passes einen neuen ausfertigen zu lassen, man ihm in diesem den Namen Antonio Perez gegeben habe, welchen Irrthum er nicht erkannt, da er der Franzoöͤsischen Spra—⸗ che nicht maͤchtig sey. Auf die Frage des Präsidenten, ob er (Moreno) nicht von dem Bischof von Leon ein Schreiben er— halten, worin dieser ihn im Namen des Don Carlos aufgefor⸗ dert habe, seinen Namen zu veraͤndern, antwortete der . klagte verneinend, worauf ihm das nachfolgende Schreiben vor⸗ gehalten wurde, von dem er einraͤumte, daß es an ihn gerichtet gewesen sey:
„Exeellenz Um Ihnen die Unannehmlichkeiten zu ersparen, welche die von Englischen Blaͤttern auf Anlaß Ihres Verfahrens bei der Verhaftung des Rebellen Torrijos und seiner Mitschuldigen, gegen Ew. Excellenz vorgebrachten Beschul digungen für Sie baben könnten, haben Se. Maj., Höchstwelche mit Ew. Excellenz Loyalitaͤt, Ihren Leistungen und ausgezeichneten Verdiensten sehr zufrieden und von der Ungerechtigkeit jener Beschuldigungen uͤberzeuügt sind, be⸗ schlossen, daß Ste sich unverzuͤglich nach der freien Stadt Hamburg begeben sollen, um daselbst das Kommando uͤber die dem Konig? treu gebliebenen Spanier, die sich dort einfinden werden, zu übernehmen und ihnen diejenige Direction zu geben, die Sie mit dem in dieser Stadt befindlichen Koͤnigl. Commissair verabreden werden. Gott behuͤte Ew. Excellenz.
(Unterz. Der Bischof von Leon, Staats⸗Secretair.“
Herr Moreno erklaͤrte, daß er nur England verlassen habe, weil der Konig ihm befohlen, sich nach Spanien zu begeben. Der Koͤnigstitel, den der Angeklagte wiederholentlich dem Don Carlos gab, klang dem Gerichts- Praäsidenten so unangenehm, daß er Herrn Moreno durch den Dollmetscher ersuchen ließ, sich desselben zu enthalten. Der Koͤnigl. Advokat Herr von Lascours behauptete darauf die Anklage. Hiernaäͤchst ergriff der Antwalt des Generals das Wort und sagte: „Mein Klient war im Jahre 1831 General-Caspitain und Kommandant der Stadt Malaga. Damals fand das Unternehmen des Torrijos statt, der nach einem hartnaͤckigen Gefechte mit seinen Mitver— schwornen gefangen genommen wurde. Das Gesetz erkannte ihnen den Tod zu; der General Moreno aber hielt sich fuͤr verpflichtet, zunaͤchst uͤber die Sache nach Madrid zu berichten. Nach 8 Tagen ging von dort der Befehl ein, die Gefangenen, worunter sich auch ein Englaͤnder befand, erschießen zu lassen, und sie wurden erschossen. Als nun vor einiger Zeit der General dem Don Carlos nach England folgte, fielen die dortigen Blaͤtter wegen dieser Angelegenheit des Torrijos sehr heftig uͤber ihn her; er beschloß daher das Land wieder zu ver—
lassen; um indessen jede Unannehmlichkeit auf dem Fahrzeuge, auf dem er sich einschiffte, zu vermeiden, nahm er den Namen Antonio Perez an und begab sich nach Hamburg. Das nöoͤrd—
liche Klima sagte ihm aber nicht zu, und er beschloß nach Ita— lien zu gehen. Sein Paß unter dem Namen Perez wurde in Altona visirt; in Metz, wo er sich nicht verstaͤndlich machen konnte, erhielt er unter demselben Namen einen provisori— schen Geleitschein, wogegen der in Altona visirte Paß zu— ruͤckbehalten wurde, um ihm in Paris wieder zugestellt zu wer— den.“ Nach dieser kurzen Auseinandersetzung fuͤgte der Defen⸗ sor noch hinzu, daß sein Klient sich gleich nach seiner Ankunft in Paris auf der Polizei⸗Praͤfektur gemeldet habe, um seinen wah⸗ ren Namen anzugeben, daß er sich indeß nicht habe ver— staͤndlich machen koͤnnen. Er schloß mit der Bemerkung
daß der General wegen dieser Sache 66 Tage im Gefängnisse habe zubringen muͤssen, bevor er vor Gericht gestellt worden sey. — Ungeachtet dieser Vertheidigung wurde Herr Moreno nach einer halbstuͤndigen Berathung zu Zmonatlicher Haft ver⸗ urtheilt.
Der Pair, Vicomte Dubouchage, hat eine Reise nach der Schweiz und Italien angetreten.
Die gestrige Nummer der Quotidienne ist wegen eines Ar tikels unter der Ueberschrift: „Die von den Orleanisten der Heuchelei beschuldigte legitimistische Partei,“ in Beschlag ge— nommen worden, nachdem indessen diese Nummer zum Theil bereits mit der Post versandt war.
Man schreibt aus Toulon vom 18. d. „Die Korvette „la Perle“ hat Befehl erhalten, sich bereit zu halten, um auf das erste Zeichen des Telegraphen unter Segel gehen zu konnen Auf den Schiffen, welche zum Dienste an der Afrikanischen Kuͤste bestimmt sind, herrscht große Thätigkeit, indem man die Ver— breitung der Cholera in jenen Gegenden fuͤrchtet. Vier Fahr— zeuge werden morgen nach Algier abgehen, und der „Astrolabe,“ auf dem sich vier Militair⸗Aerzte und Medikamente aller Art befinden, segelt direkt nach Oran.“
Paris, 25. Okt. Gestern arbeitete der König mit dem
nn,, und fuhr darauf mit der Königin nach Neuilly.
estern hatten Lord Granville und die Botschafter Oester⸗
3 und Spaniens eine lange Konferenz mit dem Grafen von gny.
Lord Minto hat schon gestern wieder mit seiner Familie Paris verlassen, um sich nach London zu begeben.
Der Moniteur theilt Folgendes aus dem noͤrdlichen Spa⸗ nien mit: „Am 14 ten, während die Divisionen der Königin auf Haro marschirt waren, wo sie auf Zumalacarreguy zu treffen hofften, hatte sich dieser Letztere, ihre Ankunft nicht abwartend, nach Ste. Croix de Campezo geworfen, nachdem er der Stadt—⸗ Miliz von Haro und Brionne einige Gewehre weggenommen. Gegen Conicero hin traf er auf den Obersten Amor, welcher eine schwache Kolonne Kavallerie bei sich hatte, und nahm ihm 30 Pferde weg. Zavala ist in dem Kommando uͤber die Bis⸗ . durch Torres ersetzt worden. Die Junta befindet sich in
esaca. —
Durch diese Depesche wird die gestrige Vermuthung des Journal des Debats, daß Zumalacarreguy aufs neue uͤber den Ebro gegangen sey, bestätigt.
Im Te, de Bordeaur vom 2hsten d. liest man: „Der General Mina wird nicht so bald sein Kommando antreten koͤnnen; es hat sich wieder ein heftiges Erbrechen bei ihm eingestellt. Dies weckt bei seinen zahlreichen Freunden die Besorgniß, daß er niemals wieder aktive Dienste werde thun können. ie Karlisten haben gestern im Angesicht unserer Trup⸗ pen die Spanischen Posten bei der Bidassoa⸗Bruͤcke angegriffen.“
Die heutige Gazette de France enthält in. „Nachrichten aus Madrid fe lge⸗ war Herr Arguelles am 15ten in der Prokuradoren⸗Kammer erschienen, um den erfor— derlichen Eid zu leisten; seine Aufnahme fand lebhaften Wider⸗ spruch. Da Herr Arguelles bisher gar keine Grund-Steuer zahlte, so kö die Wähler ihn hierzu befähigt. Herr Marti— nej de la Rosa stimmte gegen seine Aufnahme, der Graf von Töreno aber fur dieselbe; das Resultat war, daß Herr Arguel⸗ les zugelassen wurde, und am folgenden Tage den Eid leisten sollte. Ein Theil des Ministeriums scheint dessen Einfluß an der Spitze der Opposition sehr zu fuͤrchten.“
An der Böͤrse wurde heute erzählt, ein Courier, der Ma⸗ drid am 19. Okt. verlassen, habe die Nachricht mitgebracht, daß die Prokuradores in ihrer Sitzung vom 18ten einen Ex⸗Mini⸗ ster Ferdinand's VII. aus ihrer Mitte ausgestoßen hatten, weil derselbe bei den unter seiner . abgeschlossenen Anlehen sich in das Boͤrsenspiel eingelassen gehabt habe. Der Antrag zu dieser Ausschließung, von Herrn Alava gestellt, soll einstimmig angenommen worden seyn.
Obgleich sich der Augenblick nähert, wo der große Prozeß vor dem Pairshofe eröffnet werden soll, so sind doch bis zu die⸗ sem Augenblicke in dem Palaste Luxemburg noch gar keine Vor⸗ bereitungen getroffen worden. Die Freunde der Amnestie wollen dies als eine guͤnstige Vorbedeutung betrachten.
Die Journale von Nantes geben ausfuͤhrliche Details uͤber die zu Ehren der Herren Laffitte und Odilon-Barrot veranstalte⸗ ten Festlichkeiten. Beide Deputirte sind am 22sten d. von Nan⸗ tes nach Napoleon⸗Vendée abgereist.
Der Marquis von St. Simon, Gouverneur der Franzoͤsi⸗ schen Niederlassungen in Indien, ist, nachdem er lange . erwartet worden, am vergangenen Sonntag in Brest ange⸗ kommen.
Die Gewehr⸗Fabrik zu Charleville im Departement der Ar⸗ dennen ist durch einen neuerlichen Beschluß des Kriegs-Ministers von dort nach Tulle, im Departement der Correze, verlegt worden.
Ein hiesiges Journal meldet, daß Herr Laski, ein Agent des Handiungshauses Fraͤnkel in Warschau, in wichtigen Geld— Angelegenheiten in Paris eingetroffen sey.
Großbritanien und Irland.
London, 24. Okt. Der Koͤnig hielt vorgestern Cour im St. James⸗Palast, ertheilte dann mehreren Ministern Audienz und kehrte Abends wieder nach Windsor zuruͤck. ?
Gestern fand die erwartete Prorogation des Parlamentes statt, und zwar in der Bibliothek des Oberhauses, welche zu diesem Zwecke eingerichtet worden war, und in welche die Mit— glieder des Unterhauses von der einen Seite, der Lord-Kanzler und die Pairs von der andern eintraten. Die vom Koͤnig zur Prorogation bevollmächtigten Commissaire waren der Lord Kanz— ler, der Graf von Mulgrave und Lord Auckland. Nach Verle— sung der Vollmacht prorogirte der Erstere das Parlament Na—⸗ mens des Königs bis zum 25. Nov. d. J., machte aber dabei keine Bemerkung uͤber einen etwa auszuwäahtenden anderen Ort