1834 / 309 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

r,

.

penn sie diesen Mangel durch eine herbeigezogene, fingerzeigende Geberdensprache ersetzen will; denn dadurch wird eben erst recht die Schranke der Kunst offenkundig und der Eindruck kann nur ein kal— ter seyn. Dagegen steht bei Situationen, wo der Natur nach die Rede verstummt, und nur durch schweigsames Anschließen sich ein Verstaͤndniß der Herzen ausdruͤckt, die Malerei der Poester nicht mehr nach, sondern hier ist sie in ihrem ganzen Vortheis! Gewiß muß es darum der Quͤsseldorfer Schule hoch angerechnet werden, daß sie, unter Lessings Vorgang, diesen Punkt so sicher ausgefunden hat, ja daß sie ihn nicht eher hat verlassen wollen, als bis er gleich sam ganz er⸗ schöͤpft war. Lessing stellte so in seinem Königspaare zuerst den starren und Rimmen Schmerz dar, der keine andere Mittheilung hat, als das herzliche Aneinanderschmiegen, daß die Königin ihr schmerzliches Haupt auf den Schooß des Königs stůtz te und dieser seine Hand auf die ihrige legte. z bedarf keiner Ausfuhrung, daß dies Hauptmotiv, wiewohl nur noch reicher gegliedert, in Bendemanns Juden wieder kam, ja es wirkt noch fort in Stilkes Pilgern in der Wuͤste. So erkennt man s auch in Sohns Leonoren und in Bendemanns Mädchen, ja mehr oder weniger in noch andern Bildern. Man wird von immer neuen Sesten auch noch öfters darauf zuruͤck kommen duͤrfen; allein der Malerei ist auch die eigentlich dramatische Handlung gar nicht ver⸗ wehrt, und weit entfernt, daß der Mangel der Rede ste davon aus— schloͤsse, wird man pielmehr uͤberall, wo ihr bestimmte Zeichnung der Charaktere und bestimmter Antheil der Personen an einer Handkun gelang, nie uͤber die Worte im Zweifel seyn konnen, welche sie sprechen. Wir durfen nicht wiederholen, daß der Duͤsseldorfer Schule hierin schon im Einzelnen manches gelungen ist, und viel erwarten wir zunaͤchst von den reicheren Datrstellungen, welche Lessing und Bendemann unter Haͤnden haben. Gr.

Meteorologische Beobachtung.

1833. Morgens Nachmitt. Abends J Nach einmaliger 4. Novbr.ẽ 6 uhr. 2 Ühr. 10 Uhr. Beobachtung.

,,. 338,22 16 338,9 . 338,5 3 Par. Quellwärme 8,79 R. Luftwaͤrme 4,6 50 R. 9, s8 o R. 6, S o RH. .

Thauypunkt 2,2 0 R. 5 o R. . R. Flut wärme 5, o 0 R. Dunstsaͤttg. S2 pCt. 72 pCt. 9 pCt. Bodenwärme 6, 10 R. We ̃ .

Wetter ... a, n. halbheiter. k n d,, .

Wind ... K. . Niederschlag 0.

Wolkenzug W.

A uĩs wärtig e BSstsen. Amsterdam, 31. Okto Niederl. wirk. Schuld S239. 83 do. 99,3. Ausg. Schuld —. Kauz. Bill. 28 14. Amort Sitz. 33 7E. Russ 5s. Oesterr. 28. Preuss, Irm. Scheine 1064. do. A8 Auf. Spau. 55 A7. 3 8 29. ö Antwerpen, 30. Oktober. Span. 83 A8. 38 289. Guebhard 399. Zinsl. 183. Cortes Aua. am hurg, 3 November. Engl. Rnss. 1022. Hope in Cert. 973. Preuss. Präm. - Sch. IIS. Poln. 1333. 58 Schatz-Obl. a8). London, 31. Oktober. Cow. 23 pr. compt. 915. Belg. 10153. Cortes 573. 383 -. Hor. 213 321. 53 985. Hort. 78. Engl. Russ. 1063. Bras. 773.

Columb. 31. Mex. —. Griech. —.

1251

Wien, 31. Oktober.

53 Met. 9973. A8 915. Bank- Actien 1262 Neue Anleihe v.

1831 853

Königläche Schauspiele.

Donnerstag, 6 Nov. Im Schauspielhause: Die Brand⸗ schatzung, Lustspiel in 1 Akt, von Kotzebue. Hierauf: Richards Wanderleben, Lustspiel in à Abth., von G. Kettel.

Freitag, 7 Nov. Im Opernhause: Zum erstenmale: Der Aufruhr im Serail, Ballet in 3 Abth., von Ph. Taglioni, Balletmeister der großen Oper zu Paris. Musik von M. Th. Labarre. Die Ouvertuͤre ist vom Königl. Kammer-Musikus Herrmann Schmidt. Vorher: Konzert, in welchem Mad. Fischer⸗ Achten zum letztenmale auftreten wird. 1) Arie aus Sargines, von Paer, gesungen von Mad. Fischer-⸗Achten. 2) Variationen für Pianoforte, komponirt von Kalkbrenner, vorgetragen von Herrn Bock. 3) Duett aus Armida, von Rossini, gesungen von Mad. Fischer-Achten und Herrn Mantius.

Preise der Platze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran—

ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

Die zu dieser Vorstellung eingegangenen Meldungen um

Billets sind, so weit es der Raum gestaitet, beruͤcksichtigt wor— den, und können die Billets bis Donnerstag den hten d. M. Mittags 2 Uhr im Billet-Verkaufs-Buͤreau in Empfang genom- men werden, nach welcher Zeit solche anderweitig verkauft wer— den muͤssen. .

Im Schauspielhause: Keine Franzoͤsische Vorstellung. Sennabend, 8. Nov. Im Schauspielhause: Auf Befehl:

Tassos Tod, Trauerspiel in 3 Abth., von E. Raupach.

Königstädtisches Theater. Donnerstag, 6. Nov. Zum erstenmale: Elise von Valberg,

Schauspiel in 5 Akten, von Iffland. (Madame Erelinger, Kö⸗ nigl. Hofschauspielerin: Die Fürstin, als Gastrolle. Dlle. Klara Stich wird in der Rolle der Elise von Valberg zum er stenmale die Buͤhne betreten. Herr Karl Devrient vom Hoftheater zu Dresden: Den Fuͤrsten, als fuͤnfte Gastrolle.)

Freitag, 7. Nov. Der boͤse Geist Lumpacivagabundus, oder:

Das luͤderliche Kleeblatt, Zauberposse mit Gesang in 3 Akten. be / //

Neueste Nachrichten. Paris, 30 Okt. Der heutige Moniteur enthaͤlt eine

von gestern datirte und von dem Großsiegelbewahrer Fontrasig— nirte Königl. Verordnung, wodurch das von dem Conseils-Praͤ—⸗ sidenten und Kriegs- Minister, Marschall Gérard, eingereichte Entlassungs-Gesuch angenommen und das Kriegs-Minisstertum interimistisch dem Minister der auswaͤrtigen Angelegenhel— ten, Grafen von Rigny, uͤbertragen wird. Üeber die Wahl eines neuen Conseils, Praͤsidenten ist noch nichts

gais, datirt von gestern um Mitternacht, erklaͤrt dies ein „So eben hoͤren wir“, heißt es darin, „daß na mehrere Tage vergehen werden, bevor ein definitiver Beschlu Das Kriegs-Ministerium erhaͤlt vorlaͤu Vorschläge sollen noch in dieser Nacht Person abgehen, der man sowohl dieses Ministerium, als de Vorsitz im Conseil zugedacht hat.“ Eben dieses Bla sagt: „Die Festlichkeiten in Valençay sind dur heiten des Ministeriums voͤllig gestoͤrt worden. die eingeladenen Minister sich nicht dorthin haben begeben nen, wird auch der Aufenthalt des Herzogs von Orlean Valengay ungleich kuͤrzer seyn, als es anfangs beschlossen Der Prinz wird schon heute Abend (29sten) in Paris zur erwartet, so daß er nur 30 36 Stunden bei dem Fuͤrsten vn Talleyrand gewesen seyn wird. . Die Grafen Pozzo di Borgo und von Appony hatten . stern nach einander lange Konferenzen mit dem Minister , auswärtigen Angelegenheiten. ö Ueber die Angelegenheiten im nördlichen Spanien liest mu heute in den , . Blättern . . Depesche aus Bayonne vom 28sten zufolge, war Mina Tas! . . . ,, ,,, , zuvor in dieser Stadt eingetroffen, und seine Gesundheit ö Geheimen Regierungs, und vortragenden Rath im Ministerium vollig wiederhergestellt zu seyn. gonesen war angekommen, um ihm anzuzeigen, daß 500 ilizen auf seine Befehle warteten. Elisonn ist entsetzt worden und hat eine Garnison von 5000 Mann e halten. Die Absetzung Valdespinas und Zavalas bestaͤtigt sich“ Eben so unwichtig wie diese N welche die Bordeauxer und Bayonner Zeitungen in ihren mu sten Blaͤttern aus Spanien geben. Bayonne bieten nichts Interessantes, so da daß beide Parteien unthätig auf dem Krie Der Moniteur giebt heute auf An schen Gesandtschaft (wie er ausdruͤck der Madrider Hof⸗-Zeitung vom 21sten erschienene Dekret der ven wittweten Koöͤnigin, wodurch die neu Realen ausgeboten wird. . Das Journal des Debats berichtet heute, daß die Feuctt cht saͤmmtliche zu Gefaͤngnisse gelegt habe, daß vielmehr ein so daß von den Gesan ö ö Königs, des Herzogs von Nemours, des Prinzen von Joinville und eines zahlreichen Generalstabes die Einweihung der neuen Bruͤcke am Caroussel⸗Platze statt.

germaßen.

gefaßt wird. von Rigny.

ch die Verlegen Nicht nur,

Eine Deputation von 5 An

nete und equipirte M

achrichten sind diejenigen,

Auch die Privat-Briefe az ß man annehmen da, gs⸗Schauplatze stehn. suchen der Span lich bemerkt), das is

e Anleihe der 4090 Million .

brunst auf Mont St. Michel ni bestimmte Gebäude in Asche ter Theil derselben gerettet worden sey, genen nur 2 Transporte, ein jeder von 25 M lieu gebracht werden wurden.

Heute schloß 5proc. Rente 106. 30. Fproc. Span. perp. 46. Cortes Coup. —.

proc. Neap. 96. 39. Guebhard 37.

3Zproc. do. 3 Ausg. Span. Schuld 14.

Redacteur Cet ö ö.

x r ,

Gedruckt bei A. W. Hayn.

entschieden. Der nachstehende Artikel des Courrier fran,

. · ß —————

* ö. 3 54 ö Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußi ö kion an dem vaͤterlichen Nachlasse den ubrigen gesetz. Bei unterzeichnetem ist so eben erschienen: Be anntmachungen . . . . in den Preußischen Staaten. Eine Zusammenstellung der Verordnungen, welche den Elementar Untelricht der Jugend betreffen, nd Neigebaur,

Suhbhastations-Patent.

tement nnd dessen Kreise, eine Meile von der hiesigen Stadt belegenen, zur Catharina Klahrschen erbschaft— lichen Liqudations⸗Masse gehoͤrigen, auf 25, 399 Thlr 4 sͤr. J pf. gerichtlich abgeschaͤtzten adeligen Güter Volnisch Czersk nebst Zubehör, stehet im Wege dei nothwendigen Subhastation ein Bietungs-Termin auf e anne,

Votmittags aun 10 Uhr, in unserm Geschaͤfts-Lokal⸗ vot dem Deputirten Herrn Landgerichts⸗Rath Koehler an, zu welchem Kauflustige mit em Bemerken einge—⸗ laden werden, daß die Taxe, der neueste Hypothekén Schein dirser Güter in nnserer Subhastakions-Regi— stratur eingesehen werden können.

Sfarost Thomat Ignatz von Galecki, welchem ein Ver—⸗ enferecht an den gedachten Gätern zustehet, hierdurch offene lich vorgeladen, in diesem Termine Behufs Wahr⸗ neh nung seiner Gerechtsame zu erscheinen.

rom erg, den 31. Mai 1831. rz erte Halt jahr isz. zehör'nd as Eigen htm Fes lgkeih, unterstttz welch selbst jusmwartige Beförderer Königl. Preuß. Landgericht. r jstlich en Stan elan Gl dais ti währen der lutz n dez Iffentlichen Unterrichts erfahren haben.

ö

ich Baumeißster, ein Sohn des verstorbenen hiesigen Doktor Haummeister, welcher in den Jahren 1796 ünd 171967 in Lesp ig die Rechte studirte, spaͤter aber seinen n scluß änderte, und im Jahre 1799 zu Brieg in Schlesien bei der Handlung Johann Ern Schlegel

Witti die Kaufmäannschaft erlernte, und seit dem der Fudlt— Bergsohn zufallig verbrannt srin st genden, . .

Jahre 4800 keine Nachricht von sich gegehen hat, so Endlich daß y . 1 . it. Gch zz . . iter icht und die Erziehung der Schul— wie desse⸗ etwa nach gelassene unhrkannze Erben und seder zu 1000 Fl., Litt. E. No. 157, 093, 143 812, . ö

bunehmer werden hierdurch oͤffentlich aufgesordert, 143 Sis, jeder zu 200 Fl, ohne Coupons als Eigen— A. Religions unterricht. (Confessions Ver⸗ sich bingen neun Monaten schriftlich oder persoͤnlich um des Jazngtz. Godlemzti durch Zufall verloren“ ge— schiedenheit. Simultan Schulen).

bei dem hie sigen Landgerichte in der Registratur dessel, zangen sein sollen. ben, sdtestans aber in dem auf

den 29 December c a. Vormittags um 16 uhr

bor dem Oeputirten Hertn Ober-Landesgerichts⸗-Re- den diejenigen E genthümer, die ß ie⸗ Feri r He d ie jenig ; zu solchen Pfandhrie⸗ D. Ferien und Entlassung aus der Schule. ferendar Kwaust, auf hiesizem Landgericht angesetzten n einiges Recht haben koͤnnten, aufaefordert, sia kE. Aufsicht auf die Jugend außer der Schule . zu melden, und die weitern Anweisungen zu . . Jahres von der ersten Publication diesen 5 Verbrechen, verwahrlosete . J. ; ekanntmachung an, mit ihren Forderungen oder Ein, inder). Wenn der Baum ißer weder erscheint, noch sich vendungen an die General Nrection Kn, Waischa JV. Verpflichtung der Gemeinden zur Unterhaltung schriftlich meldet, wird er für todt erkläͤrt, demnaͤchs schriftlich zu melden; widrigenfalls werden die gedac?— der. Volksichulen und der Lehrer.

aber sein Vermögen den bekannten Erben desselben

werten. . Eigenthůmern auggehaͤndigt rer. Patronats⸗Verhaͤliniffe / 916 6 . , d ich Der Praͤsident und Staats⸗-Rath I. Verhalinisse der Lehrer. k ö J. hee n, n, A. , , . den Volksschu⸗ rewnowski. . Voeation.) ; ; B. Persöͤnliche Rec Pfli d ice pn alu gint̃ . e dahier am I , . . . 9 ö i , a h j j ĩ 2. Das Schulgeld. 21 Mai d. J. verslorbenen TLonsistorial-⸗Raths und 2 iter ari sch l Anz en 9 en. D. Neben . nnd Neben⸗Erwerb der Oberpredigers Funk, hat im Jahr 1812 unter der da⸗ Bei G. Reimer, Wilhelmstraße Nr. 273, ist er⸗ BVolksschullehrer.

mals Königlich Weßtphdlischen Jaͤger-Garde gedient, schienen:

ist mit diesem Regiment nach Rußland marschirt und Franceson, C. ranzbsischer und Pensionirung der wirklich angestell— zu Mofa; am 19. September 1512 noch am Lehen um Behuf da hie f lu r e ee r. ten , , che R ,, . verscholen. Da nun Seiten/ en dieser Sprache und der Vervollkommnung F. Amts-Entsetzunng der Volksschullehrer. er gesetzlichen 5 ö zä, Consißorigl-naths Fun auf des (tyls, oder Sammlung en enen G6. Sorge für die Hinterbliebenen ver Volks⸗ eine oͤffentliche orla ung 9 Verschollenen angetra⸗ 6 Ucbersetzen aus dem Deutschen ins Franzb⸗ schullehrer. (Wittwen⸗Cassen.) , ö. wird in Gem ßdeit der hiesigen Fürst— ische, mit clnem fortlaufenden Commentar und VII. Leitung des bffentiichen Unterrichts durch die g n Verordnung vom 25. October 1829 der ge, bestandiger Hinweisung auf des Berfafferg fran⸗ verschiedenen Behoͤrden.

chte August Funk hiermit peremtorisch eitirt, binnen zbsische Sprachlehre. 22 sgr VIII. Schul⸗Vermdgen.

Thresftist vor hiestzer Färstlicher Justi-Kanilei

erschejnen, oder sonst sein Leben zu dor nent unh un . ausdrücklicher Verwarnung, daß er nach fruchtlosem

Ablauf dieser Frist fuͤr todt erklart, und seine Erbpor⸗

1 . verabfolgt werden solle. ö ati ugleich werden alle diejenigen, welche Nachricht Zum Verkauf der in hiesigem Sromberger Depar- von dem Verschollenen besitzen, aufgefordert, solche der ,,, , , , nn, mitzuthellen.

ignatum Bückeburg, den 24. Juni 1834. * F ;

, , . . von Dr. Johann Ferdina

ür stl 91 9X Ju ö . n , . ö J Ju st ij⸗ Kbnig! Preuß., Geheimen Justizraihe— ĩ— ; Ladenpreis 1 Thlr. 18 sgr.

Ein allgemeines Gesetz uͤber den Fffentlichen Un— terricht in Preußen hat noch nicht aögefaßt werden koͤnnen, da dieser hochwichtige Zweig der Staats

Die Generas-Dirsction des landschafilichen Credit— ö ,. Vereins im Königreiche Polen macht zusolge Art. 124 des landschaftlich n Credit-Gesetzes bekannt:

Warschau, den 11. Ayril 1834.

rieges verbrannt sein sollen.

Da de Eigenthümer obenbenannter Pfandbriefe ver⸗ engen, Duplieate der verlornen zu bekommen, so wer

. t ; ten Pfandbriefe fur verschollen erklaͤrt und auf dermn ane brochen und zur freien Verfüͤgung verabsolg, Stelle die verlangten Daplicate ausge siellt u. ke V. Das RMecht zur Basrufung der Elementar Leh—

Capaun.

gestellt:

) Im Allgemeinen.

Anordnung derselben.

Fr, Gencalogisches Taschenbu A. Das Vermoͤgen 1885. cartonnirt. . ö Han n e .

B. Die Schulgebaͤude, deren Neubau und

Unterhaltung.

sch e. 8 E. 25 schen Staaten.

C. Das Etats⸗ Beson dere Verhaͤlt ndere Lehr⸗A1nstalten. Taubstummen⸗Anstalten Waisen Haͤuser. Confirmanden⸗ Unterricht. . Anderweite unter der Aufsicht des Staat stehende Anstalten suͤr Volksbildung. Vrivat⸗ Unterricht. Klein⸗Kinder-Schulen.

3. Madchen⸗Schulen.

4. Juͤdisches Schulwesen. ung der Volksschullehrer. Unterricht in und außerhalb den Sem; Feinde ihn heute mit den eigennuͤtzigen Huldigungen einer ploͤtz—

Persnliche Rechte und Pflichten a (chen Popularitaͤt umringen, so wundert uns das nicht; es ist

Seminagristen.

Nilitair⸗ Verhaͤltnisse der Schulamt Candidaten.

Schullehrer⸗Vereine oder Conferenz⸗Ge sellschaften. Um die Anschaffung auch den Unbemittelten ch den Preis im Verhaͤltn guten Papiers billig gestell Band, die Verordnungen fuͤr die Gyn end, ist ber

und Rechnungswesen. . nisse der staͤdtischen Schuln

valtung fortsch r Entwickelung begriffen in. Alles das Große, das bisher geleiß e e n, ist 9. . Verordnungen m , s ,,,. ö , ö. welche nachdem alle fruͤheren Sammlungen der t , 3 e g , 3 selben, eben durch diese großen Fortschritte, r nen! Fug eich wird der feinem Pohnorte nach unbekannte Ko. Soö,J27 ju 'ich Fl mitz'den där hs für? erste kJ Gebrauche für Lehrer Ine zweite Halbjahr 1830, fürs erste und zwe gestelit werden mu Halbjahr . ter ersie . zweite Halbjahr 1852 d wie auch fürs erste Halbjahr 1833, und außerdem, . J i,. j i ,. 5 3

as der Ecaz on zune n ene e fe a. C Nom n, der vorliegenden Arpeit mit der großen Bereitwil⸗

enthalten,

Das hohe Ministerium der Geistlichen

; und unter⸗ richts⸗Angelegenheiten hat den Heren

Verfasser bei

des Buches zu erleichtern un zuganglich zu machen, bah des engen Druckes um

Die Gesetze, Verordnungen é selbost sind zur bes⸗ ö Baß die fat dörisfe! i C. Re. 13 209 117966 sern Uebersicht unter folgenden Rubriken zusammen⸗ ; und 121,833 ohn upons, jed 1f l., gehdöͤ⸗ ; . ; Der am 26. Apri! 1773 allhier geborne Carl Frier. end den J , 1. Allgemeine organische Bestimmungen uber die ätfeaes in bie Erde vergtaken, vernichtet würden.“ II. Värichung des Schulwesfns in Daß die Pfandbriefe Litt. B. No. 993, 1218, 1235, - 2422, 3865 62 156, S6, 584, jeder zu 5000 Fl., itt. C. No. 63 241 und 106.757, jeder zu 1060 5l., mi den Cotpons anfs erste Halbjahr 1833, als Eigenthum

Ein zweiter nasten enthalt ein dritter mit denen f Berlin, den 9. Sktover 1834.

3 S. Mittler, Stechbahn Nr. 3. Neue politische und h „Von J. Scheibles Verl zig wurde so eden an alle zu naͤchst an die Stuhrse

reits unter der Presse, den uͤr die Universitaͤten folgen Die Pflicht der Eltern, ihre Kisider 'in die Elementar⸗ Schule zu schicken.

b) Besondere Verhaͤltnisse in Fabrik-Ge—

istorische Schriften ags- Expedition in Lein⸗ Buchhandlungen versand; che in Berlin, Schloßpl⸗

„Julius Schnellers Ideen über Literatur und Kunst, nebst ausgewählten Dich tungen. Statistische Briefe, Biographieen und Chu seinen hinterlassenen Manuscerrir⸗ Aufsaͤtzen 3, gesammelt u. heraus

E. Allgemeine Unterrichts- (Gegenstande und

unterricht in dkonomischen Gegenstaͤnden. ratteristiken Au ten und zerstreuten gegeben von Ernst Munch. Kr. Rhein., oder 17 Thlr. Julius Schnellers Ansich von Philosophie und Geschichte, lauf; Glauben und Kirchthum ꝛc terlassenen sammelt un

Politik nnd Welt i nd, Aus seinen hin. Mgnuseripten und kleinen Schriften, ge⸗ d herausgegeben von Ern st Munch gr. . 8r, 251. 24 Kr Rhein., oder 17 Thlr. 4 Der Flagellantismus u. d. Jesustenbeicht⸗

sch⸗psychologische Geschichte Kloster⸗Zuͤchtigungen rungen aller Zeiten. io vani Fru sta 2 Fl. 20 Kr. Rhein., oder 13 Thlr.

G. Fincke, S

nisse der Dominien und Domainen).

der Geiß elu und Beichtstuhl⸗Vezir Italienischen des G

ngs⸗Institute,

F. Entlassung der provisori f k

ssung provisorsisch angestellten pittelmarkt Nr. 16, verkauft: . Naturgesch., allgem., 7 Bde, 35 Bde. u. Nachtr, vierfuͤß. Thiere 6m Bde,, Sro., mit ill. Kpf., st. 258 Thir. zz Thlr. Edvards botanical register. 89 col. plat. 60 Thlr. st. A0 Thlr. 10 Thlr. Bde, m ill. Kpf, st.

thyologie.

25 Bde. u. Reg.

London, 1822. Schkulir, hot. ldbeh., 2 Bde. Borowskys Naturgesch., 10 Thlr⸗ 10 , , g. col., st. 309 k. Borkhausens Vbgel, eyl. m. sch. u. ill. Kpf. Le Vzillant his. nat. des oiseaux de ba- Eig. col. 485 Thlr. Aldrovar di

Allgemeine

gern,, ,

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben den Hofrath Credé zum

4

eistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten Al— ( . zu ernennen und das desfallsige Patent Allerhoͤchst⸗ eigenhändig zu vollziehen geruht.

Ihre Koͤnigl. Hoheiten die Prinzen Alexander und

Georg (Soͤhne Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Friedrich) find nach Ballenstaͤdt abgereist.

Ihre Köoͤnigi. Hoheiten der Großherzog und die Groß— rd in von Mecklenburg⸗Strelitz, und Hoͤchstihre Toch—

ter, Ihre Hoheit die Herzogin Louise, sind von Neu-Stre— litz hier eingetroffen.

Zeitung s⸗RNachrichten. 4 Fw aner e ch Paris, 30. Okt. Heute fand hierselbst in Gegenwart des

Aus Amboife schreibt man unterm 2ͤsten, daß der Koͤnig und die Koͤnigl. Familie dort auf kurze Zeit erwartet wuͤrden, und daß man auf dem Schlosse bereits große Vorkehrungen zu ihrem Empfange treffe. , .

Im Journal des Débats liest man in Bezug auf das

Ausscheiden des Marschalls Gerard aus dem Ministerrathe Fol; gendes: „Das Eutlassungs-Gesuch des Marschalls Gerard ist angenommen, und das Kriegs- Ministerium interimistisch dem —— Admiral von Nigny anvertraut worden. Alle anderen Minister behalten ihre Departements. Dadurch ist das Kabinet allerdings noch nicht vervollstndigt; aber es wird wenigstens damit ange— deutet, daß die Aufrechthaltung desselben nicht in Frage gestellt ist, und daß der politische Gedanke, der bei dessen Bildung vor— geherrscht hat, die noch uͤbrigen Wahlen vorschreiben wird. Ge⸗ stern exmstirte fo zu sagen kein Kabinet. Alle Muthmaßungen wa— ren erlaubt, und man kennt die Verheerungen, welche die Un⸗ gLewißheit anrichtet. Heute ist ein Ministerium zu vervollstaͤn—

.

. digen; das ist ein Fortschritt, und wir bekunden ihn mit Freu⸗ den, da wir dringend wuͤnschen, daß die öffentliche Meinung die Ruhe wieder erlange, welche ihr durch so haufige Schwankun⸗ gen in der Regierung geraubt wird. Der Marschall Gerard verläßt das Ministerium, ohne irgend eines seiner Rechte auf die

oͤffentliche Achtung verloren zu haben. Die Ursache seines Aus—

! scheidens ist an und fuͤr sich nur ehrenwerth. Wenn seine gestrigen

das gewohnliche Spiel der Parteien. Aber wir, die wir die entschiedene Meinung uͤber die Zweckmäßigkeit einer

Maßregel nicht getheilt haben, der wir so gern unsere Wuͤnsche und Bemühungen zugesellt haͤtten; wir, die wir nur das Datum der Aninestie bestritten haben, und die wir den Marschall zu unserm Leidwesen mit unbeugsamer Strenge auf einer unverzüglichen Loͤsung haben bestehen sehen, wir koͤnnen unsererseits unser tiefes Bedauern daruͤber aussprechen, daß einer der besten Freunde der Juli-Monarchie, einer der militairischen Helden Frankreichs, einer der ehrenwerthesten Charaktere unserer Jeit, sich von den Geschaͤften zuruͤckzieht. Wenn die Maßregel,

deie dem Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten interimistisch das Kriegs- Ministerium anvertraut, andeuten soll, daß die blei⸗ benden Minister sich die gehörige Zeit haben nehmen wollen, um die schwierige Wahl, welche sie noch zu treffen haben, reiflich zu

erwägen und dem Lande so wie den Umständen wuͤrdig zu ma—

chen, so glauben wir, daß die oͤffentliche Meinung sich leicht in

eine solche Zogerung finden wird; aber wenn man eben dadurch

ihre Anspruche erhoht, so darf sich Niemand daruͤber beklagen; man muß vielmehr noch ernstlicher darauf bedacht seyn, sie zufrie—

den zu stellen. Der Temps sagt uͤber denselben Gegen— stand: „Im Laufe des Tages haben die Unterhandlungen fort— gedauert, ohne daß man heute Abend ein bestimmtes Re—⸗

sultat melden kann. Herr von Rigny hat bei seiner Wei—

gerung, Praͤsident des Conseils zu werden, beharrt. Herr

von Broglie, an den man im ersten Augenblick dachte,

ist schnell wieder aufgegeben worden. Die Cotterie hat sich berzeugt, daß es nicht der geeignete Augenblick sey, um auf dieser Wahl zu bestehen, und daß es ihr schon zu viel Muͤhe kostet, sich ihre gegenwärtigen Repraͤsentanten zu erhalten, als daß sie es noch wagen koͤnnte, die Einfuͤhrung eines neuen zu unternehmen. Um sich durch eine Wahl zu verstaͤrken, die ge— eignet waͤre, der National-Garde zu schmeicheln, hat man an den Marschall Lobau gedacht, der unter Napoleon auf dem Punkte war, Kriegs-Minister zu werden. Aber von dieser Kahl ist nicht mehr die Rede; denn man versichert, daß der Marschall das ihm gemachte Anerbieten auf die bestimmteste Weise abge⸗ lehnt habe. Einer der Namen, der fast von allen Seiten aus— gesprochen wird, ist der des Grafen Molé. Man bietet ihm die Präsidentschaft des Conseils ohne Portefeuille an. Was die Amnestie betrifft, so wäre es unnoͤthig, darauf zu bestehen, daß dieselbe zur Grundlage der Politik des neuen Kabinettes gemacht wuͤrde, da die Nothwendigkeit sie unvermeidlich macht. Man hat wohl die Anhänger derselben vertreiben koͤnnen; aber sie selbst kann man nicht vertreiben.“ Der Courrier fran gais sagt: „Der ganze Tag ist mit ministeriellen Zusammenkuͤnsten bei dem Koͤ⸗ nige und anderwaäͤrts hingebracht worden; es hat vieles 96. und Herlaufen stattgefunden, ohne daß man zu einem esultate gelangt ist. Die Frage der Praͤsidentschaft theilt noch immer

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1834.

/

die Mitglieder des Kabinettes. Eines derselben hatte ein Mit— tel gefunden, uͤber die Schwierigkeit hinwegzukommen, indem es vorschlug, die Praͤsidentenstelle ganz unbesetzt zu lassen. Seine Kollegen haben die Freude, welche ihm seine Entdeckung verur— sachte, nicht getheilt. Nach langen Erörterungen uͤber diesen Gegenstand hat man sich wieder auf demselben Punkte befunden, von dem man ausgegangen war. Das „Journal de Paris sagt kein Wort uͤber die ministerielle Krisis; und der „Moni⸗ teür“ wird morgen wahrscheinlich dasselbe Stillschweigen beob— achten.“ !. Der Marschall Gérard hat schon vorgestern Abend das von ihm bewohnte Hotel in der Straße St. Dominique ver— lassen.

j Der Minister des Innern hat an die Praͤfekten ein Rund— schreiben in Bezug auf die neue Wahl der Maires und ihrer Adjunkten fuͤr den gesetzlichen Zeitraum von 3 Jahren erlassen. In einem hiesigen Blatte liest man: „Da die Koͤnigl, Verordnung, welche Herrn Leo Pillet, Redacteur des „Journal de Paris“, zum Requetenmeister im Staats-Rathe ernennt, weder in dem Gesetz-⸗Bulletin, noch in dem Moniteur erschienen war, so konnten die Herren Auditeure glauben, daß sich die Regierung eines Besseren besonnen, und daß sie, die alteren Dienstleistungen einer großen Zahl von ihnen beruͤcksichtigend, beschlossen habe, dem Neugewaͤhlten die ihm gebuͤhrende Stelle hinter seinen Vorgängern anzuweisen. Heute Morgen ist ihnen aber diese Taͤuschung benommen worden, indem Herr Leo Pillet in seiner Eigenschaft als Requetenmeister den Eid in die Hande des Großsiegelbewahrers abgelegt hat.

Der General-Lieutenant Vicomte Vionnet de Maringoné ist vor einigen Tagen hierselbst mit Tode abgegangen.

Am 4ten k. M. wird der Cassationshof seine Sitzungen wie⸗ der eroͤffnen.

81 Zoll-Verwaltung hat so eben eine General-Uebersicht von dem Handel und Verkehr Frankreichs mit seinen Kolonieen und den fremden Maͤchten im Laufe des Jahres 1833 her— ausgegeben. Es ergeben sich aus derselben folgende Haupt— Resultate: . .

Was zunaͤchst die Einfuhr betrifft, so betrug dieselbe:

zur See zu Lande in Summa 467,117,179 Fr. 226, 158,573 Fr. 693,275,752 Fre. Ausfuhr zur See zu Lande in Summa

an Urstoffen 2065, 328,084 Fr. 58,560,568 Fr. 263,829, 652 Fr. an Fabrikaten 345,080,175 5 157,406,185 * 502, 486,660 2

i, mere, eme e, er m e,

zusammen 550, 108,559 Fr. 215,907,753 Fr. 766, 31,12 Fr. .

auf Franz. auf fremden 69, ö.

Schiffen Schiffen zu Lande in Summa

Fr Fr. ; Fr= ,,,

an Urstoffen 25, tz, 96 6 1,011,959 20,358,117 47,033,023

an Fabrikaten 9,762,189 27,236,083 23, Ss9, 760 60, S38, 032

Te, =- , m m- , em m er, r == e me mm, 8

zusammen 35,425,130 23,218 033 44,197,832 107, 871, 0ͤö5 Schiff fahrt.

Es liefen ein:

Franzoͤsische Schiffe .. . ZItzt, mit 338, 157 Tonnen Last. gene e hf 5 62 . ö zusammen .. 8676, mit g80, 892 Tonnen Last. Es liefen aus: Franzoͤsische Schiffe .. . I675, mit 318, 84 Tonnen Last. Fremde Schiffe .. ... 8 . ö

b zusammen .. S255, mit 782,868 Tonnen Last. G , . Am 31. Dezember 1832 befanden sich in den Entrepots

Wan n h won, 97,254,577 Fr. Im Jahre 1833 wurden aufgestapelt. ..... 440, 239, 127

m

in Summa. . 537,493,704 Fr.

Aus den Entrepots zuruͤckgezogen wurde im Jahre 1833:

zum Verbrauch fuͤr. .. . 276, Si é,954 Fr. zur Wiederausfuhr . . . . 114,893,057 * von einem Entrepot ins an—

, 32, 827, 582

24, 533, 593 *

Es befanden sich demnach am 31. Dez. 1833 in den Entrepots Waaren zum Werthe von 112,960,111 Fr.

Der Messager enthaͤlt folgendes: „Wir koͤnnen endlich etwas Neues uͤber die Haytische Angelegenheit mittheilen; der Staub, welcher auf dem diese Sache betreffenden Aktenstuͤcke ruhte, ist abgeschuͤttelt und das dicke Paquet auf das Bureau des Ministers der auswaͤrtigen Angelegenheiten niedergelegt wor— den. Man konnte nicht laͤnger zoͤgern; der verdrießliche Augen—⸗ blick, wo man Rechenschaft geben muß, nahet; man muß sich in den Stand setzen, auf die strengen Fragen der Repraͤsentanten des Landes und auf die gerechten Klagen einer Menge ungluͤck— licher Franzosen zu antworten. Der Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten hat seinen Kollegen vom Seewesen aufgefordert, eine Korvette zu seiner Disposition zu stellen, um einen Königl. Kommissarius nach Port-au-Prince zu bringen, und Herr Du⸗ petit Thouars wird, wie man sagt, mit dieser Mission beauf— tragt werden. Er wird sogar von der Brigg „le Cuirassier“ begleitet werden, und kann im Nothfall noch uͤber imposantere Krafte bei der Station in den Antillen gebieten. Wenn wir gut unterrichtet sind, so ist der Minister der auswaͤrti en An⸗ gelegenheiten aus seinem Schlafe durch den Finanz-Minister aufgeruͤttelt worden, der sich erinnert, daß sich in seinem Porte—⸗ feuille noch eine Forderung von 4,800,000 Fr. auf die Republik Hayti befindet, und ihn gefragt hat, ob er diese Forderung noch unter die Aktiva des Schatzes auffuͤhren koͤnne, oder ob man der Kammer, wie bei dem Keßner'schen Defizit, vorschlagen

muͤsse, jene Summe als verloren zu betrachten?“

Großbritanien und Irland.

London, 31. Okt. Zwischen vier und fuͤnf hundert Men— schen sind jetzt taͤglich damit beschaͤftigt, die von den heiden Var⸗ lamentshaͤusern noch stehenden Mauern niederzureißen. Der Architekt Herr Smirke und der Baumeister Herr Bocker sollen es unternommen haben, die Truͤmmer des alten Oberhauses bin— nen drei Monaten so weit wiederherzustellen, daß das Unterhaus darin seine Sitzungen werde halten koͤnnen, waͤhrend das Oher— haus sich in dem gemalten Zimmer versammeln soll. Im In— nern des letzteren ist bereits ein Geruͤst aufgefuͤhrt, und mehrere hundert Menschen arbeiten darin. Die beiden neu einzurichten den Sale werden ein neues Dach beduͤrfen, und wenn Herr Bocker wirklich zu der bestimmten Zeit mit den Arbeiten sertig wuͤrde, so waͤre vielleicht noch niemals in neuerer Zeit ein Bau mit solcher Schnelligkeit ausgefuͤhrt worden.

Alis Graf Durham (wie gestern erwahnt) am Mittwoch zu dem ihm zu Ehren in Glasgew veranstalteten Diner dort ein— traf, wurde er von einer unuͤbersehbaren Volksmenge, die man auf 120,000 Personen schätzte, mit Panieren und Fahnen em⸗ pfangen, die mit der Inschrift: „Es wird die Zeit kommen!“ versehen waren. Auf dem Wege bis zur Stadt-Halle wurden dem Lord alle mögliche Bezeigungen der Volksgunst zu Thei In der Halle empfingen ihn die Magistrats-Personen, und der Baillie Gilmour überreichte ihm das Buͤrgerrecht der Stadt. Der Graf dankte und sagte unter Anderem, er sey uͤberzeugt, daß dieser Tribut nicht sowohl seiner Person, als der Sache gelte, die er stets aus allen Kraͤften vertheidigt habe, indem (r seinen Kollegen bei der Durchbringung der Reform-Bill eifrigst geholfen und uͤberhaupt immer um die Verbesserung der Instiiutionen des Landes bemüht gewesen; er muͤss— jedoch sagen, daß man die Erreichung dieses Zweckes einem ein— zigen Manne, dem Grafen Grey, verdanke; seit 19 Jahren, fuͤgte er hinzu, habe er (Lord Durham) die Stadt Glasgow nicht besucht, und er freue sich, jetzt so Vieles hier verbessert zu finden, besonders aber daruͤber, daß er sich, statt von einer ge— schlossenen Corporation, von einer durch das Volk gewaͤhlten Obrigkeit umgeben sehe. Es wurde dem Grafen dann noch der Buͤrgerbrief von der Stadt Perth uͤberreicht, worauf er sich nach dem freien Platz begab, auf welchem eine Rednerbuͤhne fuͤr ihn errichtet war. Ueber hundert Fahnen flaggten rings umher, und die versammelte Volksmenge, die sich den ganzen Tag uͤber sehr ruhig und ordentlich verhalten haben soll, empfing den hohen Gast mit stuͤrmischem Applaus. Mehrere Adressen wurden ihm eingehaͤndigt, worunter eine von den Glasgower Gewerken, fol— genden wesentlichen Inhalts: . . .

„Die Handwerker von Glasgow und der ümgegend fuͤhlen sich bei diesem willkommenen Besuch Ew. Herrlichkeit verpflichtet, einem Manne, der sich durch seine lange und eifrige Anhanglichkeit an die Grundsaͤtze der Reform und durch seine kuͤhne, unerschuͤtterliche und maͤnnliche Vertheidigung der Rechte des Volks den Namen eines aͤchten Edelmannes, abgesehen von erblichem Einfluß, von Rang und Reichthum, erworben hat, ihre Hochachtung zu bezeugen. Wir ehren Ew. Herrlichkeit besonders um der Gesinnungen willen, die Sie neulich zu Edinburg und Dundee ausgesprochen haben, wo— durch Sie anerkannten, daß weder Wohlhabenheit noch hohes Ge— bluͤt allein hinreichen, um eine heilsame Reform in unseren buͤrger—⸗ lichen und politischen Institutionen zu bewirken, und daß ohne die Mitwirkung der arbeitenden Klassen jeder Verbesserungs-Versuch vergeblich ist. Wir betrachten diese Erklaͤrung Ew. Herrlichkeit als eine Aufforderung an uns, von neuem aufzutreten und zu handeln. Wir sammeln uns um Ew. Herrlichkeit, wie um das Panier der Freiheit. Bereitwillig und dankbar fassen wir die freundliche Hand, die uns so unerwartet dargeboten wird, und umklammern das edel— muͤthige Herz, welches den Klagen eines lange Zeit unterdruͤckten und gekraͤnkten Volkes so feurig entgegengekommen ist. Aus so edlen und doch bei einem Manne Ihres Ranges so neuen Gesinnungen folgt, daß Ew. Herrlichkeit, wenn es in Ihrer Macht staͤnde, das Recht, an der Wahl derjenigen Theil zu nehmen, denen die Gesetz⸗ gebung anvertraut wird, auf die Arbeiter ausdehnen wurden, und daß aüch nach Ihrer Meinung die Reform-Bill fuͤr die Zwecke, auf die sie berechnet ist, nicht auskeicht und erweitert werden muß. Wir sind nicht etwa so unbesonnen, daß wir mit einem Mal die Ausdeh nung des Wahlrechts auf alle diejenigen, welche zur Erhaltung des Staats beitragen und die Interessen des gesellschaftlichen Verbandes befördern helfen, verlangen sollten; zwar werden wir stets danach streben, aber es wird uns schon freuen, wenn wir nur eine all maͤlige Erweiterung unserer legitimen Rechte durch friedliche und verfassungsmaͤßige Mittel er⸗ langen; und es wird uns gluͤcklich machen, wenn Ew. Herrlichkeit uns darin beistimmen, daß wir ein ausgedehnteres Wahlrecht, ge—⸗ heime Abstimmung und Abkuͤrzung der Parlaments— Dauner füͤr Maß⸗ regeln halten, die jetzt ins Werk gesetzt werden muͤssen, und die zu einem besseren Vernehmen unter allen Klassen der Gesellschaft ful ren würden. Unter den Maßregeln, welche in den beiden ersten Sessionen des sogenannten reformirten Parlaments durchgingen, ist noch keine einzigs von Einfluß auf die Lage des Britischen Arbeiters

ewesen, außer, daß sie ihm noch mehr Lasten aufbuͤrdete. Wir rr uns zwar uͤber die theilweise Emancipation der schwar zen Bewohner unserer Kolonien; wenn aber 29 Miltio⸗ nen Pfund, der Preis ihrer Freiheit, auf unsere Schultern geworfen werden, warum weigerte sich da die Gesetzgebung, die Haͤnde der Industrie freier zu machen? Warum laͤßt man die vornehmen Armen des Staats noch immer von den Fruͤchten unse— rer Arbeit zehren? Warum wurde das schmaͤhliche Embargo auf das Brot, von dem wir leben, und die heillose Fessel, die der Ver breitung der Kenntnisse angelegt ist, nicht beseitigt? Erheischt diese gaͤnzliche Vernachlaͤssigung der Interessen des Britischen Armen und Gewerbtreibenden nicht einen großeren Zusatz von Volksgesinnung zu der gesetzgebenden Versammluͤng der Nation? Indem wir es fuͤr ausgemacht annehmen, daß die Antwort Ew. Herrlichkeit bejahend ausfallen wird, wuͤnschen wir sehnlichst, daß Sie recht bald zu einer einslußreichen und verantwortlichen Stellung in dem Rath Sr. Maj. berufen werden und uns noch lange erhalten werden möchten.“

Als diese Adresse verlesen war, erhob sich Lord Durham und machte der versammelten Menge alle moͤgliche Komplimente, pries die herrlichen Gebirge, die schoͤnen Thaäler und romanti— schen Seen Schottlands, vor Allem aber den Charakter der Schottischen Nation, ihre Ordnungsliebe, ihre Energie, ihren Enthusiasmus fuͤr die Sache der Freiheit und ihre ufrichtig⸗ keit und erklaͤrte, daß er ihren Gesinnungen das vollste Ver—

trauen schenke; wenn er auch nicht allen den in der eben verle—