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gelüzggen, einen ähnlichen allgemeinen Aufschwung hervorzubringen. Das Atelier von Wach faͤhrt noch immer fort, junge Kuͤnstler mit einer soliden Bildung auszustatten, wogegen eine schon hofnungs⸗— volle Schule von Begas sich aͤußerer in n n wegen für eine Zeit lang aufgeldst hatte. In neucrer Zeit aber hat Hensel eine der Zahl nach nicht mehr unbedeutende Schule um sich versammelt, welche zu füblen scheint, daß sie in dem Wettstreit alle Krafte an⸗ trengen muͤsse. Diese Schule trat auf der letztverwichenen Aus⸗ stellung zuerst auf, und wir glaubten ihr alle Aufrichtigkeit schuldig zu seyn, denn ein voreiliges Streben nach Groß⸗ artizkeit hatte mehrere derselben in die dußerste Gefahr gesturzt. Daß diese nunmehr glücklich vermieden ist, und die Bilder der Schule ein ganz anderes, und fast entgegengesetztes Ansehen ,. nen haben, danken wir der besonnenen Leitung ihres Anführers; eine Eigenschaft jedoch, welche damals so sehr als Uebertreibung erschien, daß man sie eben darum am ersten hatte verkennen koͤnnen, finden wir jetzt zu einem sehr anziehenden Vorzuge ausgebildet, den wir um so lteber hervorheben, als er gerade das einschließt, was den jüngeren Schülern Schadow's immer mehr zu fehlen anfaͤngt. Wir mußten bet Letzteren Trockenheit und Nuͤchternheit der Farbe rodeln; hier nun tritt uns, bei gleichem Sinn fuͤr Harmonie, zu⸗ gleich ganz allgemein eine sehr ansprechende Saftigkelt des Colorits entgegen. .
; Sodann sind diese Schüler auch darin zu schaͤtzen, daß sie nicht mehr in historischen Compositionen hoch hinaus wollen, sondern, den Kräften angemessen, sich naͤher dem Genre halten. Etwas recht Ge⸗ lungenes der Art haben wir von Moser erhalten, dessen Bild (Nr. S33) eine Zigeuner⸗Familie vergegenwaäͤrtigt, und war wie ein geraubtes Kind den Eiertanz tanzen muß: ein Bild von vielem Charakter und besonders von trefflicher Gruppirung. Die Mitte desselben nimmt das tanzende Kind ein; eine Alte haͤlt zur lockenden Beloh⸗ nung einen Apfel hin, droht aber bei dem geringsten Fehltritt in färchterlichen zorn auszubrechen. In der ganzen Geberde des armen Kinde; malt sich die doppelte Spannung von Hoffnung und Angft, nur ist es vielleicht zu schwaͤchlich ausgẽfallen, und wenn dies al⸗ lerdings dient, den rührenden Eindruck zu erhöhen, so graͤnzt es hier doch schon ans Unschöne. Daneben hockt ein alter Mann, der ganz behaglich zuschaut, aber druͤben auf einer Erhbhung des Erd⸗ reichs sitzt ein junges Mädchen, die wahrscheinlich dasselbe Schicksal mit dem tanzenden gehabt hat, jetzt aber, an ihre Lage gewoͤhnt, mit rechter Freudigkeit und Lebenslust das Tambourin schlägt. Ein Faͤgersmann, der hinten vorbeigeht, scheint nicht ohne Interesse zu ihr binaufzublicken.
Heinrich Loͤwenstetn malte „den lehrenden Großvater“ (Nr. AW76); der Großvater hat seine Enkelin in einem alten Buche lesen lassn und bespricht sich mit ihr uͤber den Inhalt. Den Ausdruck freilich wünschte man noch sprechender, wohl auch den Formen im Kopfe des Greises mehr Adel und Wuͤrde, aber es zeigt sich eine sehr wohlgefaͤllige Harmonie der Farben und uͤberhaupt viel Anlage fuͤr Colorit; namentlich verdient noch der klare und sehr gut zuruͤckwei—⸗ chende Hintergrund Lob. .
Kaselowskys Bild (Nr. 343) stellt einen Ritter mit seiner Braut dar, welche sich, um ihr Haar zu flechten, in dem , , Schüte, das ihr der Ritter vorhdlt, und uͤberdies noch in seinem blenken Brustharnisch spiegelt. Der Gedanke ist ganz artig; leider klier nan auch hier der Ausdruck zu sehr zuruck, um aus dem Bilde etwas Befriedigendes zu machen, dagegen ist der Farben⸗Eindruck erfreun n. Der Maler hat sich allerdings in brillantem Roth und Blau gefallen, aber die Abtönung ist ihm wohl gerathen, und eben so zeugt die Behandlung ber Waffen von guter Natur⸗ Beobachtung, nur mbchte das Spiegelbild des Maͤdchens auf der konvexen Flaͤche des Schildes nicht ganz mit den Gesetzen der Katoptrik im Einklang seyn. Anziehender ist ein verwandter Por⸗ wurf von Burggraf (Nr. 118) behandelt worden; ein Juͤng⸗ ling und ein Maͤdchen namlich sitzen nahe bei einander, und be⸗ schanen ein Bild, das sie beide auf ihrem Schooß halten. Die Fi⸗ guren sind so gestellt, daß der Zuschauer nur die Ruͤckseite des Bil⸗ des sehen kann, und ihm nur uͤbrig bleibt, das Interesse des Dar⸗ gestrllten auf dem Gesicht des beschauenden Paars zu lesen. Gewiß ein recht fruchtbarer Gegenstand, nur liest man in den Mienen der Veiden nicht viel Bestimmtes; freilich scheint ihnen diese Bilderschau nur die Gelegenheit einer vertraulichen Annaͤherung zu seyn, denn der Jängling schlingt seine Hand um den Nacken des Mädchens. Das Folorit, das ubrigens nur in sehr verwandten Farben beisammen bleibt, hat et as ungemein Zartes und Klares, und das Ganze macht Versprechungen. Kräftige, wohlharmonirende Farben und ein vor— alicher Hintergrund der klardunkeln Zimmerwand zeigen sich
vglig , , , 44 g . in einem kleinen Gemälde von Ferdinand Hubner (nicht zu verwechseln mit dem wohlbekannten Julius Huͤbner): „der Schwaͤ—⸗
bische Ritter, nach Stolberg Nr. 216)“, namlich die Ermahnung eines Vaters, der das Schwerdt, das er selbst nicht mehr fuͤhren kann, seineni jutignen, Sohne ubergiebt, nachdem ihm die sieben gteren Sohne bereits in der Schlacht gefallen sind So verschieden der Ausdruck auch in den Strophen des Gedichtes seyn mag, indem der Alle den Sohn bald zu Schonung, bald zu Todes verach tung er⸗ mahnt, so haben wir doch im Bilde weder das Eine noch das An⸗ dere bestim: nt wiederfinden Eoͤnnen. .
Bon Edouard Ratti erhielten wir „Gretchen im Zwinger, nach Göͤthes Faust“ Ne. 617). Gretchen betet knitend in ihrer Verzweiflung vor elnem Madonnenbllde; der Kerker ist dunkel und per Essett des Lichtes, das durch ein Fenster auf ihr verweintes Antlitz fallt, ist wohl gegeben. Gelungen res werden wir von die sem Fünsiler unter den Genxebildern an zuführen haben,
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die ersten Menschen (Nr. sis). Adam mit seiner Familie, naͤmlich mit der Eva und den beiden Kindern, Kain und Abel, sitzen in einer kreisfoͤrmigen Umschließung, welche aber namentlich fuͤr Adam einige Unbequemlichkeit zu haben scheint. Es geht aus dem Bilde gutes anatomisches Studium hervor, allein nach unserer schon fruͤher ge⸗ dußerten Meinung sind an einen Gegenstand, wie den hier gewaͤhl⸗ ten, gerade sehr hohe Forderungen zu richten: denn die ersten Men⸗ schen;, wie sie kraͤftig und levensfrisch nur unlaͤngst aus der Hand des Schipfers gekommen, scheinen eine der hoͤchffen Aufgaben bil⸗ dender Kunst zu seyn, welche sich hier zum erhabensten Styl aufzu⸗ schwingen hat, dabei aber an Schoͤnheit, an edler Kraft und naiver Ce ne. in allen Formen und Kewegungen ihr Hoͤchstes leisten muß. Wie uns das Bild erscheint, so finden wir in den Köpfen nicht ein⸗ mal ein gewöhnliches Maß von Schönheit, und auch an Adel der Formen und Unbe . der Bewegungen waͤre mehr zu wuͤn⸗ schen, denn gewiß ist dies Bild nicht geeignet, die Phantasie in die Ndhe der Schöpfung und des Paradieses zu versetzen. Dafuͤr bat der Maler den eigentlichen Inhalt seines Bildes in einer dra⸗ matischen Handlung gesucht, die aber niemand, ohne daß es ihm ge⸗ sagt wird, aus dem Bilde wird heraussehen konnen. Kain, der auf dem Rasen ausgestreckt liegt und allerdings zu seinem Vater sehr unkindlich hinaüfblickt, reißt mit der Hand Gras und Blumen aus; nun soll des Malers Intention seyn, daß Adam, der hierin eine Aeußerung von Kains boshaftem Charakter und eine Vorbedeutung von seinem Brudermord erkennt, sich vertieft seinen väterlichen Be⸗ fuͤrchtungen hingiebt. Welche sentimentale Spitz findigkelt! das Aus— reißen von Blumen und Gras ist doch wahrhaftig etwas un⸗ schuldiges, zumal fuͤr die ersten Menschen. Aber auf solche Dinge kommt man, wenn man den Inhalt der Kunst in frostigen Bedeut⸗ samkeiten sucht; man wird sicher das wahre Feld der Malerei dar⸗ uͤber verfehlen. Was das Kolorit des Bildes anlangt, so ist es zwar harmonisch und klar, allein zu sehr aus einer und derselben Farbe gemalt und sowohl die Lokalfarben der einzelnen Theile, als die ö, Beleuchtungen und Reflexe könnten wohl noch feiner udirt seyn.
Mehr Gewicht legen wir auf eine kleine Oelskizze desselben jun⸗
en Kuͤnstlers: „der Tigerraub“ (No. Ss), welcher wirklich von einer geringen Phantasie Zeugniß giebt. Ein Reiter hat einer Ti⸗ gerin ihr Junges geraubt, er haͤlt es, im Galopp davon sprengend, an einer Tatze; die Tigerin . t ihn, und als sein Pferd eben mit ihm durch ein schilfreiches Wasser setzt, ereilt ihn das Thier und thut einen Sprung, er aber mit starker Anstrengung aller Muskeln scheint noch immer nur bedacht, seine Beute zu erhalten. In der Zeichnung wird der Kuͤnstler bei der Ausführung noch einiges zu derichtigen finden, aber die angstvolle Hast in dem verfolgten Pferde, das junge Raubthier, das der verwegene Reiter hoch in der Luft hilt und ganz besonders das zuspringende grimme Thier, sind außerordentlich , und geben dem kleinen Bildchen einen nicht gewohnlichen Werth. Eine Kreide-Zeich⸗ nung von Wagner: „Gottfried von Bouillon erobert Jerusa⸗ lem, nach Tasso“, (No. S163 verräͤth Talent fuͤr Composition und laͤßt hoffen, daß wir aus dieser Schule, die schon durch den Vor— gang ibres Meisters sich zum Dramatischen und Bewegten hinneigt, kan fin, . Darstellungen lebendiger Scenen sehen wer⸗ den. Endlich gehbrt der Schule noch ein Landschafter, Karl Wilh. Pohlke, an, der schon früher Proben seines Studiums gegeben bat und diesmal in einer Partie des Schloßgartens zu Schdnhausen einen sehr erfreulichen Sonnenschein malte. Gr.
n Yeti e ö rn en.
Amsterdam, A November. Niederl. wirkl. Schuld S2. 53 do. 893. Ausg. Schuld —. Kanz- Bill. 2215. ASS Amort. 913. 313 745. Russ. 88. Oesterr. S8z. Preurs. Prüm. Scheine 10653. do. A5 4nl. 993. Span. 53 A7.
3 3 283. Antwerpen, 3. November. Span. 53 3474. 33 289. (Gtuebhard 364. Zinsl. 155. Cortes 45. do. Coup. 26. 1 99 Oesterr. 191. Neap. 89. Brat. 78). amburg, 7. November. Engl. Rusa. 102. Hope in Cert. 973. 1183. Poln. 133. 53 Schatz-Obl. —. London, A November. Cons. 33 pr. dompt. 915. Bel. 993. Cortes S7 Holl. 213 52. 33 985. Fort. 87. Engl. Russ. l06. Columb. 28]. Mex. A2 Griech. 32. — Wien, 4. November. 53 Met. 100. A5 915. Bank- Actien 1271. eus Anleihe v. 1833 —
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Königliche Schauspiele.
Montag, 19. Nov. Im Schauspielhause: Die junge Pathe, Lustspiel in 1 Akt, von 8. W. Doth. (Dlle. Karoline Bauer, Kaiserl. Russische Hofschauspielerin: Frau v. Lucy, als erste Gast— rolle. Hierauf: Die Hagestolzen, Lustspiel in 5 Abth., von A. W. Iffland. (Dlle. C. Bauer: Margarethe).
Dienstag, 11. Nov. Im Opernhause;: Konzert: 1) Adagio und Rondo fuͤr Klarinette, von F. A. Kummer, vorgetragen von dem ersten Klarinettisten der K. Saͤchsischen Kapelle, H J.
Preuss. Prüm. - Sch,
38 28. Bras. 773.
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G. Kotte. 2) Arie aus der Oper: Podesta di Burgos, pon Mer- cadante, vorgetragen von der K. Saͤngerin Dlle. Lentz. 3)
Von Fran; Wagner sehen wir eine historische Composition,
Schwelzer⸗Variationen fuͤr Klarinette, von W. Wieprecht, von, getragen von dem Herrn J. G. Kotte. Hierauf: Zum ersten, male wiederholt: Der Aufruhr im Serail, Ballet in 3 Abth. von Ph. Taglioni, Balletmeister der großen Oper zu Paris Musik von M. Th. Labarre. 1 Preise der Platze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran— ges 1 Rihlr. 10 Sgr. ꝛc.
Allgemeine
Prenßischt Staats-Zeitung.
Im Schauspielhause: La première représentation de: Un Matelot, drame-vaudeville en 1 acte. 2) Le mari de la veuve, comédie nouvelle en 1 acte, par Mad. Gay. 3) La famil Jahutot, vaude ville en 1 acie.
Berlin, Dien sta en 1Lten M o vem ber
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Mittwoch, 12. Nov. Im Schauspielhause: Auf Befehl, (
Kaiser Friedrich II, erster Theil, oder: Friedrich und sein Sohn, historische Tragoͤdie in 5 Akten, von E. Raupach. .
Königstädtisches Theater. ö Montag, 19. Nov. Der Mann mit der eisernen Matt, nil e 4 8 Drama in 5 Akten, frei nach dem Franz. bearbeitet. (Herr 8 . ö J ö Deyrient vom Hof-Theater zu Dresden: Gaston, als siebenn,. Bei der am Sten d. M. angefangenen Ziehung der ten Gastrolle.) Flasse 70ster Königlicher Klassen, Lotterie fielen 3 Gewinne zu en,. 11. Nov. Des Adlers Horst, romantisch,komish. Mo . 61 Nr. . . d, . ö Oper in 3 Akten, von K. v. Holtei. ĩt᷑ Franz Glaͤse;. bei J. Holschau jun, Frankenstein bei Friedländer u . a n n h , . a. d. W. bei Marcuse; 146 Gewinne zu 1000 . ; z 1 Nr. 2415. 6727. 9479. 10,835. 15,320. 23,494. 29, 386. Neueste Nachrichten. —
ꝛ630. 4,233. 40,857. 526383. 54,185. 6,8322 und 78,182 in Paris, 3. Nov. Der Koͤnig hielt vorgestern einen zwe Berlin bei Burg und bei Seeger, nach Achen bei Kirst, Bres— n, Minister⸗Rath.
lau bei H. Holschau sen. und bei Loͤwenstein, Bunzlau bei Ar— Man spricht davon, daß der Prinz von Joinville im nac, bun, Danzig bei Reinhardt, Elberfeld bei Heiner, Magdeburg
sten Frühjahr eine zweite Seefahrt und zwar wicder auf m' kei Roch, Merseburg bei Käeselbach, Schwer ing bei, Marcuse,
Fregatte, Syrene“ unternehmen werde. Stettin bei Wilsnach, Trier bei Gall und nach Waldenburg bei Der Moniteur enthaͤlt eine noch von dem Grafen Gératd
Schüͤtznhofer; 2 Gewinne zu 50! Rihlr, auf. Nr. Hör, 737.
contrasignirte Koͤnigl. Verordnung uͤber eine neue Zusammenstel Näh, 11,055, 11133 191003. ö. 319. . 30 9. 373 . lung und uber die Befugnisse der beim Kriegs-Ministerium br. zJbä?. 33, 687, t, 166, 749. H2, 09, riß e, ö, , stehsnden Ausschuͤsse fur? die Infanterie, Kavallerie, Artiller Hbäz, 75,093. 5,6 '3. . 38. 391. „0,32. Y,] ö. und das Festungswesen. bz, 2z6 in Berlin bei urg, bei Gronau, bei Joachim, bei Aus Madé id sind hier Nachrichten bis zum 25. Ott, ein Becariag, ber Seeger Und. mal kel Sußmnanng hach Rrepß lan gegangen. Die Proceres⸗Kammer hatte mit einer Majoritaͤt vo kei 4 Holschau 66 . . , , 32 gegen 28 Stimmen die Vorlesung einer Protestation des bei Spatz, n n n , . ö, 6. Herrn Burgos bewilligt, worin dieser zu beweisen suchte, das mann, Glogau bei Bam . n , bei ö Dale der Beschluß der Kammer in Bezug auf seine Person dem K, nal bei Lehmann, Magde ö ber R. . nigl. Statute zuwider sey, und gegen die Pairwuͤrde verstoße; bei Kaselbach, J chli ö ö. . er verlangte zugleich, daß seine Protestation dem Protokolle her, J , , einverleibt werde und erbat sich eine Abschrist von demselbe
eriand; 18 Gewinne zu 6 Rthlr, auf Nr,. 1132. 1934. 5335. . . 2 23 . * ,, In der Prokuradoren⸗Kammer hatte der Minister des Innern 303. 3g l . , ö . , . einen Gesetz-Entwurf uͤber die Organisation einer Stadt⸗ Miliz l 83 J, ö . . ö im ganzen Lande, und einen zweiten über die Exmittirung aus ö un ö. (. 183 dem Privat- Besitze, wo das allgemeine Beste solches erheisch . 6 ; . ie ⸗Directi vorgelegt. Der erstere Gesetz-Entwurf besteht aus 32 Artikeln. ,, tert ion Jeder Spanier in dem Alter von 18 — 50 Jahren soll der Stadt;. Miliz angehoͤren, in sofern er einen gewissen Steuer-Betra zahlt. Ausgeschlossen von derselben sollen alle Diejenigen seyn, die eine entehrende Strafe erlitten, oder die Waffen gegen die Koͤnigin gefuͤhrt haben. Im Kriege sollen die Stadt Milizen den Militair-Gesetzen unterworfen seyn; sie leisten einen beson . , , aus . Mitteln . erhalten aber Waffen un unition vom taate. — Man versicher ; ; ö ĩ J kö die Anerkennung der Prokuradoren, Kammer z afferl. Hoheit von einer Prinzessin an, die den Namen Anna Die Gazette de France giebt heute einige nähere Di— Dicha je ng . Tags . 'n ö, . . tails uͤber den Vortheil, den Zumalacarreguy am 21. Okt. auf . , ö ö — . dem jenseitigen Ufer des Ebro bei dem Dorfe Fuen-Mayor uͤber arg er il Pawlowitsch, ein ö Dankgebet in der ro⸗ den Obersten Amor davongetragen hat; 71 Gefangene, worum ö K. . des Winter Palais statt. Die Glieder des died? ter 2 Offtziere, und ein Transport von 1300 Gewehren, der von , des ö lr, die Minister, die Sena, 969 . . eskortirt wurde, sollen die Fruͤchte dieses ren, der Hof, die in der Residenz anwesenden Generale und ne,, , n , . . ,, bohnten dieser Feierliche — ö . . .. . 28. 2 lin Sour, 9. 5. Das Journal de St. Peter sbourg theilt nachstehen— . . . 3 . . e, , ,. b. , h rde. Span es Schreien mit, welches Se. Masjestaͤt der Kgiser bei Gele— Rente ze pr gc, do. 28. Ausg. Span. Schuld 143. Corte (nhelt der feierlichen Einweihung der Alexander-Saäule von Sr. 433. Guebhard 37. Maj. dem Koͤnige von Schweden und Norwegen erhielt: Frankurt a. M., 5 November. Oesterr. proc. Metal, „Mein Hert Bruder, die innigen Freundschafts, Verhaͤltnisse, 160. 1003. 4proc. 921. 9133. 22Iproc. 535 53. 1proc. 23, Ie stets zwischen dem verewigten Kaiser Alerander und Mir be— 233. Bant⸗Actlen 1524. i522 Part. Oblig. 1593. 139. Loose zu Landen, und denen Ew. Kaiserliche Majestaͤt seit Ihrer Thron— 105 Gulden 2055. Br. Preuß. Pram. Sch. 5h 585. do. pros Besteigung eine Fortdauer zu geben geruhten, die Ich zu schäͤtzen Anl. 955 Br. Holl. 5proc. Gbl. von 1832 37. 963. Pol ß, setzen Mich natuͤrlich in Annaͤherung mit alle dem, Loose 571. 67. 5proc. Span. Rente 155. 457. 3proc, do. very. as das . Andenken. dieses Monarchen, dessen Berlust K — ns so fuͤhlbar gewesen, zuruͤckruft. Eure Kaiserliche Majestaͤt nd entschlossen, Ihm in Kurzem ein Denkmal zu weihen, und Ich fuͤhle das Bedburfniß, bei dieser feierlichen Gelegenheit ein esonderes Organ Meiner Gesinnungen zugegen seyn zu lassen. deine Wahl ist auf den General Grafen Gustav v. Loͤwenhjelm efallen, Ritter Meiner Orden und Meinen Gesandten bei Sr. Naj. dem Koͤnige der Franzosen. Jetzt zu seinem Posten zuruͤck— hrend, wird er die Ehre haben, dieses Schreiben Eurer Masjestaͤt zu
Amtliche Nachrichten.
·
3.
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eit ung s⸗ Nachrichten. ö
Rußland. St. Petersburg, 1. Nov. Am Morgen des 27. Okt.
Redacteur Cottel.
Gedruckt bei A. WB. Hayn.
s K — — — —— —— ö . . . e . .
Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.
Bekanntmachun gen. Literarische Anzeigen. , 0 The f, . gn ing , ginnt , ne. ir. 4
Suhhastations-pPpatent. Das fi Etuhwschen landraͤthlichen Kreise belegene
,, .
J t orden. ; un , demnach Kaufliebhaber aufgefordert, in platz
Nr 2) Deputirten Herrn Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Sie ke aner. , in Person, oder durch legit imirte
aren. — — e . Tare, nach welcher der Werth von Koutkey
Lit A Iizs Thlr. 27 sir. und von Kontken Litt. B 0,53 1 Thir. 25 sor. 8 pf betragt, und der neueßt Hy. votheken. Schein sind jederteit in der hie sigen Rẽqi⸗ sratur einsusehtn. Besondere Kaufbedingungen sind bis jetzt nicht aufgtstellt.
trans? Er n . . in sẽir⸗ Rechte getreten sind, werben hiermit zu H. P bem obigen Termine vorgeladen um ihre ECerech: same bei der bevorgehtuden Vercußerung wahrzanchmemn,
Ausbleiben dem Meistbietenden uicht nur der Zuschlag
zenen wie auch der leer ausgehsnden Forderungen und
strumente bedarf, werde verfuͤat werden. Marienwerder, den 6. Mai 1834.
Koͤnigl. Preuß, Ober-Landesgericht.
Wichtige neue und Prachtwerke fur alle
Alle Buchhandlungen nehmen Bestellungen auf edsste Eciit Kentken No. 31. Litt. A und B., ist zur nachstebende ausgezeichnete Schriften an, welche in Selh aCation gestellt, und der Bietungs⸗Termin ist auf Scheible's Verlags-Exvedition in Leipzig bereits
. unter der Presse
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Atlantische Erinnerungen, Reisebilder ans Kanada und den vereinigten Staa—⸗ ten von Nordamerika, von Th. Pavie. brosch. ꝛ
er Verfasser entwirft in einem reichen, bluͤhen⸗ den Style ein getreues Bild der Vereinigten Staa-Hebeammen bestimmt und enthalt in gedraͤngter / . 3 Scharfsinnige e⸗ aber klarer Sprache das ganze Gebiet der Geburt flexionen und eine immerfort geistreiche und interes⸗ kunde und der Kinderkrankheiten. Es sind dabei die sante Darstellung machen dieses Werk zur angenehm⸗vorzuͤglichsten Quellen, sowohl die Werke als di sten Lektuͤre. Vorzuͤglich konnen wir es aber Jedem Collegienhefte der vorzuͤglichsten Geburtshelfer und . ü! ö 9 anempfehlen, der nicht bloß trockene statistische No⸗ Aerzte benutzt worden. zwar der letztern, obne daß es der Vröduetion der In⸗ on Karl Friedrich Vollrath Hoffmann, stizen und duͤrre Reiseskizzen verlangt, sondern ein werden es bei ihren Staatspruͤfungen vorzuͤglich gut lebendiges Bild jenes wunderbaren Continents, der gebrauchen koͤnnen, da der Verfasser diesen Zweck be⸗
die ,,, und das Staunen Europas in sonders im Auge gehabt hat. immer erhoͤhterem Grade erregt, zu erhalten wuͤnscht
berreichen. Beehrt durch die Gute und das Wohlwollen des ochseligen Kaisers Alexander, zu verschiedenen Malen bei Ihm gktreditirt, um die Bande, die Uns vereinten, zu erhalten und befestigen, fuͤr dieselbe Sache in der denkwuͤrdigen Epoche impfend, die die heutige Staaten-Verfassung begruͤndet hat, Vielleicht die geistreichste Erscheinung unserer Zeit abe Ich geglaubt, daß seine Gegenwart am bevorstehenden 11. Beptember in St. Petersburg ein sprechender Beweis der auf— ichtigen Theilnahme seyn konnte, die Ich an den Bewegungs— Fruͤnden der bruͤderlichen Liebe und der oͤffentlichen Verehrung ehme, welche die Einweihung dieses Denkmals vor dem Ange— chte Europa's bezeugen wird. — Zugleich habe Ich den Gra— en von Loͤwenhjeim beauftragt, in Meinem Namen bei Eurer faiserlichen Majestaͤt, wovon Sie, wie Ich hoffe, im Voraus berzeugt sind, die Versicherungen der aufrichtigen Freundschaft Und der hohen Achtung zu erneuern, mit welcher Ich bin ꝛe. Mein Herr Bruder, Eurer Kaiserlich-Koͤniglichen Majestät Stock holm, guter Bruder en 24. August 1834. (gez. Karl Johann.“ Se. Katserl. Hoheit der Großsuͤrst Thronfolger ist am 23sten M., begleitet von seinem Kurator, dem General-Adjutanten
die Lettern sind Braunschweig, 1834. Chr. Horneyer.
Obige Schriften sind zu haben bei E. S. Mitt—
wuͤrdigen Culm und bei Vincent in Prenzlau.
In, der Enslin'schen Buchhandlung (Ferd. Muller) in Berlin, Breitestraße Nr. 23, ist erschi⸗ nen und daselbst, wie auch in allen Buchhandlungen,. in Breslau bei Aderholz, in St. Petersburg bei , . haben; . 4̃ .
Weiß, Ludwig Samuel (der Medizin Doktor). .
Die Geburtsku , mit . der Fuͤrsten Lieben, nach Moskau abgereist. ;
wichtigsten Krankheiten der Frauen und Der Fuͤrst Mentschikoff, welcher bereits wieder von Stock— der neuügebornen Kinder, in gedraäͤngter zolm nach dem von ihm verwalteten Gouvernement Finnland Kuͤrze darg estel lt. Preis 27 sgr. 6 pf uruͤckgekchrt ist, befand sich am 14ten v. M. in Abo, wo er
Dies Werk ist, fuͤr Studenten, junge Aerzte un id estlich aufgenommen wurde, und begab sich von da nach der In— el Aiand.
Das Preußische Schiff „Sophie Marie“, Capitain Friedr. Schuhmacher, von Stralsund nach Rußland bestimmt, und mit Betraide beladen, ist in der Nacht vom 8. Okt an den Felsen zer Finlandischen Kuͤste, 50 Werste von Kronstadt, gestrandet. Der Capitain ist mit einem seiner Matrosen gluͤcklich in Kron—
Aus dem 2 Thlr.
Studenten und Hebeamm ien
stadt angekommen; der Steuermann jedoch, der mit drei andern Matrosen die Schaluppe bestieg, fehlt bisher noch.
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Paris, 3. Nov. Der Koͤnig hielt heute wieder einen zweistündigen Minister⸗Rath. Gestern Abend wurden der Rus— sische Botschafter und der Preußische Gesandte von Sr. Maje— staͤt empfangen.
Zu dem großen Konzerte, welches uͤbermorgen hier zum Besten der durch Ueberschwemmung verungluͤckten l en. von St. Etienne gegeben wird, hat der König 1600 Fr. und der Herzog von Orleans 600 Fr. beigesteuert.
Der Koͤnigl. Gerichtshof und der Rechnungshof eroͤffneten heute wieder ihre Sitzungen, jener unter dem Vorsitze des Ba— rons Squier, dieser unter dem Vorsitze des Herrn Barthe. Der Cassationshof und das Tribunal erster Instanz beginnen morgen wieder ihre Sitzungen.
Der Prozeß des Barons von Richemont, der sich fuͤr Lud— wig XVII. ausgiebt, ist auch heute vor dem hiesigen Assisenhofe noch nicht zur Entscheidung gekommen. Morgen duͤrfte indessen das Urtheil erfolgen.
In der heutigen Gazette de France liest man Folgendes: „Die heute hier eingegangene Revista Espasiola vom 25. Okt. bemuͤht sich, die Nothwendigkeit der Anerkennung des Guebhard⸗ schen Anlehns darzuthun. Indessen besorgt man in Madrid gar sehr, daß der Beschluß der Prokuradoren; Kammer im entgegen— gesetzten Sinne ausfallen werde. Es geht die Rede, daß der Minister des Innern, Herr Moccoso, ausscheiden und Herrn Alvarez Guerra, ehemaligen Minister unter den Cortes von 1812 und jetziges Mitglied der Proceres-Kammer, zum Nachfolger er— halten werde. Auch spricht man von der rkun; des Krieg s⸗ Ministers durch den General Valdes, der jetzt im Koͤnigreiche Valencia kommandirt. Das ehemalige Cortes-Mitglied, Herr Isturiz, ist zum Deputirten fuͤr Cadix ernannt worden.“
Das Journal de Paris enthaͤlt folgenden, auf die Spa— nischen Angelegenheiten bezuͤglichen Artikel: „Alle Berichte, wel— che uͤber die Lage der Insurgenten eingehen, bestaͤtigen dasjenige, was man uͤber ihre inneren Zwistigkeiten schon wußte. Es herrscht, wie es scheint, ein bestaͤndiger Kampf zwischen den Junten von Alava, von Guipuzcog und von Navarra, zwischen dem Marquis von Valdespina, dem Brigadier Zavala und Zu— malacarreguy, dessen Kommande =* beiden Ersteren sich zu un⸗ terwerfen lange sich weigerten. Diese Eifersucht war schon vor der Ankunft des Don Carlos ausgebrochen und bis zu dem Punkte gelangt, daß die Insurrection von Biscaya stets fuͤr sich handelte, ohne daß eine der Operationen Zumalacarreguy's mit jenen Valdespina's oder Zavala's kombinirt war. Bei sei— ner Ankunft uͤbergab Don Carlos das Ober-Kommando dem Zumalacarreguy, aber zugleich ernannte er Zavala zum Kriegs— Minister, was ihn mit Zumalacarreguy auf der naͤmlichen Linie hielt; dann errichtete er eine Regierungs-Junta, wo— bei er Valdespina den ersten Rang verlieh. Diese Scho— nung erbitterte Zumalacarreguy; er suchte sich an die Junta von Navarra zu halten, ließ deren Praͤsidenten berufen, und drohte ihm geradezu, ihn erschießen zu lassen, wenn er keine Veraͤnde— rung der Dinge bewirke. Dieser eilte, sich zu Don Carlos zu begeben, und erschreckte ihn so durch den Bericht uͤber den Zorn Zumalacarreguy's, daß Don Carlos sich nicht nur beeilte, Val— despina und Zavala abzusetzen, sondern sie sogar ins Hauptquar— tier berief, um sie dort vor Gericht zu stellen. Die beiden Chefs huͤteten sich aber, der Aufforderung nachzukemmen. Don Car— los gab ihr Kommando dem Eraso und Simon Torres, Anhaͤn⸗ gern Zumalacarreguy's. Fuͤr den Augenblick siegt also Zumala—
carreguy uͤber seine Nebenbuhler; aber wird auch der Haß durch
den Schrecken, den er in Folge der Schwäche des Don Carlos ausuüͤbt, im Zaum gehalten, so ist derselbe doch im Grunde, wie alle Berichte melden, nur um so lebhafter, und eine große Anzahl Insurgenten beginnen, sich uͤber die ehrgeizigen Gesinnun— gen Zumalacarreguy's zu beunruhigen. Dies ist die innere Lage der Insurgenten. Die Eifersucht, die wir eben bezeichneten, ist um so ernsthafter, da sie nicht allein zwischen einigen Individuen, sondern zwischen ganzen Corps, zwischen Provinzen, zwischen Bis—⸗ caya, Guipuzeoag und Navarra, besteht. Mittlerweile setzt Zu— malgearreguy seine Streifzuͤge in Castilien fort, ohne jedoch ein ernsthaftes Unternehmen zu wagen. Sein Hauptzweck scheint jetzt zu seyn, sich Kleidungsstuͤcke fuͤr seine Soldaten zu verschaffen, deren fast gaͤnzliche Enibloͤßung von Equipirungs-Gegenstaͤnden, verbunden mit den Strapazen, sie weit mehr als die Armee der Koͤnigin den Verwuͤstungen der Cholera aussetzt. Auch halten bei diesen unbedeutenden Streifzuͤgen die Karlisten den Ueberfall einiger detaschirten Christinos, die Wegnahme einiger Capots und Flinten fuͤr einen großen Sieg. In diesem Augenblicke z. B. sprechen sie wieder von einem Fange dieser Art, den Zu— malacarreguy am 21. Okt. von einem Detaschement des Obersten Amor gemacht haben soll, und bei dem er, wie sie sagen, einige Waffen und Pferde genommen hat. Uebrigens nähert sich das Ende dieser Streifzuͤge. Denn die neue Organisation der Ar— mee der Koͤnigin ist vollendet; Mina, vollkommen hergestellt, hat Spanien betreten und wird bald seine Operationen beginnen.“ — Zu dieser letzteren Aeußerung macht die Gazette folgende Bemerkung: „Wir sagen in Bezug auf Mina, was wir fruͤher von Rodil sagten, von dem man sich gleichfalls große Successe versprach.! Warten wir das Ende ab.“ — Das Journal du Commerce commentirt den Artikel des Journal de Paris in folgender Weise: „Es schmerzt uns zu sagen, daß Mina, der wahrscheinlich erst am I0sten uͤber die Graͤnze zcfangen ist, die Angelegenheiten in Navarra in einer traurigen Lage vorgefunden haben wird. Es leidet keinen Zweifel mehr, daß Zumalacarreguy aufs Neue uͤber den Ebro gegangen ist, und daß die kleinen Gefechte, die er liefert, fast immer zu seinem Vortheile ausfallen. Das Journal de Paris giebt sich heute viel Muͤhe, die Zwistigkeiten hervorzuheben, wodurch die Entlassung Zavalas und Valdespinas herbeigefuͤhrt worden ist; schon vor 5—6 Tagen waren diese Details bekannt, und es be—
durfte dazu keines besondern Bulletins. Jetzt soll es indessen mit den Streifzuͤgen Zumalacarreguys ein Ende haben, weil die Reor— ganisation der Armee der Kznigin beendigt ist und Mina nunmehr seine Operationen beginnen wird. Mina hat aber, nach einer aufgefangenen Korrespondenz, offen erklaͤrt, daß er ohne Geld nichts ausrichten werde. „„Ich habe das Kommando nicht ver— langt““, soll er gesagt haben, „„man hat es mir angetragen, ich habe es uͤbernommen. Jetzt soll man auch derbe Wahrheiten von mir hoͤren.““
Aus Bayonne schreibt man vom 30. Oktober: „General Mina hat sich gestern von Cambe nach Lecarra begeben, um vor seiner Abreise dem General Harispe einen Besuch zu machen; er uͤbernachtete zu St. Jean-Pied-de-Port. Morgen wird er nach Pampelona abreisen, wo er mit Ungeduld erwartet wird. Die städtische Miliz von . ist mobil gemacht worden. Fonds sind gestern von hier fuͤr die Truppen der Koͤnigin abge— gangen. Man versichert, daß 18 Soldaten und 2 Sergeanten der Garnison von Guarda (Rioja) zu Zumalacarreguy uͤberge— gangen sind und daß jeder 10 Fr. erhalten hat. Vorgestern Mor— gens sind mehrere Krankenwaͤrter nach St. Jean-Pied ⸗de⸗Port mit verschiedenen Gegenstaͤnden, z. B. Tragbahren ꝛc., abgereist. Dieser Umstand hat zu traurigen Geruͤchten uͤber die Gesund— . unserer Truppen an der Graͤnze Anlaß gegeben. — Der
aron von Bergen, der sich insgeheim in Spanien eingeschli— chen hatte und der Gegenstand eines Tagesbefehls des Generals Harispe war, ist sehr ruhig wieder zu Bayonne angekommen, er hat die Graͤnze, um nach Frankreich zuruͤckzukehren, mit eben so großer, Sicherheit uͤberschritten, als er nach Spanien gegan⸗ gen war.
Die Sentinelle des Pyrenées sagt: „Es ist ein Un— gluͤck, daß man in dem Augenblick, wo man die Nachricht von dem Eintritt Mina's in Spanien erhaͤlt, auch erfaͤhrt, daß Zu— malacarreguy wieder neue Vortheile uͤber die Truppen der Koͤ— nigin in der Gegend von Logrosßo errungen hat. Man spricht von einem wichtigen Treffen, worin die Generale Oraa und Cor— dova von Zumalacarreguy uͤberfallen worden seyen. — Neun Meierhoͤfe sind auf Befehl Lorenzos in der Gegend von Eli— sondo eingeaͤschert worden. — Don Carlos war am 23. Oktober noch immer in Biscaya, und die Notabeln dieser Provinz hat— ten ö. Guernica versammelt, um zwei Deputirte an die Stelle Valdespina's und Zavala's zu ernennen. Ihre Wahl war, wie man sagt, auf av. Batis und Man. de Laudeida ge— fallen. Eraso war mit dem Ober-Kommando der Truppen in Biscaya bekleidet worden, und Batis und la Torre kommandir⸗ ten 2 Divisionen unter seinen Befehlen. Merino sollte in der Gegend von Burgos am 4. Nov. ins Feld ruͤcken, um die Ver— bindung zwischen der Hauptstadt und den noͤrdlichen Provinzen abzuschneiden.“
Großbritanien und Irland.
London, 4. Nov. Die Lords des Geheimen Rathes haben am isten d. wieder eine Sitzung zur Untersuchung des Parla— ments-Brandes gehalten. Herr Cooper will noch einen zweiten sehr bedenklichen Drohbrief empfangen haben, und ein Einwoh— ner von Dudley, Herr Johns, soll ausgesagt haben, er haͤtle ebenfalls am Abend des Ereignisses in Dudley schon davon spre— chen hoͤren. Lord Melbourne legt jedoch auf jene Drohbriefe kein Gewicht, weil der Regierung öfter dergleichen zukommen.
Mit der größten Eil werden die Arbeiten an den Ruinen des Ober- und Unterhauses fortgesetzt; Alles, was durch den Brand wankend oder sonst unbrauchbar geworden, wird nieder— gerissen und das, was noch zu erhalten ist, wieder in Stand gesetzt, so daß das Dach zum neuen Oberhause bereits wieder dasteht. Die Times äußert fortwährend ihren Aerger uͤber diese Maßregeln, in denen sie bloß eine Geldverschwendung sieht, doch hofft sie noch, daß ein Rath von Bauverstaändigen, die Sir J. Hobhouse auf heute zu sich beschieden hat, diesen Minister auf andere Gedanken bringen werde.
Man hat die Absicht, im Innern der Westminster-Halle eine Marmor-Tafel mit einer Inschrift zur Erinnerung an den Brand der beiden Haͤuser und die Gefahr, welcher die Halle so gluͤcklich entronnen, aufzuhaͤngen. Es ist ferner der Vorschlag gemacht worden, in derselben Halle, die bekanntlich dem Anden⸗ ken beruͤhmter Maͤnner vorzugsweise gewidmet ist, eine Statue Kean's, des vielbewunderten Darstellers der Helden Shakespea— re's, aufzurichten. Da an Kean nur der Schauspieler es ist, der die Nachwelt interessiren kann, so soll er als Hamlet, den Schaͤdel Yoriks betrachtend, dargestellt werden. Dies Werk ist dem Bildhauer Carew uͤbertragen, und Unterschriften werden schon gesammelt.
Im Adelphi-Theater hat man die Zerstoͤrung der beiden Patlamentshaͤuser bereits zur Schau gebracht.
Bei aller Vorliebe, welche die Times stets fuͤr Lord Dur— ham gezeigt hat, weicht sie doch in zwei sehr wichtigen Punkten noch immer von seinen Ansichten ab, naͤmlich darin, daß jeder Hausbesitzer bei den Parlamentswahlen zum Mitstimmen berech— tigt seyn, und darin, daß die Abstimmung durch geheime Kuge— lang geschehen sollte.
Die hiesigen Advokaten erheben großen Laͤrm daruͤber, daß der Lord⸗-Kanzler sich unterstanden, auf seiner letzten Reise nach Schottland das große Siegel mitzunehmen; sie behaupten, daß Alles, was er dort damit besiegelt, unguͤltig sey; zwar habe der alte Lord Eldon es immer mit auf die Rebhuͤhnerjazd genommen, aber doch nur nach Dorsetshire, was nicht außerhalb Englands, also nicht außerhalb des Rechtssprengels des Kanzleihofes, liege.
Die Times sucht den Beweis zu fuͤhren, daß die in der letzten Session durchgegangene Bill, durch welche der Central— Kriminal-Gerichtshof in London zu Stande gekommen, und de— ren Zweckmäßigkeit allgemein empfunden und geruͤhmt wird, schon vor vielen Jahren von Herrn Shelton und Sir J. Sylvester entworfen worden sey, und daß Lord Brougham sich jetzt mit Unrecht die Autorschaft davon beimesse. Auch der Globe laßt schon vermerken, daß die Autorschaft des Lord⸗Kanzlers fuͤr diese Bill nicht unbedingt von ihm in Anspruch genommen worden seh